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BEREICH DER
ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die mikroskopische, histologische
und/oder molekulare Analyse von Gewebe- oder anderen Zellproben.
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ALLGEMEINER
STAND DER TECHNIK
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Biologische
Mechanismen vieler Krankheiten wurden durch mikroskopische Untersuchung
von Gewebeproben geklärt.
Histopathologische Untersuchung ermöglichte ebenfalls die Entwicklung
von effizienten medizinischen Behandlungen für eine Reihe von Krankheiten.
In der normalen anatomischen Pathologie wird eine Diagnose auf Grund
der Zellmorphologie und Färbungscharakteristiken
gemacht. Tumorproben können
zum Beispiel untersucht werden, um die Tumorart zu charakterisieren
und die Aggressivität
des Tumors vorherzusagen. Obwohl diese mikroskopische Untersuchung
und Klassifizierung von Tumoren die medizinische Behandlung verbessert
hat, kann das mikroskopische Aussehen einer durch Standardverfahren
(wie zum Beispiel Hematoxylin und Eosin) gefärbten Gewebeprobe oft nur eine
begrenzte Menge an diagnostischer oder molekularer Information offen
legen.
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Kürzliche
Fortschritte in der Molekularmedizin haben eine noch größere Gelegenheit
bereitgestellt, um die zellulären
Mechanismen von Krankheit zu verstehen und geeignete Behandlungen
mit der größten Erfolgswahrscheinlichkeit
auszuwählen.
Zum Beispiel weisen einige hormonabhängige Brustkrebszellen eine
erhöhte Expression
von Östrogenrezeptoren
auf ihren Zelloberflächen
auf, was anzeigt, dass der Patient, von dem der Krebs genommen wurde,
wahrscheinlich auf bestimmte Anti-Östrogen-Arzneistoff-Behandlungen
reagieren wird. Andere diagnostische und prognostische Zellveränderungen
enthalten das Vorhandensein von tumorspezifischen Zelloberflächenantigenen
(wie bei einem Melanom), die Produktion von embryonischen Proteinen (wie
zum Beispiel a-Fetoproteine bei Leberkrebs und karzinoembryonisches
Glykoprotein-Antigen,
welches durch gastrointestinale Krebserkrankungen produziert wird),
und genetische Missbildungen (wie zum Beispiel aktivierte Onkogene
bei Krebserkrankungen). Es sind eine Reihe von Methoden entstanden,
um das Vorhandensein dieser zellulären Missbildungen zu erkennen,
welche Immunphänotypisierung
mit monoklonalen Antikörpern,
In-Situ-Hybridisierung mit Sonden und DNA-Amplifikation unter Verwendung
der Polymerase-Kettenreaktion (PCR) enthalten.
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Die
Entwicklung neuer Molekularmarker von klinischer Wichtigkeit wurde
von dem langsamen und langwierigen Prozess der Evaluierung von Biomarkern
in großer
Anzahl von klinischen Proben behindert. Es müssen zum Beispiel Hunderte
von Gewebeproben, welche unterschiedliche Stufen der Krebsprogression
repräsentieren,
ausgewertet werden, bevor die Wichtigkeit eines gegebenen Markers
bewertet werden kann. Da die Anzahl von Antikörpern, als auch Sonden für mRNA-
oder DNA-Targets schnell zunimmt, kann nur ein kleiner Bruchteil
von diesen jemals in großer
Anzahl klinischer Proben getestet werden.
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Battifora
et al. schlugen in Lab. Invest. 55:244-248 (1986) und in der US-Patenschrift
Nr. 4,820,504 vor, dass mehrere Gewebeproben auf einem einzigen
Objektträger
zusammen gruppiert werden könnten,
um zu ermöglichen,
dass die Proben gleichzeitig durch die Anwendung eines einzigen
Tropfens von Hybridomüberstand überprüft werden
können.
Die Proben wurden unter Verwendung einer in der Hand gehaltenen
Rasierklinge erstellt, um deparaffinisierte und dehydrierte Gewebeproben
in Scheiben zu schneiden, welche dann wahllos zusammengebündelt wurden,
in eine Wursthaut gewickelt wurden und wieder in Paraffin eingebettet wurden.
Diese Methode erforderte einen hohen Grad an manueller Geschicklichkeit
und inkorporierte Prüfgüter in einem
zusammengesetzten Block auf eine Art und Weise, die es schwierig
machten, bestimmte Proben von Interesse zu finden und zu identifizieren.
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Eine
Modifizierung dieses Prozesses wurde von Wan et al.; J. Immunol.
Meth. 103:121-129 (1987), und Furmanski et al. in der US-Patentschrift
Nr. 4,914,022 offenbart, wobei Kerne von in Paraffin eingebettetem
Gewebe von Standard-Gewebeblocks erhalten wurden. Die Kerne wurden
weich und gerade gemacht, indem man sie auf einer warmen Oberfläche rollte,
und wurden dann im Inneren eines herkömmlichen Strohhalms gebündelt. Es
wurde behauptet, dass dieses Verfahren für das gleichzeitige histologische
Testen von mehreren Gewebeproben geeignet sei, zum Beispiel bei
der Charakterisierung von monoklonalen Antikörpern. Die Methode von Miller
und Groothuis, A.J.C.P. 96:228-232 (1991) rollte auf ähnliche
Weise Gewebestreifen in „Stämme", von welchen Quersektionen
genommen wurden, um in Paraffin eingebettet zu werden. Die Strohhalm-
und Stammmethoden waren jedoch arbeitsintensiv, erforderten einen
hohen Grad an manueller Geschicklichkeit und ordneten die Prüfgüter auch
wahllos auf eine Art und Weise an, welche die Identifizierung von
Proben von Interesse kompliziert machte.
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Battifora
und Mehta, Lab. Invest. 63:722-724 (1990) und US-Patentschrift Nr.
5,002,377 versuchten, einige der Probleme der wahllosen Platzierung
zu überwinden,
indem sie Proben in eine Vielzahl von schmalen Streifen schnitten,
welche in parallelen rechteckigen Rillen in einer Form individuell
platziert wurden. Die Gewebestreifen wurden in Agar-Gel eingebettet,
welches in die Rillen gegossen wurde, um ein tellerähnliches Element
mit einer Reihe von Rippen zu produzieren. Mehrere der gerippten
Teller wurden zusammen gestapelt und in Paraffin eingebettet, um
einen Gewebeblock zu bilden. Eine ähnliche Vorgehensweise wurde
von Sundblad, A.J.C.P. 102:192-193 (1993) vorgeschlagen, wobei die
Gewebestreifen in dreieckigen Keilen anstatt von rechteckigen Rillen
platziert wurden. Das in Scheiben Schneiden des Gewebes, dessen
Anordnung in Reihen und dessen Einbetten in etlichen Schritten,
um den Block zu bilden, war ein zeitaufwendiges Verfahren, welches
die Effizienz des Untersuchens einer großen Anzahl von Gewebeproben
reduzierte.
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Alle
diese Methoden waren für
die effiziente Erstellung eines Arrays von Gewebeproben, welches
für eine
schnelle Parallelanalyse einer Reihe von unabhängigen Molekularmarkern verwendet
werden kann, unzureichend. Die Anzahl an Geweben, welche in einem
Block positioniert werden können,
ist bei den vorher erwähnten
Methoden sehr eingeschränkt,
und die Konfiguration des Gewebes in dem Gewebeblock ist nicht standardisiert,
was es schwierig macht, automatisierte Analyseverfahren zu entwickeln,
als auch das gleiche Gewebe durch mehrere aufeinander folgende Sektionen
zu verfolgen. Weiterhin wurden diese Methoden lediglich auf das
Testen von Antikörpern
angewandt, welche normalerweise in den frühen Phasen des Screenings neuer
Gene nicht verfügbar
sind. Diese Ineffizienz stellte ein bedeutendes Problem dar in Bereichen
wie zum Beispiel Krebsforschung, da die Krebsentwicklung und -progression
ein mehrstufiger Prozess ist, welcher sequenzielle Verluste, Neuanordnungen
und Amplifikationen etlicher Chromosomenregionen und mehrerer Gene
einbezieht. Diese Vorgänge
führen
zu einer Dysregulation ausschlaggebender Signaltransduktionswege für das Zellwachstum,
Tod und Differenziation. Die Details dieses komplexen Prozesses
bleiben unvollständig verstanden,
teilweise weil Hochdurchsatz-Strategien und Methoden für die Analyse
solcher genetischer Veränderungen
in einer großen
Anzahl unkultivierter humaner Tumore nicht verfügbar waren.
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Zum
Beispiel kann die gleichzeitige Analyse etlicher Gene innerhalb
des gleichen oder zugehörigen Signaltransduktionsweges
notwendig sein, um ausschlaggebende, geschwindigkeitsbeschränkende Schritte bei
der Dysregulation von Krebszellenwachstum genau festzulegen. Außerdem kann
die Analyse struktureller und zahlenmäßiger Veränderungen, welche etliche Chromosomen,
Loci und Gene zur gleichen Zeit betreffen, notwendig sein, um die
Muster der Anhäufung
genetischer Veränderungen
bei unterschiedlichen Stufen der Krebsprogression zu verstehen.
Schließlich
ist, nachdem neue Gene und genetische Veränderungen von potenzieller
Wichtigkeit für
Krebs identifiziert wurden, normalerweise wesentliche zusätzliche
Forschung erforderlich, um die diagnostische, prognostische und
therapeutische Bedeutung dieser Molekularmarker in der klinischen
Onkologie zu bestimmen.
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Da
die Menge an Gewebe für
solche Studien oft geschwindigkeitsbeschränkend wird, ist die Fähigkeit wichtig,
effizient Gewebe für
die Molekularanalyse auf eine Art und Weise zur Verfügung zu
stellen, zu fixieren, zu lagern und zu verteilen, welche den Verbrauch
von oft einzigartigen, wertvollen Tumorproben minimiert.
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Während das
Konzept der Nukleinsäure-Hybridisierung
nicht neu ist und routinemäßig in biomedizinischen
Labors seit einigen Jahren verwendet wird, hat eine neue Technologie,
die als DNA-Mikroarray-Technologie oder Gen-Chip-Technologie bezeichnet
wird, die Geschwindigkeit erhöht,
bei der Information von Zellen, Geweben oder anderen Experimenten
erhalten werden kann. Eine derartige informationelle Hochdurchsatz-Biotechnologie wurde
zum Beispiel beschrieben in Schena et al., Science, 270:467-470,
1995; Schena, BioEssays, 18(5):427-431, 1996; Soares, Cur. Opp in
Biotechnol., 8:542-546, 1997; Ramsay, Nature Biotechnology, 16:14-44, 1998; Service,
Science; 282:396-399, 1998 und in US-Patentschrift Nr. 5,700,637.
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Schena
et al., 1995 beschreibt ein Mikroarray, welches aus 45 geklonten
Arabidopsis cDNAs zusammengesetzt ist, welches verwendet wurde,
um die Expression korrespondierender Gene unter Verwendung von fluoreszierend
gekennzeichneten Arabidopsis mRNA-Sonden quantitativ zu messen.
Schena, 1996 betrachtet erneut cDNA-Arrays, welche mit fluoreszierend
gekennzeichneten mRNA-Sonden sondiert sein können und erläutert die
Messung differenzieller Expression unter Verwendung zweier unterschiedlicher
Prüfgüter, welche
mit zwei verschiedenfarbigen fluoreszierenden Kennzeichnungen gekennzeichnet
wurden. Soares, 1997, erläutert
DNA-Mikroarrays,
welche für
die Identifizierung von nach oben regulierten und nach unten regulierten
Genen, die bei Krebs wichtig sind, verwendet werden, und die Verwendung
solcher Arrays, um Gen-Therapie-Targets zu identifizieren. Ramsay,
1998, und Service, 1998, prüfen
verschiedene Mikro-Arrays, welche für verschiedene diagnostische
und therapeutische Zwecke benutzt werden, wie zum Beispiel für die Identifikation
amplifizierter Gene, Polymorphismus-Screening, Kartierung von genomischen
DNA-Klonen und komparative genomische Hybridisierung.
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Diese
Referenzschriften identifizieren zwei grundlegende Array-Arten,
diejenigen, bei denen Prüfgut-DNA
(zum Beispiel ganze Genome oder repräsentative Sequenzen von diesen
Genomen) auf einer Unterlage immobilisiert werden und gekennzeichneten
Sonden ausgesetzt werden; und diejenigen, bei denen Target-Sequenzen,
zum Beispiel ein Array von Oligonukleotiden, synthetisiert oder
auf einer Unterlage immobilisiert und gekennzeichneter Prüfgut-DNA ausgesetzt werden.
In jedem Fall kann die Sonde eine bekannte Kopien-Anzahl eines bekannten
Gens enthalten, und die Prüfgut-DNA
bindet die Sonde so, dass der Grad des Bindens ein Indikator für das Vorhandensein
oder Fehlen eines bestimmten Gens ist, oder die Regulierung nach
oben oder die Regulierung nach unten des Gens. US-A-5700537 offenbart
ein Verfahren für
das Erzeugen von Oligonukleotid-Arrays.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein Verfahren für die Hochdurchsatz-Molekularprofilierung
in großem Umfang
von Gewebeproben (wie zum Beispiel Tumoren), mit minimalen Gewebeerfordernissen,
auf eine Art und Weise, welche eine schnelle Parallelanalyse biologischer
Charakteristiken, wie zum Beispiel molekularer Charakteristiken
(zum Beispiel Gen-Dosierung und -Expression) von Hunderten von morphologisch
kontrollierten Tumorproben, ermöglicht,
bereit. Diese Aufgaben werden durch ein Verfahren von Parallelanalyse
von Gewebeproben erreicht, bei dem eine Vielzahl von Donorproben
an zugeordneten Orten in einem Rezipienten-Array platziert werden, und eine Vielzahl
von Sektionen von dem Rezipienten-Array erhalten werden, so dass jede
Sektion eine Vielzahl von Donorproben, welche ihre zugeordneten
Orte beibehalten, enthält.
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Eine
unterschiedliche Gewebeanalyse (wie zum Beispiel histologische,
immunologische oder molekulare Analyse) wird an jeder Sektion durchgeführt, um
zu bestimmen, ob es Korrelationen zwischen den Ergebnissen der unterschiedlichen
Analysen an korrespondierenden Orten des Arrays gibt. Bei bestimmten
Ausführungsformen
wird die Donorprobe durch das Bohren eines länglichen Prüfguts, wie zum Beispiel eines
zylindrischen Kerns, aus Donorgewebe, und Platzieren der Donorprobe
in einem Aufnahmebehälter
komplementärer
Gestalt, wie zum Beispiel einem zylindrischen Kern, in dem Rezipienten-Array erhalten. Analysen,
welche an den Donorproben durchgeführt werden können, enthalten
alle Arten von histologischen, klinikopathologischen und molekularen
Analysen, wie zum Beispiel histochemische oder immunologische Analysen,
Nukleinsäure-Hybridisierung
oder die Extraktion von Proteinen, und DNA- und RNA-Molekularanalysen,
einschließlich PCR-Analysen,
wie zum Beispiel In-Situ-PCR und In-Situ-RT-PCR.
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In
einer besonderen Ausführungsform
des Verfahrens wird ein Rezipienten-Block aus einem festen Einbettungsmedium,
wie zum Beispiel Paraffin, gebildet, welches mit einem Ausstanzer
oder Mikrotom geschnitten werden kann, und ein separater Donorblock
wird auch gebildet, indem eine biologische Probe in dem Einbettungsmedium
eingebettet wird. Zylindrische Aufnahmebehälter-Kerne werden in dem Rezipientenblock gebohrt,
um ein Array von Aufnahmebehältern
an festgelegten Positionen zu bilden, und zylindrische Donorprüfgut-Kerne
werden von der eingebetteten biologischen Probe in dem Donorblock
erhalten. Die Donorprüfgut-Kerne
werden dann in den zylindrischen Aufnahmebehälter an zugeordneten Stellen
in dem Array platziert, und der Rezipientenblock wird in Scheiben
geschnitten, um einen Querschnitt der Donorprüfgut-Kerne in dem Array zu erhalten, ohne
die zugeordneten Array-Orte zu stören. Eine unterschiedliche
biologische Analyse kann an jeder Sektion durchgeführt werden,
zum Beispiel durch das Verwenden unterschiedlicher monoklonaler
Antikörper,
welche bestimmte Antigene erkennen, oder einer Kombination von antigenisch
verschiedenen monoklonalen Antikörpern
und Nukleinsäure-(z.B.
RNA und DNA)Sonden an sequenziellen Sektionen.
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Das
Ergebnis jeder verschiedenen Gewebeanalyse an jeder Position des
Arrays wird verglichen, zum Beispiel um zu bestimmen, ob ein Gewebe,
welches einen Östrogenrezeptor
exprimiert, auch aufzeigt, dass ein bestimmtes Onkogen aktiviert
wurde. Das Vorhandensein oder Fehlen des Östrogenrezeptors und Onkogens
kann dann mit klinischer oder pathologischer Information über das
Gewebe (wie zum Beispiel das Vorhandensein einer metastatischen
Krankheit oder der histologische Grad eines Tumors) korreliert werden.
Diese simultane parallele Analyse von mehreren Proben hilft dabei,
die Beziehung von mehreren molekularen und klinischen Charakteristiken
des Gewebes untereinander zu klären.
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Es
ist auch ein Verfahren zum Erhalt kleiner länglicher Prüfgüter von Gewebe aus einer Gewebeprobe, wie
zum Beispiel einem Tumor, und zum Unterziehen der Probe einer laboratorischen
Analyse, wie zum Beispiel einer histologischen oder molekularen
Analyse, offenbart. Das längliche
Gewebeprüfgut
kann von einer Region von Interesse der Gewebeprobe genommen werden.
In einer offenbarten Ausführungsform
ist das Prüfgut
ein zylindrisches Prüfgut,
welches aus der Gewebeprobe ausgestanzt wurde, wobei die zylindrische Gewebeprobe
ungefähr
1-4 mm lang ist und einen Durchmesser von ungefähr 0,1-4 mm aufweist, zum Beispiel
ungefähr
0,3-2,0 mm. In bestimmten
Ausführungsformen
beträgt
der Zylinderdurchmesser weniger als ungefähr 1,0 mm, zum Beispiel 0,6
mm. Das Prüfgut
kann auf eine Art und weise konserviert werden (zum Beispiel Ethanol-Fixierung), welche
die Analyse von Nukleinsäuren
nicht beeinträchtigt,
und daher kann das Prüfgut
jeder Art molekularer Analyse, wie zum Beispiel jeder Art von molekularer
Analyse basierend auf isolierter DNA- oder RNA-Einbettung, unterzogen
werden. Routinemäßig fixierte
archivalische Gewebeproben können
auch für
die meisten Analysen, einschließlich
immunologische und In-Situ-Hybridisierung,
verwendet werden.
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In
einer alternativen Ausführungsform
können
Zellen von einer Zelllinie von Interesse in dem Array platziert
werden und auf die gleiche Art und Weise wie die Gewebeproben analysiert
werden.
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Die
Offenbarung beinhaltet auch ein Gerät für die Erstellung von Proben
für die
parallele Analyse von Sektionen von Arrays mit biologischem Material.
Das Gerät
enthält
eine Plattform, einen Gewebedonorblock auf der Plattform und einen
Ausstanzer, welcher eine Gewebeprobe aus dem Donorblock ausstanzt
oder bohrt. Die Plattform kann auch einen Rezipientenblock tragen,
bei dem der Ausstanzer ein Array von Aufnahmebehältern an ausgewählten Positionen
bildet. Jeder Aufnahmebehälter
kann so positioniert sein, dass eine Gewebeprobe von dem reziproken
Ausstanzer in den Aufnahmebehälter
ausgestoßen
wird. Eine x-y Positionierungsvorrichtung bewegt den Ausstanzer
oder Rezipientenblock inkremental hinsichtlich des jeweils anderen, während der
Ausstanzer sich hin- und herbewegt, um das Aufnahmebehälter-Array
zu bilden. Die x-y Positionierungsvorrichtung richtet auch sequenzielle
Aufnahmebehälter
des Rezipientenblocks auf den Ausstanzer aus, um Gewebeproben von
dem Ausstanzer in den Aufnahmebehälter zu liefern. Ein Instrument
kann in den Ausstanzer eingeführt
werden, um den Inhalt des Ausstanzers auszustoßen, was entweder Material
(wie zum Beispiel Paraffin) von dem Rezipientenblock oder Gewebe
von dem Donorblock sein kann. Regionen von Interesse der Gewebeprobe
werden lokalisiert, indem man einen gefärbten Sektions-Objektträger (wie
zum Beispiel einen mit Hematoxylin und Eosin gefärbten Objektträger), welcher
aus dem Originalblock geschnitten wurde, über dem Donorblock positioniert,
um Strukturen von Interesse auf dem dünnen Sektionsobjektträger auf
korrespondierende Gewebeprobenregionen im Donorblock auszurichten.
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Die
Offenbarung enthält
außerdem
ein computerimplementiertes System zur parallelen Analyse von aufeinander
folgenden Sektionen von Gewebe-Arrays, wobei eine x-y Positionierungsplattform
eine Ablage (oder einen Ausstanzer) zu einer Vielzahl von Koordinaten,
welche Positionen in einem Rezipientenblock-Array entsprechen, bewegt.
Ein Aufnahmebehälter-Ausstanzer
stanzt dann einen Aufnahmebehälterkern
aus einem Rezipientenblock auf der Positionierungsplattform, und
ein Instrument stößt den Aufnahmebehälter-Kern von
dem Aufnahmebehälter-Ausstanzer aus. Ein
Donor-Ausstanzer (welcher der gleiche oder ein vom Rezipienten-Ausstanzer
verschiedener sein kann) stanzt eine Donorprobe aus einem Donorblock
auf der Positionierungsplattform, und ein Instrument stößt die Donorprobe
von dem Donor-Ausstanzer
in den Aufnahmebehälter aus,
während
der Donor-Ausstanzer in den Aufnahmebehälter eingeführt wird. Die Donorprobe weist
geeigneterweise einen Durchmesser auf, welcher im Wesentlichen der
gleiche ist, wie der Durchmesser des Aufnahmebehälters, so dass die Donorprobe
sicher in den Aufnahmebehälter
passt. Das Computersystem identifiziert das Gewebe durch dessen
Anordnung in dem Rezipienten-Array, so dass, wenn der Donorblock
sektioniert ist, eine korrespondierende Position in jedem Sektions-Array
Gewebe von der identischen Donorprobe enthalten wird.
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Die
Erfindung enthält
auch Verfahren, welche die Gewebe-Mikroarray-Technologie mit anderen
Technologien kombinieren, wie zum Beispiel Hochdurchsatz-Genome,
um molekulare Charakteristiken zu identifizieren, wie zum Beispiel
strukturelle Veränderungen
in Genen oder Proteinen, Kopienanzahl oder Expressionsveränderungen
von Genen, mit Krankheitsprognosen oder Therapieergebnissen, um
neue Targets für Genprävention,
frühe Diagnose,
Krankheitseinstufung oder Prognose zu identifizieren, und um therapeutische Mittel
zu identifizieren. Solche Hochdurchsatz-Technologien beinhalten
cDNA- und genomische Sequenzierung, die Serienanalyse von Genexpression
(SAGE), repräsentative
Differenzanalyse (RDA), die Differential-Display-Methode und ähnliche PCR-basierte Technologien,
auf Hybridisierung basiertes Sequenzieren, subtraktive cDNA- oder
genomische Hybridisierungen, cDNA-Arrays, CGH-Arrays, elektrophoretische
oder andere Separationsverfahren für DNA oder Protein, Hefe-Zweihybrid-Technologie
oder ähnliche
Techniken der Molekularbiologie. Auf ähnliche Weise können Informationen,
welche von elektronischen Datenbanken erhalten oder hergeleitet
werden, wie zum Beispiel diejenigen, welche DNA- oder Protein-Sequenz-Informationen enthalten,
verwendet werden, um Sonden oder Reagenzien zu entwickeln, welche
mit der Gewebearraytechnologie getestet werden können.
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Die
Verwendung von Gewebearrays alleine oder in Kombination mit anderen
Array-Methoden kann Informationen über die Häufigkeit einer Menge an genetischen
Veränderungs-
oder Genexpressionsmustern (einschließlich normaler Genexpressionsmuster)
in einer Reihe von Gewebearten (wie zum Beispiel unterschiedliche
Arten von Tumoren), und in Gewebe einer besonderen histologischen
Art (wie zum Beispiel ein Tumor einer besonderen Art, wie zum Beispiel
intraduktaler Brustkrebs), als auch die Gewebeverteilung von getesteten
Molekularmarkern bereitstellen.
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In
einer besonderen Ausführungsform
der kombinierten DNA und Gewebearrays kann das DNA-Array eine cDNA-
oder ein genomischer Mikroarray-Chip sein, was ermöglicht,
dass eine Vielzahl (Hunderte, Tausende oder sogar noch mehr) unterschiedlicher
Nukleinsäuresequenzen
auf der Oberfläche
einer Unterlage zur Bildung eines Arrays angebracht werden können. Ein
derartiger Chip könnte
zum Beispiel ein Array von cDNA-Klonen, Oligonukleotiden oder Large-Insert
genomischen P1-, BAC- oder PAC-Klonen tragen. Diese Arrays ermöglichen
die Analyse Hunderter von Genen oder genomischer Fragmente auf einmal,
um deren Expressions- oder Kopienanzahl in einer Testprobe festzustellen.
