RÄUMLICHES LOGISCHES SPIEL
Die Erfindung betrifft ein räumliches logisches Spiel, das mit zahlreichen Yariationsmöglichkeiten sowohl individuell oder als Gesellschaftsspiel spielbar ist und in Kindern und Erwachsenen gleichermassen die Kombinations fähigkeit, die FSLhigkeit zu logischem Denken entwickelt. Es sind schon zahlreiche logische Spiele bekannt, bei denen auf einem als raumlicher Körper ausgebildeten Spielzeugkörper die Elemente des Spiels angeordnet sind.
Bei diesen Spielen sind die Elemente des Spiels meistens mit Codezeichen versehen, die in einer vorher festgelegten Reihenfolge beziehungsweise Anordnung auf vorher festgelegte Stellen auf der Oberflache des Spielzeugkörpers angeordnet werden müssen. Es sind auch logische Spiele bekannt, bei denen die als raumliche Körper ausgebildeten Spielelemente nur mit Jeweils einer ihrer Flachen verdrehbar aneinander befestigt sind. Ziel des Spiels ist die Herstellung der unterschiedlichsten räumlichen Gebilde aus den Spielelementen.
Die bekannten und erwähnten logischen Spiele entwickeln tatsachlich das raumliche Sehen und das logische Denkvermögen. Sie haben jedoch den gemeinsamen Mangel, das logische Denkvermögen ausschliesslich auf der Ebene der Kombinatorik zu entwickeln und die sonstigen Ebenen des logischen Denkens, zum Beispiel die das praktische Haumgefühl, das raumlich-logische Denken fördernden IPaktoren, zum Beispiel mechanische, statische und sonstige physikalische Faktoren, ausser Acht zu lassen. Ziel der Erfindung ist die Entwicklung eines räumlichen logischen Spiels, das die fur die bekannten logischen Spiele charakteristischen zahlreichen Kombinationsmöglichkeiten bebehält, jedoch daruber hinaus die An eignung des Raumgefühls ermöglicht und die das raumlichlogische Denken fördernden Faktoren in das Spiel einbaut.
Gegenstand der Erfindung ist demnach ein räumliches logisches Spiel, das einen als raumlichen Körper ausgebildeten Spielzeugkörper und zu diesem gehörende Spielelemente aufweist. Das Wesen der Erfindung besteht darin, dass wenigstens ein als raumlicher Körper ausgebildeter Spielzeugkörper durch Lagerungselemente und Halteelemente kardanisch - d.h. um zwei aufeinander senkrecht stehende, einander im Schwerpunkt des Spielzeugkörpers schneidende theoretische Achsenfrei drehbar gelagert ist und die Spielelemente mit zum Fixieren an gedem beliebigen Punkt der Oberfläche des Spielzeugkörpers geeigneten Befestigungsteilen versehen beziehungsweise selbst als Befestigungsteile ausgebildet sind. Gemass einem weiteren Merkmal der Erfindung ist es vorteilhaft, wenn der als räumliche Körper ausgebildete Spielzeugkörper um die eine durch seinen Schwerpunkt gehende theoretische Achse auf in einem ein Halteelement bildenden Hahmen angeordneten Lagerungselementen, der das Halteelement bildende Hahmen hingegen um die auf der ersten Achse senkrecht stehende andere, ebenfalls durch den Schwerpunkt des Spielzeugkörpers hindurσhgehende Achse auf einem ein weiteres Halteelement bildenden Stander in Lagerungselementen frei drehbar gelagert ist. Erfindungsgemäss ist es ferner vorteilhaft, wenn der Spielzeugkörper aus einem magnetisierbaren Material gefertigt ist, und die Befestigungsteile der Spielelemente beziehungsweise die als Befestigungsteile ausgebildeten Spielelemente aus einem magnetischen Material bestehen. Es erweitert die Spielmöglichkeiten, wenn der als raumlicher Körper ausgebildete Spielzeugkörper mit aus unmagnetisierbarem Material gefertigten Lagerungselementen beziehungsweise Halteelementen aufgehangt ist.
Es ist ferner erfindungsgemäss bevorzugt, wenn die Lagerungselemente und Halteelemente des Spielzeugkörpers auf einer aus magnetisierbarem und/oder magnetischem Material gefertigten Sohle befestigt sind.
Gemass einer vorteilhaften Ausfiihrungsform der
Erfindung ist der Spielzeugkörper von ebenen Flächen abge grenzt und die ebenen Flächen sind vorzugsweise mit Code zeichen versehen.
Schliesslich ist es auch vorteilhaft, wenn die Spiel elemente eine unterschiedliche Masse aufweisen und vorzugsweise mit Codezeichen versehen sind.
Das erfindungsgemässe Spiel beruht, abweichend von alien bekannten ahnlichen Spielen, darauf, dass es die Gesetze der Mechanik, des Gleichgewichtes als Spielprinzip einsetzt.
