DE9208115U1 - Anordnung zur Kontrolle von Gepäckstücken - Google Patents
Anordnung zur Kontrolle von GepäckstückenInfo
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Description
Gegenstand der Erfindung ist eine Anordnung zur Kontrolle von Gepäckstücken nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Die Erfindung zielt auf die Abwendung von terroristischen Aktionen gegen Flugzeuge, andere öffentliche Verkehrsmittel
oder sicherheitsempfindliche Bereiche ab, in die Gepäckstücke befördert werden müssen.
Zur Abwendung terroristischer Aktionen gegen die internationale Luftfahrt wurde Anfang der 70er Jahre auf Empfehlung
der Flugaufsichtsbehörder FAA/IATA eine flächendeckende
Überprüfung des Handgepäcks von Flugreisenden eingeführt. Ausgelöst durch eine sich häufende Zahl von
Patentanwälte ■ European Patent Attorneys · Zugelassene Vertreter beim Europäischen Patentamt
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Dresdner Bank AG Hamburg, Nr. 933 60 35 (BLZ 200 800 00)
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Flugzeugentführungen ging es in erster Linie darum, die Mitnahme von Handfeuerwaffen sowie Standard-Explosivkörpern
wie z.B. Handgranaten an Bord eines Flugzeuges oder anderer öffentlicher Verkehrsmittel zu verhindern. Da eine
manuelle Kontrolle dem stetig ansteigenden Passagieraufkommen nicht gewachsen war, wurden röntgengestützte Gepäckdurchleuchtungsanlagen
zur Durchführung der Kontrollen entwickelt. Die technischen Möglichkeiten dieser inzwischen
weiterentwickelten und verbesserten Geräte erlauben es einem entsprechend geschulten Bediener, anhand eines Monitorbildes
Gegenstände im Handgepäck zu identifizieren. Die leider erfolgreichen Anschläge gegen die zivile Luftfahrt
in den vergangenen Jahren haben jedoch gezeigt, daß die bis dahin durchgeführten Sicherheitskontrollen nicht ausreichend
waren.
Inzwischen sind Fluggesellschaften und Flughäfen dazu übergegangen, auch das aufgegebene Fluggepäck einer Kontrolle
zu unterziehen. Heute stehen moderne Röntgenprüfanlagen zur Verfügung, die nicht nur die Form der mitgeführten
Gegenstände, sondern anhand einer Farbcodierung auch deren chemische Zusammensetzung erkennbar machen
(Mehrenergieverfahren). Trotzdem wirft die Überprüfung von aufgegebenem Fluggepäck bis heute ungelöste Probleme auf:
Im Gegensatz zum Handgepäck sind Koffer des Fluggepäcks häufig äußerst dicht gepackt. Dies erschwert eine Unterscheidung
harmloser Kunststoffgegenstände des täglichen Gebrauchs oder spezieller Lebensmittel von Explosivkörpern
aus Plastik- oder anderen militärischen Sprengstoffen. Dies gilt insbesondere, wenn sich die eingepackten Gegenstände
mehrfach überlagern.
Außerdem führt fast jeder Passagier elektronische Gegenstände mit sich, die aktive Schaltkreise enthalten. Auch
hier ist eine Unterscheidung von Gebrauchsgütern und Schaltkreisen für Zünderauslösung anhand eines Röntgenbildes
nur mit großem technischen Aufwand zu realisieren.
Andere technische Kontrollverfahren, wie z.B. Thermische Neutronen Aktivierung (TNA), Schnelle Neutronen Aktivierung
(FNA), Aktivierung mit Gammastrahlen, befinden sich noch im Entwicklungsstadium. Erste Feldversuche mit TNA
haben jedoch gezeigt, daß dieses Verfahren nur bedingt einsetzbar ist. Des weiteren dürften sich nukleare Kontrollverfahren
in der Öffentlichkeit kaum durchsetzen lassen. Dies gilt um so mehr, als sich deren Anschaffungskosten im zweistelligen Millionenbereich bewegen und sie
beträchtliche Folgekosten haben.
