Beschreibung
Verfahren zur Signalubertragung in einem Funk-Kommunikationssystem
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Signalubertragung in einem Funk-Kommunikationssystem, insbesondere unter Verwendung von OFDM-Symbolen .
Aus der GB 2 394 869 A ist bekannt, für eine Anpassung einer Übertragung von OFDM-Symbolen in einem für eine CDMA-Ubertra- gung (CDMA - Code Division Multiple Access) definierten Zeitschlitz die jeweiligen Symbole mit so genannten Schutzintervallen (guard interval, guard samples) unterschiedlicher Dauer zu versehen.
Derartige Schutzintervalle dienen dazu, aufgrund von Mehrwegeausbreitung auftretende empfangsseitige Überlagerungen zweier aufeinanderfolgend ausgesendeter Symbole zu verhin- dern. Schutzintervalle werden dabei beispielsweise abhangig von so genannten Szenarien, basierend beispielsweise auf unterschiedlichen Situationen wie Innenstadt oder Landgebiet, dimensioniert .
Weiterhin ist es aus dem US-Patent 6,115,354 bekannt, in einem OFDM-Ubertragungsrahmen Steuersymbole (control Symbols) zu Beginn eines Rahmens mit einem längeren Schutzintervall (guard interval) zu versehen als nachfolgende Datensymbole.
Im Rahmen der Weiterentwicklung des UMTS-Standards (Universal Mobile Telecommunication Standard) der 3. Generation Mobilfunk, auch als Evolved UTRA (E-UTRA) oder Long Term Evolution (LTE) bezeichnet, durch die 3GPP (Third Generation Partner- ship Project) wird zur Unterstützung höherer Ubertra- gungsraten ein Einsatz eines OFDMA-Verfahrens (OFDMA - Orthogonal Frequency Division Multiplex Access) für die Zuweisung von physikalischen Ressourcen zu einer Vielzahl von Verbindungen bzw. Teilnehmerendgeraten in breitbandigen
Frequenzbandern von aktuell bis zu 20 MHz in Erwägung gezogen. Derzeit anvisierte Ubertragungsschemata sind tabellarisch beispielsweise in dem Technischen Bericht 3GPP TR 25.814 VO.5.0 (2005-11) „Physical Layer Aspects for Evolved UTRA (Release 7)", Kapitel 7.1.1, aufgeführt. Dort wird die Existenz unterschiedlicher Langen von Schutzintervallen, hier als cyclic-prefix (CP) bezeichnet, vorgesehen, die als short und long cyclic-prefix bezeichnet werden.
Entsprechend dem Vorschlag der oben genannten GB 2 394 869 A, werden nach der Tabelle 7.1.1.1 in einem Unterrahmen (sub frame) der Lange 0,5ms bei einer Frequenzbreite von 1,25MHz und der Nutzung von kurzen Schutzintervallen sechs Schutzintervalle mit einer Lange von 4,69us (=9 samples) und ein Schutzintervall mit einer Lange von 5,21us (=10 samples) verwendet .
Welches der gesamt sieben Symbole eines Unterrahmens mit dem längeren Schutzintervall versehen wird, scheint jedoch wahl- los zu sein, da es mittels einer unterhalb der Tabelle 7.1.1.1 angegebenen Formel bestimmt wird.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren zur Übertragung von OFDM-Symbolen in einem Ubertragungsrahmen an- zugeben, bei dem die mit einem längeren Schutzintervall verbundenen Vorteile effizient genutzt werden. Diese Aufgabe wird durch das Verfahren, das Funk-Kommunikationssystem sowie die Sendeeinrichtung nach den unabhängigen Patentansprüchen gelost. Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind abhangigen Patentansprüchen entnehmbar.
Erfindungsgemaß wird zumindest ein Symbol eines Rahmens bzw. Zeitschlitzes mit einem im Vergleich zu weiteren Symbolen des Rahmens bzw. Zeitschlitzes verlängerten Schutzintervall ver- sehen, wobei das zumindest eine Symbol einen empfangerseitig bekannten Inhalt aufweist.
Vorteilhaft wird hierdurch eine im Vergleich zu den weiteren Symbolen des Rahmens bzw. Zeitschlitzes verringerte Anfälligkeit gegenüber Laufzeitdifferenzen erzielt, sodass eine sicherere empfangsseitige Detektion des Symbols ermöglicht wird.
Gemäß einer ersten Ausgestaltung der Erfindung ist das zumindest eine Symbol ein OFDM-Symbol, welches empfängerseitig bekannte Abtastungen (engl, samples) aufweist.
Gemäß einer zweiten Ausgestaltung der Erfindung ist das zumindest eine Symbol ein Pilotsymbol. Ein erhöhter Schutz von Pilotsymbolen ist von besonderer Bedeutung, da ein nicht oder falsch detektiertes Pilotsymbol, welches empfangsseitig bei- spielsweise für die Kanalschätzung verwendet wird, dazu führt, dass auch die weiteren Symbole eines Rahmens bzw. Zeitschlitzes mit einer geringeren Qualität detektiert werden können .
