DE8326328U1

DE8326328U1 - Acetabulumpfanne

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Publication number: DE8326328U1
Application number: DE8326328U
Authority: DE
Original assignee: ORTHOPLANT VERTRIEBS-GMBH 2800 BREMEN DE
Current assignee: ORTHOPLANT VERTRIEBS-GMBH 2800 BREMEN DE
Publication date: 1984-01-12

Description

orthoplant Vertriebs-GmbH, Leerkämpe 12, 2800 Bremen 66

Acetabulumpfanne

Die Erfindung betrifft eine Acetabulumpfanne für eine Hüftgelenk-Endoprothese, insbesondere für Reoperationen, im wesentlichen bestehend aus einer etwa halbkugelförmigen Schale, an deren Rand über einen Bereich von etwa 180 ein nach außen vorstehender, flanschartiger Stützkragen angeordnet ist, dessen freier Rand unter Bildung einer~Hohlkehle zur Außenseite hin umgebördelt ist.

Derartige Hüftgelenkpfannen, die insbesondere für Reoperationen bestimmt und geeignet sind, also für Einsatzfälle, bei denen eine bereits implantierte Hüftgelenkendoprothese ganz oder teilweise aufgrund aufge—

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tretener Lockerungen, Infektionen ο.dgl. durch eine neue Prothese ersetzt werden muß (aber auch ggf. für andere Einsatzfälle, in denen eine im wesentlichen halbkugelförmige Normalpfanne sich aufgrund der gegebenen Umstände sich - insbesondere ganz oder weitgehend zementfrei - nicht im Knochengewebe des natürlichen Acetabulums verankern läßt), sind an sich bekannt, und zwar ist bei diesen bekannten Pfannen der nicht mit deir. Stützkragen

t versehene Randabschnitt der Schale so ausgebildet, wie

dieses bei den normalen Acetabulumpfannen mit halbkreisförmiger Außen- und Innenseite der Fall ist. Es hat sich aber gezeigt, daß insbesondere bei derartigen Prothesenpfannen mit Stützkragen, die aufgrund der vor-

- stehend angedeuteten Anwendungsfälle eine größere Wandstärke aufweisen als normale halbkugelförmige Pfannen, der nicht mit dem Stützkragen versehene Randbereich der Pfanne im implantierten Zustand zu Behinderungen des betreffenden Patienten führen kann, insbesondere weil eine derartige vorbekannte Pfanne den natürlichen Gegebenheiten des Acetabulums hinsichtlich dessen geometrischer Ausbildung nicht Rechnung trägt, so daß es bereits dem Operateur Schwierigkeiten macht, den Nsrvus fem.ura.lis und den ihn begleitenden Sehnenstrang in der gebotenen Weise an der Pfanne vorbeizuführen, und daß es dennoch zu Bewegungsbehinderungen des Patienten kommen kann.

Ein weiterer Nachteil bekannter Acetabulumpfannen der hier in Rede stehenden Gattung besteht darin, daß die Ausbildung des Stützkragens, insbesondere deren Hohlkehle, den natürlichen Gegebenheiten nicht hinreichend Rechnung trägt, da die Hohlkehle in einem radialen Querschnitt im wesentlichen halbkreisförmig ausgebildet ist und demgemäß den bekannten konstruktiven Gegebenheiten des

Acetabulums bzw. des Limbus nicht hinreichend Rechnung trägt, da sich an das Acetabulum bzw. den Limbus im natürlichen Knochengewebe bekanntlich ein rampenförmiger Abschnitt anschließt, der in einem Xtfinkel von etwa 60 - 80° zu einer Vertikalen verläuft,- die im Bereich des Limbus parallel zu der Symmetrieachse der geometrischen Acetabulumhalbkugel verläuft.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die bekannten Acetabulumpfannen der eingangs beschriebenen Gattung unter Vermeidung der vorstehenden und weiterer Nachteile dahingehend zu verbessern, daß die Pfanne bei optimaler Randstabilität in dem nicht mit dem Stützkragen versehenen Randabschnitt einen hinreichend großen Freiraum außerhalb der eigentlichen Lagerfläche für den Femurkopf schafft, und daß nicht nur die Abstützung des Stützkragens am Limbus verbessert wird, sondern darüber hinaus auch die Verbindung zwischen Pfanne und Knochengewebe insbesondere im Bereich des Stützkragens, und zwar insbesondere bei zementfreier oder weitgehend zementfreier Implantation.

Als Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß der nicht mit dem Stützkragen versehene Randabschnitt der Schale an deren Außenseite mit einer Anfasung versehen ist, die im wesentlichen von der Meridianebene der im wesentlichen halbkugelförmigen Lagerfläche für den Femurkopf unter einem Winkel von 60 bis 80 , vorzugsweise etwa ca. 7O verläuft.

