DE9208115U1 - Anordnung zur Kontrolle von Gepäckstücken - Google Patents

Anordnung zur Kontrolle von Gepäckstücken

Info

Publication number
DE9208115U1
DE9208115U1 DE9208115U DE9208115U DE9208115U1 DE 9208115 U1 DE9208115 U1 DE 9208115U1 DE 9208115 U DE9208115 U DE 9208115U DE 9208115 U DE9208115 U DE 9208115U DE 9208115 U1 DE9208115 U1 DE 9208115U1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
luggage
electronics
arrangement according
objects
chamber
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired - Lifetime
Application number
DE9208115U
Other languages
English (en)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Individual
Original Assignee
Individual
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Individual filed Critical Individual
Priority to DE9208115U priority Critical patent/DE9208115U1/de
Priority claimed from DE4210516A external-priority patent/DE4210516C2/de
Publication of DE9208115U1 publication Critical patent/DE9208115U1/de
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Lifetime legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • GPHYSICS
    • G01MEASURING; TESTING
    • G01VGEOPHYSICS; GRAVITATIONAL MEASUREMENTS; DETECTING MASSES OR OBJECTS; TAGS
    • G01V5/00Prospecting or detecting by the use of ionising radiation, e.g. of natural or induced radioactivity
    • G01V5/20Detecting prohibited goods, e.g. weapons, explosives, hazardous substances, contraband or smuggled objects
    • GPHYSICS
    • G01MEASURING; TESTING
    • G01VGEOPHYSICS; GRAVITATIONAL MEASUREMENTS; DETECTING MASSES OR OBJECTS; TAGS
    • G01V3/00Electric or magnetic prospecting or detecting; Measuring magnetic field characteristics of the earth, e.g. declination, deviation
    • G01V3/12Electric or magnetic prospecting or detecting; Measuring magnetic field characteristics of the earth, e.g. declination, deviation operating with electromagnetic waves

Landscapes

  • Physics & Mathematics (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • General Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • General Physics & Mathematics (AREA)
  • Geophysics (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Remote Sensing (AREA)
  • High Energy & Nuclear Physics (AREA)
  • Electromagnetism (AREA)
  • Environmental & Geological Engineering (AREA)
  • Geology (AREA)
  • Analysing Materials By The Use Of Radiation (AREA)

