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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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FACHGEBIET
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung ist auf einen neuen Aufbau eines rein optischen
Faser- oder Wellenleiterschalters, der auf einem Sagnac-Faserinterferometer
basiert, gerichtet.
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BESCHREIBUNG
VERWANDTER TECHNIKEN
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In
einem rein optischen Wellenleiterschalter wird ein Lichtsignal von
einem Ausgangsport zu einem anderen, durch Verwendung von entweder
einem anderen optischen Signal mit verschiedener Wellenlänge (durch
Pumpe induziert schaltend) oder durch das Lichtsignal selbst (selbst
schaltend), umgeschaltet. Das wird für gewöhnlich in einem optischen Interferometer,
durch Einbau eines Elements mit einer Nichtlinearität dritter
Ordnung in einen der zwei Arme des Interferometers, erreicht. Zum
Beispiel wird beim durch die Pumpe induziertem Schalten, beim Fehlen
von Pumplicht, der Interferometer so eingestellt (oder ist bereits
so hergestellt), dass die gesamte Signalleistung aus einem der zwei
Ausgabeports des Interferometers kommt. Wenn das Pumplicht verwendet
wird, modifiziert es den Brechungsindex des nichtlinearen Elements,
und daher die Phase des an diesem Arm anliegenden Signals. Wenn
die Phasenverschiebung den richtigen Wert hat (was vom Interferometer
abhängt,
aber beispielsweise in einem Mach-Zehnder Interferometer π beträgt), wird
das Signal von einem auf den anderen Port umgeschaltet.
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Weil
nichtlineare Effekte dritter Ordnung im Allgemeinen schwach sind,
neigen sie dazu, zur Bereitstellung einer solchen großen Phasenverschiebung,
vergleichsweise hohe Stärke
und/oder lange, nicht lineare Medien zu benötigen. Das Schalten ist dann
durch ein hohes Produkt aus Stärke
und Länge gekennzeichnet.
Daher kann eine optische Faser, die hohe optische Stärke über sehr
weite Entfernungen (Kilometer) bewahrt, eine große Phasenverschiebung bei geringen
optischen Kräften
bewirken. In Fasern sind jedoch nur ein paar Nichtlinearitäten dritter Ordnung
verfügbar.
Der Kerr-Effekt ist der häufigste genutzte
Effekttyp. Der Kerr Effekt ist aber notorisch schwach in Silicafasern.
Um eine, auf dem Kerr-Effekt
basierende, Umschaltung in einer Silicafaser zu verwirklichen, wird
entweder eine lange Faser und geringe Schaltkraft oder eine hohe
Kraft und eine kurze Faser (oder einen Wellenleiter) benötigt. In
ersterer Situation muss der Faserarm so lang sein, dass die meisten
dieser Interferometer instabil und unpraktisch sind. Das stimmt
besonders auch beim häufig
gebrauchten Mach-Zehnder Interferometer, das in einer Längengrößenordnung
von unter einem Zentimeter sein muss, um bei anzunehmenden Temperaturveränderungen
der Faser einen stabilen Arbeitspunkt zu behalten. In letzterer
Situation kann die Faser kurz und daher das Interferometer stabiler sein,
aber die für
das Schalten nötige
Kraft ist zu hoch. Eine hohe Schaltkraft ist abträglich, da
sie zur Beschädigung
der Faser führt,
teuer ist oder beides.
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Andere
Materialien und andere Typen von Nichtlinearitäten sind viel stärker als
der Kerr-Effekt in Silica, und benötigen daher geringere Produkte aus
Stärke
und Länge.
Ein besonderes Beispiel sind die resonant erweiterten Nichtlinearitäten, die
in Materialien und/oder Dotiermitteln, die passende Elektronenübergänge besitzen,
auftreten. Mögliche
Beispiele umfassen Halbleiter wie CdSexSI-x oder GaAs und Gläser der Challcogenide. (Siehe:
M. Asobe, Low power all-optical switching in a nonlinear optical loop
mirror using chalcogenide glass fibre, ELECTRONICS LETTERS, 18.
Juli 1996, Band 32, Nr. 15, Seiten 1396-1397.) Eine resonant erweiterte
Nichtlinearität
kann auch in Dotiermitteln, die in Silicafasern eingebracht werden
können,
vorgefunden werden, zum Beispiel eine dreiwertige seltene Erde,
wie Erbium (Er3+ oder Neodym (Nd3+). (Siehe: M.J.F. Digonnet u. a., Resonantly
Enhanced Nonlinearity in Doped Fibers for Low-Power All-Optical
Switching: A Review, OPTICAL FIBER TECHNOLOGY, Band 3, 1997, Seiten
44-64.) Der Vorteil des letzteren Typs von Nichtlinearität ist, dass
man noch eine Silicafaser verwenden kann, d.h. Beibehalten aller
grundlegenden verlustarmen, wenig streuenden Eigenschaften der Silicafaser,
was letztendlich vorteilhaft für
die Produktion eines verlustarmen, ultraschnellen Schalters sein
könnte.
Wenn man die Schaltkraft gering halten will, ist aber, trotz vorhandener
resonant erweiterter nichtlinearer Materialien, die erforderliche
Länge des nichtlinearen
Elements, für
ein stabiles Interferometer, noch zu lang.
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Zusammenfassend
ist die Suche nach einem rein optischen Schalter stark abhängig von
(1) der Entwicklung von Materialien mit Nichtlinearitäten dritter
Ordnung und mit (2) der Erkennung einer Schalterbauweise, die auch
mit großen
Faserlängen
in den Leitungen stabil sein kann.
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Die
Sagnac-Faserschleife wurde vor einigen Jahren als mögliche Lösung für dieses
Problem erkannt. Der hauptsächliche
Grund ist, dass im Unterschied zu den meisten Interferometern, die
Sagnac-Schleife
ein echtes common-path-Interferometer ist, d. h., dass es reziprok
ist. Daher ist die Sagnac-Schleife extrem stabil gegen störende langsame Umwelteinflüsse, auch
bei sehr großer
Länge der Schleifen
(,langsam' wird
hierbei definiert auf einer Zeitskala, die Licht zum Durchqueren
der Sagnac-Schleife benötigt).
Dadurch ist es möglich,
eine sehr lange Sagnac-Schleife (bis zu mehreren Kilometern) zu
verwenden, und über
den Kerr-Effekt der Faser eine beträchtliche Phasenverschiebung
mit niedriger Schaltkraft zu erhalten.
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Das
Sagnac-Interferometer wurde in verschiedener Art und Weise genutzt,
um rein optisches Schalten vorzuführen. Der bekannteste Ansatz
verwendet den Kerr-Effekt der Silicafaser und einen Effekt, der
als Kreuzphasenmodulation bekannt ist. (Siehe: N.J. Doran u. a.,
Experimental Investigation of All-Optical Switching in Fibre Loop Mirror
Device, ELECTRONICS LETTERS, Band 25, Nr. 4, 18. Februar 1989, Seiten
267-269; und M.C. Farries u. a., Optical fiber switch employing
a Sagnac interferometer, APPLIED PHYSIC LETTERS, Band 55, Nr. 1,
3. Juli 1989, Seiten 25-26.) Bei diesem Modell setzt sich der Pumpimpuls,
der das Schalten auslöst,
nur in einer Richtung der Schleife fort, und der Pumpimpuls ist
viel kürzer
als die Länge
der Schleife. Das Signal, das in Richtung der Pumpe (gleichläufig) durch
die Schleife reist sieht die Pumpe bei seiner gesamten Reise durch
die Schleife, während
das Signal, das sich in die andere Richtung als die Pumpe bewegt (gegenläufig), diese
Pumpe nur für
die kurze Zeit sieht, wenn beide an der gleichen Stelle in der Schleife
sind. Weil der Kerr-Effekt extrem kurz (Femtosekunden) ist, erfährt das
gegenläufige
Signal, bei Pumpimpulsen von 100 Femtosekunden oder länger (was
die meisten Versuchsbedingungen abdeckt), eine nichtlineare Veränderung
des Indexes auf einem sehr kurzen Teil der Schleifenlänge. Andererseits
erfährt
das gleichläufige
Signal eine nichtlineare Veränderung
des Indexes auf der gesamten Länge
der Schleife (unter Annahme einer unbedeutenden Abweichung, bzw. 'walk-off'). Dadurch erfahren
die zwei Signale eine unterschiedliche Phasenverschiebung. Wenn
die Pumpkraft so ist, dass diese unterschiedliche Phasenverschiebung
gleich π ist,
wurde das Signal zwischen den Ausgängen vollständig umgeschaltet.
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Eine
selbstschaltende Anwendung des Kerr-Effekts in einer Sagnac-Schleife
nutzt die Tatsache, dass die beiden in der Schleife gegenläufigen Signale
verschiedene Kraft haben, was, durch Einstellung des Kopplungsverhältnisses
des Sagnac-Schleifenkopplers auf ein anderes als 50% induziert werden
kann, dann erfährt
ein Signal eine größere Phasenverschiebung
nach Kerr als das andere. (Siehe: N.J. Doran u. a., wie oben zitiert.)
Durch Einstellung der Signalkraft kann dieses Ungleichgewicht dahingehend
verändert
werden, dass die unterschiedliche Phasenverschiebung zwischen den
gegenläufigen
Signalen π beträgt und das
Signal wiederum vollständig
umgeschaltet wird.
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Eine
andere Ausführungsform
nutzt den Kerr-Effekt auch, aber mit gegenläufigen Signalen mit orthogonaler
Polarisierung in der Sagnac-Schleife. (Siehe: M. Jinno u. a., Demonstration
of laser-diodepumped ultrafast all-optical switching in a nonlinear
Sagnac interferometer, ELECTRONCS LETTERS, Band 27, Nr. 1, 3. Januar
1991, Seiten 75-76.) Die Schleife ist aus Faser, welche die Polarisierung
aufrechterhält,
um sicherzustellen, dass die Polarisierungen der beiden optischen
Signale und der Pumpe, relativ zueinander, in der ganzen Schleife,
die Gleichen bleiben. Das Signal mit der Polarisierung parallel
zur Pumpenpolarisierung erfährt
dann eine größere Phasenverschiebung
als das Signal mit der Polarisierung orthogonal zur Pumpenpolarisierung.
Wiederum kann durch Einstellung der Pumpkraft auf ein geeignetes
Niveau, diese unterschiedliche Phasenverschiebung gleich π gemacht
werden, und das Signal wird vollständig umgeschaltet. Dieser Effekt wurde
auch mit einer düsengefärbten Polymerfaser als
nichtlineares Element vorgeführt.
(Siehe: D.W. Garvey u. a., Characterization of the Switching Properties
of a Singlemode Polymer Optical Fiber, SPIE, Band 2527, 1995, Seiten
404-410.)
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Ein
weiteres Experiment nutzt eine Faser der Chalkogenide als nichtlineares
Element, welches in eine Sagnac-Schleife aus Silicafaser eingesetzt
ist. (Siehe: M. Asobe u. a., wie oben zitiert.) Die Anwendung der
Faser der Chalkogenide, die einen viel stärkeren Kerr-Effekt als Silica
hat, macht die Verwendung einer kürzeren Faser und/oder geringerer Schaltkraft
möglich.
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In
einer weiteren Ausführungsform
wird ein Sagnac-Faserschalter vorgeführt, in dem das nichtlineare
Element eine D-förmige,
mit α-Silicon
ummantelte Faser war, ein Halbleiter, der als nichtlineares Material
fungierte. (Siehe: EP-A-0320 305 und R.M. Ribeiro u. a., Switching
in all-fibre interferometer using a semiconductor coated D-fibre,
ELECTRONICS LETTERS, Band 32, Nr. 15, 18. Juli 1996, Seiten 1402-1403.)
Die D-förmige
Faser wurde nahe des Kopplers asymmetrisch in die Sagnac-Schleife eingesetzt.
Wegen dieser Asymmetrie erfährt
das, zuerst am nichtlinearen Element ankommende, Signal eine bestimmte
Phasenverschiebung.
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Wenn
das nichtlineare Ansprechen des nichtlinearen Elements viel kürzer ist
als die Durchgangszeit der Schleife, und wenn die Pumpe zum Zeitpunkt
der Ankunft des gegenläufigen
Signals am nichtlinearen Element abgeschaltet wird, erfährt das später ankommende
gegenläufige
Signal eine nichtlineare Phasenverschiebung, die niedriger als die Phasenverschiebung
des ersten Signals ist (idealerweise Null).
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In
noch einer anderen Ausführungsform (Siehe:
D.J. Richardson u. a.; „Very
Low Threshold Sagnac Switch Incorporating an Erbium Doped Fibre Amplifier ", ELECTRONICS LETTERS,
IEE Stevenage, GB, Band 26, Nr. 21, 11. Oktober 1990, Seiten 1779-1781)
wird ein Eingangsimpuls, durch Einbringung einer ausreichenden Menge
von Pumpkraft, zwischen den Eingängen
umgeschaltet, um den erforderlichen Zuwachs zu erreichen. In diesem
Schriftstück
bestimmt die Länge
der Schleife die Phasendifferenz zwischen zwei gegenläufigen Signalen,
aber bestimmt nicht die Zeitspanne, in welcher der Impuls vom ersten
Eingang zum zweiten wechselt, bevor er wieder zurück zum ersten
Eingang wechselt.
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Alle
der heute bekannten Sagnac-Schleifenschalter aber verwenden noch
immer ziemlich lange Faserlängen – gewöhnlich zehn
Zentimeter oder mehr. Sie erfordern auch sehr schnelle nichtlineare Medien.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Der
Zweck dieser Erfindung ist die Bereitstellung eines Sagnac-Interferometers,
das mit verhältnismäßig langsamen
nichtlinearen Medien genutzt werden kann, ebenso wie mit Medien,
bei denen die durch die Pumpe induzierte Veränderung des Indexes über einen
thermischen Effekt erfolgt. Die vorliegende Erfindung ist von besonderer
Bedeutung für die
Produktion von Schaltern, die für
relativ lange Zeiten (Nanosekunden bis Mikrosekunden) „an" bleiben müssen. Im
Unterschied zu anderen Sagnac-Schaltern
kann diese „an" Dauer in geeigneter
Weise, durch Veränderung
der Länge
der Sagnac-Schleife, angepasst werden.
