DE9301052U1

DE9301052U1 - Stellantrieb für Rauchabzugs- oder Belüftungssysteme

Info

Publication number: DE9301052U1
Application number: DE9301052U
Authority: DE
Original assignee: Elektrik - Elektronik Dingfelder and Hadler U Co 2000 Hamburg De GmbH
Current assignee: Elektrik - Elektronik Dingfelder and Hadler U Co 2000 Hamburg De GmbH
Priority date: 1993-01-21
Filing date: 1993-01-21
Publication date: 1993-03-25
Anticipated expiration: 2003-01-22

Description

BESCHREIBUNG

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum kraftbetätigten Verstellen von Fenstern, Klappen und dgl., die Bauwerksöffnungen verschließen, insbesondere ein Stellglied in automatischen Rauchabzugs- und Belüftungssystemen, mit einer motorisch verstellbaren Stange, wobei die motorisch verstellbare Stange, vorzugsweise als Zahnstangenantrieb, ausgebildet ist, mit einem Motor und einem zwischen Motor und Stange angeordneten Untersetzungsgetriebe.

Eine solche Vorrichtung ist im deutschen Gebrauchsmuster DE 39 05 065 beschrieben. In modernen Gebäuden, die meist besonderen brandschutzpolizeilichen Verordnungen unterliegen, sind Stellantriebe anzuordnen, die im Brandfall automatisch die Fenster und Klappen verstellen, damit entstehender Rauch abziehen kann. Die Antriebe sind besonders leichtgängig ausgeführt, damit bei Ausfall der Netzversorgung die vorgesehene Notstromversorgung nicht unnötig belastet wird. Damit unter ungünstigen Bedingungen und bei Ausfall der Notstromversorgung die geöffneten Klappen nicht selbsttätig wieder schließen, sind bei der in DE 39 05 065 beschriebenen Vorrichtung beispielsweise zusätzlich Federn oder Bremsen vorgesehen.

Aufgabe der Erfindung ist es, die Sicherheit gegen unbeabsichtigtes Schließen im Brandfall zu erhöhen.

Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Vorrichtung eine Feder mit Vorspannung in einer Ruhelage und einen Schmelzköper aufweist, der die Feder so in ihrer Ruhelage hält, daß die Feder bei Erweichung des Schmelzkörpers auf ein Antriebsteil wirkt. Sobald im

Brandfall die Temperatur ein Niveau erreicht, das die Funktionsfähigkeit des Antriebs gefährdet, verformt sich der vorgesehene Schmelzkörper unter der Kraft der vorgespannten Feder. Das nicht eingespannte frei Ende der Feder kann sich dadurch verlagern und auf ein geeignetes Teil des Antriebs wirken, das im Kraftfluß zwischen Motor und Klappe liegt.

Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Feder auf einen Teil des Getriebezuges wirkt, der der Antriebsseite näher als der Abtriebsseite gelegen ist, da dann geringere Drehmomente abzufangen sind.

Zur Vermeidung von konstruktiven Maßnahmen an den in Großserien gefertigten Motoren, weist eine Feder im Bereich des Getriebezuges den Vorteil auf, daß solche Änderungen wesentlich kostengünstiger zu verwirklichen sind, da die Getriebe ohnehin an den jeweiligen Anwendungsfall speziell angepaßt werden.

Eine fertigungstechnisch besonders günstige Lösung ergibt sich, wenn die Feder eine Biegefeder ist, die in Zahnzwischenraume eines verzahnten Teils einrastbar angeordnet ist. Dadurch können bereits im Getriebezug vorhandene Zahnräder vorteilhaft diese zusätzliche Sperrfunktion übernehmen, ohne daß zusätzliche Formteile vorzusehen sind. Eine Biegefeder, deren Durchmesser vorzugsweise geringer als die Zahnzwischenräume ist, kann formschlüssig in das Zahnrad eingreifen, und es arretieren.

Wenn der Schmelzkörper buchsenförmig ausgebildet ist, läßt sich der Schmelzkörper nicht nur leicht fertigen, sondern auch einfach montieren, indem er in eine entsprechend angeordnete Bohrung eingesteckt wird.

Eine besonders betriebssichere und fertigungstechnisch günstige Lösung ergibt sich dadurch, daß die Feder einseitig in eine Lagerplatte eines Getriebes eingespannt angeordnet ist und der Schmelzkörper in einer gegenüberliegenden Lagerplatte des Getriebes vorgesehen ist.

Besonders praktisch hat sich herausgestellt, wenn als Schmelzkörper ein thermoplastisches Kunststoffteil vorgesehen ist. Nach thermischem Erliegen des Schmelzteils kann das Kunststoffteil durch einfachen Austausch ersetzt werden. Die geringe Haftneigung des geschmolzenen Kunststoffs an dem Metall des Getriebes wirkt sich dabei vorteilhaft aus. Durch entsprechende Wahl des Kunststoffes kann die für den jeweiligen Fall gewünschte Temperatur für das Ansprechen der Sicherung verwirklicht werden.

