DE9101603U1 - Wirbelkörperimplantat - Google Patents
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Description
BESCHREIBUNG
Die Erfindung betrifft ein Wirbelkörperimplantat, welches zwischen Wirbelkörper der Wirbelsäule als
Wirbelkörperersatz einzusetzen und in seiner Länge einstellbar ist.
In ihrer Länge verstellbare Implantate dieser Art sind bekannt geworden aus der DE 37 29 690 C3 und
der DE 30 23 942 C2. Die erstgenannte Druckschrift zeigt ein Implantat, das aus zwei Teilen, einem
kaudalen und einem kranialen Teil, besteht. An einem Teil ist eine sich in Richtung auf das andere Teil
erstreckende Führungshülse mit einem Außengewinde vorgesehen. Das andere Teil weist einen in der
Führungshülse verschieblichen Führungsstab mit ebenfalls einem Außengewinde auf. Die Verbindung
zwischen beiden Teilen wird durch eine Mutter hergestellt, die auf einer Seite eine Gewindebohrung
entsprechend dem Außengewinde auf dem Führungsstab und auf der anderen Seite eine Gewindebohrung
entsprechend dem Außengewinde der Führungshülse aufweist. Die Längeneinstellung des Implantats
erfolgt durch Verschieben des Führungsstabes in der Führungshülse. Sie wird durch Anziehen der Mutter
fixiert.
Dieses Implantat läßt sich nur sehr ungenau einstellen. Insbesondere ist es praktisch unmöglich,
die Längeneinstellung direkt am Ort der Implantation vorzunehmen, da erst in umständlicher Weise die
einmal eingestellte Länge durch Anziehen der Mutter fixiert werden müßte.
Aus der bereits genannten DE 30 23 942 C2 ist ein zweistückiges Implantat bekannt, welches wie das
Vorbeschriebene an einem Teil einer Hülse und am anderen Teil eine Führungsstange aufweist, die in
der Hülse längsverschieblich gelagert ist, um die Länge des Implantats einstellen zu können. Die
Stange und die Hülse weisen Rasteinrichtungen, beispielsweise nur auf Teilen ihrer Peripherie
zusammenwirkende Gewindegänge, auf, mit denen nach Einstellung der gewünschten Länge des Implantates
die beiden Teile in Rasteingriff gebracht werden können, und zwar durch Verdrehen der Teile
gegeneinander. Das Implantat soll im zusammengeschobenen Zustand an den Ort der Implantation gebracht werden können, wo es auf die
gewünschte Länge extrahiert werden soll. Dazu müssen sich die beiden Teile in der Stellung befinden, in
der sie in Längsrichtung gegeneinander verschiebbar sind. Sie nehmen alsc nicht ihre Rasteinstellung
ein. Nun herrschen aber in der Wirbelsäule erhebliche Kräfte, die beim Einsetzen eines
Implantates zunächst einmal überwunden werden müssen. Damit das erwähnte Implantat in seinem
langsverschieblichen Zustand nicht aufgrund der erwähnten Kräfte einfach in seine Lage geringsten
Ausmaßes zurückgedrängt wird, ist in der besagten Druckschrift eine Spezialzange erwähnt, mit der das
Implantat auseinandergespreizt werden kann und schließlich das eine Teil gegen das andere in die
Raststellung verdreht werden kann.
Davon abgesehen, daß die gesamte Handhabung dieses Implantes sehr umständlich ist, muß in situ ein Teil
gegen das andere verdreht werden, wodurch die exakte Positition des Implantates in der Wirbelsäule nicht
vorherbestimmbar ist. Bedenkt man weiterhin die erwähnten Kompressionskräfte in der Wirbelsäule,
kann nicht ausgeschlossen werden, daß das ganze Implantat bei der auszuführenden Drehung des einen
Teils aus seiner Lage in der Wirbelsäule herausgedreht wird im Wege einer Ausgleichsbewegung.
Diese Nachteile sind aus heutiger Sicht nicht mehr tragbar.
Den vorstehend beschriebenen Implantaten ist
darüberhinaus gemeinsam, daß sie nur Strecken innerhalb eines festgelegten Bereiches in der
Wirbelsäule überbrücken können, welcher durch die maximale Distraktionsstellung bestimmt ist. In der
Praxis differieren die zu überbrückenden Abschnitte aber erheblich. Dies bedeutet im Endeffekt, daß
Implantate der vorerwähnten Art von unterschiedlicher Größe in den Kliniken auf Lager
gehalten werden müssen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es vor diesem Hintergrund, ein Wirbelkoperimplantat anzugeben,
welches nicht nur einfach und sicher handhabbar, sondern auch hinsichtlich der zu überbrückenden
Strecken in der Wirbelsäule in einem großen Bereich an die individuellen Anforderungen anpaßbar ist.
Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Wirbelkörperimplantat mit den Merkmalen des
Anspruchs 1.
