DE9307703U1 - Überzugsmittel und daraus erstellte Mehrschichtlackierung - Google Patents

Überzugsmittel und daraus erstellte Mehrschichtlackierung

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Description

H 11 871 Gb
Herberts Gesellschaft mit beschränkter Haftung
Überzugsmittel und daraus erstellte Mehrschichtlackierung .
Die Erfindung betrifft ein Überzugsmittel, das ein Bindemittelgemisch aus einer esterlöslichen Nitrocellulose, einem hydroxyfunktionellen Copolymerisat und einem Lackpolyisocyanat, Pigmente und/oder Füllstoffe, Lösungsmittel und gegebenenfalls lackübliche Hilfsstoffe enthält. Das erfindungsgemäße Überzugsmittel ist besonders geeignet zur Herstellung von Grundierungen sowie als Füller in Mehrschichtlackierungen, insbesondere
auf dem Kraftfahrzeugsektor.
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Überzugsmittel auf der Basis von Polyhydroxyacrylatharzen, Lackpolyisocyanaten und Nitrocellulose sind bereits bekannt. Bekannt ist auch ihre Verwendung als Grundierung oder Füller, insbesondere auf dem Kraftfahr-
zeugsektor. In EP-A-269 035 wird ein derartiges Überzugsmittel beschrie- 2t (J
ben, welches im Bindemittelgemisch 60 - 75 Gew.-% eines hydroxyfunktionellen Copolymerisates, erhalten durch Umsetzung von Styrol und/oder einem Styrolderivat mit einem Hydroxyalkylester der (Meth)acrylsäure und einem (Meth)acrylat, dessen Homopolymerisat eine Glasübergangstemperatur
von größer 400C aufweist, 1-5 Gew.-% esterlösliche Nitrocellulose und 2t &ogr;
25 - 35 Gew.-% Polyisocyanat enthält. Die daraus erhaltenen Überzugsmittel sind zur Ausbildung von hohen Schichtdicken bis 400 pm geeignet, haben jedoch den Nachteil, daß sie bei sehr niedrigen Temperaturen nicht mehr verarbeitet werden können. Desweiteren sind Topfzeit und Lösemittel-
gehalt dieser Überzugsmittel noch nicht zufriedenstellend. 3Ü
In der DE-A-35 46 594 sind Copolymerisate beschrieben, welche erhältlich sind durch Umsetzung von 21 - 70 Gew.-% Styrol und/oder Vinyltoluol, 10 39 Gew.-% Hydroxyalkylester der (Meth)acrylsäure, 0-2 Gew.-% (Methacrylsäure und/oder Itaconsäure, 0-20 Gew.-% Alkylester der (Meth)-35
acrylsäure und 0-38 Gew.-% Butylacrylat und/oder 2-Ethylhexylacrylat.
Diese Copolymerisate können zusammen mit Epoxidharzen und Nitrocellulose als Grundierung, Grundier- oder Spritzfüller verwendet werden. Nachteile &igr;- dieser Überzugsmittel liegen im niedrigen Festkörpergehalt und damit relativ hohen Lösemittelgehalt.
Aufgabe der Erfindung ist die Bereitstellung von Überzugsmitteln, die insbesondere zur Herstellung von Grundierungen und als Füller geeignet in sind, welche sich auch bei niedrigen Temperaturen problemlos verarbeiten lassen und welche eine ausreichende Topfzeit und einen relativ niedrigen Lösemittelgehalt aufweisen.
