DE71415C

DE71415C - Device for filling explosive cartridges

Info

Publication number: DE71415C
Application number: DENDAT71415D
Authority: DE
Original assignee: L. koenig in Berlin N., Feldstrafse 1
Anticipated expiration: 1913-02-18

Description

KAISERLICHESIMPERIAL

PATENTAMT.PATENT OFFICE.

KLASSE 78: Sprengstoffe.CLASS 78: Explosives.

Für die Wirkungsweise von festen, pulverförmigen Sprengstoffen ist neben der chemischen Zusammensetzung derselben auch der Grad der Dichtigkeit mafsgebend. Je lockerer die Theilchen eines Sprengstoffpulvers neben einander liegen, desto langsamer kann sich die für die Explosion erforderliche Entzündungstemperatur durch die ganze Masse fortpflanzen und desto schwächer wird auch die Explosion selbst sein. Fest verpackte Sprengstoffpulver hingegen wirken unter im übrigen gleichen Umständen, d. h. bei gleicher Menge und gleicher chemischer Zusammensetzung bei weitem stärker. Für den Gebrauch von Sprengkörpern in Bergwerken, Steinbrüchen oder zu sonstigen industriellen Zwecken ist es daher erwünscht, dafs die Patronen den Sprengstoff stets in einem ganz bestimmten Zustande der Dichtigkeit enthalten, da sonst entweder eine zu starke oder aber eine zu schwache Wirkung eintreten könnte. Es könnte bei zu fester Verpackung an Stelle der zumeist gewünschten treibenden und klüftenden Wirkung eine brisante oder bei zu lockerer Verpackung überhaupt keine Sprengwirkung erreicht werden. Allerdings hat es ein geschickter Arbeiter bis zu einem gewissen Grade in der Hand, durch leises Klopfen der Patrone der abgemessenen Sprengstoffquantität einen Dichtigkeitsgrad zu geben, welcher dem gewünschten ungefähr entspricht. Dies gilt indessen nur von sehr gewandten und durchaus zuverlässigen Arbeitern, während weniger geübte Leute in der Regel Patronen mit gänzlich verschiedenem Dichtigkeitsgrade des Sprengstoffes-anfertigen, wobei aufser mangelhafter Uebung wohl auch das berechtigte Gefühl der Unsicherheit und der Furcht vor etwaigen Explosionen mit in Betracht kommt, welche sich bei unvorsichtiger Handhabung des Sprengstoffes ereignen können. Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet nun eine Vorrichtung, welche den Zweck hat, unabhängig von der Geschicklichkeit und der Vertrautheit des Arbeiters mit der Sprengstofftechnik Patronen mit Sprengstoff von durchweg gleichem und eventuell beliebig regelbarem Dichtigkeitsgrade herzustellen. Mittelst dieser Vorrichtung wird den Patronenhülsen während oder nach dem Füllen mit einer bestimmten Quantität Sprengstoff mittelst einer selbstthätig wirkenden Schüttelvorrichtung eine auf- und abgehende stofsweise Bewegung ertheilt, welche je nach der Hubhöhe und der Anzahl der Stöfse ein mehr oder minder starkes Zusammensinken des Sprengstoffpulvers bis auf einen bestimmten Raumtheil zur Folge hat. Beispielsweise wird dies dadurch bewirkt, dafs man eine gröfsere Anzahl von Patronenhülsen neben einander in einen Rahmen einsetzt und unterhalb des letzteren eine Daumenscheibe anordnet, welche durch Maschinenkraft oder Handbetrieb während oder nach jeder Füllung eine gewisse Anzahl von Umdrehungen erhält, den Tragrahmen für die Patronenhülsen bis auf eine der gröfsten Höhe der Daumen entsprechende Strecke allmälig emporhebt und ihn plötzlich wieder auf seine Unterlage zurückfallen läfst. Durch die vibrirende Bewegung, welche den Sprengstoffpartikelchen durch den Anschlag des Rahmens auf seiner Unterlage ertheilt wird, können alsdann die einzelnen Massentheilchen, der Schwerkraft fol-For the mode of action of solid, powdery explosives is next to the chemical The composition of these also determines the degree of impermeability. The looser the particles of an explosive powder next to the slower the ignition temperature required for the explosion can be propagate through the whole mass and the weaker the explosion itself will be. Tightly packed explosive powder on the other hand, under otherwise identical circumstances, i. H. with the same amount and same chemical composition by far stronger. For the use of explosive devices It is therefore used in mines, quarries or for other industrial purposes It is desirable that the cartridges keep the explosives in a very specific state Impermeability included, otherwise either too strong or too weak an effect could occur. It could be too tight packaging in place of the mostly desired one driving and fissuring effect an explosive effect or even if the packaging is too loose no explosive effect can be achieved. However, a skilled worker has up to it to a certain extent in the hand, by gently knocking the cartridge of the measured one To give the explosive quantity a degree of tightness which corresponds approximately to the desired one. However, this only applies to very skilled and thoroughly reliable workers, while less experienced people usually use cartridges Manufacture with completely different degrees of tightness of the explosives, with the exception of Inadequate practice probably also creates a justified feeling of insecurity and fear against possible explosions, which can result from careless handling of the explosives. The subject of the present invention now forms a device which the Purpose, regardless of the skill and familiarity of the worker with the Sprengstofftechnik Cartridges with explosives of consistently the same and possibly arbitrary to produce an adjustable degree of tightness. By means of this device is the cartridge cases during or after filling with a certain quantity of explosives an automatically acting shaking device an up and down material movement is given which, depending on the lifting height and the number of jacks, a more or less The result is a sharp collapse of the explosive powder down to a certain part of the space Has. This is achieved, for example, by the fact that a larger number of Cartridge cases next to each other in a frame and below the latter one Thumb disk arranges which by machine power or manual operation during or after each filling receives a certain number of revolutions, the support frame for the Cartridge cases gradually up to a distance corresponding to the greatest height of the thumb and suddenly lets him fall back on his mat. Through the vibrating Movement, which the explosive particles through the stop of the frame on its Is given, the individual mass particles can then follow the force of gravity.