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Ein
Hochdurchsatz-DNA-Chip kann zusammen mit der Hochdurchsatz-Gewebearray-Technologie verwendet
werden. Solche hybride Erfindungen beinhalten das Verwenden eines
DNA-Arrays für
das Screening einer begrenzten Anzahl von Tumorprüfgütern in
Bezug auf Expression oder Kopienanzahl eines oder mehrerer (zum
Beispiel Tausender) spezifischer Gene oder DNA-Sequenzen. Sonden,
welche das Gen von Interesse enthalten, können dann verwendet werden,
um ein Gewebemikroarray, welches viele unterschiedliche Gewebeproben
enthält
(zum Beispiel eine Reihe von Brusttumoren oder Prostatatumoren)
zu überprüfen, um
festzustellen, ob das identifizierte Gen oder der genetische Locus
bei diesen Tumoren auf ähnliche
Weise verändert
ist. Zum Beispiel kann ein cDNA-Chip verwendet werden, um eine humane
Brustkrebs-Zelllinie zu überprüfen, um
eines oder mehr Gene zu identifizieren, welche in diesem bestimmten
Brustkrebs überexprimiert
oder amplifiziert sind. Eine Sonde, welche dem identifizierten Gen
entspricht, würde
dann verwendet werden, um ein Gewebearray zu sondieren, welches
eine Vielzahl von Gewebeprüfgütern von
unterschiedlichen Brustkrebsarten oder sogar Tumoren unterschiedlicher
Art (wie zum Beispiel Lungen- oder Prostatakrebs) enthält. Eine
derartige Sonde könnte
hergestellt werden, indem man den identischen Klon, welcher in dem DNA-Array
verwendet wurde, kennzeichnet (zum Beispiel mit einen fluoreszierenden
oder radioaktiven Marker). Das Vorhandensein des Gens in ähnlichen
(oder nicht ähnlichen)
Tumoren würde
durch das Hybridisierungsmuster der Sonde zum Gewebearray offen
gelegt.
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Eine
andere Offenbarung beinhaltet ein Verfahren zum Erstellen eines
diagnostischen tumorspezifischen Gen-Arrays.
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Die
vorangehenden und andere Aufgaben, Merkmale und Vorteile der Erfindung
werden aus der folgenden detaillierten Beschreibung besonderer Ausführungsformen
ersichtlicher werden, welche mit Bezug auf die begleitenden Zeichnungen
fortfährt.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 ist
eine schematische Perspektivansicht einer ersten Ausführungsform
der Ausstanzvorrichtung der vorliegenden Erfindung, welche die Ausrichtung
des Ausstanzers über
einer Region von Interesse von Donorgewebe in einem Donorblock zeigt.
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2 ist
eine der 1 ähnliche Ansicht, jedoch wurde
hier der Ausstanzer vorgerückt,
um ein Donorproben-Prüfgut
zu erhalten.
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3 ist
eine schematische Perspektivansicht eines Rezipientenblocks, in
den die Donorprobe platziert wurde.
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4-8 stellen
Schritte der Erstellung dünner
Sektionsarrays von dem Rezipientenblock dar.
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9 ist
eine Perspektivansicht einer Verschlussvorrichtung, um eine auf
einem Objektträger
aufgebrachte Probe über
dem Gewebe in dem Donorblock zu halten, um eine Region von Interesse
zu lokalisieren.
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10A ist eine Ansicht eines H&E gefärbten, dünnen Sektionsgewebes, welches
für eine
mikroskopische Untersuchung auf einem Objektträger aufgebracht ist.
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10B ist eine vergrößerte Ansicht eines Abschnitts
des Objektträgers
in 10A, welche die Ergebnisse
von erbB2 mRNA In-Situ-Hybridisierung auf einem Gewebearray von
der Region in dem kleinen Rechteck in 10A zeigt.
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10C ist ein Elektrophorese-Gel, welches zeigt,
dass DNA und RNA mit einem hohen Molekulargewicht von den Brustkrebsproben,
welche in kaltem Ethanol fixiert wurden, extrahiert werden können.
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10D ist eine vergrößerte Ansicht eines der Gewebeprüfgüter des
Arrays in 10A, welche eine Immunperoxidase-Färbung für das erbB2
Antigen zeigt.
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10E ist eine der 10D ähnliche
Ansicht, welche hochgradige erbB2-Rmplikation zeigt, welche durch
fluoreszierende In-Situ-Hybridisierung (FISH) von Gewebe in dem
Array durch eine erbB2 DNA-Sonde ermittelt wurde.
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11A, 11B, 11C und 11D sind
schematische Ansichten, welche ein Beispiel paralleler Analyse von Arrays,
die durch das Verfahren der vorliegenden Erfindung erhalten wurden,
zeigt.
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12 ist eine vergrößerte Ansicht eines Abschnitts
aus 11.
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13 ist eine Draufsicht einer zweiten Ausführungsform
einer Vorrichtung zur Bildung der Arrays der vorliegenden Erfindung.
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14 ist eine Vorderansicht der in 13 gezeigten Vorrichtung, welche die Bildung eines
Aufnahmebehälters
in einem Rezipientenblock mit einem Rezipientenausstanzer zeigt.
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15 ist eine der 14 ähnliche
Ansicht, zeigt jedoch das Ausstoßen eines Stöpsels von
dem Rezipienten-Aussstanzer in eine Auswurfablage.
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16 ist eine Ansicht, welche einen Donorausstanzer
zeigt, welcher eine Gewebeprobe aus einem Donorblock erhält.
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17 ist eine Ansicht, welche das Einführen des
Donorgewebes in einen Aufnahmebehälter des Rezipientenblocks
zeigt.
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18 ist eine vergrößerte Ansicht des Donorausstanzers,
welcher über
einer Struktur von Interesse in dem Donorblock ausgerichtet ist,
welche im Querschnitt gezeigt ist.
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19 ist eine vergrößerte Querschnittsansicht des
Rezipientenausstanzers, während 20 eine ähnliche
Ansicht des Donorausstanzers ist, welche die relativen Querschnittsdurchmesser
der zwei Ausstanzer darstellt.
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21 ist eine Querschnittsansicht des Rezipientenblocks,
wobei die Donorproben in dem Rezipientenarray angeordnet sind, und
wobei Linien von Mikrotom-Sektionen des Rezipientenblocks gezeigt
werden.
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22 ist eine schematische Ansicht eines Computersystems,
in dem das Verfahren der vorliegenden Erfindung implementiert werden
kann.
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23 ist ein Algorhythmus, welcher ein Beispiel
des computerimplementierten Verfahrens der vorliegenden Erfindung
darstellt.
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24 ist eine schematische Repräsentation eines gCGH-Mikroarrays,
welches 31 Target-Loci enthält,
von denen berichtet wurde, dass sie bei Krebs Amplifikation erfahren.
Kreise um Target-Loci zeigen Amplifikationen an, welche in den Brustkrebs-Zelllinien,
die in dieser Studie getestet wurden, gefunden wurden.
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25 ist eine digitale Repräsentation der Ergebnisse einer
chromosomalen CGH-Analyse, welche hochgradige Amplifikationen in
Sum-52 Brustkrebszellen bei 10q25-q26 und bei 7q21-q22 zeigt, einer Genosensor
CGH-Analyse, welche
Amplifikationen auf hohem Niveau der MET (7q21)- und FGFR2 (10q25)-
Onkogene anzeigt, und einer FISH-Analyse, welche die Amplifikation
von FGFR2 (bei 10q25) zeigt.
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26 ist ein schematisches Diagramm eines Brustkrebs-Gewebemikroarrays,
als auch eine digitale Abbildung einer Hybridisierung, welche zeigt,
dass FGFR2 bei 4,5% der Tumorprüfgüter in dem
Brustkrebs-Gewebemikroarray
amplifiziert wurde.
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27 ist eine schematische Repräsentation der Kombination des
DNA-Arrays und des Gewebearrays, welche zeigt, dass das DNA-Array
einen einzigen Tumor mit Hunderten von Sonden sondieren kann, während die
Gewebearraytechnologie umgekehrt Proben von Hunderten von Tumoren
mit einer einzigen Sonde sondieren kann.
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28 ist ein schematisches Diagramm, welches die
Kombination der Gewebearraytechnologie mit cDNA und/oder CGH-Arrays
repräsentiert.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG MEHRERER AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Definitionen
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„Polypeptid" bezeichnet eine
Kette von Aminosäuren,
unabhängig
von der Länge
oder post-translationalen Modifikationen (z.B. Glykosylation oder
Phosphorylation).
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Eine „Gen-Amplifikation" ist eine Zunahme
der Kopienanzahl eines Gens, im Vergleich zu der Kopienanzahl in
normalem Gewebe. Ein Beispiel einer genomischen Amplifikation ist
eine Zunahme in der Kopienanzahl eines Onkogens.
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Eine „Gen-Deletion" ist eine Deletion
von einer oder mehreren Nukleinsäuren,
die normalerweise in einer Gen-Sequenz
vorhanden sind, und kann in extremen Beispielen die Deletion ganzer
Gene oder sogar von Abschnitten von Chromosomen beinhalten.
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Eine „genomische
Target-Sequenz" ist
eine Sequenz von Nukleotiden, welche sich in einer bestimmten Region
in dem humanen Genom befindet, welche einem oder mehreren spezifischen
Loci entspricht, einschließlich
genetische Missbildungen, wie zum Beispiel nukleotider Polymorphismus,
eine Deletion oder eine Amplifikation.
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Eine „genetische
Funktionsstörung" ist jegliche Krankheit,
Erkrankung oder jegliche unnormale physische oder mentale Zustand,
welche durch eine Veränderung
eines oder mehrerer Gene oder regulativer Sequenzen (wie zum Beispiel
eine Mutation, Deletion oder Translokation) verursacht wird.
-
Ein „Nukleinsäure-Array" betrifft die Anordnung
von Nukleinsäure
(wie zum Beispiel DNA oder RNA) an zugeordneten Orten auf einer
Matrix, wie zum Beispiel die, die in cDNA oder CGH-Arrays gefunden
wird.
-
Ein „Mikroarray" ist ein Array, welches
verkleinert ist, so dass es zur visuellen Auswertung eine mikroskopische
Untersuchung erfordert.
-
Ein „DNA-Chip" ist ein DNA-Array,
bei dem mehrere DNA-Moleküle (wie
zum Beispiel cDNAs) bekannter DNA-Sequenzen auf einem Substrat, normalerweise
in einem Mikroarray, aufgereiht sind, so dass die DNA-Moleküle mit Nukleinsäuren (wie
zum Beispiel cDNA oder RNA) einer Probe von Interesse hybridisieren können. DNA-Chips werden ferner
in Ramsay, Nature Biotechnology 16: 40-44, 1998 beschrieben, welches durch
Bezugnahme inkorporiert ist.
-
„Komparative
genomische Hybridisierung" oder „CGH" ist eine Methode
des differenziellen Kennzeichnens von Test-DNA und normaler Referenz-DNA,
welche gleichzeitig zu Chromosomenverteilungen hybridisiert werden,
wie in Kallioniemi et al., Science 258:818-821, 1992 beschrieben,
welches durch Bezugnahme inkorporiert ist.
-
„Genexpressions-Mikroarrays" betrifft mikroskopische
Arrays von cDNAs, welche auf einem Substrat aufgedruckt sind, welche
als Hybridisierungs-Target mit hoher Dichte für RNA-Sonden dienen, wie in
Schena, BioEssays 18:427-431, 1996 beschrieben, welches durch Bezugnahme
inkorporiert ist.
-
„Serienanalyse
von Genexpression" oder „SAGE" betrifft die Verwendung
von Kurzsequenz-Tags, um die quantitative und gleichzeitige Analyse
einer großen
Anzahl von Transkripten in Gewebe zu ermöglichen, wie in Velculescu
et al., Science 270:484-487, 1995 beschrieben, welches durch Bezugnahme
inkorporiert ist.
-
„Hochdurchsatz-Genome" betrifft die Anwendung
von genomischen oder genetischen Daten oder Analysemethoden, welche
Mikroarrays oder andere genomische Technologien verwenden, um große Anzahlen
von Genen oder Proteinen schnell zu identifizieren oder ihre Struktur,
Expression oder Funktion von normalen oder unnormalen Zellen oder
Gewebe zu unterscheiden.
-
Ein „Tumor" ist ein Neoplasma,
das bösartig
oder gutartig sein kann. „Tumore
der gleichen Gewebeart" betrifft
Primärtumore,
welche in einem bestimmten Organ (wie zum Beispiel Brust, Prostata,
Blase oder Lunge) ihren Ursprung haben. Tumore der gleichen Gewebeart
können
in Tumore verschiedener Unterarten aufgeteilt werden (ein klassisches
Beispiel dafür
sind bronchogene Karzinome (Lungentumore), welche ein Adenokarzinom,
Kleinzellen-, Stachelzellen- oder Großzellentumor sein können).
-
Eine „zelluläre" Probe ist eine Probe,
welche ganze Zellen enthält,
und beinhaltet Gewebe (was Aggregationen ähnlich spezialisierter Zellen
sind, die zur Durchführung
einer bestimmten Funktion vereint sind). Beispiele beinhalten Zellen
von der Haut, Brust, Prostata, Blut, Hoden, Eierstock und Endometrium.
-
Eine „zelluläre Suspension" ist eine Flüssigkeit,
in welcher Zellen dispergiert sind, und kann eine einheitliche und
eine nicht einheitliche Suspension sein. Beispiele zellulärer Suspensionen
sind die, welche durch feine Nadelaspiration von Tumorstellen, zytologischen
Proben (wie zum Beispiel Vaginalflüssigkeit zur Erstellung von
Pap-Abstrichen), Spülungen
(wie zum Beispiel Bronchialspülungen),
Urin, der Zellen enthält
(zum Beispiel bei der Erkennung von Blasenkrebs), Asziten (zum Beispiel
durch Bauchhöhlenpunktion)
oder anderen Körperflüssigkeiten
erhalten werden.
-
Ein „zytologisches
Präparat" ist eine pathologische
Probe, wie zum Beispiel Vaginalflüssigkeiten, bei der eine zelluläre Suspension
in einen Abstrich oder in eine andere Form einer pathologischen
Untersuchung oder Analyse umgewandelt werden kann.
-
Alle
technischen und wissenschaftlichen Begriffe, welche hier verwendet
werden, haben die gleiche Bedeutung, wie sie der Durchschnittsfachmann
in dem Gebiet, zu dem diese Erfindung gehört, allgemein verstehen würde. Obwohl
Verfahren und Materialien, die den hierin beschriebenen ähnlich oder äquivalent
zu diesen sind, in der Praxis oder beim Test der vorliegenden Erfindung
verwendet werden können,
sind geeignete Verfahren und Materialien unten beschrieben. Sollte
ein Konflikt bestehen, wird diesen die vorliegende Beschreibung,
einschließlich
der Definitionen, regeln. Zusätzlich
dazu sind die Materialien, Verfahren und Beispiele lediglich illustrativ
und sollen nicht einschränkend
sein.
-
Ausführungsform der 1-12
-
Eine
erste Ausführungsform
einer Vorrichtung zur Herstellung der Mikroarrays ist in 1-2 gezeigt,
in denen ein Donorblock 30 in einem rechteckigen Behältnis 31 gezeigt
ist, welches auf einer stationären Plattform 32 befestigt
ist, die eine L-förmige
Kantenführung 34,
welche das Donorbehältnis 31 in
einer vorher bestimmten Ausrichtung auf der Plattform 32 hält, aufweist.
Ein Ausstanzergerät 38 ist über der
Plattform 32 befestigt, und beinhaltet eine senkrechte
Führungsplatte 40 und
eine waagerechte Positionierungsplatte 42. Die Positionierungsplatte 42 ist
auf einem x-y-Gestell (nicht gezeigt) befestigt, welches präzise mit
einem Paar digitaler Mikrometer positioniert werden kann.
-
Die
senkrechte Führungsplatte 40 weist
eine flache Stirnfläche
auf, welche eine Präzisionsführungsfläche bereitstellt,
gegen die eine reziproke Ausstanzerbasis 44 entlang einer
Spur 46 zwischen einer eingefahrenen Position, gezeigt
in 1, und einer ausgefahrenen Position, gezeigt in 2,
hin- und her geschoben werden kann. Ein elastisches Band 48 hilft
dabei, die Bewegung der Basis 44 entlang ihrem Weg zu steuern,
und die Grenzen des Vorrückens
und Einfahrens von Basis 44 werden durch das Spurelement 46 gesetzt, welches
einen Stopper bildet, der die Oszillationsamplitude der Basis 44 einschränkt. Ein
dünnwandiger
Edelstahlröhren-Ausstanzer 50 mit
geschliffenen Leitkanten ist auf der flachen unteren Fläche von
Basis 44 befestigt, so dass der Ausstanzer 50 in
Bezug auf die Plattform 32 und das Behältnis 31 auf der Plattform
vorgerückt und
eingefahren werden kann. Das hohle Innere des Ausstanzers 50 ist
zusammenhängend
mit einer zylindrischen Bohrung durch Basis 44, und die
Bohrung öffnet
sich bei der Öffnung 51 an
einer waagerechten Lippe 53 der Basis 44.
-
1 zeigt,
dass eine dünne
Gewebesektion, welche mit Hematoxylin-Eosin oder einer anderen Färbung gefärbt wurde,
von dem Donorblock 30 erhalten werden kann und auf einem
Objektträger 52 (mit
angemessener Zurüstung
und Färbung)
befestigt werden kann, so dass anatomische und mikroanatomische
Strukturen von Interesse in dem Block 30 lokalisiert werden
können.
Der Objektträger 52 kann über dem
Donorblock 30 durch einen beweglichen Armhalter 54 (9)
mit einer Klemme 56, welche eine Kante eines transparenten
Unterlagen-Objektträgers 58 sicher
hält, gehalten
werden. Der Armhalter 54 kann bei Gelenk 60 beweglich sein,
um zwischen einer ersten Position, in der der Unterlagen-Objektträger 58 in
einer Position über
dem Behältnis 31 festgestellt
ist, und einer zweiten Position, in der der Unterlagen-Objektträger 58 sich
waagerecht aus der in 9 gezeigten Position bewegt,
um freien Zugang zu dem Ausstanzer 50 zu gewähren, zu schwenken.
-
In
Betrieb ist das rechteckige Behältnis 31 auf
der Plattform 32 (1) platziert,
wobei die Kanten des Behältnisses 31 gegen
die Kantenführungen 34 anstoßen, um
das Behältnis 31 in
einer ausgewählten
Position zu halten. Ein Donorblock 30 wird erstellt, indem
eine grobe Gewebeprobe (wie zum Beispiel eine dreidimensionale Tumorprobe 62)
in Paraffin eingebettet wird. Eine dünne Sektion des Donorblocks 30 wird
abrasiert, gefärbt
und auf einem Objektträger 52 als
dünne Sektion 64 befestigt,
und der Objektträger 52 wird
dann auf dem Unterlagen-Objektträger 58 platziert
und wie in 9 gezeigt, über dem Donorblock 30 platziert.
Der Objektträger 52 kann
auf dem Unterlagen-Objektträger 58 umherbewegt
werden, bis die Kanten der dünnen
Sektion 64 auf die Kanten der groben pathologischen Probe 62 ausgerichtet
sind, wie durch die gestrichelten Linien in 9 gezeigt.
Der Arm 54 wird dann in der ersten Position festgestellt,
in die der Arm nach dem Verschieben in eine zweite Position zurückkehren
kann.
-
Eine
mikroanatomische oder histologische Struktur von Interesse 66 kann
dann lokalisiert werden, indem die dünne Sektion durch ein Mikroskop
(nicht gezeigt) untersucht wird. Falls die Gewebeprobe zum Beispiel
ein Adenokarzinom der Brust ist, dann kann der Ort von Interesse 66 ein
Bereich der Probe sein, in dem die zelluläre Bauweise spezifische Merkmale
des Krebses andeutet, wie zum Beispiel invasive und nicht invasive
Komponenten. Sobald die Struktur von Interesse 66 lokalisiert
wurde, wird die entsprechende Region der Gewebeprobe 62,
von der die dünne
Sektionsstruktur von Interesse 66 erhalten wurde, unmittelbar
unter der Struktur von Interesse 66 lokalisiert. Wie in 1 gezeigt,
kann die Positionierungsplatte 42 in der x- und y-Richtung (unter
der Steuerung eines digitalen Mikrometers oder eines Joysticks)
bewegt werden, oder der Donorblock kann über größere Abstände bewegt werden, um den Ausstanzer 50 über der
Region von Interesse des Donorblocks 30 auszurichten, und
der Unterlagen-Objektträger 58 wird
dann horizontal von seiner Position über dem Donorblock 30 um
Schwenkgelenk 60 herum (9) weggeschwenkt.
-
Der
Ausstanzer 50 wird dann in die Struktur von Interesse in
dem Donorblock 30 eingeführt (2), indem
die senkrechte Führungsplatte 40 entlang
der Spur 46 vorgeschoben wird, bis die Platte 44 ihre Stopp-Position erreicht
(die durch Gerät 38 vorher
eingestellt ist). Mit dem Vorrücken
des Ausstanzers 50 bohrt dessen scharfe Leitkante eine
zylindrische Gewebeprobe aus dem Donorblock 30, und die
Probe wird innerhalb des Ausstanzers festgehalten, während sich
der Ausstanzer in seine eingefahrene Position, in 1 gezeigt,
zurück
bewegt. Die zylindrische Gewebeprobe kann nachfolgend von dem Ausstanzer 50 entfernt
werden, indem ein Instrument (nicht gezeigt) in die Öffnung 51 vorgeschoben
wird. Die Gewebeprobe wird zum Beispiel von dem Ausstanzer 50 entfernt
und in einen zylindrischen Behälter
von komplementärer
Gestalt und Größe in einem
Array von Behältern
in einem Rezipientenblock 70, in 3 gezeigt,
eingeführt.
-
Es
können
ein oder mehrere Rezipientenblocks 70 erstellt werden,
bevor die Gewebeprobe von dem Donorblock 30 erhalten wird.
Der Block 70 kann erstellt werden, indem ein fester Paraffinblock
in dem Behältnis 31 platziert
wird und der Ausstanzer 50 verwendet wird, um in dem Block 70 in
einem regelmäßigen Muster, welches
ein Array von zylindrischen Behältern
der in 3 gezeigten Art produziert,
zylindrische Ausstanzungen zu machen. Das regelmäßige Array kann erzeugt werden,
indem der Ausstanzer 50 an einem Startpunkt über Block 70 positioniert
wird (zum Beispiel eine Ecke des zukünftigen Arrays), vorgerückt wird,
und indem der Ausstanzer 50 dann zurückgezogen wird, um einen zylindrischen
Kern von einer spezifischen Koordinate auf Block 70 zu
entfernen, und der Kern dann von dem Ausstanzer entfernt wird, indem
ein Instrument in die Öffnung 51 eingeführt wird.
Das Ausstanzer-Gerät
oder der Rezipientenblock wird dann in regelmäßigen Inkrementen in den x-
und/oder y-Richtungen
zur nächsten
Koordinate des Arrays bewegt, und der Ausstanzschritt wird wiederholt.
In der spezifischen, offenbarten Ausführungsform von 3 weisen
die zylindrischen Behälter
des Arrays Diameter von ungefähr
0,6 mm auf, wobei die Zentren der Zylinder um einen Abstand von ungefähr 0,7 mm
voneinander entfernt sind (so dass es einen Abstand von ungefähr 0,05
mm zwischen den benachbarten Kanten der Behälter gibt).
-
In
einem bestimmten Beispiel wurden Kerngewebebiopsien mit einem Durchmesser
von 0,6 mm und einer Höhe
von 3-4 mm von ausgewählten
repräsentativen
Regionen individueller in Paraffin eingebetter „Donor"-Tumorblöcke genommen
und präzise
in einem neuen „Rezipienten"-Paraffinblock (20
mm × 45
mm) aufgereiht. H&E-gefärbte Sektionen
wurden über
den Donorblocks positioniert und verwendet, um Stichproben von morphologisch
repräsentativen
Stellen in den Tumoren zu führen.
Obwohl der Durchmesser des Biopsie-Ausstanzers variiert werden kann,
wurde herausgefunden, dass 0,6 mm Zylinder geeignet sind, da sie
groß genug
sind, um histologische Muster in jedem Element des Tumor-Arrays
auszuwerten, und dennoch ausreichend klein sind, um die ursprünglichen
Donorgewebeblocks nur minimal zu beschädigen, und um einigermaßen homogene
Gewebeblocks zu isolieren. Bis zu 1000 solcher Gewebezylinder oder
mehr können
in einem 20 × 45
mm Rezipienten-Paraffinblock
platziert werden. Spezifische offenbarte Diameter der Zylinder betragen 0,1-4,0
mm, zum Beispiel 0,5-2,0 mm, und insbesondere weniger als 1 mm,
zum Beispiel 0,6 mm. Die Automatisierung des Vorgangs, mit computergesteuerter
Platzierung der Proben, ermöglicht,
dass sehr kleine Proben eng zusammen in dem Rezipienten-Array platziert
werden können.