Die Aufgabe wird gelöst durch die Überzugsmittel, enthaltend ein Bindemittelgemisch aus einer esterlöslichen Nitrocellulose, einem Lackpolyiso-&ogr;
cyanat und einem hydroxyfunktionellen Copolymerisat, Pigmente und/oder Füllstoffe, Lösungsmittel und gegebenenfalls lackübliche Hilfsstoffe, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß das Bindemittelgemisch im wesentlichen besteht aus
A) 60 - 75 Gew.-% eines hydroxyfunktionellen Copolymerisates mit einer OH-Zahl von 110 bis 170 mg KOH/g, erhältlich aus
a) 5-60 Gew.-%, vorzugsweise 10 - 30 Gew.-% mindestens eines
„,. Diesters einer alpha,beta-olefinisch ungesättigten Dicarbonsäure mit gesättigten einwertigen Alkoholen mit 1-8 C-Atomen,
b) 10 - 70 Gew.-%, vorzugsweise 35 - 60 Gew.-% eines oder mehrerer vinylaromatischer Kohlenwasserstoffe,
c) 0 - 30 Gew.-%, vorzugsweise 0-15 Gew.-% eines oder mehrerer
Glycidylester von in alpha-Stellung verzweigten aliphatischen gesättigten Monocarbonsäuren,
d) 25 - 50 Gew.-% mindestens eines Hydroxyalkylesters oder eines Geo &ogr;
misches mindestens eines Alkylesters und eines Hydroxyalkylesters einer alpha,beta-olefinisch ungesättigten Monocarbonsäure,
e) 0-10 Gew.-% einer oder mehrerer alpha,beta-ungesättigter Monocarbonsäuren,
B) 1-6 Gew.-% esterlöslicher Nitrocellulose,
C) 0,5 - 1,8 Gew.-% Calziumoxid,
D) 25 - 35 Gew.-% eines oder mehrerer zwei- und mehrwertiger Polyisocy
anate.
, n Die Summe der Komponenten A), B), C) und D), sowie a), b), c), d) und e) beträgt jeweils 100 %.
Es hat sich gezeigt, daß mit den erfindungsgemäßen Überzugsmitteln Grundierungen und Füller bereitgestellt werden, die im spritzfertigen , ,- Zustand einen hohen Festkörpergehalt aufweisen und auch bei niedrigen Temperaturen extrem schnell trocknen. Überraschend war, daß auch bei höheren Schichtdicken bis 250 pm keine Kocherneigung festzustellen ist, obwohl ein Bindemittel mit einer verhältnismäßig hohen Hydroxylzahl eingesetzt wird.
Die Herstellung des in den erfindungsgemäßen Überzugsmitteln eingesetzten
Copolymerisate (Komponente A) kann durch Polymerisation nach üblichen Verfahren, z.B. der Substanz-, Lösungs- oder Perlpolymerisation durchgeführt werden. Die verschiedenen Polymerisationsverfahren sind gut bekannt 9(- und beschrieben in: Houben-Weyl, Methoden der Organischen Chemie, 4. Aufl., Band 14/1, Seiten 24 - 255 (1961).
Bevorzugt wird das hydroxylgruppenhaltige Copolymerisat in einer radikalischen Substanzpolymerisation hergestellt. Derartige Copolymerisate und on ihre Herstellung werden in der DE-A-31 01 887 beschrieben. Dabei kommen übliche radikalbildende Verbindungen als Polymerisationsinitiatoren in Frage.
Derartige Initiatoren sind z.B. aliphatische Azoverbindungen wie Azoisobuttersäurenitril und Peroxide, wie Diacylperoxide, z.B. Di-benzoylperoxid, Diacylperoxide, wie Di-tert.-butylperoxid oder Dialkylhydroperoxide, wie tert.-Butylhydroperoxid. Besonders bevorzugt ist Di-tert.-
butylperoxid.
Deren Anteil beträgt im allgemeinen 0,5 bis 2,5, vorzugsweise 0,5 bis 1,9 p. Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Ausgangskomponenten.