Bei einigen Anwendungsfällen ist eine formschlüssige Arretierung nicht erforderlich oder wünschenswert, so daß dann die Feder auf eine Bremsscheibe des Antriebs unmittelbar oder mittelbar wirkend angeordnet ist.

Wenn die Feder eine Spiralfeder, vorzugsweise eine Druckfeder, ist, die konzentrisch auf einer Schraube angeordnet ist, wobei der Schmelzkörper als Mutter auf derselben Schraube angeordnet ist, ergibt sich eine fertigungstechnisch besonders günstige Lösung.

Eine zusätzliche Sicherung und noch höhere Haltekraft ergibt sich dadurch, daß die Feder geführt ausgebildet ist und eine formschlüssige Verriegelung des Antriebs bewirkbar angeordnet ist.

Die Erfindung wird in zwei bevorzugten Ausführungsformen unter Bezugnahme auf die Zeichnungen beschrieben, wobei weitere vorteilhafte Einzelheiten den Zeichnungen zu entnehmen sind.

Die Figuren zeigen im einzelnen:

Fig. 1 eine Seitenansicht eines Motors mit teilweise dargestelltem Getriebe des erfindungsgemäßen Stellantriebes,

Fig. 2 einen Horizontalschnitt des Antriebs gemäß Figur 1,

Fig. 3 ein Detail gemäß Markierung III in Figur 1, Fig. 4 ein Detail gemäß Markierung IV in Figur 2,

Fig. 5 eine Seitenansicht einer alternativen Ausführungsform.

In Figur 1 bezeichnet 1 einen Elektromotor mit Antriebsritzel 2. In doppelt-unterbrochener Linienführung ist Gehäuse 5 des Stellantriebs angedeutet. Das Getriebe 4 besteht aus zwei voneinander beabstandeten Lagerplatten 3 und 6, die an geeigneten Stellen Lager für die Achsen von Zahnrädern des Getriebes aufweisen. Der Übersichtlichkeit halber ist nur das Zahnrad 7 des Getriebezuges gezeichnet, das von Ritzel 2 mittels eines ebenfalls nicht dargestellten Zahnriemens angetrieben wird.

In unmittelbarer Nähe zum Zahnrad 7 ist den Abstand zwischen Lagerplatten 6 und 3 überspannend eine drahtförmige Biegefeder 8 angeordnet, deren oberes

Ende 9 fest in Lagerplatte 6 verankert ist und deren unteres Ende sich in einem Durchbruch 11 der Lagerplatte 3 befindet und von einem Schmelzkörper 26 in dieser Ruhelage gehalten wird.

Die Einspannung der Biegefeder 8 in Lagerplatte 6 ist in Figur 3 als Detail dargestellt. In die Lagerplatte 6 ist an geeigneter Stelle eine Bohrung eingebracht, die gegenüber der Vertikalen einen Winkel aufweist, der in etwa dem Biegewinkel bei der gewünschten Vorspannung entspricht. In Bohrung 12 ist Feder 8 auf geeignete Weise befestigt.

Die gegenüberliegende Lagerplatte 3 weist an ungefähr gegenüberliegender Stelle einen Durchbruch 11 auf, der als Detail in Figur 4 dargestellt ist. Durchbruch 11 ist als Bohrung ausgeführt, in die ein nicht dargestellter Schmelzkörper 26 einsetzbar ist. In Figur 4 ist Feder 8 in einer Lage gezeigt, die die Feder nach Versagen des Schmelzkörpers einnimmt. Dabei greift Feder 8 in einen Zwischenraum 13 des Zahnrades ein.

Wenn in Durchbruch 11 ein Schmelzkörper eingesetzt ist, nimmt das untere Ende der Feder 8 etwa die Lage des schraffierten Querschnitts ein. Der Schmelzkörper 26 verhindert dann, daß die Feder in einen der Zahnzwischenräume 13 des Zahnrads 7 eingreift. Sobald die Temperatur die Erweichungstemperatur des Schmelzkörpermaterials übersteigt, bewegt sich der schraffierte Querschnitt der Feder 8 in Pfeilrichtung 14 bis sie in den Zahnzwischenraum 13 eingreift. Die Halterkraft kann erhöht werden, wenn Durchbruch 11 oval geformt ist, so daß die parallelen Seiten des Ovals die Feder 8 bei der Bewegung in

Pfeilrichtung 14 führen vermögen.