-
4 zeigt
das Array in dem Rezipientenblock, nachdem die Aufnahmebehälter des
Arrays mit Gewebeprobenzylindern gefüllt worden sind. Die obere
Fläche
des Rezipientenblocks wird dann mit einem Klebefilm 74 von
einem Klebeband-Sektionierungssystem (Instrumedics) bedeckt, um
dabei zu helfen, die Gewebezylindersektionen in dem Array an ihrem
Platz zu halten, nachdem es geschnitten wurde. Der Arrayblock kann
bei 37 Grad C 15 Minuten lang erwärmt werden, bevor er sektioniert
wird, um die Anhaftung der Gewebekerne zu fördern und ein Glätten der
Blockoberfläche
durch Pressen einer glatten, sauberen Fläche (wie zum Beispiel ein Mikroskop-Objektträger) gegen
die Blockoberfläche
zu ermöglichen.
-
Mit
dem Klebefilm an Ort und Stelle wird eine 4-8 μm Sektion des Rezipientenblocks
quer zu der Längsachse
des Gewebezylinders (5) geschnitten, um eine dünne Mikroarray-Sektion 76 (welche
Gewebeproben-Zylindersektionen
in der Form von Scheiben enthält)
zu produzieren, welche auf einen herkömmlichen Proben-Objektträger übertragen
wird. Die Mikroarray-Sektion 76 wird an dem Objektträger 78 festgemacht,
zum Beispiel durch Kleber auf dem Objektträger. Der Film 74 wird
dann von dem darunter liegenden Mikroarrayelement 76 abgezogen,
um dies für
die Verarbeitung freizulegen. Eine abgedunkelte Kante 80 des Objektträgers 78 ist
zur Kennzeichnung oder Handhabung des Objektträgers geeignet.
-
Brustkrebs-Gewebeproben
wurden in kaltem Ethanol fixiert, um dabei zu helfen DNA und RNA
mit hohem Molekulargewicht zu konservieren, und 372 dieser Proben
wurden auf diese Art und Weise fixiert. Mindestens 200 aufeinander
folgende 4-8 μm
Tumorarraysektionen können
von jedem Block geschnitten werden und stellen Targets für die korrelierte
In-Situ-Analyse mehrerer Molekularmarker auf dem DNA-, RNA- oder Protein-Niveau,
einschließlich
Kopienanzahl oder die Expression mehrerer Gene, bereit. Diese Analyse
wird durchgeführt,
indem auf unterschiedliche Genmolekulartargets hin (z.B. DNA- oder
RNA-Sequenzen oder Antigene, welche durch Antikörper definiert sind) in separaten
Arraysektionen getestet wird, und indem die Ergebnisse der Tests
an identischen Koordinaten des Arrays (welche Gewebeproben des gleichen
Gewebezylinders, die von dem Donorblock erhalten wurden, entsprechen)
verglichen werden. Diese Vorgehensweise ermöglicht das Messen von praktisch
Hunderten von molekularen Charakteristiken von jedem Tumor, wodurch die
Konstruktion großer
Serien von korrelierten genotypischen oder phänotypischen Charakteristiken
unkultivierter humaner Tumore erleichtert wird.
-
Ein
Beispiel eines einzigen Mikroarrays 76, welches 645 Proben
enthält,
ist in 10A gezeigt. Eine vergrößerte Sektion
des Mikroarrays (durch ein Rechteck in 10A hervorgehoben)
wird in 10B gezeigt, in welchem ein
Autoradiogramm von erbB2 mRNA In-Situ-Hybridisierung darstellt, dass zwei
benachbarte Proben in dem Array ein starkes Hybridisierungs-Signal
aufzeigen. 10C stellt Elektrophoresegels
dar, welche aufzeigen, dass DNA und RNA mit hohem Molekulargewicht
von Brustkrebsproben extrahiert werden können, welche über Nacht
bei 4°C
in Ethanol fixiert wurden.
-
Eine
der Gewebeproben, die die fluoreszierenden „positiven" Signale gab, wurde auch durch Immunperoxidase-Färbung analysiert,
wie in 10D gezeigt, wo bestätigt wurde
(durch den dunklen Fleck), dass das erbB2-Produkt vorhanden war.
Eine DNA-Sonde für
das erbB2-Gen wurde verwendet, um Fluoreszenz-In-Situ-Hybridisierung (FISH) durchzuführen. 10D zeigt eines der Tumorarrayelemente, welches eine
hochgradige erbB2 Genamplifikation aufzeigte. Die Einfügung in 10E zeigt drei Nuklei mit zahlreichen eng aneinander
liegenden erbB2 Hybridisierungssignalen und zwei Kopien der zentromerischen
Referenzsonde. Zusätzliche
Details über
die Untersuchungen werden in den Beispielen 1-4 unten gegeben.
-
Das
Potenzial der Array-Technologie der vorliegenden Erfindung, schnelle
parallele molekulare Analysen mehrerer Gewebeproben durchzuführen, ist
in 11A-11D dargestellt,
wo die y-Achse der Graphen in 11A und 11C Prozentsätzen von Tumoren in spezifischen
Gruppen entsprechen, welche definierte klinikopathologische oder
molekulare Charakteristiken aufweisen. Dieses Diagramm zeigt Korrelationen
zwischen klinischen und histopathologischen Charakteristiken von
Gewebeproben in dem Mikroarray. Jedes kleine Kästchen in den ausgerichteten
Reihen von 11B repräsentiert
einen Koordinatenort in dem Array. Entsprechende Koordinaten aufeinander
folgender dünner
Sektionen des Rezipientenblocks werden vertikal übereinander in den sich waagerecht
erstreckenden Reihen ausgerichtet. Diese Ergebnisse zeigen, dass
die Gewebeproben in vier Klassifizierungen von Tumoren klassifiziert
werden könnten
(11A), basierend auf dem Vorhandensein
oder Fehlen von Zellmembran-Östrogenrezeptorexpression,
und dem Vorhandensein oder Fehlen der p53-Mutation in der zellulären DNA.
In 11B ist das Vorhandensein der p53-Mutation
durch ein abgedunkeltes Kästchen
gezeigt, während
das Vorhandensein von Östrogenrezeptoren
ebenfalls durch ein abgedunkeltes Kästchen gezeigt ist. Eine Kategorisierung
in jede der vier Gruppen (ER-/p53+, ER-/p53-, ER+/p53+, und ER+/p53-)
wird durch die gepunkteten Linien zwischen 11A und 11B gezeigt, welche die Kategorien in Gruppen
I, II, III und IV entsprechend dem ER/p53-Status aufteilen.
-
11B zeigt außerdem klinische Charakteristiken,
welche mit dem Gewebe an jeder respektiven Koordinate des Arrays
assoziiert wurden. Ein abgedunkeltes Kästchen für Alter gibt an, dass der Patient
sich noch vor den Wechseljahren befindet, ein abgedunkeltes Kästchen N
gibt das Vorhandensein einer metastatischen Krankheit in den regionalen
Lymphknoten an, ein abgedunkeltes Kästchen T gibt einen Tumor der
Stufe 3 oder 4 an, welcher klinisch weiter fortgeschritten ist,
und ein abgedunkeltes Kästchen
für Grad
gibt einen hochgradigen (mindestens Grad III) Tumor an, welcher
mit erhöhter
Bösartigkeit
assoziiert wird. Die Korrelation des ER/p53-Status kann durchgeführt werden,
indem man die oberen vier Linien der klinischen Indikatorkästchen (Alter,
N, T, Grad) mit den mittleren zwei Linien von Kästchen (ER/p53-Status) vergleicht.
Die Ergebnisse dieser Kreuzkorrelation werden in dem Säulendiagramm
in 11A gezeigt, wo man sehen kann,
dass die ER-/p53+ (Gruppe I) Tumore dazu neigen, einen höheren Grad
zu haben als die anderen Tumore, und einen besonders hohe Häufigkeit
von Myc-Amplifikation aufwiesen, während ER+/p53+ (Gruppe III)
Tumore eher positive Knoten zur Zeit ihrer chirurgischen Resektion
aufwiesen. Die ER-/p53- (Gruppe II) zeigte, dass das am meisten
amplifizierte Gen in dieser Gruppe erbB2 war. Es wurde gezeigt,
dass die ER-/p53- (Gruppe II) und ER+/p53- (Gruppe IV) Tumore demgegenüber weniger
Indikatoren einer ernsthaften Erkrankung aufwiesen, wodurch eine
Korrelation zwischen dem Fehlen der p53- Mutation und einer besseren Prognose
angedeutet wurde.
-
Dieses
Verfahren wurde auch verwendet, um die Kopienanzahl etlicher anderer
bedeutender Brustkrebs-Onkogene
in den 372 aufgereihten Brustkrebsproben in aufeinander folgenden
FISH-Experimenten zu analysieren, und diese Ergebnisse wurden verwendet,
um Korrelationen zwischen den ER/p53-Klassifizierungen und der Expression
dieser und anderer Onkogene festzustellen. Diese Ergebnisse wurden
erhalten, indem Sonden für
jedes der separaten Onkogene in aufeinander folgenden Sektionen
des Rezipientenblocks verwendet wurden, und die Ergebnisse an den
entsprechenden Koordinaten des Arrays verglichen wurden. In 11B wird ein positives Ergebnis für die Amplifikation
des spezifischen Onkogens oder Markers (mybL2, 20q13, 17q23, myc,
cnd1 und erbB2) durch ein abgedunkeltes Kästchen angezeigt. Das erbB2-Onkogen
war bei 18% der 372 aufgereihten Proben amplifiziert, myc bei 25%
und cyclin D1 (cnd 1) bei 24% der Tumore.
-
Es
stellte sich heraus, dass die zwei kürzlich entdeckten neuen Regionen
häufiger
DNA-Amplifikation bei Brustkrebs, 17q23 und 20q13, jeweils bei 13%
und 6% der Tumore amplifiziert waren. Es stellte sich heraus, dass
das Onkogen mybL2, (welches kürzlich
zu 20q13.1 lokalisiert wurde und von welchem man herausgefunden
hat, dass es in Brustkrebs-Zelllinien überexprimiert ist) bei 7% der
selben Gruppe von Tumoren amplifiziert war. MybL2 war in Tumoren
mit normaler Kopienanzahl des Haupt-Locus 20q13 amplifiziert, was
anzeigt, dass es eine unabhängig
gewählt
Amplifikationsregion bei 20q definieren könnte. Die gepunkteten Linien zwischen 11B und 11C teilen
wiederum die komplexen Co-Amplifikationsmuster
dieser Gene in Gruppen I-IV ein, welche ER-/p53+, ER-/p53-, ER+/p53+,
und ER+/p53-entsprechen.
-
11C und 11D zeigen,
dass 70% der ER-/p53+ Proben für
eines oder mehrere dieser Onkogene positiv waren, und dass myc das
vorherrschende Onkogen war, welches in dieser Gruppe amplifiziert
war. Im Gegensatz dazu zeigten nur 43% der Proben in der ER+/p53-
Gruppe Co-Amplifikation
einer dieser Onkogene, und diese Information könnte wiederum mit den klinischen
Parametern, in 11A gezeigt, korreliert
werden. Daher ermöglicht
die Mikroarray-Technologie der vorliegenden Erfindung, dass eine
große
Anzahl an Tumorproben in geeigneter Weise und schnell auf diese
vielen Charakteristiken hin überprüft werden
kann und nach Mustern der Genexpression, welche im Zusammenhang
mit der klinischen Präsentation
des Patienten und der molekularen Evolution der Krankheit stehen
könnten,
analysiert werden kann. Ohne die Mikroarray-Technologie der vorliegenden
Erfindung ist es schwieriger, diese Korrelationen zu erhalten.
-
Ein
spezifisches Verfahren für
den Erhalt dieser Korrelationen ist in 12 dargestellt,
welche eine Vergrößerung des
rechten Abschnitts aus 11B ist. Das
Mikroarray 76 (10A)
ist in Sektionen angeordnet, welche siebzehn Reihen und neun Säulen von
kreisförmigen
Orten enthalten, welche Querschnitten zylindrischer Gewebeproben
von verschiedenen Tumoren entsprechen, wobei jeder Ort in dem Mikroarray
durch die Koordinaten (Reihe, Säule)
repräsentiert
werden kann. Zum Beispiel haben die Proben in der ersten Reihe der
ersten Sektion Koordinatenpositionen (1,1), (1,2) ... (1,9), und
die Proben in der zweiten Reihe haben Koordinatenpositionen (2,1),
(2,2) ... (2,9). Jede dieser Array-Koordinaten kann verwendet werden,
um Gewebeproben von entsprechenden Positionen auf sequenziellen
Sektionen des Rezipientenblocks zu lokalisieren, um Gewebeproben
des Arrays zu identifizieren, welche aus dem gleichen Gewebezylinder
geschnitten wurden.
-
12 stellt eine konzeptionelle Vorgehensweise für das Organisieren
und Analysieren des Arrays dar, wobei das rechteckige Array in eine
lineare Repräsentation
umgewandelt werden kann, bei der jedes Kästchen der linearen Repräsentation
einer Koordinatenposition des Arrays entspricht. Jede der Reihe
an Kästchen
kann so ausgerichtet sein, dass jedes Kästchen, welches einer identischen
Array-Koordinatenposition entspricht, über anderen Kästchen der
gleichen Koordinatenposition angeordnet ist. Daher können die
Kästchen,
die durch die gepunktete Linie 1 verbunden sind, den Ergebnissen
entsprechen, die erhalten werden können, indem man die Ergebnisse
an einer Koordinatenposition [zum Beispiel (1,1)] in aufeinander
folgenden dünnen
Sektionen des Donorblocks betrachtet, oder klinischen Daten, welche
vielleicht nicht von dem Mikroarray erhalten wurden, die jedoch
in das System eingegeben werden können, um Gewebe von einem Tumor, welches
einer Koordinatenposition entspricht, ferner zu identifizieren.
Auf ähnliche
Weise entsprechen die Kästchen,
die durch die gepunktete Linie 10 verbunden sind, den Ergebnissen,
welche bei Koordinatenposition (2,1) des Arrays gefunden werden
können,
und die Kästchen,
welche durch die gepunktete Linie 15 verbunden sind, entsprechen
den Ergebnissen der Koordinatenposition (2,6) des Arrays. Die Buchstaben
a, b, c, d, e, f, g und h entsprechen aufeinander folgenden Sektionen
des Donorblocks, die geschnitten wurden, um das Array zu bilden.
-
Durch
einen Vergleich der ausgerichteten Kästchen entlang der Linie 1
in 12 wird ersichtlich, dass ein Tumor von einer
Frau, die sich nach den Wechseljahren befindet, mit keiner metastatischen
Erkrankung in ihren Lymphknoten zur Zeit der chirurgischen Resektion,
wobei der Tumor weniger als Stufe 3 aufwies, jedoch wobei die Histologie
des Tumors mindestens Grad III war, erhalten wurde. Ein Gewebeblock
wurde von diesem Tumor genommen und ist mit dem Rezipientenarray
bei der Koordinatenposition (1,1) assoziiert. Diese Array-Position
wurde in acht parallele Sektionen (a, b, c, d, e, f, g und h) sektioniert,
von der jede eine repräsentative
Sektion des zylindrischen Arrays enthielt. Jede dieser Sektionen
wurde mit einer unterschiedlichen Sonde, welche für ein bestimmtes
molekulares Kennzeichen spezifisch war, analysiert. Bei Sektion
a zeigten die Ergebnisse an, dass diese Gewebeprobe p53+ war; bei
Sektion b, dass es ER- war; bei Sektion c, dass es keine Amplifikation
des mybL2-Onkogens zeigte; bei den separaten Sektionen d, e, f,
g und h, dass sie positiv für
die Amplifikation von 20q13, 17q23, myc, cnd1 und erbB2 war.
-
Ähnliche
Vergleiche molekularer Charakteristiken des Tumorprobenzylinders,
welcher bei Koordinatenposition (2,1) platziert wurde, können angestellt
werden, indem man die senkrechte Linie 10 in 12 verfolgt,
welche das zehnte Kästchen
in jeder Linie verbindet und der zweiten Reihe, ersten Säule (2,1)
des Arrays 76 in 10(A) entspricht.
Auf ähnliche
Weise können
die Charakteristiken der Sektionen des Tumorprobenzylinders bei
Koordinatenposition (2,6) analysiert werden, indem man die senkrechte
Linie 15 hinunter durch das 15. Kästchen jeder Reihe verfolgt.
Auf diese Art und Weise können
parallele Informationen über
die separaten Sektionen des Arrays für alle 372 Positionen des Arrays
durchgeführt
werden. Diese Informationen können
visuell zur Analyse, wie in 12,
präsentiert
werden, oder zur Analyse und Korrelation verschiedener molekularer
Charakteristiken (wie zum Beispiel Muster onkogener Amplifikation
und das Entsprechen dieser Amplifikationsmuster mit der klinischen
Präsentation
des Tumors) in eine Datenbank eingegeben werden.
-
Die
Analyse aufeinander folgender Sektionen von den Tumor-Arrays ermöglicht die
Co-Lokalisierung Hunderter verschiedener DNA-, RNA-, Protein- oder
anderer Targets in den gleichen Zellpopulationen in morphologisch definierten
Regionen jedes Tumors, was die Erstellung einer Datenbank einer
groben Anzahl von korrelierten genotypischen oder phänotypischen
Charakteristiken unkultivierter humaner Tumore erleichtert. Die
Auswertung von mRNA In-Situ-Hybridisierungen oder Protein-Immunohistochemischer
Färbung
wird auch durch die Tumorgewebe-Mikroarrays erleichtert, da Hunderte
von Proben in einem einzigen Experiment analysiert werden können. Die
Tumorarrays reduzieren außerdem
den Gewebeverbrauch, die Reagenzien-Verwendung und den Arbeitsaufwand
erheblich, wenn man sie mit der Verarbeitung individueller herkömmlicher Proben
nacheinander zur Sektionierung, Färbung und Auswertung vergleicht.
Die kombinierte Analyse etlicher DNA-, RNA- und Protein-Targets stellt ein leistungsfähiges Mittel
für die
Stratifizierung von Tumorproben auf Grund ihrer molekularen Charakteristiken
bereit. Solche Muster werden dabei behilflich sein, vorher nicht
geschätzte,
jedoch wichtige molekulare Merkmale der Tumore zu erkennen, von
denen sich herausstellen könnte,
dass sie diagnostischen oder prognostischen Nutzen haben könnten.
-
Analysemethoden
zur Betrachtung und Auswertung der Experimente, die an Gewebearray-Sektionen durchgeführt werden
können,
beinhalten ein Hellfeldmikroskop, Fluoreszenzmikroskop, Konfokalmikroskop, ein
digitales Abbildungssystem basierend auf einer CCD-Kamera, oder
einen Photomultiplizierer oder einen Scanner, wie zum Beispiel diejenigen,
welche bei den DNA-Chip-basierten Analysen verwendet werden.
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Diese
Ergebnisse zeigen, dass die sehr kleinen Zylinder, die verwendet
werden, um Gewebearrays zu erstellen, in den meisten Fällen genaue
Informationen bereitstellen können,
vor allem, wenn die Stelle für
das Gewebe-Sampling von dem Donorblock so ausgewählt wird, dass sie histologische
Strukturen enthält,
die am repräsentativsten
für Tumorregionen
sind. Es ist auch möglich,
Prüfgüter von
mehreren histologisch definierten Regionen in einem einzigen Donorgewebeblock
zu sammeln, um eine umfassendere Repräsentation des ursprünglichen
Gewebes zu erhalten, und die Korrelation zwischen Phänotyp (Gewebemorphologie)
und Genotyp direkt zu analysieren. Zum Beispiel könnte ein
Array so aufgebaut sein, dass es Hunderte von Geweben enthält, welche
die unterschiedlichen Stufen von Brustkrebsprogression (z.B. normales
Gewebe, Hyperplasie, atypische Hyperplasie, intraduktaler Krebs,
invasiver und metastatischer Krebs) beinhaltet. Die Gewebearray-Technologie
würde dann
verwendet werden, um die molekularen Vorgänge zu analysieren, welche
der Tumorprogression entsprechen.
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Ein
engeres Zusammenpacken der Zylinder und ein größerer Rezipientenblock können auch
eine sogar noch größere Anzahl
an Proben pro Array bereitstellen. Gesamte Archive von Pathologie-Laboratorien können in
replizierten 500-1000 Proben-Gewebe-Mikroarrays für molekulare
Profilerstellung platziert werden. Unter Verwendung von Automatisierung
des Vorgangs für
das Sampling und die Array-Bildung ist es möglich, Dutzende von replizierten
Tumor-Arrays herzustellen, wobei jedes Hunderte von Sektionen für Molekularanalysen
bereitstellt. Die gleiche Strategie und Instrumentierung, welche
für Tumor-Arrays
entwickelt wurde, ermöglicht
außerdem
die Verwendung von Gewebezylindern für die Isolierung von RNA und
DNA mit hohem Molekulargewicht von optimal fixierten, morphologisch
definierten Gewebeelementen, wodurch die korrelierte Analyse der
gleichen Tumore durch molekulare biologische Techniken (wie zum
Beispiel PCR- basierte
Techniken) basierend auf RNA und DNA ermöglicht wird. Bei einer geplanten
Nukleinsäureanalyse
wird die Gewebeprobe vorzugsweise (vor dem Einbetten in Paraffin)
in einer auf Alkohol basierten Fixierung, wie zum Beispiel Ethanol
oder Molecular Biology Fixative (Streck Laboratories, Inc., Omaha,
NE) anstatt von Formalin, fixiert, da sich Formalin vernetzen kann
und ansonsten die Nukleinsäure
beschädigt.
Der Gewebezylinder der vorliegenden Erfindung stellt eine reichliche
Menge an DNA oder RNA bereit, an denen eine Reihe von Molekularanalysen
durchgeführt
werden kann.
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Das
Potenzial dieser Array-Technologie wurde in der FISH-Analyse von
Gen-Amplifikationen in Brustkrebs dargestellt. FISH ist ein hervorragendes
Verfahren zur Visualisierung und genauen Erkennung genetischer Neuanordnungen
(Amplifikationen, Deletionen oder Translokationen) in individuellen,
morphologisch definierten Zellen. Die kombinierte Tumorarray-Technologie ermöglicht,
dass FISH ein leistungsstarkes Hochdurchsatzverfahren wird, welches
die Analyse von Hunderten von Proben pro Tag ermöglicht.
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Ausführungsform aus 13-23
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Ein
Beispiel für
ein automatisiertes System für
eine Hochgeschwindigkeits-Erstellung des Mikroarrays ist in 13-23 gezeigt. Das System beinhaltet
eine Bühne 100,
welche einen x-Antrieb 102 und einen y-Antrieb 104 aufweist,
die jeweils eine Antriebswelle 106, 108 rotieren.
Die Welle 108 bewegt eine Probenbank 110 in eine
y-Richtung, während
die Welle 106 eine Ablage 112 auf der Bank 110 in
eine x-Richtung bewegt. Auf einer vorderen Reihe der Ablage 112 sind
drei Rezipienten-Behältnisse 116, 118 und 120 befestigt, von
denen jedes einen Rezipienten-Paraffinblock 122, 124 oder 126 enthält, und
ein Donorbehältnis 128,
welches einen Donorparaffinblock 130 enthält, in dem
eine Gewebeprobe 132 eingebettet ist. In einer hinteren Reihe
auf der Ablage befinden sich zwei Multiwell-Donorablagen 132, 134 (welche
mehrere Behältnisse
zum Halten von Proben in einem flüssigen Medium enthalten) und
ein Entsorgungsbehältnis 136.
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Über der
Bühne 100 ist
ein Ausstanzergerät 140 angeordnet,
welches sich in einer z-Richtung nach oben und unten bewegen kann.
Das Gerät 140 beinhaltet
einen zentralen, senkrecht angeordneten, Instrumentenantrieb 142,
in dem sich ein Instrument 144 hin- und herbewegt. Das
Gerät 140 beinhaltet
außerdem einen
geneigten Rezipienten-Ausstanzer-Antrieb 146 und einen
geneigten Donor-Ausstanzer-Antrieb 148. Der Ausstanzer-Antrieb 146 beinhaltet
einen reziproken Stößel 150,
welcher einen röhrenförmigen Rezipientenausstanzer 154 an
seinem distalen Ende trägt,
und der Ausstanzer-Antrieb 148 beinhaltet einen reziproken Stößel 152,
welcher einen röhrenförmigen Donor-Ausstanzer 156 an
seinem distalen Ende trägt.
Wenn der Stößel 150 ausgefahren
ist (14), ist der Rezipienten-Ausstanzer 154 so
positioniert, dass die obere Spitze seiner röhrenförmigen Bohrung mit dem Instrument 144 ausgerichtet
ist, und wenn der Stößel 152 ausgefahren
ist (16), dann ist der Donor-Ausstanzer 156 so
positioniert, dass die obere Spitze seiner röhrenförmigen Bohrung mit dem Instrument 144 ausgerichtet
ist.
