DE970544C - Verfahren zur Messung der magnetischen Koerzitivkraft an ferromagnetischen Prueflingen - Google Patents

Verfahren zur Messung der magnetischen Koerzitivkraft an ferromagnetischen Prueflingen

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DE970544C
DE970544C DEI8477A DEI0008477A DE970544C DE 970544 C DE970544 C DE 970544C DE I8477 A DEI8477 A DE I8477A DE I0008477 A DEI0008477 A DE I0008477A DE 970544 C DE970544 C DE 970544C
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Dr Phil Friedrich Foerster
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    • GPHYSICS
    • G01MEASURING; TESTING
    • G01RMEASURING ELECTRIC VARIABLES; MEASURING MAGNETIC VARIABLES
    • G01R33/00Arrangements or instruments for measuring magnetic variables
    • G01R33/12Measuring magnetic properties of articles or specimens of solids or fluids
    • G01R33/14Measuring or plotting hysteresis curves

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  • Physics & Mathematics (AREA)
  • Condensed Matter Physics & Semiconductors (AREA)
  • General Physics & Mathematics (AREA)
  • Investigating Or Analyzing Materials By The Use Of Magnetic Means (AREA)

Description

  • Verfahren zur Messung der magnetiscben Koerzitivkraft an ferromagnetischen Prüflingen Verschiedene technologische Eigenschaften von ferromagnetischen Werkstoffen wie die Härte, die Tiefziehfähigkeit, der Kohlenstoffgehalt hängen in den meisten hallen eindeutig von der magnetischen Koerzitivkraft Hc des Werkstoffes ab. Wo das nicht der Fall ist, gibt es wenigstens weite Bereiche der gedachten Eigenschaften, in denen der funktionale Zusammenhang mit Hc eindeutig bleibt.
  • Zur Beurteilung der Werkstoffe ist also die Messung Von Hc ein wertvolles Mittel, um so mehr, wenn sie zerstörungsfrei vorgenommen werden kann.
  • Die Erfahrung hat gelehrt, daß in vielen Fällen eine Messung am Rohwerkstück oder Haibzeug keine Messung ist, sondern kaum eine rohe integrale - Schätzung, weil die gedachten Eigenschaften lokal ganz unerwartet streuen können, wie an einem Beispiel fitr viele Fig. I es zeigt, welche die Meßwerte von Ha von Geviert zu Geviert auf einer Thomasblechtafel graphisch darstellt.
  • Von gleichbedeutendem Interesse wird aber in stetig steigendem Maße dazu noch die Kenntnis der Richtungsabhängigkeit im Werkstück, also die Aniso- tropie von Hc und damit der mit ihr zusammenhängenden technologischen Eigenschaften.
  • Zur Kernfrage wird die Kenntnis der Anisotropie von Hc bei der Fertigung von Tiefziehstücken einerseits, wo nur isotrope Werkstoffe brauchbar sind, weil sonst Auffaltungen und die besonders gefürchteten Zipfelbildungen beim Tiefziehen auftreten, und beim Stanzen von Ständer- und Läuferblechen für die Elektroindustrie, weil sonst funktionsgefährdende Divergenzen in der Feldstärke und Induktion auftreten.
  • Andererseits nimmt die Verwendung gerade von Kernblechen mit hoher Anisotropie von lt und damit He, wie sie die unter dem Namen »Goss-Verfahren« bekannte Walzmethode liefert, -vorzüglich im Transformatorenbau mit seinen linear gerichteten Kraftflüssen einen solchen Umfang an, daß hier erst recht eine Anisotropiekontrolle, möglichst schon bei der Vorfertigung, ein dringliches Problem geworden ist.
  • Bisher hilft man sich durch H-Messungen an Proben, die aus dem Halbzeug gestanzt oder von dessen Rändern abgetrennt wurden. Kreisförmige Stanzproben werden in einem zu ihrer Fläche tangentialen homogenen Magnetfeld drehbar aufgehängt.
  • Sie versuchen, sich mit der Richtung der leichtesten Magnefisierbarkeit, des kleinsten Hc, der Walzrichtung beim »Goss-Verfahrenvc, in die Feldrichtung zu drehen.
  • Das von der Stanzprobe erzeugte Drehmoment ist ein Maß für die Anisotropie.
  • Dieses Verfahren wurde in den USA. bis zur Vollautomatik entwickelt, braucht aber immerhin noch 6 Sekunden je Probe für die Registrierung der Meßwerte allein und erfordert, das sei betont, eine teilweise Zerstörung der Blechtafel.
  • Die von den Rändern in Walzrichtung und quer zu ihr abgetrennten Streifenpaare hingegen mißt man auf H, mittels sogenannter Koerzimeter oder auch noch nach hinlänglich geläufigen klassischen Methoden.
  • Dieses Verfahren arbeitet also ebenfalls partiell zerstörend und ist meist nicht einfach durchzuführen.
  • Beide Verfahren aber, Kreisscheiben- und Streifenpaarverfahren, geben nur örtliche Werte von H, und diese noch unzuverlässig, weil die Deformationen beim Ausstanzen und Abtrennen innere Spannungen hinterlassen, die, besonders bei hochqualifizierten magnetisch extrem weichen Blechen, Fehlergehnisse gegenüber dem ganz anders geformten Fertigteil ergeben können.
