Mikrostrukturierter Infrarot-Sensor
Die Erfindung betrifft einen mikrostrukturierten Infrarot-Sensor und ein Verfahren zu seiner Herstellung.
Mikrostrukturierte Infrarot-Sensoren können insbesondere in Gasdetek¬ toren verwendet werden, bei denen von einer Strahlungsquelle, z. B. einer im Niederstrombereich betriebenen Glühbirne oder einer IR-LED, ausgesandte IR-Strahlung über eine Absorptionsstrecke ausgesandt und nachfolgend von dem Infrarot-Sensor aufgenommen wird, und aus der Absorption der Infrarot¬ strahlung in spezifischen Wellenlängenbereichen auf die Konzentration zu detektierender Gase in der Absorptionsstrecke geschlossen werden kann. Derartige Gassensoren können insbesondere im Automobilbereich z. B. zur Detektion eines Lecks in einer mit CO2 betriebenen Klimaanlage oder zur Un¬ tersuchung der Luftqualität der Raumluft verwendet werden.
Der mikromechanische Infrarot-Sensor weist üblicherweise einen Sen- sorchip mit einer für Infrarot-Strahlung sensitiven Mess-Struktur und einen den Sensorchip abdeckenden Kappenchip auf. Zwischen dem Sensorchip und dem Kappenchip ist ein nach außen vakuumdicht abgeschlossener Sensor¬ raum ausgebildet, wobei hierzu im Allgemeinen auf der Unterseite des Kap¬ penchips eine Kaverne ausgebildet ist.
Die für Infrarotstrahlung sensitive Mess-Struktur weist üblicherweise ei¬ ne Membran, unterhalb von der eine Kaverne ausgebildet ist, und mindestens eine auf der Membran ausgebildete Thermopile-Struktur aus zwei miteinander kontaktierten Leiterbahnen aus unterschiedlichen leitfähigen Materialien, z.B. polykristallinem Silizium und einem Metall, auf. Auf dem Kontaktbereich der
Leiterbahnen ist eine Absorberschicht aufgetragen, die einfallende IR- Strahlung unter Erwärmung absorbiert. Von oben einfallende Infrarot- Strahlung gelangt durch den für Infrarot-Strahlung transparenten Kappenchip aus Silizium in den Sensorraum und trifft auf die Absorberschicht, deren Tem- peraturerhöhung als Thermospannung der Thermopile-Struktur ausgelesen werden kann.
Der Infrarot-Sensor ist im Allgemeinen in ein mit einem oder mehreren Fenstern versehenen Gehäuse eingebaut. Das Fenster ist hierbei derartig groß, dass die Absorberschicht vollständig von der Infrarot-Strahlung beleuch¬ tet wird. Allerdings kann bei der tolleranzbedingten Einbausituation des Sen¬ sors auf dem Gehäuseboden keine genaue Anpassung des Fensters an die laterale Ausdehnung der Absorberschicht vorgenommen werden. Somit wird das Fenster derartig groß ausgelegt, dass im Allgemeinen Infrarot-Strahlung auch auf das Bulk-Material des Siliziums außerhalb der Absorberschicht und der Membran und somit auf das kalte Ende der Thermopile-Struktur trifft.
Da die Empfindlichkeit des Infrarot-Sensors durch den Temperaturun¬ terschied zwischen dem unter der Absorberschicht angeordneten warmen Kontaktbereich und den im Bulk-Material vorgesehenen kalten Enden der Lei¬ terbahnen definiert ist, verringert die in lateraler Richtung weiter nach außen gelangende Infrarot-Strahlung die Empfindlichkeit des Infrarot-Sensors. Wei¬ terhin kann bereits durch eine geringe Fehlpositionierung des Infrarot-Sensors im Gehäuse bzw. eine Fehlpositionierung des mit dem Fenster versehenen Deckels auf dem Gehäuse eine Teilabschattung der Thermopile-Struktur und der Absorberschicht erreicht werden, so dass die Empfindlichkeit weiter redu¬ ziert wird. Die Montagetolleranzkette ist somit durch die Anbringung des Infra¬ rot-Sensors in dem Sensorgehäuse und des mit dem Fenster versehenen De¬ ckels auf dem Gehäuse definiert.