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Der
sequenzielle Betrieb des Gerätes 140 wird
in 13-17 gezeigt. Sobald die Vorrichtung
wie in 13 zusammengesetzt ist, kann
ein Computersystem verwendet werden, um das Gerät zu betreiben, um eine hohe
Effizienz zu erzielen. Daher kann sich das Computersystem selbst
initialisieren, indem es den Ort der Behältnisse auf der Ablage 112,
in 13 gezeigt, feststellt. Darauf werden die x- und
y-Antriebe betätigt, um
die Bank 110 und die Ablage 112 zu der in 14 gezeigten Position zu bewegen, so dass die
Betätigung von
Stößel 150 den
Rezipienten-Ausstanzer 154 zu einer Position über Position
(1,1) in dem Rezipientenblock 122 ausfährt. Sobald der Ausstanzer 154 in
Position ist, bewegt sich das Gerät in der z-Richtung nach unten, um eine zylindrische
Bohrung in dem Paraffin des Rezipientenblocks auszustanzen. Dann bewegt
sich das Gerät 140 in
der z-Richtung nach oben, um den Ausstanzer 154 aus dem
Paraffin-Rezipientenblock 122 herauszuheben, jedoch behält der Ausstanzer
einen Paraffinkern, welcher einen zylindrischen Aufnahmebehälter in dem
Rezipientenblock 122 hinterlässt. Daraufhin werden die x-
und y-Antriebe betätigt,
um die Bank 110 zu bewegen und das Entsorgungsbehältnis 136 unter
dem Ausstanzer 154 zu positionieren. Der Instrumentenantrieb 142 wird
dann betätigt,
um das Instrument 144 in die offene Spitze des ausgerichteten
Ausstanzers vorzuschieben, um den Paraffinkern aus dem Ausstanzer 154 in
das Entsorgungsbehältnis 136 zu
entfernen.
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Das
Instrument 144 wird von dem Rezipienten-Ausstanzer 154 zurückgezogen,
der Stößel 150 wird zurückgezogen,
und die x- und y-Antriebe bewegen die Bank 110 und die
Ablage 112, um ein Donorbehältnis 128 in eine
Position (in 16 gezeigt) zu bewegen, so
dass das Vorrücken
des Stößels 152 den
Donorausstanzer 156 zu einem gewünschten Ort über dem
Donorblock 130 vorrückt.
Das Gerät 140 wird
dann in der z-Richtung nach unten bewegt, um einen zylindrischen
Gewebekern aus dem Donorblock 130 auszustanzen, und dann
wird das Gerät 140 in
der z-Richtung bewegt, um den Donor-Ausstanzer 156 zurückzuziehen,
wobei die zylindrische Gewebeprobe in dem Ausstanzer behalten wird.
Der x-y-Antrieb bewegt daraufhin die Bank 110 und die Ablage 112 zu
der in 17 gezeigten Position, so dass
eine Bewegung des Geräts 140 nach unten
in der z-Richtung den Donor-Ausstanzer 156 in
den Aufnahmebehälter
an der Koordinatenposition (1,1) in Block 122, von dem
der Rezipientenstöpsel
entfernt wurde, vorrückt.
Der Donor-Ausstanzer 156 wird
unter dem Instrument 144 ausgerichtet, und das Instrument
wird vorgerückt,
um den behaltenen Gewebezylinder aus dem Donorausstanzer 156 zu
entfernen, so dass der Donorgewebezylinder in dem Aufnahmebehälter des Rezipientenblocks 122 bleibt,
wenn sich das Gerät 140 in
der z-Richtung nach oben bewegt, um den Donor-Ausstanzer 156 von
dem Rezipienten-Array einzufahren. Der Stößel 152 wird dann
eingefahren.
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Dieser
Vorgang kann wiederholt werden, bis eine erwünschte Anzahl von Rezipienten-Aufnahmebehältern geformt
und mit zylindrischen Donorgeweben an den gewünschten Koordinatenorten des
Arrays gefüllt wurde.
Obwohl dieses dargestellte Verfahren die sequenzielle Abwechslung
der Bildung jedes Aufnahmebehälters
und der Einführung
des Gewebezylinders in den gebildeten Aufnahmebehälter zeigt,
ist es auch möglich,
alle Aufnahmebehälter
in den Rezipientenblocks 122, 124 und 126 als
einen anfänglichen
Schritt zu bilden und dann zu dem Schritt des Erhalts der Gewebeproben
und des Einführens
dieser in die vorgeformten Aufnahmebehälter weiter zu schreiten. Die
gleiche Gewebeprobe 132 kann wiederholt verwendet werden,
oder die Probe 132 kann geändert werden, nachdem jede
Donorgewebeprobe erhalten wurde, indem ein neuer Donorblock 130 in
das Behältnis 128 eingeführt wird.
Falls der Donorblock 130 geändert wird, nachdem jeder Gewebezylinder
erhalten wurde, kann jede Koordinate des Arrays Gewebe von einer
unterschiedlichen Gewebeprobe beinhalten.
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In 18 ist eine Positionierungsvorrichtung gezeigt,
welche dabei hilft, Strukturen von Interesse, von denen Donorproben
genommen werden können,
zu lokalisieren. Die Positionierungsvorrichtung beinhaltet einen
Unterlagen-Objektträger 160,
welcher sich zwischen den gegenüberliegenden
Wänden
des Donorbehältnisses 128 erstreckt,
um einen Proben-Objektträger 162 zu
tragen, auf dem eine dünne
gefärbte
Sektion der Probe 132 in dem Donorblock 130 befestigt
ist. Unter Verwendung eines Mikroskops, welches auf dem Gerät 140 befestigt
ist (das Objektiv des Mikroskops ist bei 166 gezeigt),
können
mikroanatomische Strukturen von Interesse gefunden werden. Die korrekte
senkrechte Höhe
des Geräts 140 über der
oberen Fläche
des Donorblocks 130 kann durch die Verwendung von zwei
Positionierungslampen 168, 170, welche an dem
Gerät 140 befestigt
sind, bestimmt werden. Lichtstrahlen 172, 174 werden
von den Lampen 168, 170 in einem Winkel projiziert,
so dass die Strahlen an einem einzigen Punkt 176 zusammentreffen,
wenn sich die senkrechte Höhe des
Geräts 140 über der
oberen Fläche
des Lichts auf einem gewünschten
z-Niveau befindet. Dieses gewünschte
z-Niveau wird die Ausstanzer 152, 154 in einer
angemessenen Höhe
positionieren, so dass sie die Oberfläche von Block 130 an
dem gewünschten
Ort und in einer gewünschten
Tiefe durchdringen.
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Es
ist vorteilhaft, wenn die Gewebezylinder, welche aus dem Block 130 ausgestanzt
werden, sicher in die Rezipienten-Aufnahmebehälter, welche gebildet sind,
um sie aufzunehmen, hinein passen. Falls der Donor-Ausstanzer 156 die
gleichen inneren und äußeren Durchmesser
wie der Rezipienten-Ausstanzer 154 aufweist, wird die zylindrische
Donorgewebeprobe von dem inneren Durchmesser des Ausstanzers gebildet,
und der Rezipienten-Aufnahmebehälter
wird von dem äußeren Durchmesser
des Ausstanzers gebildet. Diese Diskrepanz wird einen Aufnahmebehälter bereitstellen,
welcher einen etwas größeren Durchmesser
aufweist, als der Donorgewebezylinder. Daher weist, wie in 19 und 20 gezeigt,
der Rezipientenausstanzer 154 vorzugsweise einen kleineren
Durchmesser als der Donorausstanzer 156 auf. Der Rezipientenausstanzer
wird daher einen zylindrischen Aufnahmebehälter bilden (welcher einen
Durchmesser aufweist, der dem äußeren Durchmesser
des Ausstanzers 154 entspricht), welcher im Wesentlichen
den gleichen Durchmesser wie der Gewebeprobenzylinder 180 aufweist,
welcher mit einem Durchmesser gebildet wird, der durch den inneren Durchmesser
des Donorausstanzers 156 bestimmt wird.
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21 stellt einen Querschnitt durch das Rezipienten-Array dar, nachdem
die Aufnahmebehälter 182 gebildet wurden
und mit Gewebeprobenzylindern 180 gefüllt wurden. Kleine Trennwände aus
Paraffinmaterial 122 trennen die Gewebezylinder 180,
und die Aufnahmebehälter 182 sind,
wie dargestellt, tiefer als die Probenzylinder 180, so
dass ein kleiner Zwischenraum zwischen der Probe und dem Boden der
Aufnahmebehälter
vorhanden ist. Nachdem das Array gebildet wurde, kann ein Mikrotom
verwendet werden, um eine dünne Sektion
S von der Spitze des Blocks 122 abzuschneiden, so dass
die Sektion S auf einem Proben-Objektträger 162 (18) befestigt werden kann, um dabei zu helfen,
Strukturen von Interesse in der Gewebeprobe 132 zu lokalisieren.
Das Mikrotom schneidet dann auch dünne parallele Sektionen a,
b, c, d, e, f, g und h, die jeweils einer unterschiedlichen Molekularanalyse
unterzogen werden können,
wie bereits beschrieben.
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Beispielhafte
Betriebsumgebung
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22 und die folgenden Erläuterungen sollen eine kurze
allgemeine Beschreibung einer geeigneten EDV-Umgebung, in der die Erfindung implementiert
werden kann, bereitstellen. Die Erfindung ist in einer Reihe von
Programmmodulen implementiert. Im Allgemeinen beinhalten Programmmodule
Routinen, Programme, Komponenten, Datenstrukturen usw., welche bestimmte
Aufgaben durchführen
oder bestimmte abstrakte Datentypen implementieren. Die Erfindung
kann mit anderen Computersystemkonfigurationen praktiziert werden, einschließlich tragbaren
Vorrichtungen, Multiprozessorsystemen, mikroprozessor-basierter
oder programmierbarer Verbraucherelektronik, Minicomputern, Zentralrechnern
und dergleichen. Die Erfindung kann auch in verteilten EDV-Umgebungen
praktiziert werden, wo Aufgaben durch entfernte Verarbeitungsvorrichtungen, welche
durch ein Kommunikations-Netzwerk verbunden sind, durchgeführt werden.
In einer verteilten EDV-Umgebung
können
Programmmodule in sowohl lokalen als auch entfernten Datenspeicherungsvorrichtungen
befindlich sein.
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Mit
Bezug auf 22 ist eine Betriebsumgebung
für eine
dargestellte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ein Computersystem 220 mit einem
Computer 222, welches mindestens eine Hochgeschwindigkeits-Verarbeitungseinheit
(CPU) 224 umfasst, in Verbindung mit einem Speichersystem 226,
einer Eingabevorrichtung 228 und einer Ausgabevorrichtung 230.
Diese Elemente sind durch mindestens eine Bus-Struktur 232 untereinander
verbunden.
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Die
dargestellte CPU 224 besitzt einen vertrauten Aufbau und
beinhaltet ein Rechenwerk (ALU) 234 zur Durchführung von
Rechnungen, eine Sammlung von Registern 236 für die temporäre Speicherung
von Daten und Anweisungen, und eine Steuereinheit 238 zur
Betriebssteuerung des Systems 220. Die CPU 224 kann ein
Prozessor sein, welcher jegliche einer Reihe von Bauweisen, einschließlich Alpha
von Digital; MIPS von MIPS Technology, NEC, IDT, Siemens und anderen; ×86 von
Intel und anderen, einschließlich
Cyrix, AMD, und Nexgen; 680×0
von Motorola; und PowerPC von IBM und Motorola, aufweisen kann.
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Das
Speichersystem 226 beinhaltet im Allgemeinen einen Hochgeschwindigkeits-Hauptspeicher 240 in
der Form eines Mediums, wie zum Beispiel Schreib-Lese-Speicher(RAM)- und
Lese-Speicher(ROM)-Halbleitervorrichtungen,
und einem Sekundärspeicher 242 in
der Form von Langzeit-Speichermedien, wie zum Beispiel Disketten,
Festplatten, Bändern,
CD-ROM, Flash-Speichern etc. und anderen Vorrichtungen, welche Daten
unter Verwendung von elektrischen, magnetischen, optischen oder
anderen Aufnahmemedien speichern. Der Hauptspeicher 240 kann
außerdem
einen Videodisplay-Speicher
zur Wiedergabe von Bildern über
eine Wiedergabevorrichtung beinhalten. Der Fachmann wird erkennen,
dass der Speicher 226 eine Reihe alternativer Komponenten
mit einer Reihe von Speicherkapazitäten umfassen kann.
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Die
Eingabe- und Ausgabevorrichtungen 228, 230 sind
auch vertraut. Die Eingabevorrichtung 228 kann eine Tastatur,
eine Maus, einen Scanner, eine Kamera, eine Capture Card, einen
Endschalter (wie zum Beispiel Homing-, Sicherheits- oder Zustandsschalter),
einen physikalischen Transducer (z.B. ein Mikrofon) usw. umfassen.
Die Ausgabevorrichtung 230 kann ein Display, einen Drucker,
einen Motorantrieb, einen Solenoid, einen Transducer (z.B. einen
Lautsprecher) usw. umfassen. Einige Vorrichtungen, wie zum Beispiel
ein Network-Interface oder ein Modem, können als Eingabe- und/oder Ausgabevorrichtungen
verwendet werden.
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Wie
dem Fachmann vertraut ist, beinhaltet das Computersystem 220 ferner
ein Betriebssystem und mindestens ein Anwendungsprogramm. Das Betriebssystem
ist ein Software-Satz, welcher den Betrieb des Computers und die
Zuweisung von Ressourcen steuert. Das Anwendungsprogramm ist der
Software-Satz, welcher die vom Benutzer gewünschte Aufgabe durchführt, unter
Verwendung der durch das Betriebssystem verfügbar gemachten Computer-Ressourcen.
Beide sind in dem dargestellten Speichersystem 226 resident.
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Zum
Beispiel könnte
die Erfindung mit einem Power Macintosh 8500, erhältlich von
Apple Computer, oder einem IBM-kompatiblen Personalcomputer (PC)
implementiert werden. Der Power Macintosh verwendet eine PowerPC
604 CPU von Motorola und betreibt ein MacOS-Betriebssystem von Apple
Computer, wie zum Beispiel System 8. Eingabe- und Ausgabevorrichtungen
können
mit der CPU unter Verwendung des wohlbekannten SCSI-Interfaces oder
mit Erweiterungskarten unter Verwendung des Peripherkomponenten-Interconnect(PCI)-Bus, gekoppelt werden.
Eine typische Konfiguration eines Power Macintosh 8500 weist 72
Megabyte RAM für
den Hochgeschwindigkeits-Hauptspeicher und eine 2 Gigabyte Festplatte
für den
Sekundärspeicher
auf. Ein IBM-kompatibler PC könnte
eine Konfiguration mit 32 Megabytes RAM für den Hochgeschwindigkeits-Hauptspeicher und
eine 2-4 Gigabyte Festplatte für
den Sekundärspeicher
aufweisen.
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Gemäß der Praxis
von Fachmännern
im Bereich der Computerprogrammierung wird die vorliegende Erfindung
mit Bezug auf Handlungen und symbolische Repräsentationen von Betriebsschritten,
welche durch das Computersystem 220 durchgeführt werden,
beschrieben, außer
es ist anders angegeben. Solche Handlungen und Betriebsschritte
werden manchmal als computerausgeführt bezeichnet. Es wird sich
verstehen, dass die Handlungen und symbolisch repräsentierten
Betriebsschritte die Verarbeitung durch die CPU 224 von elektrischen
Signalen, welche Datenbits repräsentieren,
beinhaltet, was zu einer daraus resultierenden Transformation oder
Reduktion der Repräsentation
der elektrischen Signale führt,
und dadurch dazu, dass die Verwaltung von Datenbits an den Speicherorten
in dem Speichersystem 226 neu konfiguriert wird oder sich
andernfalls der Betrieb des Computersystems, als auch andere Verarbeitung
von Signalen verändert.
Die Speicherorte, an denen die Datenbits verwaltet werden, sind
physikalische Orte, welche besondere elektrische, magnetische oder
optische Eigenschaften, welche den Datenbits entsprechen, aufweisen.
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Beschreibung
des Computer-Array-Systems
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Bei 23 ist ein Blockdiagramm gezeigt, welches ein
System zur Durchführung
der Erfindung zeigt. Die Hardware wird bei Schritt 250 initialisiert,
zum Beispiel indem die Position der Ausstanzer 154, 156,
der Bank 110 und der Ablage 112 bestimmt wird.
Das System kann dann durch den Betreiber bei Schritt 252 konfiguriert
werden, zum Beispiel durch das Eingeben von Daten oder das Auffordern
des Systems, den Ort (x-, y-, z-Koordinaten) der oberen rechten
Ecke jedes Rezipientenblocks 122-126 zu finden,
sowie auch die Orte der Ablagen 130-136. Die Anzahl
an Donorblocks, Aufnahmebehältern,
die Betriebsgeschwindigkeit usw. können ebenfalls zu diesem Zeitpunkt
eingegeben werden.
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Bei
Schritt 254 fordert das System zur Eingabe von identifizierenden
Informationen über
den ersten Donorblock 130, welcher in Ablage 128 platziert
wird, auf. Die identifizierende Information kann Zugangsnummerninformationen,
klinische Informationen über
die Probe und jegliche/oder weitere Informationen beinhalten, welche
für das
Analysieren der Tumorarrays nützlich
wären.
Bei Schritt 256 drückt
der Betreiber einen Auswahlfunktionsknopf, welcher die Ausstanzer 154, 156 anhebt
und ermöglicht,
dass ein Joystick die Proben unter Verwendung der x-y-Antriebe bewegt.
Die eingegebenen Daten werden bei Schritt 258 angezeigt
und bei 260 bestätigt.
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Bei
Schritt 262 erhält
das System dann eine oder mehr Donorproben von dem identifizierten
Donorblock und fordert den Benutzer zur Eingabe von Information über den
nächsten
Donorblock auf. Falls Informationen über einen anderen Block eingegeben
werden, kehrt das System zu Schritt 256 zurück und erhält die gewünschte Anzahl
von Proben von dem neuen Block. Nachdem ein neuer Donorblock in
dem Behältnis 128 platziert
wurde, überprüft das System
auch die Position der Ausstanzer bei Schritt 268. Falls
keine Informationen über
einen anderen Block bei Schritt 264 eingegeben werden,
bewegt das System die Donorablage zu der Nachladeposition, so dass
ein Block 130 in der Donorablage entfernt werden kann.
Dieses System kann auch für
das Sampling zylindrischer Biopsien von histologisch gesteuerten
Stellen von Proben (wie zum Beispiel Tumoren) zur DNA/RNA-Isolierung
angepasst werden.
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Die
automatisierte Tumorarray-Technologie ermöglicht leicht das Testen von
Dutzenden oder Hunderten von Markern von dem gleichen Satz an Tumoren.
Diese Studien können
in einem multizentrischen Rahmen durchgeführt werden, indem replizierte
Tumorarrayblocks oder Sektionen an andere Laboratorien gesendet werden.
Die gleiche Vorgehensweise wäre
besonders wertvoll für
das Testen neu entdeckter Molekularmarker in Bezug auf deren diagnostischen,
prognostischen oder therapeutischen Nutzen. Die Gewebearray-Technologie
erleichtert auch die grundlegende Krebsforschung, indem sie eine
Plattform für
die schnelle Profilerstellung von Hunderten oder Tausenden von Tumoren
auf den DNA-, RNA- und Protein-Niveaus bereitstellt, was zum Aufbau
einer korrelierten Datenbank von Biomarkern von einer großen Sammlung
von Tumoren führt. Zum
Beispiel erfordert die Suche nach der Amplifikation von Target-Genen die korrelierte
Analyse der Amplifikation und Expression von Dutzenden von Kandidatgenen
und Loci in den gleichen Zellpopulationen. Es wäre schwierig, solche extensiven
molekularen Analysen einer definierten großen Reihe von Tumoren mit herkömmlichen
Technologien durchzuführen.
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Beispiele
von Array-Technologie
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Die
Anwendungen der Gewebearraytechnologie sind nicht auf Krebsstudien
beschränkt,
obwohl die folgenden Beispiele 1-4 Ausführungsformen ihrer Verwendung
in Verbindung mit der Analyse von Neoplasmen offenbaren. Die Arrayanalyse
könnte
auch für
das Verständnis
der Expression und des Maßes
mehrerer Gene bei anderen Krankheiten, als auch in normalem humanem
oder tierischem Gewebe, einschließlich Geweben von unterschiedlichen
transgenen Tieren oder kultivierten Zellen behilflich sein.
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Gewebearrays
können
auch verwendet werden, um weitere Analysen an Genen und Targets,
die zum Beispiel von Hochdurchsatzgenomen, wie zum Beispiel DNA-Sequenzierung, DNA-Mikroarrays,
oder SAGE (serielle Analyse von Genexpression) entdeckt werden,
durchzuführen
(Velculescu et al., Science 270:484-487, 1995). Gewebearrays können auch
verwendet werden, um Reagenzien für die Krebsdiagnostik auszuwerten,
zum Beispiel spezifische Antikörper
oder Sonden, die mit bestimmten Geweben bei unterschiedlichen Stufen
der Krebsentwicklung reagieren, und die Progression genetischer
Veränderungen
sowohl in gleichen als auch unterschiedlichen Krebstypen, oder in
anderen Krankheiten als Krebs, zu verfolgen. Gewebearrays können verwendet
werden, um prognostische Marker oder Marker, die Therapieergebnisse
von Krebserkrankungen vorhersagen, zu identifizieren und zu analysieren.
Gewebearrays, welche von Hunderten von Krebserkrankungen zusammengestellt
wurden, die von Patienten mit bekannten Ergebnissen stammen, ermöglichen,
dass ein oder mehrere DNA-, RNA- und Proteinuntersuchungen an diesen
Arrays durchgeführt werden
können,
um wichtige prognostische Marker oder Marker, welche ein Therapieergebnis
vorhersagen, zu bestimmen.
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Gewebearrays
können
außerdem
verwendet werden, um dabei zu helfen, eine optimale Therapie für bestimmte
Patienten, die bestimmte Tumormarkerprofile zeigen, herauszufinden.
Zum Beispiel kann ein Array von Tumoren analysiert werden, um zu
bestimmen, welche HER-2 amplifizieren und/oder überexprimieren, so dass die
Tumorart (oder genauer die Testperson, von der der Tumor genommen
wurde) ein guter Kandidat für eine
Anti-HER-2 Herceptin-Immuntherapie
wäre. In
einer anderen Anwendung können
Gewebearrays verwendet werden, um neue Targets für eine Gentherapie zu finden.
Zum Beispiel können
cDNA-Hybridisierungsmuster (wie zum Beispiel auf einem DNA-Chip)
die differenzielle Genregulierung in einem Tumor einer besonderen Gewebeart
(wie zum Beispiel Lungenkrebs) offenbaren, oder eine besondere histologische
Unterart des bestimmten Tumors (wie zum Beispiel ein Adenokarzinom
der Lunge). Die Analyse jedes solcher Genkandidaten auf einem großen Gewebearray,
welches Hunderte von Tumoren enthält, würde dabei helfen zu bestimmen, welche
das erfolgversprechendste Target für die Entwicklung diagnostischer,
prognostischer oder therapeutischer Vorgehensweisen für Krebs
ist.
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BEISPIEL 1
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Gewebeproben
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Insgesamt
645 Brustkrebsproben wurden für
den Aufbau eines Brustkrebs-Tumor-Gewebemikroarrays verwendet. Die
Prüfgüter beinhalteten
372 frisch eingefrorene in Ethanol fixierte Tumore, als auch 273
in Formalin fixierte Brustkrebsarten, normale Gewebe und Fixierungskontrollen.
Die Untergruppe gefrorener Brustkrebs-Prüfgüter wurde wahllos von der Tumorbank
des Instituts für
Pathologie, Universität
Basel, ausgewählt,
welche mehr als 1500 gefrorene Brustkrebse, die durch chirurgische
Resektionen während
der Jahre 1986-1997 erhalten wurden, beinhaltet. Lediglich Tumore
von dieser Tumorbank wurden für
die Molekularanalysen verwendet. Diese Untergruppe wurde von einem
Pathologen betrachtet, welcher bestimmte, dass die Proben 259 duktale,
52 lobulare, 9 medulläre,
6 muzinöse,
3 kribriforme, 3 tubuläre,
2 papilläre,
1 histiozytisches, 1 Klarzellen- und 1 lipidreiches Karzinom(e)
beinhaltete. Es gab auch 15 duktale Karzinome in situ, 2 Karzinosarkomas,
4 primäre
Karzinome, die vor der Operation Chemotherapie erhalten hatten,
8 rekurrente Tumore und 6 Metastasen. Eine histologische Gradierung
wurde lediglich bei invasiven Primärtumoren, welche keiner vorherigen
Chemotherapie unterzogen worden waren, durchgeführt. Von diesen Tumoren waren
24% Grad 1, 40% Grad 2 und 36% Grad 3. Die pT-Stufe war pT1 bei
29%, pT2 bei 54%, pT3 bei 9% und pT4 bei 8%. Achsellymphdrüsen waren
bei 282 Patienten untersucht worden (45% pN0, 46% pN1, 9% pN2).
