DE935098C - Koeder zur Bekaempfung von Wuehlmaeusen - Google Patents
Koeder zur Bekaempfung von WuehlmaeusenInfo
- Publication number
- DE935098C DE935098C DEN5973A DEN0005973A DE935098C DE 935098 C DE935098 C DE 935098C DE N5973 A DEN5973 A DE N5973A DE N0005973 A DEN0005973 A DE N0005973A DE 935098 C DE935098 C DE 935098C
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- toxins
- bait
- branches
- combat
- agar
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired
Links
Classifications
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A01—AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
- A01N—PRESERVATION OF BODIES OF HUMANS OR ANIMALS OR PLANTS OR PARTS THEREOF; BIOCIDES, e.g. AS DISINFECTANTS, AS PESTICIDES OR AS HERBICIDES; PEST REPELLANTS OR ATTRACTANTS; PLANT GROWTH REGULATORS
- A01N25/00—Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators, characterised by their forms, or by their non-active ingredients or by their methods of application, e.g. seed treatment or sequential application; Substances for reducing the noxious effect of the active ingredients to organisms other than pests
- A01N25/002—Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators, characterised by their forms, or by their non-active ingredients or by their methods of application, e.g. seed treatment or sequential application; Substances for reducing the noxious effect of the active ingredients to organisms other than pests containing a foodstuff as carrier or diluent, i.e. baits
- A01N25/004—Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators, characterised by their forms, or by their non-active ingredients or by their methods of application, e.g. seed treatment or sequential application; Substances for reducing the noxious effect of the active ingredients to organisms other than pests containing a foodstuff as carrier or diluent, i.e. baits rodenticidal
Landscapes
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- General Health & Medical Sciences (AREA)
- Health & Medical Sciences (AREA)
- Plant Pathology (AREA)
- Agronomy & Crop Science (AREA)
- Pest Control & Pesticides (AREA)
- Food Science & Technology (AREA)
- Toxicology (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Dentistry (AREA)
- Wood Science & Technology (AREA)
- Zoology (AREA)
- Environmental Sciences (AREA)
- Agricultural Chemicals And Associated Chemicals (AREA)
- Heterocyclic Carbon Compounds Containing A Hetero Ring Having Oxygen Or Sulfur (AREA)
Description
AUSGEGEBEN AM 10. NOVEMBER 1955
*V 5973IVa145 I
Der Umfang der Wühlmausplage speziell in den .Marschengebieten ist so groß geworden, daß allein
in verhältnismäßig eng umgrenzten Bezirken in jedem Jahr viele hundert Jungobstbäume dadurch
vernichtet werden.
Die Bekämpfung ist infolge der versteckten unterirdischen Lebensweise der Tiere sehr schwierig.
Die bisher üblichen Bekämpfungsverfahren, wie Aufstellen von Fallen, das Räuchern und Vergasen
der Bauten und die Köderverfahren mit Giftgetreide und vergifteten Stücken von Mohrrüben,
sind schwierig und zeitraubend und lassen darüber hinaus den Erfolg in den meisten Fällen
vermissen. Das Fangen in Reusen ohne Köder an Wasserläufen hat zur Zeit den besten Erfolg. Die
Handhabung der Reusen ist jedoch umständlich, da sie dauernder Wartung bedürfen.
Außer der Aufstellung von Reusen gab es also bisher kein wirksames Verfahren, das den Ansprüchen
genügte. Die Vergiftung der Tiere durch ao Ködermittel versagte einerseits infolge der Schwierigkeit
des Auslegens, andererseits, weil die Köder nicht den Anforderungen entsprachen. Alle bisher
üblichen Giftköder haben nur bedingten Wert, wenn der Wühlmaus anderweitig ausreichende
Nahrung zur Verfügung, steht.
Es wurde nun nach längeren Freilandbeobachtungen die überraschende Tatsache festgestellt.
daß die Wühlmäuse schnell und gern frische verholzte Zweigstücke von Laubhölzern, insbesondere
solche von Obstgehölzen annehmen. Die Äste werden von den Tieren erstaunlich schnell völlig entrindet
und die Rinde gefressen.
Im Freiland ausgelegte Zweigstücke werden
schon nach kurzer Zeit angenommen; selbst in der Nähe von häufig begangenen Straßen und Wegen
gewöhnen sich die Tiere nach einigen wenigen
ίο Tagen an die Futterstellen.
Durch die vom Herbst bis zum Frühjahr in jedem Obsthof durch den jährlichen Schnitt in
großen Massen zur Verfügung stehenden Obstzweige und Obstäste und deren einfache Auslegung
ist erstmalig die Möglichkeit gegeben, die Wühlmäuse in einem größeren Bezirk wirksam und nachhaltig
mit wenig Kosten zu bekämpfen. Die frischen Obstzweige können ohne Schwierigkeit kurz vor
dem Auslegen mit geeigneten streichfähigen Giftstoffen versehen werden, ohne daß die Tiere sich
dadurch in ihrer Freßlust beeinflussen lassen. Die dargebotenen Köder werden nach der ersten Aufnahme
auch in der Folgezeit immer wieder aufgesucht und bis zur völligen Entrindung kahlgefressen.