Bevorzugt beginnt die Anfasung nicht unmittelbar an der im wesentlichen halbkugelförmigen Lagerfläche, sondern mit einem Abstand von beispielsweise ca. 5 mm zu diesem und erstreckt sich etwa über ein Drittel der Pfannenhöhe.

um die Abstützung des zur Außenseite der Pfanne hin umgebördelten Stützkragens am Limbus zu verbessern, verläuft der umgebördelte freie Abschnitt des Stützkragens bevorzugt etwa unter einem Winkel von 45° zur Außenseite der Schale bzw- zu deren Symmetrieachse, wobei die Hohlkehle in einem radialen Querschnitt abgerundet ist, so daß sich insgesamt etwa ein Hohikehlenprofil ergibt, welches dem Abschnitt eines Ovals entspricht.

Weiterhin ist in besonders bevorzugter Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung vorgesehen, daß der nicht mit einem Stützkragen versehene Randabschnitt in axialer Richtung zu der der Hohlkehlenseite abgekehrten Außenseite des Stützkragens versetzt angeordnet ist, wobei der Versatz bevorzugt etwa 3 bis 5 mm beträgt, wie dieses weiter unten anhand eines Äusführungsbeispiels noch weiter erläutert ist.

Weitere bevorzugte Ausgestaltungen der vorliegenden Er- \

findung sind in den Unteransprüchen beschrieben. j.

Die Erfindung ist nachstehend anhand eines Ausführungs- f beispiels unter Bezugnahme auf eine Zeichnung weiter |

erläutert. Es zeigt: |

Fig. 1 eine Draufsicht auf die Außenseite einer ;

erfindungsgemäßen Acetabulumpfanne in j

Richtung des Pfeiles I in Fig. 2 gesehen; ]

und I

Fig. 2 einen Schnitt durch die Darstellung gemäß Fig. 1 in Richtung der Schnittlinie II-II gesehen.

Die Zeichnung zeigt eine im ganzen mit 1 bezeichnete Acetabulumpfanne aus einem gewebeverträglichen Polyäthylen für eine nicht dargestellte Hüftgelenk-Endoprothese. Die Pfanne 1 besteht im wesentlichen aus einer etwa halbkugelförmigen Schale 2, an deren Rand über einen Bereich von etwas mehr als 18Ο ein nach außen vorstehender, flanschartiger Stützkragen 3 angeordnet ist, dessen freier Rand unter Bildung einer Hohlkehle 4 zur Außenseite der Schale 2 hin umgebördelt ist, wie dieses insbesondere aus Fig. 2 erkennbar ist.

Der nicht mit dem Stützkragen 3 versehene Randabschnitt der Schale 2 ist mit einer Anfasung 7 versehen, die von der Meridianebene 8 der halbkugelförmigen Lagerfläche 9 der Schale 2 für einen nicht dargestellten, kugelförmigen Femurkopf unter einem Winkel ⁰C von 70 verläuft. Wie aus Fig. 2 erkennbar ist, beginnt die Anfasung 7 erst mit einem Abstand a von 5 mm von der halbkugelförmigen Lagerfläche 9, und die Höhe h der Anfasung 7 erstreckt sich über etwa ein Drittel der Pfannenhöhe (H).

Wie aus Fig„ 2 erkennbar ist, verläuft der Stützkragen 3 unter einem Winkel ß von etwa 45 zur Außenseite der Schale 2. Die Hohlkehle 4 ist in einem radialen Querschnitt so abgerundet, daß der Krümmungsabschnitt etwa einem Abschnitt eines Ovals entspricht, so daß sich die Hohlkehle 4 insgesamt dem Limbus des Acetabulums in optimaler Weise anpaßt und demgemäß eine hervorragende Abstützung gegeben ist.

Wie weiterhin aus Fig. 2 erkennbar ist, ist der nicht mit einem Stützkragen 3 versehene Randabschnitt 5 in axialer Richtung zu der der Hohlkehlenseite abgekehrten Außen-

-s-

seite des Stützkragens 3 um ein Maß v versetzt angeordnet, welches bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel etwa 5 mm beträgt.

Der Stützkragen 3 ist mit vier Durchgangsbohrungen 11 verseben, die jeweils einen Durchmesser von 6 mm aufweisen und u.a. einer Fixierung der Pfanne 1 im Knochengewebe des Acetabulums dienen. Weiterhin ist für diese Fixierung die Außenseite der Schale 2 mit einer reliefartigen Profilierung versehen, die durch konzentrisch zur Symmetrieachse 12 verlaufende Nuten 13 sowie rechtwinklig hierzu verlaufende Nuten 14 (s. Fig. 1) ausgebildet sind, wobei die Nuten 14 jeweils einen konstanten Teilungswinkel von etwa 60° aufweisen und zu den Bohrungen 11 in radialer Richtung fluchten, soweit diese vorhanden sind.

