TEICH MIT GEFILTERTEM WASSER
Das technische Gebiet
Die Erfindung bezieht sich auf einen Teich mit gefiltertem Wasser, der eine relativ grosse, freie Oberfläche hat. Es handelt sich hier also um einen kleinen künstlichen See, dessen Bett mit gereinigtem, geklärtem Wasser gefüllt ist und die Kontaminierung des Wassers verhindert wird.
Der Stand der Technik
Die Verschmutzung der Obenflächengewässer wie Flüsse, Teiche, Sees oder Seen und dergleichen nahm schreckende Dimensionen an. Viele Obenflächengewässer sind zur Zeit nicht nur zum Trinken und Baden, sondern schon für industrielle Zwecken unbrauchbar. Diese Wässer sollen immer öfters als "totes Wasser" genannt werden, in denen das Leben im biologischem Sinne unmöglich ist.
Die Bewältigung der Probleme der Versorgung der Industrie, der Landwirtschaft und der Wohngemeindem mit ausreichend geklärtem, im hygenischem, sanitärem Sinne reinem Wasser ist immer dringender. Zur Lösung dieser Aufgabe sind mehrere Vorschläge bekannt geworden:
- Wenn die Oberflächengewässer für Baden ungeeignet sind, werden Strände mit Becken oder Bassins ausgebildet, die die Funktion und Forderungen des Erholυngsgebietes erfüllen. Dieses Konzept wird bei der Terrainregulierung des Kraftstufesystems in Gabcikovo-Nagymaros an der Donau gefolgt. Diese Strände haben aber einen sehr begrenztes Fassungsvermögen, die Bau-, Betriebsund Unterhaltungskosten sind äussertst hoch und sie kennen noch dazu nur für eine Funktion angewardet werden.
- Die Wassergiebigkeit eines Wasser gebenden Gebietes kann mit Grundwasserbecken erhöht werden, deren Wasser mechanisch vorgereinigt wird. Das wurde in mehreren Mitteilungen abgeschrieben, wir verweisen uns auf die ungarische Zeitschrift Hidrolόgiai Közlöny (Hidrologische Mitteilungen) Nr. 7/1976 (ein Artikel von Karoly Gefferth) und 1/1975 (ein Artikel von dr. Takács und dr. Andrik). Hier sind die Methoden, bzw. die hidrobiologischen und bakteriologischen Effekte der Anreicherung des Grundwassers erörtert. Die Grundwasserbecken kann aber ebenfalls nur eine Funktion erfüllen; mit dem mechanisch vorgereinigtem Wasser kann nur die Wassermenge der Wasserproduktion erhöht werden
- In Gebieten, wo gute Grundwasserleiter sind, wird die kleine ausgewinnbare Wassermenge durch Wassernachschub mit mechanisch vorgereinigtem Yfasser erhöht. Diese Lösung ist auf Grund eines holländischen Beispiels von Maria Bauer abgeschrieben (Hidroldgiai Közlöny, Er. 8/1973). Sie ist sehr unwirtschaftlich, die Gestehung- und Betriebskosten sind hoch und das so erhaltene Wasser ist für menschliche Zwecke unbrauchbar.
- Das Wasser der Hochfluten in der Frühling sind weniger kontaminiert, es wird daher in Sicherheitsspeicher aufgespeichert und beim Kleinwasser verbraucht. Dieses Konzept wird in Ungarn bei dem Wasserhaushaltsystem zwischen Tatabänya und Székesfehervar angewendet. Die Sicherheitsspeicher haber, aber einen Spiegelgang zwischen weiten Grenzen, sie können nur für einen Zweck gebraucht werden, die Ausnutzung als Erholungsgebiet ist unmöglich.
Die meisten vorbekannτen Lösungen dachen also eine Vorbehandlung des Waesers nötig, da das vor
behandeltes Wasser gespeichert und schließlich verbraucht wird. Für die Wasserreinigung sind, viele Vorschläge bekannt.
Die bundesdeutsche Auslegeschrift Nr. DT
1 918 682 beschreibt eine Filteranlage-, wobei eine Vielzahl von parallelen Filterzonen vorgesehen sind, die mit Filtermasse gefüllt sind, zwischen den Filterzonen je ein Kanal ausgebildet ist, den durch eine poröse Membran allseitig umgegrenzt ist.
Die bundesdeutsche Offenlegungsschrift Nr. DT 2400 497 beschreibt ein Verfahren zur biologischen Aufbesserung von Fluss-, Teich- und Seewasser, wobei aus dem verschmutzten Gewässer eine Teilmenge entnommen und eine Schüttgut enthaltenden, luftdurchströmten Behälter zugeleitet wird derart, daß das den Behälter durchrieselnde Wasser bis nahe an den Sättiggungspunkt mit Sauerstoff angereichert wird und dann in das Gewässer zurückfliesst. Diese Methode kann nur beim wenig verschmutzten Gewässer angewendet werden.
