Verfahren zur Herstellung von Preßpulvern aus Dicyandiamid und Formaldehyd
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung eines. pulverförmigen,
in der Heißpresse leicht schmelzenden und schnell erhärtenden Kondensationsproduktes
aus Dicyandiamid und Formaldehyd.Process for the production of molding powders from dicyandiamide and formaldehyde
The present invention is a method for producing a. powdery,
Condensation product that melts easily in the hot press and hardens quickly
from dicyandiamide and formaldehyde.
Das neue Verfahren besteht darin, daß man i Mol Dicyandiamid auf 2,75
bis 3,25 Mol Formaldehyd bei Siedetemperatur oder darunterliegenden Temperaturen
zur alkalischen Kondensation aufeinander zur Einwirkung bringt. und bis zur-Ausbildung
einer klaren; lederartigen Gallerte polymerisiert. Nach dein Waschen, Trocknen und
Vermahlen erhält man ein Pulver, das sich leicht zu farblosen, klaren, gegen kochendes
Wasser außerordentlich beständigen Gegenständen verpressen läßt.The new method consists in that one mole of dicyandiamide to 2.75
up to 3.25 moles of formaldehyde at boiling point or temperatures below
brings each other to act for alkaline condensation. and up to training
a clear one; polymerized leather-like jelly. After your washing, drying and
When ground, a powder is obtained which is easily colorless, clear, against boiling
Water can be pressed into extremely resistant objects.
Es ist bereits vorgeschlagen worden, Kondensationsprodukte aus Dicyandiamid
und Formaldehyd dadurch herzustellen, daß man die beiden Komponenten im Verhältnis:
i : i oder i :2 bei Temperaturen unterhalb des Siedepunktes aufeinander einwirken
läßt. Nach diesem Verfahren erhält man jedoch nur hydrophile Harze, d. h. Lösungen,
aus denen das Harz erst .durch Abdampfen gewonnen werden kann, im Gegensatz zum
Verfahren gemäß vorliegender Erfindung, das die unmittelbare Gewinnung eines hydrophoben
Harzes: ermöglicht.It has already been proposed to use condensation products from dicyandiamide
and formaldehyde by using the two components in the ratio:
i: i or i: 2 interact at temperatures below the boiling point
leaves. However, only hydrophilic resins are obtained by this process; H. Solutions,
from which the resin can only be obtained by evaporation, in contrast to
A method according to the present invention, which is the immediate recovery of a hydrophobic
Harzes: made possible.
Es ist ferner vorgeschlagen worden, i Mol Dicyandiamid mit i,o bis
2,5 -Mol Formaldehyd bei-Siedetemperatur so lange zu kondensieren, bis beim Abkühlen
des Reaktionsgemisches ein hydrophob.es Harz sich ausscheidet. Das auf diese Weise
erhaltene Harz läßt sich jedoch nur in Gegenwart artfremder Trägersubstanzen, wie
Holzmehl, Baumwolle usw., verpressen und ist überdies außerordentlich empfindlich
gegen heißes Wasser, im Gegensatz zu dem nach vorliegender Erfindung hergestellten
Produkt, das sich auch ohne Füllstoff verpressen läßt und gegen heißes und sogar
kochendes Wasser sehr beständig ist. So ergeben Vergleichsversuche mit- einem Mol'verhältnis
i ::2,5 einerseits und einem solchen von i : 3 andererseits bei sonst völlig gleichen
Herstellungsbedingungen Harze, die nach Beimischung von Holzmehl, Trocknen bei ioo°
und Verpressen bei t35° Preßkörper, die nach '/4stündigem Kochen mit Wasser im ersteren
Fall weiß
und fleckig wurden, während sie im zweiten
Fall unv,-ränd-ert blieben.
F_: ist auch bekannt, Casein-Formald-eliyd-
Kondensationsprodukte unter -Mitwirkung
von Dicyandiamid herzustellen. Zufolge der
vorband enen großen Caseinmenge wird hier-
1>:i ein so erheblicher Teil des Formaldeli_@-:L
g:bunden, daß im fertigen Produkt das :1l #@
kularverhältnis des Dicyandiamids zum @o "-
al,leliyd mir etwa 1 :2 entspricht. Demgeg
über g'-lingt es, bei Einhaltung des bean-
spruchten Molverhältnisses ohne Verwendung
des aus verschielenen Gründen unerwünsch-
ten Caseins hochwertige Preßpulver atts Di-
cyandianiic1 und Formaldehyd allein Herzu-
stellen. ,
Es ist weiter bereits vorgeschlagen worden,
die Reaktion zwischen Dicyandiainid und
Formaldehyd in Gegenwart hydroxylionen-
abspaltender Stoffe durchzuführen, uni auf
diese Weise die Wasserempfindlichkeit der
Kondensationsprodukte- herabzusetzen. Auch
diese Maßnahme hat nicht den gewünschten
Erfolg.