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Der
Aufbau des Sagnac-Schalters ist in Übereinstimmung mit der vorliegenden
Erfindung beständig
gegen störende
langsame Umwelteinflüsse wie
Temperaturveränderungen,
bei jeder Länge
des Wellenleiters und auch bei sehr langen Wellenleitern. Diese
Eigenschaft der vorliegenden Erfindung macht die Nutzung längerer Wellenleiter
jeder Länge
möglich,
vorausgesetzt, der aktive (z. Bsp. dotierte) Bereich des Wellenleiters
verändert
seinen Brechungsindex sehr rasch als Antwort auf die Initialisierung des
Pumpens, und der aktive Bereich des Wellenleiters kehrt zu seinem
ursprünglichen
Brechungsindex nach Ende des Pumpens sehr langsam zurück. Die vorliegende
Erfindung nutzt die Verzögerung
in einer Sagnac-Schleife
zum Verursachen des Ausschaltens und zur Kontrolle der „an" Dauer des Schalters.
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Ein
Aspekt der vorliegenden Erfindung ist ein Apparat, der rein optisches
Schalten eines optischen Signals zur Verfügung stellt, einschließlich eines
Eingangswellenleiters, welcher ein optisches Eingangssignal empfängt; eine
Schleife optischen Wellenleiters, besagter optischer Wellenleiter
mit einem asymmetrisch in besagter Schleife befindlichem aktiven Bereich;
ein Koppler, der Licht von besagtem Eingangswellenleiter mit der
benannten Schleife koppelt, um das erwähnte optische Signal zu erzeugen, das
sich in der genannten Schleife als erstes und zweites gegenläufiges Signal
ausbreitet und der dieses erste und zweite gegenläufige Signal
aus genannter Schleife zu einem zusammengesetzten Ausgangssignal
koppelt, genannter Koppler mit ersten und zweiten Ausgangsports,
genannter Koppler koppelt benanntes zusammengesetztes Ausgangssignal zu
erwähntem
erstem Ausgangsport, zu dem die genannten ersten und zweiten gegenläufigen Signale, die
durch benannte Schleife gekoppelt wurden, eine Beziehung erster
Phase haben, genannter Koppler koppelt benanntes zusammengesetztes
Ausgangssignal zu genanntem zweitem Ausgangsport, wenn die genannten
ersten und zweiten gegenläufigen
Signale, durch benannte Schleife gekoppelt, eine Beziehung zweiter
Phase haben; und eine Pumplichtquelle, die an die genannte Schleife
gekoppelt wird, um Pumplicht in besagten aktiven Bereich erwähnter Schleife
einzubringen, der besagte aktive Bereich erwähnter Schleife reagiert auf
genanntes Pumplicht und verursacht Phasenänderungen in genannten ersten
und zweiten gegenläufigen
Signalen, benannte Phasenänderungen
verursachen die Umschaltung der genannten ersten und zweiten, von
benannter Schleife gekoppelten, Signale von der erwähnten Beziehung
erster Phase zu erwähnter
Beziehung zweiter Phase für
eine Zeitspanne, proportional zu einer Durchlaufzeit der genannten
Schleife, nach der benannte erste und zweite Signale, durch die
benannte Schleife gekoppelt, zu besagter Beziehung erster Phase
zurückkehren.
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Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung ist eine Methode zur
Umschaltung eines optischen Signals mittels einer optischen Pumpe,
einschließlich
Eingabe eines optischen Signals, als erstes und zweites gegenläufiges Signal,
in eine optische Schleife; einen aktiven Bereich der genannten Schleife
mit besagter optischer Pumpe pumpend, mit dem besagten aktiven Bereich
asymmetrisch in genannter Schleife befindlich, verursacht besagte
Pumpe den genannten aktiven Bereich, die Phasen der erwähnten ersten
und zweiten gegenläufigen
Signale zu modifizieren, die Lage des besagten aktiven Bereichs
in genannter Schleife verursacht das genannte erste gegenläufige Signal
mit einer modifizierten Phase die benannte Schleife zu verlassen,
bevor besagtes zweites gegenläufiges
Signal die benannte Schleife mit erwähnter modifizierter Phase verlässt; und
das erste genannte gegenläufige
Signal mit dem zweiten gegenläufigen
Signal, an einem Koppler mit ersten und zweiten Ausgangsports, überlagernd,
um ein Ausgangssignal zu erzeugen; genanntes Ausgangssignal durch
den benannten zweiten Ausgang des erwähnten Kopplers ausgegeben wird,
wenn nur eins der genannten gegenläufigen Signale an besagtem
Koppler die genannte modifizierte Phase hat, benanntes Ausgabesignal
durch genannten ersten Ausgang des erwähnten Kopplers ausgegeben wird, wenn
keins der gegenläufigen
Signale an benanntem Koppler die erwähnte modifizierte Phase hat,
und wenn beide der genannten gegenläufigen Signale an genanntem
Koppler die erwähnte
modifizierte Phase haben.
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Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung ist eine Methode des
Nutzens einer interferometrischen Sagnac-Schleife als optischen
Schalter, einschließlich:
Bereitstellung eines optischen Eingangssignals an einen ersten Eingang
besagter interferometrischer Schleife, zur Verursachung zweier Teile
des besagten Signals, sich in genannter interferometrischer Schleife
gegenläufig
zu verbreiten; selektiv ein Pumpsignal an einen asymmetrisch platzierten
aktiven Bereich besagter Schleife koppelnd, genanntes Pumpsignal
verursacht die Ausbreitungsmerkmale benannten aktiven Bereichs genannter Schleife
zu verändern;
und Signallicht von besagter interferometrischer Schleife auszugeben,
genanntes Signallicht resultiert von Zusammensetzung erwähnter beider,
sich in besagter interferometrischer Schleife gegenläufig ausbreitenden,
Teile des benannten optischen Eingangssignals; besagtes Signallicht
wird über
den genannten ersten Ausgangsport ausgegeben, bevor das genannte
Pumpsignal mit dem benannten aktiven Bereich besagter interferometrischer
Schleife gekoppelt wird; genanntes Signallicht wird von einem zweiten
Ausgangsport besagter interferometrischer Schleife ausgegeben, wenn nur
einer der beiden Teile des genannten optischen Eingangssignals den
benannten aktiven Bereich besagter interferometrischer Schleife
passiert hat, wird besagtes Signallicht noch einmal über den
genannten ersten Ausgangsport besagter interferometrischer Schleife
ausgegeben, wenn beide Teile des benannten optischen Eingangssignals
den genannten aktiven Teil besagter interferometrischer Schleife
tatsächlich
passiert haben.
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KURZE BESCHREIBUNG DER
ZEICHNUNGEN
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Die
vorliegende Erfindung wird nachstehend in Verbindung mit den angefügten gezeichneten
Abbildungen beschrieben, in denen:
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1A und 1B stellen
den Betrieb eines generischen Schalters dar, der ein optisches Eingangssignal,
zwischen zwei Ausgangsports, durch Ansprechen auf ein optisches
Pumpsignal, schaltet;
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2 veranschaulicht
ein typisches Sagnac-Interferometer, in Betrieb als, den Kerr-Effekt nutzender,
rein optischer Schalter;
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3A stellt
eine graphische Darstellung, einer optischen Pumpe, die an eine
aktive Faser angeschlossenen ist, dar;
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3B veranschaulicht
eine durch den Pumpimpuls aus 3A resultierende
Phasenänderung,
wobei die gepumpte Faser als Reaktion auf den Pumpimpuls einen nichtlinearen
Effekt aufweist, aber keinen thermischen Effekt als Reaktion auf
den Pumpimpuls aufweist;
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3C stellt
eine, aus dem Pumpimpuls aus 3A, resultierende
Phasenänderung
dar, wobei die gepumpte Faser als Reaktion auf den Pumpimpuls einen
thermischen Effekt aufweist, aber keinen nichtlinearen Effekt aufweist;
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3D stellt
eine resultierende Phasenänderung,
wie in 3C, dar, wobei die thermische Zeitkonstante τth 0, als viel länger als in 3C,
angenommen wird, was zu einer beinahe stufenartigen thermischen
Phasenänderung
führt;
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4A stellt
eine schematische Darstellung einer thermischen Phasenänderung
dar, die entsteht wenn eine aktive Faser mit einer Impulswiederholungsrate,
die eine Schwingungsdauer von ΔτP hat, welche
größer ist
als die Konstante der thermischen Abklingzeit τth 0 des Faserkerns, gepumpt wird;
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4B stellt
eine schematische Darstellung einer thermischen Phasenänderung
dar, die entsteht wenn eine aktive Faser mit einer Impulswiederholungsrate,
die eine Schwingungsdauer von ΔτP hat, welche
kleiner ist als die Konstante der thermischen Abklingzeit τth 0 des Faserkerns, gepumpt wird;
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5A veranschaulicht
einen der vorliegenden Erfindung entsprechenden Sagnac-Schalter;
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5B stellt
eine Ausführungsform
des Schalters in 5A dar, bei dem die Pumpe außerhalb
der Interferometerschleife eingekoppelt wird;
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6A stellt
einen typischen Pumpsignalimpuls dar, der auf den Sagnac-Schalter
der 5A oder den Sagnac-Schalter der 5B angewendet
wird;
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6B stellt
die relative Phasenänderung des,
als Antwort auf den Pumpsignalimpuls aus 6A, sich
gegen den Uhrzeigersinn (counterclockwise: CCW) verbreitenden, Signals
dar;
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6C stellt
die relative Phasenänderung des,
als Antwort auf den Pumpsignalimpuls aus
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6A,
sich im Uhrzeigersinn (clockwise: CW) verbreitenden Signals dar;
und
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6D stellt
das Ausgangssignal dar, das sich aus dem Unterschied, der relativen
Phasenänderungen
der Signale im Uhrzeigersinn und gegen den Uhrzeigersinn, aus 6B,
ergibt.
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GENAUE BESCHREIBUNG DER
BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORM
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Die
vorliegende Erfindung steht in Zusammenhang mit rein optischen Faser-
und Wellenleiterschaltern, die möglicherweise
Anwendung in optischer Nachrichtenübermittlung und Anordnungen
optischer Sensoren finden. Obwohl untenstehend, mit Betonung auf
den Komponenten mit optischen Fasern, beschrieben, soll verständlich gemacht
werden, dass die vorliegende Erfindung auch mit anderen Arten Wellenleitern,
wie zum Beispiel mit integrierten optischen Wellenleitern, die auf
Planarsubstrat hergestellt wurden, unter Verwendung von Materialien, wie
zum Beispiel Lithiumniobat, Gläsern,
Halbleitern, Polymeren und ähnlichen,
eingebaut werden kann.
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Normalerweise
hat ein Faserschalter zwei Eingangsports und zwei Ausgangsports.
Das wird in den 1A und 1B dargestellt,
wo der mit ,100' bezeichnete
Kasten einen generischen Schalter darstellt, der erste und zweite
Eingänge
hat (Anschluss 1 und Anschluss 2) und erste und zweite Ausgänge (Anschluss
3 und Anschluss 4). In einem allgemeingültigen Protokoll, erscheint
ein optisches Signal, das an einen der Eingangsports gelegt wurde
(z. Bsp. Anschluss 1), an einem der Ausgangsports (z. Bsp. Anschluss
3). Wie in 1B dargestellt, wird bei Anlegen
eines optischen Pumpimpulses geeigneter Stärke an den anderen Eingangsport
(z. Bsp. Anschluss 2) das Signal auf den zweiten Ausgangsport (z.
Bsp. Anschluss 4) umgeschaltet. Beim Ausschalten der Pumpe kehrt
das Signal zum ersten Ausgangsport zurück.
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Im
Allgemeinen wird der Kasten ,100', der 1A und 1B durch
ein Interferometer implementiert. Zum Beispiel stellt 2 ein
typisches Sagnac-Interferometer 200, das den Kerr-Effekt für die Ausführung des
Schaltens nutzt, dar. Das Interferometer enthält eine optische Faser 202,
die durch einen Koppler 206 in eine Schleife 204 eingebaut
ist. Der Koppler ist zweckmäßigerweise
ein 50% Koppler, bei einer Signalwellenlänge von λS und
entweder ein 100% Koppler oder ein 0% Koppler bei einer Pumpwellenlänge λP.
Somit wird Signallicht der Signalwellenlänge λS an
das Eingangsende 210 der Faser 202 angelegt und,
zu im Wesentlichen gleichen Anteilen, durch den Koppler 206 gespaltet,
um zu erreichen, dass eine erste Hälfte des Signals in die Schleife 204 eintritt
und sich in Uhrzeigerrichtung in Schleife 204 verbreitet
und eine zweite Hälfte
des Signals in Schleife 204 eintritt und sich entgegen
der Uhrzeigerrichtung in Schleife 204 verbreitet. Die zwei Signale
verbinden sich wieder konstruktiv am Koppler 206, und das
verbundene Signal wird durch den Koppler entweder am Eingangsende 210 der
Faser 202 oder am Ausgangsende 212 der Faser 202,
in Übereinstimmung
mit den relativen Phasen der vereinigten Signale, ausgegeben. Wegen
Abwesenheit eines nichtreziproken Störeinflusses erfahren die beiden
Signale keine relative Phasenverschiebung, und das Licht wird gemeinsam
am Eingangsende 210 ausgegeben.
