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Uberspannungsschutzsicherung Die vorliegende Erfindung bezieht sich
auf Überspannungsschutzvorrichtungen bzw. Blitzschut.zsicherungen, insbesondere
auf eine verbesserte Blitzschutzsicherung des Ausblasetyps.
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Ausblaseblitzschutzsicherungen bestehen im wesentlichen aus im Abstand
voneinander befindlichen Elektroden, die in eine Kammer, in der Regel eiii zylindrisches
Rohr, hineinragen, welches ein Material, wie z. 13. Vulkanfiler enthält oder mit
ihm ausgeschlagen ist und welches Gase entwickelt, wenn es durch einen elektrischen
Lichtbogen erhitzt wird, wobei eine der Elektroden mit einem Abzug versehen ist,
um das Entweichen der während des 13etriel>es gebildeten Gase zu gestatten. Wenn
ein Spannungsstoß zur Entladung kommt, bildet sich ein Lichtlogen zwischen den Elektroden,
große Mengen nichtleitenden Gases werden entwickelt, die mit den Lichtbogengasen
durchwirbelt «-erden, und der Lichtbogen wird dadurch ausgeblasen; ferner wird der
Weg des Lichtbogens nichtleitend gemacht, und zwar durch den Gasstrom, der durch
die Abzugsöffnungen entweicht, wodurch dann der Starkstrom unterbrochen wird, der
gewöhnlich auf eine solche Entladung innerhalb der ersten Halbwelle zu folgen pflegt.
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Um eine gute Unterbrechungscharakteristik, insbesondere bei schwachen
Strömen zu erreichen, muß der Weg des Lichtbogens möglichst eingeschränkt werden.
Es ist üblich, die Ausblaseblitzschutzsicherungen mit Mitteln zur Beschränkung des
Lichtbogenweges zu konstruieren, so d'aß sich der Lichtbogen in einem verhältnismäßig
engen Raum entwickelt. Wenn jedoch starke Ströme auftreten, hat die große Menge
an Gas, die innerhalb sehr
kurzer Zeit in dem beschränkten Raum
erzeugt wird, einen außerordentlich hohen Gasdruck zur Folge und dadurch wiederum
gefä'hrlic'he Stoßbeanspruchungen bzw. Explosivkräfte im Rohr. Um diesen gefährlichenZerknallkräften
zuwiderstehen, muß das Rohr so konstruiert sein, daß es eine sehr hohe mechanische
Festigkeit besitzt; oft 'hat es sich als notwendig erwiesen, einen in Reihe geschalteten
Widerstand mit Blitzschutzsicherungen dieses Typs zu vereinen, um die Stromstärke
auf einen unschädlichen Wert herabzusetzen.
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Das Hauptziel der vorliegenden Erfindung ist es, eine ' Blitzschutzsicherung
des Ausblasetyps zu schaffen, welche sowohl für starke wie für schwache Ströme eine
gute Unterbrechungscharakteristik aufweist, bei welcher aber die Entwicklung übermäßiger
Gasdrücke vermieden wird.
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Bei dieser Zielsetzung besteht die vorliegende Erfindung in erster
Linie aus einer Blitzschutzsicherung des Ausblasetyps, bei, welcher ein loser Stapel
flacher, kreisrunder Elemente zwischen den Elektroden angeordnet ist, um den Lichtbogenweg
einzuschränken, wobei die kreisrunden Elemente sich axial bewegen können, damit
das Gas während einer Entladung frei zwischen denselben strömen kann, und wobei
einige der Elemente vorzugsweise eine zentrale Aussparung haben, in welche das Gas
einströmen kann, um den Gasdruck herabzusetzen, ohne doch praktisch die Einschränkung
des Lichtbogenweges zu beeinträchtigen. Vorzugsweise ist auch in der nicht mit Abzug
versehenen Elektrode ein Gasvorratsraum vorgesehen, der weiterhin dazu beiträgt,
den Gasdruck niedrig zu halten.
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Mehrere bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung sind
an Hand eines Beispiels in der Zeichnung dargestellt.
