DE7039228U - Lageranordnung fur Molekularpumpen und Turbomolekularpumpen - Google Patents
Lageranordnung fur Molekularpumpen und TurbomolekularpumpenInfo
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Description
Arthur Pfeiffer. Vakuumtechnik GmbH, 6550 Wetzlar, Bergsbraße 51
Lageranordnung für Molekularpumpen und Turboaolekularpumpen.
Die Erfindung betrifft eine Lageranordnung für Molekularpumpen und Turbomolekularpumpen.
Molekularpumpen und Turbomolekularpumpen sind sehr schnell rotierende Kochvakuumpumpen, die zu ihrem Betrieb Vorpumpen
benötigen. Sie entfalten ihre volle Wirkung nur im molekularen Strömungsbereich, der je nach Gr* Ob ier Pumpen
bei Drücken unter 10 bis 10 J Torr lier.t, x'ieist werden
sie jedoch bei weit niedrigeren Drücken eingesetzt. Diese niedrigen Drücke werfen jedoch einige Schwierigkeiten
auf.
Die Wirkung der Molekular- und Turbomolekularpumpen hängt stark von der Drehzahl ab. Das Saugvermögen dieser Pumpen
nimmt linear mit der Drehzahl zu, während das Dr^skverhältnis
exponentiell mit der Drehzahl zunimmt. Man ist daher bemüht, die Pumpen mit möglichst hoher Drehzahl zu
betreiben. Eine Grenze für die Drehzahl bildet die Festigkeit des Materials. Mit modernen Werkstoffen hoher Festigkeit
wird die zulässige Drehzahl durch die Eigenfrequenz des Läufers begrenzt. Bei den o.a. tiefen Drücken ist keinerlei
Dämpfung durch das umgebende Medium gegeben, so daß sich sehr scharfe Resonanzen ausbilden können. Erschwerend
kommt hinzu, daß die Pumpen bei Stromausfall wegen mangelnder Reibung eine sehr lange Auslaufzeit besitzen, die bis
zu einigen Stunden dauern kann. Man kann daher diese Pumpen
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mit der üblichen !l ge rung nicht überkritisch laufen lassen,
weil dann die Verweilzeit in der kritischen Drehzahl zu lang wäre. Außerdem sind die Abstände zwischen Rotor und
Stator bei Molekular- und Turbomolekularpumpen sehr gering. Bei Molekularpumpen können diese Abstände kleiner
als 1/1O mm sein, während sie bei Turbomolekularpumpen in der Größenordnung von 1 oder mehreren mm liegen. Eine
Berührung zwischen Läufer und Stator bei der kritischen Drehzahl würde zur sofortigen Zerstörung der Pumpe führen.
Aus diesem Grunde laufen alle bisher bekannten Molekular- und Turbomolekularpumpen im unterkritischen Drehzahlbereich.
Eine weitere Schwierigkeit der Lagerung besteht darin, daß das Spiel der Lager in radialer Richtung um so
kleiner sein muß, Je höher die Drehzahl liegt, wenn ein
stabiler Lauf gewährleistet sein soll. Außerdem muß mindestens ein Lager in axialer Richtung nachgiebig sein, um
Längenänderungen der Rotorwelle bei Erwärmung ausgleichen zu können.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen Weg aufzuzeichnen, wie man Molekular- und Turbomolelrularpumpen im überkritischen
Drehzahlbereich betreiben kann, ohne daß die Gefahr besteht, daß beim Durchfahren der kritischen Drehzahl
oder beim Verweilen dort eine Zerstörung der Pumpe eintritt, wobei die Lat r ohne Spiel laufen, und mindestens
ein Lager in axialer Richtung nachgiebig ist.
Die erfindungsgemäße Lageranordnung bei Molekular- und
Turbomolekularpumpen ist dadurch gekennzeichnet, daß die Lager in Lagerköpfen angeordnet sind, wobei beide
Lagerköpfe in radialer Richtung federnd und mindestens
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ein Lagerkopf in axialer Richtung beweglich aufgehängt sind. Die Federkonstante in radialer Richtung wird dabei
so gewählt, daß die Durchbiegung durch das Eigengewicht des Rotors klein ist im Vergleich zum Spiel zwischen
Rotor und Stator. Der in axialer Richtung bewegliche Lagerkopf wird durch eine Feder vorgespannt, so
daß das Spiel der Kugellager zu Null wird. Parallel zu den Federn sind mindestens in radialer Richtung Dämpfungselemente angebracht, die aus einem Material mit hoher
innerer Dämpfung bestehen, wie beispielsweise Perbunan, Vulkollan oder Viton oder aber aus einem Metall hoher
Dämpfung, wie beispielsweise Indium oder Blei. Diese Lageranordnung kann sowohl bei Pumpen mit horizontaler
Achse als auch bei Pumpen mit vertikaler Achse angewandt werden.