Der erfindungsgemäße Infrarot-Sensor und das Verfahren zu seiner Herstellung weisen demgegenüber insbesondere den Vorteil auf, dass eine kostengünstige Ausbildung einer Blende und eine genaue Positionierung der Blende relativ zu der Position der Infrarot-sensitiven Mess-Struktur möglich ist.
Erfindungsgemäß wird eine Blende auf der Oberseite des Kappenchips ausgebildet. Dies kann zum einen durch eine geeignete Beschichtung erfol¬ gen, wobei in einem äußeren Blendenbereich eine reflektive oder absorbie¬ rende Beschichtung und/oder in einem inneren Blendenbereich eine anti- reflektive Beschichtung ausgebildet werden kann. Die reflektive Beschichtung kann z.B. als Metallschicht aufgetragen werden; weiterhin können der innere und/oder äußere Blendenbereich auch als dielektrische Beschichtung definier¬ ter Dicke mit gegenüber dem Material des Sensorchips unterschiedlichem Brechungsindex wellenlängenspezifisch reflektiv oder antireflektiv wirken; der äußere Blendenbereich wirkt hierbei als dielektrischer Spiegel, der innere Blendenbereich als dielektrische Entspiegelung bzw. Vergütung. Als Material mit gegenüber dem Silizium des Kappenchips unterschiedlichen Brechungs¬ index kann einfach und kostengünstig z.B. Siliziumnitrid oder Siliziumdioxid aufgetragen werden.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform kann in dem äußeren Blen¬ denbereich eine Reflektion, Streuung oder Absorbtion der Infrarot-Strahlung durch eine geeignete Strukturierung der Oberfläche des Kappenchips vorge¬ nommen werden. Somit ist das Auftragen zusätzlicher Materialien nicht erfor- derlich. Die Strukturierung kann z.B. durch V-förmige Gräben ausgebildet werden; diese können einfach durch Nassätzen, z.B. KOH-Ätzen mit den sich hierbei entlang der Kristallebenen ausbildenden schrägen Flächen erzeugt werden. Eine Absorption der einfallenden Infrarot-Strahlung kann durch eine geeignete Rauhigkeit eingestellt werden, die z.B. durch Nassätzen oder Plasmaätzen erzielt werden kann.
Ergänzend kann auch auf der Unterseite des Kappenchips eine Struk¬ turierung mit Gräben ausgebildet werden, die zwischen den auf der Oberseite des Kappenchips ausgebildeten Gräben durchtretende Strahlung abfangen.
Die Erfindung wird im Folgenden anhand der beiliegenden Zeichnun¬ gen an einigen Ausführungsformen erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Schnitt durch eine Infrarot-Sensor-Anordnung mit ei¬ ner Infrarot-Strahlungsquelle und einem Infrarot-Sensor mit einer Blendenbeschichtung auf dem Kappenchip;
Fig. 2 den Infrarot-Sensor aus Fig. 1 gemäß einer Ausführungs¬ form mit äußerem reflektierenden Blendenbereich;
Fig. 3 einen Infrarot-Sensor gemäß einer zu Fig. 2 alternativen Ausführungsform mit antireflektierendem mittleren Blen¬ denbereich;
Fig.4 einen Infrarot-Sensor gemäß einer weiteren zu Fig. 2 alter- nativen Ausführungsform mit reflektierenden und antireflek- tierenden Blendenbereichen;
Fig. 5 einen Schnitt durch eine Infrarot-Sensor-Anordnung gemäß einer zu Fig. 1 alternativen Ausführungsform mit einer Infra- rot-Stahlungsquelle und einem Infrarot-Sensor mit auf dem Kappenchip strukturierten Blendenbereichen;
Fig. 6 eine Ausschnittsvergrößerung des Kappenchips aus Fig. 5 gemäß einer Ausführungsform mit reflektierender Struktu- rierung des äußeren Blendenbereichs;
Fig. 7 eine Draufsicht auf einen Infrarot-Sensor aus Fig. 5 gemäß einer weiteren Ausführungsform mit reflektierendem äuße¬ rem Blendenbereich;
Fig. 8 einen Schnitt durch den Infrarot-Sensor aus Fig. 7;
Fig. 9 einen Schnitt durch einen Infrarot-Sensor einer zu Fig. 7, 8 alternativen Ausführungsform mit reflektierender Strukturie¬ rung der Ober- und Unterseite des Kappenchips;
Fig. 10 eine Ausschnittsvergrößerung des Kappenchips der Anord¬ nung aus Fig. 5 mit durch Strukturierung ausgebildeten ab¬ sorbierendem äußerem Blendenbereich.