Die übrigen vorbekannten Lösungen (DE
2 610 334: Verfahren zum mechanischen und chemischen Behandeln -von mit Feststoffen und ionalen Verunreinigungen beladenen flüssigen Medien in einem aus körnigem Gut bestehenden Filterbett; DE 2 636 094: Tsrfahren zur Regenerierung von Wasser und zwar, um im Wasser das Energie-Nieveau und damit den biologischen Wert zu heben; DT 2 530 722: Verfahren zur Hitrifikation, Entmanganung und Enteisung in Festbettsn und biologischen Festbettreaktoren) können nur in Laboratorien, mindestens aber bei kleinen Wassermengen eine Verwendung finden. Sie sind keinenfalls für Klären einer Wassermense. die
zu einem Teich mit gefiltertem Wasser benötigt wird, brauchbar.
Den vorbekannten Stand der Technik zusammenfassend kann festgestellt werden, daß die
Probleme der Wasserreinigung noch bei weitem nicht gelöst sind. Die vorgeschlagenen Lösungen haben meistens nur eine Funktion, sie lösen nur eine Frage, sie sind weitaus unwirtschaftlich und die Baukosten sind bei ihnen ein hübsches Stück Geld.
Darstellung der Erfindung
Die Erfindung hat die Aufgate, die Problemen der Wasserverschmutzung bei grossen Oberflächengewässern zu lösen und zugleich die Unzulänglichkeiten der vorbekannten Stand der Technik zu eliminieren.
Zur Lösung der gestellten Aufgabe sind wir durch die Gedanke gekommen, daß das geklärte Wasser in einem Teich gespeichert werden soll, die dazu nötige grosse Wassermenge aber nicht mit speziellen Filteranlagen, sondern mit einem entsprechend ausgebildeten Filterdamm gereinigt werden soll, der so ausgebildete und mit gefiltertem Wasser gefüllte Teich schliesslich unmittelbar neben dem kontaminiertem Oberflachengewässer angeordnet werden soll.
Die Erfindung bezieht sich also auf einen Teich, der eine relativ grosse, freie Oberfläche hat. Die Weiterentwicklung, also die Erfindung selbst wird nun darin gesehen, daß der Teich entlang einem verunreinigtem Oberflächengewässer mit grosser Durchflussmenge, bzw. Wassermasse angeordnet ist und zwischen
dem verunreinigtem Oberflächengewässer und dem Teich mit gefiltertem Wasser ein Filterdamm aufgebaut ist. Diese Lösung hat die Bedeutung, daß der erfindungsgemäß ausgebildete Teich eine dreifache Funktion erfüllen kann: Wassererzeugung, Wasserspeicherung und Erholung. Der Teich kann ausserdem sehr einfach und relativ billig ausgebildet werden, sein Betriebkosten sind niedrig. Die Errichtung des Teiches kann mit anderen Wasserhaushaltsaufgaben - Wasserbewertung, Wasserschadenbeseitigung, kombinierte Aufgaben usw. sowie mit der Ausbeute vom Mineralbestand verknüpft werden. Alles im allen kann festgestellt werden, daß der Teich mit gefiltertem Wasser in dieser Erfindung sehr wirtschaftlich ist.
Der Filterdamm kann erfindungsgemäß so ausgebildet werden , daß das kontaminierte Wasser durch ihn mechanisch, chemisch, biologisch und bakteriologisch gefiltert wird. Der Filterdamm kann dabei als natürlicher oder als künst licher Filterdamm ausgebildet werden . Im ersten Fall hat der an Ort und Stelle befindliche gewachsene Boden eine gute Filtereigenschaft , die bei der Errichtung ausgenutzt werden kann . In dem letzteren Fall muß die entsprechende Filtercharakteristik des Filterdammes mit dorthin transportiertem Auf Schüttboden mit gut er Filtereigenschaft oder mit künst lichen Materialien eingestellt werden . Die beiden Lösungen können natürlicherweise kombiniert werden .
Der Teich mit gefiltertem Wasser kann nach der Erfindung als Wasserbasis dienen. Das Wasssrausgewinnung kann aus dem unterirdischen Wasservorrat durch Uferfilterbrunnen und Brettbrunnen oder aus
dem oberirdischem Wasservorrat durch Oberfläche-Wasserfassungswerk, Ablasswehr oder Zubringepumpe erfolgen. Der Teich kann in dieser YYeise auch eine Sicherheits-Wasserbasis sein, der das gefilterte Wasser während Spitzenkontaminafion, Verunreinigungskatastrofen speichert. Aus dem unterirdischen Wasservorrat kann "zweifach gefiltertes" Wasser ausgewonnen werden«.