  • Ferner sind Verfahren bekanntgeworden, die Aufschluß geben können über das magnetische Verhalten im Inneren von Prüflingen, besonders über an Schweißstellen auftretende magnetische Inhomogenitäten, wobei die Prüflinge mit Hilfe von Dauermagneten magnetisiert werden und das Remanenzfeld, speziell dessen Feldgradient, über der Oberfläche der Prüflinge gemessen wird. (AEG-Mitteilungen 1933, Jahrbuch des Forschungsinstihutes, der AEG I936/37.) Diese Verfahren dürften ausschließlich dazu dienen, magnetische Inhomogenitäten zu erkennen und damit den Nachweis von Werkstoffinhomogenitäten zu erbringen, wie Fehler an Schweißstellen, Lunker, Risse, Bindungsfehler, Schlacken, Oxydeinschlüsse., us;w.
  • Demgegenüber werden mit dem Verfahren gemäß der Erfindung nicht allein Aussagen über Unregelmäßigkeiten im Werkstoff erhalten, sondern darüber hinaus Kenntnisse über wichtige technologische Eigenschaften der homogenen ferromagnetischen Werkstoffe vermittelt, als da sind: Härte, Textur, magnetische Anisotropie u. dgl.
  • Alle diese genannten Lücken schließt das Verfahren gemäß der Erfindung, die sich auf ein Verfahren zur Messung der-magnetischen Koerzitivkraft an homogenen ferromagnetischen Prüflingen durch Magnetisieren des Prüflings mit Dauermagneten und Ausmessen des remanenten Feldes über dem Prüfling bezieht. Erfindungsgemäß wird der Prüfling mit einer remanenten Punktmagnetisierung beaufschlagt und die Horizontalkomponente der Feldstärke im Außenraum parallel zur Prüflingsoberfläche in den Richtungen von o bis 360" gemessen. Diese Feldstärke dient dann als relatives Maß für die im Material in den entsprechenden Meßrichtungen herrschenden technologischen Eigenschaften, die eine Funktion der Koerzitivkraft sind.
  • Die Erfindung wird an Hand eines in den Fig. I bis 4 dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
  • Setzt man einen stabförmigen, hinreichend kräftigen und bis zur Stabilität seiner Polstärke gealterten Dauermagnet I (Fig. 2) auf eine Blechtafel oder ein flächenhaftes Konstruktionsteil aus ferromagnetischem Material, beide kurz Prüfling 2-genannt, auf und hebt ihn danach wieder ab, so hinterbleibt im Prüfling eine sogenannte JsPunktmagnetisierunga-, wie eine solche Fig. 3 im Vertikalschnitt durch eine Blechtafel mittels der Kraftlinien andeutet.
  • Es ist physikalisch verständlich und durch exakte, messende Experimente erhärtet, daß die Feldintensität in den verschiedenen Richtungen, gemessen auf der Blechoberfläche, abhängt vom Wert Hc in der jeweiligen Richtung.
  • Dieses gilt auch in kleinen Abständen bis zu einigen Millimetern oberhalb der Blechoberfläche, was, ohnehin selbstverständlich, ebenfalls durch exakte Messungen sichergestellt wurde.
  • -Die Vermessung der Feldintensität, beispiels- und vorzugsweise in einer Ebene parallel zur Pruflingsoberfläche, gestattet- also ein indirektes, eichbares Messen von H, in der jeweiligen Richtung, so daß man aus dem Verhältnis Hex72as in Richtung ~ = Anisotropie Hcmin in Richtung (2) die Anisotropie bestimmen kann. Im allgemeinen stehen die Richtungen (I) und (2) senkrecht zueinander und bedeuten (I) die Walzrichtung und (2) die dazu quer liegende.
  • Die Ermittelung der Feldstärkekomponente dieses äußeren >Restfeldes«, welches die Punktmagnetisierung oberhalb des Prüflings im Außenraum verbreitet, in einem wohldefinierten und stets beibehaltenen Abstand oberhalb der Oberfläche des Prüflings geschieht in Ausgestaltung. des Verfahrens nach der Erfindung mit als »Förstersonden« bekannten, für die Messung magnetischer Feldstärken dienenden Sonden.
  • Benutzt man zur Messung der vorzugsweise gewählten Horizontalkomponente des Restfeldes zwei spiegelbildlich gelegene identisch gebaute Förstersonden, deren Lagen also symmetrisch zur Achse der Punktmagnetisierung, senkrecht auf- der Prüflingsoberfläche, charakterisiert durch Ht,=o auf ihr, sind, so gewinnt man zweierlei Vorteile gleichzeitig: I. addieren sich die Meßeffekte in den beiden, entgegengesetzt geschalteten Sonden, weil, wie Fig. 3 zeigte, für diese Lagen der Sonden die Feldrichtungen antisymmetrisch verlaufen, und 2. werden die Einflüsse des Erdfeldes gerade wegen der entgegengesetzten Schaltung der Sonden eliminiert, weil das Erdfeld ja in so kleinem räumlichem Bereich als konstant und homogen angesehen werden darf. Die Erfahrung hat gelehrt, daß bei der Anwendung des der Erfindung gemäßen Verfahrens zur indirekten Messung von Hc in der beschriebenen Weise auch im Werkstättenbetrieb die Kompensation von Störfeldern, welche von in der Nähe liegenden ferromagnetischen Massen, wie beispielsweise Werkzeugen, anderen Prüflingen usw. ausgehen, gelingt.
