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Aus dem Flugzeugkörper hervorstehende Kühlanlage mit einem den Kühler
umgebenden Kühlluftführungsschacht Der Gegenstand der Erfindung dient zur Verbesserung
der Regelung des. Luftdurchtritts von Kühlanlagen für Flugzeuge, wie Flüssigkeitskühlern
von Motoren, Ölkühlern u. dgl., die aus dem Flugzeugkörper hervorstehen und einen
den Kühler umgebenden Kühlluftführungsschacht besitzen, der vorn oder hinten mit
einer Abdeckklappe, versehen ist. Die Abdeckklappen regeln. bei Betätigung von Hand
oder durch wärmeempfindliche Organe den Luftdurchtritt, indem sie den Schacht ganz
oder teilweise schließen. In bestimmten Flugfällen, insbesondere beim Sturzflug,
wird der Kühlluftführungsschacht meist ganz geschlossen. In dieseln Zustand bieten
die meisten der bekannten Baunveisen einen verhältnismäßig hohen Luftwiderstand.
Bei den in Frage kommenden großen Geschwindigkeiten wirkt der -volle Staudruck auf
die Abdeckklappe, die ebenso wie das zugehörige Verstellgestänge entsprechend kräftig
und schwer ausgebildet sein maß. Da die Klappe gegen den Staudruck betätigt werden
muß, sind umständliche Übersetzungen für die Bedienungsanlage notwendig. Nach der
Erfindung wird vor dem Kühlluftführungsschacht bzw. der vorderen Ab.deckklappe eine
den Luftstrom bei geschlossenem Kühlluftführunggschacht ablenkende Leit= klappe
vorgesehen, die klein. im Vergleich zur Eintrittsöffnung des Schachtes gehalten
und verstellbar ,ausgebildet ist. Diese Leitklappe, die wegen ihrer geringen Größe
mit erheblich geringerem Kraftaufwand als die Abdeckklappen bei den bekannten Ausführungen
betätigt werden kann, leitet den Luftstrom ganz oder zum Teil ,außerhalb um den
Kühlluftführungsschacht. Damit wird der auf die Eintrittsöffnung und dadurch auf
die Abdeckklappe oder den Kühler wirkende Staudruck erheblich verringert und auch
gleichzeitig eine wertvolleVerringerung des Gesamtwiderstandes der Anlage erzielt.
Die Abdeckklappe selbst kann schwächer ausgebildet werden, so daß eine Gewichtsersparnis
erreicht wird. Infolge des geringeren zur Verstellung erforderlichen Kraftaufwandes
an der Leitklappe und an der Abdeckklappe kann die Bedienungsanlage erlieblich vereinfacht
werden.
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Leitklappen an Kühlanlagen für Flugzeuge
sind bereits
bekannt. Sie dienen aber meist gleichzeitig als Abdeckklapp.en, sperren also die
Kühlluftwege in ganz geschlossenem Zustand völlig ab. Wegen ihrer erheblichen Größe
und ihrer Lage im vollen Staudruck erhalten sie die volle Luftkraftbelastung, müssen
demnach entsprechend stark ausgeführt sein. Bei anderen Ausführungen sind die Leitklappen
nicht vor den Kühlluftschächten, sondern unmittelbar vor den frei stehenden Kühlern
angebracht. Sie können also selbst in völlig geschlossenem Zustand nicht verhindern,
daß die Kühlanlage durch hinter die Leitklappen tretende Luft aus dem Flugwind gekühlt
wird. Auch diese Klappen erhalten große Luftkräfte.
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Ferner sind Bauarten bekanntgeworden, bei denen vor dem Kühler oder
dem Kühlluftführungsschacht verstellbare Leitklappen angebracht sind, die den Zutritt
der Kühlluft in der Weise regeln, daß sie sie in geringerer oder größerer Menge
in die Kühlanlagehineinzwingen oder fernhalten. Soweit diese Klappen ihrer Ausbildung
nach in der Lage sind, den Luftstrom ganz abzudrosseln, besitzen sie eine solche
Größe, daß sie die Eintrittsöffnung der Kühlanlage abdecken können. Sie sind damit
in ganzer Größe dem ungeschwächten Flugstaudruck ausgesetzt. Soweit sie aber in
einer geringeren Größe bekanntgewordensind, werden sie nur für die Zuführung der
Luft zur Kühlanlage, aber nicht zur Ablenkung, also zur Verringerung der Luftkräfte
auf die Kühlanlage, benutzt. Bei allen diesen Bau; arten fehlt neben der bezeichneten
Klappenart eine weitere. Der von der erfindungsgemäßen Leitklappe erreichte aerodynamische
Ausgleich der Luftkräfte auf die Abdeckklappen ist also nicht vorhanden.
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Im Rumpfumriß liegende Kühler sind mit zwei Klappen in der Rumpfseitenwand
aus: gerüstet worden, die den Zu- und Abstrom der Luft in der Kühlanlage regeln.
Diese Klappen können die Luftwege ganz schließen. _ Wegen der erheblichen Größe
der vorderen' Klappe sind ihre Belastungen und Verstellkräfte bei ihrer Lage in
ungestörter Strömung groß.
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Die Zeichnungen beben Beispiele für die Anordnung einer Leitklappe
vor dem Kühlluftführungsschacht für Flüssigkeitskühler von Flugmotoren. Es zeigen:
Abb. r einen überblick über die Gesamtanordnung einer Kühlanlage unterhalb des Flugzeugrumpfes
bzw. des Triebwerks, Abb. 2 einen aus dem strömungstechnischen Umriß der Triebwerksverkleidung
nur zu einem Teil herausragenden Kühler, Abb. 3 einen weiter aus dem normalen Verkleidungsumriß
hervorstehenden Kühler. Unterhalb des Rumpfes bzw. des Triebwerks r ist der Kühler
z in einem Kühllufttührungsschacht eingebaut, der oben durch die Rumpfwand 3 und
unten durch die Verkleidung q. abgeschlossen ist. In der Austrittsöffnung des Kühlluftführungsschachtes
ist die Abdeckklappe 5 angelenkt. Diese ist in den Abbildungen in Verschlußlage
voll gezeichnet, in Offenlage gestrichelt. Vor der Eintrittsöffnung des Kühlluftführungsschachtus
ist die Leitklappe 6 angebracht, die in den gezeigten Abbildungen voll ausgeschlagen
dargestellt ist. Wie aus den Pfeilen ersichtlich, wird die gegenströmende Luft abgelenkt
und außen um, die Verkleidung q. des Schachtes herumgeleitet. Um der Luft den Eintritt
freizugeben, kann die Leitklappe in die Aussparungen 7 der Triebwerksverkleidung
zurückgeklappt werden.
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Es besteht auch die Möglichkeit, die Steuerung der Leitklappe 6 und
die der Abdeckklappe 5 so zu verbinden, daß die Leitklappe selbsttätig vorgeschwenkt
wird, sobald sich die Abdeckklappe der Schließlage nähert. Die Verbindung kann in
einer gemeinsamen Bedienungsanlage bestehen, kann aber auch durch an die Bedienungsanlage
für die Abdeckklappeangeschlossene Betätigungsorgane oder sonstige Hilfsmittel mittelbar
erfolgen. So kann z. B. die in Offenlage verriegelte Leitklappe unter der Einwirkung
einer Feder oder eines, anderen geeigneten Kraftmittels stehen. Durch ein mit der
Abdeckklappe oder deren Betätigungseinrichtung verbundenes Regelglied kann dann
die Verriegelung im gegebenen Zeitpunkt gelöst werden, so daß die Leitklappe in
ihre Außenlage geschwenkt wird.