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Fig. i ist ein Vertikalschnitt einer Blitzschutzsicherung des Ausblasetyps
gemäß der vorliegenden Erfindung; Fig.2 und 3 sind perspektivische Ansichten von
Bauelementen der Blitzschutzsicherung nach Fig. i ; Fig.4 ist ein Vertikalschnitt
eines Bruchstücks einer Blitzschutzsicherung, der eine abgeänderte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung darstellt; Fig.5 ist eine perspektivische Ansicht einer
Scheibe bzw. eines Ringes, wie er in der Ausführungsform nach Fig.4 verwendet wird;
Fig. 6 ist die perspektivische Ansicht einer anderen Form eines Ringes, wie er in
der Ausführungsform nach Fig. 4 verwendet werden kann; Fig. 7 ist ein Vertikalschnitt
eines Bruchstücks einer anderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung; Fig.
8 und 9 sind perspektivische Ansichten von Bauelementen der Blntzschutzsicherung
in der Anordnung gemäß Fig. 7.
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Die in Fig. i dargestellte Blitzschutzsicherung umfaßt ein zylindrisches
Rohr i aus Vulkanfiber oder einem anderen geeigneten Isoliermaterial, welches bei
Auftreten eines elektrischen Lichtbogens Gase entwickelt und genügende mechanische
Festigkeit besitzt. Das Rohr i ist hier als ein einziges Rohrstück dargestellt,
aber es ist selbstverständlich, daß jede geeignete Rohrkonstruktion mit zylindrischer
Innenfläche aus isolierendem, gasentwickelndem Werkstoff verwendet werden kann.
Das Rohr i ist innen an jedem Ende mit Gewinde für die Aufnahme gegenüberstehender,
im Abstand voneinander befindlicher Elektroden versehen. Ein oberes Elektrodenelement
2 ist in das obere Ende des Rohres i eingeschraubt und besteht in der dargestellten
besonderen Ausführungsform aus einem rohrförmigen Metallstück, welches in einen
flachen Elaktrodenteil oder Kopf 3 von geringerem Durchmesser ausläuft. Das Elektrodenelement
2 besitzt rund um die Elektrode 3 mehrere Öffnungen 4, um eine Verbindung zwischen
dem Rohr i und dem Innern des hohlen Elektrodenelements 2 herzustellen. Eine Kappe
5 ist auf das obere Ende des Elektrodenelements 2 aufgeschraubt und berührt das
obere Ende des Rohres i, um das Oberteil der Anordnung praktisch gasdicht abzuschließen.
Ein Klemmenstift 6 ist in die Kappe 5 eingeschraubt, um eine elektrische Verbindung
mit der oberen Elektrode herzustellen.
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Das untere Elektrodenelement 7 ist ein hohles, rührförmiges Metallstück,
welches in das untere Ende des Rohres i eingeschraubt ist und welches einen Elektrodenteil
bzw. Kopf 8 besitzt, der ähnlich dem Elektrodenteil 3 der oberen Elektrode gestaltet
ist. Mehrere Abzugsöffnungen 9 sind rund um den Kopf 8 vorgesehen, damit Gas aus
dem Innern des Rohres i durch das hohle untere Elektrodenelement 7 entweichen kann.
Die Elektrodenteile 3 und 8 der oberen und unteren Elektroden elemente 2 und 7 sind
innerhalb des Rohres i durch einen Abstand voneinander getrennt, der durch die gewünschte
Durchschlagsspannung des Rohres festgelegt wird, wobei die Anordnung so getroffen
wird, daß die Funkenstrecke zwischen den Elektroden innerhalb des Rohres erheblich
geringer ist als der Weg der trberschlagsspannung außen am Rohr, so daß Entladungen
zwischen den Elektroden stets innerhalb des Rohres stattfinden.