In Figur 5 ist eine alternative Ausführungsform dargestellt, bei der eine Biegefeder 15 eine Bremskraft auf eine Bremsscheibe 16 mittels Bremsklötze 17 ausübt. Die Bremsscheibe 16 ist mindestens in einer Drehrichtung drehfest mit Achse 18 eines Zahnrades 7 verbunden. Die Achse 18 ist, wie vorbeschrieben, in den Lagerplatten 3 und 6 gelagert.

Das Ende 19 der Biegefeder 15 ist fest am Einspannteil 20 der Lagerplatte 6 befestigt, während sich das andere Ende 21 frei auf Schraube 22 bewegen kann. Da Biegefeder 15 eine Vorspannung aufweist, wirkt eine ständige definierte Reibkraft auf die Bremsscheibe 16.

Konzentrisch zur Schraube 22 ist eine Spiralfeder 23 vorgesehen, die sich an Kopf 24 der Schraube 22 abstützt und deren anderes Ende unter Vorspannung von einer auf Schraube 22 geschraubten Mutter 25 gehalten wird. Mutter 25 ist aus Kunststoff, so daß bei Überschreiten der Erweichungstemperatur des Kunststoffes die Spiralfeder 23 sich in Richtung auf die Biegefeder 15 entspannt, die eine zusätzliche Kraft auf die Biegefeder 15 ausübt. Dadurch erhöht sich die Kraft auf Bremsscheibe 16, so daß eine erhöhte Sicherheit gegen Verdrehen des Zahnrades 7 entsteht, weil Zahnrad 7 als Teil im Kraftfluß des nicht näher dargestellten Getriebezuges angeordnet ist.

Auf diese Weise wurde eine Stellantrieb geschaffen, der auch im Brandfall das unbeabsichtigte Schließen von Rauchabzugsklappen sicher verhindert.

BEZUGSZEICHENLISTE

1	Elektromotor
2	Antriebsritzel
3	Lagerplatte
4	Getriebe
5	Gehäuse
6	Lagerplatte
7	Zahnrad
8	Biegefeder
9	oberes Ende
10	unteres Ende
11	Durchbruch
12	Bohrung
13	Zwischenraum
14	Pfeilrichtung
15	Biegefeder
16	Bremsscheiben
17	Bremsklötze
18	Achse
19	Ende eingespannt
20	Einspannteil
21	Ende frei
22	Schraube
23	Spiralfeder
24	Kopf
25	Mutter
26	Schmelzkörper

Claims

789604GA Stellantrieb für Rauchabzugs- oder Belüftungssysteme ANSPRÜCHE

1. Vorrichtung zum kraftbetätigten Verstellen von Fenstern, Klappen und dgl., die Bauwerksöffnungen verschließen, insbesondere ein Stellglied in automatischen Rauchabzugs- und Belüftungssystemen, mit einer motorisch verstellbaren Stange, wobei die motorisch verstellbare Stange, vorzugsweise als Zahnstangenantrieb, ausgebildet ist, mit einem Motor und einem zwischen Motor und Stange angeordneten Untersetzungsgetriebe, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung eine Feder (8,23) mit Vorspannung in einer Ruhelage und einen Schmelzköper aufweist, der die Feder so in ihrer Ruhelage hält, daß die Feder bei Erweichung des Schmelzkörpers auf ein Antriebsteil wirkt.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die Feder (8) eine Biegefeder ist, die in Zahnzwischenräume (13) eines verzahnten Teils (7) einrastbar angeordnet ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, d a durch gekennzeichnet, daß der Schmelzkörper (26) buchsenförmig ausgebildet ist.

4. Vorrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3, d a durch gekennzeichnet, daß die Feder (8) einseitig in eine Lagerplatte (6) eines Getriebes (4) eingespannt angeordnet ist und der

Schmelzkörper (26) in einer gegenüberliegenden Lagerplatte (5) des Getriebes (4) vorgesehen ist.

5. Vorrichtung nach Anspruch 1, 2, 3 oder 4, d a durch gekennzeichnet, daß als Schmelzkörper (26,25) ein thermoplastisches Kunststoffteil vorgesehen ist.

6. Vorrichtung nach Anspruch 1, 2, 3, 4 oder 5, d a durch gekennzeichnet, daß die Feder (23) auf eine Bremsscheibe (16) des Antriebs unmittelbar oder mittelbar wirkend angeordnet ist.

7. Vorrichtung nach Anspruch 1, 2, 3, 4, 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Feder eine Spiralfeder (23), vorzugsweise eine Druckfeder, ist, die konzentrisch auf einer Schraube (22) angeordnet ist, wobei der Schmelzkörper als Mutter (25) auf derselben Schraube angeordnet ist.

8. Vorrichtung nach Anspruch 1, 2, 3, 4, 5, 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Feder (15,23) geführt ausgebildet ist und eine Verriegelung des Antriebs bewirkbar angeordnet ist.