Alle vorher noch nicht fixierten Tumore wurden in kaltem Ethanol
bei +4°C über Nacht
fixiert und dann in Paraffin eingebettet.
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BEISPIEL 2
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Immunhistochemie
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Nach
der Bildung des Arrays und Sektionierung des Donorblocks wurden
indirekte Standard-Immunperoxidase-Verfahren für die Immunhistochemie verwendet
(ABC-Elite, Vector
Laboratories). Monoklonale Antikörper
von DAKO (Glostrup, Dänemark)
wurden für
die Erkennung von p53 (DO-7, Maus, 1:200), erbB-2 (c-erbB-2, Hase,
1:4000), und den Östrogen-Rezeptor
(ER ID5, Maus, 1:400) verwendet. Eine Mikrowellen-Vorbehandlung
wurde für
die Wiedergewinnung von p53 (30 Minuten bei 90°C) und erbB-2 Antigen (60 Minuten
bei 90°C)
durchgeführt.
Diaminobenzidin wurde als Chromogen verwendet. Tumore mit bekannter
Positivität
wurden als positive Kontrollen verwendet. Der Hauptantikörper wurde
für negative
Kontrollen ausgelassen. Tumore wurden für ER oder p53 als positiv betrachtet,
falls eine unmissverständliche
nukleare Positivität
bei mindestens 10% der Tumorzellen gesehen wurde. Die erbB-2 Färbung wurde
subjektiv in 3 Gruppen eingestuft: Negativ (keine Färbung),
schwach positiv (schwache membranöse Positivität), stark
positiv (starke membranöse
Positivität).
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BEISPIEL 3
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Fluoreszenz-In-Situ-Hybridisierung
(FISH)
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Es
wurden zweifarbige FISH-Hybridisierungen unter Verwendung von Spektrum-Orange-gekennzeichneten
Cyclin D1-, myc- oder erbB2-Sonden zusammen mit entsprechenden FITC-gekennzeichneten
zentromerischen Referenzsonden (Vysis) durchgeführt. Einfarbige FISH-Hybridisierungen
wurden mit Spektrum-Orange gekennzeichneten 20q13 minimalen gemeinsamen
Regionen (Vysis, und vgl. Tanner et al., Cancer Res. 54:4257-4360
(1994)), mybL2 und 17q23 Sonden (Barlund et al., Genes Chrom. Cancer
20:372-376 (1997) gemacht. Vor der Hybridisierung wurden Tumorarraysektionen
deparaffinisiert, luftgetrocknet und in 70, 85 und 100% Ethanol
dehydriert, gefolgt von der Denaturierung für 5 Minuten bei 74°C in 70%
Formamid-2 × SSC-Lösung. Die
Hybridisierungsmischung enthielt 30 ng von jeder der Sonden und
15 μg humaner Cot1-DNA.
Nach einer Hybridisierung über
Nacht bei 37°C
in einem befeuchteten Raum, wurden Objektträger gewaschen und mit 0,2 μM DAPI in
einer Antifade-Lösung
gegengefärbt.
FISH-Signale wurden mit einem Zeiss-Fluoreszenz-Mikroskop ausgewertet, welches mit Doppelbandpassfiltern
für die
gleichzeitige Visualisierung von FITC und Spektrum-Orange Signalen
ausgestattet war. Über
10 FISH-Signale pro Zelle oder enge Bündel von Signalen wurden als
ein Indikator für
Genamplifikation betrachtet.
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BEISPIEL 4
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mRNA In-Situ-Hybridisierung
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Für mRNA In-Situ-Hybridisierung
wurden Tumorsektionen vor ihrer Hybridisierung deparaffinisiert
und getrocknet. Synthetische Oligonukleotid-Sonden, gerichtet gegen
erbB2 mRNA (Genbank Zugangsnummer X03363, Nukleotiden 350-396) wurden
am 3'-Ende mit 33P-dATP
unter Verwendung von Terminal-Deoxynukleotidyltransferase
gekennzeichnet. Sektionen wurden in einem befeuchteten Raum bei
42°C 18
Stunden lang mit 1 × 107 CPM/ml der Sonde in 100 μL der Hybridisierungsmischung
(50% Formamid; 10% Dextransulfat, 1% Sarkosyl, 0,02M Natriumphosphat,
pH 7,0, 4 × SSC,
1 × Denhardt's Lösung und
10 mg/ml ssDNA) hybridisiert. Nach der Hybridisierung wurden die
Sektionen mehrere Male in 1 × SSC
bei 55°C
gewaschen, um ungebundene Sonde zu entfernen, und kurz dehydriert.
Die Sektionen wurden drei Tage lang Phosphorabbildungs-Screens ausgesetzt,
um ERBB2- und mRNA-Expression zu visualisieren. Negative Kontrollsektionen wurden
vor ihrer Hybridisierung mit RNase behandelt, was alle Hybridisierungssignale
beseitigte.
-
Das
vorliegende Verfahren ermöglicht
die Hochdurchsatzanalyse von Hunderten von Proben pro Array. Daher
stellt diese Technologie ein Ausmaß an Mengenzunahme in der Anzahl
der Proben, die analysiert werden können, bereit, im Vergleich
zu vorherigen Blöcken,
bei denen ein paar Dutzend individueller in Formalin fixierter Proben
in einer weniger definierten oder undefinierten Konfiguration vorlagen
und für
Antikörper-Tests
verwendet wurden. Weitere Vorteile der vorliegenden Erfindung beinhalten
die geringfügige
Zerstörung
der ursprünglichen
Gewebeblöcke,
und ein optimiertes Fixierungsprotokoll, welches die Nützlichkeit
dieser Methode zur Visualisierung von DNA- und RNA-Targets ausweitet. Die vorliegende
Erfindung ermöglicht auch
eine bessere Beschaffung und Verteilung humaner Tumorgewebe für Forschungszwecke.
Gesamte Archive von Zehntausenden von existierenden in Formalin
fixierten Geweben von Pathologie-Laboratorien können in ein paar Dutzend Gewebe-Mikroarrays
mit hoher Dichte platziert werden, um viele Varianten von Tumorarten,
als auch unterschiedliche Stufen der Tumorprogression zu untersuchen.
Die Tumorarray-Strategie ermöglicht
außerdem
das Testen von Dutzenden oder sogar Hunderten von potenziellen prognostischen
oder diagnostischen Molekularmarkern von der gleichen Tumorgruppe.
Alternativ dazu stellen die zylindrischen Gewebeprüfgüter Proben
bereit, die verwendet werden können,
um DNA und RNA für
Molekularanalysen zu isolieren.
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BEISPIEL 5
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Gewebemikroarrays für Genamplifikations-Untersuchungen
in vielen unterschiedlichen Tumorarten
-
Um
das schnelle Screening auf molekulare Veränderungen in vielen unterschiedlichen
bösartigen
Tumoren zu erleichtern, wurde ein Gewebemikroarray bestehend aus
Prüfgütern von
17 unterschiedlichen Tumorarten, von 397 individuellen Tumoren,
in einem einzigen Paraffinblock aufgereiht. Die Amplifikation von
drei Onkogenen (CCND1, MYC, ERBB2) wurde in drei Fluoreszenz-In-Situ-Hybridisierungs(FISH)-Experimenten von
aufeinander folgenden Sektionen, die von dem Mikroarray abgeschnitten
wurden, analysiert. Die Amplifikation von CCND1 wurde bei Brust-,
Lungen-, Hals- und Kopf-, und Blasenkrebs, als auch bei Melanomen
gefunden. ERBB2 war in Blasen-, Brust-, Dickdarm-, Magen-, Hoden-
und den Lungenkrebsen amplifiziert. MYC war in Brust-, Dickdarm-,
Nieren-, Lungen-, Eierstock-, Blasen-, Kopf- und Hals- und Endometrialkrebsen amplifiziert.
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Das
Mikroarray wurde aus insgesamt 417 Gewebeprüfgütern, bestehend aus 397 Primärtumoren
von 17 unterschiedlichen Tumorarten und 20 normalen Geweben aufgebaut,
welche schnellgefroren und bei –70°C gelagert
wurden. Die Proben wurden in kaltem Ethanol (+4°C) 16 Stunden lang fixiert und
dann in Paraffin eingebettet. Von jedem Block wurde eine H&E-gefärbte Sektion
hergestellt, um repräsentative
Tumorregionen zu definieren. Gewebezylinder mit einem Durchmesser
von 0,6 mm wurden dann von Tumorbereichen jedes „Donor"-Gewebeblocks
ausgestanzt und unter Verwendung eines spezialangefertigten Präzisionsinstruments
wie beschrieben in einen Rezipienten-Paraffinblock gebracht. Dann
wurden 5 µm
Sektionen des daraus resultierenden Multitumor-Gewebemikroarray-Blocks
auf Glasobjektträger übertragen,
unter Verwendung des Paraffinsektionierungs-Hilfssystems (klebstoffbeschichtete
Objektträger,
(PSA-CS4x), Klebeband, UV-Lampe;
Instrumedics Inc., New Jersey), welches die Kohäsion von 0,6 mm Arrayelementen
unterstützt.
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Der
Primärtumor
bestand aus 96 Brustkrebsen (41 duktale, 28 lobulare, 6 medulläre, 5 muzinöse und 4
tubuläre
Karzinome, 7 duktale Karzinome In Situ (DCIS) und 5 phylloide Tumore),
80 Lungenkarzinomen (31 Stachelzellen-, 11 Großzellen-, 2 Kleinzellen- 31
Adeno- und 5 Bronchioalveolarkarzinome), 17 Kopf- und Halskrebsen
(12 Stachelzellenkarzinome der Mundhöhle und 5 des Kehlkopfes),
32 Adenokarzinomen des Dickdarms, 4 Karzinoiden (3 der Lunge und
eines des Dünndarms),
12 Adenokarzinomen des Magens, 28 Klarzellen-Nierenzellenkarzinomen,
20 Hodenkarzinomen (10 Seminome und 10 Teratome), 37 Übergangszellenkarzinomen
der Harnblase (33 invasive (pT1-4) und 4 nicht invasive Tumore),
22 Prostatakrebsen, 26 Eierstockkarzinomen (12 seröse, 12 endometrische
und 2 muzinöse
Tumore), 13 Karzinomen des Endometriums, 3 Karzinomen der Schilddrüse, 3 Phäochromozytomen
und 4 Melanomen. Normales Gewebe aus Brust, Prostata, Pankreas,
Dünndarm,
Magen, Speicheldrüse,
Dickdarm und Nieren wurde als Kontrolle verwendet.
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Die
Gewebemikroarray-Sektionen wurden vor der Hybridisierung gemäß dem Paraffin
Pretreatment Reagent Kit protocol (Vysis, Illinois) behandelt. FISH
wurde mit Spektrum-Orange gekennzeichneten CCND1-, ERBB2- und MYC-Sonden
durchgeführt.
Spektrum-Grün
gekennzeichnete zentromerische Sonden CEP11 und CEP17 wurden als
Referenz verwendet (Vysis, Illinois). Hybridisierungs- und Nachhybridisierungsspülungen geschahen
gemäß der „LSI Procedure" (Vysis, Illinois).
Daraufhin wurden Objektträger
mit 125 ng/ml 4',6-diamin-2-phenylindol
in Antifade-Lösung
gegengefärbt.
FISH-Signale wurden mit einem Zeiss Fluoreszenz-Mikroskop ausgewertet,
welches mit Doppelbandpassfiltern zur gleichzeitigen Visualisierung
von Spektrum-Grün
und Spektrum-Orange-Signalen
ausgestattet war (Vysis, Illinois). Eine Amplifikation wurde als
das Vorhandensein (bei mindestens 5% der Tumorzellen) von entweder
(a) mehr als 10 Gensignalen oder engen Bündeln von mindestens 5 Gensignalen;
oder (b) mehr als 3 Mal so vielen Gensignalen als zentromerischen Signalen
des jeweiligen Chromosoms definiert.
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Es
wurden zweiundsiebzig Amplifikationen in 968 erfolgreich hybridisierten
Tumorprüfgütern gefunden,
wobei keines der normalen Gewebe Amplifikation aufzeigte. Amplifikation
involvierte normalerweise fast alle Tumorzellen innerhalb eines
Array-Elements. CCND1-Amplifikation
wurde in 6 von 16 Kopf- und Halskarzinomen (38%), 14 von 62 Brustkarzinomen
(23%), 1 von 6 DCIS (17%), 3 von 27 Blasenkrebsen (11%), 7 von 76
Lungenkarzinomen (9%) und 1 von 4 Melanomen gefunden. MYC-Amplifikation
wurde bei 2 von 11 endometrialen Krebsen (18%), 9 von 74 Brustkarzinomen
(12%), 1 von 5 DCIS (20%), 1 von 17 Kopf- und Halskrebsen (6%) 1
von 22 Tumoren der Niere (5%), 2 von 24 Eierstockkarzinomen (8%),
1 von 17 Tumoren der Hoden (6%), 1 von 30 Dickdarmkarzinomen (3%),
7 von 78 Lungentumoren (9%) und bei 1 von 33 Blasentumoren (3%)
beobachtet. ERBB2 war in 4 von 71 Brustkarzinomen (6%), 4 von 6
DCIS (67%), 2 von 11 Magenkrebsen (18%), 1 von 30 Dickdarmkarzinomen
(3%), 1 von 17 Tumoren der Hoden (6%) und bei 1 von 75 Karzinomen der
Lunge (1%) amplifiziert. Co-Amplifikationen von zwei Genen wurden
bei zwei Brustkrebsen (CCND1/MYC und CCND1/ERBB2) und bei einem
Hoden-Teratom (MYC und ERBB2) gefunden.
-
Aufeinander
folgende Sektionen, die von dem Block geschnitten werden, stellen
Ausgangsmaterial für die
In-Situ-Erkennung von mehreren DNA-, RNA- oder Protein-Targets in vielen
Geweben gleichzeitig, in einer massiv parallelen Art, bereit. Die
Gewebearray-Technologie ermöglicht
eine erhöhte
Kapazität,
Automatisierung, geringfügige
Beschädigung
der ursprünglichen
Gewebeblöcke,
von denen die Proben genommen werden, die präzise Positionierung von Gewebeproben
und die Verwendung dieser Gewebe für unterschiedliche Arten von
Molekularanalysen, neben der Immunfärbung. Es ist möglich 10-20
ausgestanzte Prüfgüter (oder mehr)
von jedem Donorblock zu entnehmen, ohne diesen bedeutend zu beschädigen. Dies
ermöglicht
die Erzeugung mehrerer replizierter Array-Blöcke, wobei jeder identische
Koordinaten und die gleichen Proben aufweist. Die Anwendung eines
Präzisionsinstruments,
um die Prüfgüter in einem
vordefinierten Format abzulegen, vereinfacht auch die Entwicklung
automatisierter Bildanalysestrategien für die aufgereihten Tumore.
Abhängig
von der Dicke der ursprünglichen
Gewebeblöcke
können
zwischen 150 und 300 Sektionen von jedem Arrayblock geschnitten
werden. Diese Technologie ermöglicht
die Analyse von sogar kleinen Primärtumoren, wodurch oft einzigartige
und wertvolle Tumorproben für
eine große
Anzahl von Analysen, welche in zukünftigen Untersuchungen von
Interesse sein könnten,
konserviert werden.
-
Die
in diesem Beispiel berichteten Array-Daten stimmten mit der vorherigen
Literatur über
das Vorhandensein oder Fehlen von Genamplifikation in 73% der Auswertungen überein,
obwohl die Anzahl an Prüfgütern pro
Tumorart zu gering für
eine umfassende Analyse einiger Tumorarten in dieser Pilotstudie
war. Vorher beschriebene Amplifikationen wurden auf dem Array bei
9 von 25 Tumorarten, von denen weniger als 25 Prüfgüter untersucht wurden, nicht
erkannt. Im Gegensatz dazu wurden, wenn mindestens 25 Fälle pro
Tumorart analysiert wurden, 92% der bekannten Amplifikationen (11/12)
erkannt.
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In
dieser Studie wurden gefrorene Tumorgewebe in kaltem Ethanol fixiert,
da dieses Verfahren die Erhaltung von Nukleinsäuren mit guter Qualität von fixierten
Gewebeprüfgütern ermöglicht.
Sogar in Formalin fixierte Tumorgewebe, wie zum Beispiel diejenigen,
welche bei einer Autopsie erhalten werden, können durch FISH auf DNA-Kopienanzahl-Veränderungen
analysiert werden. Dennoch ist die Fixierung in kaltem Ethanol für FISH von
Vorteil, da die Prüfgüter weniger
Vorbehandlung benötigen,
als die Prüfgüter, welche
in 4% gepuffertem Formalin fixiert wurden. Eine Fixierung in kaltem
Ethanol kann bewirken, dass RNAs in Paraffinblöcken nach nur wenigen Monaten
der Lagerung degradieren, daher kann es unter Umständen nicht
erwünscht sein,
eine große
Reihe wertvoller Gewebe in kaltem Ethanol zu fixieren, außer es werden
RNA-Inhibitoren hinzugefügt
oder die Blöcke
auf eine Art und Weise gelagert, welche eine Degradierung verhindert.
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BEISPIEL 6
-
PDGFB FISH Experimente
unter Verwendung eines Multi-Tumor-Gewebearrays
-
In
diesem Experiment wurde das Multi-Tumor-Gewebearray aus Beispiel
5 verwendet. Eine von Blutplättchen
abgeleitete Wachstumsfaktor-ß(PDGFB)-Sonde
wurde von Vysis Inc. von Downers Grove, IL. erhalten. Die Sonde
wurde durch PCR-Screening einer genomischen Large-Insert-Bank unter
Verwendung zweier sequenzierter Einzelkopiesequenzen (STS) in der
Gensequenz als ein Target für
die Entwicklung von PCR-Primern, welche im PCR-basierten Banken-Screening
verwendet wurden, erhalten. Die durch das genomische Banken-Screening
erhaltenen Treffer wurden ferner durch ihren Gehalt von STS, als
auch durch die Hybridisierung ihrer Sonde zu Metaphasen-Chromosomen
unter Verwendung von FISH verifiziert. Dies resultierte in einem
Signal an dem erwarteten Chromosomenort von PDGFB.
-
PCR/STS-Screening
kann unter Verwendung eines PCR- Primer-Satzes,
der spezifisch für
das Gen von Interesse ist, durchgeführt werden, wie beschrieben
von Green & Olson,
PNAS USA 87:1213-1217, 1990. Sonden für FISH können von Large-Insert-Banken
(z.B. Cosmide, P1-Klone, BACs, PACs usw.) erzeugt werden, unter
Verwendung eines PCR-basierten Screenings von aufgereihten und gepoolten
Zarge-Insert-Banken. Sowohl Research Genetics (Huntsville, AL) als
auch Genome Systems (St. Louis) führen ein derartiges Filter-Screening
durch und verkaufen DNA-Pools zur Durchführung von Banken-Screening.
-
Ein
Verfahren zur Isolierung des P1-Klons für PDGFB (pVYS309A) wäre das Screeening
eines DNA-Pools einer humanen P1-Bank, von Genome Systems, Inc..
Individuelle Klone werden durch das Produzieren der erwarteten DNA-Fragement-Größe auf Gelen
nach PCR identifiziert. Bakterienkulturen, welche Kandidaten-PDGFB-Klone
enthalten, werden durch das Streichen auf einem Nähragarmedium
für einzelne Kolonien
gereinigt. Dann werden Kulturen von individuellen Kolonien gezüchtet und
DNA mit Hilfe von Standard-Methoden isoliert. Durch PCR und Gel-Elektrophorese
wird bestätigt,
dass die DNA die gewünschte DNA-Sequenz
enthält
(STS-Bestätigung).
Ein Prüfgut
der DNA wird durch Nick-Translation oder wahlloses Priming mit Spektrum-Orange
dUTP (Vysis) gekennzeichnet und es wird gezeigt, dass es zu der
erwarteten Region von Chromosom 22q normaler Metaphasenchromosome
durch FISH hybridisiert.
-
PCR-Primer
für PDGFB
können
von der veröffentlichten
Sequenz der cDNA dieses Gens (GenBank Zugang X02811) abgeleitet
werden. Die bevorzugte Region für
STS-Design ist die 3' nicht
translatierte Region der cDNA. Etliche PCR-Primersätze für PDGFB
befinden sich in öffentlichen
Datenbanken, z.B. die Amplimere (PCR-Primersätze) PDGFB PCR1, PDGFB PCR2,
PDGFB PCR3, stPDGFB.b, WI-8985, und können in der Genome-Datenbank
(http://gdbwww.gdb.org/gdb/gdbtop.html) gefunden werden. WI-8985
Primersätze
können
auch in der Datenbank des Whitehead Institute (http://wwwgenome.wi.mit.edu/)
und in der NIH Gene Map 98-Datenbank
(http://www.ncbi.nlm.nih.gov/genemap98/) gefunden werden.
-
FISH
wurde unter Verwendung von Standard-Protokollen durchgeführt, wie
in Beispiel 5, und eine Hybridisierung der Sonde zu Proben des Gewebearrays
wurde wie in Beispiel 5 erkannt. Eine Hybridisierung wurde bei den
folgenden Tumorarten erkannt:
-
Das
Experiment dieses Beispiels stellt den ersten Beweis vorher nicht
vermuteter hochgradiger Amplifikationen von PDGFB in bestimmten
Arten von bösartigen
Krebsen, wie zum Beispiel Brust-, Lungen-, Dickdarm-, Hoden-, Endometrial-
und Blasenkrebs, bereit.
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BEISPIEL 7
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Genamplifikation
während
Prostatakrebsprogression
-
In
dieser Studie wurden 5 unterschiedliche Genamplifikationen (AR,
CMYC, ERBB2, Cyclin D1 und NMYC) durch FISH von aufeinander folgenden
in Formalin fixierten Gewebemikroarray-Sektionen, welche Prüfgüter von
mehr als 300 unterschiedlichen Prostatatumoren enthielten, untersucht.
Aufgabe war es, einen umfassenden Überblick über die Genamplifikation bei
unterschiedlichen Stufen der Prostatakrebsprogression, einschließlich von
Proben von entfernten Metastasen, zu erhalten. Das Gewebemikroarray
enthielt winzige Prüfgüter von
371 Proben.
-
Es
wurden in Formalin fixierte und in Paraffin eingebettete Tumor-
und Kontrollproben von den Archiven des Institutes für Pathologie,
Universität
Basel (Schweiz) und des Tampere Universitätskrankenhauses (Finnland)
erhalten. Der am wenigsten differenzierte Tumorbereich wurde als
Prüfgut
für das
Gewebemikroarray ausgewählt.
Die winzigen Proben, welche für
mindestens eine FISH-Sonde interpretierbar waren, beinhalteten:
I) transurethrale Resektionen von 32 Patienten mit gutartiger Prostatahyperplasie
(BPH), welche als Kontrollen verwendet wurden; II) 223 Primärtumore,
einschließlich
64 Krebse, welche zufällig
bei transurethralen Resektionen für BPH festgestellt wurden;
Stufe T1a/b, 145 klinisch lokalisierte Krebse von radikalen Prostatektomien,
und 14 transurethrale Resektionen von Patienten mit einer primären, lokal
extensiven Erkrankung; III) 54 lokale Rekurrenzen nach dem Versagen
von Hormontherapie, einschließlich
31 transurethrale Resektionen von lebenden Patienten und 23 Proben,
die durch Autopsien erhalten wurden; IV) Zweiundsechzig Metastasen,
welche bei der Autopsie von 47 Patienten gesammelt wurden, welche
einer Androgendeprivation durch eine Orchiektomie ausgesetzt waren
und nachher an metastatischem Prostatakrebs im Endstadium verstorben
waren. Metastatisches Gewebe wurde von den Beckenlympfknoten (8),
der Lunge (21), der Leber (16), dem Rippenfell (5), den Nebennieren
(5), der Niere (2), den mediastinalen Lymphknoten (1), dem Peritoneum
(1), dem Magen (1) und dem Harnleiter (1) entnommen. Bei 23 Autopsien
war Material von sowohl der primären
als auch der metastatischen Stelle verfügbar. Mehr als ein Prüfgut pro
Tumorprobe wurde in 44 von 339 Fällen
aufgereiht. Ein Tumor wurde als amplifiziert betrachtet, wenn mindestens
ein Prüfgut
des Tumors Genamplifikation aufzeigte.
-
Das
Array beinhaltete außerdem
48 pathologisch repräsentative
Prüfgüter, welche
beständig
bei der Analyse von Sektionen mit allen FISH-Sonden versagten, und
die daher von der Analyse ausgeschlossen wurden. Die meisten dieser
Prüfgüter waren
Autopsie-Prüfgüter. Die
Anzahl an Prüfgütern, welche
mit den unterschiedlichen Sonden evaluiert werden konnten, war variierbar,
da die Hybridisierungs-Effizienz der Sonden sich etwas unterschied,
einige Prüfgüter in dem
Array gelegentlich während
des Sektionierens oder des FISH-Verfahrens
verloren gingen, und einige Tumore nur auf der Oberfläche des
Blocks repräsentativ
waren und sich die Morphologie beim Schneiden mehrerer Sektionen
veränderte.
