DE7333863U - Stabilisierungs- und Vorherdbehälter für die kontinuierliche Herstellung von Glasfasersträngen - Google Patents
Stabilisierungs- und Vorherdbehälter für die kontinuierliche Herstellung von GlasfasersträngenInfo
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Description
PATESiTANWALT
DIPL-INQ. H. J. HÜBNER
D-896Kempten, Lindauer Str. 32, Ruf 23291
28.12.1973
Aktenzeichen: G 73 53 Anmelder: FERkO CORPORATION, 1 Erieview Plaza, Cleveland/USA
Anwaltsakte: X 7o3
Einrichtung zur Herstellung von Glasfasersträngen
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur kontinuierlichen Herstellung von Glasfasersträngen.
Verschiedene Einrichtungen sind zur Behandlung von Glas bekannt, um verdünnte Fäden oder Fasern herzustellen, die zur
Verstärkung verschiedener duroplastischer Harze bei der LiI-dung
nützlüier Gegenstände dienen.
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So ist ep bekannt, ein Glassemenge in einem ziemlich großen
Glasschmelzofen zu schmelzen, das Glas in einer Läuterkammer zu läutern, welche iait dem Glasschmelzofen verbunden ist und
dann das Glas in kugelförmige Körper oder sogenannte Marbels
zu verformen, die dann auf Raumtemperatur abgekühlt werden.
Diese Glaskugeln wurden dann später einem Strahlzuführer übergeben,
der elektrisch beheizt wurde, um die Glaskugeln auf eine Viskosität wieder aufzuschmelzen, bei v/elcher Glasstrahlen
durch Öffnungen im Strahlzuführer ausgegeben werden konnten, wonach die Strahlen in Fadenform überführt wurden,
die dann auf einer schnell rotierenden Ziehrolle zusammengeführt und gesammelt wurden.
Diese Einrichtung war kostspielig wegen der Spazielapparaturen zur Behandlung und dem Zuführen der Glaskugeln und wegen
des notwendigerweise hohen Verbrauches an elektrischer Energie zum Wiederaufschmelzen der Kugeln, nachdem sie auf Raumtemperatur
abgekühlt v/aren.
Neuerdings ist schon vorgeschlagen worden, das Glasgemenge
in den geschmolzenen Zustand umzuwandeln und in einem geeigneten Ofen zu läutern, wonach das geschmolzene Glas direkt
aus dem Glasschmelzofen durch einen Vorschmelzkanal fließt,
dessen Boden mit einer Reihe Strahlenzufuhrer versehen ist,
die das geschmolzene Glas direkt aus dem Vorschmelzraum er-
hielten, um das Glas in Fäden zu verwandeln und dann zu einem Strang zusammenzufassen.
Hierin besteht schon eine wesentliche Verbesserung, da die
Kugelbildung und das Wiederaufschmelzen vermieden werden konnten, was eine große Ersparnis bedeutete.
Trotzdem sind die Kosten des ersten Schmelzvorganges der Materiaisn des Rohglasgemenges und der Umwandlung in die
Schmelze insofern noch sehr hoch, weil zusätzlich zu der ,erforderlichen Wärme für das Schmelzen des Glases und die
Aufrechterhaltung des geschmolzenen Zustandes auch noch die gewaltige Wärmezufuhr benötigt wurde, um gerade die Temperatur
des üblichen gewölbeartigen Glasschmelzofens mit seinem massiven, feuerfesten Oberbau und seiner höhlenartigen Umgebungsatmosphäre
oberhalb des relativ flachen Glasschmelzbades aufrecht zu erhalten. Der schlechte Wirkungsgrad ergab
sich durch enorme Wärmeverluste längs des Feuerzuges als Folge der Turbulenz, die von Reihen Hochdruckbrennern hervorgerufen
wurde, welche direkt in die Ofenatmosphäre arbeiteten.
Es bestand daher seit langer Zeit ein Bedürfnis nach einer Einrichtung zum Schmelzen der Rohglasmengenmaterialien, um
diesen Schmelzvorgang schnell und mit gutem Wirkungsgrad in einer vergleichsweise kleinen begrenzten Schmelzzone durchzuführen,
unter Vermeidung des bisher beim Direkt-Schmelz-
Vorgang verwendeten, ir.jt geringem Wirkungsgrad arbeitenden
massigen Glasschmelzofens.