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Ein
Pumpimpuls, der mit Pumpwellenlänge λP an
Eingangsende 210 angelegt wird, durchläuft den Koppler 206,
wird aber nicht aufgespaltet. Vielmehr gelangt im Wesentlichen der
gesamte Pumpimpuls in die Schleife 204, wenn der Koppler
ein 0% Koppler ist und breitet sich in Uhrzeigerrichtung in der Schleife 204 aus.
Andererseits gelangt, wenn der Koppler ein 100% Koppler ist, im
Wesentlichen der gesamte Pumpimpuls in die Schleife 204 und
breitet sich entgegen der Uhrzeigerrichtung in der Schleife 204 aus.
Im Sinne der folgenden Erörterung
wird der Koppler 206 als 0% Koppler behandelt, mit einer Pumpwellenlänge, so
dass der Pumpimpuls sich um die Schleife 204 in Uhrzeigerrichtung
ausbreitet. Daher ist der Pumpimpuls hinsichtlich des sich im Uhrzeigersinn
ausbreitenden Signalanteils gleichläufig und hinsichtlich des sich
gegen den Uhrzeigersinn ausbreitenden Signalanteils gegenläufig.
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Angenommen,
der Pumpimpuls wird, verglichen mit der Schleifenverzögerung τL als
kurzer Impuls, an Schleife 204 angelegt (z. Bsp. ein Impuls
mit einer Dauer von 15 Nanosekunden und einer Schleife mit einer
Länge von
10 Metern), dann breitet sich der Pumpimpuls in Uhrzeigerrichtung
um die Schleife 204 aus, eine Störung des Brechungsindexes der
optischen Faser 202 auslösend. Die Störung des
Brechungsindexes breitet sich, in Reaktion auf die Ausbreitung des
Pumpimpulses, in Uhrzeigerrichtung um die Schleife 204 aus.
Daher erfährt
der Signalanteil, der sich zur gleichen Zeit wie der Pumpimpuls
in Uhrzeigerrichtung ausbreitet, beim Durchlaufen der Schleife 204,
eine Änderung
des Brechungsindexes. Andererseits erfährt der, entgegengesetzt zur
Uhrzeigerrichtung sich verbreitende, dazugehörige Signalanteil lediglich
eine sehr kurze Änderung
des Brechungsindexes, bei Begegnung des, sich in gegenteiliger Richtung
ausbreitenden Pumpimpulses. Darum erfährt das, sich in Uhrzeigersinn ausbreitende, Signal
und das gegenläufige
Signal, eine nichtreziproke Phasenverschiebung (die Effekte verschiedener Ausbreitungsgeschwindigkeiten
der Pumpe mit einer bestimmten Wellenlänge und des Signals mit einer anderen
Wellenlänge
können
zum Zweck dieser Erörterung
ignoriert werden). Wenn die Intensität des Pumpimpulses und die
Länge der
Schleife 204 angemessen gewählt werden, beträgt der Unterschied
bei der Phasenverschiebung π,
und wenn das Signal in Uhrzeigersinn und das Signal entgegen dem
Uhrzeigersinn beim Koppler 206 zusammengefasst werden,
verursacht die unterschiedliche Phasenverschiebung eine konstruktive Überlagerung
des Lichts und eine Ausgabe am Ausgangsende 212 der Faser 202 eher
als am Ausgangsende 210. Nachdem der Pumpimpuls die Faser 202 durchlaufen
hat, wird das Signal mit Ausbreitungsrichtung im Uhrzeigersinn nicht
länger
durch die Änderung
des Brechungsindexes beeinflusst. Deshalb besteht die nichtreziproke Phasenverschiebung
nicht länger,
wenn der Pumpimpuls nicht vorhanden ist, und das Licht überlagert sich
wieder konstruktiv am ursprünglichen
Ausgangsport des Kopplers und wird am Ausgangsende 210 der
Faser 202 ausgegeben.
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Der
Kerr-Effekt ist von Natur aus in vielen Materialien vorhanden, einschließlich des
Kerns einer silikastischen Faser. Aber der Kerr-Effekt der Silica
ist ziemlich schwach, und entweder eine sehr lange Faser oder eine
hohe Pumpkraft oder ein ausreichendes Produkt aus Faserlänge und
Pumpkraft sind notwendig, um die notwendige ±(2n+1)π (n=0,1,2...) Phasenverschiebung
zu verursachen. Eine hohe Kraft ist offensichtlich teuer und unerwünscht. Eine lange
Faser ist ebenso unerwünscht,
weil sie die Anfälligkeit
der Schleife 204 gegen äußere Einflüsse, wie
Veränderungen
der Temperatur, des Drucks, Schallwellen, Schwingungen und ähnliches,
erhöht. Daher
ist es wünschenswert,
einen anderen Effekt für das
notwendige Umschalten zu nützen.
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Ein
wesentlich stärkerer,
den Index wandelnder, Effekt ist die resonante Nichtlinearität. Die resonante
Nichtlinearität
entsteht in einer Faser, durch Dotierung ihres Kerns (oder ihres
Kerns und des Mantels) mit einem Absorptionsmittel, das Licht der Pumpwellenlänge absorbiert,
aber minimales oder gar kein Licht der Signalwellenlänge absorbiert. Wenn
eine Pumpe mit passender Wellenlänge
an einer solchen Faser arbeitet, wird das durch das Dotiermittel
in der Faser absorbiert. Dadurch verringert das Pumplicht die Elektronen
des Dotiermittels im Grundzustand und reduziert die Absorption des
Dotiermittels. Grundprinzipien der Physik zufolge steht diese Absorption
mit einer Änderung
des Brechungsindexes des Kerns in Zusammenhang, und ist daher verbunden
mit einer Änderung
der Phase des, durch den Kern laufenden Signals. In einer der unten
beschriebenen Ausführungsformen
wird eine solche nichtlineare Faser in die Schleife eines Sagnac-Interferometers
eingespleißt.
Wenn die Pumpe an der Schleife gestartet wird, verursacht die Pumpe
eine Phasenverschiebung des Signals in der nichtlinearen Faser.
Wenn nun, wie untenstehend beschrieben, die Phasenverschiebung nichtreziprok
auf die beiden im Interferometer gegenläufigen Signale angewendet wird,
kann sich eine unterschiedliche Phasenverschiebung entwickeln. Wenn
die unterschiedliche Phasenverschiebung ein ungerader Wert von π ist, wird
das Signal umgewandelt, wie oben in Verbindung mit 2 beschrieben.
Mit dem richtigen Dotiermittel kann diese Nichtlinearität bis zu
einer Milliard Mal stärker
sein, als der Kerr-Effekt der Silica. Infolgedessen sind viel geringere
Kräfte
und kürzere Fasern
für das
Umschalten notwendig, als beim Nutzen des Kerr-Effekts, auf diese
Weise wird das Umschalten in einem gegen Umwelteinflüsse beständigem Interferometer
ermöglicht.
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Eine
kürzlich
erkannte, grundlegende Beschränkung
dieser Nichtlinearität
sind die Auswirkungen eines strahlungslosen Zerfallsmechanismus beim
Dotiermittel. Solche Mechanismen bestehen häufig bei einem Absorptionsmittel.
Der strahlungslose Zerfallsmechanismus wandelt, beim Vorgang der Anregung
der Elektronen des Absorptionsmittels und Halten auf angeregtem
Niveau, ein wenig der absorbierten Pumpkraft in Schallquanten um.
Diese Schallquanten heizen den Kern der nichtlinearen Faser auf
und erhöhen
so die Temperatur der nichtlinearen Faser leicht. Weil der Brechungsindex
von Glas temperaturabhängig
ist, steigt der Index des Kerns der nichtlinearen Faser, was zu
einer thermischen Phasenverschiebung des in der nichtlinearen Faser sich
ausbreitenden Signals führt.
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Im
Allgemeinen können
die beiden oben beschriebenen, den Index verändernden Mechanismen gleichzeitig
in einer aktiven Faser vorhanden sein – der nichtlineare Effekt und
der thermische Effekt. Wenn das Dotiermittel so geartet ist, dass
es keine Schallquanten erzeugt (d.h., wenn alle Übergänge bei der Anregung und Anregung
des Dotiermittels lediglich abstrahlend verlaufen), ist der thermische
Effekt Null und nur der nichtlineare Effekt verbleibt. Im anderen
Extrem, wenn das Dotiermittel die gesamte absorbierte Pumpkraft
in Schallquanten umwandelt (der Fall hauptsächlich strahlungsloser Übergänge), ist
der thermische Effekt sehr stark, und sein Beitrag zur durch die
Pumpe verursachten Phasenverschiebung kann auch vergleichbar hoch
und sogar größer als
der Beitrag des nichtlinearen Effekts sein. Im Extremfall eines Übergangs
mit sehr schwacher Oszillatorstärke
(z. Bsp. < 10–5),
bleibt im Wesentlichen nur ein Effekt übrig – der thermische Effekt. Gewöhnlich zeigt
ein Dotiermittel etwas von beiden Effekten.
-
Um
zu verstehen, warum diese thermische Phasenverschiebung im Allgemeinen
unerwünscht ist
(obwohl nicht immer, wie diese Erfindung noch zeigen wird), müssen zwei
dynamische Systeme bedacht werden. Das erste System, das unmittelbare System,
kann unter Beachtung der Wirkung eines einzelnen kurzen Pumpimpulses
in einem Mach-Zehnder Interferometer verstanden werden. Von diesem
Pumpimpuls wird angenommen, dass er kurz genug ist und während der
Impuls an ist, keine Zeit vorhanden ist, für eine Ableitung der von der Pumpe
im Kern der Faser erzeugte Hitze in den Mantel. Die Hitze verbleibt
im Kern, wo sie einen kurzen sprunghaften Anstieg der Temperatur
und daher einen kurzen Anstieg der thermischen Phasenverschiebung
des Signals verursacht.
-
Die
vorübergehende
Form des umgeschalteten Signals wird von den Index verändernden
Mechanismen, wie in den 3A, 3B und 3C dargestellt,
bestimmt. In vielen Anwendungen mit Umschaltung ist es zwingend
erforderlich, genau ein- und ausgeschaltete Signale zu erhalten.
Eine Herangehensweise zum Erfüllen
dieser Anforderung ist die Nutzung eines Pumpimpulses, der eine
viereckige Form aufweist, wie in 3A durch
den Impuls 300 gezeigt, der eine ansteigende Flanke 302 hat,
einen gleichmäßig hohen
Anteil 304 und eine abfallende Flanke 306.
-
3B zeigt
die resultierende Phasenverschiebung 310, für den Fall,
dass eine Nichtlinearität vorhanden
ist, aber kein thermischer Effekt. Wenn die Nichtlinearität viel schneller
als die Pumpbreite ist, ähnelt
die resultierende Phasenverschiebung 310 dem Pumpimpuls 300 sehr.
Betrachten sie zum Beispiel eine Nichtlinearität mit einer Ansprechzeit von
1 Nanosekunde und einen Pumpimpuls einer Breite von 50 Nanosekunden,
mit unendlich schneller Anstiegs- und Abfallzeit. Gleich nach der
ansteigenden Flanke 302 des Pumpimpulses 300,
verschiebt sich die Phase in 2-3 Nanosekunden, wie durch die ansteigende
Flanke 312 dargestellt und wird von einem gleichmäßig hohen
Anteil 314 gefolgt. Die Anstiegszeit der Phasenverschiebung
ist kraftabhängig
und nimmt mit steigender Kraft ab. Fünfzig Nanosekunden später, gleich
nach der abfallenden Flanke 306 des Pumpimpulses 300,
nimmt die Phasenverschiebung 310 innerhalb einer Nanosekunde
ab, wie durch die abfallende Flanke 316 dargestellt.
-
Die
Phasenverschiebung 310 hat daher eine ansteigende Flanke 312 und
eine abfallende Flanke 316 von jeweils ungefähr 2-3 Nanosekunden
und eine Breite von ungefähr
48 Nanosekunden, was sehr nahe an der Breite des ursprünglichen
Pumpimpulses 300 liegt.
-
3C zeigt
die resultierende Phasenverschiebung 320 für den Fall,
dass ein thermischer Effekt vorhanden ist, aber keine Nichtlinearität. Zum Zweck
dieser Erörterung
und zur Erzeugung einer schnellen Umschaltung, nehmen wir an, dass
die Breite τP des Pumpimpulses viel kleiner als die thermische
Abfallzeit des Kerns ist. Letzteres hängt von verschiedenen Faktoren
ab, im Besonderen, von der Größe des Faserkerns,
der numerischen Apertur der Faser und der Verteilung des Dotiermittels,
wie bei M.K. Davis u. a., Thermal Effects in Doped Fibers, JOURNAL
OF LIGHTWAVE TECHNOLOGY, Band 16, Nr. 6, Juni 1998, Seiten 1013-1023.
Zum Beispiel ist, bei einer Einmodenfaser, mit darin sich ausbreitendem
Licht von 1550 Nanometern, die thermische Abfallzeit typischerweise
im Bereich von 1.5 bis 14 Mikrosekunden. Die Theorie zeigt, dass
sogar, wenn der Pumpimpuls 300 wieder ein perfektes Viereck sein
sollte, die thermische Phasenverschiebung wieder annähernd linear
ansteigen wird, wie die ansteigende Flanke 322 zeigt, während der
Pumpimpuls 300 aktiv ist. Außerdem sinkt, nach Ausschalten
des Pumpimpulses 300, die thermische Phasenverschiebung
um 1/(1+t/τth), mit einer Zeitkonstante von ungefähr gleich τth,
wie durch die abfallende Flanke 326 dargestellt, die mit
einer geringeren Rate abfällt
als die Zunahmegeschwindigkeit der ansteigenden Flanke 322.
Das Steigungsverhältnis
(Anstiegszeit zu Abfallzeit) skaliert ungefähr wie τP/τth.
Weil angenommen wird, dass τP viel kürzer
als τth ist, steigt das geschaltete Signal viel
schneller an, als es abfällt.
