DE819499C

DE819499C - Method and device for drying pulp

Info

Publication number: DE819499C
Application number: DEP38453A
Authority: DE
Inventors: Willy Buerkle
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1949-04-01
Filing date: 1949-04-01
Publication date: 1952-03-27

Description

Verfahren und Vorrichtung zum Trocknen von Zellstoff Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Trocknen von Zellstoff. Zum Trocknen von Zellstoff wurden bisher außer Eindicktrommeln, Zellenfiltern, Schneckenpressen u. dgl. in der Regel Entwässerungsmaschinen m:it Naß- und Trockenpartien verwendet. Dabei wurde die auf einer Siebpartie gebildete Zellstoffbahn über Maßpressen den dampfbeheizten Zylindern der Trockenpartie zugeführt. Dieses zur Zeit noch gebräuchlichste Verfahren ist mit folgenden wesentlichen Nachteilen behaftet: Durch die Pressungen, denen die Stoffbahn in der Entwäs,serungsmaschitie unterliegt, wird die Zellstoffaser stark deformiert. Die hohen in der Trockenpartie angewendeten Temperaturen führen zu einer Verhornung der Faser und damit zu einer wesentlichen Beeinträchtigung der Festigkeitseigenschaften und der Saugfähigkeit des Zellstoffs. Die Entwässerungsmaschinen nehmen einen verhältnismäßig großen Raum in Anspruch, erfordern hohe Anlagekosten und bedürfen sorgfältiger Bedienung und kostspieliger Wartung durch geschultes Personal. Die Siebe rund Filze der Entwässerungsmaschinen müssen häufig ausgewechselt werden. Der Kraft- und Wärmebedarf der Entwässerungsmaschinen ist sehr ,groß.Method and apparatus for drying pulp The invention relates to a method and a device for drying pulp. To dry up to now, apart from thickening drums, cell filters and screw presses, pulp has been used and the like, as a rule, dewatering machines with wet and dry sections are used. The pulp web formed on a wire section was used for dimension presses fed to steam-heated cylinders of the dryer section. This is currently the most common The process has the following major disadvantages: Due to the pressing, which the fabric web is subject to in the dewatering machine is the cellulose fiber badly deformed. The high temperatures used in the dryer section lead to a keratinization of the fiber and thus to a significant impairment of the Strength properties and the absorbency of the pulp. The dewatering machines take up a relatively large space, require high investment costs and require careful operation and expensive maintenance by trained personnel. The sieves and felts of the dewatering machines have to be changed frequently. The power and heat requirements of the dewatering machines are very, great.

Zwecks Schonung der Zellstoffaser hat man vereinzelt auch Entwässerungsmaschinen in Betrieb genommen, bei welchen die Stoffbahn unter Unterdruck getrocknet wird. Die Anlagekosten solcher Maschinen sind aber besonders hoch. Im übrigen haften auch diesen Maschinen die eingangs geschilderten Nachteile, wie Verformung der Faser beim Durchgang durch die Pressen, großer Raumbedarf, schwierige Bedienung und 'kostspielige Wartung sowie hoher Kraftbedarf, an. Auch Einrichtungen zum, Trocknen von Zellstoff mittels Warmluft sind in .neuerer Zeit bekanntgeworden. Sofern der Zellstoff dabei in Form von endlosen Bahnen oder Pappen durch Warmluftkanäle hindurchgeführt wird, ergeben sich bei Herstellung der Pappen und Bahnen die vorgeschilderten, insbesondere durch die starke Pressung bedingten Nachteile. Man ist deshalb gelegentlich auch schon dazu übergegangen., den Zellstoff in aufgelockerter Form mit Warmluft zu trocknen. Dabei werden zunächst endlose Bahnen- hergestellt und diese anschließend maschinell zerriissen. Das Reißprodukt besteht aus flockenförmigen Gebilden, die aus Bündeln verihältnismäßig stark verformter Fasern zusammengesetzt sind. Eine gleichmäßige Trocknung der Fasern unter Ausschaltung der Verhornungsgefahr ist auch mit diesem Verfahren nicht zu erreichen. Die Festigkeitseigenischaften d'es fertigen Zellstoffs sind nicht besser als bei Verwendung der üblichen Entwässerungsmaschinen. Ferner bestehen Vorschläge, die Zellstoffaser in nassem Zustand mittels Düsen in einen Strom aufsteigender Warmluft zu versprühen, aber auch diese Verfahren konmten sich bisher nicht durchsetzen, weil mit der Faser eine verhältnismäßig große Wassermenge verdampft werden ruß, wodurch die Leistung der Anlagen zu gering und die Wirtschaftlichkeit gefährdet ist.Dewatering machines are also occasionally used to protect the cellulose fibers put into operation, in which the fabric web is dried under negative pressure. The investment costs of such machines are particularly high. Incidentally, are also liable these machines have the disadvantages outlined above, such as deformation of the fiber when going through the presses, large space requirements, difficult operation and 'costly Maintenance and high power requirements. Also facilities for drying of pulp by means of warm air have recently become known. Unless the Cellulose in the form of endless webs or cardboard is passed through hot air ducts will result in the production of the cardboard and webs the above, in particular disadvantages caused by the strong pressure. One is therefore occasionally too already started to dry the pulp in loosened form with warm air. First, endless webs are produced and these are then made by machine torn. The torn product consists of flake-shaped structures made up of bundles are composed of relatively strongly deformed fibers. A steady one Drying the fibers while eliminating the risk of cornification is also possible with this Procedure not to be achieved. The strength properties of the finished pulp are no better than when using the usual dewatering machines. Further There are proposals that the pulp fiber in a wet state by means of nozzles in a To spray a stream of rising warm air, but these methods could also work not yet prevailing because the fibers carry a relatively large amount of water Soot is evaporated, which means that the performance of the systems is too low and the efficiency endangered is.

