Verfahren zur Erhöhung der Zitronensäurelöslichkeit von Phosphatschlacken
Der Wert der beim Thomasprozeß anfallenden Schlacken für die Landwirtschaft ist
vor allem abhängig von der Löslichkeit der Phosphorsäure im Boden, wobei die Löslichkeit
in Zitronensäure ein Maß für die Lösungsfähigkeit der Phosphorsäure im Boden darstellt.
Als maßgebender Faktor für eine gute Zitronensäuredöslichkeit gilt ein genügend
hoher Kieselsäuregehalt in der T`homasschlacke, besonders aber das Verhältnis von
Kieselsäure zu Phosphorsäure. Bei einem Verhältnis von S,i02 zu P2 05, das oberhalb
0,36 liegt, werden in der Praxis stets gute Werte in der Zitronensäurelöslichkeit
erzielt. Bei den meisten Roheisensorten, die im Konverter verblasen werden, reicht
der Siliziumgehalt des Eisens allein nicht aus, um dieses günstige Verhältnis von
Si 02 zu P2 06 in der Schlacke zu erhalten. Es muB daher in den meisten Fällen noch
Kieselsäure zugegeben werden.Process for increasing the citric acid solubility of phosphate slag The value of the slag produced in the Thomas process for agriculture is primarily dependent on the solubility of the phosphoric acid in the soil, the solubility in citric acid being a measure of the solubility of the phosphoric acid in the soil. The decisive factor for good solubility in citric acid is a sufficiently high silica content in the T`homa slag, but especially the ratio of silica to phosphoric acid. With a ratio of S.102 to P2 05 which is above 0.36 , good values for citric acid solubility are always achieved in practice. With most types of pig iron that are blown in the converter, the silicon content of the iron alone is not sufficient to maintain this favorable ratio of Si 02 to P2 06 in the slag. In most cases, therefore, silica has to be added.
Durch die Zugabe von silikathaltigen Stoffen, wie z. B. Sand oder
ähnlichen Stoffen, @in den Konverter wird zwar die Kieselsäure infolge des größeren
Wärmeinhaltes im Konverter noch gelöst, jedoch ergeben sich bei überschreiten eines
bestimmten Kieselsäuregehaltes Nachteile für die Stahlqualität. So wird z. B. die
Entschwefelung und Entphosphorung
des Stahles bekannterweise stark
beeinträohtigt. Durch zu hohe Sandzusätze ,wird ferner der Mangangehalt der Vorprobe
stark erniedrigt, wodurch höhere Zusätze an wertvollem Ferromangan erforderlich
werden.By adding substances containing silicate, such as B. sand or
Similar substances, @ in the converter is indeed the silica as a result of the larger
The heat content in the converter is still resolved, but if one is exceeded
certain silica content disadvantages for the steel quality. So z. B. the
Desulfurization and dephosphorization
of steel is known to be strong
impaired. If too much sand is added, the manganese content of the preliminary sample is also reduced
greatly reduced, which means that higher additions of valuable ferromanganese are required
will.
Bei Zugabe silikathaltigerStoffe in die Schlackenkästen entfallen
wohl die metallurgischen Nachteile. Es hat sich aber gezeigt, daß vor allem bei
Zugabe größerer Mengen dieser Stoffe, besonders aber bei Schmelzen, die nicht sehr
warm geführt worden sind, wie z. B. SM-Austauschstahlschmelzen (HPN-Schmelzen),
die Kieselsäure nicht mehr gelöst wird und damit auch für die Zitronensäu.relöslichkeit
nicht mehr wirksam wird. Vor allem konnte immer wieder beobachtet werden, daß durch
eine Zugabe- von Sand, selbst in vorgewärmter Form, die flüssige Thomasschlacke
dick und steif wurde und den Sand nicht mehr auflöste.If substances containing silicate are added to the slag pits, this is not necessary
probably the metallurgical disadvantages. But it has been shown that especially with
Addition of larger amounts of these substances, but especially with melts, which are not very
have been kept warm, such as B. SM exchange steel melts (HPN melts),
the silica is no longer dissolved and thus also for the citric acid solubility
no longer takes effect. Above all, it could be observed again and again that through
an addition of sand, even in preheated form, the liquid Thomas slag
became thick and stiff and no longer dissolved the sand.
Versuche der Erfinder haben nun ergeben, daß die Zitronensäurelöslichkeit
der Schlacke bei Zugabe titanoxydhaltiger Stoffe und Erze ebenfalls stark erhöht
wurde, -daß aber vor allem bei Zugabe der erfindungsgemäßen Stoffe :die Schlacke
nicht dicker und zäher wurde, sondern dünnflüssiger, und daß in Übereinstimmung
mit dieser Beobachtung dann auch größere Mengen der titanhaltigen Stoffe allein
oder in Verbindung mit Sand zugegeben werden konnten und von der Schlacke leicht
aufgelöst wurden.Experiments by the inventors have now shown that citric acid solubility
the slag is also greatly increased when substances and ores containing titanium oxide are added
became, -that especially when adding the substances according to the invention: the slag
did not become thicker and tougher, but thinner, and that in harmony
with this observation then also larger amounts of the titanium-containing substances alone
or in conjunction with sand could be added and easily removed from the slag
were dissolved.
So ergab z. B. eine Thonasschlacke, der gegen Ende Ilmenit zugesetzt
worden war, bei einem S i 02iGehalt von 5, i %, einem Ti 02-'Gehalt von 2, i % und
:24,6% Phosphorsäure eine Zitronensäurelöslichlceit von g i, i %. Der Wert Si 02
: P2 O" bei dieser Schlacke betrug o,2i. Bei diesem Wert, dehn sogenannten Silizierungsfaktor,
wäre jedoch nur eine Löslichkeit von 8o% zu erwarten gewesen. Eine andere Sc'hl'acke,
die eine größere Menge Ilmenit erhalten hatte, zeigte bei 5,8% Si02, :2,6% Ti 02
und einem P.0.-Gehalt von 23,3'/o eine Löslichkeit von g6,80/0. Der Silizierungsfaktor
Si 02 : P2 0S betrug in diesem Fall 0,25. Die Schlacke hätte eine maximale
Löslichkeit von 85% aufweisen dürfen. Diese unerwartete Löslichkeitssteigerung wurde
in beiden Fällen durch Ti 02 hervorgerufen. Die Zusatzstoffe lösten, sich gut auf
und ergaben im Konverter, auch bei kalt geführten Schmelzen, eine -dünnflüssige
Schlacke.So z. B. Thonas slag, which had been added towards the end of ilmenite, with a Si 02 content of 5.1%, a Ti 02 content of 2.1% and: 24.6% phosphoric acid a citric acid solubility of gi.1%. The value Si 02: P2 O "for this slag was 0.2i. At this value, the so-called siliconization factor, however, only a solubility of 80% would have been expected showed a solubility of 6.80 / 0. The siliconization factor Si 02: P2 0S was in in this case 0.25. The slag should have had a maximum solubility of 85%. This unexpected increase in solubility was caused in both cases by Ti 02. The additives dissolved well and resulted in the converter, even with cold melts, a - thin slag.
Das Verfahren nach der Erfindung zeigt also einen Weg, ohne metalliurgische
Nachteile der Thomasschlaake löslichkeitserhöhende Stoffe in ausreichendem Umfang
zuzusetzen und sie auch voll zur Lösung und Wirkung gelangen zu lassen.The method according to the invention thus shows a way without metallurgy
Disadvantages of the Thomasschlaake solubility-increasing substances to a sufficient extent
to add and to let them reach their full solution and effect.