Die Erfindung bezieht sich auf eine Brennkammer für eine Gasturbine,
deren Brennkammerwand innenseitig mit einer von einer
Anzahl von Hitzeschildelementen gebildeten'Auskleidung
versehen ist, wobei das oder jedes Hitzeschildelement einen
mit einem Kühlmittel beaufschlagbaren Innenraum bildet.
Die Erfindung betrifft weiterhin eine Gasturbine mit einer
derartigen Brennkammer.
Brennkammern sind Bestandteil von Gasturbinen, die in vielen
Bereichen zum Antrieb von Generatoren oder von Arbeitsmaschinen
eingesetzt werden. Dabei wird der Energieinhalt eines
Brennstoffs zur Erzeugung einer Rotationsbewegung einer Turbinenwelle
genutzt. Der Brennstoff wird dazu von Brennern in
den ihnen nachgeschalteten Brennkammern verbrannt, wobei von
einem Luftverdichter verdichtete Luft zugeführt wird. Durch
die Verbrennung des Brennstoffs wird ein unter hohem Druck
stehendes Arbeitsmedium mit einer hohen Temperatur erzeugt.
Dieses Arbeitsmedium wird in eine den Brennkammern nachgeschaltete
Turbineneinheit geführt, wo es sich arbeitsleistend
entspannt.
Dabei kann jedem Brenner eine separate Brennkammer zugeordnet
sein, wobei das aus den Brennkammern abströmende Arbeitsmedium
vor oder in der Turbineneinheit zusammengeführt sein
kann. Alternativ kann die Brennkammer aber auch in einer so
genannten Ringbrennkammer-Bauweise ausgeführt sein, bei der
eine Mehrzahl, insbesondere alle, der Brenner in eine gemeinsame,
üblicherweise ringförmige Brennkammer münden.
Bei der Auslegung derartiger Gasturbinen ist zusätzlich zur
erreichbaren Leistung üblicherweise ein besonders hoher Wirkungsgrad
ein Auslegungsziel. Eine Erhöhung des Wirkungsgrades
lässt sich dabei aus thermodynamischen Gründen grundsätzlich
durch eine Erhöhung der Austrittstemperatur erreichen,
mit der das Arbeitsmedium von der Brennkammer ab- und in die
Turbineneinheit einströmt. Daher werden Temperaturen von etwa
1200 °C bis 1500 °C für derartige Gasturbinen angestrebt und
auch erreicht.
Bei derartig hohen Temperaturen des Arbeitsmediums sind jedoch
die diesem Medium ausgesetzten Komponenten und Bauteile
hohen thermischen Belastungen ausgesetzt. Um dennoch bei hoher
Zuverlässigkeit eine vergleichsweise lange Lebensdauer
der betroffenen Komponenten zu gewährleisten, ist üblicherweise
eine Ausgestaltung mit besonders hitzebeständigen Materialien
und eine Kühlung der betroffenen Komponenten, insbesondere
der Brennkammer, nötig. Um thermische Verspannungen
des Materials zu verhindern, welche die Lebensdauer der Komponenten
begrenzt, wird in der Regel angestrebt, eine möglichst
gleichmäßige Kühlung der Komponenten zu erreichen.
Die Brennkammerwand ist dazu in der Regel auf ihrer Innenseite
mit Hitzeschildelementen ausgekleidet, die mit besonders
hitzebeständigen Schutzschichten versehen werden können,
und die durch die eigentliche Brennkammerwand hindurch
gekühlt werden. Dazu wird in der Regel ein auch als "Prallkühlung"
bezeichnetes Kühlverfahren eingesetzt. Bei der
Prallkühlung wird ein Kühlmittel, in der Regel Kühlluft,
durch eine Vielzahl von Bohrungen in der Brennkammerwand den
Hitzeschildelementen zugeführt, so dass das Kühlmittel im
Wesentlichen senkrecht auf ihre der Brennkammerwand zugewandte,
außen liegende Fläche prallt. Das durch den Kühlprozess
aufgeheizte Kühlmittel wird anschließend aus dem Innenraum,
den die Brennkammerwand mit den Hitzeschildelementen
bildet, abgeführt.