Durch die Erfindung werden die vorgenannten Nachteile der bekannten Zellstofftrocknuagsverfahren vermieden. Das Wesen der Erfindung besteht darin, daß der Zellstoff in bereits weitgehendst entwässertem Zustand in Form loser Fasern im Warmluftstrom getrocknet wird. Vorteilhaft werden die Fasern in senkrechter Richtung von oben nach unten durch den in entgegengesetzter Richtung .geleiteben Warmluftstrom geführt. Die Trocknung der Fasern erfolgt hierbei in einem senkrechten Schacht, in welchen die zu trocknenden Fasern von oben und die zum Trocknen dienende Warmluft von unten her eingeleitet werden. Dabei kann die Fallgeschwindigkeit der zu trocknenden Fasern inneinfacher Weise durch Veränderung der Strömungsgeschwindigkeit der Warmluft und bzw. oder der Eintrittsgeschwindigkeit der Fasern bei Eintritt in den Trockenschacht geregelt werden. Diesem Zweck können regelbare Fördereinrichtungen dienen. Die Warmluft wird vorteilhaft mit Temperaturen von So bis 85° in den Trockenschacht eingeleitet.The invention eliminates the aforementioned disadvantages of the known Pulp drying process avoided. The essence of the invention is that the pulp in the already largely dehydrated state in the form of loose fibers is dried in a stream of warm air. The fibers are advantageous in the vertical direction from top to bottom through the flow of warm air in the opposite direction guided. The fibers are dried in a vertical shaft, in which the fibers to be dried from above and the warm air used for drying be introduced from below. The speed of fall of the to be dried Fibers in a simple manner by changing the flow velocity of the warm air and / or the entry speed of the fibers when entering the drying shaft be managed. Adjustable conveyors can serve this purpose. The warm air is advantageously introduced into the drying shaft at temperatures from So to 85 °.

Der zur Ausübung des Verfahrens gemäß der Erfindung verwendete Trockenschacht, der durch einen Kamin, ein Rohr od.,dgl. gebildet werden kann, wird erfindungsgemäß an die 7ellstoffsortiervorrichtung unter Zwischenschaltung von faserschonenden Entwässerungseinrichtungen, wie Eindicktrommeln, Zellenfiltern, Schneckenpressen, Absetztrichtern, Zentrifugen od. dgl. und bzw. oder faserschonenden Aufschlagvorrichtungen wie Quirlen, Trockenseparatoren od. dgl. und Faserschonenden Fördereinrichtungen für gasförmige Mittel, wie Gebläsen, angeschlossen. An das untere offene Ende des Trockenschachts kann eine aus einem horizontalen Kanal und einem hin und her gehenden Kolben bestehende Ausstoßvorrichtung angeschlossen werden.The drying shaft used to carry out the method according to the invention, by a chimney, a pipe or the like. can be formed, is according to the invention to the pulp sorting device with the interposition of fiber-friendly dewatering devices, such as thickening drums, cell filters, screw presses, settling hoppers, centrifuges or the like or the like and fiber-saving conveying devices for gaseous agents, such as blowers, connected. One of a horizontal channel and a reciprocating piston existing ejector be connected.