-
Das
Prostatagewebe-Mikroarray wurde wie vorher in Beispiel 1 beschrieben,
aufgebaut, mit der Ausnahme dass Prostata- anstatt von Brustkrebsproben
verwendet wurden.
-
Es
wurde eine zweifarbige FISH an Sektionen der aufgereihten in Formalin
fixierten Prüfgüter durchgeführt, unter
Verwendung von Spektrum-Orange gekennzeichneten AR-, CMYC-, ERBB2-
und CyclinD1(CCND1)-Sonden mit entsprechenden FITC gekennzeichneten
zentromerischen Sonden (Vysis, Downer's Grove, Illinois). Zusätzlich dazu
wurde eine einfarbige FISH mit einer Spektrum-Orange gekennzeichneten
NMYC-Sonde gemacht. Die Hybridisierung wurde gemäß den Anweisungen des Herstellers
durchgeführt.
Um zu ermöglichen,
dass in Formalin fixierte Tumore auf dem Array zuverlässig durch
FISH analysiert werden, wurden die Objektträger des Prostata-Mikroarrays
zuerst deparaffinisiert, in 0,2 N HCl azetyliert, in 1M Natriumthiocyanat-Lösung bei
80°C 30
Minuten lang inkubiert und 10 Minuten lang bei 37°C in eine
Protease-Lösung
(0,5 mg/ml in 0,9% NaCl) (Vysis) getaucht. Dann wurden die Objektträger 10 Minuten
lang in 10% gepuffertem Formalin nachfixiert, luftgetrocknet, 5
Minuten lang bei 73°C
in 70% Formamid/2× SSC-Lösung (SSC
ist 0,3M Natriumchlorid und 0,03M Natriumzitrat) denaturiert und
in 70, 80 und 100% Ethanol dehydriert, gefolgt von einer Proteinase
K-Behandlung (4 μg/ml phosphatgepufferte
Saline) (GIBCOBRL, Life Technologies Inc., Rockville, Maryland)
für 7 Minuten
bei 37°C.
Danach wurden die Objektträger
dehydriert und hybridisiert.
-
Die
Hybridisierungsmischung enthielt 3 μl jeder der Sonden und Cot1-DNA
(1 mg/ml; GIBCOBRL, Life Technologies Inc., Rockville, Maryland)
in einer Hybridisierungsmischung. Nach einer Hybridisierung über Nacht
bei 37°C
in einem feuchten Raum wurden die Objektträger gewaschen und mit 0,2 μM DAPI gegengefärbt. FISH-Signale
wurden mit einem Zeiss Fluoreszenz-Mikroskop, welches mit einem
Doppelbandpassfilter ausgestattet war, unter Verwendung von ×40-×100 Objektiven
ausgewertet. Es wurde die relative Anzahl von Gensignalen im Verhältnis zu
den zentromerischen Signalen gezählt.
Kriterien für
die Genamplifikation waren: mindestens 3 Mal mehr Testsonden-Signale
als zentromerische Signale pro Zelle bei mindestens 10% der Tumorzellen.
Test/Kontrollsignalverhältnisse
in einem Bereich zwischen 1 und 3 wurden als Zunahmen mit niedrigem
Grad betrachtet und wurden nicht als Beweis einer spezifischen Genamplifikation
gezählt.
Die Amplifikation von NMYC ohne eine Referenzsonde wurde definiert
als mindestens 5 Gensignale bei mindestens 10% der Tumorzellen.
-
Hochqualitäts-Hybridisierungssignale
mit sowohl zentromerischen als auch genzspezifischen Sonden wurden
bei 96% der BPH-Prüfgüter für das Chromosom
X/AR-Gen, bei 84% für
Chromosom 8/CMYC, 81% für
Chromosom 17/ERBB2 und 83% für
Chromosom 11/Cyclin D1 erhalten. Bei den auswertbaren BPH-Prüfgütern betrug
der Durchschnittsprozentsatz von Epithelialzellen mit zwei Signalen
für Autosomalsonden
75%, wobei 20% ein Signal und 5% keine Signale zeigten. Der Prozentsatz
an Zellen mit einem oder keinem Signal ist, wie man annimmt, auf
die Trunkierung von Nuklei beim Sektionieren zurückzuführen. Bei den ausgestanzten
(Einfach-Array-Element)
Prüfgütern von
Biopsie-Krebsproben, AR, CMYC, ERBB2 und CCND1 konnten FISH-Daten
von jeweils 92%, 78%, 82% und 86% der Fälle erhalten werden. Die Erfolgsquote
von FISH war niedriger bei Ausstanzungen von Autopsie-Tumoren (44-58%).
Amplifikationen wurden nur dann als vorhanden gezählt, wenn
die Kopienanzahl der Testsonde die der chromosomenspezifischen Zentromer-Referenzsonde
3-fach in 10% oder mehr der Tumorzellen übertraf. Dieses Kriterium wurde
gewählt,
da es wahrscheinlich ist, dass eine Amplifikation mit niedrigem
Grad weniger relevant ist, und da locusspezifische Sonden oft etwas
höhere
Kopienanzahlen aufweisen als zentromerische Sonden, auf Grund von
Signalspaltungen oder dem Vorhandensein von G2/M-Phasen-Zellen.
-
FISH
mit der AR-Sonde offenbarte Amplifikation bei 23,4% der 47 hormonrefraktären lokalen
Rekurrenzen. Amplifikation wurde genauso oft (22,0%) bei 59 Metastasen
von hormonrefraktären
Tumoren beobachtet. Der starke Zusammenhang zwischen AR-Amplifikation
und hormonrefraktärem
Prostatakrebs ist aus der Tatsache ersichtlich, dass nur zwei der
205 auswertbaren Primärtumore
(1%) und keine der 32 BPH-Kontrollen eine AR-Amplifikation zeigte.
Die zwei Ausnahmen beinhalteten einen Patienten mit lokal fortgeschrittenem
und metastatischem Prostatakrebs, und einen anderen Patienten mit
einer klinisch lokalisierten Erkrankung. Gepaarte Tumore von der
Primärstelle
des Krebses und von einer entfernten Metastase von 17 Patienten
wurden erfolgreich auf AR-Amplifikation
analysiert. Bei 11 dieser Patienten konnte an keiner der beiden Stellen
AR-Amplifikation gesehen werden. Von den sechs verbleibenden Patienten
zeigten 3 Patienten Amplifikation in sowohl der lokalen Tumormasse
als auch in den entfernten Metastasen. In zwei Fällen wurde Amplifikation lediglich
in dem Prüfgut
von der Primärstelle
gefunden, während
in einem anderen Fall lediglich die entfernte Metastase Amplifikation
zeigte.
-
Hochgradige
CMYC-Amplifikationen wurden bei 5 von 47 auswertbaren metastatischen
Ablagerungen (10,6%), bei 2 von den 47 lokalen Rekurrenzen (4,3%,
beides metastatische Krebse), jedoch bei keinem der 168 auswertbaren
Primärkrebse
oder 31 BPH-Kontrollen gefunden. Der Vergleich zwischen unterschiedlichen Genamplifikationen
innerhalb der Tumorzellen, definiert durch einzelne Ausstanz-Prüfgüter (Arrayelemente), zeigte,
dass es einen bedeutenden Zusammenhang zwischen AR- und CMYC-Amplifikationen
gab. CMYC war in 11,1% von 27 auswertbaren Ausstanzprüfgütern mit
AR-Amplifikationen
amplifiziert, jedoch lediglich in 1,7% von 235 Prüfgütern ohne
AR-Amplifikationen (p=0,0041, Kontingenztabellenanalyse). AR war
unabhängig
davon in 24 Prüfgütern amplifiziert,
während
lediglich 4 Prüfgüter CMYC-Amplifikation
aufwiesen, jedoch keine AR-Amplifikation.
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Auf
einer Tumor- um Tumorbasis gab es einen bedeutenden Zusammenhang
zwischen AR und CMYC-Amplifikationen. CMYC war in 12,5% von 24 auswertbaren
Tumoren mit AR- Amplifikationen
amplifiziert, jedoch lediglich in 1,8% von 219 Tumoren ohne AR-Amplifikationen
(p=0,003, Kontingenztabellenanalyse). AR war unabhängig davon
in 21 Tumoren amplifiziert, während
lediglich 4 Tumore CMYC-Amplifikation aufwiesen, jedoch keine AR-Amplifikation.
-
CCND1-Amplifikationen
wurden bei 2 (1,2%) der 172 auswertbaren Primärtumore, bei 3 (7,9%) der 38 lokalen
Rekurrenzen und bei 2 (4,7%) der 43 Metastasen gefunden. CCND1-Amplifikation
erschien unabhängig
von AR- oder CMYC-Amplifikation, wobei 4/7 CCND1-amplifizierte ausgestanzte Tumor-Prüfgüter keine Amplifikation
für irgendwelche
anderen getesteten Gene zeigten. Es gab keine ERBB2-Amplifikationen
unter irgendwelchen der 262 auswertbaren Tumore oder 31 BPH-Kontrollen. Schließlich wurde
eine Untergruppe der Tumore mit der NMYC-Sonde in einer Einfarben-FISH-Analyse analysiert.
Von den 164 verfügbaren
Tumoren zeigte keiner Amplifikation, wie durch das Fehlen von 5
oder mehr Signalen pro Zelle in >10%
der Tumorzellen definiert.
-
Für diese
Studie wurde ein Tumorarray aufgebaut, welches die Untersuchung
des Musters von Amplifikationen von mehreren Genen in Prüfgütern, welche
das gesamte Spektrum der Prostatakrebsprogression, einschließlich entfernter
Metastasen, repräsentierten,
ermöglichte.
Die Tumorarray-Strategie erleichtert die standardisierte Analyse
von mehreren Genen in den gleiche Tumoren, sogar in den gleichen
spezifischen Tumorstellen unter Verwendung der gleichen Technologie,
mit der gleichen Art von Sonden und ähnlichen Interpretationskriterien.
In nur fünf
FISH-Experimenten wurden 371 Proben auf fünf Gene überprüft, was in insgesamt mehr als
1400 auswertbaren FISH-Ergebnissen resultierte. Die Fähigkeit,
eine zuverlässige
Feststellung von Genamplifkationen bei in Formalin fixierten Geweben
zu erreichen, weitet den Bereich möglicher Anwendungen für die Tumorarray-Technologie
wesentlich aus.
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Viele
symptomatische Prostatakrebse werden sowohl hormonrefraktär als auch
metastatisch, und es ist schwierig, zwischen diesen beiden klinischen
Merkmalen zu unterscheiden, oder den molekularen Mechanismen, welche
einen Beitrag zu jedem dieser Vorgänge leisten. Die Ergebnisse
des vorliegenden Beispiels zeigen, dass eine AR-Amplifikation enger
mit der Entwicklung von hormonrefraktärem Zellwachstum zusammenhängt, während CMYC-Amplifikation
mit metastatischer Progression zusammenhängt. Die häufigste Genamplifikation bei
Prostatakrebsen ist die des AR-Gens, welches normalerweise unabhängig von
sowohl CMYC als auch Cyclin D1 amplifiziert wird. In dieser Studie
traten CMYC-Amplifikationen häufiger
bei den entfernten Metastasen (11%) als in den lokal rekurrenten
Geweben (4%; beides von Patienten mit metastatischen Krebsen im
Endstadium) auf, während
AR-Amplififkationen genauso häufig
bei beiden anatomischen Stellen auftraten (jeweils 22% und 23%).
Dies legt die Vermutung nahe, dass AR einen Vorteil für ein hormomrefraktäres Wachstum
mit sich bringt, und nicht für
metastatische Dissemination, wobei das Gegenteil für CMYC gelten
könnte.
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Dieses
Beispiel zeigt, dass das AR-Gen das häufigste Target ist, und oft
das erste Target, welches für eine
Amplifikation während
der Prostatakrebsprogression ausgewählt wird. Zweitens scheinen,
im Gegensatz zu AR, die Amplifikationen des CMYC-Onkogens hauptsächlich mit
metastatischer Dissemination in Verbindung zu stehen. Schließlich amplifizieren
Prostatakrebse gelegentlich auch das Cyclin D1-Gen, während es unwahrscheinlich
ist, dass ERBB2- und NMYC-Amplifikationen eine bedeutende Rolle
bei irgendeiner Stufe der Progression von Prostatakrebs spielen.
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BEISPIEL 8
-
Schnelles Screening auf
prognostische Marker bei Nierenzellkarzinomen (RCC) durch Kombinieren
der cDNA-Array-
und Tumor-Array-Technologien
-
Dieses
Beispiel verwendet zuerst cDNA-Arrays, um Gene zu identifizieren,
welche eine Rolle beim Nierenzellkarzinom (RCC) spielen, und analysiert
danach sich abzeichnende Kandidatengene auf einem Tumor-Array auf
ihre potenzielle klinische Bedeutung. Die Ergebnisse zeigen, dass
die Kombination von Nukleinsäurearrays
und Tumorarrays eine leistungsstarke Vorgehensweise ist, um Gene,
die bei der RCC-Biologie eine Rolle spielen, schnell zu identifizieren
und ferner auszuwerten.
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Es
wurde cDNA synthetisiert und radioaktiv gekennzeichnet, unter Verwendung
von 50 μg
von gesamter RNA von einer normalen Niere (Invitrogen) und einer
Nierenkrebs-Zelllinie (CRL-1933) (ATCC, VA, USA) gemäß standardisierten
Protokollen (Research Genetics; Huntsville, AL). Release I der humanen
Genfilter von Research Genetics wurde für das differenzielle Expressionsscreening
verwendet. Eine einzige Membran enthielt 5184 Punkte, von denen
jeder 5 ng von cDNA bekannter Gene oder von ESTs (Expressed Sequence Tags)
repräsentierte.
Nach der separaten Hybridisierung wurden die beiden cDNA-Array-Filter
(Research Genetics) drei Tage lang einem hochauflösenden Bildschirm
(Packard) ausgesetzt. Das Genexpressionsmuster von 5184 Genen in
normalem Gewebe und der Tumorzelllinie wurde auf einem Phosphorimager
(Cyclone, Packard) analysiert und verglichen. Um Gene/ESTs als über- oder
unterexprimiert zu definieren, war sowohl ein mindestens zehnfacher
Expressionsunterschied zwischen normalem Gewebe und der Zelllinie
unter Verwendung der Pathfinder Software (Research Genetics, Huntsville,
AL), als auch die visuelle Bestätigung
eines unmissverständlichen
Unterschieds in der Färbungsintensität auf den
Filtern erforderlich.
-
Für den Aufbau
des Nierentumor-Mikroarrayblocks wurde eine Sammlung von 615 Nierentumoren nach
einer Nephrektomie auf die Verfügbarkeit
von repräsentativen
in Paraffin eingebetteten Gewebeproben hin überprüft. Tumorproben von 532 Nierentumoren
und Gewebe von 6 normalen Lungen wurden für das Tumor-Array ausgewählt. Die
Tumore wurden von einem Pathologen gemäß TNM-Klassifizierung eingestuft, gemäß Thoenes
gestaffelt (Pathol. Res. Pract. 181:125-143, 1986) und histologisch
gemäß den Empfehlungen des
UICC (Bostwick et al., Cancer 80:973-1001, 1997) subtypisiert. Kerngewebe-Biospsien
(Durchmesser 0,6 mm) wurden von ausgewählten morphologisch repräsentativen
Regionen individueller, in Paraffin eingebetteter Nierentumore (Donorblocks)
ausgewählt
und präzise
in einem neuen Rezipienten-Paraffinblock (45 mm × 20 mm) unter Verwendung eines
spezialangefertigten Instruments aufgereiht. Danach wurden 5 μm Sektionen des
resultierenden Tumorgewebe-Mikroarrayblocks auf Glasobjektträger unter
Verwendung des Paraffinsektionierungs-Hilfssystems (klebstoffbeschichtete
Objektträger,
(PSA-CS4x), Klebeband, UV-Lampe;
Instrumedics Inc., New Jersey), welches die Kohäsion von 0,6 mm Arrayelementen
unterstützt, übertragen.
-
Es
wurden indirekte Standard-Immunperoxidase-Verfahren für die Immunohistochemie
(ABC-Elite, Vectra Laboratories) verwendet, wie zum Beispiel in
Moch et al., Hum. Pathol. 28:1255-1259, 1997 beschrieben. Ein monoklonaler
Antikörper
wurde für
die Vimentinerkennung eingesetzt (Anti-Vimentin; Boehringer Mannheim,
Deutschland, 1:160). Tumore wurden als positiv für Vimentin betrachtet, wenn
eine unmissverständliche
zytoplasmische Positivität
in den Tumorzellen gesehen wurde. Eine Vimentin-Positivität in Endothelialzellen diente
als innere Kontrolle. Die Vimentin-Positivität in Epithelialzellen wurde
als negativ (keine Färbung)
oder positiv (jegliche zytoplasmische Färbung) definiert.
-
Es
wurde die Kontingenztabellenanalyse verwendet, um die Beziehung
zwischen Vimentinexpression, Grad, Stufe und Tumorart zu analysieren.
Das Gesamtüberleben
wurde als die Zeit zwischen der Nephrektomie und dem Tod des Patienten
definiert. Überlebensraten
wurden unter Verwendung des Kaplan-Meier-Verfahrens aufgezeichnet. Überlebensunterschiede
zwischen den Gruppen wurden mit dem Log-Rang-Test bestimmt. Eine
Cox'sche proportionale
Gefahrenanalyse wurde verwendet, um einen Test auf unabhängige prognostische
Information durchzuführen.
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Zwei
cDNA-Array-Membranen wurden mit radioaktiv gekennzeichneter cDNA
von der normalen Niere und der Tumorzelllinie CRL-1933 hybridisiert.
Das Experiment resultierte in 89 differenziell exprimierten Genen/ESTs.
Eine Überexpression
in CRL-1933 wurde für
38 Sequenzen gefunden, einschließlich 26 genannte Gene und
12 ESTs, während
51 Sequenzen (25 genannte Gene, 26 ESTs) unterexprimiert in der
Zelllinie waren. Die Sequenz eines der nach oben regulierten Gene
in der Zelllinie war identisch zu Vimentin.
-
Das
Vorhandensein von epithelialen Tumorzellen wurde für jeden
Gewebezylinder unter Verwendung eines H&E-gefärbten Objektträgers getestet.
Vimentinexpression konnte auf den Gewebezylindern bei 483 Tumoren
und allen 6 normalen Nierengeweben ausgewertet werden. Vimentinexpression
war häufig
bei Klarzellen-(51%) und papillarem RCC (61%), jedoch selten bei
23 chromophobem RCC (4%). Nur 2 von 17 Onkozytomen zeigten eine
schwache Vimentinexpression (12%). Normale Nierentubuli exprimierten
kein Vimentin. Der Zusammenhang zwischen Vimentinexpression und
histologischem Grad und Tumorstufe wurde lediglich für Klarzellen-RCC ausgewertet.
Vimentinexpression war häufiger
bei Grad II-(44%) und Grad-III (42%) als bei Grad I-(13%) RCC (p<0,0001). Die Vimentinexpression
war häufiger
bei höheren
Tumorstufen (60% bei Stufe pT1/2 gegen 40% bei Stufe pT3/4), jedoch
war dieser Unterschied nicht bedeutend (p = 0,09).
-
Es
bestand eine durchschnittliche Nachverfolgung von 52,9±51,4 Monaten
(durchschnittlich 37, Minimum 0,1, Maximum 241 Monate). Ein schlechtes
Gesamtüberleben
stand in starkem Bezug zu einem hohen histologischen Grad (p<0,0001) und einer
hohen Tumorstufe (p<0,0001).
Der Zusammenhang zwischen Patientenprognose und Vimentinexpression
wurde für
Patienten mit Klarzellen-RCC
ausgewertet. Vimentinexpression stand in starkem Zusammenhang mit
einem kurzen Gesamtüberleben
(p=0,007). Die proportionale Gefahrenanalyse mit den Variablen Tumorstufe,
histologischer Grad und Vimentinexpression zeigt an, dass die Vimentinexpression
ein unabhängiger
Prädiktor
der Prognose war, wobei das relative Risiko 1,6 (p=0,01) bei Klarzellen-RCC
war.
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Die
Ergebnisse dieses Beispiels zeigen, dass die Kombination von cDNA
und Tumorarrays eine leistungsstarke Vorgehensweise für die Identifikation
und weitere Auswertung von Genen, welche eine Rolle in humanen bösartigen
Krebsen spielen, ist. Dieses Beispiel stellt dar, dass cDNA-Arrays
verwendet werden können,
um nach Genen zu suchen, die in Tumorzellen (wie zum Beispiel Nierenkrebs)
im Vergleich zu normalem Gewebe (Nierengewebe in diesem Beispiel)
differenziell exprimiert werden. Die Auswertung aller Kandidatgene,
welche aus einem cDNA-Experiment an einem repräsentativen Satz unkultivierter
Primärtumore
hervorgehen würden,
würde Jahre
dauern, wenn traditionelle Verfahren der Molekularpathologie verwendet
werden würden.
Die Tumor-Mikroarraytechnologie
erleichtert jedoch solche Studien merklich. Gewebearrays ermöglichen
die gleichzeitige In-Situ-Analyse von Hunderten von Tumoren auf
dem DNA-, RNA- und Proteinniveau, und ermöglicht sogar die Korrelation
mit klinischen Nachverfolgungsdaten.
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Diese
Hochdurchsatzanalyse ermöglichte,
dass merkliche Unterschiede in der Vimentinexpression zwischen Subtypen
von Nierentumoren dargestellt werden konnten. Vimentin wurde häufig in
papillarem und Klarzellen-RCC festgestellt, jedoch selten bei Onkozytomen
und chromophobem RCC. Angesichts der hohen Rate an Vimentinpositivität bei Klarzellen-RCC,
welche in diesem Beispiel festgestellt wurde, kann das Vorhandensein
von Vimentinexpression als ein diagnostisches Merkmal verwendet
werden, um eine Diagnose von Klarzellen-RCC von chromophobem RCC
zu unterscheiden.
-
Dieses
Beispiel stellt ferner dar, dass Tumorgewebearrays die Übertragung
von Erkenntnissen aus grundlegenden Forschungen in klinische Anwendungen
erleichtern kann. Die Geschwindigkeit der Analyse ermöglicht eine
mehrstufige Strategie. Zuerst werden Molekularmarker oder Gene von
Interesse auf einem Master-Multi-Tumor-Array, welches Prüfgüter von
vielen (oder allen) möglichen
humanen Tumortypen enthält,
untersucht. In einem zweiten Schritt werden alle Tumorarten, welche
im anfänglichen
Experiment Veränderungen gezeigt
haben, ferner auf Tumorartspezifischen Arrays (zum Beispiel Blasenkrebs)
untersucht, welche viel höhere
Anzahlen von Tumoren der gleichen Gewebeart enthalten, mit klinischer
Nachverfolgungsinformation über
das Überleben
oder die Reaktion auf bestimmte Therapien. In einem dritten Schritt
wird die Analyse von herkömmlichen
(großen)
diagnostischen histologischen und zytologischen Proben dann auf
die Marker beschränkt,
für die
vielversprechende Daten während
den anfänglichen
auf das Array basierten Analysen hervorgingen. Zum Beispiel kann
die Vimentinexpression nun an größeren Gewebeproben
untersucht werden, um ihre prognostische Bedeutung beim Klarzellen-RCC
zu bestätigen.
Falls die Array-Daten bestätigt
werden, so kann die Vimentin-Immunohistochemie
in zukünftigen
Studien, welche prognostische Marker bei RCC erforschen, eingeschlossen
werden.
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BEISPIEL 9
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DNA Array-Technologie
-
Anstelle
eine einzige Sonde zu verwenden, um auf eine spezifische Sequenz
auf der Prüfgut-DNA
hin zu testen, inkorporiert ein Gen- oder DNA-Chip viele unterschiedliche „Sonden". Obwohl eine „Sonde" sich normalerweise
darauf bezieht, was zu einem Target gekennzeichnet und hybridisiert
wird, so sind in dieser Situation die Sonden an einem Substrat festgemacht.
Viele Kopien einer einzigen Art von Sonde sind an die Chip-Oberfläche in einem
kleinen Punkt, der zum Beispiel ungefähr 0,1 mm oder weniger im Querschnitt
sein kann, gebunden. Die Sonde kann vielerlei Art sein, einschließlich DNA,
RNA, cDNA oder Oligonukleotide. Bei Variationen der Technologie
können
spezifische Proteine, Polypeptide oder Immunoglobuline oder andere
natürliche
oder synthetische Moleküle
als ein Target für
das Analysieren von DNA, RNA, Protein oder anderen Bausteinen von
Zellen, Geweben oder anderen biologischen Proben verwendet werden.
Viele Punkte, wobei jeder ein unterschiedliches molekulares Target
enthält,
werden dann in der Form eines Gitters aufgereiht. Die Oberfläche für das Aufreihen
kann ein Glas- oder anderes solides Material, oder ein Filterpapier
oder eine andere ähnliche
Substanz, welche für
das Festmachen von Biomolekülen
nützlich
ist, sein. Wird der Chip mit einem gekennzeichneten Prüfgut abgefragt,
so zeigt er das Vorhandensein oder Fehlen von vielen unterschiedlichen
Sequenzen oder Molekülen in
dieser Probe an. Zum Beispiel kann eine gekennzeichnete cDNA, welche von
einem Gewebe isoliert wird, auf einen DNA-Chip angewandt werden,
um die Expression vieler unterschiedlicher Gene gleichzeitig zu
untersuchen.