Der Initiator kann zusammen mit den Monomeren allmählich zugegeben werden. Ein Teil des Initiators kann auch gleich am Anfang mit der Komponente A) und ein anderer Teil mit den allmählich zugegebenen weitein ren Monomeren in den Reaktor eingegeben werden. Nachdem die gesamten Monomeren eingebracht worden sind, ist in der Regel keine zusätzliche Initiatorzugabe erforderlich, um die Polymerisation zu Ende zu führen. In einigen Fällen ist es jedoch auch möglich, eine zusätzliche Menge von 0,1 bis 1,0 Gew.-% Initiator in Intervallen zuzugeben, nachdem die Monomerzu-
. _ fuhr abgeschlossen ist, jedoch soll auch in einem solchen Fall die b
Höchstmenge des Initiators 2,5 Gew.-% betragen.
Die Polymerisationstemperatur hängt von dem jeweils gewünschten Molekulargewicht ab und liegt im allgemeinen wesentlich über dem Schmelzpunkt des resultierenden Copolymerisate, vorzugsweise zwischen 150 und 1900C, insbesondere zwischen 160 und 185°C. Bei der Polymerisationstemperatur ist das Copolymerisat also flüssig und läßt sich leicht rühren. Nach der Polymerisation kann es gegebenenfalls verdünnt oder ohne Lösungsmittel abgekühlt werden, wobei es zu einer festen Masse erstarrt und zerkleinert oir werden kann.
Geeignete Komponenten a) sind Malein- und Fumarsäureester, vorzugsweise mit gesättigten einwertigen Alkoholen mit 1 bis 8, vorzugsweise 1 bis 4 C-Atomen im Molekül, wie Dimethylmaleinat, Diethylfumarat, Di-butylmaleinat und Dibutylfumarat.
Als Komponente b) ist beispielsweise Styrol, Alkylstyrol, z.B. alpha-Methylstyrol oder ein Vinyltoluol geeignet, und zwar jeweils einzeln oder im Gemisch.
Die Komponente c) umfaßt beispielsweise Glycidylester von alpha-Monoalkyl- und/oder alpha,alpha-Dialkylalkanmonocarbonsäuren mit 12 bis 14 C-
Atomen.
Als Komponente d) geeignete Hydroxyalkylester sind z.B. die Hydroxyalkylester der Acryl-, Methacryl- und Crotonsäure, vorzugsweise mit 1 - 12 C-Atomen im Hydroxyalkylrest. Beispiele für bevorzugte Hydroxyalkylester sind Hydroxymethylmethacrylat, Hydroxyethylmethacrylat, Hydroxymethylacrylat, Hydroxyethylacrylat, Butandiol-1,3-monoacrylat, Butandiol-1,4-monomethacrylat, Butandiol-1,2-monoacrylat, Butandiol-1,2-monomethacrylat-
Als Komponente d) geeignete Alkylester sind z.B. die Alkylester der Acryl-, Methacryl- und Crotonsäure mit einwertigen Alkoholen, vorzugsweise solchen mit 1-12 C-Atomen, wie Methanol, Ethanol, den verschiedenen Butanolen. Gut geeignet sind dabei Methylmethacrylat, Ethylmethacrylat, tert.-Butylacrylat, tert.-Butylmethacrylat.
Die Mengenanteile der Hydroxyalkylester und der Alkylester der Komponente d) werden so abgestimmt, daß die gewünschte OH-Zahl erzielt wird.
Als Komponente e) sind bevorzugt geeignet Acrylsäure, Methacrylsäure und Crotonsäure.
Die in dem erfindungsgemäßen Überzugsmittel als Komponente B) verwendete Nitrocellulose (Cellulosenitrat) soll in organischen Ester-Lösungsmitteln löslich sein. Hierzu ist beispielsweise Nitrocellulose mit einem Stickstoffgehalt von 10 bis 15 %, z.B. von 11,8 bis 12,25 % geeignet. Eine solche Nitrocellulose ist in Estern löslich; in Alkoholen praktisch unlöslich. Es besteht jedoch weitgehend Verschnittfähigkeit mit Alkoholen 3Q und Aromaten. Ester-Lösungsmittel in denen die erfindungsgemäß einsetzbare Nitrocellulose löslich ist, sind z.B. solche Ester, wie sie auch später in den fertigen Überzugsmitteln enthalten sind.