Description

Anordnung zur Kontrolle von Gepäckstücken
Gegenstand der Erfindung ist eine Anordnung zur Kontrolle von Gepäckstücken nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Die Erfindung zielt auf die Abwendung von terroristischen Aktionen gegen Flugzeuge, andere öffentliche Verkehrsmittel oder sicherheitsempfindliche Bereiche ab, in die Gepäckstücke befördert werden müssen.
Zur Abwendung terroristischer Aktionen gegen die internationale Luftfahrt wurde Anfang der 70er Jahre auf Empfehlung der Flugaufsichtsbehörder FAA/IATA eine flächendeckende Überprüfung des Handgepäcks von Flugreisenden eingeführt. Ausgelöst durch eine sich häufende Zahl von
Patentanwälte ■ European Patent Attorneys · Zugelassene Vertreter beim Europäischen Patentamt
Rechtsanwalt: zugelassen bii den Hamburger Gerichten
Deutsche Bank AG Hamburg, Nr. 05/28497 ;BLZ 200 &Oacgr;0 00| ■ Postgiro Hamburg 28 42-206
Dresdner Bank AG Hamburg, Nr. 933 60 35 (BLZ 200 800 00)
Flugzeugentführungen ging es in erster Linie darum, die Mitnahme von Handfeuerwaffen sowie Standard-Explosivkörpern wie z.B. Handgranaten an Bord eines Flugzeuges oder anderer öffentlicher Verkehrsmittel zu verhindern. Da eine manuelle Kontrolle dem stetig ansteigenden Passagieraufkommen nicht gewachsen war, wurden röntgengestützte Gepäckdurchleuchtungsanlagen zur Durchführung der Kontrollen entwickelt. Die technischen Möglichkeiten dieser inzwischen weiterentwickelten und verbesserten Geräte erlauben es einem entsprechend geschulten Bediener, anhand eines Monitorbildes Gegenstände im Handgepäck zu identifizieren. Die leider erfolgreichen Anschläge gegen die zivile Luftfahrt in den vergangenen Jahren haben jedoch gezeigt, daß die bis dahin durchgeführten Sicherheitskontrollen nicht ausreichend waren.
Inzwischen sind Fluggesellschaften und Flughäfen dazu übergegangen, auch das aufgegebene Fluggepäck einer Kontrolle zu unterziehen. Heute stehen moderne Röntgenprüfanlagen zur Verfügung, die nicht nur die Form der mitgeführten Gegenstände, sondern anhand einer Farbcodierung auch deren chemische Zusammensetzung erkennbar machen (Mehrenergieverfahren). Trotzdem wirft die Überprüfung von aufgegebenem Fluggepäck bis heute ungelöste Probleme auf:
Im Gegensatz zum Handgepäck sind Koffer des Fluggepäcks häufig äußerst dicht gepackt. Dies erschwert eine Unterscheidung harmloser Kunststoffgegenstände des täglichen Gebrauchs oder spezieller Lebensmittel von Explosivkörpern aus Plastik- oder anderen militärischen Sprengstoffen. Dies gilt insbesondere, wenn sich die eingepackten Gegenstände mehrfach überlagern.
Außerdem führt fast jeder Passagier elektronische Gegenstände mit sich, die aktive Schaltkreise enthalten. Auch hier ist eine Unterscheidung von Gebrauchsgütern und Schaltkreisen für Zünderauslösung anhand eines Röntgenbildes nur mit großem technischen Aufwand zu realisieren.
Andere technische Kontrollverfahren, wie z.B. Thermische Neutronen Aktivierung (TNA), Schnelle Neutronen Aktivierung (FNA), Aktivierung mit Gammastrahlen, befinden sich noch im Entwicklungsstadium. Erste Feldversuche mit TNA haben jedoch gezeigt, daß dieses Verfahren nur bedingt einsetzbar ist. Des weiteren dürften sich nukleare Kontrollverfahren in der Öffentlichkeit kaum durchsetzen lassen. Dies gilt um so mehr, als sich deren Anschaffungskosten im zweistelligen Millionenbereich bewegen und sie beträchtliche Folgekosten haben.
Der Aufwand für die durch Falschinterpretation notwendig gewordenen manuellen Nachkontrollen des Fluggepäcks, die sowohl bei den Röntgen-, als auch bei den Nuklearverfahren erforderlich sind, ist auf den meisten Großflughäfen nicht vertretbar.
Davon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Anordnung der eingangs genannten Art zur Verfügung zu stellen, die mit vertretbarem Aufwand eine eindeutige und fehlersichere Detektion von unzulässigen Gegenständen wie Sprengeinrichtungen ermöglicht.