Im Laufe des Spieles wird die Gleichgewichtslage des um die durch seinen Schwerpunkt hindurchgehende Achse drehbar angeordneten, im Gleichgewicht befindlichen Spiel zeugkörpers gestört, indem man an beliebigen Punkten der Oberfläche des Spielzeugkörpers Spielelemente befestigt. Im folgenden ist es die Spielaufgabe, durch Befestigen eines oder mehrerer Spielelemente die ursprungliche Gleichgewichtslage des Spielzeugkörpers wieder herzustellen. Besonders interessant wird das Spiel, wenn der Spielzeugkörper aus einem magnetisierbaren Material gefertigt ist und die Spielelemente beziehungsweise deren Befestigungsteile aus einem permanent-magnetischen Stoff bestehen. In diesem Falle wirkt nämlich bei der Störung des Gleichgewichtes beziehungsweise bei dessen Wiederherstellung nicht nur die Schwerkraft, sondern darüber hinaus müssen auch die physikalischen Eigenschaften des Magnetismus berücksichtigt werden, da die anziehende beziehungsweise abstossende Kraft der magnetischen Befestigungsteile der Spielelemente nicht nur aufeinander wirkt, sondern auch auf die aus magnetisierbarem Material gefertigte Sohle, auf der die den Spielzeugkörper frei drehbar haltenden Halteelemente befestigt sind. Gewinner im Spiel ist, wer den Gleichgewichtszustand innerhalb der kürzesten Zeit wiederherstellt beziehungsweise die wenigsten Spielelemente dazu verbraucht. Je nach Vereinbarung kann natürlich auch derjenige Sieger sein, der die Gleichgewichtslage unwiederbringlich gestört hat.
Es kann leicht nachgewiesen werden, dass zum
im Falle eines von 12 regelmässigen Fϊinfecken begrenzten, als Pentagondodekaeder ausgefuhrten Spielzeugkörpers mit auf dessen Flache angeordneten beispielsweise 20 Spielelementen die Anzahl der Lösungen praktisch unendlich gross ist, zum Teil wegen der beinahe unendlichen Anzahl der Anordnungsmöglichkeiten, zum anderen wegen der Wechselwirkung der einzelnen magnetischen Spielelemente.
Das erfindungsgemasse Spiel ist nicht nur vergnüglich, sondern entwickelt in den Spielern das raumliche Sehen und die physische Wahrnehmung des Haumes, das empirische Gefuhl fur Mechanik.
Die Erfindung wird mit Hilfe der Zeichnungen an Hand eines Ausführungsbeispieles näher erlöutert.
Fig. 1 zeigt ein erfindungsgeraässes räumliches logi sches Spiel mit einem als Pentagondodekaeder ausgebildeten Spielzeugkörper in perspektivi scher Sicht, Fig. 2 bildet den senkrechten Schnitt durch eines der zu dem Spiel gehörenden Spielelemente ab, und Fig. 3 veranschaulicht ein anderes erfindungsgemässes
Spielelement, das an sich als Befestigungsteil ausgebildet ist. Bei dem als Ausfuhrungsbeispiel der Erfindung abgebildeten logischen Spiel hat der Spielzeugkörper 1 die Form eines Dodekaeders. Dieser ist um die eine der durch seinen Schwerpunkt hindurchgehenden theoretischen Achsen auf Lagerungselemente bildenden Zapfen 2 frei drehbar in einem als Halteelement ausgebildeten Hahmen 3 angeordnet. Der als Halteelement ausgebildete Hahmen 3 ist um die andere, auf der ersten, bereits erwahnten Achse senkrecht stehenden und ebenfalls durch den Schwerpunkt des Spielzeugkörpers verlaufenden theoretischen Achse auf ebenfalls als Lagerungselemente ausgebildeten Zapfen 4 frei drehbar auf dem ein weiteres Halteelement bildenden Ständer 5 angeordnet. Die beschriebene kardanische Aufhängung des Spielzeugkörpers 1 ermöglicht, dass sich dieser im Raum frei, in jeder Richtung drehen kann. In dem hier gezeigten Ausfuhrungsbeispiel ist das als Stander 5 ausgebildete Halteelement
mit einer Sohle 6 versehen.
Zu dem Spiel gehören Spielelemente 7, die mit einem Befestigungsteil 8 versehen sind. Erfindungsgemäss können auch die Befestigungsteile 8 an sich als Spielelemente 7 fungieren.
Zweckmässig sind alle ebenen Flachen des Spielzeugkörpers 1 mit unterschiedlichen Codezeichen versehen, und auch die Spielelemente 7 können durch Codezeichen markiert werden. Die Spielelemente 7 können sich in ihrer Masse und ihrer Form voneinander unterschieden. Die Godezeichen der Spielelemente 7 können mit ihrer Masse in Zusammenhang stehen.