Es ist günstig und bevorzugt, wenn die Eigenviskosität der Nitrocellulose ausgedrückt durch den K-Wert nach H. Fikentscher (Cellulosechemie 13, Seite 58 (1932)) im Bereich von 300 bis 600 (Messung: 2 Gramm Nitrocellulose in 100 ml Aceton bei 25°C), liegt.
Bevorzugt eingesetzt wird Nitrocellulose mit einem K-Wert von 400, z.B. Collodiumwolle R E 400 B (Wolff Walsrode AG).
Als Komponente C) ist im erfindungsgemäßen Überzugsmittel Calziumoxid in einer Menge von 0,5 - 1,8 Gew.-%, bezogen auf den Gesamtfestkörpergehalt des Überzugsmittels, enthalten. Es handelt sich um pulverförmiges Calziumoxid (CaO). Beispielsweise sind handelsübliche feinkörnige Pulver geeignet.
Für die Vernetzung der erfindungsgemäßen Bindemittelmischung aus Copolymerisat und esterlöslicher Nitrocellulose werden Polyisocyanate (Komponente D) eingesetzt. Es handelt sich hierbei um lacktypische Polyisocyanate. Der Anteil an Polyisocyanat-Vernetzer wird so gewählt, daß auf eine Hydroxyl-Gruppe der Bindemittelmischung 0,5 bis 2 Isocyanat-Gruppen entfallen. Überschüssige Isocyanat-Gruppen können durch Feuchtigkeit abreagieren und zur Vernetzung beitragen.
0&Lgr; Im Folgenden sind einige Beispiele für geeignete Polyisocyanate aufgeführt: aliphatische, cycloaliphatische und aromatische Polyisocyanate, wie Hexamethylendiisocyanat, Trimethylhexamethylendiisocyanat, Isophorondiisocyanat, 4,4'-Diisocyanato-dicyclohexylmethan, Toluylen-2,4-Diisocyanat, o-,m- und p-Xylylendiisocyanat, 4,4'-Diisocyanatodiphenylmethan;
„c mit CH-, NH- oder 0H-aciden Verbindungen verkappte Polyisocyanate; Biuret-, Allophanat-, Urethan-, oder Isocyanurat-Gruppen enthaltende Polyisocyanate.
Beispiele für derartige Polyisocyanate sind ein Biuretgruppen enthaltenon des Umsetzungsprodukt aus 3 Molen Hexamethylendiisocyanat und ein Mol
Wasser, ein Isocyanuratgruppen enthaltendes Polyisocyanat, das durch Trimerisierung von 3 Molen Hexamethylendiisocyanat hergestellt wird oder Urethangruppen enthaltende Polyisocyanate, welche Reaktionsprodukte darstellen aus 3 Molen Toluylendiisocyanat und 1 Mol Trimethylolpropan.
Zur Herstellung der erfindungsgemäßen Überzugsmittel werden die Einzelbestandteile miteinander vermischt und in üblicher Weise homogenisiert bzw.
vermählen. Beispielsweise kann so vorgegangen werden, daß zunächst das hydroxyfunktionelle Copolymerisat (Komponente A) mit dem Calziumoxid (C), Pigmenten und/oder Füllstoffen sowie gegebenenfalls vorhandenen lacküblichen Hilfsstoffen und Lösungsmitteln vermischt wird, eine Dispersion gebildet wird und anschließend die Nitrocellulose (Komponente B) in Form einer Lösung zugesetzt wird, worauf sich ein Mahlgang anschließt. Dann kann die Zugabe des Polyisocyanats (Komponente D) erfolgen. Es ist auch möglich, das Polyisocyanat (Komponente D) getrennt in Form einer Lösung zu lagern und erst unmittelbar vor dem Gebrauch des Überzugsmittels zu den übrigen vorgemischten Bestandteilen zu fügen.