Die eingehenr12 Untersuchung der Reak-
tion zwischen Dicvandiamid und Formal-
clehyd ergab nämlich, daß das Molverhältnis
,l, -r aufeinander zur Einwirkung kommenden
Konipori@enten, dein bei allen bisher angeführ-
ten Verfahren nur eine ganz untergeordnete
Rolle zugeschrieben worden ist, bei der alka-
lischer- Kondensation von ausschlaggebender
B°deutung für die Wasserbeständigkeit der
Kondensationsprodukte ist. Die besten Er-
gebnisse wurden S; -halten bei Anwendung
von 3 -h101 Formaldehyd auf i Mol Dicyan-
diamid. Geht man mit der Formaldehyd-
inenge herunter, so nimmt die Wasserbestän-
digkeit ab; erhöht man sie, so erhält man hy-
drophile, erst durch Eindampfen isolierbare
Harze. Die untere Grenze liegt bei etwa 2,73
V01, die obere bei etwa 3,23 Mol Forinal-
dehvd. Die Wasserbeständigkeit der auf diese
Wrise hergestellten Produkte ist schon vor
rler endgültigen, in der Heißpresse stattfin-
den-len Überführung in den höchsten Poly-
merisationsgrad so groß, daß der geringe
noch vorhandene wasserempfindliche Anteil
sich durch heißes Wasser Herauslösen läßt,
Ohne daß die Hauptmenge des Harzes ange-
griffen wird.
Es- wurde ferner gefunden, daß es zur Ge-
winnung kochbeständiger Kondensationspro-
dukte aus. Formaldehyd und Dicyandianiid
notwendig ist, vor dem Trocknen die in der
Gallerte noch enthaltene geringe Meng:
niedrig polymerer Anteile durch B-2handeln
mit heißem NVasser. zwecl:inä ßig unter
stetiger Neutralisation der hierbei entstefen-
den basischen @ydrolysenprodulae, h;_raus_
zulösen.
Dem Preßpulver können in`bekannterWeise
Füll- und Farbstoffe, Flußmittel und Erhär-
tu.ngsbeschleuniger zugesetzt «-erden.
Beispiele
1. 168- Dicyandiamid (2 110l) «-erden
cri .18o ccin 4o°J°igeiii Formalin (6 :a101)
U ,'rt. Die Lösung wirrt 2'i., Stunden unter
' kfltiß im Sieden gehalten. Bei Erneichen
=i@depunktes wird die Lösung von selbst
' äliscü: anschließend -wird ini Wasserba#1
bei So=' so lange polymerisi.crt; bis eine
klare, lederartge Gallerte ents,anden ist. D1):
Gallerte wird' zerkleinert m::1 iin Trocken-
schrank so lange bei roo bis iio° belassen,
bis eine Probe des Harzes in der Heißpresse
schnell erhärtet. Nach dieser Zeit wird die
Gesamtmenge fein vermahlen, mit Wasser
aufgeschlämmt und unter ständigem l.-utra-
lisieren mit Salzsäure so lange auf 6o bis 70°
gehalten, bis keine basischen Zersetzungspro-
dukte mehr auftreten. Dieses ist daran zti
erkennen, daß die Lösung längere Zeit neu-
tral bleibt. Der überschüssige Formaldehyd
und die wasserempfindlichen Ant:fe geh"ii
dabei in Lösung. lach dein Abrutschen und
Waschen wird ini Vakuum bei Zimmerteni-
h:i-atur getrocknet. Das so erhaltene Pulver
läßt sich in der Heißpresse bei etwa 14()-
rasch zu farblosen, klaren und völlig wasser-
beständigen Gegenständen verpressen.
2. 3o.1 g Dicyandiamid (6 11o1) werden
in 1.1.1o ccm (18 Mol) .lo°@°igem Formalin
gelöst. Lach 31;'.stündigern Sieden am
Rückflußkühler trägt man iSo g Zell-
stoff ein und polymerisiert etwa 23 Stunden
im Wasserbad bei So', Die Weiterbehand-
lung erfolgt gemäß Beispiel i. 'Man erhält
stark durchscheinende, mechanisch außer-
ordentlich stabile Preßlinge.
