DE729403C

DE729403C - Method and device for operating a round deep furnace

Info

Publication number: DE729403C
Application number: DES139942D
Authority: DE
Inventors: Arthur Sprenger
Original assignee: Friedrich Siemens AG
Current assignee: Friedrich Siemens AG
Priority date: 1940-01-28
Filing date: 1940-01-28
Publication date: 1942-12-16

Description

Verfahren und Vorrichtung zum Betrieb eines Rundtiefofens Um die für die Warmverarbeitung des Stahles wichtigste Voraussetzung der gleichmäßigen Erwärmung zu erfüllen, ist in den letzten Jahren ein Rundtiefofen geschaffen worden, der durch kurz oberhalb des Herdes tangential angeordnete Brenner beheizt wird.Method and device for operating a round deep furnace To the for The hot processing of the steel is the most important prerequisite for uniform heating to meet, a round deep furnace has been created in recent years, which through just above the hearth tangentially arranged burner is heated.

Hierbei wird die Anwärmtemperatur im allgemeinen nicht über 125o' Cgesteigert,weil bis zu dieser Temperatur nur wenig und feste Oxydationsprodukte gebildet werden und somit eine Oberflächenveränderung der Blöcke weitgehend vermieden werden kann.The heating temperature is generally not above 125o ' C increased, because up to this temperature there are only few and solid oxidation products are formed and thus a change in the surface of the blocks largely avoided can be.

In einzelnen Fällen, insbesondere bei der Verarbeitung bestimmter Stahlarten, ist jedoch eine über 125o° C liegende Vorwärmung der Blöcke erwünscht, die dann aber die Entstehung einer mehr oder weniger flüssigen Schlacke zur Folge hat. Diese Verschiedenheit der Temperaturen und die hierdurch bedingten Veränderungen der Schlacke, die je nach der Temperatur fest oder flüssig ist, bringen es nun .mit sich, daß nicht dauernd mit einem aus demselben Werkstoff bestehenden Herd gearbeitet werden kann.In individual cases, especially when processing certain Types of steel, but preheating of the blocks above 125o ° C is desirable, which then results in the formation of a more or less liquid slag Has. This difference in temperatures and the resulting changes the slag, which is solid or liquid depending on the temperature, bring it with you that he was not constantly working with a stove made of the same material can be.

Ein Herd aus Koksklein gibt den Blöcken zwar einen guten Halt, so daß auch in bereits abgenutzte Kokillen vergossene Blöcke mit ungleichmäßiger Standfläche feststehen und nicht an die Außenwand des Ofens angelehnt zu werden brauchen. Solange bei unter 125o' C liegenden Temperaturen gearbeitet wird, ist auch die zur Vermeidung der Bildung einer flüssigen Schlacke erforderliche Entfernung der Zunderschalen vom. Koksbett möglich, was in der Weise erfolgt, daß diese Schalen mittels Stangen in den mittleren Abzugskanal gefördert und von hier durch eine Reinigungstür entfernt werden. Für oberhalb I250° C liegende Temperaturen ist der Koksherd dagegen nicht geeignet, weil er in kürzester Zeit verschlacken und dann den eingesetzten Blöcken keinen Halt mehr bieten würde.A stove made of coke gives the blocks a good hold, like that that even blocks cast in already worn molds with an uneven base stand firmly and do not need to be leaned against the outer wall of the furnace. So long Working at temperatures below 125 ° C is also to be avoided removal of the scale required for the formation of a liquid slag from the. Coke bed possible, which is done in such a way that these shells by means of rods conveyed into the central exhaust duct and removed from here through a cleaning door will. In contrast, the coke hearth is not suitable for temperatures above I250 ° C suitable because he was in the shortest possible time Slag time and then the used Blocks would no longer provide support.

Gegenüber dem Koksherd hat beim Arbeiten unter 1250- C der Magnesitherd zwar den Nachteil, daß er durch den von den Blökken abfallenden Zunder wächst. Anderseits hat er aber den großen Vorteil, daß er ein Arbeiten über 125o' C ohne weiteres gestattet.Compared to the coke stove, the magnesite clay has the disadvantage when working below 1250 ° C that it grows due to the scale falling from the blocks. On the other hand, it has the great advantage that it allows you to work above 125o 'C without further ado.