Für die Begiftung der auszulegenden Obstzweige ist zu fordern, daß die Giftstoffe geschmacklich die
Köderwirkung nicht negativ beeinflussen bzw. den Argwohn der Tiere hervorrufen. Sie müssen ferner
weitgehend witterungsunempfindlich sein, sich leicht auf die Köderzweige auftragen lassen und
für Haustiere ungefährlich sein.
Als Giftstoffe zur Herstellung von Giftködern
für die Wühlmausbekämpfung wurden bisher Zinkphosphid, Thallium-Verbindungen, Strychnin, Pyrimidin-Derivate,
a-Naphthylthioharnstoff usw.
verwendet, von denen die ersteren wegen ihrer Giftigkeit für ein Auslegen im Freien ausscheiden
und nur in umfriedeten Grundstücken angewendet werden dürfen. a-Naphthylthioharnstoff wird wegen
des bitteren Geschmacks nur ungern von der Wühlmaus angenommen.
Im Gegensatz dazu zeigten Freilandversuche an verschiedenen Orten, daß Cumarin-Präparate den
obigen Anforderungen am besten entsprechen. Cumarin-Verbindungen, wie z. B. Oxycumarinylphenyl-acetyl-äthan,
sind seit längerer Zeit bekannt als B'ekämpfungsmittel gegen die Haus- und Wanderratte
sowie — in geringem Maße — auch gegen die Haus- und Feldmaus. Gegen Wühlmäuse
ist ihre Verwendung bisher noch nicht vorgeschlagen worden. Charakteristisch für die Cumarin-Verbindungen
ist ihre kumulative Wirkung, die sich darin äußert, daß geringste Mengen mehrere
Tage je Tag aufgenommen, durch Hemmung der Blutgerinnung innere Blutungen und den Tod der
Tiere herbeiführen.
In Freilandversuchen wurden den Wühlmäusen neben unvergifteten Zweigen solche angeboten, auf
die Oxycumarinyl-phenyl-acetyl-äthan-Präparate in
Form einer streichfähigen Paste mit einem Pinsel aufgetragen worden waren. Die Annahme erfolgte
sofort gleichmäßig und ohne Bevorzugung der unvergifteten Zweige. Die Entrindung wurde an den
Folgetagen fortgesetzt, bis die den Wühlmäusen zugänglichen Zweigteile fast völlig entrindet waren.
In Käfigversuchen wurden Wühlmäusen als Nahrung Möhren und vergiftete Obstzweige geboten.
Nach 5 bis 8 Tagen trat bei den Versuchstieren der Tod ein. Die Sektion ergab Blutungen
im Verdauungstraktus bzw. in der Leibeshöhle. Die Eignung des Cumarins als Giftstoff wird noch
dadurch unterstrichen, daß die Wühlmäuse nach einigen Tagen Giftaufnahme, wenn bereits Schaden
eingetreten sind und die Nahrungsaufnahme geringer wird, Cumarinzweige bevorzugen.
Darüber hinaus handelt es sich nach amerikanischen und deutschen Feststellungen bei den
Cumarin-Verbindungen um ein »für die Haustiere ungewöhnlich harmloses Rattengift« und stellt damit
eine Verbindung von unschätzbarem Vorteil gegenüber den bisher in der Wühlmausbekämpfung
benutzten Giften dar.
Außerdem sind die Cumarin-Verbindungen witterungsunempfindlich
und lassen sich leicht in indifferente Pastensubstanzen einarbeiten, die das Auftragen auf die Köderzweige mit Hilfe eines
Pinsels mühelos gestatten.
Zum Schutz von landwirtschaftlichen und gärtnerischen Kulturen, insbesondere Obstplantagen,
werden vom Herbst bis zum Frühjahr verholzte Obstzweige und Äste, die mit geeigneten Giftstoffen
versehen sind, ausgelegt. Um die Zweige lange frisch zu erhalten, ist es zweckmäßig, die
Zweigenden in die feuchte Erde zu stecken oder sie an Grabenrändern in das Wasser ragen zu
lassen. Die Auslegung muß wiederholt werden, wenn der größte Teil der Rinde abgefressen ist
und muß so lange durchgeführt werden, bis kein Fraß mehr wahrgenommen wird. Vorteilhaft ist
die vorbeugende Anwendung des Verfahrens, um Neuzuwanderungen zu verhindern.
