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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Druckdorn zur Aufnahme eines im Wesentlichen hohlzylinderförmigen Körpers, insbesondere Tubenkörpers, umfassend einen Kupplungsteil, mit welchem der Druckdorn in eine Druckmaschine einsetzbar ist, und einen am Kupplungsteil angebrachten mit einer im Wesentlichen zylinderförmigen Oberfläche versehenen Aufnahmeteil, auf welchen der Körper aufschiebbar und abnehmbar ist.
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Zum Bedrucken von hohlzylinderförmigen Körpern, insbesondere Tubenkörpern, werden diese auf Druckdorne aufgesetzt, die in entsprechenden Druckmaschinen eingesetzt sind, welche Druckdorne dann mit den aufgesetzten Körpern an Druckstationen vorbeigeführt werden, in welchen die Oberflächen dieser Hohlkörper bedruckt werden. Hierbei können nacheinander eine oder mehrere Druckstationen durchlaufen, und die Oberflächen dieser Hohlkörper mehrfarbig bedruckt werden. Um diese Druckvorgänge exakt und registerhaltig ausführen zu können, ist es erforderlich, dass der zu bedruckende Hohlkörper unverrückbar und unverdrehbar auf dem Druckdorn festsitzt. Dabei soll aber der zu bedruckende Körper durch eine entsprechend ausgestaltete Vorrichtung einfach und rasch auf den Druckdorn aufgesetzt werden können, die Entnahme eines bedruckten Hohlkörpers vom Druckdorn soll ebenfalls in einfacher Weise ausgeführt werden können.
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Es sind Druckdorne bekannt, welche, nachdem der zu bedruckende Hohlkörper auf diese aufgesetzt sind, aufgespreizt werden können. Hierbei können einzelne Bereiche dieser Druckdorne radial nach aussen gedrückt werden, der auf diesen Druckdorn aufgesetzte Hohlkörper wird pressend festgehalten, ein Verschieben dieses Körpers bzgl. des Druckdorns kann dadurch vermieden werden. Derartige Druckdorne sind beispielsweise aus der
DE-A-10 2005 052506 und der
DE-U-20 2004 019 382 bekannt.
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Durch dieses Aufspreizen der Druckdorne wird wohl ein optimaler Sitz des auf diesen aufgesteckten Körpers erreicht, durch das Aufspreizen des Druckdorns entstehen aber an dessen Oberfläche kleine Kanten und Spalten. Bei dickwandigen zu bedruckenden Körpern haben diese auf das Druckbild keinen Einfluss, bei dünnwandigen und aus elastischen Materialien bestehenden zu bedruckenden Körpern können diese Kanten und Spalten aber auf der zu bedruckenden Oberfläche einen Abdruck ergeben, was das auf dem Körper aufgebrachte Druckbild empfindlich stören kann. Insbesondere bei Druckverfahren, bei welchen der Druckdorn mit dem aufgesetzten zu bedruckenden Körper in direkten Kontakt mit einer Druckwalze kommt, können derartige störende Abdrucke auftreten.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht somit darin, einen Druckdorn zur Aufnahme eines im wesentlichen hohlzylinderförmigen Körpers, insbesondere Tubenkörpers zu schaffen, auf welchem dieser Körper problemlos aufschiebbar, während des Bearbeitungsvorgangs verschiebefest gehalten und nach dem Bearbeitungsvorgang leicht vom Druckdorn abnehmbar ist, und bei welchem die vorgenannten Nachteile vermieden werden können.
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Erfindungsgemäss erfolgt die Lösung dieser Aufgabe dadurch, dass am dem Kupplungsteil abgewandten Endbereich des Dorns in die Oberfläche über den Umfang verteilt angebrachte Öffnungen eingelassen sind, welche an eine im Dorn angeordnete Luftzuführung angeschlossen sind, die mit einer Druckluftquelle verbunden ist.