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Ein loser Stapel flacher, kreisrunder Elemente ist innerhalb des Rohres
1 in dem Raum zwischen den Elektroden angeordnet. In der bevorzugten Ausführung
nach Fig. i besteht dieser Stapel aus mehreren miteinander abwechselnden Ringen
to und Scheiben i i. Die Ringe io bestehen aus Vulkanfiber oder einem anderen geeigneten
gasentwickelnden Isoliermaterial, und obwohl sie aus Tafeln gestanzt werden können,
ist es doch besser, sie aus Rohren zu schneiden, und zwar wegen der größeren Festigkeit
und Zähigkeit infolge der körnigen Struktur am Umfang. Jeder der Ringe to besitzt
eine verhältnismäßig große zentrale Qffnung sowie einen in den Ring geschnittenen
Schlitz 12, dessen Seiten auseinanderstehen, so daß bei Schließen des Schlitzes
12 der Ring radial zusammengepreßt werden 'kann. Vorzugsreise wird der Schlitz 12
unter einem Winkel zur Achse des Ringes angeordnet, wie es die Fig. 2 zeigt, um
die Zusammendrückbarkeit zu erhöhen, dadurch, daß die
Seiten des
Schlitzes aufeinander gleiten können. Die Scheiben i i sind urdurchbohrte Scheiben
aus Vulkanfiber oder einem anderen. gasentwickelnden Isoliermaterial, und jede Scheibe
besitzt mehrere radiale Nuten 13 an zum mindesten einer ihrer Oberflächen.
Bei der in den Fig. i und 3 gezeigten bevorzugten Ausführung besitzt jede Seheibe
vier Nuten 13 an jeder ihrer Oberflächen, wobei die Nuten auf entgegengesetzten
Seiten zueinander versetzt sind, um die Scheibe nicht unnötig zu schwächen; diese
Nuten nehmen an Tiefe gegen den Mittelpunkt der Scheibe zu ab. Die oberste und die
unterste Scheibe des Stapels brauchen die Nuten, wie in Fig. i dargestellt, nur
auf einer Seite zu haben.
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1)er Durchmesser der Ringe io ist so groß, daß sie in das Rohr i mit
einem nur geringen radialen Spiel zwischen den Ringen und dem Rohr hineinpassen,
um einen beschränkten Weg für den Lichtbogen zuzulassen. Die Scheiben i i haben
einen etwas geringeren Durchmesser, um die Durchwirbelung des während des Betriebes
entwickelten Gases zu vergrößern. Die Scheiben und Ringe sind miteinander abwechselnd
in einem Stapel angeordnet, dessen Höhe geringer ist als der Abstand zwischen den
Elektroden 3 und 8, so daß urfiter normalen Verhältnissen zwischen dem Oberteil
des Ring- und Scheibenstapels und der oberen Elektrode 3 ein Zwischenraum vorhanden
ist, wie es die Fig. i zeigt. Die Scheiben und Ringe sind lose aufeinandergeschichtet,
so daß sie sich im Rohr i voneinander lösen und axial bewegen können. Dabei sind
die Ringe so angeordnet, daß die Schlitze 12 nicht zueinander ausgerichtet sind,
um auf diese Weise zu vermeiden, daß die Entladung einen verhältnismäßig unbeschränkten
Weg vorfindet. Die Anordnung der Schlitze 12 in einem Winkel zur Achse hat indessen
die Wirkung, den Lichtbogenweg zu verlängern, falls eine Entladung durch einen oder
mehrere der Schlitze hindurchgehen sollte, und diese Wirkung ist dann von besonderer
Wichtigkeit, wenn die Schlitze versehentlich zueinander ausgerichtet worden sein
sollten.
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Die eigentliche Überspannungssicherung, einschließlich des Rohres
i mit seinen zugehörigen Elektroden, wird vorzugsweise in einem Porzellangehäuse
14 eingeschlossen, welches auf einer durchbohrten Unterlagscheibe 15 aufliegen
kann, die zwischen einer Schulter an dem unteren Elektrodenelement 7 und dem unteren
Ende des Rohres i eingeklemmt ist. Zwischen dem Gehäuse 14 und der Unterlagscheihe
15 wird vorzugsweise eine Dichtung 16 angeordnet. Eine Metallkappe 17
schließt
das Oberteil des Porzellangehäuses 14 ab, wobei eine Dichtung 18 zwischen die Kappe
17
und das Gehäuse 1.4 eingebracht wird, während andererseits die Kappe 17
durch einen Flanschteil ig an dem Klemmenstift 6 gehalten wird. Eine Packung 2o
befindet sich zwischen dem Flansch icg und der Kappe 17, und man sieht, daß,
wenn der Klemmenstift 6 fest angezogen wird, die ganze Anordnung starr zusammengehalten
wird. Eine geeignete Mutter 21 mit Unterlagscheibe oder sonstige Kleminetimittel
können an dem Stift 6 angebracht werden, um das Kabel an dem Stift anzuschließen.
