DE9116709U1 - Vorrichtung zur Trefferauswertung von Schießscheiben - Google Patents
Vorrichtung zur Trefferauswertung von SchießscheibenInfo
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Description
Vorrichtung zur Trefferauswertung von Schießscheiben
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Trefferauswertung von Schießscheiben, wie sie aus der
EP-PS 86 803 bekannt ist.
Nach diesem Vorschlag wird die Schießscheibe bzw. das Schießscheibenband
durch ein erstes stationäres optisches System transportiert, in dem eine Fotozelle die Hell-Dunkelübergänge
des Spiegels der Schießscheibe feststellt und daraus die Scheibenmittenkoordinate in Scheibentransportrichtung errechnet.
Mittels Durchlicht wird die Lochposition ebenfalls in Scheibentransportrichtung bestimmt, und zwar so, daß das
Schußloch sich genau über einer Lichtsendezeile befindet, was durch Vergleich der Lichtempfangswerte von zwei auf der
anderen Seite der Scheibe angeordneten Lichtempfängerzeilen ermöglicht wird. Auf diese Weise wird die Mittenkoordinate
des Schußloches in Scheibentransportrichtung ermittelt. Anschließend müssen auf gleiche Weise die Mittenkoordinaten
von Scheibe und Schußloch quer zur Scheibentransportrichtung bestimmt werden. Dazu ist es erforderlich, das zweite
optische System auf einem quer verfahrbaren Wagen anzuordnen. Der Transportweg der Scheibe und derjenige des Wagens jeweils
zwischen Lochmitte und Scheibenmitte gemessen, werden dann zur Bildung des Schußergebnisses verrechnet. Das Ergebnis
wird angezeigt und kann auch auf die Scheibe aufgedruckt
werden.
Das bekannte Auswertegerät bzw. die danach arbeitende Vorrichtung hat sich in der Praxis bewährt, jedoch sind
einige Nachteile unverkennbar. Das optische Abtastsystem arbeitet mit einer LED-Zeile und Fototransistoren. Für
eine genaue Auswertung müssen diese optischen Elemente die gleichen elektrischen, optischen und mechanischen Werte
im gesamten Betriebstemperaturbereich haben. Fransen am Schußlochrand können zu Auswertefehlern führen. Die
mechanische Führung des zweiten optischen Systems am quer verfahrbaren Wagen ist aufwendig. Es ergeben sich vergleichsweise
lange Transportwege, die in das Meßergebnis eingehen. Der prozentuale Schlupf wirkt sich auf das Meßergebnis aus.
Für große Schießscheiben, wie sie beim Kleinkaliber-Schießen benötigt werden, ist eine ausreichende Genauigkeit nur mit
einem sehr großen technischen Aufwand zu erreichen.
Aufgabe der Erfindung ist es, zur Trefferauswertung von
Schießscheiben die Auswertevorrichtung zu vereinfachen, die Arbeitsweise zu beschleunigen und gleichwohl die Genauigkeit
der Schießscheibenauswertung zu erhöhen.
Diese Aufgabe wird bei einer Vorrichtung zur Trefferauswertung
von Schießscheiben gemäß Oberbegriff von Schutzanspruch . 1 durch dessen Kennzeichnungsmerkmale gelöst.
Eine bevorzugte Ausgestaltung bildet den Gegenstand von Anspruch 2.
Die Erfindung bringt erhebliche Vorteile. Die Vorrichtung
eignet sich für die Auswertung aller gängigen Scheibenbänder und Einzelscheiben. Ungenauigkeiten des Scheibentransportes
bedingt durch Schlupf wirken sich nicht oder wesentlich weniger auf das Meßergebnis aus. Die Auswertung
wird wesentlich beschleunigt, da nur der Schußlochbereich erfaßt zu werden braucht. Eine einzige Abtasteinrichtung z.B.
in Form eines hoch auflösenden Scanners verringert die Herstellungskosten maßgeblich. Im Gegensatz zum Stand der Technik
wird die Schußlochmitte nicht mehr auf die Scheibenmitte sondern auf den nächst liegenden und zwar vorzugsweise inneren
Scheibenring bezogen, wie dies auch manuell mit dem üblichen "Schußlochprüfer" durchgeführt wird. Dank der Erfindung
können auch großflächige Schießscheiben ausgewertet werden. Die Schußlöcher müssen nicht scharf konturiert sein,
sondern können in gewissem Umfang ausgefranst sein und es können auch sogenannte Doppelschüsse ausgewertet werden, also
zwei überlappende Schußlöcher.