Eine in Fig. 1 gezeigte Infrarot (IR-)Sensor-Anordnung 1 weist eine IR- Strahlungsquelle 2, z.B. eine im Niederstrombereich betriebene Glühbirne, und ein Sensormodul 3 mit einem Gehäuse 4 aus z.B. Kunststoff oder einem Mold-Compound und einem auf dem Gehäuse 4 befestigten Deckel 5 mit ei¬ nem Fenster 6 auf. In dem zwischen dem Gehäuse 4 und dem Deckel 5 ge- bildeten Gehäuseinnenraum 7 ist ein Infrarot-Sensor 9 vorgesehen, z.B. auf den Boden des Gehäuses 4 geklebt. Der Infrarot-Sensor 9 weist einen Sen¬ sorchip 10 mit einer IR-Strahlung detektierenden Mess-Struktur 11 auf, wobei die Mess-Struktur 11 eine auf der Oberseite des Sensorchips 10 ausgebildete Membran 12, eine unterhalb der Membran 12 ausgebildete Kaverne 13 und mindestens eine auf der Membran 12 ausgebildete Thermopile-Struktur 14 aus zwei Leiterbahnen 14a, 14b aufweist. Die Leiterbahnen 14a und 14b sind aus unterschiedlichen, jeweils elektrisch leitfähigen Materialien ausgebildet, z.B. polykristallinem Silizium und einem Metall, z.B. Aluminium. Sie sind in einem mittleren Bereich der Membran 12 kontaktiert und führen lateral nach außen von der Membran 12 weg. Auf dem Kontaktbereich der Thermopile- Struktur 14 ist eine Absorberschicht 16 aus einem Infrarot-Strahlung absorbie-
renden Material, z.B. einem Metalloxid, aufgetragen. Bei Absorption von Infra¬ rot-Strahlung erwärmt sich die Absorberschicht 16, so dass die Thermopile- Struktur 14 in ihrem Kontaktbereich eine Temperaturerhöhung erfährt, die als Thermo-Spannung ausgelesen werden kann.
Auf dem Sensorchip 10 ist ein Kappenchip 20 in vakuumdichten Ver¬ bindungsbereichen 21 befestigt. Die Verbindungsbereiche 21 können z.B. durch ein niedrig schmelzendes Bleiglas ausgebildet sein. Auf der Unterseite des Kappenchips 20 ist ein Sensorraum 23 als Kaverne ausgebildet, in dem die Membran 12 mitsamt Thermopile-Struktur 14 und Absorberschicht 16 auf¬ genommen sind. In dem Sensorraum 23 ist hierbei ein Vakuum ausgebildet, das durch die Verbindungsbereiche 21 gegenüber dem Gehäuseinnenraum 7 abgedichtet ist.
Auf einer Oberseite 24 des Kappenchips 20 ist eine Blende 25 mit ei¬ nem äußeren Blendenbereich 25a und einem inneren Blendenbereich 25b ausgebildet. Bei den Ausführungsformen der Fig. 1 bis 4 ist die Blende 25 als Blendenbeschichtung der Oberseite 24 des Kappenchips 20 ausgebildet, wo¬ bei die Rg. 2 bis 4 verschiedene alternative Ausbildungen der Blende 25 zei- gen.