Das untere Elektrodenelement 7 wird in eine Tragplatte bzw. einen Lagerarm 22 eingeschraubt
und an seinem Platz durch einen Federring 23 gehalten. Falls notwendig oder erwünscht,
kann an der Tragplatt-° 22 ein Leitblech 24 befestigt werden, um den. aus dem unteren
Elektrodenelement 7 austretenden Gasstrom in beliebiger Richtung von benachbarten
leitenden Teilen abzulenken.
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In Betrieb wird der Klemmenstift 6 mit der Klemme eines Transformators
oder irgendeines anderen zu schützenden 'Apparates oder auch mit einer Leitung 25
verbunden, und zwar über eine äußere in Reihe geschaltete Funkenstrecke 26 von beliebiger
geeigneter Gestalt. Das untere Eleiktrodenelement 7 ist, wie bei 27 angegeben, über
die Tragplatte 22 geerdet. Unter normalen Verhältnissen isoliert die Funkenstrecke
26 die Blitzschutzsicherung von der Spannung ,in der Leitung, so daß das Fiherrohr
i nicht dauernd an dieser Spannung liegt. Bei auftreten einer Überspannung infolge
Blitzschlages oder aus anderen Ursachen, welche die Durchschlagsspannung der Blitzschutzsicherurrg
überschreitet, werden sowohl die äußere Funkenstrecke 26 wie auch die innere Funkenstrecke
zwischen den Elektroden 3 und 8 durchschlagen, um die Überspannung zur Erde abzuleiten.
Auf diese Weise kommt zwischen den Elektroden 3 und 8 auf dem schmalen Wege zwischen
den Ringen io und der Wandung des Rohres ein Lichtbogen zustande, wobei die urdurchbohrten
Scheiben i i verhindern, daß eine Entladung durch die zentralen Öffnungen der Ringe
io stattfindet. Sobald der Lichtbogen zwischen den Elektroden 3 und 8 entsteht,
entwickelt sich eine große Menge verhältnismäßig wenig leitfähigen Gases aus dem
Fiberrohr i und den Fiberringen io sowie den Fiberscheiben i i. Dieses Gas wird
mit den Lichtbogengasen durchwi@rbelt und durch die Abzugsöffnungen y sowie durch
das untere rohrförmige Elektrodenelement 7 ausgestoßen, wodurch der Lichtbogen ausgeblasen
und der Lichtbogenweg nichtleitend gemacht wird, womit der Lichtbogen ausgelöscht
und der Starkstrom unterbrochen wird.
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Bei verhältnismäßig großer Stromstärke werden in dem engen Liehtbogenraurn
auch sehr große Gasmengen in sehr kurzer Zeit entwickelt, so daß das Gas rasch genug
durch die Abzugsöffnungen g entfernt werden muß, um den Aufbau sehr hoher Drücke
zu vermeiden. Indessen strömt das Gas im Lichtbogenweg durch die Nuten 13 in den
Scheiben i i irr die zentralen Öffnungen der Ringe i o, welche für das Gas zusätzlichen
Raum schaffen und damit den Druck abschwächen. Das in dieser Weise zwischen den
Scheiben und Ringen strömende Gas neigt dazu, dieselben axial auseinanderzublasen,
die oberste Scheibe zur oberen Elektrode 3 anzuheben und die anderen Scheiben im
Stapel voneinander zu trennen und damit noch mehr Raum für das Gas verfügbar zu
machen und somit den Gasdruck noch weiter herabzusetzen. Ebenso strömt
das
Gas am oberen Ende des Lichtbogenweges durch die Öffnungen 4 in das Innere des hohlen
oberen Elektrodenelements 2, welches für zusätzlichen Gasraum sorgt und den Gasdruck
weiterhin abbaut. Wenn der Gasdruck im Lichtbogenweg genügend hoch ist, werden die
Ringe io durch das Schließen der Schlitze 12 radial zusammengepreßt, womit der Lichtbogenweg
erweitert und der Gasdruck herabgesetzt wird. Wenn der Druck außergewöhnlich hoch
ist, können die Seiten der Schlitze 12 aufeinandergleiten, um die Ringe noch weiter
zusammenzupressen. Wenn die Ringe in dieser `''eise zusammengedrückt werden, nimmt
der Durchgangsquerschnitt des Lichtbogenweges natürlich zu, da aber ein wesentliches
Zusammendrücken der Ringe nur bei sehr hohen Gasdrücken stattfindet, d. h. bei sehr
starken Strömen, wird die Unterbrechungsfähigkeit der Blitzschutzsicherung nicht
ernstlich beeinträchtigt. Beim Zusammendrücken der Ringe neigt ihre Elastizität
dazu, sie in ihre normale Lage zurückzuführen, so daß dauernd eine Kraft ausgeübt
wird, die dazu neigt, den Durchgangsquerschnitt des Lichtbogenweges zu vermindern,
was die Unterbrechungsfähigkeit der Blitzschutzsicherung weiterhin verbessert. Diese
Wirkung bietet noch einen weiteren Vorteil, indem die Ringe zusammengedrückt werden
können, um sehr hohe Stromstöße hindurchzulassen, worauf sie sofort wieder in ihre
normale Lage zurückkehren, um die schwachen Folgeströme wirksam zu unterbrechen.