Der Aufwand für die durch Falschinterpretation notwendig gewordenen manuellen Nachkontrollen des Fluggepäcks, die
sowohl bei den Röntgen-, als auch bei den Nuklearverfahren erforderlich sind, ist auf den meisten Großflughäfen nicht
vertretbar.
Davon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Anordnung der eingangs genannten Art zur Verfügung zu
stellen, die mit vertretbarem Aufwand eine eindeutige und fehlersichere Detektion von unzulässigen Gegenständen wie
Sprengeinrichtungen ermöglicht.
Die Lösung dieser Aufgabe ist in Anspruch 1 angegeben. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen
zu finden.
Bestimmte Materialien oder Stoffe, die eine Transportgefährdung hervorrufen können, sind von der IATA bzw. den
einzelnen Fluggesellschaften vom Flugtransport ausgeschlossen und müssen entsprechend deklariert und behandelt
werden. Die Erfindung geht davon aus, daß diese Gegenstände zusammen mit elektronischen Gegenständen, die elektronische
Schaltkreise enthalten, eine potentielle Gefahr darstellen. Unabhängig davon, ob die elektronischen Gegenstände
mittels elektrischer Batterien aktiviert werden
können oder nicht, können sie nämlich das transportgefährdende Verhalten auslösen, insbesondere als Zündeinrichtungen
fungieren. Zur Vermeidung von Gefahren müssen deshalb transportgefährdende Gegenstände wie Explosivstoffe von
elektronischen Gegenständen wie Zündeinrichtungen getrennt werden.
Deshalb sieht die Erfindung vor, daß für sämtliche Gegenstände mit Ausnahme elektronischer Gegenstände Normalgepäckstücke
und für elektronische Gegenstände ausschließlich standardisierte Elektronikbehälter zulässig sind.
Mittels einer Strahlungsprüfeinrichtung werden die Normalgepäckstücke auf enthaltene Formen typischer elektronischer
Gegenstände und die Elektronikbehälter auf unzulässige Materialien untersucht. Werden im Normalgepäckstück
unzulässige Elektronikgegenstände wie Zündschaltkreise bzw. im Elektronikbehälter unzulässige Materialien wie
Sprengstoffe ermittelt, so können die üblichen Sicherheitsmaßnahmen ausgelöst werden.
Die Erfindung macht sich also zunutze, daß vorhandene Strahlungsprufeinrichtungen, insbesondere Röntgenprüfeinrichtungen,
außer einer Form- eine Materialerkennung ermöglichen. Bei der Kontrolle der Normalgepäckstücke ist
die Materialzusammensetzung sowohl des Gepäckstücks als
auch seines Inhalts nicht von Interesse. Aufgrund sich mehrfach überlagernder Gegenstände unbekannter Zusammensetzung
würde ein Versuch der Materialerkennung entweder zu einer unakzeptabel hohen Falschalarmrate oder zu einer
Nichterkennung von gefährlichen Gütern führen. Die Suche beschränkt sich daher auf die Erkennung von typischen Formen
elektronischer Gegenstände, wie Batterien, Transistoren, ICs oder anderen Schaltkreisen, also Gegenständen,
die sich in diesem Gepäckstück nicht befinden dürfen. Eine Zündererkennung wäre in der Regel nicht ausreichend, da
die Form eines Zünders verändert werden kann. Dünne Drähte sind in einem dicht gepackten Gepäckstück ebenfalls so gut
wie nicht erkennbar. Die Plausibilitatskontrolle des Normalgepäckstücks
wird also auf detektierbare elektronische Gegenstände gerichtet, die für eine elektronische Zündung
unerläßlich sind.