Der allgemeine I\ieuerungsgedanke besteht daher in einer El ktorschmelzeinrichtung
zur Direkt-Umwandlung der Glasfaseri'.ohgemengematerialien
in den Verstärkungsstrang.
Elektroöfen zur Herstellung verschiedener Glas- und Keraraikmaterialien
sind seit Jahren bekannt. Aufgrund der Eigenart des Elektroschmelzens arbeiten diese Ofen jedoch bei extrem
hoh2n Temperaturen, und zv/ar weit über den Temperaturen, die
normalerweise zum Gehpelzen von handelsüblichem Glas verwendet
werden. Nach de:··; früheren Direkt-Schmelzsystem, bei
dem "Pas in einem Glasschmelzofen geschmolzen und dann direkt
Büchsen zugeführt wurde, v/urden die öfen normalerweise bei
einer i'laximal-Temperatur von 1.43o 0C mit einer Temperaturerniedrigung
von etwa 15O0G, also etwa 1.2800C bis zur Fadenbildungsstelle
betrieoen.
Für den Fachmann ergibt sich, daß das Elektroschmelzen für
ein Direkt-Schmelzprogramm aus dem Grund absolut ungeeignet sei/i mußte, als die unterhalb eines elektrischen Hafenofens
abgegebene Glasschmelze, aufgrund des relativ schnellen, sogar
lief bigen Schmelzens und des "Kurzzeit-Erweichens" ganz
gasförmig, turbulent und relativ ungeläutert und somit praktisch ungeeignet zur Fadenbildung hätte sein müssen, weil
das Vorhandensein von nicht reagiertem Rohgemenge, Blasen usw.
eine kontinuierliche leistungsfähige Fadenbildung unmöglich
Machen, würde.
Bekanntermaßen sind die Erfordernisse für das in Fasern umzuwandelnde
Glas absolute Homogenität und hohe chemische und physikalische Gleichförmigkeit und Konsistenz. Im allegemeinen
wird Glas derjenigen Art, die bei der Herstellung von Glasfasersträngen verwendet wird, als erheblich "anspruchsvoller"
angesehen, als die gröberen Formen von fasrigem Glas
oder fasrigen keramischen Materialien, wie sie zu Isolierzwecken verwendet werden, für welche sich das Elektroschmelzen
eher eignen könnte. In diesem Hinblick ist das Elektroschmelzen gewisser feuerfester Materialien zur Herstellung
von Steinwolle schon angewendet worden, aber die Gleichförmigkeit und die Homogenität des Endproduktes sind nicht annähernd
so kritisch wie bei Glas, das zur Faserbildung für die Verstärkung duroplastischer Harze bestimmt ist.
Der Neuerung liegt der Gedanke zugrunde, daß Glas zur direkten Facerbildung erfolgreich geschmolzen werden kann unter
Verwendung eines Elektrodenwiderstandsofens, trotz der Tatsache, daß ein derartiger Ofen Glas ziemlich heftig, turbulent
und in einem örtlich extrem begrenzten Bereich bei extremen Temperaturen bis nahezu 2.2oo°C schmilzt, ohne praktisch
die Gelegenheit zum Läutern oder "Erweichen" zu haben, verglichen mit dem eher gemächlichen Schmelzen und Läutern,
das die bisher verwendeten langen und raumaufwendigen Glasschmelzofen erlaubten.
Die Neuerung besteht somit in einer Einrichtung zur Herstellung von Glasfasersträngen und ist dadurchgekennzeichnol,
daß benachbart oineu, mit Auslaßdüsen für die Glasfaserstränge
versehenen Vorherdbehälters ein Stabilisierungsbehälter aus feuerfestem Material angeordnet ist, dessen Auslaßöffnung
mit der Einlaßöffnung des Vorherdbehälters verbunden ist, daß der Stabilisierungsbehälter eine, seinem Auslaßende
gegenüberliegende Einlaßöffnung für den, aus einem vom Stabilisierungsbehälter unabhängigen Elektrodenwiderstandsofen
kommenden kontinuierlichen Glasschmelzstrom aufweist,
und daß der Stabilisierungsbehälter eine Heizvorrichtung auf v/eist, die auf eine Stabilisierungstemperatur
der Glasschmelze eingestellt ist, welche oberhalb der Temperatur der Schmelze im Vorherdbehälter liegt.
