DE9111885U1 - Spannvorrichtung - Google Patents
SpannvorrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Spannvorrichtung mit Spannbacken, die eine Beschichtung zur formgerechten Erfassung
und Positionierung von Gußstücken, Schmiedeteilen oder Schweißkonstruktionen für die Serienbearbeitung auf Werkzeugmaschinen
aufweisen sowie ein Verfahren zur Herstellung dieser Spannbacken.
Um Werkstücke dieser Art, beispielsweise Rohrfittings oder Armaturen für die Bearbeitung etwa der Flanschbohrungen bzw. der
Paßflächen einzuspannen, werden Klemmeinrichtungen verwendet, die einerseits zu Beschädigungen der Oberfläche, zu Formveränderungen
und je nach dermeist sphärischen Oberfläche der Werkstücke anderseits auch zu Schwingungen des Werkstückes
und zu einem Lösen aus der Spannvorrichtung führten. Spezielle, die Werkstücke käfigartig umgreifende Spannvorrichtungen
erfordern individuelle Maßnahmen und teuren Werkzeugbau. Eine Anpassung an die herstellungsbedingten Toleranzen der
Werkstücke (z.B. Gußteile) konnte damit nicht erzielt werden. In jedem Einzelfall war eine Anpassung der Spannvorrichtung
an das Werkstück erfordelrich, wenn ein zuverlässiges Aufspannen erreicht werden sollte.
Aus der FR-PS 2 631 572 ist die Einbettung eines Werkstückes zwischen Spannbacken unter Zwischenlage einer formgerechten
Gummibeschichtung bekannt. Der Gummi unterliegt einem starken Verschleiß und schaukelt infolge seiner Elastizität
bearbeitungsbedingte sowie von Exzentrizitäten verursachte Schwingungen so weit auf, daß sich das Werkstück aus
der Spannvorrichtung löst.
Die Erfindung zielt darauf ab, eine Spannvorrichtung der eingangs beschriebenen Art zu verbessern und nicht nur eine
positionsgenaue Einspannung, sondern auch eine großflächige Schwingungsdämpfung zu gewährleisten. Dies wird erfindungsgemäß
bei einer Vorrichtung der eingangs beschriebenen Art dadurch erreicht, daß zur Beschichtung der Spannbacken eine
Halteschicht aus Kunstharz auf einem Teilbereich einer von der Oberfläche des einzuspannenden Werkstückes
abgießbaren Stirnfläche einer Dämpfungsschicht aus
Kunstharz vorgesehen ist. Dadurch erfassen die Spannbacken das Werkstück großflächig in Spannbereichen trotz einer beispielsweise
sphärisch gekrümmten Oberfläche. Dabei ist es zweckmäßig, wenn die Halteschicht unter Zwischenlage einer
Glasfasermatte oder dergleichen auf die Dämpfungsschicht
aufgetragen ist und diese überragt. Die als Einspannpunkte, Flächen oder Zonen vorbestimmbaren Backenbereiche treten
über die Backenoberfläche hervor, sodaß die restlichen Oberflächenbereiche
für Toleranzabweichungen des Werkstückes zur Verfügung stehen. Die Dämpfungsschicht führt zum Schwingungsausgleich bei der Bearbeitung und trägt die Bereiche der
Halteschicht. Letztere ist von höherer Elastizität als die Dämpfungsschicht. Um den Spannbacken eine hohe innere Fertigkeit
zu verleihen ist die Dämpfungsschicht auf einer Metalleinlage, insbesondere einer Gittermatte aufgebracht
und zusammen mit einer Schicht aus Verbundharz in einer auf verstellbaren Spannbackenträgern montierbaren Metallkassette
vorgesehen . Die Metallkassette weist beispielsweise einen Stahlblechrahmen auf, der einen Bügel oder dergleichen zur Befestigung
auf der Spanneinrichtung trägt. Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Halteschicht aus Kunstharz mit einer Shore
Härte von etwa D 6O-85 nach Din 53 505 und die Dämpfungsschicht