Der Elektronikbehälter hingegen ermöglicht aufgrund seiner Standardisierung die Detektion unzulässiger Materialien
wie Sprengstoffe. Insbesondere die Materialzusammensetzung des leeren Elektronikbehälters einschließlich der zum sicheren
Transport notwendigen Dämmstoffe sowie die typischen Materialien und Formen transportierter elektronischer
Gegenstände liegen nämlich fest, so daß die Untersuchung auf abweichende Materialien gerichtet werden kann.
Dabei kann es sich beispielsweise um typische organische Sprengstoffe (militärische Plastiksprengstoffe, auch in
Folienform) oder größere Mengen nicht definierbarer anorganischer Materialien (kommerzielle Sprengstoffe oder
Selbstlaborate) handeln. Diese Plausxbilitatskontrolle ist äußerst einfach zu realisieren, da sich in diesem Gepäckstück
per Definition keine überlappenden Gegenstände unzulässigen Materials befinden dürfen. Die chemische Zusammensetzung
der Materialien für den Elektronikbehälter kann dabei so gewählt werden, daß die Erkennung von kleinsten
Mengen Plastiksprengstoffs gewährleistet ist. Das Material des Elektronikbehälters wird bevorzugt so gewählt, daß die
Detektion unzulässiger Materialien begünstigt wird. Weiter gefördert wird die Erkennung transportgefährdender Materialien
durch standardisierte Abmessungen des Elektronikbehälters .
Das Mitführen eines separaten Elektronikbehälters bzw. Koffers zwecks Aufnahme elektronischer Geräte ist jedem
Flugpassagier mit aufzugebendem Fluggepäck im Interesse seiner eigenen Sicherheit zuzumuten. Zwecks Diebstahlsicherheit
sollten die Behälter für den Transport der elektronischen Gegenstände von normalen Gepäckstücken
äußerlich nicht unterscheidbar sein. Bedingung ist lediglich, daß ihre Materialzusammensetzung standardisiert ist.
Zum Vermeiden von Verzögerungen bei der Abfertigung von Passagieren ohne Fluggepäck sollte diesen gestattet sein,
typische Gegenstände wie Taschenrechner, Rasierapparate etc. im Handgepäck mitzuführen. Dies ist bereits heute
üblich und wird sicherheitstechnisch von einer prozentual vorgeschriebenen Anzahl von Nachkontrollen per Hand sowie
bekannten weiteren begleitenden Maßnahmen abgedeckt.
Die erfindungsgemäße Kontrolle kann automatisiert unabhängig von menschlicher Interpretation und ohne zusätzlichen
Aufwand für Flughafenbetreiber und Fluggesellschaften durchgeführt werden. Hierzu kann eine in Echtzeit arbeitende
elektronische Bildverarbeitungsanlage vorgesehen sein, die automatisch den Typ des Gepäckstücks (Normalgepäckstück
oder Elektronikbehälter) erkennt und die Plausibilitätskontrolle durchführt. Für die Prüfung von Normalgepäckstücken
können der Bildverarbeitungseinrichtung die typischen Formen elektronischer Gegenstände bekannt sein.
Hinsichtlich der Prüfung des Elektronikbehälters kann sie über die Daten des Materials (ggfs. der Abmessungen) von
Elektronikbehälter und Dämmstoffen sowie des transportierten elektronischen Gerätes und dessen Form bzw. Masse verfügen.
Die Bildverarbeitungseinrichtung löst automatisch eine Sicherheitsmaßnahme wie einen Alarm aus, wenn sich im
Normalgepäckstück und/oder Elektronikbehälter unzulässige
Materialien befinden.
Da für die Kontrolle eines Normalgepäckstückes eine Materialerkennung
mit zur Zeit verfügbaren Einrichtungen weder sinnvoll noch realisierbar ist, können Röntgengeräte
mit stärkeren Generatoren eingesetzt werden, die eine wesentlich bessere Durchdringung des Prüfgutes erlauben und
damit die Erkennung von elektronischen Bauteilen auch bei größeren Gepäckstücken oder Fracht ermöglichen. Diese Geräte,
typischerweise ausgerüstet mit 300 KV Röntgengeneratoren, sind bislang kaum zum Einsatz gekommen, da sie
trotz wesentlich höherer Durchdringung keine zusätzliche Materialinformation erlauben, die über das bereits realisierte
Maß hinausgeht. Dieser Vorteil könnte auch mittelfristig genutzt werden, indem stärkere Röntgengeräte bei
Neubeschaffung bzw. als zusätzliches Gerät eingesetzt werden.
