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Dammtürdichtung für den Grubenbetrieb Die Erfindung betrifft eine
Dammtürdichtung für den Grubenbetrieb, welche aus einem von Stahldrähten durchsetzten
Band aus Blei oder ähnlichem Werkstoff besteht, das in eine in Türrahmen vorgesehene,
den Türquerschnitt umschließende Nut eingelagert ist, deren Tiefe wesentlich geringer
als die entsprechende Dicke des Bandes bemessen ist und wobei das Band auf den in
Druckrichtung gegenüberliegenden Seiten mit vorstehenden Kanten versehen ist, die
bei der Belastung eine plastische Verformung erfahren. Dichtungen für solche Dammtüren
müssen zur Aufnahme sehr hoher Drücke geeignet sein. Die Dichtungen müssen unempfindlich
gegen Grubengas und Grubenwässer sein und sollen im übrigen möglichst bei einfachster
Beschaffenheit und Anordnung schon unter Aufwendung geringer Vorspannkräfte einen
dichten Abschluß ermöglichen. Diese Dichtungen werden nur ein einziges Mal gebraucht,
und zwar dann, wenn es aus Sicherheitsgründen -z.B. bei Wassereinbruch - erforderlich
ist, durch Schließen der Dammtür die Strecke zu sperren. Das Abdichten solcher Türen
bereitet erhebliche Schwierigkeiten, und zwar deshalb, weil die verhältnismäßig
großen Türen und dementsprechend auch die großen Türrahmen nicht mit der für eine
gute Dichtung erforderlichen
Präzision hergestellt werden. Die
zur Aufnahme der Dichtung dienenden Nuten haben keinen genauen gleichmäßigen Verlauf.
Die Rahmen erfahren vielfach Verwerfungen innerhalb gewisser Grenzen. Ähnliche Ungenauigkeiten
können bei den an der Tür vorgesehenen Gegenflächen der Dichtung vorhanden sein.
Ein erheblicher Aufwand für die präzise Bearbeitung der Dichtungsflächen ist für
die Bergwerke nicht tragbar, zumal solche besonders bearbeitete und genau ausgerichtete
und möglicherweise noch mit einem besonderen # Mechanismus ausgerüstete Dichtungen
einer ständigen Wartung bedürfen. Beim Fehlen einer ständigen Wartung ergibt sich
die Gefahr, daß diese nur sehr selten in Funktion tretenden Dammtüren und deren
Dichtungen gerade dann, wenn es auf einen schnellen Abschluß der Strecke ankommt,
nicht betriebsfähig sind.
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Um den besonderen Anforderungen, die an solche Dichtungen von Dammtüren
gestellt werden, möglichst weitgehend Rechnung tragen zu können, hat man vorgeschlagen,
den in die Nut des Rahmens eingelegten, aus von Stahldrähten durchsetzten Bleibändern
bestehenden Dichtungen eine im Querschnitt etwa dachförmige Ausbildung zu geben,
so daß in der Nut die beiden äußeren Kanten des Bandes aufliegen, während gegen
die Fläche der Tür die etwa die Firste eines solchen Daches bildende Kante zur Anlage
gebracht wird. Die Durchknickung dieses Bandes zur Bildung der Dachform erfolgt
unter einem sehr großen Winkel. Bei der mit Hilfe von Knebeln oder ähnlichen Spannelementen
erfolgenden Schließung der Dammtür tritt durch den Druck eine plastische Verformung
der Oberfläche der Bleibänder im Bereich der genannten Kanten ein. Infolge des besonders
schnell ansteigenden Verformungswiderstandes dieser Kantenbereiche des Bleibandes
ist es nicht möglich, mit den, solchen Dammtüren zugeordneten einfachen Verschließvorrichtungen
eine ausreichende Verformung der Bleidichtung herbeizuführen, um alle Ungenauigkeiten,
die im Gesamtlängenbereich der Dichtung vorgesehen sind, auszugleichen. In der Praxis
hat sich immer wieder ergeben, daß kein dichter Abschluß erzielt wurde und daß Wasser
und Gas durch die verbleibenden Restspalte austreten und dabei eine Zerstörung der
Dichtung fördern.