aus einem bezogen auf die Halteschicht härteren Kunstharz, vorzugsweise mit einer Shore Härte von etwa D 70-85 nach Din 53
gebildet ist. Die Halteschicht ist nur in einem Teil der gesamten Stirnfläche der Spannbacken vorgesehen, während der restliche
Teil der Stirnfläche von der Dämpfungsschicht gebildet wird. So kann die Halteschicht etwa zu einer Dreibereichsauflage
lediglich dort an dem Werkstück angreifen und dieses unterstützen,
wo mit Maßabweichungen nicht zu rechnen ist. Die restliche Oberfläche der Spannbacken wird von dem Kunstharz der Dämpfungsschicht gebildet. Die Halteschicht kann neben annährend punktförmigen
Auflagen auch kreis- oder ringförmige Auflagezonen definieren. Es ist zweckmäßig, wenn in der von einem Werkstück abgegossenen
Oberfläche der Dämfpungsschicht Ausnehmungen insbesondere
zur Aufnahme von Toleranzabweichungen bzw. von vorspringenden Bezeichnungen bzw. Beschriftungen des Werkstückes vorgesehen
sind. Die Halteschicht selbst kann so ausgelegt sein, daß sie auf Grund ihrer
Verformbarkeit geringe Oberflächenungenauigkeiten eines Werkstückes wie etwa
Gußperlen oder Kretzen unmittelbar aufninmt und ausgleicht. Um der Halteschicht
einen verstärkten Unterbau zu geben, ist bei einer erfindungsgemäßen Ausführungsform
vorgesehen, daß die Dämpfungsschicht unterhalb der Halteschicht Metalleinlagen zur Verstärkung aufweist. Die Herstellung von Spannbacken erfolgt
gemäß der Erfindung dadurch, daß ein Teil der Oberfläche eines Werkstückes bzw. eines Werkstückmodells mit einem die Dämpfungsschicht bildenden harten Kunstharz abgegossen und der Abguß in
Bereichen zu erwartender Werkstücktoleranzen bzw. von über die Werkstückoberfläche vorspringenden Markierungen, Beschriftungen
oder dergleichen durch Abfräsen oder Abschleifen ausgenommen wird und daß in den als Haltzonen vorgesehenen Bereichen Kunstharz von
geringerer Härte in einer gleichmäßig starken Schicht als Halteschicht
auf die Dämpfungsschicht aufgetragen und gegebenenfalls die Stirnfläche der Halteschicht nochmals von dem Werkstück
bzw. Modell abgeformt wird. Das Verfahren kann sehr einfach ausgeführt werden und läßt dem Konstrukteur freie Hand an welchen
Stellen die als Abguß ausgebildeten Spannbacken an dem Werkstück zur Lagebestimmung während der Bearbeitung angreifen.
Die aufzutragende Halteschicht tritt örtlich über die an Hand der Werkstückoberfläche abgeformte Kunstharzoberfläche der
Dämpfungsschicht hinaus, sodaß beim Spannvorgang eine elastische Formveränderung in Anpassung an die jeweils exakte Werkstückoberfläche
erfolgt,bis es zur starren positionsbestimmenden Lagefixierung kommt. Die dämpfende Schicht reduziert die bei der Bearbeitung
auftretenden Werkstückschwingungen. Die Halteschicht kann bis 50% der Stirnfläche der Spannfläche der Spannbacken bedecken.
Ein Ausführungsbeispiel· der erfindungsgemäßen Spannvorrichtung
ist in der Zeichnung dargestellt. Die Fig. zeigt eine Spannvorrichtung mit eingespanntem Werkstück und Spannbacken, jeweils teilweise
im Schnitt.
Ein Werkstück 1 ist in einer Spannvorrichtung 2 einer Werkzeugmaschine
zwischen Spannbacken 3, 4 angespannt. Das Werkstück 1 weist gekrümmte Oberflächen auf, sodaß ein Einspannen zwischen
planparallelen Backen nicht zweckmäßig erscheint, da einerseits eine
sichere Einspannung nicht gewährleistet wäre und anderseits durch die hohe lokale Pressung eine Beschädigung der Oberfläche des
Werkstückes 1 allenfalls sogar eine Verformung eintreten könnte.