Die Lösung dieser Aufgabe ist in Anspruch 1 angegeben. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen zu finden.
Bestimmte Materialien oder Stoffe, die eine Transportgefährdung hervorrufen können, sind von der IATA bzw. den einzelnen Fluggesellschaften vom Flugtransport ausgeschlossen und müssen entsprechend deklariert und behandelt werden. Die Erfindung geht davon aus, daß diese Gegenstände zusammen mit elektronischen Gegenständen, die elektronische Schaltkreise enthalten, eine potentielle Gefahr darstellen. Unabhängig davon, ob die elektronischen Gegenstände mittels elektrischer Batterien aktiviert werden
können oder nicht, können sie nämlich das transportgefährdende Verhalten auslösen, insbesondere als Zündeinrichtungen fungieren. Zur Vermeidung von Gefahren müssen deshalb transportgefährdende Gegenstände wie Explosivstoffe von elektronischen Gegenständen wie Zündeinrichtungen getrennt werden.
Deshalb sieht die Erfindung vor, daß für sämtliche Gegenstände mit Ausnahme elektronischer Gegenstände Normalgepäckstücke und für elektronische Gegenstände ausschließlich standardisierte Elektronikbehälter zulässig sind. Mittels einer Strahlungsprüfeinrichtung werden die Normalgepäckstücke auf enthaltene Formen typischer elektronischer Gegenstände und die Elektronikbehälter auf unzulässige Materialien untersucht. Werden im Normalgepäckstück unzulässige Elektronikgegenstände wie Zündschaltkreise bzw. im Elektronikbehälter unzulässige Materialien wie Sprengstoffe ermittelt, so können die üblichen Sicherheitsmaßnahmen ausgelöst werden.
Die Erfindung macht sich also zunutze, daß vorhandene Strahlungsprufeinrichtungen, insbesondere Röntgenprüfeinrichtungen, außer einer Form- eine Materialerkennung ermöglichen. Bei der Kontrolle der Normalgepäckstücke ist die Materialzusammensetzung sowohl des Gepäckstücks als
auch seines Inhalts nicht von Interesse. Aufgrund sich mehrfach überlagernder Gegenstände unbekannter Zusammensetzung würde ein Versuch der Materialerkennung entweder zu einer unakzeptabel hohen Falschalarmrate oder zu einer Nichterkennung von gefährlichen Gütern führen. Die Suche beschränkt sich daher auf die Erkennung von typischen Formen elektronischer Gegenstände, wie Batterien, Transistoren, ICs oder anderen Schaltkreisen, also Gegenständen, die sich in diesem Gepäckstück nicht befinden dürfen. Eine Zündererkennung wäre in der Regel nicht ausreichend, da die Form eines Zünders verändert werden kann. Dünne Drähte sind in einem dicht gepackten Gepäckstück ebenfalls so gut wie nicht erkennbar. Die Plausibilitatskontrolle des Normalgepäckstücks wird also auf detektierbare elektronische Gegenstände gerichtet, die für eine elektronische Zündung unerläßlich sind.
Der Elektronikbehälter hingegen ermöglicht aufgrund seiner Standardisierung die Detektion unzulässiger Materialien wie Sprengstoffe. Insbesondere die Materialzusammensetzung des leeren Elektronikbehälters einschließlich der zum sicheren Transport notwendigen Dämmstoffe sowie die typischen Materialien und Formen transportierter elektronischer Gegenstände liegen nämlich fest, so daß die Untersuchung auf abweichende Materialien gerichtet werden kann.
Dabei kann es sich beispielsweise um typische organische Sprengstoffe (militärische Plastiksprengstoffe, auch in Folienform) oder größere Mengen nicht definierbarer anorganischer Materialien (kommerzielle Sprengstoffe oder Selbstlaborate) handeln. Diese Plausxbilitatskontrolle ist äußerst einfach zu realisieren, da sich in diesem Gepäckstück per Definition keine überlappenden Gegenstände unzulässigen Materials befinden dürfen. Die chemische Zusammensetzung der Materialien für den Elektronikbehälter kann dabei so gewählt werden, daß die Erkennung von kleinsten Mengen Plastiksprengstoffs gewährleistet ist. Das Material des Elektronikbehälters wird bevorzugt so gewählt, daß die Detektion unzulässiger Materialien begünstigt wird. Weiter gefördert wird die Erkennung transportgefährdender Materialien durch standardisierte Abmessungen des Elektronikbehälters .