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Die beschriebene Konstruktion sorgt für beträchtlichen Gasspeicherraum
innerhalb der Blitzschutzsicherung in den zentralen Räumen der Ringe io und in dem
hohlen oberen Elektrodenelement 2, so daß das in dem engen Lichtbogenweg entwickelte
Gas in diese Räume strömen kann und der Gasdruck herabgesetzt wird. Da die Ringe
io praktisch nur bei sehr hohen Gasdrücken zusam= rrengepreßt werden, wird die Einschränkung
des Lichthogenweges aufrechterhalten, und damit besitzt die Blitzschutzsicherung
eine ausgezeichnete Stromunterbrechungscharakteristik sowohl bei stanken wie bei
schwachen Strömen, während die Entwicklung übermäßiger Gasdrücke vermieden wird.
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Es ist klar, daß innerhalb des Bereiches der vorliegenden Erfindung
verschiedene Abänderungen der bevorzugten Ausführungsform vorgenommen werden können.
So z. B. ist der Gasspeicherraum in der oberen Elektrode nicht immer notwendig,
und in einigen Fällen kann diese Elektrode als Vollkörper ausgeführt werden. In
einigen Fällen, in denen Gasspeicherraum in der oberen Elektrode vorgesehen ist,
hat man es nicht nötig, Gasspeicherraum in dem Stapel kreisrunder Elemente vorzusehen,
und die Ringe io können dann durch volle Scheiben ersetzt werden, woraus sich ein
Stapel von @Sc'heiben abwechselnd großen und kleinen Durchmessers ergibt. Betrieb
und Wirksamkeit solch einer Modifikation sind offensichtlich ähnlich der oben beschriebenen
Struktur.
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Eine weitere wahlweise Konstruktion ist in den Fig. 4 und 5 dargestellt.
Fig. .4 zeigt ein Bruchstück des Fiberrohrs i einer Blitzschutzsicherung, ähnlich
jener der Fig. i. Bei dieser Modifikation besteht der Stapel 'kreisrunder Elemente
abwechselnd aus undurchbohrten Fiberscheiben 30 und Fiberringen 31, jedoch halsen
sowohl die Scheiben 3o wie die Ringe 3 t alle den gleichen Durchmesser, passen in
das Rohr i mit einem kleinen radialen Spiel hinein, und die in Fig. 5 dargestellten
Ringe sind nicht geschlitzt, so daß sie kaum zusammendrückbar sind. Falls gewünscht,
können die Scheiben 30 etwas kleiner im Durchmesser als die Ringe 31 gehalten
werden, um die Durchwirbelung der Gase zu erhöhen. Bei dieser Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung sind radiale Nuten 32 in der einen Oberfläche jedes der Ringe
3i vorgesehen, damit Gas in die zentralen Räume der Ringe strömen kann. Die Scheiben
30 und Ringe 31 sind im Rohr i in gleicher Weise wie die Scheiben und Ringe der
Fig. i in losem Stapel aufgehäuft, und es ist klar, d'aß die Wirkungsweise dieser
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ähnlich der der oben beschriebenen ist.