Die Umgebung des Teiches kann den Forderungen der Wasserreinheit entsprechend einer Terrainregulierung unterworfen werden. Damit wird verhindert, daß das verschmutzte Wasser oder die Abwässer der Umgebung in den Teich gelangen.
Diese Terrainregulierung bedeutet, daß die
Kleinwasserläufe des Wasserfassungsgsländes in kolloidfilternde, bzw. in biologische Klärteichen geführt und dort gereinigt werden. Die Klärteichen sind mit dem Teich mit gefiltertem Wasser verbundene Die Abwässer der Umgebung des Teiches können in geschlossenen Abwässerkanälen geführt und nach entsprechender Reinigung in den Teich geleitet werden. In extremen Fällen, wenn diese Wässer sehr verschmutzt sind, können sie durch Umkehrläufe oder Umkehr-Abwasserkanäie in das Oberflächengewässer eingeleitet werden.
Mit der Terrainregulierung kann auch die dritte Funktion des erfindungsgemässes Teiches erfüllt werden: an seinem Ufer können Erholungsgebiete ausgebildet werden. Um den Teich auch zum Baden angen «ehm zu machen, kann er eine gewachsene und/oder eine gebaute Eettsohle haben. Weitere Einzelheiten der Erfindung werden an
hand der beigefügten Zeichnung mit Bezug auf ein Ausführungsbeispiel näher beschrieben.
Kurze Beschreibung der Zeichnung
In der Zeichnung, Fig. 1 ist ein Lageplan, eine Draufsicht eines Ausführungsbeispieles des erfindungsgemäßen Teiches;
Fig. 2 ist ein Schnitt nach Linie II-II in Figo 1; und
Fig. 3 ist ein Schnitt nach Linie III-III in Fig 1.
Die beste Ausführungsform der beanspruchten Erfindung
In Fig. 1 ist der Lageplan eines Ausführungsbeispieles des erfindungsgemäßen Teiches 2 mit gefiltertem Wasser dargestellt, der auch in der Wirklichkeit gebaut wird.
Der Teich 2 mit gefiltertem Wasser hat eine relativ grosse, freie Oberfläche, damit unterscheidet er sich von den bisherigen Wasserspeicher dieser Art, bei denen das Wasser durch den Boden gefiltert wird und die eine relativ kleine Oberfläche oder gar keine freie Oberfläche haben, wie z. B. die Brunnen.
Der Teich 2 ist einem Oberflächengewässer 1 entlang ausgebildet, das im Falle eines Flußes eine grosse Durchflussmenge oder im Falle eines stehenden Gewässers oder Bruchwassers eine grosse Wassermasse hat und dessen Wasser mehr oder weniger verunreinigt
geworden ist. Zwischen dem Teich 2 und dem Oberflächengewässer 1 ist ein Filterdamm 3 ausgebildet, der das kontaminierte Wasser des Oberflächengewässers 1 von dem gereinigten Wasser des Teiches 2 trennt. In diesem Beispiel ist um den Teich 2 auch Erholungsgebiete ausgebildete ein unbebautes Erholungsgebiet i'st mit Bezugszeichen 4, ein bebautes mit 5 bezeichnet.
Der Teich 2 ist in dieser Ausführungsforrπ mit Wasserentnähmesteilen versehen. Am Ufer des Teiches sind Uferfilterbrunnen in mehreren Reihen angeordnet, die damit besetzte Bodenfläche ist mit 6 gezeigt. In dem Teich 2 ist ein Bettbrunnen 7 abgeteuft. Von den Uferfilterbrunnen, 6 und Bettbrunnen 7 kann zweifach gefiltertes Wasser entnommen werden, da das Wasser hier auch durch den Boden des Ufers, bzw. des Bettes des Teiches 2 zum zweiten Male gefiltert wird. Ein Wasserfassungswerk 8 an der Oberfläche des Teiches 2 und ein Ablasswehr 9, sowie eine Zubringepumpe 10 dienen dagegen als Wasserentnahmestellen von dem oberirdischem Wasservorrat. Das Ablasswehr 9 kann auch als ein Flutdurchlass funktionieren. Die Zubringepumpe 10 kann mit einem längeren Saugrohr versehen werden, womit das in der Bodennähe des Teiches 2 befindliche, stärker verunreinigte Wasser in das Oberflächegewässer 1 gehoben werden kann.
Sin orographisches Wasserfassungsgelände 11"ist mit seiner Grenze (gestrichelte Linie) angedeutigt. Von hier und von einem geologischen Wasserfassungsgelände 24 (Strich-Tilde) Kleinwasserläufe 12 entspringen, deren Wasser in kolloidfilternde und biologische Klärtecichen 14 und danach in den Teich 2 oder durch einen Umkehrlauf 13 in das Oberflächengewässer
1 geführt ist .