Die Verwendung eines Rollenscanners gemäß Anspruch 3 stellt eine besonders vorteilhafte hardwaremäßie Realisierung des
erfindungsgemäßen Vorrichtung dar. Solche Scanner sind handelsüblich.
Für die Erfindung genügt eine Scannerausführung mit
normaler Auflösung, also 2.B. mit 200 DPI (dots per inch), was bedeutet, daß der Abstand der Abtastpunkte etwa 0,12 mm
beträgt. Die Breite der Abtastzeile hat dieselbe Größe. Dabei liegt es im Rahmen der Erfindung, zuerst die Lochrandpunkte
und anschließend die Punkte des benachbarten Ringbogenstückes der Scheibe zu erfassen. Die Gegenstände der
Ansprüche 4 und 5 bilden demgegenüber eine vorteilhaftere Alternative, da sie die Auswertegeschwindigkeit und die
Genauigkeit"erhöhen. Während eines halben Zeilenvorschubes
von etwa 0,06 mm werden z.B. zwei gegenüberliegende Lochrandpunkte
aufgrund des auf den Scanner auftretenden Durchlichtes
erfaßt. Während des nächsten Halbzeilenvorschubes wird das Durchlicht abgeschaltet oder abgedeckt, sodaß nun mittels
des reflektierten Auflichtes zwei Punkte dem/Schußloch benachbarten
Scheibenringes erfaßt werden können. Auf diese Weise werden abwechselnd Bildpunkte des Lochrandes und des Scheibenringes
ermittelt. Ein bzw. zwei vergleichsweise kurze Bogenstücke des entsprechenden Scheibenringes reichen zur rechnerischen Bestimmung
der Scheibenmitte aus. Auch für den Lochrand benötigt man nicht etwa ein umfangsgeschlossenes Polygon, vielmehr
kann z.B. schon aus einem Halbpolygon die Lochmitte errechnet werden. Daher lassen sich mit der erfindungsgemäßen
Vorrichtung auch Doppelschüsse auswerten. Etwaige Fransen beeinflussen das Meßergebnis nicht, da ihre Signale so stark aus
der erfaßten Lochkontur herausfallen, daß sie elektronisch
eliminiert werden können.
Um vom Scanner abwechselnd Lochrandsignale und Ringbogensignale
ermitteln zu können, muß das Durchlicht für die Lochranderkennung nicht notwenigerweise periodisch abgeschaltet
werden, auch wenn dies ohne weiteres möglich ist, um die Ringerkennung nicht zu stören, vielmehr läßt sich ein Erkennungssystem
verwenden, das das Durchlicht vom reflektierten Auflicht unterscheidet und bei der Lochrandbestimmung nur
das Durchlicht und bei der Ringerkennung nur das reflektierte Auflicht berücksichtigt. Zu diesem Zweck können die Lichtquellen
in unterschiedlichen Frequenzbändern liegen, wie es auch möglich ist, die Lichtsendezeile für das Durchlicht mit gegenüber
dem Auflicht wesentlich größerer Lichtstärke auszubilden.