Das erfindungsgemäße Funk-Kommunikationssystem sowie die erfindungsgemäße Sendeeinrichtung weisen jeweils Mittel zum Durchführen des erfindungsgemäßen Verfahrens auf.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbei- spiels näher dargestellt. Dabei zeigen
FIG 1 eine beispielhafte Struktur eines Funk-Kommunikationssystems, und FIG 2 einen erfindungsgemäßen Rahmen bzw. Zeitschlitz.
In FIG 1 ist die Struktur eines Funk-Kommunikationssystems, insbesondere nach dem aktuellen Stand der E-UTRA- bzw. UMTS- LTE-Standardisierung, beispielhaft dargestellt. Ein so genannter Zugangsnetzübergang aGW (Access Gateway) steht mit weiteren Komponenten des Systems bzw. anderen Systemen über ein IP-basiertes (IP - Internet Protocol) Netzwerk in Verbindung. Mit diesem Netzwerk tauscht der Zugangsnetzübergang aGW Datenverkehr in Form von Datenpaketen aus. Der Zugangsnetz-
Übergang aGW ist weiterhin mit einer Vielzahl Basisstationen NB (Node B) verbunden, welche jeweils zumindest eine Funkzelle ZA bzw. ZB mit funktechnischen Resourcen versorgen. Die beispielhaft dargestellten Basisstationen NB sind wiederum über eine Funkschnittstelle mit Teilnehmerendgeräten UE A, UE B verbunden. Auf der Funkschnittstelle werden Signale in Aufwärtsrichtung UL (Uplink) und Abwärtsrichtung DL (Downlink) übertragen. Die Basisstationen NB sowie die Teilnehmerendgeräte UE A, UE B weisen zur Unterstützung des erfindungsgemä- ßen Verfahrens jeweils zumindest eine Sende-
/Empfangseinrichtung SEE zum Senden und Empfangen von Signalen sowie jeweils eine Steuereinrichtung ST insbesondere zum Steuern der Sende-/Empfangseinrichtungen SEE in der Basisstation NB bzw. der Teilnehmerendgeräte UE A, UE B auf.
Besonders vorteilhaft wird die Erfindung für die einleitend beschriebene Weiterentwicklung des UMTS-Standards verwendet. Hierbei kann ein längeres Schutzintervall beispielsweise dem in Kapitel 7.1.1.2.2 des Technischen Berichts TR 25.814 be- schriebenen so genannten ersten Referenzsymbol zugeordnet werden. Dieses Referenzsymbol dient beispielsweise einer Kanalschätzung, Messung der Kanalqualität oder Zellsuche. Beispielhaft, wie in der Figur 7.1.1.2.2-1 angegeben, wird dieses Referenzsymbol an zweiter Stelle innerhalb eines Unter- rahmens übertragen, jedoch ist auch eine davon unterschiedliche Anordnung innerhalb des Rahmens nach dem Kapitel 7.1.1.2.2 denkbar. So kann die Position beispielsweise auch von Unterrahmen zu Unterrahmen sowie zwischen benachbarten Funkzellen variieren.
In der FIG 2 ist ein Ausführungsbeispiel dargestellt, welches auf der Struktur eines Unterrahmens gemäß Figur 7.1.1.2.2-1 des Technischen Berichts TR 25.814 basiert. Dargestellt ist ein Unterrahmen SF (engl. Sub Frame) eines Unterträgers. Es wird beispielhaft angenommen, dass das erste Referenzsymbol R, welches mit einem verlängerten Schutzintervall cp* versehen ist, als zweites Symbol in dem Unterrahmen angeordnet ist. Die weiteren Symbole D des Unterrahmens tragen bei-
spielsweise Nutz- und/oder Signalisierungsdaten, mithin Steuerdaten. Ein zweites Referenzsymbol konnte in gleicher Weise wie in der Figur 7.1.1.2.2-1 dargestellt in einem Unterrahmen vorgesehen werden, wobei es wie das erste Referenzsymbol R mit einem verlängerten Schutzintervall versehen werden konnte. Dies konnte beispielsweise auch abhangig von einer aktuellen Ubertragungssituation, beispielsweise einem eingangs erwähnten Szenario oder einer aktuellen Verkehrslast, gesteuert werden.
Die Erfindung ist nicht auf die dargestellte Struktur eines Rahmens beschrankt, sondern kann vielmehr in unterschiedlichsten Konfigurationen von Rahmen oder Zeitschlitzen sowie Ausgestaltungen von Symbolen mit Inhalten ahnlich dem bei- spielhaft genannten Referenzsymbol Anwendung finden.