Auf der Blende 25 und somit unterhalb des Deckels 5 ist ein Infrarot- Strahlungsfilter 29 befestigt. Der Infrarot-Strahlungsfilter 29 lässt selektiv Infra¬ rot-Strahlung eines vorgegebenen Wellenlängenbereichs durch und absorbiert andere Wellenlängenbereiche. Die Befestigung kann hierbei z.B. durch eine Klebeschicht erfolgen. Alternativ hierzu kann der IR-Strahlungsfilter 29 grund¬ sätzlich auch z.B. an der Unterseite des Deckels 5 befestigt sein.
Die Infrarot-Strahlungsquelle 2 sendet entlang einer optischen Achse A Infrarot-Strahlung IR zu dem Sensormodul 3 aus, wobei der Zwischenraum
zwischen der IR-Strahlungsquelle 2 und dem Sensormodul 3 als Absorptions¬ strecke 27 dient, in der in Abhängigkeit von einer jeweiligen Gaskonzentration, z.B. der Konzentration von CO2, Infrarot-Strahlung des vorgegebenen Wellen¬ längenbereiches absorbiert wird. Infrarot-Strahlung IR 1, die innerhalb eines inneren Raumwinkelbereichs um die optische Achse A ausgesandt wird, tritt nachfolgend durch das Fenster 6, den Strahlungsfilter 29, den inneren Blen¬ denbereich 25b der Blende 25 und den aus Silizium bestehenden Kappenchip 20 in den Sensorraum 23 und wird von der Absorberschicht 16 absorbiert. In einem äußeren Raumwinkelbereich ausgesandte äußere Infraort-Strahlung IR 2 tritt zunächst noch durch das Fenster 6 des Deckels 5 und den Strahlungsfil¬ ter 29, wird jedoch von dem äußeren Blendenbereich 25a nicht durchgelassen und gelangt somit nicht in den Kappenchip 20.
Die Fig.2 bis 4 zeigen alternative Ausbildungen der Blende 25 als Be- Schichtung der Oberseite 24 des Kappenchips 20. Die Fig. 2 entspricht der Darstellung der Fig. 1 , in der der äußere Blendenbereich 25a als reflektieren¬ de Beschichtung aus z.B. einem Metall, beispielsweise Aluminium, ausgebil¬ det und der innere Blendenbereich 25b freigelassen ist. Somit wird die innere IR-Strahlung IR1 transmittiert und die äußere IR-Strahlung IR 2 reflektiert.
Gemäß Fig. 3 ist der innere Blendenbereich 25b als antireflektierende Blendenbeschichtung ausgebildet. Eine derartige antireflektierende Beschich¬ tung ist entsprechend der Vergütung eines optischen Bauelementes ausgebil¬ det und bewirkt eine destruktive Interferenz der an der oberen Grenzfläche und unteren Grenzfläche des Blendenbereichs 25b reflektierten Teilwellen. Hierzu ist die Dicke d der inneren Blendenbeschichtung 25b in Abhängigkeit von der Wellenlänge λ der IR-Strahlung und den Brechungsindizes n1 des Siliziums des Kappenchips 20 und π2 des inneren Blendenbereichs 25b zu wählen. Falls der Brechungsindex n1 des Kappenchips 20 größer als der Bre- chungsindex n2 des inneren Blendenbereichs 25b ist, kann die aπtireflektie-
rende Wirkung z.B. mit einer Dicke d = (λ/4)/n2 erreicht werden. Als Material des inneren Blendenbereichs 25b kann z.B. SiO2 oder Si3N4 gewählt werden.
Fig. 4 zeigt eine Ausführungsform, bei der - wie in Fig. 3 - der innere Blendenbereich 25b antireflektierend ausgebildet ist und zusätzlich der äuße¬ re Blendenbereich 25a reflektierend ausgebildet ist. Der äußere Blendenbe¬ reich 25a wirkt hierbei als dielektrischer Spiegel mit zumindest einer dielektri¬ schen Schicht. Die Dicke bei einer einschichtigen Ausbildung des äußeren Blendenbereiches 25a kann z.B. als d=(λ/2)/n2 ausgebildet sein, d.h. die dop- pelte Dicke wie der innere Blendenbereich 25b aufweisen.