Neben der Trennung der Gepäckstücke in Normalgepäckstücke und Elektronikbehälter aus standardisiertem Material und/
oder mit standardisierten Abmessungen ist sowohl bei einer automatisierten als auch bedienergesteuerten Anordnung eine
Variante denkbar, die besonders für kleinere elektrische und elektronische Gegenstände geeignet ist: Ein einziges
Gepäckstück weist eine Elektronikkammer aus standar-
.../10
disiertem Material und/oder mit standardisierten Abmessungen
für elektronische Gegenstände als Elektronikbehälter, daneben eine Leerkammer und daneben auf der von der Elektronikkammer
abgewandten Seite eine weitere Kammer für sämtliche Gegenstände mit Ausnahme elektronischer Gegenstände
auf.
Dabei wird davon ausgegangen, daß zwar keine Möglichkeit besteht, im Elektronikbehälter einen versteckt angebrachten
Zündmechanismus einschließlich Initialzünder zu detektieren. Über die Leerkammer wird der Zündmechanismus jedoch
soweit von einem eventuell vorhandenen Explosivstoff entfernt, daß selbst bei einer Auslösung des Zünders keine
Gefahr besteht. Dabei gewährleistet die Anordnung von Elektronikkammer, Leerkammer und weiterer Kammer nebeneinander,
daß das Gepäckstück mittels einer Röntgenprüfeinrichtung
oder dgl. Strahlungsprüfungseinrichtung untersucht werden kann, die eine zweidimensionale Abbildung des
Gepäckstück-Inhalts liefert. Damit die Durchstrahlung des Gepäckstückes immer in Richtung seiner geringsten Dimension
erfolgen kann, sind bevorzugt Elektronikkammer, Leerkammer und weitere Kammer senkrecht zu einer Gepäckstück-Seitenwand
mit der geringstens Höhenabmessung nebeneinander angeordnet. So werden unerkennbare Überlappungen in
der Abbildung von der Strahlungsprufeinrichtung vermieden.
.../11
Die Auftrennung des Gepäckstückes in die weitere Kammer
(entspricht Aufnahmeraum des Normalgepäckstücks) und Elektronikkammer
ermöglicht die Anwendung des Verfahrens auf ein einziges Gepäckstück.
Um etwaigen Manipulationsversuchen vorzubeugen, können Elektronikbehälter und Aufnahmeraum des äußeren Behälters
durch eine Leerkammer voneinander getrennt sein. Die Untersuchung kann in diesem Fall neben den beiden oben beschriebenen
Kontrollen eine weitere auf das Vorhandensein von Drähten in der Leerkammer gerichtet sein, die zu versteckt
angebrachten Zündern führen könnten.
Zur weiteren Vereinfachung und Verbesserung der Sicherheit der Kontrolle von Gepäckstücken kann das Material des Gepäckstückes
insgesamt standardisiert sein. Aus demselben Grunde können die Abmessungen von äußerem Behälter, Elektronikbehälter
und/oder Leerkammer standardisiert sein.
Die zuvor beschriebene Technik läßt sich problemlos und ohne Schaffung einer zusätzlichen Infrastruktur in die bestehende
Logistik zur Kontrolle aufgegebenen Fluggepäcks integrieren. Wie im folgenden gezeigt wird, gilt dies für
die drei verschiedenen Kontrollvarianten, die sich je nach Größe und Passagieraufkommen des einzelnen Flughafens
.../12
sowie der durch die Sicherheitsverantwortlichen vorgeschriebenen Prozeduren und des prozentualen Anteils der
Überprüfungen unterscheiden lassen:
Bei freistehenden Gepäckprüfanlagen stehen die Geräte in einem für die Flugabfertigung abgesperrten Bereich der Abfertigungshalle.
