DE9421536U1 - Aerostatisches Lager - Google Patents
Aerostatisches LagerInfo
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Description
Bei aerostatischen Lagern wird Luft mit Hilfe einer externen Druckluftquelle über eine oder mehrere
Drosselstellen (Düsen) in den Lagerspalt zwischen den beiden Lagerflächen gedrückt. Auf diese Weise
wird ein Luftpolster geschaffen, in dem ein so hoher Luftdruck herrscht, daß eine Last von diesem
getragen werden kann. Der Druck fällt im Lagerspalt vom Düsendruck p± am Düsenrand zum Umgebungsdruck
Pa am Lagerrand rasch ab. Deshalb muß zur Erhöhung der Tragfähigkeit die Anzahl der Düsen vergrößert
werden. Dem steht jedoch eine wirtschaftliche Fertigung im Wege. Abhilfe schaffen Kammern und Kanäle
um die einzelnen Düsen, die zur Verteilung der Luft im Lagerspalt und damit zur Erhöhung der Tragkraft
dienen; sie sind nach strömungstechnischen Gesichtspunkten dimensioniert. Von Nachteil ist das
sogenannte Totvolumen dieser Kammern und Kanäle, das die Neigung der Lager zu selbsterregten Schwingungen
erhöht.
Sehr viele einzelne Mikrodüsen besitzen sogenannte
poröse Lager, bei denen das Lagermaterial porös und damit für Luft durchlässig ist. Im allgemeinen sind
diese luftdurchlässigen Stellen gleichmäßig über die Lagerfläche verteilt, so daß man ein einheitliches
Druckprofil über den gesamten Lagerspalt erhält und damit eine hohe Tragkraft. Liegt bei
diesen Lagern der engste Querschnitt der Mikrodüsen nicht unmittelbar in der Lagerfläche, so erhält man
wie bei Düsenlagern mit Kammern und Kanälen ein für den dynamischen Betrieb ungünstiges Totvolumen. Aus
diesem Grund wurden Verfahren entwickelt, bei denen das poröse Material an der Lagerfläche bis in eine
gewisse Schichttiefe entweder gezielt verdichtet wird (DE-PS 43 39 648) oder aber vollständig verschlossen
wird (US-PS 5 110 520, DE-PS 32 30 232), um diese Schicht anschließend wieder definiert zu
öffnen. Die erforderlichen Prozesse sind insgesamt gesehen schwer zu beherrschen, insbesondere, wenn
bestimmte Strömungswiderstände der Drosselschicht eingestellt werden sollen und zugleich eine gleichmäßige
Verteilung der Drosselstellen über der Lagerfläche erreicht werden soll.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, mit einem geringen fertigungstechnischen Aufwand ein aerostatisches
Lager zu schaffen, das gute statische sowie dynamische Eigenschaften aufweist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale
des Anspruches 1 gelöst.
Die Vorteile der Erfindung bestehen darin, daß die Anzahl der Düsen in der Lagerfläche so groß ausgeführt
werden kann, daß die guten statischen
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Eigenschaften eines aerostatischen Lagers aus porösem Werkstoff näherungsweise erreicht werden. Weiterhin
können die guten dynamischen Eigenschaften eines oberflächenverdichteten porösen Lagers dadurch
erreicht werden, daß sich der engste Querschnitt der Düsen unmittelbar an der Lagerfläche
befindet. Gemäß der Erfindung werden also mit einem geringen fertigungstechnischen Aufwand die Vorteile
der verschiedenen aerostatischen Lagertypen nutzbar.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß das Bohren der Düsen mittels eines Lasers auch
bei ungünstigen geometrischen Verhältnissen, wie z.B. bei Zylinderlagern mit kleinem Durchmesser
möglich ist.