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Erfindungsgemäß wird dadurch, eine Verbesserung der Abdichtung solcher
Dammtüren erzielt, daß auf jeder der beiden Druckseiten des Bandes mindestens eine
in Längsrichtung desselben umlaufende, schmale, z. B. schneidenförmige, leicht plastisch
verformbare Leiste oder Rippe vorgesehen ist, deren Höhe etwa dem Maß des beim Schließen
derTür erforderlichenVorspannweges entsprechend gewählt ist, wobei der Vorspannweg
von der Höhe der Unebenheiten oder Verwerfungen abhängt. Eine in dieser Weise ausgebildete
Dichtung wurde bereits praktisch erprobt, und es hat sich gezeigt, daß man mit diesen
zunächst für eine Dichtung gewissermaßen unzureichend anzusehenden dünnen, erheblich
aus dem eigentlichen Grundquerschnitt des Bleibandes herausragenden Rippen oder
Leistet einen vollständig dichten Abschluß erzielen kann Mit Hilfe verhältnismäßig
geringer Spannkräfte lassen sich diese dünnen Rippen in dem jeweik erforderlichen
Maße verformen. Das Bleimaterial schmiegt sich somit allen Unregelmäßigkeiten im
Verlauf der Türrahmennut bzw. der Gegenfläche an der Dammtür an. Da nun kein Abfließen
des sich hinter der Dammtür sammelnden Wassers oder eines anderen Mediums eintreten
kann, erfolgt eine Drucksteigerung durch dieses Medium, wobei dann der eigentliche
massive Querschnitt der Dichtung voll zum Tragen gelangt und jegliche schwache Stellen
in der Dichtung ausschließt. Wesentlich ist mithin, daß bereits die mit geringem
Kraftaufwand durchzuführende Vordichtung einen vollkommenen dichten Abschluß ermöglicht,
da nur dann die sich hinter der Dammtür befindenden Medien und die durch diese Medien
erzielbaren Druckkräfte auf die Dammtür zur Einwirkung gelangen und den absolut
dichten Verschluß der Dammtür selbst sichern.
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Die Querschnittsform des im wesentlichen aus Blei bestehenden Dichtungsbandes
kann verschieden sein. Es ist lediglich erforderlich, daß auf der dem Nutenboden
bzw. der gegenüberliegenden Fläche der Tür zugekehrten Seite des Bandes verhältnismäßig
dünne, um ein erhebliches Maß herausragende Leisten angeordnet sind, die sich schon
bei verhältnismäßig geringen Anpreßdrücken plastisch verformen lassen. Dabei kann
es in manchen Fällen genügen, nur eine solche Leiste auf jeder Bandseite vorzusehen.
Es ist aber auch denkbar, mehrere solche Leisten im Abstand nebeneinander anzuordnen.
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Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform besteht darin, daß mindestens
auf der der Nut im Türrahmen zugeordneten Seite zwischen den verformbaren Metalleisten
bzw. Rippen in einer Längsnut des Metallbandes eine Dichtungsschnur aus elastisch
verformbarem Werkstoff, z. B. Gummi, eingelagert ist, welche über die durch die
Leisten bestimmte Dichtebene vorsteht, derart, daß bei der Vordichtung zunächst
die elastische Dichtung zusammengepreßt wird und daß anschließend unter Abschirmung
dieser Dichtung die Metalleisten durch plastische Verformung zur dichtenden Anlage
gebracht werden. Diese elastisch verformbare Schnur erfordert für ihre Anschmiegung
zunächst nur einen sehr geringen Druck und bewirkt infolge ihrer Anschmiegsamkeit
eine besonders gute Dichtung. Da diese Gummidichtung aber den ungeheuren Kräften,
die nunmehr durch das hinter der Dammtür befindliche Medium übertragen werden, nicht
mit Sicherheit lange genug standhalten würde, erfolgt in der zweiten Stufe der Vorspannung
bereits eine Abschirmung dieser elastischen Dichtung durch die Metalleisten, so
daß bei der Steigerung der auf die Dammtür einwirkenden Kräfte das Bleiband mit
dem gesamten Querschnitt zum Tragen gebracht wird.
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In der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise veranschaulicht.
Fig.
i zeigt lediglich die Ausbildung und Anordnung der Dichtung im Querschnitt an einer
Umfangsstelle der Dammtür und des Türrahmens; Fig. 2 und 3 -zeigen zwei andere Querschnittsformen
des Dichtungsbandes.