Durch Anwendung des Verfahrens und einer Vorrichtung gemäß der Erfindung erreicht man, daß die Zellstoffaser während des Trocknun:gsvorgangs weitgehendst geschont wird und in ihrer ursprünglichen Form erhalten bleibt und daß eine Verhornung der Faser und damit eine Beeinträchtigung ihrer Festigkeitseigenschaften und ihrer Saugfähigkeit mit Sicherheit vermieden wird. Demgemäß zeichnet sich auch der erfindungsgemäß hergestellte Zellstoff durch außergewöhnliche Festigkeit und Saugfähigkeit aus.By using the method and an apparatus according to the invention one achieves that the cellulose fibers largely during the drying process is spared and is preserved in its original form and that a cornification of the fiber and thus an impairment of its strength properties and its Absorbency is avoided with certainty. Accordingly, the invention is also distinguished pulp is characterized by its exceptional strength and absorbency.

Vorrichtungen gemäß der Erfindung sind gegenüber den bekannten Zellstofftrockenvorrichtungen wesentlich billiger, undraumsparender, haben einen sehr geringen Kraft- und Wärmeverbrauch und' erfordern einen verhältnismäßig niedrigen Kostenaufwand für Bedienung und Wartung. Durch die Erfindung wird die Zellstofferzeugung mithin erheblich vereinfacht und verbilligt.Devices according to the invention are opposite to the known pulp drying devices much cheaper and more space-saving, they have very little power and heat consumption and 'require a relatively low cost of operation and maintenance. As a result of the invention, the production of pulp is therefore considerably simplified and cheaper.

Einte beispielsweise Ausführungsform der Erfindung ist in der Zeichnung veranschaulicht, die eine Zellstofftrockenvorrichtung gemäß der Erfindung in schematischer Darstellung zeigt. Der Weg des Zellstoffs durch die Trockenvorrichtung hindurch ist mit ausgezogenen Pfeilen bezeichnet. Der zu trocknende Zellstoff gelangt aus dem Ende i einer Sortiervorrichtung über das Zellenfilter 2 und die Schneckenpresse 3 zu dem Trockenseparator ¢ und den Quirlen 5, mit deren Hilfe der Stoff, gegebenenfalls unter Unterdruck, so lange aufgeschlagen wird, bis die einzelnen Fasern frei liegen. Von da wird der Zellstoff mittels eines regelbaren Gebläses 6 zu einem Fliehkraftabscheider 7 pneumatisch gefördert, der am oberen Ende eines Trockenturms 8 untergebracht -ist. Unterhalb des Abscheiders 7 ist eine, um ihre senkrechte Mittelachse drehbar gelagerte Scheibe 9 angeordnet, die mittels eines darunter befindlichen Motors io angetrieben wird. Beim Aufprall auf die rotierende Scheibe g werden etwaige Zusammenballungen der Zellstoffasern wieder aufgelöst und die einzelnen Fasern gleichmäßig über den Querschnitt des Trockenturms verstreut, um dann langsam nach unten hin abzusinken.One example embodiment of the invention is shown in the drawing Figure 3 illustrates a pulp drying device according to the invention in schematic form Illustration shows. The path of the pulp through the dryer is indicated with solid arrows. The pulp to be dried comes out the end i of a sorting device via the cell filter 2 and the screw press 3 to the dry separator ¢ and the whisk 5, with the help of which the substance, if necessary under negative pressure, until the individual fibers are exposed. From there the pulp is turned into a centrifugal separator by means of a controllable blower 6 7 pneumatically conveyed, which is housed at the upper end of a drying tower 8. Below the separator 7 is a rotatably mounted about its vertical central axis Disc 9 arranged, which is driven by means of a motor located below io will. Upon impact with the rotating disk g, any agglomerations are formed the pulp fibers dissolved again and the individual fibers evenly over the Cross-section of the drying tower scattered, then slowly descending towards the bottom.