Eine wichtige Weiterbildung der Erfindung bildet den Gegenstand von Anspruch 5 . Hier wird bei Überschreiten einer festgelegten
Abweichungsgröße des Lochrandpolygons vom Bezugsvieleck der optischen Lochabtastung ein mechanisches oder mit Ultraschall
arbeitendes Hilf abtastvorrichtung nachgeschaltet. Stellt
nämlich diese Erkennungseinheit fest, daß der Lochrand nicht so sicher erfaßt worden ist, daß eine eindeutige Lochmittenbestimmung
möglich ist, so wird dieses optische Meßergebnis als Grobmessung benutzt, der eine Feinmessung nachgeschaltet
wird. Für diese Feinmessung wird ein sekundäres Abtast-
system verwendet, das mechanisch oder mit Ultraschall arbeitet und im vorgegebenen Abstand vom optischen System quer
zur Scheibentransportrichtung bewegt wird. Die optische Grobbestimmung des Loches dient dann dazu, das sekundäre
Abtastsystem auf dem quer verfahrbaren Wagen in die grob abgetastete Position zu bringen, sodaß das Schußloch in den
Erfassungsbereich dieses sekundären Abtastsystems gelangt. Dieses wird nun auf das Schußloch einjustiert, indem die
Scheibe in Förderrichtung einen zum sekundären Abtastsystem hin relativen Korrekturweg und das sekundäre Abtastsystem
rechtwinklig dazu einen eigenen Korrekturweg ausführt und in~
dem die Transportstrecke der Scheibe zwischen beiden Abtastsystemen und die Querbewegungsstrecke des sekundären Abtastsystems
mit den beiden Korrekturwegen zur Lochmittenbestimmung verrechnet werden. Ein solches sekundäres Abtastsystem
stellt zwar einen erhöhten Bauaufwand dar, ermöglicht aber auch eine automatische Auswertung von optisch nicht eindeutigen
Schußlöchern und sogar von "zugefallenen " Schußlöchern. Das mechanische sekundäre Abtastsystem verwendet einen kardanisch
aufgehängten Dorn, der ein axiales Bewegungsspiel hat. Der Dorn wird in einer Neutralstellung gehalten und nachdem
der quer verfahrbare Wagen in die vom optischen System bestimmte Grobposition gefahren ist, in das Loch abgesenkt,
wobei er sich bezüglich des Lcchumfanges selbsttätig zentriert, wobei er eine Auslenkung erfährt, deren Komponenten
in Scheibentransportrichtung und quer dazu erfaßt und mit
den Koordinaten der Lochgrobbestimmung verrechnet werden. Die Erfassung der Dornaus lenkung kann induktiv oder optisch
leicht bestimmt werden. Eine besonders genaue und vorteilhafte Lösung besteht darin, daß der Zentrierdorn in seinem Mittelbereich
in einem Pendelkugellager kardanisch und axial beweglich aufgehängt ist und an seinem, der Dornspitze gegenüberliegenden
Ende eine Leuchtdiode trägt, deren Licht auf ein Vierquadranten-Fotodiodensystem fällt. Die Summe aller
vier Einzelpegel bleibt konstant. In der Neutralstellung des Zentrierdorns empfangen die vier Quadranten dieselben Pegel.
Bei Auslenkung des Dorns ergeben sich Pegeldifferenzen, die
zur Bestimmung der Auslenkungskoordinaten herangezogen werden.
Das anstelle aber auch zusätzlich zum mechanischen sekundären Abtastsystem verwendbare Ultraschall-Abtastsystem verwendet
eine Ultraschallschranke mit einem Sender auf einer Seite der Scheibe und einem Empfänger auf der anderen Seite.
Die Ultraschallschranke wird genau wie die vorstehend beschriebene mechanische Variante in die vom optischen System
grob ermittelte Schußlochposition in Querrichtung zum Scheibentransport verfahren. Dann führen der Scheibentransport und
der Wagentransport Korrekturwege aus, bis die vom Empfänger gemessene Schalleistung ihr Maximum erreicht.Die beiden Korrekturwege
werden wiederum mit den Koordinaten der grobbestimm-
ten Lochposition verrechnet. Die mechanische Lösung des sekundären
Abtastsystems hat den Vorteil, daß Doppelschüsse sehr
genau ausgewertet können, während das auf Ultraschallbasis arbeitende sekundäre Abtastsystem dann vorteilhaft eingesetzt
wird, wenn die Schußlöcher stark ausgefranst sind, denn es hat sich überraschend gezeigt, daß solche Fransen bei Ultraschal lbeauf schlagung kaum eine Auswirkung auf das Meßergebnis
haben.