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In Fig. i ist mit i der in der Grubenstrecke festgelegte Türrahmen
bezeichnet, ,gegen welchen die Tür 2 unter Zwischenschaltung des Dichtungsbandes
3 angepreßt werden soll, und zwar mit Hilfe von nicht dargestellten, aber an sich
bekannten Knebeln oder sonstigen Spannvorrichtungen. In dem Türrahmen ist eine Nut
q. vorgesehen; deren Tiefe geringer ist als die Dicke des Metallbandes 3. Auf der
dem Boden der Nut zugekehrten Seite besitzt das Band 3 Leisten 6, welche verhältnismäßig
dünn ausgebildet sind und um ein erhebliches Maß aus dem eigentlichen Grundquerschnitt
des Bandes 3 hervorragen. In dem Bleiband 3 sind Drähte 7 aus Stahl oder einem ähnlichen
Werkstoff eingelagert, um die Biegesteifigkeit des Bleibandes zu erhöhen. Auf der
der Tür zugekehrten Seite besitzt das Bleiband 3 in der Mitte eine Leiste 8, die
gleichfalls verhältnismäßig dünn gehalten ist und um ein erhebliches Maß aus dem
Grundquerschnitt des Bandes hervorsteht.
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Zwischen den Leisten 6 ist in einer Nut noch eine Schnur io aus elastisch
verformbarem Werkstoff eingelagert. Der Querschnitt dieser Schnur kann beliebig
geformt sein. Der aus dem Grundkörper des Bandes 3 hervorstehende Teil dieser Schnur
io ist so groß gehalten, daß bei der Belastung der Dichtung zunächst nur die Schnur
io gegen den Boden 5 der Nut q. zur Anlage gelangt. Nachdem diese Schnur io bereits
eine erhebliche elastische Verformung erfahren hat und dabei bereits vor Einsetzen
der eigentlichen hohen Belastung der Dammtür eine ausreichende Dichtung ermöglicht,
kommen die Leisten 6 und 8 zur Wirkung, indem diese Leisten sich durch plastische
Verformung gleichfalls dicht an die Gegenflächen anlegen. Die Schnur io wird durch
die Leisten 6 abgeschirmt und damit der weiteren Einwirkung des hinter der Dammtür
befindlichen Mediums entzogen. Bei wachsendem Druck auf die Dammtür 2 findet eine
vollkommene Verpressung der dünnen Leisten 6 und 8 statt, so daß der eigentliche
Grundquerschnitt des Metallbandes 3 voll zur Druckaufnahme herangezogen wird. Die
Dichtfläche wird hierbei vergrößert und auch der von der Dichtung ausgeübte Widerstand
gegen den Druck der Dammtür.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig.2 sind auf beiden Seiten des
Bandes zwei Dichtleisten 6 und zwei Dichtleisten 8 vorgesehen, und es ist zwischen
den Leisten 6 und den Leisten 8 je eine Dichtungsschnur io angeordnet. Die Wirkungsweise
der Schnur und der Dichtleisten ist die gleiche, wie bereits zu Fig. i beschrieben.
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In manchen Fällen kann man aber auch die Anordnung nach Fig. 3 wählen,
welche große Ähnlichkeit mit der Ausführungsform nach Fig. i besitzt, jedoch sind
an Stelle einer mittleren Dichtleiste drei Leisten 8 parallel zueinander verlaufend
vorgesehen. Es steht selbstverständlich nichts im Wege, noch eine größere Anzahl
Leisten geringerer Stärke in kleinerem Abstand voneinander anzuordnen.
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Die Dichtung nach der Erfindung ist in der beschriebenen Weise besonders
für Dammtüren im Grubenbetrieb geeignet, jedoch kann man solche Dichtungen auch
überall dort vorsehen, wo ähnliche Verhältnisse auftreten, d. h. wo man infolge
der auf die Tür ausgeübten sehr hohen Drücke auch Dichtungen vorsehen muß, die zurAufnahme
großer Kräfte geeignet sind. Die Dichtungen müssen so ausgebildet sein, daß bereits
in der ersten Phase des Abschlusses unter Aufwendung verhältnismäßig geringer Kräfte
ein dichter Abschluß möglich ist.