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Mit dieser erfindungsgemässen Ausgestaltung des Druckdorns wird erreicht, dass die durch die Öffnungen ausströmende Druckluft der auf den Dorn aufzuschiebende Körper im elastischen Bereich aufgeweitet wird, das Aufschieben des Körpers auf den Dorn kann durch den Luftkisseneffekt ohne grosse Anstrengungen ausgeführt werden, nach dem vollständigen Aufschieben des Körpers auf den Dorn wird die Druckluftzufuhr unterbunden, der Körper legt sich satt an den Dorn an und wird in optimaler Weise gehalten, so dass die Druckvorgänge mit der gewünschten Druckqualität ausgeführt werden können. Zum Abnehmen des Körpers vom Dorn kann die Druckluftzufuhr wieder eingeschaltet werden, durch die ausströmende Druckluft wird der Körper wiederum im elastischen Bereich aufgeweitet, die Abnahme des Körpers vom Druckdorn kann ohne Aufwand ausgeführt werden.
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In vorteilhafter Weise ist der Dorn als Hohlkörper ausgebildet, der auf der dem Kupplungsteil abgewandten Endbereich mit einem Verschlussstück abgeschlossen ist, was einen einfachen Aufbau zur Folge hat.
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In vorteilhafter Weise ist das Verschlussstück mit einem Flansch ausgestattet, dessen Flanschfläche an der Stirnfläche des Hohlkörpers zur Anlage kommt. Dadurch kann das Verschlussstück in einfacher Weise auf dem Dorn positioniert werden.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, dass die Öffnungen durch in der Flanschfläche angebrachte Ausnehmungen gebildet sind, die in Bohrungen münden, welche eine Verbindung mit der Luftzuführung bilden. Dies ergibt eine einfache Herstellung der Öffnungen im Dorn.
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In vorteilhafter Weise ist das Verschlussstück mit einem Gewindeteil versehen, welcher in einen entsprechend im Hohlkörper angebrachten Gewindeteil einschraubbar ist. Hierdurch lässt sich das Verschlussstück in einfachster Weise vom Dorn wegnehmen, dadurch können die Öffnungen einfach und mit geringem Aufwand gereinigt werden.
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In vorteilhafter Weise ist das Verschlussstück mit Zentriermitteln ausgestattet, wodurch eine genaue Passung des Verschlussstückes bezüglich des Dorns erreichbar ist.
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Ein einfacher Aufbau des Dorns wird dadurch erreicht, dass die Luftzuführung durch den Hohlraum des Hohlkörpers gebildet ist, es sind somit keine zusätzlichen Druckluftzuführleitungen erforderlich.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, dass in der Stirnseite des Verschlussstückes mindestens eine weitere Öffnung angebracht ist, welche mit einer Luftzuführleitung verbunden ist. Durch diese Öffnung kann einerseits beim Aufschieben des Körpers auf den Dorn die im Körper gestaute Luft abfliessen, was das Aufschieben des Körpers auf den Dorn erleichtert, andererseits kann zum Wegnehmen des Körpers vom Dorn über diese weitere Öffnung Druckluft zugeführt werden, wodurch der Körper vom Dorn entfernt wird.
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In einfacher Weise kann die Luftzuführleitung durch den Hohlkörper des Dorns geführt werden und an eine Druckluftquelle angeschlossen werden.
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Eine Ausführungsform des erfindungsgemässen Druckdorns wird nachfolgend anhand der beiliegenden Zeichnung beispielhaft näher beschrieben.
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Es zeigt:
- Fig. 1 in räumlicher Darstellung einen erfindungsgemäss ausgestalteten Druckdorn;
- Fig. 2 eine Ansicht von vorn auf den Druckdorn gemäss Fig. 1;
- Fig. 3 eine Schnittdarstellung des Druckdorns entlang Linie III-III gemäss Fig. 2 mit teilweise aufgeschobenem Tubenkörper;
- Fig. 4 eine vergrösserte Schnittdarstellung des Endbereichs des Druckdorns mit aufgeschobenem Tubenkörper; und
- Fig. 5 in räumlicher Darstellung eine Ansicht auf das Verschlussstück, mit welchem der Druckdorn verschlossen wird.
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Wie aus Fig. 1 ersichtlich ist, umfasst der erfindungsgemäss ausgestaltete Druckdorn 1 einen Kupplungsteil 2 und einen Aufnahmeteil 3. Der Kupplungsteil 2 ist in bekannter Weise so ausgestaltet, dass der Druckdorn 1 in eine bekannte Druckmaschine eingesetzt und im eingesetzten Zustand lösbar verriegelt werden kann. Die Druckmaschine ist hierbei in bekannter Weise mit mehreren derartigen Aufnahmebereichen für jeweils einen Druckdorn 1 ausgestaltet, derart, dass diese Druckdorne in bekannter Weise an Druckeinrichtungen vorbeigeführt werden können, wobei diese Druckdorne zusätzlich um die Längsachse verdrehbar sind.