Das Mitführen eines separaten Elektronikbehälters bzw. Koffers zwecks Aufnahme elektronischer Geräte ist jedem Flugpassagier mit aufzugebendem Fluggepäck im Interesse seiner eigenen Sicherheit zuzumuten. Zwecks Diebstahlsicherheit sollten die Behälter für den Transport der elektronischen Gegenstände von normalen Gepäckstücken äußerlich nicht unterscheidbar sein. Bedingung ist lediglich, daß ihre Materialzusammensetzung standardisiert ist.
Zum Vermeiden von Verzögerungen bei der Abfertigung von Passagieren ohne Fluggepäck sollte diesen gestattet sein, typische Gegenstände wie Taschenrechner, Rasierapparate etc. im Handgepäck mitzuführen. Dies ist bereits heute üblich und wird sicherheitstechnisch von einer prozentual vorgeschriebenen Anzahl von Nachkontrollen per Hand sowie bekannten weiteren begleitenden Maßnahmen abgedeckt.
Die erfindungsgemäße Kontrolle kann automatisiert unabhängig von menschlicher Interpretation und ohne zusätzlichen Aufwand für Flughafenbetreiber und Fluggesellschaften durchgeführt werden. Hierzu kann eine in Echtzeit arbeitende elektronische Bildverarbeitungsanlage vorgesehen sein, die automatisch den Typ des Gepäckstücks (Normalgepäckstück oder Elektronikbehälter) erkennt und die Plausibilitätskontrolle durchführt. Für die Prüfung von Normalgepäckstücken können der Bildverarbeitungseinrichtung die typischen Formen elektronischer Gegenstände bekannt sein. Hinsichtlich der Prüfung des Elektronikbehälters kann sie über die Daten des Materials (ggfs. der Abmessungen) von Elektronikbehälter und Dämmstoffen sowie des transportierten elektronischen Gerätes und dessen Form bzw. Masse verfügen. Die Bildverarbeitungseinrichtung löst automatisch eine Sicherheitsmaßnahme wie einen Alarm aus, wenn sich im Normalgepäckstück und/oder Elektronikbehälter unzulässige
Materialien befinden.
Da für die Kontrolle eines Normalgepäckstückes eine Materialerkennung mit zur Zeit verfügbaren Einrichtungen weder sinnvoll noch realisierbar ist, können Röntgengeräte mit stärkeren Generatoren eingesetzt werden, die eine wesentlich bessere Durchdringung des Prüfgutes erlauben und damit die Erkennung von elektronischen Bauteilen auch bei größeren Gepäckstücken oder Fracht ermöglichen. Diese Geräte, typischerweise ausgerüstet mit 300 KV Röntgengeneratoren, sind bislang kaum zum Einsatz gekommen, da sie trotz wesentlich höherer Durchdringung keine zusätzliche Materialinformation erlauben, die über das bereits realisierte Maß hinausgeht. Dieser Vorteil könnte auch mittelfristig genutzt werden, indem stärkere Röntgengeräte bei Neubeschaffung bzw. als zusätzliches Gerät eingesetzt werden.
Neben der Trennung der Gepäckstücke in Normalgepäckstücke und Elektronikbehälter aus standardisiertem Material und/ oder mit standardisierten Abmessungen ist sowohl bei einer automatisierten als auch bedienergesteuerten Anordnung eine Variante denkbar, die besonders für kleinere elektrische und elektronische Gegenstände geeignet ist: Ein einziges Gepäckstück weist eine Elektronikkammer aus standar-
.../10
disiertem Material und/oder mit standardisierten Abmessungen für elektronische Gegenstände als Elektronikbehälter, daneben eine Leerkammer und daneben auf der von der Elektronikkammer abgewandten Seite eine weitere Kammer für sämtliche Gegenstände mit Ausnahme elektronischer Gegenstände auf.
Dabei wird davon ausgegangen, daß zwar keine Möglichkeit besteht, im Elektronikbehälter einen versteckt angebrachten Zündmechanismus einschließlich Initialzünder zu detektieren. Über die Leerkammer wird der Zündmechanismus jedoch soweit von einem eventuell vorhandenen Explosivstoff entfernt, daß selbst bei einer Auslösung des Zünders keine Gefahr besteht. Dabei gewährleistet die Anordnung von Elektronikkammer, Leerkammer und weiterer Kammer nebeneinander, daß das Gepäckstück mittels einer Röntgenprüfeinrichtung oder dgl. Strahlungsprüfungseinrichtung untersucht werden kann, die eine zweidimensionale Abbildung des Gepäckstück-Inhalts liefert. Damit die Durchstrahlung des Gepäckstückes immer in Richtung seiner geringsten Dimension erfolgen kann, sind bevorzugt Elektronikkammer, Leerkammer und weitere Kammer senkrecht zu einer Gepäckstück-Seitenwand mit der geringstens Höhenabmessung nebeneinander angeordnet. So werden unerkennbare Überlappungen in der Abbildung von der Strahlungsprufeinrichtung vermieden.