Daher produziert der thermische Effekt eine Phasenverschiebung,
die statt wie das erforderliche Viereck, wie in 3C und 3D jeweils
dargestellt, eher wie ein Dreieck oder eine Stufe aussieht. In 3D ist
die Breite des Pumpimpulses die gleiche wie in 3C,
aber die thermische Zeitkonstante τth wurde sogar
als länger
angenommen, als in 3C, was zu einer beinahe stufenartigen
thermischen Phasenänderung
führt.
-
Berechnungen
zeigen, dass bei vielen Dotiermitteln die Größenordnung der thermischen
Phasenänderung,
sogar bei durchschnittlichen Pumpkräften, ziemlich groß sein kann
(Siehe, zum Beispiel, M.K. Davis u. a., Thermal Effects in Doped
Fibers, wie oben zitiert). Sie kann tatsächlich sogar die nichtlineare
Phasenänderung überschreiten,
sogar in einem durchschnittlich starken, nichtlinearen Dotiermittel.
Die thermischen und nichtlinearen Beiträge können das gleiche Vorzeichen
oder entgegengesetzte Vorzeichen haben, und sich daher addieren oder
subtrahieren, abhängig
vom Verhältnis
der Wellenlänge
des Signals zur Wellenlänge
des resonanten Übergangs,
die für
die Nichtlinearität
verantwortlich ist. Bei der Nutzung solcher Dotiermittel in einem Mach-Zehnder
Schalter, hat das geschaltete Signal eine komplexe Form, die wieder
kein Viereck darstellt, und daher wird der Schalter im Allgemeinen
als unbrauchbar angesehen.
-
Das
bisher beschriebene unmittelbare System tritt bei einem einzelnen
kurzen Pumpimpuls auf. Es herrscht auch bei einer niedrigen Wiederholungsrate
vor, d.h. für
eine Reihe kurzer Impulse, die einen ausreichenden Abstand voneinander
haben, wie in 4A dargestellt (d.h., mit Abstand
der Zeit ΔτP, die
viel größer ist
als die thermische Ansprechzeit τth 0 des Kerns, viel
größer noch
als in 4A gezeigt). Dann sammelt sich
während
dieser Zeit keine nennenswerte Hitze im Mantel. Genau genommen,
ist die unmittelbare Phasenverschiebung, die durch einen bestimmten
Pumpimpuls ausgelöst
wird, der mit der Zeitkonstante τth 0 abklingt, auf
Null zurückgekehrt,
wenn der nächste
Pumpimpuls ankommt. Zu dieser Zeit sind die thermischen Eigenschaften
wieder genau die gleichen, wie beim ersten Impuls, und die bisher
entwickelten Aussagen gelten auch für den zweiten Impuls und alle
folgenden Impulse.
-
Ein
zweites thermisches System, das System im Beharrungszustand, tritt
auf, wenn eine Reihe Pumpimpulse 300 mit kurzem Abstand
angelegt werden, oder wenn die Pumpe dauerhaft an ist. ,Pumpimpulse
mit kurzem Abstand' bedeuten
hierbei, dass die Pumpimpulse den regelmäßigen Abstand ΔτP haben,
der vergleichbar oder kürzer
ist, verglichen mit der thermischen Zeitkonstante τth 0 des Faserkerns, beim Pumpen der Faser,
wie in 4B dargestellt, im unmittelbaren
System. (Nehmen sie zur Kenntnis, dass Aufheizung im Beharrungszustand
ebenso auftritt, wenn ΔτP viel
größer als τth 0 ist, aber dann viel schwächer und
in diesem Fall nicht von Bedeutung ist.) Es kann gezeigt werden,
dass nachdem das Interferometer einen thermischen Beharrungszustand
erreicht hat, die durch jeden Pumpimpuls 300 ausgelöste unmittelbare
thermische Phasenverschiebung mit einer Zeitkonstante entsprechend ΔτP-Δτrise (wobei Δτrise die
Anstiegszeit des durch jeden Pumpimpuls verursachten thermischen Effekts
ist) abklingt, so dass die thermische Phasenverschiebung, wenn der
nächstfolgende
Pumpimpuls 300 ankommt, zu einem gleichförmigen Wert
im Beharrungszustand (z. Bsp. Ts-s) zurückgekehrt
ist. Mit anderen Worten, die thermische Abfallzeit τth jeder einzelnen
unmittelbaren Phasenverschiebung hängt von der Wiederholfrequenz
der Pumpe ab; insbesondere sinkt die thermische Abfallzeit bei steigender Wiederholfrequenz
der Pumpe. Wiederum gelten die bisher entwickelten Aussagen für jeden
Impuls. Schließlich
gilt die vorangehende Erörterung
für jede Impulswiederholfrequenz
mit thermischem Beharrungszustand. Erwähnt werden sollte allerdings, dass
bei Erhöhung
der Wiederholfrequenz der Pumpe, die durchschnittliche Temperatur
der Faser steigt, wie unten beschrieben. Das hat eine schädliche Wirkung,
da es möglicherweise
eine Verschlechterung und/oder ein Schmelzen der Faser, des Mantels
der Faser oder von Bauteilen, in physischem Kontakt mit der Faser
oder in näherer
Umgebung der Faser, verursachen könnte.
-
Im
System im Beharrungszustand breitet sich mit steigender Pumpzeit
die in den Kern eingespeiste Hitze in den Mantel aus. Die Temperatur
von Kern und Mantel steigt als Reaktion auf die eingespeiste Hitze.
Nach einer ausreichend langen Zeit, die vom Durchmesser des Mantels
abhängt
und sich typischerweise im Bereich von Sekunden befindet, erreicht
die Hitze die Außenseite
des Mantels. (Wenn die Faser ummantelt ist, erreicht die Hitze die
Außenseite
des Mantels. Im Rahmen der folgenden Erörterung wird ohne Verlust der
Allgemeingültigkeit
angenommen, dass die Faser keinen Mantel hat). An diesem Punkt verlässt die
Hitze also die Außenseite
der Faser, entweder durch natürliche
Wärmeübertragung an
die Luft, falls die Faser mit Luft umgeben ist, durch erzwungene
Wärmeübertragung,
falls die Faser durch einen Lüfter
gekühlt
wird, durch Wärmeübergang,
falls die Faser durch eine fließende
Flüssigkeit gekühlt wird
oder ähnliches.
In folgender Erörterung, um
keinen Mangel an Allgemeingültigkeit
mit einzubeziehen, wird angenommen, dass die Faser einfach in ruhiger
Luft lagert, und daher die Faser durch natürliche Wärmeübertragung an die Luft gekühlt wird. Die
Menge der Wärmeableitung
steigt dann mit steigendem Temperaturunterschied zwischen Manteloberfläche und
umgebender Luft. Wenn mehr Hitze in die Faser eingebracht wird,
steigt die Temperatur des Mantels und die Menge der Wärmeableitung
steigt auch. Nach einer bestimmten Zeitdauer, wird ein Gleichgewicht
erreicht, wobei die Menge der Wärmeeinbringung
in die Faser gleich der Wärmeableitung ist.
Zu dieser Zeit hat die Fasertemperatur ein etwaiges Maximalprofil
im Beharrungszustand erreicht, und die Temperatur steigt nicht mehr
an.
-
Simulationen
zeigen für
Standardfasergrößen (z.
Bsp.: 125 Mikron Durchmesser), dass die Zeitdauer zur Erreichung
des Gleichgewichts im Beharrungszustand im Bereich 1-10 Sekunden
liegt, und dass das Temperaturprofil im Beharrungszustand innerhalb
des Faserkerns und Mantels fast gleichmäßig ist. (Siehe: M.K. Davis
u. a., Thermal Effects in Doped Fibre, JOURNAL OF LIGHTWAVE TECHNOLOGY,
Band 16, Nr. 6, Juni 1998, Seiten 1013-1023.) Der Temperaturanstieg
im Beharrurgszustand ist bei weitem größer als der unmittelbare Temperaturanstieg
in Folge eines einzelnen Pumpimpulses mit der gleichen Spitzenkraft
wie die durchgehend gepumpte Welle. Sogar bei nur sehr kleinen Wärmezufuhren,
kann die mit dieser Temperaturerhöhung in Verbindung gebrachte
thermische Phasenverschiebung im Beharrungszustand sehr hoch sein
(z. Bsp. Vielfache von π).
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Die
vorangehenden Probleme werden durch die vorliegende Erfindung beseitigt,
die aus dem Aufbau eines Faserschalters besteht, der in 5A durch
einen Schalter 400, bei dem die Anschlüsse 1, 2, 3 und 4 in Übereinstimmung
mit den Anschlüssen in 2 beschriftet
wurden, dargestellt wird. Der Schalter 400 umfasst ein
Sagnac Faserinterferometer 410. Das Interferometer 410 enthält eine
Faserschleife 412 mit der Gesamtlänge L und einen ersten Faserkoppler 414.
Der erste Faserkoppler 414 ist ein Koppler mit vier Anschlüssen, der
einen Anschluss A, einen Anschluss B, einen Anschluss C und einen
Anschluss D enthält.
Die Enden der Schleife werden mit Anschluss C und Anschluss D des
ersten Kopplers 414 verbunden. Der erste Faserkoppler 414 koppelt ungefähr 50% des
Lichts auf Signalwellenlänge.
Eine kürzere
aktive (z. Bsp. dotierte) Faser 416 wird asymmetrisch in
die Schleife 412 eingesetzt und in der Nähe des 3-dB
Kopplers 414 platziert. Daher besteht die Schleife 412 nun
aus einer Strecke aktiver Faser 416 und einer Strecke inaktiver
(z. Bsp. undotierter) Faser 418. Pumplicht aus einer Pumpquelle 420 wird in
die aktive Faser 416 durch einen zweiten Koppler 422 eingespeist,
der ein Koppler mit Wellenlängenmultiplexverfahren
(WDM) ist. Der zweite Koppler 422 ist mit der Pumpquelle 420 über eine
Pumpeinspeisungsfaser 424 (Anschluss 2) gekoppelt. Der zweite
Koppler (WDM) 422 ist zum Einspeisen allen Pumplichts in
die Schleife 412 konfiguriert. Der zweite Koppler (WDM) 422 ist
weitergehend konfiguriert, das Signal nicht aus der Schleife 412 herauszukoppeln
(d.h., der zweite Koppler (WDM) 422 koppelt im Wesentlichen
0% des Lichts mit Signalwellenlänge). Der
zweite Koppler (WDM) 422 ist vorzugsweise nahe der aktiven
Faser 416 zu positionieren, damit das Pumpsignal sich nur
durch eine sehr kurze Strecke der undotierten optischen Faser 418 ausbreitet. Dadurch
hat das Pumplicht wenig Einfluss auf den Brechungsindex der undotierten
optischen Faser 418. Vielmehr ist im Wesentlichen der gesamte
Effekt des Pumplichts in der aktiven Faser 416 konzentriert.
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Ein
Eingangssignal von einer Signalquelle 430 wird über eine
Eingangs-Faser 432 (Anschluss 1) zu einem optischen Zirkulator 434 geleitet
und dann über
eine Eingangs/Ausgangs-Faser 436 zu Anschluss A des ersten
Kopplers 414. Zum Zwecke der folgenden Erörterung
wird angenommen, dass das Eingangssignal ein kontinuierliches Wellensignal ist.
Der erste Koppler 414 sendet von Anschluss C und von Anschluss
D das Signallicht in die Schleife 412, mit im Wesentlichen
gleicher Kraft, in die zwei Richtungen, um zu verursachen, dass
sich die Signale in Schleife 412 als zwei gegenläufige Lichtsignale ausbreiten
(ein Signal in Uhrzeigersinn und ein Signal gegen den Uhrzeigersinn).
In Abwesenheit von Pumplicht erfahren die gegenläufigen Signale, um die Schleife 412 herum,
die gleiche Phasenverzögerung.
Daher interferieren die zwei Signale an Anschluss B destruktiv,
wenn die zwei gegenläufigen
Signale über
Anschluss C und Anschluss D in den ersten Koppler 414 wieder
eintreten und in diesem wieder zusammengeführt werden, aber werden bei
Anschluss A (d.h., am ursprünglichen
Eingangsport) wieder konstruktiv kombiniert. Folglich werden die kombinierten
Signale über
die Eingangs/Ausgangs-Faser 436 zum Zirkulator 434 zurückgeführt. Der
Zirkulator 434 leitet dann das Signal über eine Ausgangs-Faser 440,
die wie ein Ausgangsport (Anschluss 3) für das nicht umgeschaltete Ausgangssignal
funktioniert (d.h., das Ausgangssignal, welches auftritt, wenn kein
Pumpsignal angelegt wird).
-
Beachten
Sie, dass der optische Zirkulator 434 ein Gerät mit drei
Anschlüssen
ist, das in bekannter Weise arbeitet, so dass im Wesentlichen bewirkt
wird, dass das gesamte, durch den ersten Eingang (z. Bsp., der Anschluss,
an den Eingangs-Faser 432 angeschlossen ist) eintretende,
Licht durch den nächsten,
danebenliegenden Ausgang (z. Bsp. der zweite Anschluss, an den die
Eingangs/Ausgangs-Faser 436 angeschlossen ist) herausgekoppelt
wird. Der optische Zirkulator 434 ist ein unidirektionales
Gerät,
was bedeutet, dass das Licht im Zirkulator 434 nur in einer
Richtung kreist (z. Bsp. In 4 im Uhrzeigersinn).
Daher wird Licht, das von der Sagnac-Schleife 412 in die
Faser 436 zurückkehrt
und über
den zweiten Anschluss in den Zirkulators 434 gelangt, mit
dem dritten Anschluss gekoppelt und daher mit der Ausgangs-Faser 440.
Kein Licht gelangt in den dritten Anschluss des Zirkulators 434.