Wenn also ein Lichtbogen in dem engen Raum zwischen dem Stapel von Scheiben und
Ringen und der Wandung des Rohres i auftritt, strömt das in denn engen Lichtbqgenweg
entwickelte Gas durch die Nuten 32 in die zentralen Räume der Ringe 31, um den Druck
zu vermindern und dann die Scheiben und Ringe auseinanderzudrüaken und damit den
Gasdruck weiterhin zu vermindern.
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Fig. 6 zeigt die wahlweise Form eines Ringes 33 zur Verwendung in
der Anordnung nach Fig.4. Der Ring 33 ist ähnlich dem Ring 31. abgesehen davon,
daß er mehrere flache Rad'ialnuten oder Vertiefungen 34 an beiden 0berfläclieii
besitzt. Die Nuten 34 sind leicht zu formen, indem man sie in den Ring einpreßt,
so daß also der Ring 33 billiger herzustellen ist als der Ring 31, bei welchem die
Nuten jede für sich in einem besonderen Arbeitsgang eingeschnitten w-erd'en müssen.
Der Ring 33 wird mit den Scheiben 30 in der in Fig. 4 gezeigten Weise zusammengebaut,
und die «,* irkungsweise der Anordnung ist dann die gleiche wie die vorher beschriebene.
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Die Fig.7 zeigt dann noch eine weitere Modifikation der vorliegenden
Erfindung, hei welcher die in den Fig. 8 und 9 dargestellten Ringe 35 und Scheiben
36 verwendet werden. Bei dieser Ausführungsform besitzen die Ringe 35 und die Scheiben
36 den gleichen Durchmesser, und sowohl die Ringe wie die Scheiben besitzen radial
nach außen vorstehende Finger bzw. Nasen 37. Die Ringe 35 und Scheiben 36 sind abwechselnd
in losem Stapel im Fiberrohr i angeordnet, wie es die Fig. 7 zeigt, ähnlich dem
Stapel in Fig. 1. Die vorstehenden Nasen 37 halten die Ringe 35 und die Scheiben
36 von der Wandung des Rohres i entfernt, zentrieren sie im Rohr und lassen einen
engen radialen Spielraum für den Lichtbogenweg zwischen dem Stapel von Scheiben
und Ringen und. dem Rohr i übrig. Bei Einbau des Stapels werden die Nasen 37 der
benachbarten Elemente, wie es die
Fig.7 zeigt, versetzt angeordnet,
so daß das Gas in der :Xxialrichtung frei strömen kann. Die Ringe 35 haben an einer
Oberfläche Radialnuten 38, damit das Gas in die zentralen Räume der Ringe strömen
kann, genau wie bei den vorhoc hesr-hriebenen :\usführungsformen der vorliegenden
Erfindung. Es ist klar, daß die Wirkungsweise der Anordnung nach Fig. 7 die gleiche
wie die vorbeschriebene ist. Diese Anordnung besitzt indessen den Vorzug, daß die
Nasen 37 die Ringe 35 und die Scheiben 36 zwangsläufig im Rohr i zentrieren, ,o
dali diese Elemente sich unter hohem Gasdruck nicht seitlich bewegen können, und
damit wird die Beschränk#ing des Lichtbogenweges aufrechterhalten und der Durchgangsquerschnitt
während einer Entladung nicht vergrößert, wie es bei den anderen Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung vorkommen kann, in welchen die Ringe und Scheiben seitlich
an die entgegengesetzte Seite des Rohres i gcl>reßt werden können.
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:\us vorstehendem geht hervor, daß die voiliegende Erfindung eine
Blitzschutzsicherung des Ausblasetyps mit einer sehr guten Stromunterlirecliungscli;iraikteristi'k
sowohl für schwache wie auch für starke Ströme vorsieht, bei welcher aber die Entwicklung
übermäßiger Gasdrücke verhindert wird, und zwar infolge der Vorrichtung für die
Gasdruckminderung, wodurch Gas in die Speicherräume innerhall> der Blitzschutzsicherung
strömt. Der lose Stapel flacher, kreisrunder Eleinente zwischen den Elektroden sorgt
für einen beschränkten Lichtbogenweg, so daß die gewünschte Unterbrechungsfähigkeit
gesichert bleibt, gestattet jedoch die Herabsetzung des Gasdrucks zur Verhinderung
der Entwicklung gefährlich hoher Drücke mit der sich aus letzteren ergebenden Gefahr
des Berstens der Blitzschutzsicherung.