.../11
Die Auftrennung des Gepäckstückes in die weitere Kammer (entspricht Aufnahmeraum des Normalgepäckstücks) und Elektronikkammer ermöglicht die Anwendung des Verfahrens auf ein einziges Gepäckstück.
Um etwaigen Manipulationsversuchen vorzubeugen, können Elektronikbehälter und Aufnahmeraum des äußeren Behälters durch eine Leerkammer voneinander getrennt sein. Die Untersuchung kann in diesem Fall neben den beiden oben beschriebenen Kontrollen eine weitere auf das Vorhandensein von Drähten in der Leerkammer gerichtet sein, die zu versteckt angebrachten Zündern führen könnten.
Zur weiteren Vereinfachung und Verbesserung der Sicherheit der Kontrolle von Gepäckstücken kann das Material des Gepäckstückes insgesamt standardisiert sein. Aus demselben Grunde können die Abmessungen von äußerem Behälter, Elektronikbehälter und/oder Leerkammer standardisiert sein.
Die zuvor beschriebene Technik läßt sich problemlos und ohne Schaffung einer zusätzlichen Infrastruktur in die bestehende Logistik zur Kontrolle aufgegebenen Fluggepäcks integrieren. Wie im folgenden gezeigt wird, gilt dies für die drei verschiedenen Kontrollvarianten, die sich je nach Größe und Passagieraufkommen des einzelnen Flughafens
.../12
sowie der durch die Sicherheitsverantwortlichen vorgeschriebenen Prozeduren und des prozentualen Anteils der Überprüfungen unterscheiden lassen:
Bei freistehenden Gepäckprüfanlagen stehen die Geräte in einem für die Flugabfertigung abgesperrten Bereich der Abfertigungshalle. Die Kontrolle erfolgt vor Aufgabe des Gepäcks am Schalter. Die vom Gerätebediener beanstandeten Koffer werden an einer dafür vorgesehenen Stelle im Beisein des Sicherheitspersonals geöffnet. Der Einsatz der beschriebenen Technik, ob automatisiert oder anfänglich noch bedienergesteuert, entlastet das Sicherheitspersonal und bedarf keinerlei Änderungen der Prozeduren.
Bei Gepäckprüfanlagen im Abfertigungsschalter stehen zwei Möglichkeiten zur Verfügung, die auf verschiedenen Flughäfen bereits realisiert wurden. Zum einen gibt es sogenannte "integrierte Abfertigungsschalter", bei denen sich die Gepäckprüfanlage im Schalter selbst befindet. Zum anderen gibt es Röntgenanlagen, die jeweils über zwei Förderbänder hinter zwei nebeneinanderstehende Abfertigungsschalter gestülpt sind. Auch hier stellt die Anwendung der erfindungsgemäßen Technik, sowohl im automatisierten, als auch im bedienergesteuerten Betrieb, eine Entlastung des Personals dar und kann bei konsequenter Anwendung zu einer
.../13
- 13 drastischen Reduzierung der Nachkontrollen per Hand führen.
Zur Vermeidung von Verzögerungen bei der Abfertigung ist es in beiden Fällen denkbar, daß beanstandete Gepäckstücke nach entsprechender Kennzeichnung zwar angenommen werden, jedoch z.B. im Gepäckbereich einer näheren Kontrolle unterzogen werden. Hierfür stehen bereits besonders ausgerüstete Röntgengeräte zur Verfügung. Diese können mit mehreren Röntgengeneratoren größerer Durchdringungsfähigkeit ausgerüstet sein und eine echte dreidimensionale Darstellung des Gepäckstücks erlauben. Im Zweifelsfall bringt der Einsatz eines "SprengstoffSchnüfflers" Gewißheit. Obwohl bei dieser stufenweise durchgeführten Gepäckkontrolle die Wahrscheinlichkeit einer notwendig werdenden manuellen Nachkontrolle auch bei großen Gepäckstückzahlen äußerst gering sein dürfte, ist es denkbar, daß die danach noch reklamierten Gegenstände auf einem dafür reservierten Förderband wieder ausgegeben und im Beisein des Passagiers geöffnet werden.