Als Lösungsmittel für die erfindungsgemäßen Überzugsmittel eignen sich beispielsweise:
15
Glykolether, wie Ethylenglykoldimethylether, Glykoletherester, wie Ethylglykolacetat, Butylglykolacetat, 3-Methoxy-n-
butylacetat, Butyldiglykolacetat, Methoxypropylacetat, Ester, wie Butylacetat, Isobutylacetat, Amylacetat, Ketone, wie Methylethylketon, Methylisobutylketon, Diisobutyl-
keton, Cyclohexanon, Isophoron.
Es können auch aromatische Kohlenwasserstoffe, wie Xylol, Solvesso 100 (eingetragenes Warenzeichen) und aliphatische Kohlenwasserstoffe, gegebenenfalls im Verschnitt mit den oben genannten Lösungsmitteln, eingesetzt werden.
Die Menge des verwendeten Lösungsmittels hängt von der gewünschten Viskosität des fertiggestellten Überzugsmittels ab.
Den erfindungsgemäßen Überzugsmitteln können übliche Pigmente zugesetzt werden. Es können übliche anorganische und/oder organische Pigmente eingesetzt werden. Diese Pigmente können als Farbpigmente oder auch als Korrosionsschutzpigmente dienen. Beispiele für verwendbare Farbpigmente sind Eisenoxidpigmente und Titandioxid. Ein Beispiel für ein Korrosionsschutzpigment ist Zinkphosphat.
Die erfindungsgemäßen Überzugsmittel können auch Füllstoffe enthalten. Es handelt sich hierbei um übliche Füllstoffe, wie sie für Überzugsmittel verwendet werden und die sich beispielsweise auf das Haftvermögen, die c Elastizität, die Trocknung, die Schleifbarkeit und die Filmhärte von aus den Überzugsmitteln hergestellten Überzügen auswirken.
Beispiele für derartige Füllstoffe sind Kieselsäure bzw. Siliziumoxid (beispielsweise zur Verbesserung der Adhäsion, der Filmhärte, der Lö-, &OHgr; sungsmittelabgabe und zur Beeinflussung der Schleifbarkeit), Aluminiumsilikat (beispielsweise zur Verbesserung der Schleifbarkeit), Magnesiumsilikat (beispielsweise zur Erhöhung der Haftfestigkeit) und Bariumsulfat (beispielsweise zur Verbesserung der Filmhärte).
&igr;- Das Verhältnis Füllstoffe und/oder Pigmente zu Bindemittel (Komponenten A1B1C und D) (fest auf fest; Gewichtsanteile) beträgt bevorzugt 70 bis 80 zu 30 bis 20. Den erfindungsgemäßen Überzugsmitteln können auch übliche Hilfsstoffe zugesetzt werden, wie sie in der Lacktechnik verwendet werden. Beispiele hierfür sind Thixotropiermittel, wie Montmorillonit
_~ oder pyrogenes Siliziumdioxid. Weitere Beispiele sind organische Metallsalze, wie Dibutylzinndilaurat und Zinknaphthenat. Derartige Katalysatoren fördern die Durchtrocknung, was zu einer rascheren Schleifbarkeit der erhaltenen Überzüge führt. Weitere Beispiele für lackübliche Hilfsstoffe sind Netzmittel, wie ionische und nicht-ionische Netzmittel, Korrosions-
oc Schutzmittel usw.
Die erfindungsgemäßen Überzugsmittel sind zur Ausbildung von Überzügen auf verschiedensten Substraten geeignet. Derartige Substrate sind beispielsweise Metall, Holz, Keramik und Kunststoff. Sie eignen sich insbe- ^0 sondere in der Kraftfahrzeugindustrie sowie in anderen Industriebereichen für Überzugszwecke in Serie, sowie im Reparaturbereich. Sie sind besonders geeignet für die Reparatur von Lackschäden an Kraftfahrzeugen, insbesondere Personenkraftwagen.