Kein Licht wird durch die Eingangs/Ausgangs-Faser 436,
zurück
zum ersten Anschluss, der mit Faser 432 verbunden ist,
gekoppelt. Der Zirkulator 434 arbeitet somit als Entkoppler,
der die Eingangs-Faser 432 von der Eingangs/Ausgangs-Faser 436 isoliert.
In ähnlicher
Weise verhindert der Zirkulator 434, dass sich Licht der
Eingangs-Faser 432 direkt in die Ausgangs-Faser 440 ausbreitet.
Ein typischer optischer Zirkulator 434 kann bei E-TEK Dynamics,
Inc., 1885 Lundy Avenue, San Jose, California 95131 erworben werden.
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Wie
nachfolgend noch eingehender ausgeführt werden soll, erfahren die
zwei gegenläufigen
Signale, wenn ein Pumpimpuls der Pumpquelle 420 über den
zweiten Koppler (WDM) 422 angelegt wird, wegen der Einwirkung
des Pumpsignals auf die aktive Faser 416 und wegen der
asymmetrischen Platzierung der aktiven Faser 416, unterschiedliche
Phasenverschiebungen. In der Annahme, dass die unterschiedliche
Phasenverschiebung ±π oder ein
ungleiches Vielfaches von ±π beträgt (d.h.,
eine Phasenverschiebung von ±(2n+1)π für n = 0,
1, 2,...), interferieren die zwei Signale destruktiv an Anschluss
A des Kopplers 414 und interferieren konstruktiv an Anschluss
B des Kopplers 414. Eine Ausgangs-Faser 450 (Anschluss
4) koppelt das Ausgangssignal von Anschluss B des Kopplers 414 als
ein umgeschaltetes Ausgangssignal. Mit anderen Worten: das Signallicht
wird zur Ausgangs-Faser 450 (Anschluss 4), als Folge der
Anwendung des Pumpsignalimpulses, gekoppelt.
-
Die
Arbeitsweise der aktiven Faser 416 beim Erzeugen der asymmetrischen
Verzögerung
kann durch folgende Erörterung
verstanden werden. In nachfolgender Erörterung wird, auf die Durchgangszeit τL,
durch Schleife 412, Bezug genommen. Es wird angenommen,
dass die Gesamtlänge
L der Schleife 412 die aktive Faser 416 und die
undotierte Faser 418 in der Schleife 412 umfasst.
Daher umfasst die Durchgangszeit τL die Ausbreitungszeit durch die aktive Faser 416,
wie auch die Durchgangszeit durch die undotierte Faser 418 der
Schleife 412. Ferner wird angenommen, dass die Länge der Faser 416 viel,
viel kürzer
als die Länge
der Schleife 412 insgesamt ist. Es ist zu beachten, dass
bei alternativen Ausführungsformen,
die Länge
der aktiven Faser 416 ein beträchtlicher Anteil an der Gesamtlänge der
Schleife 412 sein kann (z. Bsp., bis beinahe zur Hälfte der
Länge insgesamt),
und die vorliegende Erfindung wird dann, nach wie vor funktionieren.
-
Zuerst
wird angenommen, dass das Dotiermittel in der dotierten Faser keinen
thermischen Effekt aufweist, und nur Nichtlinearität besitzt.
Bei Nutzung einer solchen aktiven Faser 416 in Verbindung mit
der vorliegenden Erfindung sind die Anstiegszeit und die Abfallzeit
der, von der Pumpe in die Faser induzierten, nichtlinearen Umschaltung,
relevant für die
Umschalteigenschaften. Die resonante Nichtlinearität ist durch
eine Ansprechzeit τnl charakterisiert. Diese Kenngröße beeinflusst
die Anstiegszeit und die Abfallzeit. Hinsichtlich der Abfallzeit
kann die physikalische Bedeutung von τnl wie
folgt verstanden werden. Ein Stück,
mit einem nichtlinearen Dotiermittel, dotierter Faser wird durch
eine Pumpe optisch angeregt. Nachdem die Pumpe abgeschaltet wurde, klingen
die Elektronen im angeregten Status, exponentiell mit einer Zeitkonstante
ab, die gleich τnl ist (d.h., die Abfallzeit der Phasenverschiebung
ist gleich τnl).
-
Der
Zusammenhang zwischen τnl und der Anstiegszeit ist umfassender,
weil die Pumpkraft eine Rolle spielt. Für die nachfolgende Erörterung
wird angenommen, dass die Wiederholfrequenz der Pumpe niedrig ist
und kleiner als 1/τnl ist. Im Fall von geringer Maximalkraft
der Pumpe, wenn also die maximale Pumpkraft kleiner oder gleich
der Sättigungskraft
des Dotiermittels in der Faser ist, in dem Fall, dass die Breite
des Pumpimpulses mit τpump von Null an gesteigert wird, während die
maximale Pumpkraft konstant gehalten wird, steigt die durch die
Pumpe mit einer gegebenen Signalwellenlänge in die Faser induzierte nichtlineare
Phasenverschiebung ΔΦ linear
mit τpump an. Wenn τpump ungefähr gleich τnl wird,
steigt ΔΦ weiterhin
an, aber mit einer sublinearen Frequenz, die sinkt, während τpump steigt.
Wenn τpump einige τnl beträgt, erreicht
die Phasenverschiebung ΔΦ einen maximalen
(oder asymptotischen) Wert und wächst nicht
mehr, sogar wenn τpump weiter erhöht wird. In der Praxis wird
der Wert von τpump, bei dem die Phasenverschiebung ΔΦ ihren asymptotischen
Wert erreicht hat, oft als etwa 3τnl angenommen. Die Anstiegszeit τrise der
Phasenverschiebung kann daher irgendwo im Bereich von τnl bis
3τnl definiert werden. Für Zwecke der vorliegenden Anwendung
wird τrise als τnl definiert, eine Zeit, zu der die Phasenverschiebung
ungefähr 63%
ihres asymptotischen Werts erreicht hat.
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Wenn
die maximale Pumpkraft erhöht
wird und die vorangehend beschriebenen Schritte wiederholt werden,
steigt die Phasenverschiebung schneller und schneller, während die
maximale Pumpkraft steigt. Dieses Verhalten ist wie folgt zu erklären. Gehen
Sie davon aus, dass die Pumpenergie konstant gehalten wird. Daher
wird bei Herabsetzung der Breite des Pumpimpulses die maximale Pumpkraft
in gleichem Verhältnis
heraufgesetzt, um die Energie konstant zu halten. Während τpump kleiner
als τnl wird, bleibt die Energie, die von der
Pumpe an das Dotiermittel übertragen
wird, die gleiche. Folglich induziert der schmalere Pumpimpuls im
Dotiermittel im Wesentlichen die gleiche Veränderung bei der elektronischen
Besetzung, als wenn τpump gleich τnl wäre. Daher
bleibt die durch die Pumpe induzierte nichtlineare Phasenverschiebung
auch die gleiche. Der Unterschied ist, dass aufgrund des nun kürzeren τpump,
die Zeit, welche die Phasenverschiebung benötigt, um den gleichen Wert
zu erreichen, kürzer
ist (d.h., τrise ist kürzer und im Wesentlichen gleich τpump).
Zusammenfassend sinkt die Anstiegszeit der nichtlinearen Phasenverschiebung,
während
die Breite des Pumpimpulses abnimmt und die Pumpenergie konstant gehalten
wird.
-
Für folgende
Erörterung
wird angenommen, dass die Nichtlinearität der aktiven Faser 416 eine Anstiegszeit τrise hat,
die viel kürzer
als die Durchgangszeit τL des Lichts durch die Schleife 412 ist. Wenn,
zur anfänglichen
Zeit t=0, ein intensitätsstarker
(einige Sättigungsintensitäten) Pumpimpuls,
mit einer Breite von τpump viel kürzer als τrise, über die Pumpeingangsfaser 424 und
den zweiten Koppler (WDM) 422, in die Schleife 412 eingeleitet
wird, induziert das Pumpsignal eine nichtlineare Veränderung des
Indexes, von der Größe von τpump,
in der Faser 416. Wie oben bereits angesprochen, wird angenommen,
dass das optische Eingangssignal ein durchgängiges Wellensignal ist. Beachten
Sie jedoch, dass die vorliegende Erfindung an die Nutzung mit gepulsten
Signalen angepasst werden kann. Dadurch ist die Schleife 410 zu
jeder Zeit mit Signallicht gefüllt,
das sich im Uhrzeigersinn verbreitet, und Signallicht, das sich
entgegen dem Uhrzeigersinn verbreitet. In der dargestellten Ausführungsform
wird die aktive Faser 416 in der Schleife 410 so
positioniert, dass das Signallicht, das sich im Uhrzeigersinn ausbreitet,
sich durch die aktive Faser 416 ausbreitet, kurz nachdem Anregen
des Kopplers 414 an Anschluss D und vor der Ausbreitung
durch die undotierte Faser 418 in Schleife 412,
und so, dass das gegen den Uhrzeigersinn sich verbreitende Signallicht
aus Anschluss C des Kopplers 414 austritt, sich erst durch
die undotierte Faser 418 der Schleife 412 verbreitet
und sich dann, kurz bevor es wieder über den Anschluss D in den
Koppler 414 gelangt, durch die aktive Faser 416 ausbreitet.
Somit weist das gegenläufige
Signal, das aus der Schleife 412 erscheint und in Anschluss
D eintritt, gleich nach Aktivierung der Pumpe, eine nichtlineare
Phasenverschiebung auf. Aber das Signal im Uhrzeigersinn, das sich
mit diesem am Koppler überlagert,
durchlief die nichtlineare Faser τL früher,
als die Faser noch nicht gepumpt war und erfuhr keine nichtlineare
Phasenverschiebung. Infolgedessen besteht eine durch die Pumpe induzierte
unterschiedliche Phasenänderung ΔΦ zwischen
den beiden überlagernden
Signalen. Die Pumpkraft wird gewählt,
so dass ΔΦ = π ist, und
die zwei gegenläufigen Signale
sich in Anschluss 4 konstruktiv wiedervereinen (d.h., die gesamte
Signalkraft wird von Anschluss 3 zu Anschluss 4 umgeschaltet), und
das verbundene Signal über
eine umgeschaltete Ausgabefaser 450 als umgeschaltetes
Ausgabesignal ausgegeben wird.
-
Das
Vorhergehende wird in den 6A, 6B, 6C und 6D dargestellt.
Wenn ein Pumpsignal an das Interferometer, wie in 6A durch
einen Pumpimpuls gezeigt, angelegt wird, verursacht der Pumpimpuls
eine schnelle Veränderung
des Brechungsindexes der aktiven Faser 416. Weil für diese
Erörterung
angenommen wird, dass sich in der Schleife 412 die ganze
Zeit Signallicht ausbreitet, erfahren beide, das sich im Uhrzeigersinn
verbreitende Signallicht und das sich gegen den Uhrzeigersinn ausbreitende
Signallicht, die Veränderung
im Brechungsindex und sind den entsprechenden Phasenverschiebungen
ausgesetzt, die durch die Veränderung
des Brechungsindexes der aktiven Faser 416 verursacht werden.
Wegen der Platzierung der aktiven Faser 416 in der Nähe des Anschlusses
D des Kopplers 414, tritt das sich gegen den Uhrzeigersinn
verbreitende Lichtsignal mit der Phasenänderung aus der aktiven Faser 416 aus
und tritt in Anschluss D des Kopplers 414 ein, kurz nachdem
seine Phase, durch die Veränderung
des Brechungsindexes, verändert
wurde. Dementsprechend wird in 6B die
Phasenänderung ΔΦCCW des, sich gegen den Uhrzeigersinn verbreitenden,
Lichtsignals gezeigt als sofortig nach Auftreten des Pumpimpulses,
mit einer Anstiegszeit, die durch das Ansprechverhalten der aktiven
Faser 416 auf den Pumpimpuls bestimmt wird. (Für die Zwecke
dieser Erörterung
wird angenommen, dass die Längen
der Faser vom zweiten (WDM) Koppler 422 zur aktiven Faser 416 und
die Länge
der aktiven Faser 416 viel, viel kürzer als die Gesamtlänge der
Schleife 412 sind, und die Verzögerungen durch solche kurzen
Faserlängen
in den 6A-6D nicht
dargestellt werden). Obgleich das im Uhrzeigersinn sich ausbreitende
Lichtsignal ebenso eine sofortige Phasenänderung erfährt, muss das, sich im Uhrzeigersinn
verbreitende Lichtsignal erst die gesamte Länge der undotierten Faser 418 in
der Schleife 412 durchlaufen, bevor irgendwelches Signallicht
des sich im Uhrzeigersinn verbreitenden Lichts das eine Phasenänderung
erfuhr, in den Anschluss C des Kopplers 414 eintritt. Wiederum
die relativ kurze Entfernung zwischen den zwei Kopplern 414 und 422 nicht
beachtend, erscheint daher die Phasenänderung des sich im Uhrzeigersinn
ausbreitenden Lichts an Anschluss C des Kopplers 414, zu
einer Zeit, die durch die Signallaufzeit τL der
Schleife 412 verzögert
wird, wie in 6C dargestellt. Während der
Signallaufzeit τL umfasst das Signallicht der Schleife 412,
das sich im Koppler 414 verbindet, das sich gegen den Uhrzeigersinn
ausbreitende Lichtsignal, das eine Phasenänderung erfahren hat, und das
sich im Uhrzeigersinn verbreitende Licht, das die aktive Faser 416 passierte,
bevor der Pumpimpuls aktiviert wurde. Daher haben die zwei gegenläufigen Lichtsignale,
die sich im Koppler 414 verbinden, während der Zeit τL eine
unterschiedliche Phasenverschiebung. Die Stärke des Pumpimpulses und die
Länge der
aktiven Faser 416 werden so ausgewählt, dass die unterschiedliche
Phasenverschiebung π beträgt. Daher
verbinden sich die gegenläufigen
Lichtsignale, statt in Anschluss A des Kopplers 414, konstruktiv
in Anschluss B des Kopplers 414, und werden daher von diesem als
umgeschaltetes Signal ausgegeben, wie durch den flachen Anteil des
Impulses in 6D dargestellt.