Die Kontrolle erfolgt vor Aufgabe des Gepäcks am Schalter. Die vom Gerätebediener beanstandeten
Koffer werden an einer dafür vorgesehenen Stelle im Beisein des Sicherheitspersonals geöffnet. Der Einsatz der
beschriebenen Technik, ob automatisiert oder anfänglich noch bedienergesteuert, entlastet das Sicherheitspersonal
und bedarf keinerlei Änderungen der Prozeduren.
Bei Gepäckprüfanlagen im Abfertigungsschalter stehen zwei Möglichkeiten zur Verfügung, die auf verschiedenen Flughäfen
bereits realisiert wurden. Zum einen gibt es sogenannte "integrierte Abfertigungsschalter", bei denen sich
die Gepäckprüfanlage im Schalter selbst befindet. Zum anderen gibt es Röntgenanlagen, die jeweils über zwei Förderbänder
hinter zwei nebeneinanderstehende Abfertigungsschalter gestülpt sind. Auch hier stellt die Anwendung der
erfindungsgemäßen Technik, sowohl im automatisierten, als auch im bedienergesteuerten Betrieb, eine Entlastung des
Personals dar und kann bei konsequenter Anwendung zu einer
.../13
- 13 drastischen Reduzierung der Nachkontrollen per Hand führen.
Zur Vermeidung von Verzögerungen bei der Abfertigung ist es in beiden Fällen denkbar, daß beanstandete Gepäckstücke
nach entsprechender Kennzeichnung zwar angenommen werden, jedoch z.B. im Gepäckbereich einer näheren Kontrolle unterzogen
werden. Hierfür stehen bereits besonders ausgerüstete Röntgengeräte zur Verfügung. Diese können mit mehreren
Röntgengeneratoren größerer Durchdringungsfähigkeit ausgerüstet sein und eine echte dreidimensionale Darstellung
des Gepäckstücks erlauben. Im Zweifelsfall bringt der Einsatz eines "SprengstoffSchnüfflers" Gewißheit. Obwohl
bei dieser stufenweise durchgeführten Gepäckkontrolle die Wahrscheinlichkeit einer notwendig werdenden manuellen
Nachkontrolle auch bei großen Gepäckstückzahlen äußerst gering sein dürfte, ist es denkbar, daß die danach noch
reklamierten Gegenstände auf einem dafür reservierten Förderband wieder ausgegeben und im Beisein des Passagiers
geöffnet werden.
Eine Kontrolle des aufgegebenen Fluggepäcks mittels Röntgengeräten
im Gepäckbereich wird in den wenigsten Fällen praktiziert und beschränkt sich vorwiegend auf das sogenannte
"Interline-Gepäck". Bei Anwendung dieses Verfahrens könnte die zuvor genannte Prozedur zur stufenweisen Kon-
.../14
trolle bei Gepäckprüfanlagen im Abfertigungsschalter realisiert werden.
Im Ergebnis ist die Erfindung mit folgenden Vorteilen verbunden :
Sie ist sofort und ohne Verzögerung einsetzbar.
Ein Eingriff in die bestehende oder geplante Infrastruktur eines Flughafens ist nicht nötig. Bauliche oder sicherheits-logistische
Änderungen sind zur Verwirklichung der Erfindung nicht erforderlich.
Es entsteht kein zusätzlicher über das existierende bzw. bereits geplante Maß hinausgehender Aufwand für Flughafenbetreiber,
Fluggesellschaften und Sicherheitspersonal.
Es entstehen auch keine zusätzlichen Verzögerungen bei der Abfertigung.