Die Herstellung eines solchen Kühlsystems kann jedoch sehr
aufwendig sein, da zur Realisierung einer möglichst gleichmäßigen
Kühlung der Hitzeschilde sehr viele Bohrungen in der
Brennkammerwand mit einem vergleichsweise kleinen Querschnitt
benötigt werden, was sehr zeit- und kostenintensiv sein kann.
Insbesondere sind die Anforderungen an die zur Fertigung der
Bohrungen benötigten Werkzeuge sehr hoch, da die Kühlluftbohrungen
im Vergleich zu ihrem Querschnitt relativ lang sind,
da die Wandung der Brennkammerwand aus Stabilitätsgründen
eine ausreichend große Stärke aufweisen muss. Weiterhin kann
es bei einer großen Anzahl von Kühlluftbohrungen, die in ihrer
Summe eine hohe Oberfläche aufweisen, zu Reibung und Verwirbelungen
bei'der Zufuhr des Kühlmittels kommen. Dies führt
zu einem erhöhten Kühlmitteldruckverlust im Kühlmittelkreislauf,
der sich nachteilig auf den Wirkungsgrad der Brennkammer
auswirkt.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Brennkammer
der oben genannten Art anzugeben, die bei vergleichsweise
einfacher Bauweise für einen besonders hohen Anlagenwirkungsgrad
geeignet ist. Weiterhin soll eine Gasturbine mit
der oben genannten Brennkammer angegeben werden.
Bezüglich der Brennkammer wird diese Aufgabe erfindungsgemäß
gelöst, indem im die dem jeweiligen Hitzeschildelement zugeordneten
Innenraum jeweils ein Kühlmittelverteiler angeordnet
ist, über den jeweils eine Kühlmittelzuführleitung mit einer
Mehrzahl von Kühlmittelaustrittsöffnungen verbunden ist.
Die Erfindung geht dabei von der Überlegung aus, dass für einen
besonders hohen Anlagenwirkungsgrad eine zuverlässige und
insbesondere flächendeckende Beaufschlagung der Hitzeschildelemente
mit Kühlmittel gewährleistet sein sollte. Auch bei
konsequenter Einhaltung dieser Vorgabe kann der apparative
Aufwand und insbesondere der Herstellungsaufwand gering gehalten
werden, indem die Vielzahl der bislang vorgesehenen
Kühlmittelbohrungen durch ein vereinfachtes System ersetzt
werden. Um dabei einerseits die Kühlwirkung unverändert hoch
aufrechtzuerhalten und andererseits die Zufuhr zu vereinfachen,
ist eine Aufteilung des Kühlmittel-Strömungspfads in
individuelle Teilpfade erst möglichst nahe beim zu kühlenden
Hitzeschildelement, also besonders weit am Ende des Strömungspfads,
vorgesehen. Diese Funktionen erfüllen die Kühlmittelverteiler.
Um die Wirkung der Prallkühlung bei Verwendung der Kühlmittelverteiler
zu erhöhen, sind die Austrittsöffnungen der
Kühlmittelverteiler zweckmäßigerweise derart dimensioniert,
dass die Summe ihrer Querschnittsflächen aller Austrittsöffnungen
kleiner ist als der Querschnitt der Kühlmittelzuführleitung.
Durch diese Querschnittsverkleinerung in Kühlmittelflussrichtung
kommt es vorteilhafterweise zu einem Düseneffekt,
bei dem sich die Austrittsgeschwindigkeit des Kühlmittels
an den Austrittsöffnungen erhöht und sich damit auch die
Wirkung der Prallkühlung an den Hitzeschildelementen verbessert.