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Die
in 5A dargestellte vorliegende Erfindung schaltet
das Ausgangssignal automatisch zurück zum Anschluss des ursprünglichen
Kopplers, wenn das sich im Uhrzeigersinn verbreitende Signallicht,
mit der Phasenänderung,
den Anschluss C des Kopplers 414 erreicht. Insbesondere
erreicht, wie in 6C dargestellt, die Phasenverschiebung ΔΦCW des sich im Uhrzeigersinn verbreitenden
Lichtsignals den Anschluss C des Kopplers 414 am Ende der
Verzögerungszeit τL,
wobei zu dieser Zeit die zwei Phasenänderungen (6B und 6C)
im Wesentlichen gleich sind. Also verbinden sich, am Ende der Zeit τL,
die beiden gegenläufigen
Signale konstruktiv an Anschluss A des Kopplers 414 und
im Wesentlichen wird über
Anschluss B des Kopplers 414 kein Licht ausgegeben. Wie
in 6D gezeigt, schaltet sich dadurch das Ausgangssignal
ab. Durch Einstellung der Länge
von Schleife 412 (einschließlich der Länge der aktiven Faser 416),
kann die Breite des Ausgangsimpulses in 6D kontrolliert
werden.
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Hinsichtlich
der Abfallzeit der Umschaltung kann anfänglich angenommen werden, dass
die Veränderung
des Indexes mit einer Zeitkonstante τnl auf Null
zurückkehrt
(was stimmt, außer
wenn Maßnahmen
zum ,depumping' beteiligt
sind, die zum Beispiel gelehrt werden in: J.W. Arkwright u. a.,
An investigation of Q-switched induced quenching of the resonant nonlinearity
in neodymium doped fibers, JOURNAL OF LIGHTWAVE TECHNOLOGY, Band
14, Nr. 1, Januar 1996, Seiten 110-120), und dass die Zeitkonstante τnl viel
größer als τL ist.
Dann, bei t=τL, läuft
das Signal im Uhrzeigersinn durch die aktive Faser und ist nominell
der gleichen Phasenverschiebung ausgesetzt, wie das Signal gegen
den Uhrzeigersinn τL vorher erfuhr. Daher haben die beiden Signale
nominell die gleiche Phase, und das Signal kehrt zu Anschluss A
des Kopplers 414 zurück
und von dort zu der nicht umgeschalteten Ausgangs-Faser 440.
Ein besonderes Merkmal der vorliegenden Erfindung ist, dass sogar,
wenn das Ansprechverhalten langsam ist, der Schalter vergleichbar
schnell ausgeschaltet werden kann, vorausgesetzt, die Durchgangszeit τL ist
ausreichend kurz (d. h., die Länge
der Schleife 412 ist kurz). Das Vorangehende setzt voraus,
dass die Dauer des Pumpimpulses und die Zeit, die das Licht benötigt, durch
die aktive Faser 416 zu gelangen, geringer sind als die
Durchgangszeit τL der Schleife.
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Eine
Beschränkung
des Vorangehenden ist, dass nach t=τL kein
anderer Pumpimpuls angelegt werden sollte, bis t gleich groß ist wie
ein bis zu einigen τnl, damit die Nichtlinearität auf Null
zurückkehren kann.
Eine frühere
Anwendung eines Pumpimpulses wird nicht die notwendige Veränderung
des Indexes erzeugen (sofern nicht eine höhere Pumpkraft angelegt wird),
weil die Elektronen des Dotiermittels sich teilweise noch im angeregten
Zustand befinden. Deshalb ist die maximale Wiederholungsrate der
Umschaltung ungefähr
1/τnl.
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Die
Grundbedingung, die erfüllt
sein muss, ist, dass das Dotiermittel eine sehr kurze nichtlineare Anstiegszeit
haben muss und zwar τrise << τL.
Zweckmäßigerweise
ist die Länge
Lactive der aktiven Faser 416 viel,
viel kürzer
als die Gesamtlänge
L der Schleife 412 und zwar Lactive << L. Weil τL=nL/c
ist, wobei c die Lichtgeschwindigkeit darstellt und π der Brechungsindex
der Faser ist, muss die Länge
der Schleife 412 ausreichend lang sein, um τL viel
größer als τrise zu
gestalten. Zum Beispiel muss, wenn τrise = 1
Nanosekunde ist, eine Länge
gewählt
werden, die zumindest gleich ist zu L=τrisec/n
(mit c≈3·108 Meter/Sekunde und n≈1.45) oder 0.21 Meter. Eine Länge von
1 Meter wäre
geeignet. Allerdings wird bei τrise = 1 Mikrosekunde die minimale Länge L≈210 Meter, was
unerschwinglich ist, wenn man die Größe und Kosten des Schalters
gering halten will. Viele der nichtlinearen Dotiermittel, die bislang
erkannt und getestet wurden, haben Abfallzeiten τnl im
Bereich von 100 Mikrosekunden bis zu 1 Millisekunde. Mit solchen
würde diese
vorgeschlagene Anordnung noch funktionieren, aber die Wiederholungsraten
sind dann auf 1-10 kHz beschränkt.
Wiederum kann die Anstiegszeit durch härteres Pumpen verkürzt werden (d.
h., Lieferung des gleichen Betrags Energie in kürzerer Zeit).
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Um
das Vorangehende zusammenzufassen, nutzt die typische Ausführungsform
ein Dotiermittel mit einer so schnell wie möglichen nichtlinearen Ansprechzeit τnl (obwohl
einige Millisekunden funktionieren würden, wenn keine sehr schnelle
Wiederholrate gewünscht
wird) und pumpt die Faser 416 mit einer ausreichend hohen
maximalen Pumpkraft, so dass die nichtlineare Anstiegszeit des Indexes τrise so kurz
wie möglich
ist. Durch Auswahl einer Schleifenverzögerung von τL länger als τrise,
kann ein gegen Umwelteinflüsse
beständiger
Schalter mit einer Anstiegszeit τrise, einer Einschaltdauer τL,
Abfallzeit τnl und einer maximalen Wiederholzahl von
ungefähr 1/τnl produziert
werden.
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Die
gegenwärtige
Erfindung wird nun im Zusammenhang mit einem Dotiermittel mit überwiegend
thermischen Effekten betrachtet. Die Anstiegszeit der Veränderung
des Indexes wird nun dadurch diktiert, wie schnell Hitze im Dotiermittel
erzeugt wird. Das hängt
von der Länge
des Pumpimpulses ab und der Zeitkonstante der Entstehung der Schallquanten. Das
letztere hängt
von der Spektroskopie des Dotiermittels ab, insbesondere dem energetischen
Abstand zwischen den Niveaus, die an der durch Cluster (Ansammlung
von Atomen bzw. Molekülen)
verursachten, strahlungslosen Entspannung beteiligt sind, aber das
kann sehr schnell ablaufen (d.h., im Bereich von Nanosekunden oder
weniger). Wenn die Pumpimpulse vergleichbar kurz sind, wird die
Hitze im Bereich von Nanosekunden oder kürzer in die Faser eingebracht.
Die Anstiegszeit der Phasenänderung
des Signals, d.h., wie schnell das Signal zu Ausgang B des Kopplers 414 umgeschaltet
wird, wird sich ebenfalls in diesem Bereich befinden. Die erste
notwendige Bedingung für
dieses Ereignis ist (d.h., für
das Signal entgegen dem Uhrzeigersinn, dass es eine geringfügige Phasenänderung
während
des größten Teils von τL erfährt), dass τL im
Vergleich zur Anstiegszeit der Veränderung des Indexes τrise lang
ist, d.h., dass τL=nL/c>τrise ist.
Zum Beispiel muss L, wenn τrise = 1 Nanosekunde beträgt, zumindest ungefähr 21 Zentimeter
sein. Ein möglicher
Kompromiss wäre
die Nutzung einer Länge
zweimal so lang oder länger.
Die zweite notwendige Bedingung ist, dass die Länge der Faser 416,
in der der thermische Effekt stattfindet, viel kürzer ist als die Gesamtlänge der
Schleife 412 (d.h., die Länge der Faser 416 ist
viel kürzer
als die Summe der Länge
der aktiven Faser 416 und der undotierten Faser 418).
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Um
die Wirkung der Abfallzeit zu bestimmen, kann angenommen werden,
dass die Schleife eine Durchgangszeit τL<<τth hat, so dass die Hauptursache für das Zurückschalten
des Ausgangssignals zum nicht umgeschalteten Anschluss die Wirkung der
Sagnac-Schleife ist. Es bestehen zwei Systeme von vorherrschendem
Interesse, und zwar niedrige und hohe Wiederholungsraten der Pumpe.
Wenn die Wiederholungsrate niedrig ist, d.h., wenn die Zeit zwischen
aufeinander folgenden Impulsen größer als die thermische Ansprechzeit τth 0 ist, wird die Abfallzeit der thermischen
Veränderung
des Indexes in der Ordnung von τth 0 sein. (τth 0 wird hierbei wiederum in der Bedeutung,
der Abfallzeit der thermischen Veränderung des Indexes, genutzt,
wenn ein einzelner Pumpimpuls angewendet wird.) Zu Zeit t=τL,
erreicht das Signal entgegen dem Uhrzeigersinn die aktive Faser 4l6 und
erfährt
auch eine Phasenverschiebung. Weil τL<<τth ist, ist die von der Pumpe induzierte Veränderung
des Indexes während
der Dauer t=τrise bis t=τL nur
minimal abgeklungen, und die Phasenverschiebung, die das Signal
entgegen dem Uhrzeigersinn erfahren hat, ist fast die gleiche, wie
das vorher vom Signal im Uhrzeigersinn erfahrene τL.
Daher haben am ersten Koppler 414, bei t>τL, die
beiden neu verbundenen Signale beinahe die gleiche Phasenverschiebung
erfahren. Daher überlagern
sich die beiden Signale in Anschluss A des Kopplers konstruktiv,
und das zusammengeschlossene Signal wird über die nicht umgeschaltete
Ausgangs-Faser 440 (Anschluss 3) ausgegeben. Wiederum zwingt der
Sagnac-Aufbau das Gerät
zu einer schnellen Umschaltung, verglichen mit der Abfallzeit der
aktiven Faser.
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Gewöhnlich ist
die Anstiegszeit der von der Pumpe induzierten Phasenänderung
abhängig
von der Länge
der aktiven Faser 416, von der zeitlichen Breite des Pumpimpulses,
und von der Ansprechzeit des Dotiermittels. Im Fall eines rein thermischen
Dotiermittels hängt
die Ansprechzeit des Dotiermittels von der Spektroskopie des Dotiermittels
und der Pumpwellenlänge
ab. Im Fall eines nichtlinearen Dotiermittels hängt die Ansprechzeit des Dotiermittels insbesondere
von der Spektroskopie des Dotiermittels und der maximalen Pumpkraft
ab. In der aktuellen Anwendung wird angenommen, dass die Länge der
aktiven Faser 416 ausreichend kurz ist, und die Breite
der Pumpimpulse ausreichend kurz ist, so dass die Anstiegszeit der
Phasenänderung
nicht durch die Länge
der aktiven Faser 416 eingeschränkt wird. Vielmehr wird die
Anstiegszeit der Phasenänderung
hauptsächlich
durch die Anstiegszeit des Dotiermittels gesteuert. Obgleich die
Abfallzeit der durch die Pumpe induzierten Phasenänderung
auch von der Länge
der Faser 416 und der Ansprechzeit des Dotiermittels abhängt, wird
in ähnlicher
Weise für Zwecke
der vorliegenden Anwendung angenommen, dass die Länge der
aktiven Faser 416 ausreichend kurz ist, so dass die Phasenänderung
hauptsächlich durch
die Abfallzeit des Dotiermittels gesteuert wird.
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5B stellt
eine alternative Ausführungsform
zur Ausführungsform
in 5A dar. In 5B werden ähnliche
Elemente wie in 5A bezeichnet. Im Unterschied
zu 5A legt die Ausführungsform der 5B den
Pumpimpuls von außerhalb
der Schleife 412 an, und daher wird auch kein Koppler 422 in
der Schleife 412 nötig.
Insbesondere wird ein zweiter optischer Zirkulator 460 in
die umgeschaltete Ausgangs-Faser 450 eingesetzt. Der zweite
optische Zirkulator 460 hat einen ersten Anschluss auf
der linken Seite, der Licht von Anschluss B des Kopplers 414 erhält und das Licht
an einen zweiten Anschluss rechts weiterleitet, der mit Anschluss
4 verbunden ist, so dass das Licht, wie auch vorher, als das Ausgangssignal
zur Verfügung
gestellt wird. Ein dritter Anschluss des zweiten optischen Zirkulators 460 erhält, wie
unten gezeigt, Pumplicht von der Pumpeingangs-Faser 424 und
leitet das Pumplicht an Anschluss B des Kopplers 414 weiter.
Wie oben bereits in Verbindung mit dem optischen Zirkulator 432 beschrieben,
zirkuliert der zweite optische Zirkulator 460 das Licht
nur in einer Richtung (z. Bsp. im Uhrzeigersinn), nur von einem
Anschluss zum nächsten
Anschluss. Somit wird das gesamte Pumplicht an Anschluss B des Kopplers 141 bereitgestellt,
und das gesamte Ausgangslicht von Anschluss B des Kopplers 414 liegt
als umgeschaltetes Ausgangssignal an Anschluss 4 an. Beachten sie, dass
der Koppler 414 vorzugsweise ein Koppler im Wellenlängenmultiplexverfahren
(WDM) ist, der 50% des Lichts auf Signalwellenlänge koppelt und 0% des Lichts
mit Pumpwellenlänge.