Im unteren Ende des Trockenturms 8 ist eine nach unten hin konisch verjüngte Hülse i i eingebaut, die mit über ihren Umfang gleichmäßig verteilten Öffnungen 12 versehen ist. Die Öffnungen 12 dienen zum Durchlaß von Warmluft, die dem zwischen der Hülse i i und dem unteren Ende des Trockenturmes 8 gebildeten Ringraum 13 durch die Öffnung 14 von außen, her zugeführt wird, den Trockenturm 8 nach oben hin im Gegenstrom zu den Fasern durchströmt und dabei die Feuchtigkeit der Fasern aufnimmt. Der Weg der Warmluft ist durch punktierte Pfeile bezeichnet.In the lower end of the drying tower 8, a conically tapering sleeve ii is installed, which is provided with openings 12 evenly distributed over its circumference. The openings 12 are used for the passage of warm air, which is supplied to the annular space 13 formed between the sleeve ii and the lower end of the drying tower 8 through the opening 14 from the outside, flows through the drying tower 8 upwards in countercurrent to the fibers and thereby absorbs moisture from the fibers. The path of the warm air is indicated by dotted arrows.

An das untere offene Ende des Trockenturms 8 ist eine Ausstoßvorrichtung angebaut, die aus einem Kanal 1s und einem hin und her gehenden Kolben 16 besteht. Der trockene Zellstoff wird mittels des Kolbens 16 schubweise aus dem Kanal 15, in der Zeichnung in Richtung nach links, ausgestoßen.At the lower open end of the drying tower 8 is an ejector device cultivated, which consists of a channel 1s and a piston 16 moving back and forth. The dry pulp is by means of the Piston 16 out in bursts the channel 15, in the drawing in the direction to the left, ejected.

Durch Veränderung des Verhältnisses zwischen den Eintrittsgeschwindigkeiten von Zellstoff und Warmluft in den Trockenturm kann die Fallgeschwindigkeit der Fasern im Trockenturm in weiten Grenzen geregelt werden. Auf diese Weise und durch Regelung der Warmlufttemperatur kann der Feuchtigkeitsgrad des fertigen Zellstoffs nach Bedarf eingestellt bzw. verändert werden.By changing the ratio between the entry velocities Pulp and hot air in the drying tower can reduce the falling speed of the fibers can be regulated within wide limits in the drying tower. In this way and through regulation The warm air temperature can adjust the moisture level of the finished pulp as required can be set or changed.

Während des Trocknungsvorgangs erhält die Faser ohne Anwendung zusätzlicher Mittel eine starke Kräuselung. Der fertige Zellstoff ist daher besonders saugfähig. Dieses Verfahren eignet sich insbesondere zur Herstellung von Zellstoffwatte. Mittels des Kolbens 16 kann de Watte in beliebig begrenzbaren Teilmengen ausgestoßen werden. Auf diese Weise kann man beispielsweise auch Wattetampons in gebrauchsfertigem Zustand erhalten. An die Ausstoßvorrichtung kann die Verpackungsmaschine angeschlossen werden, mittels welcher die abgeteilten Wattemengen einzeln verpackt werden können.During the drying process, the fiber receives without any additional application Means a strong ripple. The finished pulp is therefore particularly absorbent. This method is particularly suitable for the production of cellulose wadding. Means of the piston 16 de wadding can be ejected in arbitrarily limited subsets. In this way, for example, cotton tampons can also be used in a ready-to-use condition obtain. The packaging machine can be connected to the ejector, by means of which the divided amounts of cotton wool can be packed individually.

Claims

PATENT CLAIMS: i. A method for drying cellulose using warm air, characterized in that the cellulose is dried in a largely dehydrated state: in the form of loose fibers in a stream of warm air.

2. Method according to Claim i, characterized in that the falling speed of the fibers to be dried by changing the flow rate of the Warm air and / or the entry speed of the fibers when entering, the drying shaft (8) is adjustable.

3. Device for performing the procedure according to claim 2, characterized in that for changing the flow velocity the warm air and, or. or the entry speed of the fibers adjustable conveyors to serve.

4. Device for performing the method according to claims i to 3, characterized in that the drying shaft (8) is connected to the pulp sorting device (i) with the interposition of fiber-friendly drainage devices, such as Thickening drums, cell filters (2), screw presses (3), settling hoppers, centrifuges or the like. Dry separators (4) or the like and fiber-saving conveying devices for gaseous or liquid funds, such as B. Blower (6). Connected.

5. Apparatus according to claim 4, characterized in that an ejector device consisting of a horizontal channel (15) and a reciprocating piston (16) is connected to the lower open end of the drying shaft (8). Cited pamphlets: German Patent Nos. 337 725, 509 541, 692 8 0 8, 712 308; Wochenblatt für Papierfabrikation, 1940, p. 611.