In dem gezeigten Ausführungsbeispiel besteht der Spielzeugkörper 1 aus magnetisierbarem Material, vorzugs weise aus Weicheisen, wahrend die Befestigungsteile 8 der Spielelemente 7 aus permanent-magnetischem Material ausgebildet sind. Wie bereits erwahnt, kann der als Befestigungsteil 8 ausgebildete permanente Magnet auch an sich als Spielelement 7 fungieren. In diesem Fall können sie zum Beispiel als Scheibe ausgebildet sein.
Die den Spielzeugkörper 1 frei drehbar lagernden, als Lagerungselemente ausgebildeten Zapfen 2 beziehungsweise 4 sowie der das Halteelement bildende Hahmen 3 und der Stander 5 sind in dem Ausftάhrungsbeispiel aus einem nicht magnetisierbaren Material, zum Beispiel aus Kunststoff, ausgebildet, wahrend die den Ständer 5 befestigende Sohle 6 aus magnetisierbarem Material oder einem permanenten Magneten hergestellt ist.
Das Spiel verlauft auf folgende Weise: das erfindungsgemasse raumliche logische Spiel wird mit seiner Sohle 6 auf eine feste Unterlage aufgestellt, und der Spielzeugkörper nimmt bald im Gleichgewicht seine Ruhelage ein. Nun wird eines der auf der Sohle 6 liegenden, als permanenter Magnet ausgebildeten, durch die Befestigungsteile 8 ortsgebundenen Spielelemente 7 aufgenommen und auf eine beliebige Flache des Spielzeugkörpers 1 aufgelegt, wo es mit seinem permanent magnetischen Befestigungsteil 8 haften bleibt und den Spielzeugkörper 1 aus dem Gleichgewicht
bringt. Infolgedessen dreht sich der Spielzeugkörper 1 so lange im Raum, bis er in der der neuen Situation angemessenen Gleichgewichtslage zur Huhe kommt. Die neue Gleichgewichtsl lage kann von der Sohle 6 beziehungsweise den noch auf dieser befindlichen Spielelementen 7 durch Magnetkraft beeinflusst werden. Die Spielaufgabe besteht darin, die ursprungliche Gleichgewichtslage wiederherzustellen, d.h. den Spielzeugkörper 1 dazu zu bringen, seine ursprungliche Lage wieder einzunehmen. Um das zu erreichen, muss ein Spielelement 7, dessen Masse auf Grund logischer Erwagungen zu wählen ist, auf die entsprechende Stelle der Oberflache des Spielzeugkörpers 1 aufgelegt werden. Dabei ist nicht nur die Wirkung der Schwerkraft, sondern auch die magnetische Wechselwirkung zwischen den die Befestigungsteile 8 der Spielelemente 7 bildenden permanenten Magneten und der Einfluss der aus magnetischem Material bestehenden Sohle 6 zu berucksichtigen. Die die Befestigungsteile 8 bildenden permanenten Magneten können ihre magnetischen Krafte gegenseitig verstärken, aber auch abschwachen. Ein unrichtig aufgelegtes Spielelement 7 kann die Position des Gegners stärken.
Die Spielregeln fur das erfindungsgemässe raumliche logische Spiel sollen hier nicht festgelegt werden, sie können von den Spielern auch schöpferisch weiterentwickelt werden. Sieger kann zum Beispiel sein, wer die ursprungliche Gleichgewichtslage des Spielzeugkörpers 1 am schnellsten, mit der geringsten Anzahl von Spielelementen wiederherstellt Es kann auch so gespielt werden, dass man die Masse der zur Wiederherstellung der Gleichgewichtslage des Spielzeugkörpers 1 aufwendbaren Spielelemente 7 beschrankt. Auch durch Summieren der Codezeichen auf den Spielelementen 7, eventuell unter Berucksichtigung der auf dem Spielzeugkörper 1 angebrachten Codezeichen, können Spielregeln erarbeitet werden.
Der Spielzeugkörper 1 des erfindungsgemassen raumlichen logischen Spiels kann natürlich auch aus nicht magnetisierbarem Material, zum Beispiel aus Kunststoffschaum, bestehen. In diesem Falle können die Befestigungsteile 8 der Spielelemente 7 zum Beispiel als Nadeln ausgebildet sein. Bei dieser Ausführungsform wird die Gleichgewichts
lage des Spielzeugkörpers 1 durch die Masse des in seine Oberflöche gespiessten Spielelementes 7 gestört.
Das erfindungsgemässe Spiel kann individuell oder als Gesellschaftsspiel gespielt werden. Das erfindungsgemasse Spiel kann auch mit mehreren nebeneinander angeordneten, raumlich frei drehbaren Spielzeugkörpern 1, zum Beispiel auf einer gemeinsamen Sohle 6, ausgeführt sein. In diesem Fall kann das Spiel als Wettkamp gespielt werden. Die Erfindung ist nicht auf die in dem Ausführungsbeispiel gezeigte Lösung beschrankt, sondern kann innerhalb des Erfindungsgedankens noch in zahlreichen anderen Formen ausgebildet sein und nach anderen Spielregeln gespielt werden.