Eine Kontrolle des aufgegebenen Fluggepäcks mittels Röntgengeräten im Gepäckbereich wird in den wenigsten Fällen praktiziert und beschränkt sich vorwiegend auf das sogenannte "Interline-Gepäck". Bei Anwendung dieses Verfahrens könnte die zuvor genannte Prozedur zur stufenweisen Kon-
.../14
trolle bei Gepäckprüfanlagen im Abfertigungsschalter realisiert werden.
Im Ergebnis ist die Erfindung mit folgenden Vorteilen verbunden :
Sie ist sofort und ohne Verzögerung einsetzbar.
Ein Eingriff in die bestehende oder geplante Infrastruktur eines Flughafens ist nicht nötig. Bauliche oder sicherheits-logistische Änderungen sind zur Verwirklichung der Erfindung nicht erforderlich.
Es entsteht kein zusätzlicher über das existierende bzw. bereits geplante Maß hinausgehender Aufwand für Flughafenbetreiber, Fluggesellschaften und Sicherheitspersonal.
Es entstehen auch keine zusätzlichen Verzögerungen bei der Abfertigung.
Bei den Flugpassagieren sind Geschäftsreisende und andere Vielflieger durch die Fluggepäck-Trennungsmaßnahme nur in geringem Umfang betroffen. Für diesen Personenkreis kommt bei Vorhandensein von Fluggepäck auch die Variante eines
.../15
integrierten Gepäckstücks mit Trennkammer für den Transport von Kleidung und Elektrogeräten in einem Koffer in Frage. Andere Passagiere, wie Ferienreisende, haben erfahrungsgemäß mehrere aufzugebende Gepäckstücke, so daß hier lediglich der Erwerb eines zusätzlichen Behälters für die Aufnahme der in den Koffern und Taschen mitgeführten Elektrogeräte und elektronischen Komponenten notwendig wird. Großgeräte, wie Laptop-Computer sowie Geräte der Unterhaltungselektronik, werden vom Flugpassagier gewöhnlicherweise aus eigenem Interesse in separaten Behältern transportiert .
Ferner ist die Erfindung stufenweise von bedienergesteuerten Geräten ohne Modifikation bis hin zu vollautomatischen Systemen mit elektronischer Bildverarbeitung realisierbar.
Des weiteren sind sämtliche Komponenten bekannt und erprobt. Es kann also auf einer bestehenden Technologie und Infrastruktur aufgebaut werden.
Die Falschalarmrate tendiert bei konsequenter Anwendung der Erfindung gegen Null: Für den Elektrogeräte-Behälter gibt es per Definition weder einen falsch positiven noch einen falsch negativen Alarm. Für das Normalgepäck gilt prinzipiell das Gleiche. Es ist jedoch nicht auszuschlies-
.../16
sen, daß anfänglich insbesondere metallische Bestandteile von Kleidungsstücken als elektrische Schaltkreise bzw. Batterien interpretiert werden. Eine Nachkontrolle dieser Gepäckstücke mit komplexeren Röntgensystemen und Sprengstoff Schnüfflern würde jedoch eine eindeutige Zuordnung gewährleisten. Kürzlich durchgeführte Untersuchungen auf mehreren europäischen Großflughäfen lassen erkennen, daß beim Einsatz eines Mehrstufensystems die prozentuale Nachkontrollrate per Hand etwa bei 0,1 % liegen dürfte.
Im Gegensatz zu dem in der Entwicklung befindlichen Nuklearsystem sind sowohl die Anschaffungskosten als auch die Folgekosten überschaubar und damit kalkulierbar und budgetierbar.
Weitere Einzelheiten und Vorteile des Gegenstandes der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung der zugehörigen Zeichnung, in der
Fig. 1 ein Gepäckstück in einer Röntgenprüfeinrichtung im
Querschnitt und
Fig. 2 das Gepäckstück in etwas vergrößerter Seitenansicht zeigen.
.../17
In den grafischen Darstellungen sind eine Elektronikkammer 1, eine Leerkammer 2 und eine weitere Kammer 3 für z.B. Kleider oder Akten zu einem einzigen Gepäckstück 4 zusammengefaßt. Die Kammern 1 bis 3 sind nebeneinander angeordnet.
In einer Rontgenprüfeinrichtung 5 wird das Gepäckstück 4 mittels eines Rontgengenerators 6 so von einer Seite bestrahlt, daß seine Inhalte von Detektoren 7, 8 in einem Tunnel 9 der Prüfeinrichtung detektiert werden können. Dabei ist besonders vorteilhaft, daß die Kammern 1 bis 3 senkrecht zu einer schmalen Seitenwand des Gepäckstückes 4 nebeneinander angeordnet sind, so daß Überlappungen von Inhalten und einhergehende Prüfunsicherheiten vermieden werden.
.../18