Um eine geeignete Verzweigung des Kühlmittelflusses im Kühlmittelverteiler
zu erreichen, kann der Kühlmittelverteiler
derart ausgeführt sein, dass ein der Zuführleitung nachgeschalteter
Verteilerraum sich in mehrere Verteilerarme verzweigt,
welche die Kühlluft über ihre endseitigen Austrittsöffnungen
zu den jeweils vorgesehenen Positionen an den Hitzeschildelementen
führen. Um das Kühlmittel im Kühlmittelverteiler
auf besonders einfache Weise zu verteilen, weist dieser
vorzugsweise jedoch einen annähernd rotationssymmetrischen
Verteilerraum auf, der an die Kühlmittelzuführleitung
angeschlossen ist. Dabei ist der Querschnitt des Kühlmittelverteilers
für den Durchfluss des Kühlmittels vorteilhafterweise
strömungsgünstig gewählt, indem sich der Querschnitt in
Kühlmittelflussrichtung vom Querschnitt der Zuführleitung
kontinuierlich so aufweitet, dass der maximale Querschnitt am
Verteilerraum erreicht wird. Zweckmäßigerweise ist der
Verteilerraum von einem Deckblech verschlossen, welches zur
Bildung der Kühlmittelaustrittsöffnungen mit einer Anzahl von
Bohrungen versehen ist. In dieser Bauweise, die in ihrer Gesamtheit
an einen "Duschkopf" erinnert, ist eine zuverlässige
Verteilung des Kühlmittels unter Verwendung einer nur besonders
geringen Anzahl von Komponenten ermöglicht.
In vorteilhafter Ausgestaltung weisen die Kühlmittelaustrittsöffnungen
in ihrer Summe den kleinsten Querschnitt innerhalb
des Kühlmittelverteilers auf, so dass nur im Bereich
der Kühlmittelaustrittsöffnungen ein vergleichsweise erhöhter
Druckverlust des Kühlmittels auftritt.
Um den Wandkörper des Kühlmittelverteilers mit dem Deckblech
bei ausreichender Dichtigkeit und Festigkeit zu verschließen,
ist dieses zweckmäßigerweise mit dem Wandkörper verschweißt.
Der aus dem Wandkörper und dem Deckblech gebildete Kühlmittelverteiler
kann für eine besonders einfache Montierbarkeit
in das Brennkammergehäuse eingeschraubt sein. Um dabei die
zur Verschraubung notwendige Drehmomentübertragung auf besonders
einfache Weise zu ermöglichen, ist das Deckblech vorzugsweise
an seiner Außenwand mit einer Anzahl von Aussparungen
versehen, in die im Bedarfsfall korrespondierende Rastnasen
eines Montagewerkzeugs eingreifen können.
Um einen Kühlmittelverteiler an der Brennkammerwand mit der
Kühlmittelzuführleitung zu verbinden, ist dieser zweckmäßigerweise
mit einem Gewinde an der Öffnung der Kühlmittelzuführleitung
verschraubt. Vorteilhafterweise kann der Kühlmittelverteiler
auf diese Art der Befestigung bei der Montageoder
bei Wartungsarbeiten sehr zeitsparend montiert bzw. ausgewechselt
werden.
Das nach dem Kühlprozess aufgeheizte Kühlmittel wird zweckmäßigerweise
durch Bohrungen in der Brennkammerwand aus dem Innenraum
zwischen den Hitzeschilden und der Brennkammerwand in
ein Kühlmittelabführsystem abgeleitet. Durch die Form und eine
geeignete Anordnung der Kühlmittelverteiler, die einen
ausreichenden Abstand der Kühlmittelverteiler voneinander gewährleistet,
kann die aufgeheizte Kühlluft durch die Zwischenräume
zwischen den Kühlmittelverteilern hindurch zu den
sich an der Brennkammerwand befindlichen Öffnungen der Bohrungen
strömen. Um eine gleichmäßige Kühlung der Brennkammer
zu gewährleisten, sind die Rückführbohrungen im gleichbleibenden
Verhältnis zur Anzahl der Kühlmittelverteiler über die
gesamte Länge der Brennkammer vorzugsweise gleichmäßig verteilt,
so dass das Kühlmittel in allen Rückführbohrungen
gleichmäßig mit einer annähernd gleichen Rückführtemperatur
abgeleitet werden kann.