-
Die
Kraft dieser Chips liegt nicht nur in der Anzahl von unterschiedlichen
Sequenzen oder anderen Biomolekülen,
die gleichzeitig sondiert werden können, wie unten für Nukleinsäurechips
erklärt.
Bei der Analyse von Nukleinsäuren
ist eine relativ kleine Menge von Prüfgut-Nukleinsäure für eine solche
Analyse erforderlich (normalerweise weniger als ein Millionstel
eines Gramms Nukleinsäure).
Die Bindung von Nukleinsäure
an den Chip kann visualisiert werden, indem das Prüfgut zuerst
mit fluoreszierenden Molekülen
oder einer radioaktiven Kennzeichnung gekennzeichnet werden. Das
abgegebene fluoreszierende Licht oder Radioaktivität kann durch
sehr empfindliche Kameras, konfokale Scanner, Bildanalysevorrichtungen,
radioaktiven Film oder einen Phosphorimager festgestellt werden,
welche die Signale von dem Chip (wie zum Beispiel das Farbbild)
einfangen. Ein Computer mit Bildanalysesoftware erkennt dieses Bild
und analysiert die Intensität
des Signals für
jeden Sondenort in dem Array. Das Feststellen von differenzieller
Genexpression mit einem radioaktiven cDNA-Array wurde bereits in
Beispiel 8 beschrieben. Normalerweise werden Signale von einem Testarray
mit einer Referenz (wie zum Beispiel einem normalen Prüfgut) verglichen.
-
DNA-Chips
können
in ihrer Struktur, ihrem Aufbau und ihrer vorgesehenen Funktionalität bedeutend variieren,
jedoch ist ein gemeinsames Merkmal oft die kleine Größe des Sondenarrays,
normalerweise in einer Größenordnung
von einem Quadratzentimeter oder weniger. Ein solcher Bereich ist
groß genug,
um über
2500 individuelle Sondenpunkte zu enthalten, wenn jeder Punkt einen Durchmesser
von 0,1 mm aufweist und die Punkte 0,1 mm voneinander getrennt liegen.
Eine zweifache Reduzierung des Punktdurchmessers und der Trennung
kann Platz für
10.000 solche Punkte in dem gleichen Array machen, und eine zusätzliche
Halbierung dieser Dimensionen würde
Platz für
40.000 Punkte schaffen. Unter Verwendung von Mikrofabrikations-Technologien,
wie zum Beispiel Photolithographie, der durch die Computer-Industrie
der Weg bereitet wurde, sind Punktgrößen von weniger als 0,01 mm
realisierbar, wodurch potenziell über eine Viertel Millionen
unterschiedliche Sondenstellen bereitgestellt werden.
-
Targets
auf dem Array können
aus Oligomeren oder längeren
DNA-Fragmenten hergestellt sein. Oligomere, welche zwischen 8 und
20 Nukleotide enthalten, können
einfach durch chemische Verfahren synthetisiert werden. Photolithographische
Methoden ermöglichen
die Synthese von Hunderttausenden von unterschiedlichen Arten von
Oligomeren zu deren Teilung in individuelle Punkte auf einem einzigen
Chip, in einem Vorgang, der als In-Situ-Synthese bezeichnet wird. Lange DNA-Stücke wiederum
enthalten bis zu einigen Tausend Nukleotide und können durch
chemische Verfahren nicht synthetisiert werden. Stattdessen werden
sie von dem humanen Genom herausgeschnitten und durch Genmanipulations-Methoden
in bakteriellen Zellen eingefügt.
Diese Zellen, oder Klone, dienen als eine geeignete Quelle für diese
DNAs, welche durch Fermentierung in großen Mengen produziert werden
können.
Nach der Extraktion und angemessenen chemischen Präparation
wird die DNA jedes Klons mittels eines Roboters, welcher entweder
mit sehr feinen Spritzen oder mit einem Inkjet-System ausgestattet
ist, auf dem Chip abgelegt.
-
Die
Targets auf den DNA-Chip interagieren mit der DNA, welche durch
Hybridisierung analysiert wird (die Target-DNA). Die Exaktheitsquote
(die Genauigkeit, mit der die Prüfgut-Nukleinsäuresequenzen
sich an ihre komplementären
aufgereihten Target-Sequenzen binden werden) ist hauptsächlich eine
Funktion der Länge
der Sonde. Für
kurze Oligonukleotid-Sonden können
die Bedingungen so gewählt
werden, dass eine einzige Punktmutation (die Veränderung eines einzigen Nukleotiden
in einem Gen) festgestellt werden kann. Dies könnte so viele wie 65.536 oder
sogar mehr unterschiedliche Oligonukleotidsonden auf einem einzigen
Chip erfordern, um eindeutig die Sequenz von sogar einer relativ
kleinen DNA-Sequenz herzuleiten. Dieser Vorgang, der als Sequenzierung
durch Hybridisierung (SbH) bezeichnet wird, erzeugt sehr komplexe
Hybridisierungsmuster, welche durch Bildanalyse-Computersoftware
interpretiert werden. Zusätzlich
dazu ist die zu analysierende Sequenz vorzugsweise kurz, und sie
muss von dem Rest des Genoms durch eine Technik, genannt Polymerase-Kettenreaktion
(PCR) isoliert und amplifiziert werden, bevor sie zur Sequenzanalyse
auf den Chip angewandt wird.
-
Bei
der komparativen genomischen Hybridisierung (CGH) wird DNA von einem
einzigen Gewebe, wie zum Beispiel einem Tumor, mit normaler menschlicher
DNA verglichen. In einem besonderen Beispiel von CGH, welches durch
Vysis, Inc. durchgeführt
wird, wird dies erreicht, indem die Prüfgut-DNA mit einem fluoreszierenden
Färbemittel
gekennzeichnet wird und die Referenz(normale)DNA mit einem fluoreszierenden Färbemittel
einer anderen Farbe. Beide DNAs werden dann zu gleichen Teilen vermischt
und auf einen DNA-Chip hybridisiert. Der Vysis-Chip oder Genosensor
enhält
ein Array von großen
Insert-DNA-Klonen, wobei jeder ungefähr 100.000 Nukleotide menschlicher
DNA-Sequenz umfasst. Nach der Hybridisierung bestimmt ein Multicolor-Imaging-System
das Verhältnis
der Farben (zum Beispiel von grüner
zu roter Fluoreszenz) für
jeden der Sondenpunkte in dem Array. Falls es keinen Unterschied
zwischen der Prüfgut-DNA
und der normalen DNA gibt, so sollten alle Punkte eine gleiche Mischung
roter und grüner Fluoreszenz
aufweisen, was eine gelbe Farbe zum Ergebnis hat. Eine Verschiebung
hin zu grün
oder rot für
einen gegebenen Punkt würde
anzeigen, dass entweder mehr grün
oder rot gekennzeichnete DNA durch die Sondensequenz an den Chip
gebunden wurde. Diese Farbverschiebung gibt einen Unterschied zwischen
der Prüfgut-
und der Referenz-DNA für
diese besondere Region auf dem humanen Genom an, was entweder auf
die Amplifikation oder Deletion einer spezifischen Sequenz oder
eines spezifischen Gens, die/das in den in dem Array positionierten Klonen
enthalten ist, hindeutet. Beispiele genetischer Veränderungen,
welche festgestellt werden können,
beinhalten Amplifikationen von Genen in Krebs, oder charakteristische
Deletionen bei genetischen Syndromen, wie zum Beispiel Cri du chat.
-
Da
jede genetische Region, die analysiert werden soll, in nur 1 oder
einigen replizierten Punkten repräsentiert sein muss, kann der
Genosensor so entworfen sein, dass er das gesamte humane Genom nach großen Deletionen
oder Duplikationen in einer einzigen Untersuchung abtastet. Zum
Beispiel würde
ein Array von nur 3000 unterschiedlichen Klonen, welche mit gleichmäßigem Abstand
entlang dem humanen Genom angeordnet sind, ein Niveau an Auflösung bereitstellen,
welches mindestens 10 Mal besser ist als das, was mit Metaphasenhybridisierung
erreicht werden kann, und zwar mit viel geringerem Kostenaufwand
und in viel kürzerer
Zeit. Spezialchips können
auf die Analyse bestimmter Krebse oder Krankheitssyndrome zugeschnitten sein,
und können Ärzten auch
viel mehr Information über
routinemäßige klinische
Analysen bereitstellen, als derzeitig sogar durch die fortgeschrittensten
Forschungslaboratorien erhalten werden können.
-
Die
Farbverhältnisanalyse
der Genosensor CGH (gCGH)-Untersuchung
hat den Vorteil, dass die absolute Quantifizierung der Menge einer
spezifischen Sequenz in der Prüfgut-DNA
nicht notwendig ist. Stattdessen wird nur die relative Menge im
Vergleich zur Referenz(normalen)-DNA mit relativ hoher Genauigkeit gemessen.
Diese Vorgehensweise ist genauso nützlich für eine dritte Art von Chip-Technologie,
bezeichnet als „Expressions-Chips". Diese Chips enthalten
Arrays von Sondenpunkten, welche für unterschiedliche Gene in dem
humanen Genom spezifisch sind. Sie messen nicht das Vorhandensein
oder das Fehlen einer Mutation in der DNA direkt, sondern bestimmen
vielmehr die Nachrichtenmenge, welche von einem gegebenen Gen produziert
wird. Die Nachricht, oder mRNA, ist ein Intermediärmolekül in dem
Vorgang, durch den die genetische Information, welche in der DNA
enkodiert ist, in Protein übertragen
wird. Der Vorgang, durch den mRNA-Mengen gemessen werden, involviert
einen enzymatischen Schritt, welcher die unstabile mRNA in cDNA
umwandelt und gleichzeitig eine fluoreszierende Kennzeichnung inkorporiert.
cDNA von einem Prüfgut-Gewebe wird in einer
Farbe gekennzeichnet, und cDNA von einem normalen Gewebe wird mit
einer anderen Farbe gekennzeichnet. Nach komparativer Hybridisierung
zu dem Chip legt eine Farbverhältnisanalyse jedes
Sondenpunktes die relativen Mengen dieser spezifischen mRNA in dem
Prüfgut-Gewebe
im Vergleich zu dem normalen Gewebe offen. Expressions-Chips messen
die relative Expression jedes Gens, für das es einen Sondenpunkt
auf dem Chip gibt.
-
Es
gibt ungefähr
100.000 unterschiedliche Gene in dem humanen Genom, und es wird
erwartet, dass diese alle innerhalb von ein paar Jahren bekannt
sein werden. Da Chips mit Tausenden von unterschiedlichen Sondenpunkten
hergestellt werden können,
kann die relative Expression jedes Gens in einer einzigen Untersuchung
bestimmt werden. Dies hat bedeutende Implikationen für die Krankheitsdiagnose
und -Therapie. Expressions-Chips können verwendet werden, um die
Auswirkung von Arzneistoffen auf eine begrenzte Anzahl von Genen
in Gewebekulturzellen zu testen, indem mRNA von mit Arzneistoffen
behandelten Zellen mit der von unbehandelten Zellen verglichen wurde.
Die Fähigkeit,
die Auswirkung auf die Regulierung aller Gene zu messen, wird ein
sehr viel schnelleres und präziseres
Entwerfen von Arzneistoffen ermöglichen,
da die Wirksamkeit und potenziellen Nebenwirkungen von Arzneistoffen
schon früh
in deren Entwicklung getestet werden können. Außerdem kann die schnelle Zunahme
des Verständnisses
der regulatorischen Schalter, welche die Gewebedifferenzierung bestimmen,
das Entwerfen von Arzneistoffen ermöglichen, welche diese Vorgänge iniziieren
oder modifizieren können.
Untersuchungsergebnisse über
die differenzielle Expression in CGH können ferner in Gewebearrays
analysiert werden, in denen die Expression von mRNA auch bestimmt
werden kann.
-
In
einer besonderen Ausführungsform
von CGH enthält
ein DNA-Chip oder Genosensor (gCGH), wie zum Beispiel ein AmpliOncTM-Chip von Vysis, ein Array von P1-, BAC-
oder PAC-Klonen, jeweils mit einem Insert humaner genomischer DNA.
Die Größe dieser
Inserts reicht von 80 bis 150 Kilobasen, und sie sind mit Abstand
entlang dem humanen Genom angeordnet, um die Auflösung dieser
Technik zu verbessern. Da die Hybridisierungssondenmischung nur
eine Größenordnung
von 200 ng gesamter humaner DNA von jedem, dem Testgewebe und dem
Referenzgewebe, enthält,
ist die Gesamtanzahl verfügbarer
Sonden für
jeden aufgereihten Target-Klon relativ niedrig, was höhere Anforderungen
and die Empfindlichkeit des Systems stellt, als für die regulären Fluoreszenz-In-Situ-Hybridisierungstechniken
benötigt
werden. Diesen Anforderungen wurde entsprochen mit der Entwicklung
von verbesserten Chip-Oberflächen,
Befestigungschemien und Imaging-Systemen. Die Kombination solcher
Merkmale kann eine Empfindlichkeit von < 108 Fluorophoren/cm2 bereitstellen, was durch eine hocheffiziente
Hintergrundreduzierung erreicht werden kann.
-
Autofluoreszenz,
welche von der Chipoberfläche
emaniert, kann reduziert werden, indem der Glaschip mit Chrom beschichtet
wird, wie in US-Patentanmeldung Nr. 09/085,625 offenbart. Diese
hochreflektierende Oberfläche
stellt eine verbesserte Signalsammlungseffizienz bereit und ihre
hydrophobische Beschaffenheit reduziert die nicht spezifische Bindung
von Sonden. Das wirkungsvolle Lesen von CGH-Chips wird durch ein empfindliches,
kompaktes und einfach zu verwendendes Multicolor-Fluoreszenz-Imagingsystem
mit hoher Geschwindigkeit erreicht, wie das, welches in US-Patentanmeldung Nr.
09/049,748 beschrieben ist. Seine nicht epifluoreszente Erregungsgeometrie
eliminiert Autofluoreszenz von der Sammeloptik, und sammelt lediglich
fluoreszierendes Licht von der Chip-Oberfläche. Eine Xenon-Bogenlampe
dient als eine sichere und langlebige Lichtquelle, welche sogar
eine Beleuchtung über
einen groben Bereich von Wellenlängen
bereitstellt. Dies ermöglicht
die Verwendung vieler unterschiedlicher Fluorophore, welche lediglich
durch die Wahl der Erregungs- und Emissionsfilter begrenzt wird.
Fluoreszierende Bilder werden von einem 14 mm × 9 mm Prüfgut-Bereich durch eine gekühlte CCD-Kamera
ohne Abtasten oder Vergrößerung,
erhalten, und sogar die Notwendigkeit von Routine-Fokusieren wurde
beseitigt. Die Bilder werden von Software analysiert, welche jedes
individuelle Pixel abfragt, um das Verhältnis des Prüfgutes gegenüber der
Referenzsonde zu berechnen, welche zu jedem Targetpunkt hybridisiert
werden. Eine angemessene statistische Analyse offenbart die relative
Konzentration jeder targetspezifischen Sequenz in der Sondenmischung.
-
Dieses
System kann für
die Expressionsanalyse oder genomische Anwendungen, wie zum Beispiel eine
Analyse genetischer Veränderungen
bei Krebs, verwendet werden. Zu diesem Zweck wurde ein Mikroarray
für die spezifische
Analyse aller genetischen Regionen entwickelt, von welchen bisher
berichtet wurde, dass sie mit der Tumorbildung durch Amplifikation
auf dem Genomniveau in Zusammenhang stehen. Der AmpliOncTM-Chip enthält 33 Targets (zumeist bekannte
Onkogene), welche jeweils 5 Mal repliziert sind. Eine schematische
Repräsentation
eines solchen Chips (und von 31 der Targets) ist in 24 gezeigt.
-
BEISPIEL 10
-
Kombination von Mikroarrays,
um die Amplifikation des FGFR2-Gens in der Sum-52-Brustkrebszelllinie
zu erkennen
-
Dieses
Beispiel zeigt, wie Targetgene für
Chromosomengewinne, welche durch komparative genomische Hybridisierung
(CGH) gesehen werden, schnell in Bezug auf ihre klinische Relevanz
unter Verwendung einer Kombination von neuen Hochdurchsatz-Mikroarraystrategien
identifiziert und studiert werden können. CGH an Metaphasen-Distributionen
(25, Chromosomen-CGH) zeigte hochgradige DNA-Amplifikation
bei den Chromosomenregionen 7q31, 8p11-p12 und 10q25 in der Sum-52
Brustkrebs-Zelllinie. Danach wurde genomische DNA von der Sum-52
Zelllinie auf ein neues CGH-Mikroarray hybridisiert (25, Genosensor CGH, Vysis, Downers Grove, IL),
was das gleichzeitige Screening der Kopiennummer an 31 Loci, welche
bekannte oder vermutete Onkogene enthielten (die Loci sind in 24 gezeigt), ermöglichte. Diese gCGH-Analyse
implizierte spezifische, hochgradige Amplifikationen der MET- (bei
7q31) und FGFR2- (bei 10q25) -Gene, sowie eine niedrig-gradige Amplifikation
des FGFR1-Gens (bei 8p11-p12), was die Involvierung dieser drei Gene
in den Amplikonen anzeigt, welche durch eine herkömmliche
CGH-Analyse gesehen
werden. Eine Expressionsuntersuchung in großem Umfang der gleichen Zelllinie
unter Verwendung eines cDNA-Mikroarrays (Clonetech Inc.) stellte zusätzliche
Informationen bereit. Das FGFR2-Gen war das am meisten überexprimierte Transkript
in den SUM-52-Zellen,
was dieses Gen als das wahrscheinliche Amplifikations-Targetgen
bei 10q25 implizierte. Eine Überexpression
von FGFR2 wurde durch Northern analysis und Amplifikationen durch
Fluoreszenz-In-Situ-Hybridisierung
(FISH) bestätigt.
Schließlich
zeigte FISH an einem Gewebe-Mikroarray, welches aus 145 Primär-Brustkrebsen
bestand (26) die In-Vivo-Amplifikation des
FGFR2-Gens in 4,5% der Fälle.
-
Diese
drei Mikroarray-Experimente können
innerhalb weniger Tage durchgeführt
werden, und sie stellen dar, wie leistungsstark die Kombination
von Mikroarraybasierten Screening-Methoden für die schnelle Identifikation
von Targetgenen für
Chromosomen-Neuanordnungen
ist, als auch für
die Auswertung der Prävalenz solcher
Veränderungen
bei großen
Anzahlen von Primärtumoren.
Diese Kraft wird durch die Fähigkeit
erzeugt, viele Gene gegen einen Tumor unter Verwendung von DNA-Array-Technologien
zu überprüfen (wie
zum Beispiel cDNA-Chips oder CGH), um ein Gen von Interesse zu finden,
in Kombination mit der Fähigkeit
viele Tumore gegen das Gen von Interesse unter Verwendung der Gewebemikroarray-Technologie
zu überprüfen. 27 stellt dar, dass der DNA-Chip mehrere Klone
(zum Beispiel mehr als 100 Klone) verwenden kann, um einen einzigen
Tumor oder eine andere Zelle zu überprüfen, während die
komplementäre
Gewebemikroarray-Technologie eine einzige Sonde verwenden kann,
um mehrere (zum Beispiel mehr als 100) Tumore oder andere Gewebeproben
(entweder der gleichen oder unterschiedlicher Gewebeart) zu überprüfen.
-
BEISPIEL 11
-
Gewebearrays für die Bestimmung
der Häufigkeit
und Verteilung von Genexpressions- und Kopienanzahlveränderungen
während
der Krebsprogression
-
Gewebearrays
können
verwendet werden, um Gene und Targets zu verfolgen, die aus, zum
Beispiel, Hochdurchsatz-Genomen entdeckt werden, wie zum Beispiel
DNA-Sequenzierung, DNA-Mikroarrays oder SAGE (Serienanalyse von
Genexpression) (Velculescu et al., Science, 270:484-487, 1995).
Die komparative Analyse von Genexpressionsmustern mit cDNA-Array-Technologien
(Schena 1995 und 1996) stellt ein Hochdurchsatz-Werkzeug für das Screening expressioneller
Veränderungen
zum besseren Verständnis
molekularer Mechanismen bereit, welche für die Tumorprogression verantwortlich
sind, und zielt auch auf das Entdecken neuer prognostischer Marker
und potenzieller therapeutischer Targets ab. Gewebearrays stellen
genaue Frequenz- und Verteilungsinformationen, die solche Gene sowohl
unter pathologischen als auch normalen physiologischen Bedingungen
betreffen, bereit.
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Ein
Beispiel ist die Verwendung eines Prostatatumor-Arrays, um zu bestimmen, dass IGFBP2
(Insulin-Wachstumsfaktor-Bindungsprotein
2) ein Marker ist, der mit der Progression von humanem Prostatakrebs in
Zusammenhang steht. Um Mechanismen aufzuklären, die der Entwicklung und
Progression von hormonrefraktärem
Prostatakrebs zu Grunde liegen, wurden Genexpressionsprofile für vier unabhängige CWR22R
hormonrefraktäre
Heterotransplantate zu androgenabhängigen CWR22-Primär-Heterotransplantaten
verglichen. Das CWR22-Heterotransplantat-Modell von humanem Prostatakrebs
wurde durch die Transplantation humaner Prostatatumorzellen in die
Nacktmaus erstellt (Pretlow, J. Natl. Cancer Inst. 3:394-398, 1993].
Dieses Elterntumor-Heterotransplantat ist durch die Sekretion des
prostataspezifischen Antigens (PSA) und mit schneller Reduzierung
der Tumorgröße in Reaktion
auf die Hormonentzugs-Therapie gekennzeichnet. Ungefähr die Hälfte der
behandelten Tiere werden rekurrente Tumore innerhalb von ein paar
Wochen bis zu einigen Monaten entwickeln. Diese rekurrenten Tumore
sind gegen weitere Hormonbehandlungen resistent, wenn sie auf den
neuen Wirt übertragen
werden. Sie sind außerdem
durch einen aggressiveren Phänotyp
als Eltern-CWR22-Tumore gekennzeichnet, und führen letztendlich zum Tod des
Tieres. Dieses experimentelle Modell ahmt den Verlauf von Prostatakrebsprogression
bei humanen Patienten nach.
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Der
Vergleich der Expressionsniveaus von 588 bekannten Genen während der
Progression des CWR22-Prostatakrebses in Mäusen wurde mit der cDNA Mikroarray-Technologie
durchgeführt.
Es wurde RNA von CWR22-Heterotransplantaten
erstellt, wie vorher mit geringen Modifikationen beschrieben [Chirgwin, 1979].
Die mRNA wurde unter Verwendung einer Oligo(dT)-Auswahl mit DynaBeads
(Dynal) gemäß den Anleitungen
des Herstellers auf gereinigt. Die cDNA-Array-Hybridisierungen wurden
an AtlasII cDNA-Arrays (Clontech) gemäß den Anleitungen des Herstellers
durchgeführt.
Die cDNA-Sonden wurden unter Verwendung von 2 μg polyA+ RNA
synthetisiert und mit 32P a dCTP gekennzeichnet.
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Das
Genexpressionsmuster in einem hormonsensitiven CWR22-Heterotransplantat
wurde mit dem eines hormonrefraktären CWR22R-Heterotransplantats
verglichen. Es wurden expressionelle Veränderungen etlicher Gene festgestellt,
von welchen vorher gezeigt wurde, dass sie in der Prostatakrebs-Pathogenese
involviert sind. Zusätzlich
dazu wurden mehrere Gene mit keiner vorherigen Verbindung zu Prostatakrebs
identifiziert, weder wusste man, dass sie von Androgenen reguliert
werden. Eines der mit der größten Beständigkeit nach
oben regulierten Gene, das dem Insulin ähnliche Wachstumsfaktor-Bindungsprotein
2 (IGFBP-2), wurde für
die weitere Studie gewählt.
Es wurde die Gewebe-Mikroarray-Technologie verwendet, um zu validieren, dass
die IGFBP2-Expressionsveränderungen
auch In Vivo, während
der Progression von Prostatakrebs bei Patienten, die sich einer
Hormontherapie unterziehen, stattfinden.
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In
Formalin fixierte und in Paraffin eingebettete Muster von insgesamt
142 Prostatakrebsen wurden verwendet, um das Prostatakrebs-Gewebemikroarray
aufzubauen. Die Tumore beinhalteten 188 nicht hormonrefraktäre Primär-Prostatakrebse,
54 transurethale Resektionsproben von lokal rekurrenten hormonrefraktären Krebsen,
welche während
1976-1997 operiert wurden, und 27 transurethale Resektionen für BPH als gutmütige Kontrollen.
Die Untergruppe der primären
nicht hormonrefraktären
Tumore und gutmütigen
Kontrollen wurde aus den Archiven des Instituts für Pathologie,
Universität
Basel (Schweiz), und die Untergruppe hormonrefraktärer Tumore
von der Universität
Tampere (Finnland) ausgewählt.