Claims (9)

- 18 Ansprüche
1. Anordnung zur Kontrolle von Gepäckstücken für den
Transport in Flugzeugen, anderen öffentlichen Verkehrsmitteln oder in sicherheitsempfindliche Bereiche, mit einer Strahlungsprüfeinrichtung (5) zum Untersuchen der Gepäckstücke auf Form und Material enthaltener Gegenstände und zwecks Auslösung von Sicherheitsmaßnahmen beim Erkennen unzulässiger Formen bzw. unzulässiger Materialien, dadurch gekennzeichnet, daß sie Normalgepäckstücke (3) für sämtliche Gegenstände mit Ausnahme elektronischer Gegenstände und für eine Untersuchung auf Formen typischer elektronischer Gegenstände mittels der Stahlungsprüfeinrichtung und standardisierte Elektronikbehälter (1) für ausschließlich elektronische Gegenstände und für eine Untersuchung auf unzulässige Materialien mittels der Strahlungsprüfeinrichtung aufweist.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Strahlungsprüfeinrichtung eine Röntgenprüfeinrichtung (5) ist.
3. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine Bildverarbeitungseinrichtung zum Erken-
.../19
nen unzulässiger Formen bzw. unzulässiger Materialien vorgesehen ist.
4. Anordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Bildverarbeitungseinrichtung einen Speicher für typische Formen elektronischer Gegenstände hat.
5. Anordnung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Bildverarbeitungseinrichtung einen weiteren Speicher für das Material des Elektronikbehälters (1) sowie elektronischer Gegenstände hat.
6. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Elektronikbehälter (1) aus standardisiertem Material ist und/oder standardisierte Abmessungen aufweist.
7. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine Elektronikkammer (1) aus standardisiertem Material und/oder mit standardisierten Abmessungen für elektronische Gegenstände als Elektronikbehälter, daneben eine Leerkammer (2) und daneben auf der von der Elektronikkammer abgewandten Seite eine weitere Kammer (3) für sämtliche Gegenstän-
.../20
de mit Ausnahme elektronischer Gegenstände in einem einzigen Gepäckstück (4) aufweist.
8. Anordnung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß Elektronikkammer (1), Leerkammer (2) und weitere Kammer (3) senkrecht zu einer Gepäckstück-Seitenwand mit der geringsten Höhenabmessung nebeneinander angeordnet ist.
9. Anordnung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Material und/oder die Abmessungen des gesamten Gepäckstückes (4) standardisiert sind.
DE9208115U 1992-03-30 1992-03-30 Anordnung zur Kontrolle von Gepäckstücken Expired - Lifetime DE9208115U1 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE9208115U DE9208115U1 (de) 1992-03-30 1992-03-30 Anordnung zur Kontrolle von Gepäckstücken