Die Erfindung betrifft somit eine Vorrichtung zur Trefferauswertung
von Schießscheiben mit einem Gehäuse, in dem eine motorisch angetriebene Transporteinrichtung für die Schießscheibe
bzw. das -scheibenband angeordnet ist, mit einem auf einer Seite der Transportbahn für die Scheibe angeordneten,
quer zur Transportrichtung ausgerichteten Lichtsendezeile und einer dazu parallelen Lichtempfangszeile auf der anderen Seite
der Transportbahn. Eine derartige Vorrichtung ist aus der genannten EP-PS 86 803 bekannt. Das Neue der Erfindung gemäß
Anspruch 1 besteht nun darin, daß die Lichtempfangszeile als mit einer über die ganze Zeilenlänge reichenden Auflichtbeleuchtungseinheit
ausgestatteten Scanner oder Flächenbildaufnehmer als einziges Lichtempfangsorgan für das Schußloch durchdringende
Durchlicht und das von der Scheibe reflektierte Auflicht ausgebildet ist und daß die Lichtsendezeile und die
Lichtempfangszeile in bzw. symmetrisch zu einer die Scheibentransportbahn
rechtwinklig kreuzenden Querebene angeordnet
sind. Für die Erfindung vorgezogen wird der zeilenweise arbeitende
Scanner, da er im Gehäuse wenig Raum beansprucht und kostengünstig ist. Zur Schußlochranderfassung und zur
Erfassung des benachbarten Scheibenringes muß die Scheibe eine geringe Strecke in der Größenordnung des Schußlochdurchmessers
bewegt werden. In vielen Fällen reicht aber schon die Abtastung eines Teilbereiches des Schußloches aus, sodaß eine
Transportstrecke der Scheibe von der Hälfte des Schußlochdurchmessers für die Abtastung genügt. Wird statt des Zeilenscan- ·
ners eine Flächenkamera verwendet, die sich prinzipiell aus einer Vielzahl hintereinandergesetzter Scanner zusammensetzt,
so kann die Auswertung des Schußlochrandes und des Ringbogens momentan erfolgen. Die Scheibe bleibt während der Abtastunng
in Ruhe. Die Auswertungsgeschwindigkeit steigt, jedoch ist der Bauaufwand größer.
Eine alternative Lösung der erfindungsgemäßen Vorrichtung verwendet
gemäß Anspruch 4 zwei in Scheibentransportrichtung hintereinander im Abstand liegende Scanner, deren einer die
Lichtsendezeile zur Lochrandbestimmung zugeordnet ist, während der andere das reflektierte Auflicht zur Ringbogenermittlung
empfängt. Die beiden Scanner können gleichzeitig arbeiten, da die Beleuchtungen einander nicht stören. Es ist aber auch
möglich, die beiden Scanner nacheinander arbeiten zu lassen, etwa derart, daß zuerst der Lochrand - Scanner eine ausreichende
Zahl von Lochrandpunkten ermittelt, wonach die Scheibe dann in den Bereich des zweiten Scanners transportiert und
dort der dem Schußloch benachbarte Ringbogen erfaßt wird.
Es versteht sich, daß die dazwischenliegende Scheibentransportstrecke
in das Rechenergebnis eingeht.
Anhand der Zeichnung sei die Erfindung beispielsweise näher erläutert.
Es zeigt
FIG. 1 eine schematische vertikale Schnittansicht durch eine Ausführungsform der Auswertevorrichtung,
FIG. 2 eine Draufsicht auf die Auswertevorrichtung nach Wegnahme des Gehäuseoberteils und
FIG. 3 eine perspektivische Ansicht einer sekundären Abtasteinrichtung,
die bei der Vorrichtung gemäß Figuren 1 und 2 Verwendung findet.
In einem Gehäuse 10 sind zwei miteinander synchronisierte Transportwalzenpaare 12, 14 zum Transport eines Schießscheibenbandes
16 angeordnet, die von einem in beiden Richtungen antreibbaren Motor 18 angetrieben werden. Eine Gabellichtschranke
20 stellt die Anwesenheit einer Schießscheibe 16 fest und setzt den Motor 18 im Schnellgang in Betrieb. Unmittelbar
hinter dem ersten Antriebswalzenpaar 12 ist oberhalb der Scheibentransportbahn ein Scanner 22 angeordnet, der sich
über die nutzbare Breite des Gehäuses erstreckt. Im Ausführungsbeispiel nimmt das Schießscheibenband 16 nicht die volle nutzbare
Breite des Gehäuses 10 ein. Mit einem Rand liegt das
Schießscheibenband 16 an einem festen Winkelanschlag 24
und mit dem anderen Rand an einer manuell beweglichen Anschlagleiste 26 an, die bis in die gestrichelte Position
26' verstellbar ist.