  • Dieses gilt sogar noch, wenn die Erzeuger der gedach ten Störfelder entfernt oder räumlich bewegt werden.
  • Das Blockschaltbild der erfindungsgemäßen Anordnung zur Ausübung des Verfahrens ist aus Fig. 4 zu ersehen. Darin bedeutet 2 den Prüfling, 3 das Sondenpaar, 4 die Magnetisierungsachse der Punktmagnetisierung im Prüfling, 5 einen elektronischen Gerätesatz, welcher einmal die als Transduktoren arbeitenden Sonden mit dem Erregerstrom beschickt und andererseits die von den Sonden gelieferte Effektspannung, welche eben Hc proportional ist, verstärkt und in einen sinnlich wahrnehmbaren Meßwert, .vorzugsweise den Zeigerausschlag an einem passend gewählten Instrument, vorzugsweise an einem Drehspulgalvanometer, umwandelt. 6 ist der Träger, in welchem das Sondenpaar exakt fixiert sitzt, 7 des Trägers Fuß, welcher auf dem Prüfling I ruhen bleibt, während der Träger 6 mittels der Scheibe 8 über der Richtungsskala 9 während der Messung gedreht werden kann. Io ist der obenerwähnte Meßwertgeber, vorzugsweise ein Drehspulgalvanometer, welches bei der Drehung des Trägers 6 mittels der Scheibe 8 über der Richtungsskala g jeweils den zu der auf g ablesbaren Richtung zugehörenden Wert von Hc anzeigt.
  • Rechts unten in Fig. 4 ist der sogenannte Taster, welcher also aus den Teilen 6 bis I2 besteht, nochmals im Längsschnitt schematisch dargestellt. Dabei ist zu ersehen, daß der Taster zwei Funktionen zu erfüllen hat: Wird der Stabmagnet II heruntergedrückt, so beaufschlagt er den Prüfling mit der Punktmagnetisierung. Durch ein in den Taster eingebautes Schaltelement werden dabei die Sonden ausgeschaltet, um deren Überlastung zu vermeiden. Wird der Stabmagnet danach losgelassen, so entfernt ihn die Feder I2 so weit vom Prüfling und den Sonden, daß sein Feld die Messung nicht mehr stören kann. Von jetzt ab dient der Taster ausschließlich als Meßorgan für Hc in den verschiedenen Richtungen, die auf der Skala g abgelesen werden können, wenn man ihn um den auf dem Prüfling ruhen bleibenden Fuß 7 um die Vertikalachse dreht.
  • Der Fuß 7 wird vorteilhaft aus Massivkupfer ausgeführt, so daß er gleichzeitig als Abschirmung und als Dämpfer dient.
  • Die Größe des Tasters beträgt etwa 100 mm Ilöhe bei etwa 40 bis 60 mm Fußdurchmesser. Er ist also ein leicht handhabbares Gerät, mit dessen Hilfe es möglich ist, binnen weniger Sekunden sowohl H0 in mehreren Richtungen zu ermitteln wie auch aus dem größten und dem kleinsten Wert von Je durch Division beidel Größen durcheinander gemäß Gleichung I die Anisotropie zu bestimmen. In der geschilderten Weise wird es sozusagen zur Augenblickssache, über eine ganze Blechtafel diese Bestimmung durchzuführen und somit Aufschluß zu erhalten über eine etwaige Streuung von H0 (man vergleiche dazu Fig. I) sowie der Anisotropie von Ort zu Ort.
  • Eine Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens würde es sogar erlauben, das zur Durchführung des Verfahrens geeignete Tastergerät so auszubilden, daß es automatisch ein vorbeilaufendes Blech laufend kontrolliert. Von besonderem Wert ist eine solche laufende Kontrolle zwischen den einzelnen Stufen des Goss-Verfahrens. Ein weiteres Anwendungsgebiet findet das die Erfindung bildende Verfahren und Gerät bei der Bestimmung innerer Spannungen belasteter flächenhafter Konstruktionsteile, wie Brückenträgern und statisch belasteten Rippen. Denn die Erfahrung hat gezeigt, was von vornherein physikalisch zu erwarten stand, daß die inneren Zugspannungen in anderer Weise auf die Koerzitivkraft, und zwar vermindernd, wirken wie die Druckspannungen, welche sich vermehrend auf H0 auswirken.
  • Umgekehrt lassen sich also aus der Ermittlung von H0 am belasteten gegenüber H0 am unbelasteten Bauteil Schlüsse ziehen auf die Größe der Belastung und aus der Anisotropie in Hc solche auf die Richtung der Zug- und Druckspannungen.
  • PATENTANSPR0CHE I. Verfahren zur Messung der magnetischen Koerzitivkraft an homogenen ferromagnetischen Prüflingen durch Magnetisieren des Prüflings mit Dauermagneten und Ausmessung des remanenten Feldes über dem Prüfling, dadurch gekennzeichnet, daß der Prüfling mit einer remanenten Punktmagnetisierung beaufschlagt und die Horizontalkomponente der Feldstärke im Außenraum parallel zur Prüflingsoberfläche in den Richtungen von o bis 3600 gemessen wird.