It has also been proposed to condense 1 mol of dicyandiamide with 1.0 to 2.5 mol of formaldehyde at boiling temperature until a hydrophobic resin separates out when the reaction mixture cools. However, the resin obtained in this way can only be pressed in the presence of alien carrier substances, such as wood flour, cotton, etc., and is also extremely sensitive to hot water, in contrast to the product made according to the present invention, which can also be pressed without filler and is very resistant to hot and even boiling water. Comparative tests with a molar ratio i :: 2.5 on the one hand and a molar ratio i: 3 on the other hand with otherwise completely identical production conditions result in resins which, after admixing wood flour, drying at 100 ° and pressing at t35 °, compacts which are after '/ 4 hours of boiling with water in the former case white and were stained while in the second
Case remained unchanged.
F_: is also known to be casein formaldehyde
Condensation products with participation
of dicyandiamide. According to the
A large amount of casein is pre-tied here-
1>: i such a significant part of the Formaldeli _ @ -: L
g: bound that in the finished product the: 1l # @
ular ratio of the dicyandiamide to the @o "-
al, leliyd equals about 1: 2 to me. On the other hand
about g'-succeeds, if the requested
claimed molar ratio without use
of the undesirable for various reasons
ten caseins high-quality pressed powder atts di-
cyandianiic1 and formaldehyde alone
place. ,
It has also been suggested
the reaction between dicyandiainide and
Formaldehyde in the presence of hydroxyl ions
to carry out releasing substances, uni on
this way the water sensitivity of the
Condensation products to reduce. Even
this measure did not have the desired effect
Success.
The in-depth investigation of the reaction
tion between dicvandiamide and formal
namely, clehyd showed that the molar ratio
, l, -r acting on each other
Konipori @ ducks, yours to all of them so far
th procedure only a very subordinate one
Role has been attributed to the alkaline
lischer- condensation of crucial
B ° meaning for the water resistance of the
Is condensation products. The best of
results were S; - hold when applied
from 3 -h101 formaldehyde to 1 mole of dicyano
diamid. If you go with the formaldehyde
so the water resistance
age from; if you increase it, you get hy-
drophile, which can only be isolated by evaporation
Resins. The lower limit is around 2.73
V01, the upper at about 3.23 moles of forinal
dehvd. The water resistance of the on this
Wrise manufactured products is already ahead
rler final, taking place in the hot press
den-len transfer to the highest poly-
degree of merization so great that the low
still existing water-sensitive part
can be removed by hot water,
Without losing most of the resin
is attacked.
It was also found that it
recovery of boil-resistant condensation
ducks out. Formaldehyde and dicyandianiide
is necessary before drying the in the
Small amount of jelly still contained:
low polymer fractions by B-2handling
with hot water. zwecl: inä äßig under
constant neutralization of the resulting
the basic @ydrolysenprodulae, h; _raus_
to solve.
The press powder can be used in the known way
Fillers and dyes, fluxes and hardeners
activity accelerator added «-erden.
Examples
1. 168-dicyandiamide (2110l) "earths
cri .18o ccin 4o ° J ° igeiii formalin (6: a101)
U , 'rt. The solution is confusing for two hours
'Kfltiß kept in the boil. At Erneichen
= i @ depunktes will solve the problem by itself
'äliscü: then -will be ini Wasserba # 1
with So = 'as long as polymerisi.crt; until one
clear, leather-like jelly is andes. D1):
Jelly is crushed in dry
leave the cabinet at roo to iio °,
up a sample of the resin in the hot press
hardens quickly. After this time, the
Finely grind the total amount with water
slurried and under constant l.-utra-
lize with hydrochloric acid to 6o to 70 °
held until no basic decomposition
ducts occur more. This is part of it
recognize that the solution has been
remains neutral. The excess formaldehyde
and the water-sensitive ant: fe go "ii
while in solution. laugh your slipping and
Washing is done in a vacuum at room service
h: i-atur dried. The powder thus obtained
can be reached in the hot press at about 14 () -
quickly to colorless, clear and completely water-
pressing resistant objects.
2. 3o.1 g of dicyandiamide (6 11o1) will be
in 1.1.10 ccm (18 mol) .lo% formalin
solved. Laugh 31; '. Hours of simmering on
Reflux condenser is worn iSo g cell
substance and polymerize for about 23 hours
in the water bath at So ', the further treatment
Development takes place according to example i. 'You get
highly translucent, mechanically
neatly stable compacts.