Um nun die Vorteile des Koks- und Magnesitherdes auszunutzen, ohne deren Nachteile mit in Kauf nehmen zu müssen. wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, beim Betrieb eines Rundtiefofens mit zur Ofenwand abfallendem Magnesitherd bei Temperaturen unterhalb etwa 1250' C auf den Magnesitherd ein Koksbett mit annähernd ebener Fläche aufzubringen, so daß bei Temperaturen unterhalb 12507'C mit einem Koksbett. bei über 125o' C liegenden Temperaturen nach Entfernen des Koksbettes dagegen mit einem Magnesitherd gearbeitet und somit der Ofen mit festen und flüssigen Oxydationsprodukten bei schnellem Übergang von einer Arbeitsweise auf die andere betrieben werden kann.In order to now use the advantages of coke and magnesia, without having to accept their disadvantages. is proposed according to the invention, when operating a round deep furnace with magnesite sloping towards the furnace wall at temperatures below about 1250 ° C a coke bed with an approximately flat surface on the magnesite clay apply, so that at temperatures below 12507'C with a coke bed. at temperatures above 125 ° C after removal of the coke bed, on the other hand, with a Magnesite worked and thus the furnace with solid and liquid oxidation products can be operated with a rapid transition from one mode of operation to the other.

Da die bei Temperaturen oberhalb 1250-, d. h. beim Arbeiten mit dem Magnesitherd entstehende, von den Flammen der Tangentialbrenner bestrahlte Schlacke sich in flüssigem Zustand befindet und daher zweckmäßig laufend entfernt wird, werden in weiterer Ausbildung des Erfindungsgedankens in Höhe des Magnesitherdes mehrere Schlackenlöcher in der Ofenwandung vorgesehen, in die zweckmäßig Steine eingesetzt werden, die den unteren Teil der Schlackenlöcher frei lassen.Since the at temperatures above 1250, d. H. when working with the Slag produced by magnesite and irradiated by the flames of the tangential burners is in a liquid state and is therefore expediently continuously removed in further development of the inventive concept in the amount of magnesia several Slag holes are provided in the furnace wall, in which stones are expediently inserted leaving the lower part of the cinder holes exposed.

Durch diesen unteren Teil fließt dann die beim Arbeiten mit dem Magnesitherd entstehende flüssige Schlacke laufend ab, ebenso wie die beim Ausbrennen des Koksbettes zurückbleibende flüssige Asche in dieser Weise entfernt werden kann, während beim Herauskratzen des Koksbettes in festem Zustande die Steine entfernt werden, so daßentsprechend größere öffnungen in der Ofenwandung zur Verfügung stehen.When working with the magnesite clay then flows through this lower part The resulting liquid slag continuously drains off, as does that when the coke bed is burned out remaining liquid ash can be removed in this way while at Scraping out the coke bed in a solid state, the stones are removed, so that accordingly larger openings are available in the furnace wall.

An sich ist es zwar bekannt, einen Rundtiefofen mit einem schrägen Herd aus Schamotte oder einem sonstigen geeigneten Material auszurüsten, wobei dieser Herd auch mit Koksgrus oder einem sonstigen geeigneten Material überzogen sein kann. Die Schaffung eines ,annähernd waagerechten, bei Temperaturen unter 1250 - C verwendeten Koksbettes ist hierbei aber nicht vorgesehen und auch nicht beabsichtigt, so daß auch die mit dem Verfahren nach der Erfindung erzielten Vorteile nicht erreicht werden können. Ein weiterer Nachteil des bekannten Ofens ist noch darin zu sehen, daß die flüssige Schlacke in am äußeren Umfang des schrägen Herdes angeordnete kanalartigeAuslaß;iffnungen fällt, in denen sie vorzeitig erstarren muß, was ihre Entfernung sehr erschwert und bei der Lage der Schi ackenauslaßöffnungen auch noch recht gefahrvoll erscheinen läßt.It is known per se, a round deep furnace with an inclined Furnish the stove from fireclay or any other suitable material, this Stove can also be coated with coke breeze or any other suitable material. The creation of an approximately horizontal, used at temperatures below 1250 - C But coke beds are not intended and not intended, so that the advantages achieved with the method according to the invention are also not achieved can be. Another disadvantage of the known stove can be seen in the fact that that the liquid slag into channel-like outlets arranged on the outer circumference of the inclined hearth falls, in which it has to freeze prematurely, which makes its removal very difficult and the position of the Schi ackenauslaßöffnungen also appear quite dangerous leaves.