Um das Kühlmittel aus den Bohrungen abzuleiten, münden diese
zweckmäßigerweise in eine Anzahl von im Wesentlichen parallel
zur Strömungsrichtung des Arbeitsmediums verlaufende Sammelkanäle,
durch die das Kühlmittel abgeführt werden kann. Vorteilhafterweise
kann durch eine annähernd geradlinige Positionierung
der Rückführbohrungen mit einem einseitigen Sammelkanal
die Kühlluft aus mehreren Rückführbohrungen abgeleitet
werden.
Für einen besonders hohen Gesamtwirkungsgrad der Brennkammer
wird vorteilhafterweise der Wärmeeintrag in das Kühlmittel
für den eigentlichen Energieumwandlungsprozess in der Brennkammer
zurückgewonnen. Dazu ist vorteilhafterweise eine Einspeisung
der bei der Brennkammerkühlung erwärmten, als Kühlmittel
verwendeten Kühlluft in die Brennkammer vorgesehen,
wobei die vorgewärmte Kühlluft als ausschließliche oder zusätzliche
Verbrennungsluft dienen kann. Um das abströmende
Kühlmittel in diesem Sinne dem Verbrennungsprozess in der
Brennkammer zuzuführen, ist jeder Sammelkanal vorzugsweise
ausgangsseitig mit einem Sammelraum verbunden, der seinerseits
luftseitig der Brennkammer vorgeschaltet ist. Über diesen
kann das Kühlmittel durch eine Drosseleinrichtung mit dem
übrigen Verdichtermassenstrom vermischt und dem Verbrennungsprozess
zugeführt werden.
Die oben genannte Brennkammer ist vorzugsweise Bestandteil
einer Gasturbine.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere
darin, dass durch die Verwendung von Kühlmittelverteilern
auch bei nur geringem Herstellungsaufwand eine großflächige
und umfassende Beaufschlagung der Hitzeschildelemente
mit Kühlmittel ermöglicht ist. Zudem kann der Kühlmitteldruckverlust
bei der Kühlung der Brennkammer gering gehalten
werden, so dass sich damit der Anlagenwirkungsgrad der Brennkammer
erhöht. Der geringe Kühlmitteldruckverlust kann insbesondere
auch erreicht werden, weil die Kühlluftverteiler nur
wenige Zuführbohrungen in der Brennkammerwand benötigen und
durch eine geeignete Formwahl den Druckverlust gering halten.
Die Verwendung einer Anzahl von Kühlmittelverteilern kann
eine gleichmäßige Kühlung bei geringem Kühlmitteldruckverlust
gewährleisten, da bei der Kühlmittelzufuhr über einen Kühlmittelverteiler
das Kühlmittel sich erst kurz vor der Prallkühlung
an den Hitzeschildelementen von einer größeren Kühlmittelzuführleitung
in mehrere kleinere Kühlmittelaustrittsöffnungen
verzweigt. Dadurch ist gewährleistet, dass
das Kühlmittel nur eine kurze Strecke mit einem relativ geringen
Querschnitt durchströmt, so dass der Kühlmitteldruckverlust
begrenzt ist.
Durch den technisch einfachen Aufbau der Kühlmittelverteiler
und durch die Verschraubung mit der Brennkammerwand ist zudem
eine einfache und preisgünstige Herstellung und Montage des
Kühlsystem möglich. Das Kühlluftabfuhrsystem gewährleistet
durch die Abführbohrungen und die parallel zur Strömungsrichtung
des Arbeitsmediums verlaufenden Sammelkanäle eine
gleichmäßige Abführung der aufgeheizten Kühlluft, so dass
eine gleichmäßige Kühlung der Brennkammer erreicht werden
kann. Zudem wird durch die über die Sammelkanäle dem Verbrennungsprozess
zuführbare aufgeheizte Kühlluft der Anlagenwirkungsgrad
der Brennkammer weiter verbessert.