Anhand der Zeichnung, die ein Ausführungsbeispiel darstellt, sei die Neuerung näher beschrieben.
Es zeigt:
Fig. 1 ein schematisches Schaubild mit den Teilen der neuen
Vorrichtung und
Fig. 2 einen Schnitt längs der Linie 2-2 der Fig.1 mit Darstellung
einer herkömmlichen Vorrichtung zum Abziehen von Fasern oder Fäden, um daraus einen Strang
zu bilden.
Gemäß Fig. 1 ist eine Rutsche 1 vorgesehen, die mit einer herkömmlichen
Vorratsquelle eines pulvrigen Rohglasmaterialgemenges verbunden ist und kontinuierlich Rohglasmaterial einem
elektrischen Widerstandsofen 3 zuführt.
Auf Wunsch kann unter Verwendung von verschiedenen biegsamen Führungseinrichbungen die Rutsche 1 um den inneren Umfang
des Ofens 3 gedreht v/erden, um damit sogar das Rohmaterialgemenge kontinuierlich um den inneren Umfang des Ofens
3 herum mit vorgegebenem Mengendurchsatz pro Zeiteinheit zu verteilen.
Alternativ können auch rotierende Abstreicheinrichtungen verwendet
werden, um den geeigneten Oberflächenspiegel des Rohgemenges im Oberteil des Ofens 3 kontinuierlich aufrecht zu
erhalten, wobei dieses Rohgemenge gleichzeitig als Wärmeisolierung zur Herabsetzung des Wärmeverlustes aus dem Schmelzofen
dient.
Die Einrichtungen zur Verteilung von Rohglasmaterialgemenge in den Ofen 3 sind jedoch von der jeweiligen Wahl abhängig
und bilden somit keinen wesentlichen Teil der Neuerung.
Rohmengenmaterialien werden kontinuierlich im Ofen 3 bei einer Temperatur zwischen etwa 1.93o°C und 2»2oo°6 geschmolzen.
Ein sich daraus ergebender ständiger Strom 4 von geschmolzenem Glas wird itntinuierlich vom Boden des Ofens 3 ausgegeben,
un:l zwar hat dieses Glas an der Austrittsstelle eine Temperatur
von etwa i.6oo°C bis 1.71o°C.
In dem dargestellten Ausführungsbeispiel wird das geschmolzene
Glas 4- Kontinuierlich auf einer geneigten, wärmebeständigen
Führungseinrichtung 5, vorzugsweise aus Platin abgegeben, von welcher das Glas durch Schwerkraft direkt in einen Stabilisierungsbehälter
6 fließt.
Der Stabilisierungcbehälter 6 ist vorzugsweise von rechteckförmiger,
kanalartiger Konstruktion und besteht aus feuerfestem Material und seine Temperatur wird auf einem Wert von
etwa 1.26o°C bis '1.A-So0C gehalten und auf dem jeweiligen Tempemturwert
durch herkömmliche Brennstoffbrenner 7 stabilisiert, die entweder in der Kanalkrone oder, wie in der Zeichnung
dargestellt, längs der Kanalr.eit3n angeordnet sind.
Vom £.tabilisierungskanal 5 läuft das geschmolzene Glas kontinuierlich
unterhalb einer Abstreichwand 8 hindurch, in einen Vorherdbehälter 9, durch herkömmliche Brennstoff-Brenner
1o, die entweder in der Krone oder an den Seiten angeordnet
sind, v/o Temperaturen aufrecht erhalten .werden, die der Temperatur
der FaserDildung bzw. Fadenbildung von Glas entsprechen oder etwa 1.2oo°C bis etwa 1.3^o°C betragen.