Zur Markierung im Röntgenbild ist in eine der Nuten 13 ein Drahtring 16 eingelegt.

Soll eine erfindungsgemäße Acetabulumpfanne 1 im Acetabulum fixiert werden, was insbesondere bei Reoperationen der Fall ist, so wird das Acetabulum mit einem geeigneten Fräser zunächst einmal entsprechend der äußeren Geometrie der Schale 2 halbkugelförmig ausgefräst und die Pfanne I wird sodann in diese Ausfräsung so eingesetzt, daß ihr Stützkragen 3 den Limbus des Acetabulums übergreift, wobei sich die Innenseite des Stützkragens 3 und die Hohlkehle 4 weitgehend satt an das natürliche Knochengewebe anlegen. An dem nicht mit einem Stützkragen 3 versehenen, gegenüberliegenden Randabschnitt 6, an dem das natürliche Acetabulum sich annähernd nur fast bis zum Boden der Halbkugelform des Acetabulums erstreckt, befindet sich im implantierten Zustand mithin der angefaste Abschnitt, der mithin praktisch zu dem dort vorhandenen Knochengewebe

fluchtet und demgemäß einerseits eine weder den Operateur noch audii den Patienten beachtlich behindernde Konstruktion darstellt, und der andererseits dennoch eine hervorragende Abstützung für den in die Lagerfläche 9 einzusetzenden kugelförmigen Femurkopf bietet.

Akte: 0268

BEZUGSZSICnEIiLISTE
(LIST OF SSFERENCE NUMERALS)

^ Acetabulumpfanne	1
ρ Schale (von 1)	2
3 Stützkragen
4 Hohlkehle	4
5 -	5
5 Randabschnitt (ohne 3; von 2)	6
"7 Anfasung (von 6}	7
g Meridianebene (von 9)	8
9 Lagerfläche (von 2)	9
10 -	10
11 Bohrungen (in 3)	11
12 Symmetrieachse	12
13 Nuten	15
14 Nuten	14
15 -	15
16 Drahtring	16
17	17
18	18
19	19
20	20
0.I	21
22	22
25	25
24	24
25	25
?(=>	26
27	27
28	28
29	29
50	50

Claims

Β£>έ$ΜΕϊίΒ & ΒΟΒΗΜΕΚΓ 0 268 Ansprüche

1. Acetabulumpfanne für eine Hüftgelenk-Endoprothese, insbesondere für Reoperationen, im wesentlichen bestehend aus einer etwa halbkugelförmigen Schale, an deren Rand über einen Bereich von etwa 180° ein nach außen vorstehender, flanschartiger Stützkragen angeordnet ist, dessen freier Rand unter Bildung einer Hohlkehle zur Außenseite hin umgebördelt ist, dadurch gekennzeichnet, daß der nicht mit dem Stützkragen (3)

versehene Randabschnitt (6) der Schale (2) an deren Außenseite mit einer Anfasung (7) versehen ist, die im wesentlichen von der Meridianebene (8) der im wesentlichen halbkugelförmigen Lagerfläche (9) für einen Femurkopf unter einem Winkel von etwa 60 - 80° verläuft.

2. Pfanne nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Anfasungswinkel etwa 70 beträgt.

3. Pfanne nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Anfasung (7) mit Abstand (a) von der halbkugelförmigen Lagerfläche (9) beginnt.

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BOEHMERT] & ÖQEHfylgfcjr - 2 -

4. Pfanne nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet/ daß der Abstand a) der Anfasung (7) von der halbkugelförmigen Lagerfläche (9) etwa 5 mm beträgt.

5. Pfanne nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Anfasung (7) sich «twa über ein Drittel der Pfannenhöhe (H) erstreckt.

6. Pfanne nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Stützkragen (3) mit wenigstens einer Durchgangsbohrung (11) versehen ist.

7. Pfanne nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß vier Durchgangsbohrungen (11) vorhanden sind.

8. Pfanne nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Stützkragen (3) etwa unter einem Winkel von 45° zur Außenseite der Schale (2) verläuft, wobei die Hohlkehle (4) im radialen Querschnitt abgerundet ist.

Bl Pfanne nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenseite der Schale (2) in an sich bekannter Weise mit einer reliefartigen Profilierung versehen ist.

1O. Pfanne nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Profilierung durch konzentrisch zur Symmetrieachse (12) und rechtwinklig hierzu verlaufende Nuten (13, 14) ausgebildet ist.

11. Pfanne nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der nicht mit einem Stützkragen (3) versehene Randabschnitt (6) in axialer Richtung zu der der Hohlkehlenseite abgekehrten Außenseite des Stützkragens (3) versetzt angeordnet ist.

12. Pfanne nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet^ daß der Versatz (v) etwa 3-5 mm beträgt.