Fig. 1 zeigt den Schnitt durch eine Turbomolekularpumpe mit horizontaler Achse und der erfindungsgemäßen Lageranordnung.
In dem Gehäuse 1 sind die Statorscheiben 2 angeordnet. Zwischen den Statorscheiben 2 laufen die Rotorscheiben
3 des Läufers 4. Das zu pumpende Gas tritt bei A in die Pumpe ein, teilt sich dann in zwei Ströme, die durch
die Stator- und Rotorscheiben in die Vorvakuumräume 5 gefördert werden. Die Gasströme aus den Vorvakuumräumen
vereinigen sich in der Vorvakuumleitung 6 und werden bei B von der Vorpumpe übernommen. Zum Antrieb der Pumpe dient
der Motor, der aus dem Stator 7 und dem Kurzschlußanker
besteht. An den Motor bzw. an die Scheiben auf der anderen Seite der Pumpe schließen sich jeweils die Öldampffänger
an, die meistens wassergekühlt sind. Diese Öldampffänger
verhindern, daß öldampf aus den Lagern 10 und 11 in den
Pumpenraum 12 vordringt. Die Lager 10 und 11 selbst sind
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in den Lagerköpfen 13 und 14 untergebracht. Diese Lagerköpfe
stehen durch Federn 15 bzv.1. 16 ™.it eines Gehäuse=*
ring 17 bzw. 18 in Verbindung. Die Federn müssen so ausgewählt sein, daß die Federkonstante einmal hoch genug ist,
so daß durch das Eigengewicht des Läufers die Ausfederung nur gering ist. Je nach dem Spiel, welches die Rotorteile
im Gehäuse haben, darf diese Ausbiegung durch das Eigengewicht nur einen Bruchteil dieses Spiels betragen. Andererseits
sollte aber die Federkonstante so niedrig wie möglich sein, damit die Betriebsdrehaahl der Pumpe weit
über der Eigenfrequenz liegt. Je höher die Betriebsdrehzahl ist, um so leichter lassen sich diese Bedingungen
erfüllen. Die Federn selbst können als Plattfedern, als eins Membrane, als eine unterbrochene Scheibe oder ähnliches
ausgebildet sein. Die Federkonstante in axialer Richtung soll wesentlich niedriger sein als die Federkonstante
in radialer Richtung. In axialer Richtung ist eine weiche Federung erforderlich, damit bei Ausdehnungen des
iäufers durch Erwärmung die Lagsr folgen können, ohne daß erhebliche Lagerbelastungen in axialer Richtung auftreten.
Um das Lagerspiel möglichst zu Null zu machen, wird das eine Lager 11 gegen einen verstellbaren Anschlag 19 fixiert,
während das andere Lager 10 mit der Feder 20 gegen die Welle des Läufers 4 gedrückt wird, so daß beide Lager unter
Torspannung dieser Feder stehen und das Spiel zu Null wird. Die Federvorspannung wählt man etwa gleich dem Läufergewicht,
damit ein sicherer Lauf ohne Spiel gewährleistet ist. Um nun die Amplitude im Resonanzfall im Vakuum klein zu halten,
muß die Schwingung stark gedämpft werden. Zur Dämpfung der Schwingung sind Dämpfungeelemente 21 vorgesehen. Hier muß
ein Material mit hoher innerer Dämpfung verwendet werden.
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Geeignet sind Glastische Kunststoffe wie z.B. Perbunan,
Vulkollan oder Viton. Die Däspfungselemente sollten, wenn
sie nicht mit den Lagerköpfen 13 und 14 und den Gehäuseringen 17 und 18 durch vulkanisieren verbunden sind, unter
einer Vorspannung stehen, die so groß ist, daß bei der größten Amplitude der Lagerkopf sich vom Dämpfungselement nicht abheben kann. An Stelle dieser Dämpfungselemente aus Kunststoff können auch Dämpfungseleniente
aus Metallen verwendet werden. Als geeignete Metalle sind hier z.B. Blei oder Indium zu nennen. So genügt es beispielsweise,
wenn man die Federn mit einer Schicht, die etwa der Federstärke entspricht, oder etwas dicker ist,
mit den genannten Metallen, also Indium oder Blei überzieht. Die Federn übernehmen dann die Fixierung der Lagerköpfe,
während der Überzug aus Indium oder Blei die entsprechende Dämpfung erzeugt. Durch die Federn ist die
Wärmeleitung von den Kugellagern nach dem Gehäuse äußerst gering. Da im Vakuum die Wärme nur durch Strahlung abgeführt
werden kann, würden sich in den Lagern unzulässig hohe Temperaturen
einstellen. Um diese Reibungswärme abzuführen, müssen die Lager mit einem Kühlmittel gekühlt werden. Am
einfachsten ist es, wenn man hierzu das Schmieröl benutzt. Um die nötige Ölmenge zuführen zu können, sind die Lagerköpfe
