DE937248C - Verfahren zur Herstellung von Naehrloesungen zur Zuechtung von Mikromyceten - Google Patents

Description

• Verfahren zur Herstellung von Nährlösungen zur. Züchtung von Mikromyceten Trotz verschiedenartiger bekannter Vorschläge für die Zusammensetzung von Nährböden und -lösungen zur Züchtung von Kleinlebewesen, z. B.
• Bakterien, Hefen, Pilzen usw., ob Eiweiß pflanzlichen oder tierischen Ursprungs, ob Kohlehydrate dieser oder jener Konstitution, ob Zusatz von Nährsalzen, ähneln sich diese Zusammensetzungen doch darin, daß sie einen pH-Wert von 7,5 oder wenig darüber haben, und darin, daß das hauptsächlich darin enthaltene alkalische Kation das Natrium ist.
• Will man solche Nährlösungen zur Züchtung von Mikromyceten, die im Blut von Menschen und Tieren vorkommen, benutzen, kann man im Gegensatz zu anderen Kleinlebewesen keine oder nur eine äußerst schwache Entwicklung dieser Mikroorganismen beobachten. überraschenderweise hat sich nun gezeigt, daß man eine sehr gute Entwicklung erzielt, wenn man die gewohnten Normen verläßt, den pH-Wert wesentlich höher, bis auf II bis I3 bringt, und zur Alkalisierung eine mit Sauerstoff angereicherte und mit Kohlensäure schwach umgesetzte IO°/oige Kalilauge verwendet.
• Es gelingt so im Nährsubstrat enthaltene oder zugeführte Ausgangs formen der Mikromyceten (virusartige Granula) zur Entwicklung und Vermehrung zu bringen, sie auf Grund bestimmter Wachstumsformen zu differenzieren und dia- gnostisch auszuwerten. Da sich ergeben hat, daß eine bestimmte Mikromycetenart jeweils nur bei einer bestimmten Krankheit vorkommt, können auf diese Weise unzweifelhafte Diagnosen gestellt werden. Außerdem eignen. sich solche Kulturen für die Herstellung von Vakzinen mit hohem therapeutischem Wert.
• Beispiel 1 Menschliches Blut von an gewissen Krankheiten leidenden Patienten, das unter Zusatz von alkalischem Natriumcitrat steril entnommen wurde, wird zentrifugiert ( 5 Minuten/ 1000 Umdrehungen), das Plasma vom Bodensatz abgehoben, im Volumverhältnis I: I mit Io°/oiger steriler Natronlauge vermischt und bei einer Temperatur von 300 oder etwas darunter gelagert. Unklares und spärliches Wachstum, keine Vaccinewirkung.
• Beispiel 2 Es wird wie unter Beispiel I verfahren, nur daß die Natronlauge ganz oder teilweise durch Kalilauge ersetzt wird. Das Volumverhältnis beträgt wie im ersten Beispiel I: I. Zu diesem Zweck schüttelt man eine frisch zubereitete Io°/oige Kalilauge 2 Minuten kräftig mit dem IofachenVolumen gewöhnlicher Luft. Oder man setzt eine frisch hergestellte Io°/oige Kalilauge in 3 cm hoher Schicht in lose verschlossenem Gefäß etwa 3 Wochen der Lufteinwirkung aus (Anreicherung von Sauerstoff und teilweise Umsetzung mit Kohlensäure3. Die so vorbereitete Kalilauge wird in Ampullen gefüllt und nach dem Zuschmelzen der letzteren sterilisiert. Klare, hochvirulente Wachstumsformen in großer Menge, hochwirksame Vaccine.
• Beispiel 3 Es wird wie unter Beispiel 2 verfahren, nur daß dem mit Kalilauge alkalisierten Plasma, Volumverhältnis Plasma zu Kalilauge wie 1 : 1, Nährstoffe wie Kohlehydrate, sogenannte Nährsalze oder sonstige wachstums fördernde Stoffe zugesetzt werden.

Claims (3)

1. PATENTANSPRÜCHE: I. Verfahren zur Herstellung von Nährlösungen zur Züchtung von Mikromyceten, dadurch gekennzeichnet, daß steril entnommenes und durch Zentrifugieren von Erythrozyten und Leukozyten befreites Zitrat-Blutplasma im Volumverhältnis I: I mit einer sterilen Kalilauge vermischt und auf einen pH-Wert von I2 bis 13 eingestellt wird.
2. 2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß zur Alkalisierung ganz oder teilweise eine in verschlossenen Ampullen sterilisierte Io°/oige Kalilauge benutzt wird, die mit Sauerstoff angereichert und mit Kohlensäure schwach umgesetzt ist.
3. 3. Verfahren nach Anspruch? 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß dem so alkalisierten Plasma Nährstoffe oder sonstige wachstumsfördernde Stoffe zugesetzt werden.

   Angezogene Druckschriften: Weyls Handbuch der Hygiene, I922, VIII. Band, 5. 1023 bis I027.