In der vertikalen Querebene des Scanners 22 ist unterhalb des Scheibenbandes 16 eine Lichtsendezeile 28 angeordnet,
die sich ebenfalls über die ganze Nutzbreite des Gehäuses 10 erstreckt und deren nach oben gerichtetes Licht über eine
Zylinderlinse 30 nahezu senkrecht auf die Unterseite des Schießscheibenbandes 16 auftrifft.
Sobald der Scanner 22 Licht durch ein Schußloch von der Sendezeile
28 empfängt, wird der Motor 18 auf Betriebsgeschwindigkeit reduziert, die mit der Abtastgeschwindigkeit des
Scanners 22 synchronisiert ist.
Ein Scanner von normaler, d.h. nicht besonders hoher Auflösung ist in der Lage acht Bildpunkte pro Millimeter zu erfassen.
Der Bildpunktabstand beträgt somit 0,12 mm. Dies ist auch die Zeilenbreite. Während des Vorschubes des Scheibenbandes
16 um eine halbe Zeilenbreite empfängt der Scanner 22 Durchlicht von der Lichtsendezeile 28 und erfaßt somit
im allgemeinen zwei gegenüberliegende Lochrandpunkte, die einem Rechenspeicher zugeführt werden. Die Lichtsendezeile
28 wird dann während des Vorschubes um die nächste Halbzeilen-
breite abgeschaltet. Der Scanner empfängt nun nur noch das reflektierte Auflicht einer im Scanner 22 eingebauten Auflichtzeile
32. Durch diese Beleuchtung werden vom Scanner im allgemeinen zwei Punkte erfaßt, die auf dem schußlochbenachbarten
Ring der Schießscheibe 16 liegen. Die beiden Beleuchtungszeilen 28, 32 können abwechselnd ein- und ausgeschaltet
werden. Die Auflichtbeleuchtung 32 kann aber auch im Dauerbetrieb sein, da die dem Scanner 22 nachgeschaltete
Elektronik die beiden Lichtquellen unterscheiden kann.
In einem Zeitraum von etwa 0,5 s findet nun das abwechselnde Einlesen von Lochrandpunkten und Ringpunkten statt, die einem
Rechner zugeführt werden, der aus der Vielzahl von Lochrandpunkten ein Lochrandpolygon errechnet. Die Abtastung des
halben Umfanges eines Schußloches reicht dafür im allgemeinen aus. Dieses Istpolygon wird rechnerisch mit einem regelmäßigen
Bezugsvieleck oder Bezugskreis verglichen, d.h. mit dem Polygon so zur Deckung gebracht, daß die Summe aller Abweichungsquadrate
vom Istpolygon minimal ist. Aus diesem Bezugsvieleck wird dann die Lochmitte errechnet. In gleicher
Weise wird aus der Anzahl erfaßter Ringpunkte ein Ringbogenstück oder zwei Ringbodenstücke errechnet und daraus der Mittelpunkt
des Ringes und damit der Scheibe bestimmt. Schließlich wird der Abstand von Lochmitte zur Scheibenmitte errechnet,
der dem Schußergebnis proportional ist, welches auf einem nicht dargestellten Display angezeigt und mittels ei-
nes Druckers 34 auf einem Randfeld 36 des Scheibenbandes 16 aufgedruckt wird, -je nach eingesetztem Rechner beträgt die
Rechenzeit 0,2 s bis 0,6 s, sodaß die Auswertung insgesamt
in der Größenordnung von 1 Sekunde liegt.
