DE844845C - Verfahren zur Bodenbearbeitung beim Kartoffelanbau - Google Patents

Verfahren zur Bodenbearbeitung beim Kartoffelanbau

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DE844845C
DE844845C DEP28720A DEP0028720A DE844845C DE 844845 C DE844845 C DE 844845C DE P28720 A DEP28720 A DE P28720A DE P0028720 A DEP0028720 A DE P0028720A DE 844845 C DE844845 C DE 844845C
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DEP28720A
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Alois Stengl
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Classifications

    • AHUMAN NECESSITIES
    • A01AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
    • A01GHORTICULTURE; CULTIVATION OF VEGETABLES, FLOWERS, RICE, FRUIT, VINES, HOPS OR SEAWEED; FORESTRY; WATERING
    • A01G22/00Cultivation of specific crops or plants not otherwise provided for
    • A01G22/25Root crops, e.g. potatoes, yams, beet or wasabi

Description

Die zur Zeit üblichen Kartoffelanbauverfahren weichen teilweise stark voneinander ab. Ebenso bewegen sich die Erträge in sehr weiten Grenzen. So konnten z. B. in dem Dürrejahr 1947 im Bereich ein und desselben Bodens, bei gleichem Saatgut, äußerst hohe Ertragsunterschiede verzeichnet werden. Bei näherer Untersuchung zeigt sich, daß dabei die Menge des untergepflügten Dungs zwar meist hinreichend war, daß aber die Art der Düngung fast durchweg als schlecht bezeichnet werden muß. So wird z. B. üblicherweise ein Stoppelfeld im Spätsommer geschält und dann im Herbst noch ein zweites Mal etwas tiefer umgepflügt. Dabei wird der Stalldung vielfach gleich mit untergepflügt, so daß er für die Kartoffel im Frühjahr fast ganz verlorengeht. Das so umgewendete Feld ist häufig schon nach kurzer Zeit ganz eingeebnet, s^teht im Laufe des Winters oft lange Zeit unter Wasser und im Frühjahr fehlt jeglicher durchlüfteter Boden, gerade der Boden, den die Kartoffel zum Wachstum so drin- ao gend braucht. Vor der Saat muß dann der Boden durch das Beeteziehen noch einmal stark bearbeitet werden, es bilden sich Schollen, weil um diese Zeit der Boden gewöhnlich noch sehr feucht ist. Mehrarbeit ist die Folge. Der Kartoffel fehlt der nötige lockere und durchlüftete Boden. Trocknet der nasse Boden im Laufe des Sommers aus, so wird das weitere Wachstum nicht selten durch Bodenhärte stark behindert.
Aus den kurzen Betrachtungen ergeben sich als wichtigste Voraussetzungen für einen guten Ertrag folgende Notwendigkeiten: a) Richtige Düngung. Der Dung muß an der Luft verrotten können, damit er im Frühjahr, zusammen mit der obersten Erdschicht, einen durchlüfteten, lockeren Humus ergibt, b) Richtige Lockerung des Bodens. Vor dem Anbau im Frühjahr darf der Acker keine größeren Eingriffe mehr erleiden. Dadurch kann nach dem
Anbau, wenn die Kartoffel ins Wachstum übergeht, im Felde trocken gearbeitet werden.
Zur Erfüllung dieser Voraussetzungen und zur Vermeidung der bei den bisherigen Kartoffelanbauverfahren festgestellten Mangel und Fehler wird erfmdungsgemäß die nachfolgend beschriebene Arbeitsfolge vorgeschlagen:
i. Bereits im Herbst, am besten gleich beim Stoppelpflügen, werden Beete gezogen. Dabei bleiben
ίο die Stoppeln gleich oben im Beet. Dies bedeutet soviel wie eine gute Düngung. In diese Beete erfolgt im Frühjahr ohne nochmaliges Umpflügen die Aussaat. Wenn bis zum Spätherbst die Äcker stark verunkrautet sind, wie dies häufig vorkommt, fährt man zweck-
»5 mäßig einmal mit der Egge über die Beete und stellt diese nachher wieder hoch, d. h. es werden die alten Furchen nachgezogen.
Die genannte Arbeit ist nicht nur leichter wie die mit dem Wendepflug, sondern sie ist auch rascher zu bewältigen. Maßgebender Gesichtspunkt bleibt jedoch die bestmögliche Bodenbearbeitung.
2. Im Laufe des Winters wird gut verrotteter Kurzdung möglichst bei Frost ausgefahren und in die Furchen eingestreut. Der Dung bleibt bis zur Kartoffelsaat liegen und darf auf keinen Fall vor dem Anbau untergepflügt werden, da er an der Luft am besten weiterverrottet. Bis zum Frühjahr bildet der Dung eine lockere Humusschicht.
