Verfahren zur Herstellung von gebleichtem Zellstoff aus Holz oder
anderem pflanzlichem Material Zur Herstellung von Zellstoff aus Holz und anderen
pflanzlichen Rohstoffen gibt es eine Anzahl von Verfahren, von denen einige große
technische Bedeutung erlangt haben, wie z. B. der Aufschluß mit Bisulfiten oder
neutralen Sulfiten sowie der Natron- und Sulfataufschluß. Bei diesen wird der pflanzliche
Rohstoff bei höheren Temperaturen und unter Druck der Wirkung des Aufschlußmittels
unterworfen, wobei ein noch ligninhaltiger Zellstoff erhalten wird, der zur Herstellung
feiner Papiere oder zur chemischen Weiterverarbeitung einer Bleiche unterworfen
werden muß. Die Ausbeuten an gebleichtem Zellstoff aus Nadelhölzern liegen dabei
zwischen 4o und 5o °/o vom Holzgewicht.Process for the production of bleached pulp from wood or
other vegetable material For making pulp from wood and others
Vegetable raw materials have a number of processes, some of which are great
have acquired technical importance, such as B. the digestion with bisulfites or
neutral sulphites as well as the soda and sulphate digestion. In these, the herbal
Raw material at higher temperatures and under pressure of the action of the digesting agent
subjected to a pulp still containing lignin is obtained, which is used for production
fine papers or bleached for chemical processing
must become. The yields of bleached pulp from conifers are there
between 40 and 50 per cent of the weight of the wood.
Es wurde nun gefunden, daß es bei Verwendung einer verdünnten wäßrigen
Lösung von Peressigsäure möglich ist, celluloseha,ltige pflanzliche Rohstoffe bei
Temperaturen unter zoo° C, also: ohne Druckkochung, aufzuschließen, wobei z. B.
aus Nadelhölzern 6o bis 65 % des Holzgewichtes an gebleichtem Zellstoff erhalten
werden. Gegenüber den bisher bekannten Verfahren wird also bei dieser Aufschlußart
nicht nur eine erheblich höhere Ausbeute, sondern in einem Arbeitsgang ein gebleichter
Zellstoff erhalten.It has now been found that when using a dilute aqueous
Solution of peracetic acid is possible, celluloseha, volatile vegetable raw materials
Temperatures below zoo ° C, so: open without pressure boiling, where z. B.
obtained from coniferous wood 6o to 65% of the weight of the wood in bleached cellulose
will. Compared to the previously known method, this type of digestion
not only a significantly higher yield, but a bleached one in one operation
Pulp received.
Es ist bereits seit geraumer Zeit bekannt, Celluloseprodukte, auch
Stroh, mittels Peressigsäure zu bleichen (vgl. USA.-Patentschrift r 767 543 und
französische Patentschrift 86o 11a).It's been known for quite some time, cellulose products, too
Straw to be bleached with peracetic acid (cf. USA.-Patent r 767 543 and
French patent specification 86o 11a).
Ferner ist es bekannt, aus cellulosehaltigen Materialien Zellstoff
durch Einwirkung unter anderem von Wasserstoffsuperoxyd und Essigsäure herzustellen
(vgl.
USA.-Patentschrift 2394989). Die Bildung von Peressigsäure ist aber dort nicht erwähnt,
ganz abgesehen davon, daß die zahlenmäßigen Angaben dort die Bildung von Peressigsäure
gar nicht herbeiführen und dort als bevorzugte Arbeitsweise ein Aufschluß mit alkalischer
Vor-und Nachbehandlung angegeben ist. Der Aufschluß mit wäßrigen Lösungen von Peressigsäure
bringt nicht nur einen Aufschluß, sondern gleichzeitig eine Bleiche des Zellstoffes
mit sich. Es handelt sich hier also um eine ganz spezifische Wirkung der Peressigsäure,
die bei Anwendung einer Mischung von Wasserstoffsuperoxyd und wäßriger Essigsäure
gemäß der erwähnten U SA.-Patentschrift nicht in Erscheinung tritt, da sich hierbei
keine Peressigsäure bilden kann (vgl. J. d'An s und W. Frey, »Direkte Darstellung
organischer Persäuren«, Ber. dtsch. Chem. Ges. 45, S. i846/igi2).It is also known to produce pulp from cellulosic materials
produced by the action of, among other things, hydrogen peroxide and acetic acid
(see.
U.S. Patent 2394989). The formation of peracetic acid is not mentioned there,
Quite apart from the fact that the numerical information there indicates the formation of peracetic acid
do not bring about it at all and there the preferred method of working is a digestion with alkaline
Pre and post treatment is indicated. The digestion with aqueous solutions of peracetic acid
brings not only a digestion, but at the same time a bleaching of the pulp
with himself. So it is a very specific effect of peracetic acid,
when using a mixture of hydrogen peroxide and aqueous acetic acid
according to the aforementioned U SA. patent does not appear, since here
cannot form peracetic acid (cf. J. d'An s and W. Frey, »Direct representation
organic peracids «, Ber. German Chem. Ges. 45, p. 1846 / igi2).
Gemäß der Erfindung wird der pflanzliche Rohstoff bei Temperaturen
unter ioo° C, vorzugsweise 6o bis 8o° C, in offenem Gefäß der Einwirkung einer verdünnten
wäßrigen Lösung von Peressigsäure ausgesetzt, bis ein gebleichter Zellstoff erhalten
wird. In den meisten Fällen ist eine Konzentration an Peressigsäure von 7,5 % ausreichend.According to the invention, the vegetable raw material is at temperatures
below 100 ° C, preferably 6o to 8o ° C, in an open vessel under the action of a dilute
exposed to aqueous solution of peracetic acid until a bleached pulp is obtained
will. In most cases a concentration of peracetic acid of 7.5% is sufficient.
Der auf diese Weise erhaltene Zellstoff kann ohne weiteres zu feinen
Papieren verarbeitet werden. Zur chemischen Weiterverarbeitung ist eine alkalische
Veredelung zweckmäßig.The pulp obtained in this way can easily be fine
Papers are processed. For chemical processing is an alkaline one
Refinement expedient.
Nachstehend wird die Erfindung an Hand eines Beispiels noch näher
erläutert. Beispiel Die ioo g absolut trockenem Fichtenholz entsprechende Menge
Hackschnitzel wird in einem offenen Kolben mit etwa 500 cm3 7,5o/oiger Peressigsäure
übergossen und unter ständigem Rühren 4 bis 5 Stunden auf 6obis,8o° C erwärmt. Nach
Beendigung des Aufschlusses wird die angefallene hochgebleichte Cellulose in üblicher
Weise von der Aufschlußlösung getrennt und aufgearbeitet. Ausbeute an absolut trockener
Cellulose 6o bis 65 g. Die Cellulose kann in üblicher Form weiter veredelt werden.The invention is explained in more detail below using an example. EXAMPLE 500 cm3 of 7.5% peracetic acid are poured over the 100 g of absolutely dry spruce wood chips in an open flask and heated to 60 to 80 ° C. for 4 to 5 hours while stirring continuously. After the digestion has ended, the highly bleached cellulose obtained is separated from the digestion solution and worked up in the usual way. Yield of absolutely dry cellulose from 60 to 65 g. The cellulose can be further refined in the usual form.