Stellt der Rechner fest, daß das dem Istpolygon der Randpunkte des Schußloches überlagerte Bezugsvieleck zu große
Abweichungen aufweist, was z.B. auf ein stark ausgefranstes Schußloch hinweist, so wird die optische Abtastung des Schußloches
nur als Grobbestimmung seiner Position erfaßt und die Schießscheibe 16 im Schnellgang weitertransportiert, bis
das Schußloch in eine Querebene 38 gelangt, wo eine sekundäre Abtastung erfolgt. In dieser Querebene 38 ist ein Wagen
an Führungen über die ganze nutzbare Gehäusebreite verschiebbar geführt und mit einem Antriebsriemen 42 verbunden, der
von einem umsteuerbaren Schrittmotor 44 angetrieben wird. Der Wagen 40 trägt eine mechanische Abtasteinrichtung 46,
die im einzelnen in FIG. 3 veranschaulicht ist. Auf dem Wagen 40 ist mittels Führungsstiften 48 eine Hebebühne 50
vertikal beweglich geführt. Sie wird von Druckfedern 52, die die Führungsstifte 48 umgeben in eine obere Stellung
gedrückt, die von der Stellung einer Exzenterscheibe 54 eines Getriebemotors 56 bestimmt wird. In der Hebebühne 50
ist ein Zentrierdorn 58 mittels eines Pendelkugellagers kardanisch, d.h. nach allen Richtungen seitlich' ausschwenkbar
gelagert. Der Zentrierdorn 58 ist im Innenring des La-
gers 60 spielfrei axial verschiebbar gelagert. Eine Schraubenfeder,
die den Zentrierdorn 58 umgibt, trägt diesen. In der Ruhestellung dieser sekundären Abtasteinrichtung 46 befindet
sich die Hebebühne 50 in ihrer oberen Stellung, in welcher die rückwärtige Konusfläche der Dornspitze in der
Aufnahme des Wagens 40 arretiert ist.
Nachdem die optische Abtastung des Schußloches ergeben hat,
daß eine sekundäre Abtastung notwendig ist, transportiert der Schrittmotor 18 das Scheibenband 16 um die festliegende
Distanz zwischen dem optischen System und der mittleren Querebene des Wagens 40. Gleichzeitig wird dieser vom Schrittmotor
44 in die optisch grobermittelte Querposition des Schußloches verfahren. Die beiden Bewegungen werden mit
der grobbestimmten Schußlochposition verrechnet. Das Schußloch befindet sich dann im Erfassungsbereich des Zentrierdornes
58. Nunmehr wird der Getriebemotor 56 betätigt, der die Exzenterscheibe 54 um eine Halbdrehung in die in FIG. 3
dargestellte Stellung bringt. Die Hebebühne 50 hat dann Ihre untere Arbeitsposition und der Zentrierdorn 58 dringt
in das Schußloch ein. Dabei wird er in dem Pendelkugellager 60 verschwenkt. Der Schwenkwinkel und die Schwenkrichtung
wird optisch erfaßt. Dafür ist am oberen Ende des Zentrierdornes 58 eine Leuchtdiode 62 vorgesehen, die ein Vierquadranten-Fotodiodensystem
64 beleuchtet, welches an einem
Haltewinkel der Hebebühne 50 so angeordnet ist, daß die Pegel aller vier Quadranten des Diodensystems 64 gleich
sind, wenn sich der Zentrierdorn 58 in seiner Neutralstellung befindet. Da der Zentrierdorn 58 beim Aufsetzen auf
den Lochrand verschwenkt, ändern sich die Pegeldifferenzen der vier Quadranten des Fotodiodensystem 64 und diese Pegeldifferenzen
sind ein Maß für zwei orthogonale Korrekturwege und zwar in Scheibenförderrichtung und quer dazu. Um diese
Korrekturwege wird die grobbestimmte Lochposition verfeinert.
Die den Zentrierdorn 58 abstützende Schraubenfeder gewährleistet, daß das Schußloch nur durch das Eigengewicht des
Zentrierdornes 58 belastet wird, sodaß die zulässige Belastung des Schußloches nicht überschritten wird. Beim
Absenken des Zentrierdornes beginnt in dem Moment des Aufsetzens auf den Schußlochrand eine axiale Relativbewegung
des Zentrierdornes 58. Aufgrund der größeren Nähe zum Vierquadranten-Fotodiodensystem 64 verkleinert sich
dessen Pegelsumme. Diese Verkleinerung ist ein Maß für die mechanische konzentrische Lochbelastung.