Ein Rundtiefofen zur Ausführung des Verfahrens nach der Erfindung ist in beispielsweiser Ausführungsform in der Zeichnung dargestellt, und zwar zeigen Abb. i einen senkrechten Längsschnitt durch den Ofen bei herausgenommenem Schlackenlochstein, Abb. 2 einen senkrechten Teillängsschnitt entsprechend Abb. i in vergrößertem Maßstabe, Ahb.3 einen senkrechten Teillängsschnitt entsprechend Abb. i und 2 in vergrößertem Maßstabe und bei eingesetztem Schlackenlochstein, Abb. 4. einen senkrechten Längsschnitt durch den Schlackenlochstein.A round deep furnace for carrying out the method according to the invention is shown in an exemplary embodiment in the drawing, namely show Fig. I a vertical longitudinal section through the furnace with the perforated cinder block removed, Fig. 2 is a vertical partial longitudinal section corresponding to Fig. I on an enlarged scale, Fig. 3 a vertical partial longitudinal section according to Figs. I and 2 in an enlarged view Scale and with inserted cinder block, Fig. 4, a vertical longitudinal section through the cinder block.

In den Abbildungen ist die Aubenwand des Tiefofens mit i, der Abscltltil'tdeckel mit 2, einer der tangential und ztweckmäl:@ig kurz oberhalb des annähernd waagerechten Koksbettes angeordneten Brenner mit 3: der mittlere Abzugskanal mit 4., das annähernd waagerechte Koksbett mit 5, der zur Ofenwandung abfallende Magnesitherd mit 6, das darunterliegende Mauerwerk mit 7, das zwischen dem Innenteil des Magnesitlterdes 6 und dem mittleren Abzugskanal .l zur Verhinderung eines Durchbruches der flüssigen Schlacke vorgesehene Kühlrohrsystem mit S, eines der Schlackenlöcher mit 9, der von den Schlackenlochsteinen freigelassene Teil dieser Löcher mit 9a, einer der Schl.ackenlochsteine mit 1o und eine der Schlackenrinnen mit i i bezeichnet.In the pictures, the outer wall of the deep furnace is marked with i, the lid with 2, one of the tangential and ztweckmäl: @ig shortly above the approximately horizontal Coke bed arranged burner with 3: the middle exhaust duct with 4., that approximately horizontal coke bed with 5, the magnesite clay sloping towards the furnace wall with 6, the underlying masonry with 7, that between the inner part of the magnesite earth 6 and the middle drainage duct .l to prevent the liquid from breaking through Slag provided cooling pipe system with S, one of the slag holes with 9, the Part of these holes left free by the cinder blocks with 9a, one of the Schl.ackenlochsteine with 1o and one of the slag channels with i i.

Hiernach gestaltet sich der Betrieb wie folgt: Wenn mit Temperaturen bis zu 125o' C gearbeitet wird, befindet sich oberhalb des Magnesitherdes 6 das waagerechte Koksbett 5, auf das die vorzuwärmenden Blöcke gestellt werden. Der von den Blöcken herabfallende Zunder wird durch Stangen nach dem Abzugskanal 4. gefördert und voll hier durch eine Reinigungstür entfernt.According to this, the operation is as follows: When working with temperatures of up to 125 ° C, the horizontal coke bed 5 is located above the magnesite 6, on which the blocks to be preheated are placed. The scale falling from the blocks is conveyed by rods to the discharge duct 4. and completely removed here through a cleaning door.