Weitere Vorteile der Erfindung bestehen darin, daß durch die gezielte Materialschwächung im Bereich
der Düsen die Herstellung der Düsen mittels eines Lasers durchgeführt werden kann, bei dem sich durch
die Steuerung des Laserstrahls beim Bohren der Löcher auf einfache Weise die Strömungswiderstände
in der Lagerfläche mit einer hohen Reproduzierbarkeit einstellen lassen. Dadurch kann der Luftverbrauch
einer Einzeldüse so niedrig gehalten werden, daß eine große Anzahl Düsen für eine hohe statische
Tragkraft eingebracht werden kann, ohne daß der Gesamtluftverbrauch der Lager derart hoch ausfällt,
daß ein wirtschaftlicher Betrieb aufgrund der Betriebskosten nicht mehr möglich ist. Weiterhin kann
durch die Bearbeitungsrichtung, nämlich von der Lagerrückseite her, und eine gezielte Energiezufuhr
durch den Laserstrahl erreicht werden, daß die Düsen unmittelbar an der Lagerfläche ihren engsten
Querschnitt besitzen und an der Lagerseite gratfrei sind, so daß eine Nachbearbeitung der Lagerfläche
zur Einhaltung der Form- und Oberflächentoleranzen entfallen kann.
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Durch die Bearbeitung mittels Laser lassen sich nahezu beliebige Verteilungen der Düsen in der Lagerfläche
erreichen, um die Lager an bestimmte Belastungsfälle anpassen zu können.
Die vorgeschlagenen Verfahren ermöglichen eine automatisierte Fertigung. Die Produktionskosten
können so niedrig gehalten werden, daß der Einsatz für Großserien möglich wird.
Vorteilhafte Ausbildungen der Erfindung entnimmt man den Unteransprüchen.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Es zeigt
Figur 1 ein erfindungsgemäß ausgestaltetes aerostatisches Lager,
Figur 2 einen Ausschnitt aus Figur 1,
Figur 3 eine der in Figur 2 dargestellten Düse im Detail und
Figur 4 einen Ausschnitt eines weiteren aerostatischen Lagers.
Das aerostatische Lager gemäß Figur 1 ist ein kombiniertes Axial- und Radiallager. Der Lagerkörper 1
weist eine axiale Ringnut 2a sowie zwei radiale Nuten 2b, 2c auf, durch die eine gezielte Verringerung
der Materialstärke im Bereich der Löcher 3 - welche die Düsen bilden - erreicht wird. In
diese gezielt geschwächten Bereiche werden die kegelig geformten Löcher 3 am Umfang verteilt mit
einem Laser von der Lagerrückseite 4a, 4b in die Lagerflächen 5a, 5b gebohrt. Der Lagerkörper 1
sitzt in einem Ring 6, mit einer Zuführöffnung 7, über die die Luftzufuhr erfolgt. Die Welle 8 wird
somit von einer axial und zwei radial angeordneten Lochreihen auf Luftpolstern getragen.
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Der in Figur 2 dargestellte Ausschnitt zweier Löcher 3 zeigt, daß in die Lager fläche 5a von der
Rückseite 4a aus mehrere flächig verteilt angeordnete Löcher 3 durch eine gezielte Energiezufuhr des
Laserstrahls gratfrei gebohrt werden können, so daß diese nicht mehr nachbearbeitet werden muß. Die
Löcher 3 sind kegelig geformte Mikrolöcher, die mit ihrem engsten Querschnitt an der Lagerfläche 5a die
Düsen des aerostatischen Lagers bilden. 25
In Figur 3 ist eine vorteilhafte Ausgestaltung eines Loches 3 im Detail dargestellt. Die Energiezufuhr
des Laserstrahls ist dabei derart gesteuert, daß am Locheintritt 3a, also auf der Lagerrückseite
4a ein hoher Grat 3b zur Verlängerung der Drosselstelle und damit zur Verringerung von Strömungsturbulenzen
entsteht und am Lochaustritt 3c, also an der Lagerfläche 5a ein Grat zur Vermeidung einer
Nachbearbeitung verhindert wird. 35
In Figur 4 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Der Lagerkörper 1 weist
ebenfalls im Bereich der Löcher 3 Nuten 2d und 2e auf. Der Unterschied zu dem vorher beschriebenen
Beispiel besteht darin, daß die Nuten Durchbrüche bilden. Die geringe Materialstärke im Bereich der
Löcher 3 wird durch ein separates Bauteil in Form einer dünnen Metallfolie 9 gebildet. Die Löcher 3
können vor dem Aufbringen der Metallfolie 9 auf den Lagerkörper 1 durch Laserstrahlbohren eingebracht
werden, oder nach erfolgter Verbindung beider Körper 1 und 9. Dieses Ausführungsbeispiel hat den
Vorteil/ daß der Lagerkörper 1 selbst nur relativ grob bearbeitet werden muß, er kann beispielsweise
ein Gußteil oder ein Sinterkörper sein.