Die Steuerung der Korrekturwerte durch die sekundäre Abtasteinrichtung
46 kann auch so vorgenommen werden, daß nach dem Aufsetzen des Zentrierdornes 58 die Scheibe 16 in Trans-
portrichtung oder entgegen der Transportrichtung und der Wagen 40 quer zur Transportrichtung solange verstellt werden,
bis alle Pegeldifferenzen des Vierquadranten-Fotodiodensystems 64 Null sind. Aus den zusätzlichen Verfahrwegen und
der Grobposition des Schußloches ist dann die genaue Schußlochposition berechenbar.
Die mechanische sekundäre Abtasteinrichtung 46 ermöglicht auch eine einseitige Antastung von sogenannten Gabelschüssen
bzw. von Doppelschüssen mit definierter Lochrandbelastung. Durch vektorielle Addition der Pegeldifferenzen ist der
Lochrand-Belastungsvektor erfaßbar. Umgekehrt ist bei aus der optischen Grobauswertung bekannten Winkellage des anzutastenden
Lochrandbereiches die erforderliche Winkelstellung des Zentrierdornes 58 einstellbar.
In FIG. 1 ist weiterhin der untere Teil einer Ultraschallschranke dargestellt, die alternativ zum mechanischen sekundären
Abtastsystem 46 eingesetzt werden kann. An dem Wagen 40 ist dann ein Ultraschallsender mit abwärts gerichteter
Strahlungsachse in der Querebene 38 angeordnet. Unterhalb des Scheibenbandes 16 ist ein weiterer Wagen 66 ebenfalls
an Querführungen verschiebbar angeordnet, der an einem dem
Antriebszahnriemen 42 entsprechenden Riemen 68 befestigt ist. Die beiden Riemen 42, 68 sind über Umlenkritzel syn-
chronisiert. Der Wagen 66 trägt einen Ultraschallempfänger.
Die Arbeitsweise entspricht der mit Bezug auf die mechanische sekundäre Abtasteinrichtung 46 beschriebenen. Die Ultraschallschranke
wird auf die vom optischen System grobermittelte Querposition des Schußloches durch Verschiebung der beiden
Wagen 40,66 eingestellt, wonach der Scheibentransport und der Wagentransport solange verändert werden, bis der Ultraschallempfang
sein Maximum erreicht. Die Korrekturwege der beiden Motoren 18, 44 werden dann mit der Grobposition im
Rechner verrechnet.
Claims (4)
- I- Vorrichtung zur Trefferauswertung von Schießscheiben, mit einem Gehäuse, in dem eine motorisch angetriebene Transporteinrichtung für die Schießscheibe bzw. das -scheibenband angeordnet ist, mit einem auf einer Seite der Transportbahn für die Scheibe quer zur Transportrichtung angeordneten Lichtsendezeile und einer dazu parallelen Lichtempfangszeile auf der anderen Seite der Transportbahn, dadurch gekennzeichnet, daß die Lichtempfangszeile als mit einer über die ganze Zeilenlänge reichenden Auflicht-Beleuchtungseinheit (32) ausgestatteten Scanner (22) oder Flächenbildaufnehmer als einziges Lichtempfangsorganfür das das Schußloch durchdringende Durchlicht und das von der Scheibe (16) reflektierte Auflicht ausgebildet ist und daß die Lichtsendezeile (28) und die Lichtempfangszeile (Scanner 22) in bzw. symmetrisch zu einer die Scheibentransportbahn rechtwinklig kreuzenden Querebene angeordnet sind.
- 2· Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lichtsendezeile (28) während der Aufnahme des Scheibenringes abgeschaltet oder abgedunkelt ist.
- 3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine elektronische Erkennungseinheit die vom Durchlicht erzeugten elektrischen Signale des Scanners (22) bzw. Flächenbildaufnehmers von den durch das reflektierte Auflicht erzeugten Signale! unterscheidet und die zur Lochrandbestimmung und zur Ringbogenbestimmung empfangenen Signale getrennt ausgewertet werden.