_,. Sie können auf das Substrat als solches oder auf übliche Grundierungen aufgebracht werden. Sie sind besonders geeignet als Füller. In der Praxis werden sie insbesondere als 2-Komponenten-Materialien eingesetzt. Das
heißt, den Komponenten A), B) und C) mit gegebenenfalls Zusätzen wird unmittelbar vor dem Gebrauch Komponente D) zugemischt. Eine Verdünnungszugabe ist bei Bedarf möglich, jedoch nicht erforderlich.
Die erfindungsgemäßen Überzugsmittel können auf verschiedene Weise aufgetragen werden, z.B. durch Spritzen (wie Druckluftspritzen), Pinsel- und Spachtelauftrag.
, n Aus den erfindungsgemäßen Überzugsmitteln hergestellte Überzüge sind selbst bei niedrigen Temperaturen bis 80C schnell trocknend und besonders gut naß und trocken schleifbar. Sie zeigen sehr guten Verlauf ohne Blasenbildung auch bei höheren Schichtdicken. Die Topfzeit beträgt bis zu 90 Minuten.
Durch die vorliegende Erfindung wird somit ein Überzugsmittel bereitgestellt, das einen hohen Festkörpergehalt bzw. einen relativ niedrigen Lösemittelgehalt im spritzfertigen Zustand aufweist. Es ist daher besonders umweltfreundlich und extrem füllstark. Aufgrund der geringen Kocher-
on neigung ist es auch in dickeren Schichten leicht trocknend und durchhärtbar. Es haftet auf den verschiedensten Untergründen, wie z.B. blankes Stahlblech, geschliffen, Polyvinylbutyralprimer, 2K-Epoxid-Grundierungen, angeschliffene Werks- oder Altlackierungen (mit Ausnahme thermoplastischer Lackierungen), und ist daher besonders gut im Kraftfahrzeugrepara-
_,. turbereich einsetzbar. Beispielsweise können Spachtelflecken aus Polyethylen mit dem erfindungsgemäßen Überzugsmittel abgedeckt und nach dem Trocknen und Schleifen mit üblichen Decklacken, z.B. auf 2K-Acrylat/Isocyanat-Basis, überlackiert werden. Beim Überlackieren zeigt es generell einen sehr guten Lackstand. Es ist daher besonders als Spachtelmasse und
on Füllermasse geeignet.
Die Erfindung soll an Hand des nachfolgenden Beispiels näher erläutert werden.
oc- Herstellung der Komponente A)
** ■
Es wird ein hydroxylgruppenhaltiges Copolymerisat gemäß DE 31 Ol 887
Beispiel 1/4 hergestellt.
Herstellung eines Füllers
Im folgenden wird ein Beispiel für ein erfindungsgemäßes Überzugsmittel beschrieben, das als 2K-Füller Anwendung findet.
Rezeptur Stammkomponente (Gew.-%):
18 % hydroxylgruppenhaltiges Copolymerisat gemäß DE 31 01 887, Beispiel
1/4, 70 %ig in Butylacetat (Komponente A) 10 % Butylacetat 98/100 5 % Methoxybutylacetat 5 % Solvesso 100
0,5 % elektroneutrales Netzmittel 0,3 % Montmorillonit
1 % pyrogene Kieselsäure 0,3 % Eisenoxidschwarz 1,3 % Eisenoxidgelb 0,1 % Eisenoxidrot 1,2 % Siliziumdioxid 5,5 % Magnesiumsilikat 6,5 % Zinkphosphat 14 % Titandioxid 13 % Aluminiumsilikat 13 % Bariumsulfat 0,3 % Zinknaphthenat 0,8 % Dibutylzinndilaurat (DBTL)
0,2 % Calziumoxid (Komponente C) 30
4 % handelsübliche Nitrocellulose (Komponente B) Rezeptur Härter (Gew.-%)
48 % Polyisocyanat auf Basis Hexamethylendiisocyanat (Desmodur N 75, in 35
Butylacetat 98/100) (Komponente D) 30 % Butylacetat 98/100
Ii
7 % Xylol
9 % Methoxypropylacetat
6 % DBTL 1 % in Butylacetat 98/100
Bei der Herstellung der Stammkomponente wird wie folgt vorgegangen:
In einem mit Butylacetat gereinigten trockenen Behälter werden Komponente A), Lösemittel und Netzmittel vorgelegt und verrührt. Montmorillonit wird , 0 unter Rühren zugesetzt und bei 35 - 400C mit einer üblichen Dispergiervorrichtung dispergiert. Anschließend werden die übrigen Komponenten mit Ausnahme der Komponente B) unter Rühren eingestreut und bei 40 - 500C dispergiert. Nach Zusatz der Nitrocelluloselosung läßt man 12 Stunden quellen. Danach wird auf eine Kornfeinheit von 25 - 30 pm vermählen.