Bei den Flugpassagieren sind Geschäftsreisende und andere Vielflieger durch die Fluggepäck-Trennungsmaßnahme nur in
geringem Umfang betroffen. Für diesen Personenkreis kommt bei Vorhandensein von Fluggepäck auch die Variante eines
.../15
integrierten Gepäckstücks mit Trennkammer für den Transport von Kleidung und Elektrogeräten in einem Koffer in
Frage. Andere Passagiere, wie Ferienreisende, haben erfahrungsgemäß mehrere aufzugebende Gepäckstücke, so daß hier
lediglich der Erwerb eines zusätzlichen Behälters für die Aufnahme der in den Koffern und Taschen mitgeführten Elektrogeräte
und elektronischen Komponenten notwendig wird. Großgeräte, wie Laptop-Computer sowie Geräte der Unterhaltungselektronik,
werden vom Flugpassagier gewöhnlicherweise aus eigenem Interesse in separaten Behältern transportiert
.
Ferner ist die Erfindung stufenweise von bedienergesteuerten Geräten ohne Modifikation bis hin zu vollautomatischen
Systemen mit elektronischer Bildverarbeitung realisierbar.
Des weiteren sind sämtliche Komponenten bekannt und erprobt. Es kann also auf einer bestehenden Technologie und
Infrastruktur aufgebaut werden.
Die Falschalarmrate tendiert bei konsequenter Anwendung der Erfindung gegen Null: Für den Elektrogeräte-Behälter
gibt es per Definition weder einen falsch positiven noch einen falsch negativen Alarm. Für das Normalgepäck gilt
prinzipiell das Gleiche. Es ist jedoch nicht auszuschlies-
.../16
sen, daß anfänglich insbesondere metallische Bestandteile von Kleidungsstücken als elektrische Schaltkreise bzw.
Batterien interpretiert werden. Eine Nachkontrolle dieser Gepäckstücke mit komplexeren Röntgensystemen und Sprengstoff
Schnüfflern würde jedoch eine eindeutige Zuordnung gewährleisten. Kürzlich durchgeführte Untersuchungen auf
mehreren europäischen Großflughäfen lassen erkennen, daß
beim Einsatz eines Mehrstufensystems die prozentuale Nachkontrollrate per Hand etwa bei 0,1 % liegen dürfte.
Im Gegensatz zu dem in der Entwicklung befindlichen Nuklearsystem sind sowohl die Anschaffungskosten als auch
die Folgekosten überschaubar und damit kalkulierbar und budgetierbar.
Weitere Einzelheiten und Vorteile des Gegenstandes der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
der zugehörigen Zeichnung, in der
Fig. 1 ein Gepäckstück in einer Röntgenprüfeinrichtung im
Querschnitt und
Querschnitt und
Fig. 2 das Gepäckstück in etwas vergrößerter Seitenansicht
zeigen.
.../17
In den grafischen Darstellungen sind eine Elektronikkammer 1, eine Leerkammer 2 und eine weitere Kammer 3 für z.B.
Kleider oder Akten zu einem einzigen Gepäckstück 4 zusammengefaßt. Die Kammern 1 bis 3 sind nebeneinander angeordnet.
In einer Rontgenprüfeinrichtung 5 wird das Gepäckstück 4
mittels eines Rontgengenerators 6 so von einer Seite bestrahlt, daß seine Inhalte von Detektoren 7, 8 in einem
Tunnel 9 der Prüfeinrichtung detektiert werden können. Dabei ist besonders vorteilhaft, daß die Kammern 1 bis 3
senkrecht zu einer schmalen Seitenwand des Gepäckstückes 4 nebeneinander angeordnet sind, so daß Überlappungen von
Inhalten und einhergehende Prüfunsicherheiten vermieden werden.