Demnach ist die Längeneinstellung des Implantates nicht nur durch Drehen der die beiden Teile
verbindenden Spindel mit einem geeigneten Werkzeug möglich. Vielmehr gestattet die mindestens eine
Adapter scheibe eine zusätzliche Grobeinstellung der Implantatlänge. In der Praxis wird ein Set gemäß
Anspruch 6 ausgeliefert, das mehrere Adapterscheiben
unterschiedlicher Dicke umfaßt, damit das Implantat
aus dem Grundkörper, bestehend aus den beiden durch die Spindel und die Führungsstangen in Verbindung
stehenden Teile, den individuellen Patientenerfordernissen entsprechend einer oder zwei
Adaptionsscheiben geeigneter Dicke bestückt werden kann. Die Feineinstellung der Länge des Implantats
erfolgt dann durch Drehung der Spindel. Die Führungsstangen verhindern ein Verdrehen der Teile
des Grundkörpers gegeneinander bei Drehung der Spindel.
Vorteilhaft ist der Spindelkopf teilweise eingefaßt vom Material des ersten Teils des Grundkörpers, also
durch einen Absatz. In dem Spindelkopf sind dann mehrere Radialbohrungen vorgesehen. In der Umfassung
des Spindelkopfes ist ein federvorgespannter Raststift in einer Bohrung vorgesehen, der in der
ihm jeweils gegenüberstehenden Radialbohrung im Spindelkopf einrastbar ist, um die jeweilige
Drehstellung der Spindel zu sichern.
Bei der Betätigung der Spindel wird die Drehbewegung direkt in eine translatorische Bewegung der beiden
Teile des Grundkörpers mit der Adapterscheibe im Sinne einer Distratkion umgesetzt, ohne daß die
Gefahr eines Herausdrehens des ganzen Implantats aus dem Implantationsort - wie im Zusammenhang mit der
DE 30 23 942 C2 erörtert - besteht.
Die Ankopplung der Adapterscheibe an dem oder den kopfseitigen Enden der Teile des Grundkörpers kann
vorteilhaft durch Einstecken mindestens eines Steckzapfens, vorzugsweise zweier Steckzapfen, an
der zum Grundkörper hinweisenden Seite (Innenseite) der Adapter scheibe in entsprechende Bohrungen wie
Sacklöcher in den kopfseitigen Enden der Teile des Grundkörpers erfolgen. Ein Ablösen der
Adapter scheibe ist aufgrund der in der Wirbelsäule herrschenden Kompressionskräfte unmöglich.
Ein unbeabsichtigtes Distrahieren des Grundkörpers über die Gewindelänge der Spindel hinaus kann
wirksam dadurch verhindert werden, indem die Bohrung im zweiten Teil des Grundkörpers eine Stufenbohrung
ist, in deren Abschnitt größeren Durchmessers eine mit dem Gewindeschaftende der Spindel verbundene
Anschlagsscheibe geführt ist, die sich bei maximal zulässiger Distraktion des Grundkörpers an die
Schulter zu dem Gewindebohrungsabschnitt mit dem kleineren Durchmesser anlegt.
Die Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Hierbei zeigt:
Figur 1: Eine Schnittansicht des Wirbeikörper implantats,
Figur 2: eine Seitenansicht des Implantats, teilweise geschnitten,
Figur 3: die Aufsicht auf ein kopfseitiges Ende des einen Teils des Grundkörpers in Richtung
des Pfeiles III in Figur 1,
Figur 4: die Aufsicht auf eine Adapterscheibe auf deren dem Grundkörper zugewandten Seite in
Richtung des Pfeiles IV in Figur 2.
In den Figuren sind dieselben Teile durchgängig mit denselben Bezugszeichen versehen.
Das Wirbelkörper implantat weist einen Grundkörper aus einem ersten Teil 1 und einem zweiten Teil 2 auf.
Das Teil 1 lagert den Kopf 4 der Spindel 3 in geeigneter Weise so, daß die Spindel drehbar
gehalten wird. Der Spindelkopf 4 ist teilweise umfaßt von dem Absatz 16. Im Absatz 16 sind radial
nach innenweisend ein Raststift 10 unter Federspannung gelagert, der in die ihr jeweils
gegenüberliegende Radialbohrung 14 von mehreren Radialbohrungen 11, 12, 13 und 14 im Spindelkopf 4
einrastet zum Zwecke der Sicherung der Drehstellung der Spindel 3. Das Teil 1 weist desweiteren zwei
Führungsstangen 6 und 7 auf, die fest mit ihm verbunden sind und parallel zum Schaft der Spindel 3
verlaufen.
Das dem Teil 1 gegenüberstehende Teil 2 des Grundkörpers des Implantats weist eine
Gewindebohrung 5 auf, in der der Gewindeschaft der Spindel 3 eingeschraubt ist. Ihr schließt sich eine
Bohrung 22 größeren Durchmessers an, in der eine mit dem Ende des Gewindeschaftes der Spindel 3
verbundene Anschlagsscheibe 21 geführt ist. Diese Anschlagsscheibe 21 legt sich gegen die Schulter zur
Gewindebohrung 5 kleineren Durchmessers an, wenn die Spindel 3 so weit aus dem Teil 2 gedreht ist, daß
der Grundkörper des Implantats seine Stellung maximaler Distraktion einnimmt. Die Anschlagsscheibe
21 verhindert, daß durch ein anderenfalls mögliches weiteres Drehen der Spindel 3 diese aus der
Gewindebohrung 5 herausgedreht wird.