Ein Ausführungsbeispiel wird anhand einer Zeichnung näher erläutert.
Darin zeigen:
- Fig. 1
- einen Halbschnitt durch eine Gasturbine,
- Fig. 2
- einen Schnitt durch eine Brennkammer,
- Fig. 3
- im Schnitt einen Ausschnitt der Brennkammerwand,
- Fig. 4
- im Schnitt und in der Draufsicht einen Kühlmittelverteiler,
- Fig. 5
- im Schnitt eine Aufsicht auf einen Ausschnitt der
Brennkammerwand,
- Fig. 6
- im Schnitt einen Ausschnitt der Brennkammerwand,
- Fig. 7
- im Schnitt einen Ausschnitt eines Brenners und einer
Brennkammer.
Gleiche Teile sind in allen Figuren mit denselben Bezugszeichen
versehen. Die Gasturbine 1 gemäß Fig. 1 weist einen Verdichter
2 für Verbrennungsluft, eine Brennkammer 4 sowie eine
Turbine 6 zum Antrieb des Verdichters 2 und eines nicht
dargestellten Generators oder einer Arbeitsmaschine auf. Dazu
sind die Turbine 6 und der Verdichter 2 auf einer gemeinsamen,
auch als Turbinenläufer bezeichneten Turbinenwelle
8 angeordnet, mit der auch der Generator bzw. die Arbeitsmaschine
verbunden ist, und die um ihre Mittelachse 9
drehbar gelagert ist. Die in der Art einer Ringbrennkammer
ausgeführte Brennkammer 4 ist mit einer Anzahl von Brennern
10 zur Verbrennung eines flüssigen oder gasförmigen
Brennstoffs bestückt.
Die Turbine 6 weist eine Anzahl von mit der Turbinenwelle 8
verbundenen, rotierbaren Laufschaufeln 12 auf. Die Laufschaufeln
12 sind kranzförmig an der Turbinenwelle 8 angeordnet
und bilden somit eine Anzahl von Laufschaufelreihen. Weiterhin
umfasst die Turbine 6 eine Anzahl von feststehenden Leitschaufeln
14, die ebenfalls kranzförmig unter der Bildung von
Leitschaufelreihen an einem Innengehäuse 16 der Turbine 6 befestigt
sind. Die Laufschaufeln 12 dienen dabei zum Antrieb
der Turbinenwelle 8 durch Impulsübertrag vom die Turbine 6
durchströmenden Arbeitsmedium M. Die Leitschaufeln 14 dienen
hingegen zur Strömungsführung des Arbeitsmediums M zwischen
jeweils zwei in Strömungsrichtung des Arbeitsmediums M gesehen
aufeinanderfolgenden Laufschaufelreihen oder Laufschaufelkränzen.
Ein aufeinanderfolgendes Paar aus einem Kranz von
Leitschaufeln 14 oder einer Leitschaufelreihe und aus einem
Kranz von Laufschaufeln 12 oder einer Laufschaufelreihe wird
dabei auch als Turbinenstufe bezeichnet.
Jede Leitschaufel 14 weist eine auch als Schaufelfuß bezeichnete
Plattform 18 auf, die zur Fixierung der jeweiligen Leitschaufel
14 am Innengehäuse 16 der Turbine 6 als Wandelement
angeordnet ist. Die Plattform 18 ist dabei ein thermisch vergleichsweise
stark belastetes Bauteil, das die äußere Begrenzung
eines Heizgaskanals für das die Turbine 6 durchströmende
Arbeitsmedium M bildet. Jede Laufschaufel 12 ist in analoger
Weise über eine auch als Schaufelfuß bezeichnete Plattform 20
an der Turbinenwelle 8 befestigt.