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Der Aufnahmeteil 3 des Druckdorns 1, auf welchem ein zu bedruckender hohlzylinderförmiger Körper aufgeschoben werden kann, wie später noch im Detail beschrieben wird, ist mit einer im wesentlichen zylinderförmigen Oberfläche 4 versehen. Der dem Kupplungsteil 2 abgewandte Endbereich 5 ist mit einem Verschlussstück 6 versehen. In diesem Bereich sind über den Umfang verteilt angebrachte Öffnungen 7 eingelassen, wie später im Detail noch beschrieben wird.
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In Fig. 2 ist eine Ansicht auf das Verschlussstück 6 dargestellt. In diesem Verschlussstück 6 sind weitere Öffnungen 8 auf dessen Stirnseite angebracht, die später noch im Detail beschrieben werden. Zusätzlich kann dieses Verschlussstück 6 mit einer beispielsweise polygonalen Vertiefung 9 ausgestattet sein, in welche in bekannter Weise ein entsprechendes Werkzeug eingesteckt werden kann, um das Verschlussstück zu befestigen bzw. wegzunehmen.
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Wie aus Fig. 3 ersichtlich ist, besteht der Druckdorn 1 aus einem Hohlkörper 10. Wie bereits erwähnt wurde, ist der vordere Endbereich 5 mit einem Verschlussstück 6 verschlossen. Dieses Verschlussstück 6 ist mit einem Flansch 11 ausgestattet. An den Flansch 11 anschliessend ist ein zylindrisches Führungsstück 12 angebracht, auf dessen Fortsetzung ein Gewindeteil 13 angeordnet ist. Dieses Verschlussstück kann somit in den Hohlkörper 10 eingeschraubt werden, wozu dieser mit einem entsprechenden Gewindeteil ausgestattet ist. Das Führungsstück 12 ist hierbei im Hohlkörper geführt gehalten und wird dadurch genau zentriert. Im aufgeschraubten Zustand des Verschlussstückes 6 auf dem Hohlkörper 10 kommt die Flanschfläche 14 des Flansches 11 mit der Stirnfläche 15 des Hohlkörpers 10 zur Anlage.
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Im Bereich der Flanschfläche 14 sind in das Verschlussstück 6 radiale Bohrungen 16 angebracht, die über den Umfang verteilt sind. Diese Bohrungen 16 sind mit weiteren Bohrungen 17 verbunden, die axial in das Verschlussstück 6 angebracht sind, und welche in den Hohlraum 18 des Hohlkörpers 10 münden. Im Bereich des Kupplungsteils 2 des Druckdornes 1 sind Einlassöffnungen 19 angebracht, die in bekannter Weise mit einer Druckluftzuführung der Druckmaschine verbindbar sind, und über welche Druckluft in den Hohlraum 18 geführt werden kann.
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Wie den Fig. 4 und 5 entnehmbar ist, sind die radialen Bohrungen 16 derart im Verschlussstück 6 angebracht, dass durch das Anbringen dieser Bohrungen 16 in der Flanschfläche 14 jeweils eine kleine Ausnehmung 20 entsteht. Durch diese Ausnehmung 20 wird die Öffnung 7 gebildet, über welche die in den Hohlraum 18 eingeführte Druckluft über die Oberfläche 4 austreten kann.