Parallel zu den Bohrungen 5 und 22 sind außen zwei Bohrungen 8 und 9 im Teil 2 vorgesehen, in der die
Führungsstangen 6 und 7 des Teils 1 geführt sind.
Mit dem Teil 2 ist an dessen kopfseitigen Ende eine Adapterscheibe 10 koppelbar. Diese weist in Richtung
auf das Teil 2 verlaufende Steckzapfen 17 und 18
auf, die in zwei Bohrungen 19 und 20 im zweiten Teil 2 des Grundkörpers verdrehsicher gesteckt werden
können. Diese Art der Ankoppelung der Adapterscheibe ist auf der einen Seite sehr leicht durch den
Operateur durchführbar, auf der anderen Seite äußerst sicher gegen eine Ablösung der
Adapter scheibe 10, da die in der Wirbelsäule herrschenden Kompressionskräfte in Richtung der
Hauptachse des Implantats von der Adapter scheibe her gesehen auf den Grundkörper zu für ein sicheres
Verharren in der eingesteckten Stellung sorgen.
Wie bereits eingangs erwähnt, sind in einem Set Adapterscheiben 10 verschiedener Dicken vorgesehen,
von denen der Operateur während der Operation die Scheibe auswählt, welche den individuellen
Größenverhältnissen des Patienten Rechnung trägt.
Claims (1)
- SCHUTZANSPRÜCHEWirbelkörper implantat aus einem ersten und zweiten Teil (1, 2), die mittels einer Spindel (3), die in dem ersten Teil (1) mit ihrem Kopf (4) drehbar und in dem zweiten Teil (2) innerhalb einer Gewindebohrung (5) mit ihrem Gewindeschaft gelagert ist, gegeneinander verschieblich sind, wobei eines der Teile (1) fest mit ihm verbundene Führungsstangen (6, 7) aufweist, die in entsprechende Bohrungen (8, 9) in dem anderen Teil (2) greifen, und wobei an mindestens eines der beiden Teile (2) kopfseitig eine Adapterscheibe (10) ankoppelbar ist.Wirbelkörper implantat nach Anspruch 1, bei dem der Spindelkopf (4) teilweise eingefaßt ist von einem Materialabsatz (16) des ersten Teils (1), bei dem in dem Spindelkopf (4) mehrere radiale Bohrungen (11, 12, 13, 14) vorgesehen sind und in einer dieser Bohrungen (14) ein Raststift (10) zur Sicherung der Drehstellung der Spindel (3) einrastbar ist, welcher in dem Materialabsatz (16) in radialer Richtung gegen Federwirkung vorgespannt ist.Wirbelkörperimplantat nach Anspruch 1 oder 2, bei dem die Ankopplung der Adapterscheibe (10) an wenigstens eines der beiden Teile (1, 2) durch ein Einstecken mindestens eines Steckzapfens (17, 18) an der Innenseite der Adapterscheibe (10) in eine entsprechende Bohrung (19, 20) im kopfseitigen Ende des betreffenden Teils (2) erfolgt.4. Wirbelkörper implantat nach Anspruch 3, bei dem die Ankopplung der Adapter scheibe (10) verdrehsicher über zwei an ihrer Innenseite vorgesehenen Steckzapfen (17, 18) und zwei Sacklöcher (19, 20) in wenigstens einem der beiden Teile (1, 2) erfolgt.5. Wirbelkörper implantat nach einem der Ansprüche bis 4, bei dem die den Spindelschaft aufnehmende Bohrung im zweiten Teil (2) eine Stufenbohrung ist, in deren Abschnitt (22) größeren Durchmessers eine mit dem Ende des Gewindeschaftes der Spindel (3) verbundene Anschlagsscheibe (21) geführt ist, die sich bei maximaler Distraktion des Implantats an die Schulter zum Gewindebohrungsabschnitt (5) mit kleinerem Durchmesser anlegt zur Begrenzung des möglichen Distraktionsbereiches.6. Set zur Erstellung eines Wirbelkörperimplantes nach einem der Ansprüche 1 bis 5, der Adaptionsscheibe (10) unterschiedlicher Dicke umfaßt.
Priority Applications (1)
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DE9101603U DE9101603U1 (de) | 1991-02-12 | 1991-02-12 | Wirbelkörperimplantat |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE9101603U DE9101603U1 (de) | 1991-02-12 | 1991-02-12 | Wirbelkörperimplantat |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE9101603U1 true DE9101603U1 (de) | 1991-05-02 |
Family
ID=6864206
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE9101603U Expired - Lifetime DE9101603U1 (de) | 1991-02-12 | 1991-02-12 | Wirbelkörperimplantat |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE9101603U1 (de) |
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