Das Abwasser der Erholungsgebiete 4 und 5 ist im geschlossenen Abwasserkanal 15 gesammelt und entweder zu einer Abwasserkläranlage 16 geführt oder durch einen Umkehr-Abwasserkanal 18 in das Oberflächengewässer 1 geleitete Die Abwasserkläranlage 16 ist durch einen Sammlerkanal 17 mit dem Teich 2 verbunden.
Mit dem erfindungsgemäßen Teich 2 können mehrere Funktionen erfüllt werden. Aus den Uferfilterbrunnen 6 und den Bettbrunnen 7 kann Trinkwasser ausgewonnen werden. Mit dem Wasserfassungswerk 8, bzw. mit dem Ablasswehr 9 oder der Zubringepumpe 10 können Wasser für direkte Bewässerung oder Zuschusswasser, sowie nach mechanischer Behandlung Industriewasser ausgewonnen werden.
In Fig. 2 ist ein Schnitt des Teiches 2 in Fig. 1 dargestellte Daraus ist zu entnehmen, wie die Uferfi.lterbrunnen 6 und die Brettbrunnen 7 angeordnet sind. Ein Betriebswasserspiegel des Teiches 2 ist mit 21, eine Höhe des Filterdammes 3 mit 23, ein Minimalwasser mit 19 und ein Maximalwasser des Oberflächengewässers 1 mit 22 angezeigt.
In Fig. 3 ist ein anderer Schnitt nach Linie III-III in Fig. 1 gezeigt, woraus in erster Reihe die Terrainregulierung der Umgebung des Teiches 2 entnommen, werden kann.
Der sich ständig erneuernde dynamische Wasservorrat des Teiches 2 hat wegen der natürlichen über
schusswassermenge eine positive Wasserbilanz. Die Wasserbilanz des Teiches 2 kann durch die Wasserentnahmesteilen reguliert werden. Dadurch wird gleichzeitig die durch den Filt-erdamm 3 hindurchsickernde Wassermenge beeinflusst.
Der Filterdamm 3 wird dem zwischen dem Minimalwasser 19 und dem Maximalwasser 22 des Oberflächengewässers 1 auftretenden Spiegelgang entsprechend für eine gewisse Filtration-Sickerung-Grenze dimensioniert. Diese Dimeusionierung bestimmt die Wasserqualität des Teiches 2. Das durch den Filterdamm 3 gefilterte Wasser, dessen Qualität in dieser Weise vorher bestimmt wird, gleicht auch den Kontaminatiohseffekt des Niederschlags und des Teichgebrauchs aus. Der Filterdämm 3 wird also diesen Forderungen entsprechend aus natürlichen und/oder künstlichen M aterialien ausgebildet, wie schon vorher erwähnt.
Der Filterdarrm 3 wird als ein Filtermembran betrieben, seine Oberfläche, aber auch die tieferen Schichten können stark verschmutzt, sogar verstopft, okolmatiert werden. Der Filterdamm 3 muss also zeitweise gereinigt, instand gehalten werden. Das kann in zweifacher Weise erfolgen:
- mit Durchspülung, wobei wegen dem sehr kleinen Minimalwasser 19 des Oberflächengewässers 1 eine reversierte Strömung auftritt. Die Sickerung in die der normalen entgegengesetzte Richtung schwemmt die an dem Oberfläche des Filterdammes 3 abgelagerten Kontaminierungen in das Oberflächengewässer 1 ab;
- mit mechanischer Reinigung, wobei die Ober
fläche des Filterdammes 3 abgeputzt, abgescheuert oder aufgelockert, oder mindestens zum Teil abgetragen, gelegentlich ganz umgebaut wird.
Es soll schliesslich noch erwähnt werden, daß neben den vorher abgeschriebenen Funktionen der erfindungsgemäße Teich 2 noch für die ständige Qualitätbesserung eines Oberflächengewässers 1 ausgenutzt werden kann. Das verunreinigte Wasser des Oberflächengewässers 1 wird durch den Filterdamm 3 ständig gereinigt und das gefilterte Wasser aus dem Teich 2 in das Oberflächengewässer 1 zurückgeführt. Wenn einem verunreinigten Fluss entlang mehrere solche Teiche 2 ausgebildet sind, mit denen das verschmutzte Wasser ständig geklärt wird, kann die Wasserquälität des Oberflächengewässers erheblich erhöht werden.
Die industrielle Anwendbarkeit der Erfindung kann aus den obigen Ausführungen deutlich entnommen werden. Die Erfindung hat übrigens nicht nur für die Industrie und die Landwirtschaft eine erhebliche Bedeutung, sondern trägt auch zu der Bekämpfung der menschlichen Probleme der Umweltverschmutzung bei.