Zur Begiftung der als Köder dienenden verholzten Obstzweige für die Wühlmausbekämpfung
werden Cumarin-Derivate in eine indifferente, witterungsbeständige und geschmacklose Paste
eingearbeitet. Das Produkt wird mit Hilfe eines Pinsels oberflächlich auf die Zweige aufgetragen,
die nach Antrocknen der Paste ausgelegt werden. Eine für derartige Zwecke geeignete Paste wird
erhalten, indem 1 % Cumarin-Wirkstoff mit etwa bis 10% eines gelierenden Stoffes, wie Gelatine,
Agar-Agar, Stärke pflanzlicher Herkunft (Reis, Mais, Kartoffeln u. a. m.), Methylcellulose, Alginsäuren
usw. und etwa 5% Glycerin in der Restmenge Wasser zu einer streichfähigen Paste angerührt
werden.
Claims (3)
- PATENTANSPRÜCHE:i. Köder zur Bekämpfung von Wühlmäusen, bestehend aus frischen, verholzten Zweigstücken, z. B. von Obstgehölzen, die mit einer witterungsbeständigen, geschmacklosen undstreichbaren Giftstoffe enthaltenden Paste bestrichen sind.
- 2. Köder nach Anspruch i, gekennzeichnet durch den Gehalt an einer Paste, die außer den Giftstoffen gelierende Stoffe, wie Gelatine, Agar-Agar, Stärke pflanzlicher Herkunft (Reis, Mais, Kartoffeln u. a. mj, Methylcellulose, Alginsäuren usw. und etwa s°/o Glycerin enthält.
- 3. Köder nach Ansprüchen ι und 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Giftstoffe zur Bekämpfung der Wühlmaus an sich bekannte Cumarin-Verbindungen, wie z. B. Oxycumarinyl-phenyl-acetyl-äthan enthalten.Angezogene Druckschriften:
H er fs »Nachrichten über Schädlingsbekämpfung«, 14. Jahrgang, Nr. 3, September 1939, S. 102.© 509571 11.55
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEN5973A DE935098C (de) | 1952-08-23 | 1952-08-23 | Koeder zur Bekaempfung von Wuehlmaeusen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEN5973A DE935098C (de) | 1952-08-23 | 1952-08-23 | Koeder zur Bekaempfung von Wuehlmaeusen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE935098C true DE935098C (de) | 1955-11-10 |
Family
ID=7338643
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEN5973A Expired DE935098C (de) | 1952-08-23 | 1952-08-23 | Koeder zur Bekaempfung von Wuehlmaeusen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE935098C (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2037074A1 (en) * | 1969-02-08 | 1970-12-31 | Gmbh Schadlings Deutsche | Anti-parasite agent |
FR2345922A1 (fr) * | 1976-04-01 | 1977-10-28 | Mattens Georges | Produit raticide |
-
1952
- 1952-08-23 DE DEN5973A patent/DE935098C/de not_active Expired
Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
None * |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2037074A1 (en) * | 1969-02-08 | 1970-12-31 | Gmbh Schadlings Deutsche | Anti-parasite agent |
FR2345922A1 (fr) * | 1976-04-01 | 1977-10-28 | Mattens Georges | Produit raticide |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
Froggatt | Forest insects and timber borers | |
DE935098C (de) | Koeder zur Bekaempfung von Wuehlmaeusen | |
EP0045280B1 (de) | Zubereitung zur Bekämpfung von Schnecken, Behälter zur Aufnahme dieser Zubereitung und Verwendung von Substanzen in Schneckenbekämpfungsmitteln | |
EP3478059B1 (de) | Rodentizid und verwendung eines mittels zur nagetierbekämpfung | |
Gossard et al. | The peach tree borer | |
Armour | The use of repellents for preventing mammal and bird damage to trees and seed: a revision. | |
DE69922512T2 (de) | Pestizid in gelform | |
EP3952653B1 (de) | Mittel zur bekämpfung von nagetieren | |
AT391397B (de) | Mittel zur bekaempfung von rindenbruetenden schaedlingen an lebenden fangbaeumen | |
DE956365C (de) | Verfahren zur Bekaempfung von Kornkaefern und anderen Getreideschaedlingen | |
Simpson | Some approaches to controlling depredations by crows and jays in Tulare County | |
Gossard | Insects of the pecan | |
DE3643716C2 (de) | ||
Becker | The Peach-tree Borer: Sanninoidea Exitiosa, Say | |
DE2944758A1 (de) | Koeder zur regulation der bestaende an exoanthropen und synanthropen nagetieren | |
Washburn | Injurious Insects and Useful Birds: Successful Control of Farm Pests | |
DE964452C (de) | Verfahren zur Bekaempfung von Ektoparasiten der Haus- und Nutztiere | |
Harman | Midsummer Sprays for the Peach Cottony Scale | |
Pettit | Some insects of the year 1897 | |
Newcomer et al. | Notes on the Biology of the Pear Leaf Blister Mite in the West | |
Cooley et al. | A Spraying Program for Montana Orchards | |
Lowe | Inspection of Nurseries and Treatment of Infested Nursery Stock | |
Weed | Remedies for the canker-worm | |
Beal et al. | Two important pests of hickory reproduction in the Southeast | |
Hartzell | The cherry leaf-beetle |