mit einem elastischen Schlauch mit dem Gehäuse verbunden. Dieser Schlauch kann auch als Wellrohr 22 oder
auch als glatter Schlauch ausgeführt werden. Wählt man diesen Schlauch aus einem Stoff, sei es Kunststoff oder
Metall mit hoher Dämpfung, so kann hierdurch zusätzlich die Schwingung des Lagerkopfes gedämpft werden. Da es
schwierig ist, die zur Kühlung notwendigen Ölmengen durch das mit hoher Drehzahl laufende Lager zu drücken, ist
noch an den Lagerköpfen ein Überlauf 23 vorgesehen, so
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Blatt 6
daß die überschüssige Ölmenge dort abfliegen kann, während
die Lager nur so viel Öl bekommen, wie sie zum eirwandfreien Lauf benötigen. Das öl fließt bei 24 ab und
wird durch eine nicht dargestellte ölpumpe den Lagern erneut zugeführte
Fig. 2 zeigt den erfindungsgemäßen Aufbau einer Turbomolekularpumpe
mit -vertikal stehender Welle. Der Gasstrom tritt bei C in die Pumpe ein, wird durch die Scheiben verdichtet
und bei D von der Vorpumpe übernommen. Der Rotor besteht aus den Scheiben 30 und der Hohlwelle 31 und ist
auf dem Rotor 32 des Antriebsmotors fliegend gelagert. Die Kugellager 33, 34 sind in Lagerköpfen 35, 36 angeordnet.
Diese Lagerköpfe siiid an flachen, scheibenförmigen Federn
37, 38 befestigt, die in radialer Richtung die entsprechend hohe Federkonstante besitzen, in axialer Richtung entsprechend
weicher sind. Der obere Lagerkopf 36 stützt sich gegen den Anschlag 39, während der untere Lagerkopf 35 durch die
Feder 45 vorgespannt wird. In diesem Fall muß die Feder um das Gewicht des gesamten Läufers äbärker sein als die
Feder 20 in Fig. 1, damit das obere Lager mit der nötigen Axialkraft angedrückt wird, um spielfrei zu laufen. Das
zur Kühlung und Schmierung benötigte Öl für das obere Lager wird durch die bewegliche Leitung 40 zugeführt, wobei
das überschüssige Öl oben aus dem Lagerkopf 36 austritt, durch den Spritzring 41 abgeschleudert wird und durch
das Rohr 43 abläuft. Die bewegliche Leitung 40 wird man vorteilnafterweise wieder aus einem Material mit hoher
innerer Dämpfung anfertigen. Das untere Lager erhält das Öl über die Leitung 42, wobei auch hier wieder ein Material
mit hoher Dämpfung verwendet wird. Hierbei wird das
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Öl γοη unten dem Lager zugeführt. Das Öl aus dem oberen
und unteren Lager sammelt sich im Raum 44 und fließt von
hier zur ölförderpumpe. In diesem Beispiel sind die Federn 37, 38 als unterbrochene Scheibenfedern ausgeführt
wie sie Fig. 3 zeigt.
Fig. 4 zeigt einen Schnitt durch eine Feder nach Fig. 3. Man erkennt, die innere, tragende Feder 50 aus einem Material
mit hoher Festigkeit, z.B. 3tahl oder hartgewalztes Messing mit einer beidseitigen Beschichtung 51 aus
einem gut dämpfenden Metall beispielsweise Indium. Sine so ausgebildete Feder hat in radialer Richtung die nötige
Steifigkeit und in axialer Richtung die erforderliche Nachgiebigkeit, um keine zu hohen Kräfte auf die Kugellager
zu bewirken.
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Claims (3)
1.) Molekular- oder Turbomolekularpumpe, dadurch gekennzeichnet, daß die Lager in Lagerköpfen angeordnet
sind, wobei jeder Lagerkopf in radialer Richtung fe-
j dernd und mindestens ein Lagerkopf in axialer Rieh-
; tung beweglich aufgehängt sind.
2.) Molekular- oder Turbomolekularpumpe nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß parallel zu den Federn Dämpfungselemente angeordnet sind*
3.) Molekular- oder Turbomolekularpumpe nach Anspruch 1, und 2 dadurch gekennzeichnet, daß die federnden
Elemente mindestens einseitig mit den Dämpfungselementen beschichtet sind.
4c) Molekular- oder Turbomolekularpumpe nach Anspruch 1
und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die federnden Elemente aus einem Metall oder einer Legierung
hoher Festigkeit bestehen und die Däinpfungselemente
atas einem gut dämpfenden Metall oder einer Legierung
auf mindestens einer Seite der federnden Elemente aufgebracht sind.
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Publications (1)
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DE7039228U true DE7039228U (de) | 1971-10-28 |
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