DEB0022616MA - - Google Patents
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
Tag der Anmeldung: 25. Oktober 1952 Bekanmtgemacht am 9. August 1956
DEUTSCHES PATENTAMT
Bei der Aufbringung von Email auf metallische Werkstoffe ist eine Abstimmung zwischen diesen
beiden Stoffen erforderlich, wenn gute Haftung einerseits, fehler- und porenfreie, dichte Bedeckung
der metallischen Unterlage andererseits erreicht werden soll. Es ist wichtig, daß der Grundwerkstoff
frei von Fehlstellen, wie Schieferbildung, Schalen, Doppelungen, Poren und Rissen, an die
Oberfläche austretenden SteigerungS'zonen ist, weil ίο durch diese die einwandfreie Emaillierung, z. B.
allein schon durch die aus den Lockerstellen austretenden Gase, in Frage gestellt wird. Wesentlich
ist weiterhin, daß die chemische Zusammensetzung des Grundwerkstoffes bzw. der Oberflächenzone
desselben geeignet ist.
Es sind Verfahren bekanntgeworden, welche diese Schwierigkeiten dadurch zu umgehen versuchen,
daß auf den Grundwerkstoff eine Zwischenschicht, z. B. aus Nickel oder Elektrolyteisen,
durch Schweißplattieren oder andere Verfahren aufgebracht wird. Es wurde auch schon vorgeschlagen,
aus dem Grundwerkstoff heraus durch eine Oberflächenentkohlungsglühung eine Art
Zwischenschicht zu erzeugen. Auch wurde schon
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B 22616 IVc/48 c
Metall auf eine vorher aufgebrachte Grundschicht gesprüht. Das aufgetragene Metall soll dann beim
Einbrennen durch die Poren des Grundemails hin-, durch mit dem Grundmetall verwachsen. Alle diese
Verfahren sind umständlich zu handhaben. Die Unterlage und oft auch die Zwischenschichten
müssen vor- und nachbehandelt werden, manchmal ist sogar die Anwendung von Schutzgasen vonnöten.
ίο Es wurde nun gefunden, daß hochwertige Emaillierungen
erzielt werden, wenn vor dem Emaillieren auf den Grundwerkstoff eine dünne Schicht
eines' metallischen Werkstoffes gleicher oder anderer Art durch Spritzen aufgebracht wird. Es
wird zwar auch hier ein metallischer Werkstoff zur Erzielung der Zwischenschicht verwendet; der
metallische Werkstoff erfährt aber durch das Aufspritzen eine bestimmte Beeinflussung, welche der
Zwischenschicht ihre besondere Eignung als Unterlage für hochwertige Emaillierungen gibt. Das
durch das Spritzen zustande gekommene Haufwerk hat nicht mehr den rein metallischen Charakter und
stellt nicht einen geschlossenen Materialverband dar, sondern besitzt etwa oxydkeramische Natur
mit zahlreichen, die Haftung der EmaiHlerung begünstigenden Lockere teilen,
Bei dem Vorgehen gemäß der Erfindung wird eine weitgehende Unabhängigkeit von den Eigenschaften
des Grundwerkstoffes erreicht. Es können als Grundwerkstoff z. B. Kohlenstoffstahl hoher
Festigkeit oder auch niedriglegierter Stahl verwendet, werden, schließlich auch Sonderlegierungen
und Nichteisenmetalle. Der metallische Werkstoff des Spritzdrahtes bzw. zum Spritzen verwendeten
metallischen Pulvers kann sehr verschieden sein; es hat sich gezeigt, daß es vorteilhaft
ist, wenn hierfür Eisenlegierungen erhöhter Zunder- oder Rostbeständigkeit verwendet werden,
weil mit diesen bei der Erhitzung, die zum Email-Heren
notwendig ist, die Abzunderung der Schicht vermindert bzw. weitgehend unterdrückt wird. In
gleichem Sinn günstig ist auch die Verwendung von nichtrostendem Sonderstahl. Während bei einer
zu Rostbildung neigenden gespritzten Schicht Sorge getragen werden 'muß, daß die Emaillierung
möglichst schnell nach dem Aufspritzen vorgenommen wird und ein Niederschlag von Feuchtigkeit
nicht eintritt,1 kann bei Verwendung einer gespritzten Schicht aus einer nichtrostenden. Metalilegierung
gegebenenfalls eine längere Pause zwischen Aufspritzen und Emaillierung eingelegt werden,
was für die Arbeitsdispositionen in den Werkstätten von Vorteil sein kann.
Die Art des Metalls oder die Legierungselemente
des zum Aufspritzen verwendeten Werkstoffes können so gewählt werden, daß die Haftfestigkeit
der Glasuren gefördert wird, wie dies z. B. von Nickel und von Kobalt bekannt ist, das häufig dem
Grundemail als Köbaltoxyd zugesetzt wird.