Zwischen den beabstandet voneinander angeordneten Plattformen
18 der Leitschaufeln 14 zweier benachbarter Leitschaufelreihen
ist jeweils ein Führungsring 21 am Innengehäuse 16 der
Turbine 6 angeordnet. Die äußere Oberfläche jedes Führungsrings
21 ist dabei ebenfalls dem heißen, die Turbine 6 durchströmenden
Arbeitsmedium M ausgesetzt und in radialer Richtung
vom äußeren Ende 22 der ihm gegenüber liegenden Laufschaufel
12 durch einen Spalt beabstandet. Die zwischen benachbarten
Leitschaufelreihen angeordneten Führungsringe 21
dienen dabei insbesondere als Abdeckelemente, die die Innenwand
16 oder andere Gehäuse-Einbauteile vor einer thermischen
Überbeanspruchung durch das die Turbine 6 durchströmende
heiße Arbeitsmedium M schützt.
Die Brennkammer 4 ist im Ausführungsbeispiel als so genannte
Ringbrennkammer ausgestaltet, bei der eine Vielzahl von in
Umfangsrichtung um die Turbinenwelle 8 herum angeordneten
Brennern 10 in einen gemeinsamen Brennkammerraum münden. Dazu
ist die Brennkammer 4 in ihrer Gesamtheit als ringförmige
Struktur ausgestaltet, die um die Turbinenwelle 8 herum positioniert
ist.
Zur weiteren Verdeutlichung der Ausführung der Brennkammerwand
24 ist in Fig. 2 die Brennkammer 4 im Schnitt dargestellt,
die sich torusartig um die Turbinenwelle 8 herum
fortsetzt. Wie in der Darstellung erkennbar ist, weist die
Brennkammer 4 einen Anfangs- oder Einströmabschnitt auf, in
den endseitig der Auslass des jeweils zugeordneten Brenners
10 mündet. In Strömungsrichtung des Arbeitsmediums M gesehen
verengt sich sodann der Querschnitt der Brennkammer 4,
wobei dem sich einstellenden Strömungsprofil des Arbeitsmediums
M in diesem Raumbereich Rechnung getragen ist. Ausgangsseitig
weist die Brennkammer 4 im Längsschnitt eine Krümmung
auf, durch die das Abströmen des Arbeitsmediums M aus der
Brennkammer 4 in einer für einen besonders hohen Impuls- und
Energieübertrag auf die strömungsseitig gesehen nachfolgende
erste Laufschaufelreihe begünstigt ist.
Zur Erzielung eines vergleichsweise hohen Wirkungsgrades ist
die Brennkammer 4 für eine vergleichsweise hohe Temperatur
des Arbeitsmediums M von etwa 1200 °C bis 1500 °C ausgelegt.
Um auch bei diesen, für die Materialien ungünstigen Betriebsparametern
eine vergleichsweise lange Betriebsdauer zu ermöglichen,
ist die Brennkammerwand 24 auf ihrer dem Arbeitsmedium
M zugewandten Seite mit einer aus Hitzeschildelementen
26 gebildeten Auskleidung versehen. Jedes Hitzeschildelement
26 ist arbeitsmediumsseitig mit einer besonders hitzebeständigen
Schutzschicht ausgestattet. Aufgrund der hohen Temperaturen
im Inneren der Brennkammer 4 ist zudem für die Hitzeschildelemente
26 ein Kühlsystem vorgesehen. Das Kühlsystem
basiert dabei auf dem Prinzip der Prallkühlung, bei dem Kühlluft
als Kühlmittel unter ausreichend hohem Druck an einer
Vielzahl von Stellen an das zu kühlende Bauteil angeblasen
wird.
Das Kühlsystem ist bei einem einfachen Aufbau für eine zuverlässige,
flächendeckende Beaufschlagung der Hitzeschildelemente
26 mit Kühlluft und zudem für einen besonders geringen
Kühlmitteldruckverlust ausgelegt. Dazu werden die Hitzeschildelemente
26 von ihrer Außenseite durch die Kühlluft K
gekühlt, die durch eine Anzahl von im vom jeweiligen Hitzeschildelement
26 und der Brennkammerwand 24 gebildeten Innenraum
27 angeordneten Kühlmittelverteilern 28 auf die Oberfläche
des jeweiligen Hitzeschildelements 26 geleitet wird.