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Wenn nun beispielsweise ein Tubenkörper 21 auf den Aufnahmeteil 3 des Druckdorns 1 aufgeschoben werden soll, wird, wie aus Fig. 3 ersichtlich ist, über die Einlassöffnungen 19 Druckluft in den Hohlraum 18 eingeführt, diese tritt, wie vorgängig beschrieben worden ist, über die Öffnungen 7 aus. Der Tubenkörper 21 wird in bekannter Weise mit einer Aufschiebeeinrichtung über das Verschlussstück 6 geschoben, der vordere Rand dieses Tubenkörpers 21 gelangt über die Öffnungen 7, die hier austretende Druckluft bewirkt, dass der dünnwandige, elastische Tubenkörper 21 aufgeweitet wird und so praktisch ohne Widerstand auf den Aufnahmeteil 3 des Druckdorns 1 aufgeschoben werden kann, zwischen der Oberfläche 4 des Aufnahmeteils 3 und der Innenseite des Tubenkörpers 21 entsteht quasi ein Luftkissen. Wenn der Tubenkörper 21 voll auf den Aufnahmeteil 3 des Druckdorns 1 aufgeschoben ist, wird die Zuführung von Druckluft in den Hohlraum 18 unterbunden, die Luft zwischen Tubenkörper 21 und Oberfläche 4 entweicht, der Tubenkörper 21 presst sich auf dem Aufnahmeteil 3 an, dadurch wird ein optimaler Sitz des Tubenkörpers 21 auf dem Aufnahmeteil 3 des Druckdorns 1 erreicht. In Fig. 4 ist schematisch dargestellt, wie der Tubenkörper 21 durch die über die Öffnungen 7 eingeführte Druckluft aufgeweitet wird.
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Die Durchmesserveränderung des Tubenkörpers 21 bewegt sich beim Aufschieben des Tubenkörpers 21 auf den Aufnahmeteil 3 des Druckdorns 1 im Bereich von einigen wenigen Zehntels Millimetern.
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Wenn der Bearbeitungsvorgang am Tubenkörper 21 abgeschlossen ist und der Tubenkörper 21 vom Aufnahmeteil 3 des Druckdorns 1 abgenommen werden soll, kann über die Einlassöffnungen wiederum Druckluft in den Hohlraum 18 eingeführt werden, die wiederum über die Öffnungen 7 austritt und den Tubenkörper 21 soweit aufweitet, dass er in einfacher Weise vom Druckdorn 1 entnommen werden kann.
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Wie aus den Fig. 2 und 3 ersichtlich ist, weist das Verschlussstück 6 weitere Öffnungen 8 auf, die von der Stirnseite 22 des Verschlussstückes 6 her schräg gegen die zentrale Achse angebracht sind. Diese weiteren Öffnungen 8 sind mit einer Luftzuführleitung 23 verbunden, welche zentral im Hohlraum 18 des Druckdornes 1 angeordnet ist. Diese Luftzuführleitung 23 ist im Kupplungsteil 2 des Druckdornes 1 in bekannter Weise mit einer entsprechenden Druckluftzuführung der Druckmaschine verbindbar. Über diese weiteren Öffnungen kann beim Aufschieben eines Tubenkörpers 21 auf den Druckdorn 1 die sich im Tubenkörper 21 befindliche Luft über die freigeschaltete Luftzuführleitung 23 abfliessen, wenn der Bearbeitungsvorgang eines auf den Druckdorn 1 aufgesetzten Tubenkörpers 21 beendet ist und der Tubenkörper 21 ausgestossen werden soll, kann über die Luftzuführleitung 23 und die weiteren Öffnungen 8 Druckluft in den Tubeninnenraum eingeblasen werden, wodurch der Tubenkörper selbständig vom Druckdorn abgestreift wird.
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Wie bereits erwähnt worden ist, lässt sich das Verschlussstück 6 in einfacher Weise vom Druckdorn 1 abschrauben. Dies kann dann erforderlich sein, wenn beispielsweise die Öffnungen 7 verschmutzt sind und eine Reinigung vorgenommen werden muss. Durch die Ausgestaltung dieser Öffnungen 7, die, wie insbesondere aus Fig. 5 ersichtlich ist, als Ausnehmungen 20 in die Flanschfläche 14 des Verschlussstückes 6 eingelassen sind, lässt sich diese Reinigung in optimaler Weise vornehmen. Danach kann das Verschlussstück 6 wieder auf den Druckdorn 1 aufgeschraubt werden, wobei die genaue Positionierung durch das Führungsstück 12 gewährleistet ist.
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Mit dieser erfindungsgemässen Ausgestaltung lässt sich in einfacher Weise erreichen, dass sich zu bearbeitende hohlzylinderförmige Körper auf einen Dorn aufschieben lassen, wobei dieser hohlzylinderförmige Körper in optimaler Weise spielfrei auf dem Dorn sitzt, ein Bearbeiten, beispielsweise Bedrucken dieses Körpers lässt sich dadurch in einer optimalen Qualität ausführen. Auch die Entnahme des Körpers vom Dorn lässt sich damit in sehr einfacher Weise bewerkstelligen.