Soll nun der Betrieb auf oberhalb 125o= C liegende Temperaturen umgestellt werden. werden die Schlackenlochsteine io herausgezogen, worauf dann das Koksbett durch die Schlackenlöcher 9 und die Rinnen i i mittels Kratzen o. dgl. aus dein Ofen entfernt «-erden kann.Should the operation now be switched to temperatures above 125o = C. will. the cinder blocks are pulled out, whereupon the bed of coke through the slag holes 9 and the grooves i i by means of scratching o. The like. From your Removed from the furnace.

Einfacher und wirtschaftlicher gestaltet sich jedoch die Entfernung des Koksbettes dann, wenn durch Anwendung erhöhter Temperaturen und eines höheren Luftüberschusses das Koksbett ausgebrannt wird, wobei die brennbaren Bestandteile verbrennen, während die Asche, der Zunder und die sonstigen VerunreinigUngen, verflüssigt werden und durch den unteren, von den Steinen, i o freigelassenen Teil 9a der Schlackenlöcher 9 und die Rinnen i i abgezogen werden können. Da Rundöfen entsprechend dem Anfall ganzer Chargen periodisch beschickt und entleert werden, @erfolgt das Ausbrennen des Koksherdes unmittelbar nach dem Ziehen oder auch noch während desselben, so daß beim Einsetzen der neuen Charge die Blöcke auf den nach Entfernung des Koksbettes 5 noch vorhandenen Magnesitherd 6 gestellt werden.However, removal is simpler and more economical of the coke bed if by using elevated temperatures and a higher one Excess air the coke bed is burned out, with the combustible components burn while the ashes, the tinder and the other impurities, be liquefied and through the lower part left free by the stones 9a of the slag holes 9 and the channels i i can be withdrawn. There round ovens are periodically loaded and emptied according to the accumulation of entire batches, @does the coke hearth burn out immediately after pulling or even afterwards during the same, so that when inserting the new batch, the blocks on the after Removal of the coke bed 5 still existing magnesite 6 are made.

Wenn dann wieder auf Temperaturen unterhalb. 125o° C übergegangen werden soll, wird das Koksbett 5 auf den Magnesitherd 6 auf-, geg .eben. Um dies zu ermöglichen, müssen die Brenner 3 so hoch liegen, daß zwischen der Außenwand des Ofens i und dem mittleren Abzugskanal 4 ein Koksbett mit waagerechter Oberfläche aufgebracht werden kann.If so, then back to temperatures below. 125o ° C to transition, is the coke bed 5 up to the Magnesitherd 6, geg .eben. To make this possible, the burners 3 must be so high that a coke bed with a horizontal surface can be placed between the outer wall of the furnace i and the central exhaust duct 4.

Dieser Betrieb wiederholt sich nun immer wieder in der vorbeschriebenen Weise, je nachdem mit einer Vorwärmung der Blöcke unterhalb oder oberhalb 12500 C gearbeitet wird, so daß es nach dem erfindungsgemäßen Vorschlag möglich ist, in dem Ofen, jeweilig den für den Einzelfall besonders geeigneten Herd zur Verfügung zu haben. Infolge der einfachen baulichen Durchbildung kann dieser Übergang von einem Herd zum anderen auch sehr schnell erfolgen, so daß sich dadurch ein sehr elastischer Betrieb ergibt.This operation is now repeated again and again in the above-described one Way, depending on the preheating of the blocks below or above 12500 C is worked, so that it is possible according to the proposal according to the invention, in the oven, in each case the stove that is particularly suitable for the individual case to have. As a result of the simple structural design, this transition from one stove to the other also take place very quickly, so that a very elastic operation results.

Claims

PATENT CLAIMS: i. Procedure for operating a round furnace with Magnesite falling towards the furnace wall, characterized in that at temperatures below about 1250 ° C a coke bed with an approximately flat surface on the magnesite clay is applied.

2. Deep furnace for performing the method according to claim i, characterized characterized in that at the level of the magnesite (6) several slag holes (9) in the furnace wall (i) are provided.

3. Soaking furnace according to claim 2, characterized by stones (i o) which can be inserted into the cinder holes (9), the lower part (9a) leave the slag holes free.