Zur weiteren Verdeutlichung der Ausführung der Kühlung für
die Hitzeschildelemente 26 ist in Fig. 3 im Schnitt ein Ausschnitt
der Brennkammerwand 24 dargestellt. Wie in dieser
Darstellung erkennbar ist, sind eine Anzahl der
Kühlmittelverteiler 28 über die gesamte Fläche des jeweiligen
Hitzeschildelements 26 verteilt, um eine gleichmäßige Kühlung
zu gewährleisten. Dabei strömt das Kühlmittel K durch eine
zugeordnete Kühlmittelzuführleitung 29 in den jeweiligen
Kühlmittelverteiler 28. Durch diesen wird das Kühlmittel K
durch eine Anzahl von Kühlmittelaustrittsöffnungen 30 auf die
Oberfläche des Hitzeschildelements 26 geleitet, wo dieses mit
dem Kühlmittel K durch Prallkühlung gekühlt wird. Die Bohrungen
für die Kühlmittelzuführleitungen 29 sind bei der Herstellung
der Brennkammer 4 einfach und zeitsparend anzubringen,
da für jeden Kühlmittelverteiler 28 nur jeweils eine
Kühlmittelzuführleitung 29 benötigt wird.
Der jeweilige Kühlmittelverteiler 28 ist durch seine Formgebung
für einen besonders niedrigen Kühlmitteldruckverlust
ausgelegt. Dazu wird das Kühlmittel beim Durchströmen des
Kühlmittelverteilers 28 durch einen rotationssymmetrischen,
im Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 zylindrischen Verteilerraum
34 auf die Kühlmittelaustrittsöffnungen 30 verteilt.
Alternativ kann, wie dies in Fig. 4 dargestellt ist, die
Kühlmittelzuführleitung 29 dabei für das durchströmende Kühlmittel
K strömungsgünstig mit einem sich kontinuierlich aufweitenden
Querschnitt mit dem Verteilerraum 34 verbunden
sein. Der Verteilerraum 34 ist durch ein Deckblech 36 verschlossen,
das eine Anzahl von Bohrungen zur Bildung der
Kühlmittelaustrittsöffnungen 30 enthält. Zur einfachen Fertigung
des Kühlmittelverteilers ist das Deckblech 36 mit der
Wandung 37 des Kühlmittelverteilers 28 verschweißt. Um eine
einfache Montage in der Brennkammerinnenwand durch Verschrauben
zu ermöglichen, weist das Deckblech 36 zudem für eine
Übertragung des Drehmoments von einem angepassten Werkzeug an
seiner Außenwand eine Anzahl von Aussparungen auf.
Wie in der Darstellung nach Fig. 4 weiterhin zu erkennen ist,
weisen die Kühlmittelaustrittsöffnungen 30 des Kühlmittelverteilers
28 in ihrer Summe einen kleineren Querschnitt auf als
die Kühlmittelzuführleitung 29 des Kühlmittelverteilers 28.
Dies führt bei dem Durchfluss des Kühlmittels K durch den
Kühlmittelverteiler 28 zu einem Düseneffekt und damit einhergehend
zu einer erhöhten Austrittsgeschwindigkeit des Kühlmittels
K an den Kühlmittelaustrittsöffnungen 30, wodurch
sich die Wirkung der Prallkühlung an den Hitzeschildelementen
26 erhöht.
Der Kühlmittelverteiler 28 ist für eine besonders stabile Befestigung
an der Brennkammerwand 24 ausgelegt, die zugleich
für eine schnelle Montage und einfache Austauschbarkeit bei
Wartungsarbeiten geeignet ist. Der Kühlmittelverteiler 28 ist
dazu mit einem Gewinde 38 kühlmitteleintrittsseitig mit der
Brennkammerwand 24 verschraubt.