Daher wird im Wesentlichen das gesamte Pumplicht an die Schleife 412 gekoppelt,
um in Uhrzeigerrichtung zu kreisen, und breitet sich daher in der
aktiven Faser 416 aus, wo es absorbiert wird.
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Eine
alternative Ausführungsform
des Aufbaus in Darstellung 5B könnte das Umkehren der Richtung
des Pfeils im Zirkulator 460 und Einspeisung der Pumpkraft
der Pumpquelle 420 über
Anschluss 4 sein. Eine weitere alternative Ausführungsform könnte das
Einfügen
eines WDM-Kopplers an Anschluss 1 sein, und Nutzung desselben
zur Einspeisung von Pumplicht der Pumpquelle 420 in die Schleife 410.
Das Kopplungsverhältnis
des WDM-Kopplers 414 auf Pumpwellenlänge würde dann 100% betragen müssen, wenn
gewünscht
wird, dass der Pumpimpuls erst die aktive Faser 416 durchquert,
bevor er in die undotierte Faser 418 übergeht.
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Es
sollte erkannt werden, dass es in den Ausführungsformen der 5A und 5B wünschenswert
sein könnte,
die Kerr Phasenverschiebung, die in die undotierte Faser 418 induziert
wird, zu minimieren. Wenn das der Fall ist, kann diese Minimierung
eingebaut werden, indem die Pumpe so angelegt wird, dass das Pumplicht
durch die aktive Faser 416 gelangt (wo es zumindest teilweise
absorbiert wird), bevor es durch die undotierte Faser 418 passiert,
wie beispielsweise in der besonderen Ausführungsform der 5A erreicht
wird. Wenn der Kerr-Effekt, verglichen mit der Phasenverschiebung in
der aktiven Faser 416, schwach ist, dann ist die Platzierung
des Einspeisungsanschlusses für
die Pumpe nicht entscheidend. Andererseits, wenn der Kerr-Effekt,
verglichen mit der Wirkung in der aktiven Faser 416, stark
ist, sollte die Pumpe nahe der aktiven Faser 416 einspeisen
und zuerst in die aktive Faser 416.
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Der
Betrieb der Ausführungsformen
der 5A und 5B ist
in den 6A, 6B, 6C und 6D dargestellt,
wobei 6A einen typischen Pumpsignalimpuls
darstellt, der auf den Sagnac-Schalter aus 5A oder
den Sagnac-Schalter aus 5B angewendet
wird; 6B zeigt die relative Phasenänderung
des sich entgegen dem Uhrzeigersinn verbreitenden Signals als Antwort
auf den thermischen Effekt des Pumpsignalimpulses der 6A; 6C zeigt
die relative Phasenänderung
des sich im Uhrzeigersinn verbreitenden Signals als Antwort auf
den thermischen Effekt des Pumpsignalimpulses der 6A;
und 6D stellt das umgeschaltete Ausgangssignal dar,
das vom Unterschied in der relativen Phasenänderung bei den Signalen in
den 6B und 6C im
Uhrzeigersinn und entgegen des Uhrzeigersinns resultiert.
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Es
sollte erkannt werden, dass jeder von der Pumpe abhängige Mechanismus,
der eine vergleichbare zeitliche Phasenänderung im sich in der Faser verbreitenden
Licht erzeugt, genutzt werden kann, die vorliegende Erfindung zu
realisieren, und zwar durch Auswahl einer Schleifenlänge, so
dass die Verzögerung τL durch
die Schleife länger
sein sollte als die Anstiegszeit des von der Pumpe abhängigen,
Mechanismus, der die Phasenänderung
auslöst
und kürzer
als die Abfallzeit des Mechanismus.
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Der
zweite Fall gilt für
eine hohe Pumpwiederholfrequenz, d.h., aufeinander folgende Pumpimpulse
mit einem Abstand von ΔτP ≤ τth 0. Es wurde gezeigt, dass die Abfallzeit
des thermischen Indexes dann gleich zu ΔτP – τrise ist,
d.h., kürzer
als beim Pumpen mit niedrigen Wiederholfrequenzen. Wie oben besprochen,
schaltet das Sagnac-Interferometer bei τL<<ΔτP automatisch
das umgeschaltete Ausgangssignal, zu einer Zeit gleich τL,
aus. Weil, wie oben beschrieben, τth abnimmt, während die Pumpwiederholfrequenz
steigt, steigt die Wiederholungsrate des Schalters mit der Pumpwiederholfrequenz. In
der Praxis ist eine hohe Wiederholfrequenz schwierig zu erreichen,
weil dafür
eine sehr hohe durchschnittliche Pumpkraft notwendig ist und ein dementsprechender
hoher Temperaturanstieg der Faser. (Zum Beispiel kann ein Temperaturanstieg von
mehr als 100°F,
sogar mit mittelmäßiger durchschnittlicher
Pumpkraft, einfach erreicht werden.) In der Praxis kann eine höhere Ordnung
der Wiederholfrequenz, durch extra Einrichtungen zur Faserkühlung, erreicht
werden.
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Beachten
sie, dass die Abfallzeit ausreichend lang sein sollte, damit das
Signal im Uhrzeigersinn und das Signal entgegen dem Uhrzeigersinn im
Wesentlichen die gleiche Phasenänderung
erfahren, obwohl sie die aktive Faser 416 zu unterschiedlichen,
um die Schleifendurchgangszeit τL verschiedenen, Zeiten passieren. Wenn die
durch den thermischen Effekt verursachte Phasenverschiebung zwischen
dem Zeitpunkt, zu dem das entgegen dem Uhrzeigersinn gerichtete
Signal durch die aktive Faser 416 läuft und dem Zeitpunkt zu dem
das dazugehörende
Signal in Uhrzeigerrichtung durch die aktive Faser 416 läuft, erheblich
abklingt, werden die zwei Signale unterschiedliche Phasenverschiebungen
erfahren. Der Unterschied bei den Phasenverschiebungen wird verhindern,
dass das Ausgangssignal vollständig
auf den nicht umgeschalteten Anschluss 3 zurückgeschaltet wird. Daher könnte das
Absorptionsverhältnis
des Signals, im nicht umgeschalteten Anschluss 3, zum Signal im
umgeschalteten Anschluss 2, für
manche Anwendungen nicht hinreichen, die ein hohes Absorptionsverhältnis benötigen. Deshalb
ist eine Abfallzeit, die kleiner als die Durchgangszeit τL der
Schleife ist, vorzuziehen. Da besteht darum ein Ausgleich zwischen
dem Absorptionsverhältnis
und der Wiederholungsrate. Insbesondere bringen längere Abfallzeiten
hohe Absorptionsverhältnisse
und niedrigere Wiederholfrequenzen ein, wobei kürzere Abfallzeiten niedrigere
Absorptionsverhältnisse
und höhere
Wiederholfrequenzen ergeben.
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Als
Anwendung des vorangehenden Prinzips auf den Betrieb des Schalters
und die Abhängigkeit von
der Pumpkraft, wie vorher beschrieben, im Zusammenhang mit der vorliegenden
Erfindung, wird die Verwendung von Nd3+ als
nichtlineares Dotiermittel erwogen. Es wird angenommen, dass der
thermische Effekt, verglichen mit dem nichtlinearen Effekt (d.h.,
in dem Fall, dass die Pumpwellenlänge ungefähr 800 Nanometer beträgt), gering
ist. Die Lebensdauer des angeregten Niveaus von Nd3+ in
Silica, und daher auch τL, liegt typischerweise im Bereich von 400
Mikrosekunden. Bei einer Faser mit starken optischen Beschränkungen
kann die Sättigungskraft
in der Ordnung von 5 Milliwatt liegen. Wenn die Faser mit Impulsen,
die einen niedrigen Arbeitszyklus haben (niedrig im Vergleich zu
1/400 Mikrosekunden oder ungefähr
2.5 kHz), auf einem Kraftniveau von 5 Milliwatt, gepumpt wird, ist
die Anstiegszeit τrise der nichtlinearen Phasenverschiebung,
mit den oben besprochenen Einschränkungen, auch im Bereich von 400
Mikrosekunden. Weil die Verzögerung
durch die Schleifenlänge 412 länger als τrise sein
muss, muss eine sehr lange Faser, im Bereich von mindestens 160
Kilometern, genutzt werden. Weil eine so lange Faser praktisch unmöglich ist,
sollte eine bessere Anwendung des Dotiermittels erreichen, dass
die Faser auf einem viel höheren
Kraftniveau gepumpt wird, z. Bsp., hundertfach stärker. Speziell
Pumpimpulse mit einer Breite von 4 Mikrosekunden und einer maximalen
Kraft von 500 Milliwatt können
verwendet werden, um die gleiche Pumpenergie, mit wesentlich höherer Pumpkraft,
zur Verfügung
zu stellen. In einem solchen Fall wird die Anstiegszeit auf circa
4 Mikrosekunden reduziert, und die mindestens notwendige Schleifenlänge sinkt
um den Faktor 100 auf ungefähr 1600
Meter.
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Ähnliche
numerische Berechnungen können auch
für andere
Dotierungsstoffe durchgeführt
werden. Zum Beispiel hat ein optimiertes Dotiermittel zweckmäßigerweise
eine minimale Schaltkraft entsprechend einer Sättigungskraft von 2 Milliwatt,
unabhängig
von τnl, während τnl prinzipiell
nicht kürzer als
ein paar Nanosekunden sein kann (abhängig von verschiedenen Eigenschaften
des Dotiermittels). In einem Beispiel, bei dem das Dotiermittel
ein τnl von 1 Mikrosekunde hat und mit Pumpimpulsen
einer maximalen Kraft von 200 Milliwatt gepumpt wird, und eine Pumpbreite τpump von
10 Nanosekunden hat, wird die Anstiegszeit τrise des
Schalters auch 10 Nanosekunden betragen. Die im Minimum notwendige
Faserlänge
wird dann sehr kurz sein (d.h. circa 4 Meter). Wenn eine Faserlänge, von
zum Beispiel 4 Metern, verwendet wird, und vorausgesetzt wird, dass
die Länge
des dotierten Bereichs viel kürzer
als 2 Meter ist (wie bei einem solchen Dotiermittel der Fall sein würde), beträgt der umgeschaltete
Impuls 20 Nanosekunden. Diese umgeschaltete Impulsbreite
ist viel kürzer
als ein τnl von 1 Mikrosekunde. Das Produkt von Leistung
und Gesamtlänge,
die für
diesen Schalter notwendig ist, beträgt daher 0.2 Watt mal 4 Meter (d.h.,
0.8 Watt pro Meter). Das Produkt der Leistung multipliziert mit
der Länge
dotierter Faser ist sogar kürzer – typischerweise
im Bereich von 0.1 bis 1.0 Watt pro Millimeter. Diese Produkte sind
bedeutend geringer als das Produkt, das für Sagnac-Schalter mit Silicafasern,
auf Basis des Kerr-Effekts, notwendig wäre, für welche das Produkt aus Leistung
und Länge
des Kerr-Effekt Schalters typischerweise im Bereich einiger hundert
Watt pro Meter liegt. (Siehe: N.J. Doran u. a., Experimental Investigations
of All-Optical Switching in Fibre Loop Mirror Device, ELECTRONIC
LETTERS, Band 25, Nr. 4, 18. Februar 1989, Seiten 267-269; und M.
Jinno u. a., Demonstration of laser-diode pumped ultrafast all-optical switching
in a nonlinear Sagnac interferometer, ELECTRONICS LETTERS, Band
27, Nr. 1, 3. Januar 1991, Seiten 75-76.)
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Einer
der Vorteile des Sagnac-Schalters 400 ist seine Unempfindlichkeit
gegenüber
langsamen äußeren Störungen.
Wie langsam, hängt
von der Schleifenlänge
L ab. Wenn zum Beispiel die Temperatur in einem Teil der Schleife 412 durch
externe Beheizung, in einer Zeitskala, die langsamer als τL ist, verändert wird,
werden die Signale im Uhrzeigersinn und entgegen dem Uhrzeigersinn
nominell die gleiche Phasenänderung
erfahren, und die Ausgabe des Schalters wird unverändert bleiben.
In ähnlicher
Weise ist der Sagnac-Schalter 400 unempfindlich gegenüber langsamen
Schwankungen der Temperaturanstiege. Falls das Dotiermittel thermische
Prozesse vorweist, ist der Schalter 400 ebenso unempfindlich gegenüber Veränderungen
am Index des Beharrungszustands, aufgrund von langsamen Veränderungen
der Pumpkraft, hinsichtlich der Verzögerung τL innerhalb
der Schleife 412.
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Ein
zweiter Vorteil der vorliegenden Erfindung, wie oben beschrieben,
ist, dass der Sagnac-Schalter 400 einen
automatischen Mechanismus bereitstellt, um das Signal sehr rasch
auszuschalten, sogar wenn die Nichtlinearität des Dotiermittels selbst
eine lange Abfallzeit hat. Das bedeutet, dass viele Dotiermittel,
die in anderen Interferometern nicht verwendbar wären, im
Sagnac-Schalter 400 genutzt werden können.
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Ein
dritter Vorteil ist, dass die Einschaltdauer des Schalters, durch
Regulierung der Länge
L der Schleife 412, eingestellt werden kann.
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Ein
vierter Vorteil der vorliegenden Erfindung ist, dass hohe Konzentrationen
von Dotiermitteln in einem thermischen Sagnac-Schalter 400 verwendet werden
können.
Hohe Konzentrationen in silikastischen basierenden, Gläsern resultieren
im Allgemeinen in Clusterbildung, in denen viele Teilchen des Dotiermittels
(z. Bsp., Ionen) dicht nebeneinander liegen, statt gleichmäßig in der
Glassgrundmasse verbreitet zu sein. Im Unterschied zu vereinzelten
Ionen unterliegen Ionen in Clustern den Gesetzmäßigkeiten von Abklingeffekten
(Cross-Relaxation). Es wird Energie zwischen Ionen in Clustern ausgetauscht, was
zu Verlusten bei der elektronischen Besetzung durch strahlungslose
Mechanismen führt.