Applications Claiming Priority (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE9208115U DE9208115U1 (de) 1992-03-30 1992-03-30 Anordnung zur Kontrolle von Gepäckstücken
DE4210516A DE4210516C2 (de) 1992-03-30 1992-03-30 Verfahren zur Kontrolle von Gepäckstücken und Verwendung von Gepäckstücken in dem Verfahren

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE9208115U1 true DE9208115U1 (de) 1992-09-24

Family

ID=25913426

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE9208115U Expired - Lifetime DE9208115U1 (de) 1992-03-30 1992-03-30 Anordnung zur Kontrolle von Gepäckstücken

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE9208115U1 (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE4411448A1 (de) * 1994-03-31 1995-10-05 Sick Optik Elektronik Erwin Verfahren und Vorrichtung zur Kontrolle eines vorgegebenen Überwachungsbereichs

Cited By (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE4411448A1 (de) * 1994-03-31 1995-10-05 Sick Optik Elektronik Erwin Verfahren und Vorrichtung zur Kontrolle eines vorgegebenen Überwachungsbereichs
US5903355A (en) * 1994-03-31 1999-05-11 Erwin Sick Gmbh Optik-Elektronik Method and apparatus for checking a predetermined monitoring area
DE4411448B4 (de) * 1994-03-31 2006-05-24 Sick Ag Verfahren und Vorrichtung zur Kontrolle eines vorgegebenen Überwachungsbereichs
DE4411448C5 (de) * 1994-03-31 2009-05-14 Sick Ag Verfahren und Vorrichtung zur Kontrolle eines vorgegebenen Überwachungsbereichs

Similar Documents

Publication Publication Date Title
EP1877836B1 (de) Verfahren und vorrichtung zur kontrolle von handgepäck und anderen mitgeführten gegenständen
EP0412189B1 (de) Vorrichtung zum Durchstrahlen von Gegenständen mit fächerförmiger Strahlung
EP0412190B1 (de) Vorrichtung zum Durchstrahlen von Gegenständen mittels fächerförmiger Strahlung
EP1784333B1 (de) Transportable kontrollstation zur überprüfung von personen und gepäck
WO2003031960A2 (de) VERFAHREN UND VORRICHTUNG ZUR BESTIMMUNG DES VOLUMENS UND DER MASSE VON MATERIALIEN WIE z.B. SPRENGSTOFF IN EINEM BEHALTNIS
DE102014205447A1 (de) Detektion von Gegenständen in einem Objekt
DE19954662A1 (de) Vorrichtung und Verfahren zum Detektieren von unzulässigen Reisegepäckgegenständen
DE19812055A1 (de) Bildverarbeitung zur Materialerkennung mittels Röntgenstrahlungen
DE102007042144A1 (de) Verfahren zur Verbesserung der Materialerkennbarkeit in einer Röntgenprüfanlage und Röntgenprüfanlage
EP2265938A1 (de) Verfahren und vorrichtung zur detektion eines bestimmten materials in einem objekt mittels elektromagnetischer strahlen
DE102011112652A1 (de) Bildanalyse für Kampfmittelbeseitigung und Sicherheitskontrollen
WO2006000456A1 (de) Verfahren zur überprüfung eines gepäckstücks mittels eines röntgenbeugungsverfahrens
EP1262798B1 (de) Verfahren und Gerät zur Untersuchung von Gepäck und anderer Gegenstände
DE4210516C2 (de) Verfahren zur Kontrolle von Gepäckstücken und Verwendung von Gepäckstücken in dem Verfahren
WO2010112161A1 (de) Anlage zur prüfung von objekten mittels elektromagnetischer strahlen, insbesondere mittels röntgenstrahlen
EP2629081A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Untersuchung von Postsendungen in Hinblick auf gefährliche Inhaltsstoffe
DE9208115U1 (de) Anordnung zur Kontrolle von Gepäckstücken
DE102012201406A1 (de) Röntgenprüfanlage zur Detektion von bestimmten Materialien in einem Prüfobjekt
DE102007042585A1 (de) Verfahren zur Erkennung gefährlicher Inhalte von Behältern, insbesondere zur Sprengstoff-Erkennung in Reisegepäckstücken
DE4023415B4 (de) Vorrichtung zum Durchstrahlen von großräumigen Gegenständen mit fächerförmiger Strahlung
WO2019197531A1 (de) Automatische erkennung manipulierter metallischer gegenstände in röntgenbildern
CN209624792U (zh) 一种多功能可便携处置安检机
DE2016857C3 (de) Einrichtung zur Überwachung des Personenverkehrs in und aus Räumen, in denen mit radioaktiven Stoffen gearbeitet wird
Riveros The digital radiographic and computed tomography imaging of two types of explosive devices
DE4112470A1 (de) Transportwegintegrierte schleusungsvorrichtung