DE906650C

DE906650C - Process for processing peeling chips and other chip-like wood waste for paper and cardboard production

Info

Publication number: DE906650C
Application number: DEV3735A
Authority: DE
Inventors: Dr-Ing Wilhelm Mueller
Original assignee: JM Voith GmbH
Current assignee: JM Voith GmbH
Priority date: 1951-09-16
Filing date: 1951-09-16
Publication date: 1954-03-15

Description

Verfahren zur Aufbereitung von Schälspänen und anderen späneartigen Holzabfällen für die Papier- und Kartonerzeugung Der zunehmende Mangel an brauchbarem Faserliolz zwingt immer mehr dazu, auch Faserholzabfälle für die Herstellung von Halbstoffen für die Papier- und Kartonindustrie zu benutzen. Neben den in der Holzverarbeitungsindustrie anfallenden Abfällen, wie beispielsweise Schwarten, Säumlingen und Hobelspänen, liegt es nahe, die in Zellstoffabriken und in Holzschleifereien anfallenden Abfälle, nämlich die Schälspäne, welche bei der Schälurig des Faserholzes mit Messerschälmaschinen entstehen, zur Erzeugung von Faserstoffen heranzuziehen.Process for processing peeling chips and other chip-like chips Wood waste for paper and cardboard production The increasing shortage of usable Fiber wood is forcing more and more pulpwood waste for the production of To use pulp for the paper and cardboard industry. Besides those in the wood processing industry generated waste, such as rind, hems and wood shavings, it stands to reason that the waste generated in pulp mills and in wood grinding plants, namely the peeling shavings, which are produced when peeling the pulpwood with knife peeling machines arise to be used for the production of fibrous materials.

Seit vielen Jahren hat man sich mit der Frage einer rationellen Nutzung der Schälspäne befaßt. Es ist bekannt, Schälspäne im Kocher sauer oder alkalisch unter Druck zu behandeln, und man erhält so einen wenn auch in seiner Güte und Reinheit nicht besonders hochwertigen Zellstoff oder auch Halbzellstoff, je nach der Intensität der Kochbehandlung. Dieses Verfahren ist aber umständlich, und die Erzeugungsleistung infolge der nur geringen Fülldichte im Kocher (d. h. geringer Nettoinhalt an Schälspänen in bezug auf den vorhandenen Kocherinhalt) im Verhältnis zum Aufwand an Raum, Material, Zeit und Löhnen relativ klein. Deshalb konnte sich diese Arbeitsweise auch praktisch nicht einführen.For many years one has dealt with the question of a rational use of the peeling chips. It is known that peeling chips are acidic or alkaline in the cooker to treat under pressure, and you get one, albeit in its goodness and purity not particularly high-quality pulp or even semi-pulp, depending on the intensity the cooking treatment. However, this procedure is cumbersome, and so is the generation capacity as a result of the only low filling density in the digester (i.e. low net content of peeling chips in relation to the existing cooker content) in relation to the amount of space, material, Time and wages relatively small. Therefore, this way of working could also be practical do not introduce.

Es ist weiter versucht worden, Schälspäne, wie man dies beispielsweise mit Abfällen aus der Sägewerk- und Holzindustrie tut, im Defibrator (Asplund-Verfahren) zu zerfasern. Die Defibratorfaser ist .aber eine stark verholzte Faser. Ihre Mahlbehandlung zur Erhöhung der Schmierigkeit und Verbesserung der Festigkeit ist schwierig, d. h. die Faser geht beim Mahlen sehr leicht zu Bruch. Eine Mahlbehandlung der Defibratorfaser ist aber unbedingt notwendig, da nur in sehr wenigen Fällen der Defibratorstoff mit seinem ausgesprochen röschen Charakter ohne Erhöhung der Schmierigkeit eingesetzt werden kann.Attempts have also been made to produce peeling chips, such as this, for example with waste from the sawmill and wood industry, in the defibrator (Asplund method) to fray. The defibrator fiber is, however, a heavily lignified fiber. Your milling treatment to the Increasing lubricity and improving strength are difficult; H. the fiber breaks very easily during grinding. A grinding treatment of the defibrator fiber but it is absolutely necessary, as the defibrator material is only used in very few cases with its distinctly rosy character, it is used without increasing the greasiness can be.