- 4. Vorrichtung zur Trefferauswertung von Schießscheiben, mit einem Gehäuse, in dem eine motorisch angetriebene Transporteinrichtung für die Schießscheibe bzw. das -scheibenband angeordnet ist und mit einem auf einer Seite der Transportbahn für die Scheibe quer zur Transportrichtung angeordneten Lichtsendezeile und einer dazu parallelenLichtempfangsleiste auf der anderen Seite der Transportbahn/ dadurch gekennzeichnet, daß die Lichtempfangszeile als hoch_auflösender Scanner (22) oder Flächenbildaufnehmer ausgebildet und in oder symmetrisch zu einer die Transportbahn rechtwinklig durchsetzenden Querebene der Lichtsendezeile (28) angeordnet ist und daß im Abstand von dieser Querebene ein weiterer zu ihr paralleler Scanner oder Flächenbildaufnehmer auf der Scheibenbildseite angeordnet und mit einer Auflichtbeleuchtungseinheit (32) ausgestattet ist.S Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4 , dadurch gekennzeichnet, daß der optischen Abtasteinrichtung (Scanner 22) eine sekundäre mechanische Abtasteinrichtung (46) nachgeschaltet ist, die auf einem rechtwinklig zum Scheibentransport verfahrbaren Wagen (40) montiert ist und einen zum Einsetzen in das Schußloch bestimmten Dorn (58) aufweist, der in einer Hebebühne (50) mit axialem Bewegungsspiel kardanisch aufgehängt ist und dem ein Positionssensor zugeordnet ist, der die beim Einsetzen des Dornes (58) in das Schußloch erfolgenden Auslenkungen in Transportrichtung und quer dazu erfaßt.· Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4 , dadurch gekennzeichent, daß der optischen Abtasteinrichtung (Scanner 22) eine sekundäre Sonarschranke nachgeschaltet ist, die auf einem rechtwinklig zum Scheibentransport ver-fahrbaren Wagen (40, 66) montiert ist und die auf gegenüberliegenden Seiten der Scheibentransportbahn einen Ultraschallsender und einen damit rechtwinklig zur Schreibentransportbahn ausgerichteten Ultraschal1-empfänger aufweist, daß die Sonarschranke in die von der optischen Abtasteinrichtung (Scanner 22) groberfaßte Querposition des Schußloches verfahrbar ist und von dort die Transporteinrichtung für die Scheibe (16) und der Wagen (40,66) Korrekturwege ausführen, bis der Ultraschallempfänger maximale Schalleistung empfängt und diese Korrekturwege mit den entsprechenden optisch erfaßten orthogonalen Positionen des Schußloches verrechnet werden,
Priority Applications (1)
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DE9116709U DE9116709U1 (de) | 1990-06-29 | 1991-06-20 | Vorrichtung zur Trefferauswertung von Schießscheiben |
Applications Claiming Priority (3)
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DE4020658A DE4020658A1 (de) | 1990-06-29 | 1990-06-29 | Verfahren und vorrichtung zur trefferauswertung von schiessscheiben |
EP91110143A EP0463566B2 (de) | 1990-06-29 | 1991-06-20 | Verfahren und Vorrichtung zur Trefferauswertung von Schiessscheiben |
DE9116709U DE9116709U1 (de) | 1990-06-29 | 1991-06-20 | Vorrichtung zur Trefferauswertung von Schießscheiben |
Publications (1)
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ID=27201406
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Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US8570499B2 (en) | 2009-08-25 | 2013-10-29 | Sius Ag | Method for electronically determining the shooting position on a shooting target |
DE102015005059A1 (de) | 2015-04-20 | 2016-10-20 | Andreas Obrebski | Mobile Vorrichtung zu berührungslosen Auswertung von Zielscheiben |
-
1991
- 1991-06-20 DE DE9116709U patent/DE9116709U1/de not_active Expired - Lifetime
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DE102015005059A1 (de) | 2015-04-20 | 2016-10-20 | Andreas Obrebski | Mobile Vorrichtung zu berührungslosen Auswertung von Zielscheiben |
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