Das Aufspritzen der aus einem Metall stammenden Schicht kann selbstverständlich sowohl im
ganzen, zum Emaillieren bestimmten Bereich vorgenommen werden als auch nur in einem Teil des
Gesamtbereiches des Werkstückes. Insbesondere günstig ist es, daß die das Ernailiieren ohne Son1
dermaßnabrne erschwerenden Werkstoffzonen durch Aufspritzen einer metallischen Zwischenschicht in
einfachster Weise in einen Zustand versetzt werden können, welche eine hochwertige Emaillierung
erlaubt. Während beispielsweise erfahrungsgemäß die innere Emaillierung von nahtlos gewalzten und
sodann zur Erzeugung der vorgeschriebenen Form spanabhebend nachbearbeiteten Winkelringen
außerordentliche Schwierigkeiten macht, so daß sehr umständliche Auswege, wie z. B. Aufischweißungen,
gesucht werden müssen, zeigt es sich, daß die Emaillierung auch in den ungünstigen Werkstoffzonen
nach Aufspritzen einer geeigneten metallischen Schicht sich anstandslos durchführen
läßt. . ■ ·
Bei dem geschilderten Vorgehen ist es auch möglich, Werkstoffe, insbesondere Stähle inKeseelblechqualität
oder Sonderstähle höherer Festigkeit, zu verwenden, welche einen höheren Kohlenstoffgehalt
haben und durch ihre erhöhte Festigkeit gestatten, daß die Behälter, Druckgefäße usw. für höhere
Drücke gebaut oder mit geringerer Wandstärke ausgeführt werden können. Demgegenüber
zeigt es sich bisher als sehr schwierig und geradezu
unmöglich, eine hochwertige, hochsäurebeständige Emaillierung unmittelbar auf Stahl von höherem
Kohlenstoffgehalt aufzubringen.
Es ist selbstverständlich auch möglich, das vorgeschlagene Verfahren des Aufbringens von
gespritzten metallischen Schichten auch auf metal-Ii
sehen Grundwerkstoff anzuwenden, der im Gußzustand
vorliegt; es ist also nicht bloß auf warm- bzw. kaltverarbeitetem Werkstoff beschränkt.
Ebenso selbstverständlich ist die Möglichkeit, daß der Grundwerkstoff aus mehreren Schichten
besteht, weiterhin auch die Möglichkeit, daß die aufgespritzte Schiebt aus mehreren Lagen besteht,
welche gleiche oder unterschiedliche Zusammensetzung aufweisen können.
Schließlich sei noch darauf hingewiesen, daß bei Auswahl der aufgespritzten Schicht gewünschtenfalls
auch die thermischen Ausdehnungskoeffizienten von Grundwerkstoff, Spritzschicht und Email
so aufeinander abgestimmt werden können, daß in der Emailschicht bzw. auch in der Spritzschicht
günstige Ruhespannungen erzeugt werden; auch für einen Ausgleich von örtlichen Spannungsspitzen
hat diese Maßnahme Bedeutung. Wenn beispielsweise gewöhnliches Eisen als Grundwerkstoff
und austenitischer Chrom-Nickel-Stahl als Spritzschicht verwendet wird, treten beim Abkühlen nach
der Emaillierungsglühung in der Spritzischicht Zugspannungen auf und in der Emailschicht Druckspannungen,
Der für die Haltbarkeit der Emailschicht wichtige Spannungssprung von Zugspän-' nungen im metallischen Werkstoff zu Druckspannungen
in dem Email, welche im allgemeinen einen gegenüber Eisen niedrigeren Wärmeausdehnungskoeffizienten aufweist, ist damit erhöht. Umgekehrt
kann durch Wahl einer Spritzschicht, welche einen kleineren Wärmeausdehnungskoeffizienten als der
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unlegierte Grundwerkstoff aufweist, bei gleichem Email der Spannungssprung vermindert werden
und etwa für eine, möglichst eigenspannungsfreie Emailschicht Sorge getragen werden.
Claims (4)
1. Verfahren zur insbesondere hochsäurebeständigen Emaillierung von metallischen
Werkstoffen, wobei vor dem Emaillieren auf den Grundwerkstoff eine dünne Schicht eines
metallischen Werkstoffes gleicher oder anderer Art aufgebracht wird, dadurch gekennzeichnet,
daß die dünne Zwischenschicht des metallischen Werkstoffes aufgespritzt wird.
2. Verfahren zur Emaillierung metallischer Werkstoffe nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet,
daß als Grundwerkstoff Kohlenstoffstahl oder niedriglegierter Stahl· verwendet wird.
3. Verfahren zur Emaillierung nach Ansprüchen ι und 2, dadurch gekennzeichnet, daß
das Aufspritzen auf den Grundwerkstoff nicht auf die gesamte, zu emaillierende Oberfläche
erfolgt, sondern nur in denjenigen Zonen, deren Emaillierung ohne Sondermaßnahme erhebHche
Schwierigkeiten macht.
4. A^erfahren zur EmailLierung nach Ansprüchen
ι bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine Schicht aus einer Eisenlegierung erhöhter
Zunder- oder Rostbeständigkeit aufgespritzt wird.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 678 372, 678 450, 058, 828 626.
Deutsche Patentschriften Nr. 678 372, 678 450, 058, 828 626.
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