Zum Aufschluß von Einjährespflanzen (Stroh, Gräser u. dgl.) hat sich in jüngster Zeit ein Verfahren in die Praxis eingeführt, bei dem durch eine Behandlung im Stofflöser (Pulper) mit Zugabe von Alkali, z. B. Ätznatron oder auch Ätzkalk, und unter Anwendung von Wärme (9o bis 95°) bei Atmosphärendruck ein guter Aufschluß erzielt wird. Schälspäne von Papierfaserholz sind jedoch erheblich dicker als Einjahrespflanzen, und der Aufschluß von Schälspänen im Stofflöser (Pulper) unter Verwendung von Alkali und Wärme gelingt nicht.For the digestion of annual plants (straw, grass, etc.) has Recently, a procedure was put into practice in which by treatment in the pulper with the addition of alkali, e.g. B. caustic soda or quick lime, and good digestion using heat (90 to 95 °) at atmospheric pressure is achieved. However, peeling shavings from pulpwood are considerably thicker than annual plants, and the digestion of peeling chips in the pulper using alkali and warmth does not work.

Gemäß der Erfindung gelingt dies jedoch, wenn man .die Späne einer mechanischen Vorzerkleinerung, beispielsweise im Defibrator (Asplund-Verfahren), unterwirft und sie anschließend im Stofflöser (Puiper) unter Zugabe von Alkali und Einwirkung von Wärme behandelt, so daß die Lauge in relativ kurzer Zeit die Späne völlig durchdringt.According to the invention, this succeeds if you .die chips a mechanical pre-shredding, for example in a defibrator (Asplund process), and then in the pulper (Puiper) with the addition of alkali and Treated by exposure to heat, so that the lye removes the chips in a relatively short time completely penetrates.

Die Zeichnung erläutert das erfindungsgemäße Verfahren. Die Schälspäne S werden in einer Zerkleinerungsmaschine i (Asplund-Defibrator) bei geringem Anstellen der Mahlscheiben einer leichten mechanischen Vorzerkleinerung unterworfen, dann im Stofflöser (Pulper) 2 unter Zugabe von beispielsweise io bis 15°/a Ätznatron bei einer Temperatur von etwa 95', die sich durch Zuführen von Abdampf und Schwaden aus der Auslaßschleuse ia des Defibrators einstellt, etwa 3o bis 6o Minuten behandelt. Wird an Stelle des Defibrators eine andere Zerkleinerungsmaschine, die ohne Zugabe von Dampf. arbeitet, verwendet, so müssen Abdampf oder Dampfschwaden bei 2a in den Stofflöser (Pulper) eingeführt und das Gut l1/2 bis 2 Stunden behandelt werden, nm einen guten Aufschluß zu erreichen. Die Dichte im Stofflöser (Pulper) beträgt hierbei etwa 6 bis 8 °/a atro.The drawing explains the method according to the invention. The peeling chips S are subjected to slight mechanical pre-shredding in a shredding machine i (Asplund defibrator) with the grinding disks slightly turned, then in the pulper 2 with the addition of, for example, 10 to 15 ° / a caustic soda at a temperature of about 95 ', which is established by supplying exhaust steam and fumes from the outlet lock generally of the defibrator, treated for about 30 to 60 minutes. Instead of the defibrator, another shredding machine that does not use steam is used. works, used, so exhaust steam or steam plumes must be introduced into the pulper at 2a and the material treated for 1/2 to 2 hours to achieve a good digestion. The density in the pulper is about 6 to 8 ° / a atro.