Um die bei der Kühlung der Hitzeschildelemente 26 erfolgende
Erwärmung des durchströmenden Kühlmittels K für den thermodynamischen
Wirkungsgrad in günstiger Weise für den eigentlichen
Verbrennungsprozess nutzbar zu machen, ist vorgesehen,
das erwärmte Kühlmittel K zu den Brennern 10 zurückzuführen
und dem Verbrennungsprozess in der Brennkammer 4 als ausschließliche
oder zusätzliche Verbrennungsluft zuzuführen. Um
das erwärmte Kühlmittel K von dem Innenraum 27 zwischen dem
jeweiligen Hitzeschildelement 26 und der Brennkammerwand 24
zu den Brennern 10 zu leiten, ist ein Kühlmittelabfuhrsystem
vorgesehen. Dieses Kühlmittelabfuhrsystem ist darauf ausgelegt,
das Kühlmittel K gleichmäßig bei annähernd gleicher
Temperatur über die gesamte Oberfläche der Brennkammer 10 abzuleiten,
um ein gleichmäßiges Temperaturprofil über den Hitzeschildelemente
26 und der Brennkammerwand 24 zu gewährleisten.
Dazu wird das erwärmte Kühlmittel K durch eine Anzahl von
Kühlmittelrückführbohrungen 40 in der Brennkammerwänd 24 aus
dem Innenraum 27 zwischen der Brennkammerwand 24 und den Hitzeschildelementen
26 abgeleitet, wie dies in den Figuren 2, 5
und 6 dargestellt ist. Das Kühlmittel K kann durch die Zwischenräume
zwischen den Kühlmittelverteilern 28 zu den Öffnungen
der Kühlmittelrückführbohrungen 40 strömen. Dabei sind
die Kühlmittelrückführbohrungen 40 im gleichen Verhältnis wie
die Kühlmittelverteiler 28 gleichmäßig auf der Brennkammerwand
24 verteilt, so dass eine gleichförmige Kühlmittelabfuhr
und damit ein gleichmäßiges Temperaturprofil der Brennkammer
10 gewährleistet werden kann.
Wie in der Darstellung nach Fig. 6 erkennbar ist, mündet eine
Kühlmittelrückführbohrung 40 in einen im Wesentlichen parallel
zur Strömungsrichtung des Arbeitsmediums M verlaufenden
Kühlmittelrückführkanal 42, durch den das Kühlmittel K in
Richtung der Brenner 10 abgeleitet wird. Eine Anzahl von
Rückführbohrungen 40 sind dabei derart geradlinig positioniert,
dass mehrere Kühlmittelrückführbohrungen 40 in einen
gemeinsamen Kühlmittelrückführkanal 42 münden, so dass dieser
als Sammelkanal für rückströmendes Kühlmittel wirkt.
Um das Kühlmittel K dem Verbrennungsprozess eines Brenners 10
zuzuführen, mündet der jeweilige Kühlmittelrückführkanal 42
brennerseitig in einen einem Brenner 10 zugeordneten Sammelraum
44, wie in Fig. 7 zu erkennen ist. Der nicht für die
Brennkammerkühlung verwendete Luftmassenstrom des Verdichters
2 wird über eine Drossel 45 dem Brenner zugeführt.
Bezugszeichenliste
- 1
- Gasturbine
- 2
- Verdichter
- 4
- Brennkammer
- 6
- Turbine
- 8
- Turbinenwelle
- 9
- Mittelachse
- 10
- Brenner
- 12
- Laufschaufeln
- 14
- Leitschaufeln
- 16
- Innengehäuse
- 18
- Plattform
- 20
- Schaufelfuß
- 21
- Führungsring
- 22
- äußeres Ende
- 24
- Brennkammerwand
- 26
- Hitzeschildelemente
- 27
- Innenraum
- 28
- Kühlmittelverteiler
- 29
- Kühlmittelzuführleitung
- 30
- Kühlmittelaustrittsöffnung
- 34
- Verteilerraum
- 36
- Deckblech
- 37
- Wandung
- 38
- Gewinde
- 40
- Kühlmittelrückführbohrungen
- 42
- Kühlmittelrückführkanal
- 44
- Sammelraum
- M
- Arbeitsmedium
- K
- Kühlmittel