gend, sich gegenseitig so lagern, dafs das Gesammtvolumen der Sprengladung um einen gewissen, der Anzahl und Stärke der Stöfse entsprechenden Betrag vermindert wird.so that the total volume of the explosive charge is around one a certain amount corresponding to the number and strength of the blows.

In der beiliegenden Zeichnung ist eine solche Vorrichtung dargestellt. Mit A ist der Aufgabetrichter bezeichnet, in dessen Auflauf eine Mefstrommel B eingeschaltet ist, die bei jeder Umdrehung der Handkurbel H Y₆ Umlauf vollendet, so dafs ein dem Rauminhalt der Mefskammern entsprechendes Volumen des Sprengmaterials in die unter der Auslauföffnung C auf einem vertical beweglichen Rahmen D ruhenden Patronenhülsen E fällt. Unterhalb des Patronenrahmens D ist eine mit einem oder mehreren Daumen versehene Scheibe F angeordnet, welche beim jedesmaligen Umdrehen der Handkurbel H und jeder Sechstelstellung der Mefstrommel B eine dem jeweilig gewählten Uebersetzungsverhältnifs entsprechende Anzahl von Umdrehungen macht und den Patronenrahmen D mit den Patronenhülsen E in den Führungen G emporhebt und wieder fallen läfst. In der Zeichnung ist nur eine Mefstrommel mit einer Patronenhülse E angestellt; bei der praktischen Ausführung wird man indessen mehrere Mefstrommeln auf einer und derselben Achse und eine dementsprechende Anzahl von Patronenhülsen (in der Zeichnung hinter einander liegend zu denken) anwenden.Such a device is shown in the accompanying drawing. The feed hopper A is designated, in the run-out of which a measuring drum B is _{switched on, which completes 6} revolution with each turn of the hand crank H Y, so that a volume of the explosive material corresponding to the volume of the measuring chambers into the under the outlet opening C on a vertically movable frame D inactive cartridge cases E falls. Underneath the cartridge frame D there is a disk F provided with one or more thumbs, which each time the hand crank H is turned and every sixth position of the measuring drum B makes a number of revolutions corresponding to the respective selected transmission ratio and the cartridge frame D with the cartridge cases E in the guides G rises and falls again. In the drawing, only one Mefstrommel with a cartridge case E is employed; In the practical implementation, however, one will use several Mefstrommeln on one and the same axis and a corresponding number of cartridge cases (to be thought of as one behind the other in the drawing).