Claims (1)

  1. 2. Taster zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß er, als hohlzylindrischer Körper ausgebildet, in seinem Innenraum einen auf und ab bewegbaren Dauermagnet enthält, der durch eine Feder in seiner definierten Ruhelage gehalten wird, und ein Paar zur Zylinderachse symmetrisch liegende, an sich' bekannte, als Meßfühler für magnetische Feldstärken dienende »Förstersondenz in elektrischer Reihenschaltung und räumlicher Gegenschaltung aufweist, die zur Messung der in den verschiedenen Richtungen herrschenden Horizontalkomponente der Feldstärke dienen, welche auf dem Prüfling durch die mit Hilfe des Stabmagneten erfolgte Punktmagnetisierung nach Aufhören derselben erzeugt wird.
    3. Taster nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der hohlzylindrische Tragerkörper das Sondenpaar definiert fixiert in einem winzigen Abstand über der Prüflingsoberfläche in sich birgt und in einem metallischen, massiven Fuß drehbar gelagert ist, so daß der Trägerkörper bei auf dem Prüfling ruhen bleibendem Fuß in alle Drehlagen zwischen o und 360n gebracht werden kann; welche auf einer Skala auf dem Fuß ablesbar sind.
    In Betracht gezogene Druckschriften: .AEGMitteilungen« (I933), Heft 4, Juli, S. I33 bis 135; »Jahrbuch des Forschungsinstitutes der AEGa Nr. 5 (I936/37), S. I27 bis I34-
DEI8477A 1954-04-02 1954-04-02 Verfahren zur Messung der magnetischen Koerzitivkraft an ferromagnetischen Prueflingen Expired DE970544C (de)

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