Dieser Effekt ist nachteilig für
den nichtlinearen Effekt, weil der nichtlineare Effekt sich auf
die Verursachung einer großen
Veränderung
der elektronischen Besetzung, mit so kleiner Pumpkraft wie möglich, verlässt. Cluster
erhöhen
die notwendige Maximalkraft zum Erhalt eines bestimmten Levels von
Veränderung
an der Besetzung und verringern so den Beitrag zum nichtlinearen
Effekt. In ähnlicher
Weise fügen
Cluster strahlungslose Prozesse hinzu, d.h., sie erhöhen die Prozentzahl
absorbierter, in Hitze umgewandelter, Energie, die genutzt werden
kann, um eine thermische Phasenänderung
hervorzurufen. Um von Nutzen zu sein, muss die strahlungslose Zeitkonstante
in den Clustern sehr kurz sein, was für gewöhnlich stimmt. (Siehe: M.K.
Davis u. a., Characterization of Clusters in Rare Earth-Doped Fibers
by Transmission Measurement, JOURNAL OF LIGHTWAVE TECHNOLOGY, Band
13, Nr. 2, Februar 1995, Seiten 120-126.) Daher kann ein thermischer
Sagnac-Schalter 400, in Übereinstimmung mit der vorliegenden
Erfindung, eine stark dotierte aktive Faser 416 nutzen,
mit dem Vorteil, dass die aktive Faser 416 nun kürzer sein
kann. Daher kann die Schleifenlänge
L kürzer
sein, und die Zeit, während
der der Schalter an ist, kann kürzer
sein.
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Ein
fünfter
Vorteil der vorliegenden Erfindung ist, dass im Unterschied zu anderen
Interferometern der Sagnac-Schalter 400 keine kurze nichtlineare
Faser 416 erfordert. Bisher war das Feld resonanter Nichtlinearität beschränkt durch
die Tatsache, dass Fasern nicht stark dotiert werden konnten, weil
die meisten Dotiermittel in silikastischen Gläsern schlecht löslich waren.
Daher werden lange Fasern (in der Ordnung von 1 Meter) benötigt, und
die Schalter (z. Bsp., Mach-Zehnder Schalter) sind unbeständig gegen
Umwelteinflüsse.
Im Sagnac-Schalter 400 werden, in Übereinstimmung mit der vorliegenden Erfindung,
diese Beschränkungen
vollständig
aufgehoben, und viele Dotiermittel die in anderen Interferometern
unbrauchbar sind, können
im Sagnac-Schalter 400 verwendet werden.
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Ein
sechster Vorteil der vorliegenden Erfindung ist, dass der Betrieb
des Schalters von der Polarisierung der Pumpe wenig bis gar nicht
abhängt. Bei
der Nutzung des thermischen Effekts tritt bei den meisten Dotiermitteln
bei der Absorption von Pumpphotonen und Umwandelung von Pumpphotonen
in Hitze, mit der gleichen Wirksamkeit und Geschwindigkeit, bei
jeder Polarisierung des Pumplichts, auf. Das ist sehr günstig, weil
in einer Faser der Zustand von der Polarisierung der Pumpe durch
Umwelteinflüsse
variiert, und insbesondere mit veränderlicher Temperatur und Druck
schwankt. In einem auf dem Kerr-Effekt
basierenden Faserschalter, hängt
die Schaltkraft, die benötigt
wird die Umschaltung zu induzieren, von der Umgebungstemperatur,
dem Druck und ähnlichem
ab, es sei denn, zum Beispiel eine Faser, welche die Polarisierung
unterstützt,
zur Bildung der Schleife oder eine polarisierte Pumpe genutzt wird.
In der vorliegenden Erfindung, hängt,
bei Nutzung des nichtlinearen Effekts, die durch die Pumpe induzierte
Phasenverschiebung von der relativen Polarisierung der Pumpe und
dem Signal in der aktiven Faser 416 ab; die Abhängigkeit
ist jedoch klein, so dass die Schaltkraft sehr wenig von der Polarisierung der
Pumpe abhängen
wird. (Siehe: R.W. Keys u. a., Polarisation-Dependent Gain in Erbium-Doped
Fibers, PROCEEDINGS OF THE OPTICAL FIBER COMMUNICATION CONFERNCE,
OSA TECHNICAL DIGEST SERIES NO.4, 1994, Seiten 306-307.)
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Eine
erste Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung für
den thermischen Sagnac-Schalter 400 nutzt eine, mit dreifach
ionisiertem Samarium (Sm3+) dotierte, aktive
Faser 416. Dieses Dotiermittel bietet ein sehr breites
Absorptionsband oberhalb von ungefähr 1,1 Mikron, das sehr stark
strahlungslos ist. Es wurde vorausberechnet, dass nahezu 100% der
in diesem Band absorbierten Pumpkraft in Hitze umgewandelt wird,
mit einer Zeitkonstante im Bereich von Nanosekunden, was eine schnelle
Anstiegszeit für die
thermische Veränderung
des Indexes bedeutet. Wie oben ausgeführt, sind voraussichtlich hohe
Konzentrationen (d.h., kurze Fasern) dieses Dotiermittels möglich. Die
Pumpquelle 420 ist zweckmäßigerweise eine Laserdiode
bei 1,48 Mikron oder ein Halbleiterlaser mit ungefähr 1,55
Mikron oder 1,3 Mikron. Das Signal muss sich in einem transparenten
Bereich des Dotiermittels befinden, was bei Samarium in den Fenstern
zwischen 0,55-1,0 Mikron oder 1,6-2 Mikron (ungefähr) günstig liegt.
Die aktive Faser 416 besteht zweckmäßigerweise aus einigen Dezimetern (z.
Bsp., 20 Zentimeter) Faser, die einige Tausend Mikromol pro Mol
(ppm) (z. Bsp., 5000 Mikromol pro Mol) Sm3+ enthalten.
Die Schleife 412 hat eine Gesamtlänge L in der Ordnung von 1
Meter oder sogar weniger, abhängig
von der benötigten
Abfallzeit.
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Andere
dreifach ionisierte seltene Erden können auch für thermisches Umschalten genutzt werden.
Insbesondere Terbium (Tb3+) oder Praseodym
(Pr3+) können
angewandt werden. Tb3+ kann mit einem Faserlaser
von 1,6 Mikron, der mit Er dotiert ist, gepumpt werden und wird
Signale im Bereich von 700 Nanometer bis 1400 Nanometer umschalten. Pr3+ kann mit einer Laserdiode bei 1.48 Mikron
gepumpt werden und wird Signale im Bereich von 650 Nanometer bis
1200 Nanometer umschalten.
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Eine
zweite Ausführungsform
für einen
thermischen Sagnac-Schalter 400 nutzt eine aktive Faser 416,
die mit Übergangsmetall,
wie etwa doppelt ionisiertem Kobalt (Co2+),
dotierte ist, das eine starke und umfangreiche Absorption, die um
ungefähr
0,7 Mikron gruppiert ist und stark strahlungslos ist, bietet. Messungen
zeigen, dass ungefähr
30-40% der absorbierten Pumpkraft, mit einer Ansprechzeit von 10 Nanosekunden
oder weniger, in Hitze umgewandelt wird. Co2+ absorbiert
stark, und große
Konzentrationen von Co2+ sind in silikastischen
Gläsern
möglich. Zum
Beispiel wurde vollständige
Absorption bei ungefähr
700 Nanometern mit hoher Stärke,
in einer 2-Millimeter Faser, die mit ungefähr 10600 Gewichtsteilen pro
Million Teile Co2+ dotiert war, vorgeführt. Die Pumpe
befindet sich zweckmäßigerweise
im Bereich von 700 nm, und das Signal ist, im relativ schmalen transparenten
Fenster von Co2+ dotierter Silica bei ungefähr 830 Nanometern,
vorteilhaft. Die aktive Faser 416 kann einige wenige Millimeter
Faser darstellen, die ein paar Tausend Gewichtsteile pro Million Teile
Co2+ enthalten. Die Schleife muss in der
Ordnung von ein paar Metern sein, so dass τL die
Anstiegszeit der thermischen Veränderung
des Indexes (einige Nanosekunden, abhängig von der Breite des Pumpimpulses) übersteigt.
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Andere Übergangsmetalle
sind möglich.
Insbesondere absorbieren dreifach bis fünffach ionisierte Vanadiumionen
(Vn+) in silikastischem Glas stark und umfangreich
im Bereich von 900 nm. Vor allem eine beispielhafte Faser verwandelte
55% des Pumplichts in Hitze. Ionisiertes Vanadium kann in Silica,
mit einer ausreichend hohen Konzentration, um die Nutzung von millimeterlangen
Fasern möglich
zu machen, dotiert werden. Die Absorption des ionisierten Vanadiums
nimmt gewöhnlich
mit steigender Wellenlänge
ab, und beträgt
ein wenig über
1,5 Mikron. Daher kann ein Sagnac-Schalter 400 mit einer, mit
ionisiertem Vanadium dotierten aktiven Faser 416, einen
guten Schalter mit Kommunikationsfenster bei 1,5 Mikron darstellen.
Die Beschaffenheit des Faserkerns und/oder die Wertigkeit des Vanadiums können, wenn
nötig,
vorteilhaft eingestellt werden, um die verbleibende Absorption des
Vanadiums in diesem Bereich zu reduzieren.
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Eine
dritte Ausführungsform
ist ein Sagnac-Schalter 400, der eine aktive Faser 416 nutzt,
die mit einem Dotiermittel dotiert ist, dass eine starke und schnelle
nichtlineare Ansprechzeit aufweist (z. Bsp., unter wenigen zehn
Mikrosekunden). Solche Dotiermittel wurden bisher noch nicht genau
bestimmt, aber potentielle Kandidaten umfassen zweiwertige seltene Erden,
wie zum Beispiel, zweiwertiges Thulium (Tm2+)
und Farbzentren. Eine erste bevorzugte Anforderung an ein solches
Dotiermittel ist, dass seine Nichtlinearität vergleichbar schnell sein
sollte, was erfordert, dass es einen reinen Strahlungsübergang aufweist,
mit einer vergleichsweise hohen Oszillatorstärke, so dass es keine strahlungslosen
Prozesse aufweist und seine Abstrahlungsdauer im Bereich von mehreren
zehn Mikrosekunden oder weniger liegt. Zum Beispiel muss die Schleifenlänge L kürzer als
2 Meter sein, wenn das Dotiermittel eine nichtlineare Abklingzeit
von 10 Nanosekunden hat.
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Eine
zweite bevorzugte Anforderung der dritten Ausführungsform ist, dass das Dotiermittel,
mit einer Laserdiode als Pumpquelle 420, gepumpt werden
kann, so dass der Sagnac-Schalter 400 kompakt sein könnte. Bei
der momentanen Technologie von Laserdioden ist ein Infrarotübergang
zu bevorzugen, obwohl Laserdioden mit kürzeren Wellenlängen und passenden
hohen Kräften
beginnen im Handel zu erscheinen.
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Eine
dritte bevorzugte Anforderung bei der dritten Ausführungsform
ist die Abwesenheit strahlungsloser Prozesse, die andernfalls eine
nicht wünschenswerte
thermische Phasenänderung
induzieren würden.
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Eine
vierte bevorzugte Anforderung der dritten Ausführungsform ist, dass die nichtlineare
Faser 416 nicht zu lang sein soll, d.h., dass der Übergang eine
hohe Oszillatorkraft hat, und dass die Konzentration des Dotiermittels
hoch genug ist. Diese Anforderung stellt eine kürzere Schleife bereit, und
sorgt daher für
eine kürzere
Einschaltdauer. Wiederum ist die Länge nicht so entscheidend,
weil ein paar Meter nichtlinearer Faser 416 noch eine Abfallzeit
des Schalters im Bereich einiger weniger zehn Nanosekunden ergeben
würden,
was für
viele Anwendungen ausreicht. Um jedoch den gesamten Vorteil der
Nichtlinearität
der Faser 416 zu erlangen, die eine Abfallzeit mit der
Geschwindigkeit von einigen Nanosekunden haben kann (z. Bsp., ungefähr 5 Nanosekunden),
wird eine Schleifenlänge
von nur 1 Meter angestrebt, und vorzugsweise sollte die aktive Faser 416 viel
kürzer
als 1 Meter sein.
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Eine
vierte Ausführungsform
nutzt eine aktive Faser, die ein relativ langsames nichtlineares
Dotiermittel aufweist und mit einer ausreichend hohen Maximallkraft
gepumpt wird, so dass die Anstiegszeit τrise,
für eine
praktisch umsetzbare Schleifenlänge
genügend
kurz ist. Zum Beispiel hat Neodym (Nd3+) eine
Abstrahlungsdauer von 400 Mikrosekunden und beim Pumpen mit ungefähr 800 Nanometer,
einen geringen thermischen Effekt. Eine mit Neodym dotierte Faser
kann mit Pumpimpulsen, einer Dauer von ungefähr 4 Mikrosekunden gepumpt
werden und eine Maximalkraft von 500 Milliwatt haben, so dass die
Anstiegszeit auf circa 4 Mikrosekunden reduziert wird. Die minimale
Schleifenlänge
in einer solchen Ausführungsform
beträgt
ungefähr
1600 Meter.
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Beachten
sie, dass andere Gläser,
als silikastische Gläser,
in Verbindung mit der vorliegenden Erfindung verwendet werden können. Zum
Beispiel Fluorozirconat-Gläser,
Phosphatgläser,
Chalkogenide, Tellurite, Borate und ähnliche können genutzt werden. Zusätzlich kann
die vorliegende Erfindung mit anderen Wellenleitern verbunden werden,
wie zum Beispiel integrierte optische Wellenleiter.