Auch in Fig. 2 kann der äußere Blendenbereich 25a als dielektrischer Spiegel ausgebildet sein, so dass Fig.4 eine Kombination der Ausführungs¬ formen der Fig. 2 und Fig. 3 darstellt.
Fig. 5 zeigt eine Infrarot-Sensor-Anordnung 31 , die im Wesentlichen dem Aufbau der Infrarot-Sensor-Anordnung 1 der Fig. 1 entspricht. Bei dem IR-Sensor 30 ist - anstelle der Blendenbeschichtung 25 -jedoch auf der O- berseite 24 des Kappenchips 20 eine Blende 32 durch Strukturierung ausge- bildet. Die Blende 32 weist wiederum einen äußeren Blendenbereich 32a und einen inneren Blendenbereich 32b auf, der entsprechend den nachfolgend beschriebenen Ausführungsformen der Fig. 6 bis 10 unterschiedlich ausgebil¬ det sein kann.
Gemäß der Ausführungsform der Fig. 6 sind auf der Oberseite 24 des Kappenchips 20 in dem äußeren Blendenbereich 32a mehrere kleinere Grä¬ ben 34 mit V-förmigen Querschnitt ausgebildet. Die Fig. 7 und 8 zeigen eine entsprechende Ausführungsform mit einer geringeren Anzahl von V-förmigen Gräben 34; hierbei können z.B. zu jeder Seite des inneren Blendenbereichs 32b jeweils drei V-förmige Gräben 34 ausgebildet sein. Die Gräben 34 verlau¬ fen hierbei jeweils gradlinig und gehen gemäß der Draufsicht der Fig. 7 vor-
teilhafterweise an ihren Enden nicht ineinander über. Sie können direkt durch Aufbringen einer Maskenschicht auf der Oberseite 24 mit nachfolgendem Ät¬ zen, z.B. KOH-Ätzen, ausgebildet werden. Hierbei lässt die Maskenschicht die Gräben 34 frei. Beim KOH-Ätzen verlaufen die Ätzkanten bei der üblichen (100)-Ausrichtung des Kappenwafers entlang von Kristallebenen, z.B. (111)- Kristallebenen, so dass sich selbsttätig die in den Fig. 6 und 8 gezeigte V- Form ergibt; der Ätzvorgang entspricht somit demjenigen des Ätzens der Ka¬ verne 23 an der Unterseite des Kappenchips 20.
Bei den Ausführungsform der Figuren 6 bis 9 wird auf den inneren Blendenbereich 32b einfallende IR-Strahlung IR1 somit nicht beeinflusst und gelangt durch den Kappenchip 20 auf die Absorberschicht 16. Auf den äuße¬ ren Blendenbereich 32a entfallende IR-Strahlung IR2 wird an den schräg ab¬ fallenden Seitenflächen 40 der Gräben 34 mehrfach reflektiert. Hierbei wird bei durch KOH-Ätzen ausgebildeten Seitenflächen 40 eine weitgehend voll¬ ständige Reflektion der IR-Strahlung IR2 bewirkt, bei der durch Mehrfach¬ reflektion, z.B. an zwei gegenüberliegenden Seitenflächen 40 die IR-Strahlung von der Oberseite 24 des Kappenchips 20 nach oben wegreflektiert wird.
Da zwischen den einzelnen Gräben 34 auf der Oberseite 24 des Kap¬ penchips 20 IR-Strahlung IR 2 eintreten kann, die nicht an den schrägen Sei¬ tenflächen 40 reflektiert wird, sind bei der Ausführungsform der Fig. 9 ergän¬ zend auch an der Unterseite 22 des Kappenchips 20 V-förmige Gräben 36 ausgebildet, die den Gräben 34 an der Oberseite 24 des Kappenchips 20 ent- sprechen, diesen gegenüber jedoch um ein halbes Rastermaß, d.h. einen halben Abstand zwischen den Gräben 34 versetzt angeordnet sind. Somit lie¬ gen Kanten 39 der V-Form der oberen Gräben 34 jeweils genau zwischen den Kanten 39 der unteren Gräben 36 und umgekehrt, wie durch die gestrichelten Linien der Fig. 9 ersichtlich ist. Somit wird die zwischen den oberen V- förmigen Gräben 32 eintretende IR-Strahlung an den Seitenflächen 40 der unteren V-förmigen Gräben 36 reflektiert.