3. Das Verlegen der Kartoffeln erfolgt in die Winterfurchen, die vorher mit Scharen von etwa 15 cm Breite gründlich gelockert wurden. Beim Einpflügen vermischt sich der verrottete Dung mit dem gut durchlüfteten Boden und beide umschließen die Kartoffel. Die Keimlinge finden nun das vor, was sie zu einem guten und raschen Wachstum benötigen, nämlich einen lockeren Humus. Zum Einpflügen wird, dabei eine kleine Pflugschar mit Streichblech verwendet, das nur die obere Erde auf die Kartoffel schiebt. Auf diese Weise werden mit verhältnismäßig wenig Arbeit für die Saat die besten Wachstumsbedingungen geschaffen. Der Boden wird hierbei im Frühjahr nur wenig verletzt, behält also größtenteils seine winterliche Struktur und trocknet daher auch nach starken Regenfällen verhältnismäßig rasch ab. Somit besteht nicht die Gefahr, daß ausgesprochen naß im Acker gearbeitet werden muß. Es ist also wesentlich, daß der Boden im Frühjahr weitgehend unberührt bleibt und erst nach der Aussaat, zur Zeit des einsetzenden Wachstums aufgelockert wird. Das Wachstum setzt bei der genannten Behandlung viel rascher als sonst ein.
4. Wenn die Keimlinge etwa 5 cm lang sind, beginnt die erste Lockerungsarbeit. In der Furche wird nun etwas kräftiger nachgefahren und anschließend wird der Acker abgeeggt. Schollen treten dabei nicht auf. Das Unkraut wird dabei größtenteils mit vernichtet.
5. Sobald die jungen Pflanzen sichtbar werden, setzt die wichtigste Arbeit ein. Es erfolgt eine gründliche Lockerung des Beetes von beiden Seiten, möglichst nahe an und unter den Wurzelstöcken.
Dieser Arbeitsgang erfolgt mit einem besonders für diesen Zweck entwickelten Hackfruchtgerät. Zwei Schare von etwa 15 cm Breite werden dicht am Beet entlang geführt. Die Schare werden dabei so tief eingestellt, wie es für die Entwicklung des jungen Wurzelstocks notwendig ist. Dadurch wird der junge Wurzelstock näher an die Sonne gebracht. Durch die bessere Erwärmung wird das Wachstum stark gefördert. Das Unkraut wird durch diese Behandlung fast völlig vernichtet.
6. Etwa 10 bis 14 Tage nach dem oben genannten Arbeitsgang erfolgt das Vorhäufeln. Dabei werden die Furchen mit großen Scharen nachgefahren. Dieser Arbeitsgang wird vor allem durchgeführt, um vor Verunkrautung sicher zu sein. Gleichzeitig kommt dabei wieder etwas Erde auf die Wurzelstöcke. Dieser Arbeitsgang kann mit dem Hackfruchtgerät zwei-, oft auch dreireihig durchgeführt werden.
7. Das nachfolgende, endgültige Häufeln wird mit großen Scharen und Häufelkörpern entsprechend tief durchgeführt, damit hinter den Streichkörpern noch reichlich Erde abfällt und dadurch eine gute Lockerung erreicht wird.
Es muß als falsch bezeichnet werden, wenn zum Häufeln kleine Schare mit großen Streichkörpern verwendet werden. Dadurch wird die Furche glatt ausgestrichen. Bei trockener Witterung bilden sich Risse, und die Kartoffel erleidet Schaden durch Bodenverhärtung.
Die Bedeutung dieses in jahrzehntelanger Arl)cit bis zu dieser Form entwickelten Anbauvcrfahrens tritt besonders in ungünstigen Jahren, d. h. bei großer Nässe bzw. bei großer Trockenheit klar hervor. Die lirträge waren in solchen Jahren meist um ein Mehrfaches größer als bei dem alten Anbauverfahren.

Claims (7)

PATENTANSPRÜCHE: Verfahren zur Bodenbearbeitung beim Kartoffelanbau, gekennzeichnet durch die Aufeinanderfolge der nachstehenden Arbeitsgänge:
1. Stoppelschälen mit Beetpflügen im Herbst,
bei tstarker Verunkrautung im Spätherbst evtl. nachfolgendes Eggen und Hochstellen der Beete;
2. Kurzdungeinstreuen in die Beetfurchen im Winter, möglichst bei Frost;
3. Einlegen der Saatkartoffeln in die Winterfurche, Einpflügen derselben, wobei der verrottete Kurzdung mit untergebracht wird;
4. nach dem Keimen erste Lockerung des Bodens mit anschließendem Abeggen;
5. nach dem Sichtbarwerden der jungen Pflanzen Lockern des Bodens beiderseits der Pflanzen möglichst nahe an und unter den Wurzelstöcken mit tief eingestellten, etwa 15 cm breiten Scharen;
6. nach weiteren 10 bis 14 Tagen Vorhäufeln mit größeren Scharen;
7. endgültiges Häufeln mit großen Scharen und Häufelkörpern.
5236 7.
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