Da nun beim Gebrauch einer derartigen Patronenfüllmaschine mit Schüttelvorrichtung ein starkes Verstäuben des Sprengstoffpulvers eintreten würde, so hat der Erfinder, wie aus der beiliegenden Zeichnung ersichtlich, dem Auslauftrichter C an seinem unteren Ende einen der lichten Weite der Patronenhülse entsprechenden Querschnitt gegeben und hat ihn in einer so tiefen Lage angeordnet, dafs er die Mündung der Patronenhülse während des Hebens und Senkens derselben verschliefst. Die Patronenhülse wird nur etwa bis zu derjenigen Höhe mit Sprengstoff gefüllt, bis zu welcher der untere Rand des Fülltrichters in der höchsten Stellung der Patronenhülse reicht. Der alsdann noch überstehende Papierrand wird umgelegt und zum Verschliefsen der Patrone benutzt.Since the use of such a cartridge filling machine with a shaking device would result in a strong dusting of the explosive powder, the inventor, as can be seen from the accompanying drawing, has given the discharge funnel C at its lower end a cross section corresponding to the clear width of the cartridge case and has it in a so deep that it closes the muzzle of the cartridge case while it is being raised and lowered. The cartridge case is filled with explosives only up to the height to which the lower edge of the filling funnel extends in the highest position of the cartridge case. The then still protruding edge of the paper is turned over and used to seal the cartridge.

Man kann übrigens aufser diesem Verschlufs der Patronenhülse durch den in die Patrone selbst hineinragenden Auslauftrichter auch noch eine weitere Hülse anbringen, welche an dem Auslauftrichter in der Höhenrichtung verschiebbar angeordnet ist, sich der Aufsenseite der Patronenhülse anschliefst und die Stofsfuge zwischen der Mündung des Auslauftrichters und der Patronenhülse verdeckt. Diese zweite Hülse ist in der Zeichnung in punktirten Linien angegeben und mit J bezeichnet.By the way, on top of this closure of the cartridge case, through the discharge funnel protruding into the cartridge itself, another sleeve can also be attached, which is arranged on the discharge funnel in the vertical direction, adjoins the outside of the cartridge case and the material joint between the mouth of the discharge funnel and the Cartridge case covered. This second sleeve is indicated in the drawing in dotted lines and denoted by J.

Die Geschicklichkeit des mit dem Füllen von Patronenhülsen beschäftigten Arbeiters hat bei Anwendung dieser Vorrichtung auf den Dichtigkeitsgrad des Sprengstoffpulvers überhaupt keinen Einflufs; denn bei gegebener Feinheit des Pulvers und gegebener Transmission und. Hubhöhe der Daumenscheibe wird die Dichtigkeit unter allen Umständen dieselbe sein. Auch insofern ist diese Vorrichtung für die Praxis der Sprengstofffabrikation von Wichtigkeit, als Sprengstoffe erwiesenermafsen durch die hier angewendete Schüttelbewegung bei weitem nicht so leicht explodiren, als bei dem sonst beim Füllen von Patronenhülsen benutzten blofsen mechanischen Druck, und da die Antriebsvorrichtung von der eigentlichen Füllvorrichtung räumlich getrennt und letztere in einem mit Sicherheitsvorrichtungen versehenen Gehäuse untergebracht sein kann, so ist eine Verletzung des Arbeiterpersonals auch dann unmöglich, wenn sich wirklich durch irgend welche Zufälle Explosionen ereignen sollten.The skill of the worker involved in filling the cartridge cases has at Application of this device to the degree of tightness of the explosive powder at all no influence; because with a given fineness of the powder and given transmission and. Lifting height of the thumb disc, the tightness will be the same under all circumstances. Even insofar this device is important for the practice of the manufacture of explosives, proven to be explosives by far due to the shaking motion used here do not explode as easily as the one normally used to fill cartridge cases mere mechanical pressure, and there the drive device from the actual filling device spatially separated and the latter in a housing provided with safety devices can be accommodated, an injury to the workers is impossible even if if, by any coincidence, explosions should really occur.

Claims

Patent Claims:

1. Device for filling explosives cartridges, in which the special, vertically movable frame resting and using suitable measuring and transport devices cartridge cases filled with explosive powder by a shaking device (e.g. one under the cartridge frame lying thumb disk) one of the desired degree of tightness of the explosives corresponding gradual upward and mass-wise downward movement is imparted.

2. An embodiment of the under i. protected device., in which filling funnel be used, which designed the clear width of the cartridge cases to be filled accordingly and in a are so deep that they close the muzzle of the cartridges with their lower end and cause dust of the explosives during the shaking movement.

For this purpose ι sheet of drawings.