Die Erfindung ist auch bei Linearlagern mit Erfolg einsetzbar.
Claims (5)
1. Aerostatisches Lager mit mehreren Mikrolöchern (3) als Düsen, wobei der Bereich unmittelbar um
die Mikrolöcher (3) eine dünne Materialstärke aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Mikrolöcher
(3) in diesem dünnen Bereich mittels eines Laserstrahls von der Rückseite (4a, 4b) der
Lagerfläche (5a, 5b, 5c) her eingebracht sind und einen kegeligen Querschnitt aufweisen, wobei
der engste Querschnitt unmittelbar an der Lagerfläche (5a, 5b, 5c) liegt.
2. Aerostatisches Lager nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Mikrolöcher (3) in den
Lagerkörper (1) eingebracht sind, wobei der La-
•(5 gerkörper (1) in unmittelbarer Umgebung der
Mikrolöcher (3) eine gezielte MaterialSchwächung
aufweist.
3. Aerostatisches Lager nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Mikrolöcher (3) in ein
separates dünnes Bauteil (9) eingebracht sind, wobei dieses Bauteil (9) eine Lagerfläche (5c)
bildet und mit einem Lagerkörper (1) verbunden ist, der Öffnungen (2d, 2e) zur Speisung der
Düsen aufweist, die einen größeren Querschnitt als die Mikrolöcher (3) besitzen.
4. Aerostatisches Lager nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet/ daß das dünne Bauteil eine Metallfolie
(9) ist.
5. Aerostatisches Lager nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Luftzufuhr zu den Löchern (3) von der Seite (3a)
mit dem größten Durchmesser erfolgt, und daß die Löcher (3) auf dieser Seite (3a) einen die Länge
der Löcher verlängernden Grat (3b) aufweisen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE9421536U DE9421536U1 (de) | 1994-10-10 | 1994-10-10 | Aerostatisches Lager |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4436156A DE4436156C1 (de) | 1994-10-10 | 1994-10-10 | Aerostatisches Lager und Verfahren zur Herstellung eines aerostatischen Lagers |
DE9421536U DE9421536U1 (de) | 1994-10-10 | 1994-10-10 | Aerostatisches Lager |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE9421536U1 true DE9421536U1 (de) | 1996-02-22 |
Family
ID=25940914
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE9421536U Expired - Lifetime DE9421536U1 (de) | 1994-10-10 | 1994-10-10 | Aerostatisches Lager |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE9421536U1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102004048944A1 (de) * | 2004-10-07 | 2006-04-20 | Aerolas Gmbh, Aerostatische Lager- Lasertechnik | Gasgelagerte Anordnung von relativ zueinander bewegbaren Körpern |
-
1994
- 1994-10-10 DE DE9421536U patent/DE9421536U1/de not_active Expired - Lifetime
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102004048944A1 (de) * | 2004-10-07 | 2006-04-20 | Aerolas Gmbh, Aerostatische Lager- Lasertechnik | Gasgelagerte Anordnung von relativ zueinander bewegbaren Körpern |
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