Bei der Ausführungsform der Fig. 9 ist gegenüber der Ausführungsform der Fig. 8 der Sensorraum 23 in lateraler Richtung kleiner ausgebildet, damit sich der plane Bereich der Unterseite 22 des Kappenchips 20 sich bis unter- halb des äußeren Blendenbereichs 32a erstreckt, um die Ausbildung der unte¬ ren Gräben 36 unterhalb der oberen Gräben 34 zu ermöglichen.
Die Ausführungsform der Fig. 10 zeigt eine weitere Möglichkeit der Ausbildung der Oberseite 24 des Kappenchips 20. Hierbei ist der äußere Blendenbereich 32a nicht reflektierend, sondern absorbierend ausgebildet. Hierzu kann die Oberseite 24 in dem äußeren Blendenbereich 32a z.B. durch geeignetes Ätzen aufgeraut sein. Der aufgeraute äußere Blendenbereich 32a kann z.B. Strukturen derselben Größenordnung wie die Wellenlänge λ der IR- Strahlung aufweisen; es kann z.B. sogenanntes „Black Silicon", das durch Plasmaätzen hergestellt wird. Der innere Blendenbereich 32b ist weiterhin transmittierend.
Die Herstellung des IR-Sensors 9 bzw. 30 kann vollständig auf Wafer- Ebene erfolgen. Hierbei wir in an sich bekannter Weise ein Sensor-Wafer strukturiert durch Ausbilden der Kavernen 13, Membranen 12, Thermopile- Strukturen 14 und Absorberschichten 16. Weiterhin wird ein Kappen-Wafer hergestellt, bei dem in an sich bekannter Weise die Sensorräume 23 als Ka¬ vernen durch z.B. KOH-Ätzen ausgebildet werden. Bei der Ausführungsform der Fig. 1 bis 4 wird nachfolgend die Blende 25 auf der Oberseite 24 durch Beschichtung als Metallschicht und/oder dielektrische, optisch transparente Schicht bestimmter Dicke mit reflektierender oder antireflektierender Eigen¬ schaft, z.B. SiO2 oder Si3N4, aufgetragen. Da diese Beschichtung auf Wafer- Ebene stattfindet, sind die zusätzlichen Kosten pro Kappenchip 20 gering. Bei der Ausführungsform der Fig. 5 bis 10 wird anstelle einer Beschichtung die Strukturierung der Oberseite 24 des Kappenchips 20 durch z.B. KOH-Ätzen durchgeführt. Bei der Ausbildung der V-förmigen Gräben der Fig. 6 bis 9 wird
eine entsprechende Maskentechnik eingesetzt; bei der Ausführungsform der Fig. 9 werden zusätzlich zu den Kavernen 23 die V-förmigen Gräben 36 an der Unterseite 22 des Kappen-Wafers ausgebildet. Bei Fig. 10 erfolgt mit z.B. Plasmaätzen eine Aufrauung der Oberseite 24.
Bei allen Ausführungsformen können nachfolgend der Sensor-Wafer und Kappen-Wafer aufeinander gesetzt und in den vakuumdichten Verbin¬ dungsbereichen 21 befestigt werden. Der so gebildete Waferstapel kann nachfolgend vereinzelt werden, wodurch die einzelnen IR-Sensoren 9 bzw. 30 hergestellt werden. Die Anbringung des IR-Strahlungsfilters 29 kann vor oder nach dem Vereinzeln erfolgen.
Die so hergestellten IR-Sensoren 9, 30 können entsprechend in dem Gehäuse 4 mit Deckel 5 aufgenommen werden.