Daher umfassen die Backen 3, 4 jeweils eine Kassette 5 aus Stahlblech,
in der eine Lage Verbundharz 6 den festen Sitz in der
Kasette 5 bewirkt. Das Verbundharz 6 ist in seinem Ubergangsbereich
zu einer Dämpfungsschicht 7 aus Kunstharz durch eine Metalleinlage 8, etwa ein Gitter, armiert. Auf der relativ harten Dämpfungsschicht
7, deren Oberfläche von der Werkstückoberfläche eines der einzuspannenden Serienprodukte, insbesondere von dem Gußmodell
desselben abgegossen ist, ist im lokalen Bereichen eine Halteschicht 9 vorgesehen.Diese bildet eine positionsbestimmende Auflage
in diskreten Zonen, .jedoch nicht über die gesamte Oberfläche der Dämpfungsschicht 7. Dadurch ergeben sich einzelne ausgeprägte Abstütz-Bereiche
in Form einer elastischen, abriebfesten, und säurebeständigen Halteschicht 9. Die formbeständige Halteschicht 9 - wie
groß und in welcher geometrischen Konfiguration sie immer vorgesehen
ist - ist gegebenenfalls unter Zwischenlage einer Glasfasermatte auf der Dämpfungsschicht 7, aufgetragen. Die Größe der Auflagefläche
der Halteschicht 9, ihr Härtegrad nach Shore und ihre Stärke sowie der Härtegrad und die Stärke der Dämpfungsschicht 7
richten sich nach der Größe und nach dem Gewicht des Werkstückes 1, von welchem eine Serie bearbeitet werden soll. Bei einem konkreten
Ausführungsbeispiel hatte die Halteschicht 9 eine Stärke von 3mm und eine Härte von D 70, die Dämpfungsschicht 7 eine Stärke
von 3cm und eine Härte von D 80. Durch Metalleinlagen war die
Dämpfungsschicht 7 unterhalb der Haltezonen armiert. Für die Dämpfungsschicht genügen im allgemeinen Schichtstärken von
1 bis etwa 3 cm.
Die Halteschicht 9 kann vorerst auch als durchgehende Schicht im Abgußverfahren auf der Dämpfungsschicht 7 aufgebracht werden
und sodann in den Bereichen, welche nicht als Spannflächen herangezogen werden sollen, wieder abgetragen z.B. abgeschliffen werden.
Es kann aber die Halteschicht 9 auf die vom Modell abgegossene Dämpfungsschicht 7 auch regional auf gestrichen werden. In .jedem
Fall ist es möglich, Zonen mit besonders weitreichenden Gußtoleranzen oder Oberflächenabweichungen in der Dämpfungsschicht 7
durch Abtragen von Kunstharz auszunehmen, damit keine Kollision bzw. Werkstückberührung in Zonen erfolgt, die nicht als Halteoder
Spannzonen vorgesehen sind. Dies gilt insbesondere auch für Oberflächenbereiche des Werkstückes, die mit vorspringenden Beschriftungen,
Pfeilen oder Marken versehen sind.
Claims (1)
- Ansprüche :Spannvorrichtung mit Spannbacken, die eine Beschichtung zur formgerechten Erfassung und Positionierung von Gußstücken, Schmiedeteilen oder Schweißkonstruktionen für die Serienbearbeitung auf Werkzeugmaschinen aufweisen, dadurch gekennzeichnet, daß zur Beschichtung der Spannbacken (3, 4) eine Halteschicht (9) aus Kunstharz auf einem Teilbereich einer von der Oberfläche des einzuspannenden Werkstückes (1) abgießbaren Stirnfläche einer Dämpfungsschicht (7) aus Kunstharz vorgesehen ist.Spannvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Halteschicht (9) unter Zwischenlage einer Glasfasermatte oder dergleichen auf die Dämpfungsschicht (7) aufgetragen ist und diese überragt.Spannvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Dämpfungsschicht (7) auf einer Metalleinlage (8), insbesondere einer Gittermatte, aufgebracht und zusammen mit einer Schicht aus Verbundharz (6) in einer auf verstellbaren Spannbackenträgern montierbaren Metallkassette (5) vorgesehen ist. Spannvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Halteschicht (9) aus Kunstharz mit einer Shore Härte von etwa D 6O-8O nach Din 53 505 und die Dämpfungsschicht (7) aus einem bezogen auf die Halteschicht (9) härteren Kunstharz, mit einer Shore-Härte von etwa D 70-85 nach Din 53 505 gebildet ist.Spannvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Verbundharz (6) ein Gießharz mit einer Shore Härte D 80-90 nach Din 53 505 ist.Spannvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß in der von einem Werkstück abgegossenen Oberfläche der Dämpfungsschicht (7) Ausnehmungen insbesonders zurAufnahme von Toleranzabweichungen bzw. von vorspringenden Bezeichnungen bzw. Beschriftungen des Werkstückes vorgesehen sind.7. Spannvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Dämpfungsschicht (7) unterhalb der Halteschicht (9) Metalleinlagen zur Verstärkung aufweist.
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