Das Material ist nun so weit zerfasert, daß es mit einer Kreiselpumpe 3 in eine Bütte 4 befördert und von einer weiteren Kreiselpumpe 5 einer Refiner - Mahlmaschine (Kegel- oder Scheibenrefiner) 6 zugeführt werden kann. Es ist besonders günstig, wenn man das Gut unter Ausnutzung der in ihm enthaltenen Wärme, d. h. bei möglichst hoher Temperatur behandeln kann. Nach beendetem Aufschluß kann bei dem nach der Zerfaserung notwendigen Entlaugen beispielsweise auf Zellenfiltern 7 oder Schneckenpressen ein großer Anteil an Alkali M=ieder dem Stofflaser durch eine Pumpe 8 zugeführt werden. Nach Abschluß dieses Arbeitsprozesses erhält inarl einen gut in Einzelfasern zerlegten Halbzellstoff. Sein Mahlungsgrad liegt bei etwa 15 bis 18'° nach Schopper-Riegler, seine Reißfestigkeit zwischen 16oo und 200o m Reißlänge. Daß es sich um Halbzellstoff handelt, zeigt sich darin, daß man den Stoff beispielsweise in einem Holländer leicht in seiner Schmierigkeit erhöhen kann und daß sich hierbei eine beachtliche Zunahme seiner Güteeigenschaften, vornehmlich seiner Festigkeit, ergibt.The material is now so frayed that it can be removed with a centrifugal pump 3 conveyed into a vat 4 and by a further centrifugal pump 5 of a refiner - Grinding machine (cone or disc refiner) 6 can be fed. It is special favorable if the good is made using the heat it contains, d. H. at can handle as high a temperature as possible. After the digestion has ended, the after the defibering necessary, for example, on cell filters 7 or Screw pressing a large proportion of alkali down the fabric laser through a pump 8 are fed. After completing this work process, inarl receives a good Half-cellulose broken down into individual fibers. Its degree of grinding is around 15 bis 18 '° according to Schopper-Riegler, its tear strength between 1600 and 200o m tear length. That it is a question of semi-cellulose is shown by the fact that one uses the material, for example in a Dutchman can easily increase in its greasiness and that here a considerable increase in its quality properties, especially its strength, results.

Der Vorteil des neuen Verfahrens liegt darin, däß man aus Schälspänen bei geringstem Bedienungsaufwand unter Einsatz von Abfallwärme und einem relativ geringen Verbrauch von Chemikalien einen für die Herstellung von Hüll- oder Packpapieren oder Karton brauchbaren Faserhalb-und -ganzstoff erhält.The advantage of the new process is that you can use peeling chips with minimal operating effort using waste heat and a relative low consumption of chemicals one for the production of wrapping or packaging paper or cardboard contains usable fiber stock.

Claims

PATENT CLAIMS: i, V process for processing flat wood waste small thickness, for example peeling chips from pulpwood from pulp mills and Wood grinding shops or wood shavings from the wood processing industry, characterized in that that the .Gut before entering the pulper (pulper) a mechanical pre-shredding subjected and at atmospheric pressure in the pulper with the addition of alkali and using heat at a temperature of from about 90 to 95 "°".

2. The method according to claim i, characterized in that the mechanical pre-comminution of the goods under the action of heat and pressure, for example in the defibrator will.

3. The method according to claim i and 2, characterized in that the in the Outlet lock of the defibrator released waste heat to the pulper is fed.

4. The method according to claim i, characterized in that when applied mechanical pre-shredding without steam supply, exhaust steam or steam plumes be fed to the pulper.

5. The method according to claim i to 4, characterized characterized in that the .dem pulper (pulper) subsequent treatment in the grinding refiner (Cone or disc refiner) or another type of fiberizing machine at a The temperature that is set in the process is as high as possible.

6. Procedure according to claims i to 5, characterized in that after the final defibration .a leaching of the goods with machines known per se to reuse the accumulating waste liquor is carried out in the pulper.