Die Gruppe primärer
nicht hormonrefraktärer
Prostatakrebse bestand aus 50 zufällig festgestellten Tumoren
in transurethalen Resektionen für
vermuteten BPH (pT1a/b), und 138 radikalen Prostatektomieproben
von Patienten mit einer klinisch lokalisierten Erkrankung. Die Proben
wurden in 4 Prozent Phosphat-gepuffertem Formalin fixiert. Die Sektionen
wurden in Paraffin verarbeitet und es wurden Scheiben bei 5 μm abgeschnitten
und mit Hämatoxilyn
und Eosin (H & E)
gefärbt.
Alle Sektionen wurden von einem Pathologen überprüft, und der am meisten repräsentative
(normalerweise der am wenigsten differenzierte) Tumorbereich wurde
auf dem Objektträger
abgegrenzt. Es wurde die Gewebemikroarray-Technologie wie vorher
beschrieben verwendet, um das Gewebearray auf zubauen.
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Indirekte
Standard-Immunperoxidase-Verfahren wurden für Immunohistochemie verwendet
(ABC-Elite, Vector Laboratories). Der polyklonale Ziegen-Antikörper IGFBP-2, C-18 (l:x, Santa
Cruz Biotechnologie, Inc., Kalifornien) wurde zur Erkennung von
IGFBP-2 nach einer Mikrowellen-Vorbehandlung verwendet. Die Reaktion
wurde durch Diaminobenzidin als ein Chromogen visualisiert. Positive
Kontrollen für
IGFBP-2 bestanden aus normaler Nierenrinde. Der primäre Antikörper wurde
für negative
Kontrollen ausgelassen. Die Intensität der zytoplasmischen IGFBP-2-Färbung wurde
geschätzt
und in 4 Gruppen stratifiziert (negative, schwache, mittelmäßige und
starke Färbung).
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Es
bestand ein starker Zusammenhang zwischen IGFBP-2-Färbung und der Progression von
Krebs in eine hormonrefraktäre
Erkrankung mit einer zunehmenden Häufigkeit von hochgradiger Färbung. Eine
starke IGFBP-2-Färbung war
in keiner der normalen Drüsen
vorhanden, bei 30% der nicht hormonrefraktären Primärtumore, aber in 96% der rekurrenten,
hormonrefraktären
Prostatakrebse (p=0,0001). Daher stellt dieses Beispiel einen weiteren
Fall bereit, bei dem eine Hochdurchsatz-Expressions-Untersuchung durch cDNA-Array-Hybridisierung ein
spezifisches Gen anzeigte, welches in der Progression der Krankheit
involviert sein könnte.
Diese Hypothese könnte
direkt validiert werden unter Verwendung der Gewebearray-Technologie.
Die Ergebnisse haben IGFBP-2 zur Verwendung als Target für die Entwicklung
diagnostischer, prognostischer oder therapeutischer Vorgehensweisen
für die
Behandlung von Patienten mit fortgeschrittenem Prostatakrebs identifiziert.
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BEISPIEL 12
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Blutplättchen-abgeleiteter Wachstumsfaktor
B bei Brustkrebs
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Die
Brustkrebs-SKBR3-Zelllinie wurde mit dem AmpliOnc-DNA-Array überprüft, und
der Blutplättchen-abgeleitete
Wachstumsfaktor B (PDGF B) wurde als amplifiziert identifiziert.
Unter Verwendung dieser Information wurde eine PDGF B-Sonde unter
Verwendung eines Klons gemacht, welcher zu dem PDGF B-Klon, der
in dem AmpliOnc-Array verwendet wurde, identisch war. Diese Sonde
wurde verwendet, um ein Brustkrebs-Tumorarray zu überprüfen. Es
wurde herausgefunden, dass nur 2% der überprüften Brustkrebse für PDGF B
amplifiziert waren. Ein Multi-Tumorarray (in Beispiel 6 beschrieben)
wurden dann unter Verwendung dieser Sonde sondiert. Dies legte offen,
dass, wider Erwarten, das PDGF B-Gen bei einem großen Prozentsatz
von Blasen- und Lungenkrebsen amplifiziert war. Somit wurde unter
Verwendung der Erfindung ein neuer Marker mit diagnostischer Wichtigkeit
bei diesen und anderen Arten von Tumoren identifiziert.
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BEISPIEL 13
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Herceptin-Behandlung
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Gewebearrays
können
verwendet werden, um große
Anzahlen von Tumorgewebe-Prüfgütern zu überprüfen, um
festzustellen, welche Tumore für
eine bestimmte Behandlung empfänglich
wären.
Zum Beispiel kann ein Brustkrebsarray auf die Expression des HER-2-Gens
(in Beispiel 1 auch ERBB2 genannt), wie in Beispiel 1 beschrieben, überprüft werden.
Tumore, welche das HER-2-Gen überexprimieren
und/oder amplifizieren, könnten
gute Kandidaten für
die Behandlung mit Herceptin sein, welches ein Antikörper ist,
dass die Expression von HER-2 hemmt. Das Screening des Multitumor-Gewebearrays
mit den HER-2-Antikörpern
oder einer DNA-Sonde würde
Informationen über
andere Krebse als Brustkrebs bereitstellen, die mit der Herceptin-Therapie
erfolgreich behandelt werden könnten.
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BEISPIEL 14
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Korrelierende Prognose
und Überleben
mit Markern
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Tumorgewebe-Arrays,
welche aus Tumoren aufgebaut sind, die von Patienten genommen wurden,
für welche
die Geschichte und das Ergebnis bekannt ist, können verwendet werden, um Marker
mit prognostischer Relevanz zu untersuchen. Dieses Beispiel stellt
dar, dass prognostische Marker bei Harnblasenkrebs unter Verwendung
von Tumorgewebe-Arrays trotz jeglicher Intratumor-Heterogenität ausgewertet
werden können.
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Ein
Array mit 315 Blasentumoren wurde durch Immunohistochemie auf nukleare
p53-Akkumulation hin analysiert. Die p53-Analyse wurde zweimal durchgeführt; einmal
an herkömmlich
großen
histologischen Sektionen, welche von ganzen Tumorblocks genommen
wurden, und einmal an einer Sektion, welche von einem Tumorarray
genommen worden war, welche ein Prüfgut von jedem Tumor enthielt.
Die Tumorreihe bestand aus 127 pTa, 81 pT1 und 128 pT2.4 Blasenkarzinomen
mit klinischen Nachfolgeinformationen (tumorspezifisches Überleben).
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Es
wurde pro Tumor ein Block analysiert. Eine Sektion von jedem Block
wurde für
Immunohistochemie-Analyse genommen. Dann wurde ein Gewebearray aufgebaut,
indem eine „Ausstanz-Biopsie" von jedem Block
genommen wurde und in einen leeren Rezipienten-Block gebracht wurde.
Der monoklonale Antikörper DO-7
(DAKO, 1:1000) wurde für
die Immunfärbung
unter Verwendung von Standard-Verfahren
angewandt.
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Bei
großen
Sektionen wurde ein Tumor als positiv betrachtet, falls eine mäßige oder
starke nukleare p53-Färbung bei
mindestens 20% der aufgereihten Tumorzellen gesehen wurde. Schwache
nukleare und jegliche zytoplasmische p53-Färbung wurde nicht beachtet.
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Es
wurde ein Chi-Square-Test verwendet, um die p53-Ergebnisse zwischen Array- und großen Sektionen
zu vergleichen. Überlebenskurven
wurden gemäß Kaplan-Meier
aufgezeichnet. Ein Log-Rang-Test wurde angewandt, um den Zusammenhang
zwischen p53-Positivität
und tumorspezifischem Überleben
zu untersuchen. Überlebende Patienten
wurden zur Zeit ihrer letzten klinischen Kontrolle zensiert. Patienten,
welche aus anderen Gründen
und nicht wegen ihres Blasentumors starben, wurden zum Zeitpunkt
ihres Todes zensiert.
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Die
Ergebnisse zeigten, dass p53 bei 315 Tumor-Prüfgütern analysiert
werden konnte (21 Prüfgüter waren
auf der p53-gefärbten
Array-Sektion nicht vorhanden). Bei herkömmlichen Sektionen war p53
Immunfärbung
bei 105 dieser 315 Tumore, welche auf dem Array auch vorhanden waren,
positiv. p35-Positivität,
wie sie bei herkömmlichen „großen" Sektionen festgestellt
wurde, war erheblich mit schlechter Prognose verbunden (1A, p<0,0001).
Nur 69 dieser 105 Tumore (66%), die p53-positiv an großen Sektionen waren, waren auch
bei den aufgereihten Tumor-Prüfgütern positiv,
während
36 (34%) wahrscheinlich auf Grund ihrer Tumor-Heterogenität negativ
blieben. Es bestand trotzdem ein starker Zusammenhang zwischen p53-Immunfärbungsergebnissen
bei Arrays und bei großen
Sektionen (p<0,0001),
und die p53-Positivität
bei den Arrays war immer noch erheblich mit schlechter Prognose
verbunden (1B, p=0,0064).
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Die
spezifische Anzahl an Biopsien von jedem Tumor, die vorzugsweise
erhalten werden, um 90%, 95% oder 100% der Information, die von
der Analyse der gesamten Sektion erhalten wird, zu reproduzieren, wird
es ermöglichen
zu bestimmen, wie viele „Ausstanzungen" mit den Gewebearrays
erforderlich sind, um klinisch bedeutende Informationen von den
Gewebearray-Experimenten zu ziehen. Diese optimale Anzahl kann in
Abhängigkeit
von der Tumorart und dem spezifischen biologischen Target, die analysiert
werden, variieren.
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BEISPIEL 15
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Neue Gen-Targets
-
Gewebearrays
können
verwendet werden, um neue Targets für Krebstherapien zu finden.
Hunderte von unterschiedlichen Genen können in einem gegebenen Krebs
differenziert reguliert sein (basierend auf cDNA-, z.B. Mikroarray-,
-Hybridisierungen oder anderen Hochdurchsatz-Expressions-Screening-Verfahren,
wie zum Beispiel Sequenzierung oder SAGE). Die Analyse jedes Genkandidaten
auf einem großen
Gewebearray kann helfen zu bestimmen, welches das vielversprechendste
Target für
die Entwicklung neuer Arzneistoffe, Hemmstoffe usw. ist. Zum Beispiel
kann ein Tumorarray, welches Tausende von verschiedenen Tumor-Prüfgütern enthält, mit
einer Sonde auf ein Onkogen überprüft werden,
oder eine Genkodierung auf ein neues Signal-Transduktions-Molekül. Eine
solche Sonde kann sich an einen oder eine Reihe von unterschiedlichen
Tumorarten binden. Falls eine Sonde offen legt, dass ein bestimmtes
Gen in vielen Tumoren überexprimiert und/oder
amplifiziert ist, dann kann das Gen ein wichtiges Target sein, welches
eine Schlüsselrolle
bei vielen Tumoren einer histologischen Art oder bei unterschiedlichen
Tumorarten spielt. Therapien, welche darauf ausgerichtet sind, die
Expression dieses Gens oder die Funktion des Genprodukts zu stören, könnten vielversprechende
neue Krebsarzneistoffe sein. Insbesondere kann das Gewebearray dabei
helfen, die Auswahl von Targets für die Entwicklung von Arzneistoffen
zu priorisieren.
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BEISPIEL 16
-
Gewebearray
gefolgt von DNA-Array
-
Obwohl
viele der vorangehenden Beispiele beschrieben haben, dass das DNA-Array
vor dem Gewebearray verwendet wurde, beinhaltet die vorliegende
Erfindung die Verwendung dieser Arrays in beiden Reihenfolgen, oder
in Kombination mit anderen Analysetechniken. Daher können Gene
von Interesse, die bemerkt werden, wenn mehrere Tumor-Prüfgüter mit
einer einzigen Sonde während
der Gewebearrayanalyse sondiert werden, danach gewählt werden,
um auf einem DNA-Array platziert zu werden, unter Verwendung einer
einzigartigen Sequenz des Gens von Interesse als eine der auf dem
Array-Substrat befestigten
Sonden. Zum Beispiel könnte
man einen DNA-Chip zuschneiden, der die meiste diagnostische, prognostische
oder therapeutische Relevanz basierend auf Informationen von dem
Mikroarray-Experiment aufweist.
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Einige
mögliche
Beziehungen zwischen cDNA-Arrays, CGH-Arrays und Gewebearrays sind in 28 gezeigt. Wie in dieser Figur dargestellt, können die
verschiedenen Untersuchungen in jeder Reihenfolge oder in jeder
beliebigen Kombination durchgeführt
werden.
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BEISPIEL 17
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Zelllinien-Arrays
-
Kultivierte
Zellen oder Zellen, welche von nicht festen Geweben oder Tumoren
(wie zum Beispiel Blutprüfproben,
Knochenmarkbiopsien, zytologische Proben, die durch Nadelaspiration-Biopsien
erhalten werden usw.) isoliert wurden, können ebenfalls mit den Gewebearraytechniken
analysiert werden. Dies ist eine wichtige Ausweitung der Gewebearray-Technologie
auf die Analyse individueller Zellen, oder Populationen von Zellen,
die entweder direkt von Menschen oder Tieren erhalten werden, oder
nachdem verschiedene Inkubationen von Zellkulturexperimenten In
Vitro durchgeführt
wurden (wie zum Beispiel ein spezifischer Hormon- oder Chemotherapie-Test,
die oft auf einem Mikrotiter-Ablage-Format
zur pharmazeutischen Arzneistoffüberprüfung durchgeführt werden).
Bei der Analyse von bösartigen
Erkrankungen würde
dies die Analyse von Leukämie- und
Lymphomgeweben oder anderen flüssigen
Tumorarten ermöglichen,
wobei man den gleichen Strategien folgen würde wie die, die oben für feste
Tumore beschrieben wurden. Unter Verwendung dieser Vorgehensweise
wurden Krebszelllinien verwendet, die man von der American Type
Culture Collection (Rockville, MD) erhalten hatte. Zellen wurden
trypsiniert und die Zellsuspension wurde mit einer Zentrifuge bei
1200 G herunter zentrifugiert. Der Zellniederschlag wurde mit auf
Alkohol basierenden Fixiermitteln und Formaldehyd-Fixiermitteln
fixiert, und der fixierte Zellniederschlag wurde gemäß den Routineprotokollen,
welche in Pathologie-Laboratorien verwendet werden, in Paraffin
eingebettet. Die fixierten und eingebetteten Zellsuspensionen können dann
als Ausgangsmaterial für
die Entwicklung von Zellarrays verwendet werden, unter Verwendung
der gleichen Vorgehensweise wie vorher für die fixierten und eingebetteten
Gewebeproben beschrieben. Man rechnet damit, dass bis zu oder mindestens
1000 unterschiedliche Zellpopulationen in einem einzigen Paraffinblock
mit Standardgröße aufgereiht
werden können.
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Es
können
sehr kleine Ausstanzgrößen (zum
Beispiel weniger als 0,5 mm) verwendet werden, um Arrays aus homogenen
kultivierten Zellen zu schaffen. Dies ermöglicht, dass Arrays mit einer
großen
Dichte aufgebaut werden. Es können
zum Beispiel ungefähr
2000 unterschiedliche Zellpopulationen in einem einzigen 40 mm × 25 mm
Paraffinblock platziert werden.
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Das
Verfahren der Analyse von Gewebe gemäß der vorliegenden Erfindung
kann viele verschiedene Formen neben denen, die speziell in dem
obigen Beispiel offenbart wurden, annehmen. Die Gewebeproben müssen nicht
anormal sein, sondern können
normales Gewebe sein, um die Funktion und Gewebedistribution eines
bestimmten Gens, Proteins oder anderen Biomarkers zu analysieren
(wobei ein Biomarker eine biologische Charakteristik ist, die Informationen über eine
biologische Eigenschaft der Probe gibt). Das normale Gewebe könnte Embryo-Gewebe
oder Gewebe von genetisch modifizierten Organismen, wie zum Beispiel
einer transgenischen Maus, beinhalten.
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Die
Array-Technologie kann auch verwendet werden, um Krankheiten zu
analysieren, die keine genetische Basis aufweisen. Es könnte zum
Beispiel ein Profil für
die Gen- oder Proteinexpressionsmuster aufgestellt werden, die wahrscheinlich
wichtig für
die Pathogenese oder Diagnose der Krankheit sind. Die Gewebeproben
müssen
nicht auf feste Tumore beschränkt
sein, sondern können
auch mit Zelllinien, hämatologischen oder
flüssigen
Tumoren, zytologischen Proben oder isolierten Zellen verwendet werden.
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Zellen
von Menschen oder anderen Tieren können in einer Suspension verwendet
werden, wie Zellen von Hefe oder Bakterien. Alternativ dazu können Zellen
in einer Suspension in einer Zentrifuge herunter zentrifugiert werden,
um einen festen oder halbfesten Niederschlag bereitzustellen, fixiert
werden und dann in dem Array platziert werden, sehr ähnlich zu
einer Gewebeprobe. Flüssige
Zellsuspensionen können
mit einer Pipette in eine Matrix (zum Beispiel Vertiefungen in einer
Objektträger-Oberfläche) platziert
werden und dann auch auf die gleiche Weise wie das bereits beschriebene
Gewebearray analysiert werden. Die Gewebearrays können auch
in Zelllinienexperimenten verwendet werden, wie zum Beispiel Hochdurchsatz-Chemotherapie-Screening
von Zellen die auf Mikrotiterplatten gezüchtet wurden. Die Zellen von
jeder Einsenkung werden mit einem unterschiedlichen Arzneistoff
oder einer unterschiedlichen Konzentration des Arzneistoffs behandelt und
werden dann wieder zurückgewonnen
und in ein Zelllinien-Mikroarray eingefügt, um ihre funktionellen Charakteristiken,
ihre Morphologie, ihre Entwicklungsfähigkeit und die Expression
spezifischer Gene, welche durch die Behandlung mit dem Arzneistoff
hervorgerufen wurden, zu analysieren.
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Histologische
oder immunologische Analysen, die mit dem Array verwendet werden
können,
beinhalten ohne Einschränkung
eine Nukleinsäure-Hybridisierung,
PCR (wie zum Beispiel In Situ PCR), PRINS, Ligase-Kettenreaktion, Padlock-Sonden-Detektion,
histochemische In Situ enzymatische Detektion und die Verwendung
von molekularen Signalen.
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Die
Gewebearray-Technologie kann verwendet werden, um direkt Proben
(Gewebe oder Zellen) von Menschen, Tieren, Zelllinien oder anderen
experimentellen Systemen zu sammeln. Wenn zum Beispiel Biopsie-Proben
in Pathologie-Laboratorien auf herkömmliche Art und Weise behandelt
werden, werden die Proben nach der Fixierung routinemäßig waagerecht
in einen Paraffinblock eingeführt.
Es ist daher sehr schwierig, wenn nicht unmöglich, Proben von solchen Geweben
in ein Gewebearray zu erwerben. Falls jedoch mehrere Biopsie-Proben, die durch
einen chirurgischen Eingriff erhalten werden, direkt fixiert werden
(und, falls erforderlich, in einem geeigneten Medium, wie zum Beispiel
Paraffin eingebettet werden) und dann direkt senkrecht in eine Matrix
eingefügt
würden,
würde dies
den Aufbau eines Gewebearrays aus Biopsie-Proben ermöglichen.
Ein solches Array wäre
nützlich
für Forschungszwecke
oder in einer klinischen Umgebung, um z.B. die Progression prämaligner
Läsionen
zu überwachen,
oder Behandlungsreaktionen (mit Molekularmarkern) metatstatischer
Tumore, die nicht chirurgisch entfernt werden können, zu überwachen.
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Zytologische
Proben (wie zum Beispiel feine Nadelaspiration, Zervixzytologie,
Blutproben, isolierte Blutzellen, Urinzellen usw.) können entweder
durch Zentrifugation niedergeschlagen und dann fixiert und eingebettet
werden, um sie wie vorher beschrieben aufzureihen. Alternativ dazu
können
Zellen in einer Suspension fixiert werden und direkt in Löcher in
einer Matrix eingefügt
werden (z.B. mittels einer Pipette), oder erst eingebettet und dann
aufgereiht werden. Dies wird ein Zellarray für die Forschung oder diagnostische
Zwecke bereitstellen. Dies würde
schnelle zytologische Diagnosen ermöglichen, bei denen mehrere
Proben von unterschiedlichen Patienten gleichzeitig von einem einzigen
Objektträger überprüft werden,
und zwar nicht nur auf ihre Morphologie, sondern auch auf ihre molekularen
Charakteristiken. Dies würde
außerdem
die Automatisierung der Analyse ermöglichen, da eine Anzahl von
Proben mit einem Mikroskop, einem automatisierten Image-Analysesystem,
einem Scanner oder einem zugehörigen
Expertensytem zur gleichen Zeit überprüft werden
können.
Die Verwendung solcher Zellpräparate
ist besonders für
die Diagnose hämatologischer
Störungen,
wie zum Beispiel Leukämien
und Lymphome, wichtig. Dies würde
auch die Automatisierung der Typisierung von Lymphozyten von vielen
Patienten zur gleichen Zeit ermöglichen,
deren Proben in einem Array-Format zur Immunphänotypisierung oder zur Analyse
durch In-Situ-Hybridisierung
eingefügt
sind. Das Screening von gespendeten Blutproben auf virale Antigene,
virale DNA oder andere Pathogene in einer Blutbank könnte auf ähnliche
Weise in einem Array-Format durchgeführt werden.
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Tumorprogressions-Arrays
können
auch aufgebaut werden, indem man Proben von einer Testperson bei
unterschiedlichen Stufen der Progression des Krebses der Testperson
sammelt (wie zum Beispiel die Progression zu hormonrefraktärem Prostatakrebs).
Alternativ dazu können
Tumore verschiedener Stufen von verschiedenen Testpersonen gesammelt
und in dem Array inkorporiert werden. Das Array kann auch verwendet werden,
um die Progression von prä-neoplastischen
Läsionen
(wie zum Beispiel die Entwicklung von Zervixneoplasie) und die Wirkungen
von chemopräventiven
Mitteln (wie zum Beispiel die Wirkungen von Antiöstrogenen bei der Entwicklung
von Brustepithelium oder Brustkrebs) zu verfolgen.
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In
einer anderen Ausführungsform
können
Proben von einem transgenischen oder Modellorganismus an unterschiedlichen
Stufen der Entwicklung des Organismus, wie zum Beispiel unterschiedlichen
Embryostufen oder unterschiedlichen Alterstufen nach der Geburt,
erhalten werden. Dies ermöglicht
die Studie von Dingen wie zum Beispiel normale und unnormale Embryoentwicklung.
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Die
biologischen Analysen, welche an den Mikroarraysektionen durchgeführt werden,
können
jegliche Analysen sein, welche an normalen Gewebesektionen durchgeführt werden.
Die Arrays können
auch aus einem oder mehreren Tumoren an unterschiedlichen Stufen
der Progression zusammengesetzt sein, wie zum Beispiel normales
Gewebe, Hyperplasie, In-Situ-Krebs, invasiver Krebs, rekurrenter
Tumor, lokale Lymphknoten-Metastasen oder entfernte Metastasen.
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Ein „EST" oder „Expressed
Sequence Tag" betrifft
eine teilweise DNA oder cDNA-Sequenz, typischerweise aus zwischen
50 und 500 aufeinander folgenden Nukleotiden, die von einem Genom
einer cDNR-Bank erhalten wurde, welches von einer ausgewählten Zelle,
Zellentyp, Gewebe oder Gewebetyp, Organ oder Organismus erstellt
wurde, die einer mRNA eines Gens entspricht, welches in der Bank
gefunden wurde. Ein EST ist im Allgemeinen ein DNA-Molekül.
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„Spezifische
Hybridisierung" betrifft
das Binden, Duplizieren oder Hybridisieren eines Moleküls nur an eine
bestimmte Nukleotidsequenz unter strengen Bedingungen, wenn die
Sequenz in einer komplexen Mischungs(z.B. gesamt zellulären)-DNA
oder -RNA vorhanden ist. Strenge Bedingungen sind Bedingungen unter
denen eine Sonde zu ihrer Targetsequenz, jedoch keiner anderen Sequenz,
hybridisieren wird. Strenge Bedingungen hängen von der Sequenz ab und
sind in unterschiedlichen Verhältnissen
unterschiedlich. Längere Sequenzen
hybridisieren speziell bei höheren
Temperaturen. Im Allgemeinen werden die strengen Bedingungen so
gewählt,
dass sie ungefähr
5°C niedriger
als der thermale SchmelzpunktTM für die spezifische
Sequenz bei einer definierten Ionenstärke und einem definierten pH-Wert
liegen.
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In
Anbetracht der vielen möglichen
Ausführungsformen,
auf die die Prinzipien der Erfindung angewandt werden können, sollte
erkannt werden, dass die dargestellten Ausführungsformen Beispiele der
Erfindung sind, und sie sollten nicht als Einschränkung des
Bereichs der Erfindung gesehen werden. Vielmehr ist der Bereich
der Erfindung durch die folgenden Ansprüche definiert.