.../18
Claims (9)
1. Anordnung zur Kontrolle von Gepäckstücken für den
Transport in Flugzeugen, anderen öffentlichen Verkehrsmitteln oder in sicherheitsempfindliche Bereiche, mit einer Strahlungsprüfeinrichtung (5) zum Untersuchen der Gepäckstücke auf Form und Material enthaltener Gegenstände und zwecks Auslösung von Sicherheitsmaßnahmen beim Erkennen unzulässiger Formen bzw. unzulässiger Materialien, dadurch gekennzeichnet, daß sie Normalgepäckstücke (3) für sämtliche Gegenstände mit Ausnahme elektronischer Gegenstände und für eine Untersuchung auf Formen typischer elektronischer Gegenstände mittels der Stahlungsprüfeinrichtung und standardisierte Elektronikbehälter (1) für ausschließlich elektronische Gegenstände und für eine Untersuchung auf unzulässige Materialien mittels der Strahlungsprüfeinrichtung aufweist.
Transport in Flugzeugen, anderen öffentlichen Verkehrsmitteln oder in sicherheitsempfindliche Bereiche, mit einer Strahlungsprüfeinrichtung (5) zum Untersuchen der Gepäckstücke auf Form und Material enthaltener Gegenstände und zwecks Auslösung von Sicherheitsmaßnahmen beim Erkennen unzulässiger Formen bzw. unzulässiger Materialien, dadurch gekennzeichnet, daß sie Normalgepäckstücke (3) für sämtliche Gegenstände mit Ausnahme elektronischer Gegenstände und für eine Untersuchung auf Formen typischer elektronischer Gegenstände mittels der Stahlungsprüfeinrichtung und standardisierte Elektronikbehälter (1) für ausschließlich elektronische Gegenstände und für eine Untersuchung auf unzulässige Materialien mittels der Strahlungsprüfeinrichtung aufweist.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Strahlungsprüfeinrichtung eine Röntgenprüfeinrichtung
(5) ist.
3. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Bildverarbeitungseinrichtung zum Erken-
.../19
nen unzulässiger Formen bzw. unzulässiger Materialien vorgesehen ist.
4. Anordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Bildverarbeitungseinrichtung einen Speicher für
typische Formen elektronischer Gegenstände hat.
5. Anordnung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Bildverarbeitungseinrichtung einen weiteren Speicher für das Material des Elektronikbehälters
(1) sowie elektronischer Gegenstände hat.
6. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß der Elektronikbehälter (1) aus standardisiertem Material ist und/oder standardisierte
Abmessungen aufweist.
7. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß sie eine Elektronikkammer (1) aus standardisiertem Material und/oder mit standardisierten
Abmessungen für elektronische Gegenstände als Elektronikbehälter, daneben eine Leerkammer (2) und
daneben auf der von der Elektronikkammer abgewandten Seite eine weitere Kammer (3) für sämtliche Gegenstän-
.../20
de mit Ausnahme elektronischer Gegenstände in einem einzigen Gepäckstück (4) aufweist.
8. Anordnung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
Elektronikkammer (1), Leerkammer (2) und weitere Kammer
(3) senkrecht zu einer Gepäckstück-Seitenwand mit der geringsten Höhenabmessung nebeneinander angeordnet
ist.
9. Anordnung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet,
daß das Material und/oder die Abmessungen des gesamten Gepäckstückes (4) standardisiert sind.
Priority Applications (1)
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DE9208115U DE9208115U1 (de) | 1992-03-30 | 1992-03-30 | Anordnung zur Kontrolle von Gepäckstücken |
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DE9208115U DE9208115U1 (de) | 1992-03-30 | 1992-03-30 | Anordnung zur Kontrolle von Gepäckstücken |
DE4210516A DE4210516C2 (de) | 1992-03-30 | 1992-03-30 | Verfahren zur Kontrolle von Gepäckstücken und Verwendung von Gepäckstücken in dem Verfahren |
Publications (1)
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DE9208115U1 true DE9208115U1 (de) | 1992-09-24 |
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Family Applications (1)
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DE (1) | DE9208115U1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
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-
1992
- 1992-03-30 DE DE9208115U patent/DE9208115U1/de not_active Expired - Lifetime
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