Entsprechend der Rezeptur wird der Härter bereitet. Stammkomponente und Härter werden im Volumenverhältnis 4 : 1 miteinander vermischt.
Das so erhaltene Überzugsmittel wird in einer Schichtdicke von 100 pm und o_ 250 pm durch Spritzauftrag auf ein Eisenblech aufgebracht. Bei Lufttrocknung werden in beiden Fällen kocherfreie Überzüge erhalten.

Claims (2)

H 11 871 Gb Herberts Gesellschaft mit beschränkter Haftung Schutzansprüche:
1. Überzugsmittel, enthaltend ein Bindemittelgemisch aus einer esterlöslichen Nitrocellulose, einem Polyisocyanat und einem hydroxyfunktionellen Copolymerisat, Pigmente und/oder Füllstoffe, Lösungsmittel und gegebenenfalls lackübliche Hilfsstoffe, dadurch gekennzeichnet, daß das Bindemittel im wesentlichen besteht aus
A) 60 - 75 Gew.-% eines hydroxyfunktionellen Copolymerisates mit
,_ einer OH-Zahl von 110 bis 170 mg KOH/g, erhältlich aus
a) 5-60 Gew.-%, vorzugsweise 10 - 30 Gew.-% mindestens eines Diesters einer alpha,beta-olefinisch ungesättigten Dicarbonsäure mit gesättigten einwertigen Alkoholen mit 1 - 8 C-Atomen,
b) 10 - 70 Gew.-%, vorzugsweise 35 - 60 Gew.-% eines oder mehrerer vinylaromatischer Kohlenwasserstoffe,
oc- c) 0 - 30 Gew.-%, vorzugsweise 0-15 Gew.-% eines oder mehrerer
Glycidylester von in alpha-Stellung verzweigten aliphatischen gesättigten Monocarbonsäuren,
d) 25 - 50 Gew.-% mindestens eines Hydroxyalkylesters oder eines Gemisches mindestens eines Alkylesters und eines Hydroxyalkylesters einer alpha,beta-olefinisch ungesättigten Mono-' carbonsäure,
e) 0 - 10 Gew.-% einer oder mehrerer alpha,beta-ungesättigter Monocarbonsäuren,
B) 1-6 Gew.-% esterlöslicher Nitrocellulose,
C) 0,5 - 1,8 Gew.-% Calziumoxid,
D) 25 - 35 Gew.-% eines oder mehrerer zwei- und mehrwertiger Polyisocyanate.
wobei sich die Summe der Komponenten A), B), C) und D), sowie a), b), c), d) und e) jeweils auf 100 Gew.-% addiert.
2. Mehrschichtlackierung, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Grundierungsschicht und/oder Füllerschicht eine solche auf der Basis eines Überzugsmittels nach Anspruch 1 enthält.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE4433854B4 (de) * 1994-09-22 2005-06-02 Basf Coatings Ag Schnelltrocknendes Überzugsmittel

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