DE95884C - - Google Patents
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Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung plastischer Gegenstände verschiedener
Art aus Gemischen, welche sehr harte Körper ergeben, die jedoch genügende Elasticität besitzen,
um durch Fall oder Schlag nicht zu zerbrechen oder zu zerspringen. Die Herstellung
geschieht durch Pressung unter starkem hydraulischen Druck in erhitzten Formen.
Die bisher zu solchen Zwecken verwendeten Mischungen bestanden aus Füllkörpern, wie
Kreide, Thon, Schwerspath, Infusorienerde etc., die mit Erd- oder Mineralfarben und dann mit
einer entsprechenden Menge geeigneter Harze. wie Schellack, Copal, Kolophonium etc. gemischt
. wurden. Diese Mischungen wurden darauf erhitzt und in erhitzten Formen einer starken Pressung ausgesetzt. Nach dem Erkalten
sind derartige Massen zwar hart, aber sehr spröde und erweichen, bei der Schmelzhitze
des betreffenden Harzes zu einer bröckligen, krümeligen Masse.
Eine andere bekannte Methode besteht darin, dafs man die angeführten oder ähnliche Füllstoffe
mit Lösungen von Harzen mischt, das Lösungsmittel dann wieder verdampft oder abdestillirt
und dann die getrocknete Mischung in Formen preist. Auch hierbei wird nur ein sprödes, zerbrechliches Product erzeugt.
Nach dem vorliegenden Verfahren soll jedoch ein, wie oben bemerkt, festes und doch zugleich
elastisches Product hervorgebracht werden. Dies wird dadurch erzielt, dafs an Stelle der
bisher verwendeten Füllmassen, wie Thon, Kreide, Schwerspath etc., also anstatt der erdigen,
schweren Stoffe, die nicht voluminös, also wenig oder gar nicht zusammendrückbar sind, Asbest
oder Glaswolle oder Füllmittel benutzt werden, welche vegetabilischer Natur, sehr leicht und
voluminös sind und sich auf mindestens ein Zehntel ihres Volumens zusammendrücken lassen.
Dieses leichte Material, insbesondere zu Mehl zermahlenes Papier, Holz, Torf, Kork, Stroh
und dergl., wird mit feinstem Harzpulver, wie Copal, Kolophonium, Schellack, Asphalt, trocken
vermischt und nach Zusatz des gewünschten Farbstoffes in heifsen Formen unter starkem
Druck, zweckmäfsig hydraulisch, zusammengeprefst.
Das auf diese Weise erhaltene Product ist sehr zähe, leicht, elastisch und hornartig, es
zerbricht nur schwer durch Schlag oder Fall und im normalen praktischen Gebrauch überhaupt
gar nicht.
Die auf vorbeschriebene' Weise hervorgebrachten Gegenstände sind jedoch nach dem
Erkalten auf der Aufsenfläche nicht so glatt bezw. glänzend, um für die meisten Gebrauchszwecke
gleich fertig verwendet werden zu können. Es ist dazu nothwendig, sie zu poliren,
was umständlich, schwierig und kostspielig ist. Um diese Nachbearbeitung entbehrlich
zu machen, werden auf die Fläche oder Flächen, welche nach dem Pressen und Erkalten fertig, d. h. glänzend und polirt erscheinen
sollen, dünne Schichten von entsprechend gefärbten Harzen, wie beispielsweise ein Gemisch von Schellack, Kolophonium, Copal
oder Asphalt, mit gleichenTheilen Thon, Kreide,
Schwerspath oder Magnesia aufgetragen. Die angeführten Harze werden hierzu mit den erwähnten
Mineralien und einer geeigneten Menge mineralischer oder vegetabilischer Farbstoffe
innig vermengt und das fein gepulverte Gemisch auf die erwärmten Formen aufgestreut oder
aufgesiebt, oder aber in dünne Platten ausgepreist, diese dann in entsprechenden Gröfsen
ausgestanzt und in die erwärmten Formen eingelegt. Zwischen die beiden dünnen Schichten
oder Platten kommt dann der oben angeführte Füllstoff als innerer Kern. Nach dem Pressen
und Erkalten erscheint dann der fertige Artikel glänzend und bildet einen Gegenstand, bestehend
aus einem inneren Kern, der durch Aufschmelzen und -Pressen mit einer glänzenden
Harzschicht verbunden ist. Eine weitere Verarbeitung der nach angeführter Methode
hergestellten Gegenstände besteht nur noch allein darin, die durch das feste Pressen etwa
ausgetretenen Ränder durch Abschleifen zu entfernen.
Auf diese Weise lassen sich Gegenstände der verschiedensten Art, wie Platten, Messerhefte,
Thürgriffe, chirurgische Apparate, eine ganze Reihe von Gegenständen der Elektrotechnik,
Flaschenverschlüsse, Knöpfe und verschiedene andere Artikel, welche neben grofser
Härte und Festigkeit auch eine gewisse Elasticität bedingen, herstellen. Bei Gegenständen, die
möglichst feuerfest sein sollen und bei denen es auf geringes Gewicht weniger ankommt,
kann der vegetabilische Füllstoff ganz oder theilweise durch faserige Mineralstoffe, wie
Asbest oder Glaswolle, ersetzt werden.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Verfahren zur Herstellung plastischer Gegenstände unter Anwendung einer Pressung in erhitzten Formen, dadurch gekennzeichnet, dafs ein Kern aus einem Harz oder aus Asphalt und aus einem vegetabilischen Stoff, z. B. Papier, Holzstoff, Stroh, Torf, Kork, welche voluminös und stark zusammendrückbar sind, oder auch aus Asbest oder Glaswolle bereitet wird, welchem zur Herstellung einer glänzenden, polirt erscheinenden Aufsenfläche dünne Lagen, bestehend aus einem Gemisch von Harz oder Asphalt, mit einem anorganischen Füllmittel, z. B. Kreide, Thoh, Schwerspath unter eventuellem Zusatz eines beliebigen Farbstoffes, aufgeschmolzen oder aufgeprefst werden.'Sl
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE95884C true DE95884C (de) |
Family
ID=367077
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT95884D Active DE95884C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE95884C (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE767115C (de) * | 1936-03-07 | 1951-10-31 | Auto Union A G | Verfahren zur Herstellung von Wagenkaesten fuer Kraftfahrzeuge |
DE966167C (de) * | 1940-11-27 | 1957-07-11 | Algemeene Kunstverzel Mij N V | Verfahren zur Herstellung einer bei Raumtemperatur trocknenden UEberzugsmasse |
-
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---|---|---|---|---|
DE767115C (de) * | 1936-03-07 | 1951-10-31 | Auto Union A G | Verfahren zur Herstellung von Wagenkaesten fuer Kraftfahrzeuge |
DE966167C (de) * | 1940-11-27 | 1957-07-11 | Algemeene Kunstverzel Mij N V | Verfahren zur Herstellung einer bei Raumtemperatur trocknenden UEberzugsmasse |
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