Elektrisch beheizte Auslaßdüsen 11, die mit elektrischen Klemmen 12 versehen sina, erhalten kontinuierlich geschmolzenes
Glas aus dem Vorherdbehälte. ·.
In Figur 2 ist das Glasschmelzbad 4 im Vorherdbehälter 9 dargestellt,
wobei die Auslaßdüsen 11 darunter angeordnet sind.
Fasern bzw. Fäden 13 werden aus einer Vielzahl Öffnungen 14 im Boden der Auslaßdüsen 11 abgezogen, über eine die Größe
bestimmende V/alzeneinrichtung 15 geführt, am Punkt 16 zu einem
Strang 17 zusammengefaßt und auf einer Spannpatrone 18 gesammelt, die als Hülse auf einer schnell rotierenden Aufwickeltrommel
19 gehaltert ist. Der Strang 17 wird gleichmäßig während des Aufwickelvorganges durch eine Traversiereinrichtung
2o hin- und herbewegt.
Gemäß der bevorzugten Ausführungsform der beschriebenen Einrichtung
wird die Temperatur des Glases im Stabilisierungsbehälter 6 immer auf eine Temperatur stabilisiert und dann
aufrecht erhalten, die etwa 55°C höher als die Abzugstemperatur liegt, welche im Vorherdbehälter 9 herrscht.
Die optimale Tiefe des Glasstromes im Stabilisierungsbehälter 6 liegt in einem Bereich zwischen 15 cm und 25 cm, wobei die
Tiefe des Glases i:n daran anschließenden Vorherdbehälter bei etwa 7,o cm bis 8,ο cm aufrecht erhalten wird. Die Tiefe des
Glases im Stabilisierungsbehälter soll also etwa doppelt so groß wie die des Glases im Vorherdbehälter sein.
Durch leichte Verstellungen der Temperatur an verschiedenen Stationen und / oder Verstellung des Spaltes zwischen dem
- 1ο -
Boden der Abstreichwand 8 und dem Boden des S+.abilisierungsbehälters
und desjenigen des Vorherdbehälters können die relativen Oberi'lächenspiegel des Glases in diesen Behältern
auf der gewünschten Größe gehalten werden.
Claims (4)
1. Stabilisierungs- und Vorherdbehälter für die kontinuierliche
Herstellung von Glasfasersträngen, dadurch gekennzeichnet,
daß benachb&rt des, mit Auslaßdüsen (11) für die Glasfaserstränge versehenen Vorherdbehäl*ers (9) der
Stabilisierungsbehälter (6) aus feuerfestem Material angeordnet ist, daß die beiden Behälter (6,9) eine bauliche
Einheit bilden, daß die Auslaßöffnung des Stabilisierungsbehälters mit der Einlaßöffnung des Vorherdbahälters verbunden
ist, daß der Stabilisierungsbehälter (6) eine, seinem Auslaßende gegenüberliegende Einlaßöffnung für den,
aus einem vom Stabilisierungsbehälter unabhängigen Elektrodenwiderstandsofen kommenden kontinuierlichen Glasschmelzstrom
aufweist, und daß der Stabilisierungsbehälter (6) und der Vorherdbehälter (9) je eine Heizvorrichtung aufweisen.
2. Stabilisierungs- und Vorherdbehälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Auslaßöffnung des Stabilisierungsbehälters
(6) gleichzeitig die Einlaßöffnung des Vorherdbehälters (9) ist.
3. Stabilisierungs- und Vorherdbehälter nach Anspruch 1 oder
2, dadurch gekennzeichnet, daß im Strömungskanal zwischen dem Stabilisierungsbehälter ® und dem Vorherdbehälter (9)
eine Prallwand (8) vorgesehen ist, deren untere Kante mit dem Boden des Strömungskanals zur Bildung eines Rückstaus
dsr Glasschmelze gegenüber dem Vorherd einen Durchtrittsspalt
begrenzt.
4. Stabilisierungs- und Vorherdbehälter nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Prallwand zur Verstellung
der lichten Höhe des Durchtrittsspaltes bewegbar angeordnet ist.
73338S3-5.9.74
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