DE69931954T2 - Gewinde mit rückwärts gerichteten tragenden flanken zur verhinderung der spreizung von medizinischen vorrichtungen - Google Patents

Gewinde mit rückwärts gerichteten tragenden flanken zur verhinderung der spreizung von medizinischen vorrichtungen Download PDF

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Craig Memphis SQUIRES
Thomas B. Memphis BARKER
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Description

  • Bei der Behandlung orthopädischer Verletzungen, Erkrankungen oder Mißbildungen ist das Einsetzen künstlicher Implantate zur Korrektur oder Verbesserung des Zustands des Patienten bzw. der Patientin bekannt. Es sind Implantatsysteme und -elemente verfügbar, um Knochen, Muskeln, Sehnen und/oder Bänder aneinander oder in einer bestimmten räumlichen Beziehung zu fixieren und die Heilung zu fördern. Zum Beispiel im Wirbelsäulenbereich weist ein Systemtyp zur Korrektur und Stabilisierung der Wirbelsäule einen flexiblen Stab auf, der vorzugsweise so gebogen wird, daß er der normalen Krümmung der Wirbelsäule im jeweils interessierenden Bereich entspricht. Der Stab wird mittels einer Anzahl von Fixierelementen mit Wirbeln entlang der Wirbelsäule in Eingriff gebracht. Zu den verschiedenen Fixierelementen, die so konfiguriert sind, daß sie mit bestimmten Abschnitten der Wirbel in Eingriff kommen, gehören Haken, die für den Eingriff mit Wirbelkörpern konfiguriert sind, und Schrauben, die in Teile des Wirbelknochens eingeschraubt werden können. Stäbe und andere ähnliche Elemente können auch bei der Korrektur anderer orthopädischer Probleme verwendbar sein.
  • Bei mehreren Stabimplantationssystemen wird der Stab in einen Kanal in jedem Fixierelement eingeführt. Ein Beispiel eines derartigen Systems ist das von der Sofamor Danek Group, Inc., vertriebene Cotrel-Dubosset/CD Spinal System. Das CD-System umfaßt Haken und Knochenschrauben mit einer "doppelwandigen" Konfiguration, bei der die Fixierelemente selbst einen Körper aufweisen, der einen Schlitz definiert, in dem der Wirbelsäulenstab aufgenommen wird. Der Schlitz enthält eine Gewindebohrung, in die eine Verschlußschraube eingesetzt wird, um den Stab im Körper des Fixierelements einzuspannen. Details dieser Technologie sind in US-A-5005562 von Cotrel zu finden. Es sind auch andere Vorrichtungen mit ähnlicher doppelwandiger Konfiguration bekannt, wie z. B. diejenigen, die in den US-Patentschriften US-A-5672176, 5725527, 5738685, 5782833 und 5728098 offenbart werden.
  • Eine Schwierigkeit, auf die man bei doppelwandigen Konfigurationen von medizinischen Vorrichtungen bzw. Medizinprodukten gestoßen ist, besteht darin, daß sich aufrechte Schenkel oder Wandabschnitte des Körperabschnitts nach der Implantation spreizen können. Zum Beispiel wird im Spinalbereich nach dem Einsetzen eines Stabs in den Kanal im Körperabschnitt eines doppelwandigen Wirbelsäulenfixierelements ein Verschluß- oder Verriegelungselement in dem Körperabschnitt über dem Stab in Eingriff gebracht, um ihn innerhalb des Kanals so einzuspannen, daß keine Relativbewegung zwischen dem Stab und dem Fixierelement auftritt. Da keine Relativbewegung möglich ist, werden nach der Implantation an dem Stab angreifende Spannungen über das Fixierelement auf den Knochen übertragen. In bestimmten Fällen bewirken diese Spannungen, daß sich die Schenkel oder Wandabschnitte des Fixierelements auf jeder Seite des Schlitzes spreizen oder voneinander weg bewegen. Ein erhebliches Spreizen des Fixierelements führt im allgemeinen zu seinem Versagen, da das Verschluß- oder Verriegelungselement nicht mehr in dem Fixierelement zurückgehalten werden kann, um den Stab einzuspannen. Wenn dies geschieht, kann sich der Stab frei gegen das Fixierelement bewegen und sich völlig von dem Fixierelement lösen. In einem solchen Fall wird das Implantat therapeutisch wertlos, und außerdem können eine weitere Verletzung oder Komplikationen daraus resultieren.
  • Um das Spreizen zu verhindern, enthielten Medizinprodukte nach dem Stand der Technik eine Mutter, Kappe, Klammer oder ähnliche Vorrichtung, um die Schenkel des Fixierelements zu umschließen und zusammenzuhalten. Zum Beispiel wird in US-A-5672176 von Biedermann et al. ein Stab in einen Schlitz in dem Fixierelement eingesetzt, das Verriegelungselement wird mit dem Fixierelement in Eingriff gebracht, um es über ein Zwischenteil an dem Stab nach unten zu drücken, und eine äußere Mutter wird auf die Außenseite des Fixierelements geschraubt. Obwohl diese Vorrichtungen das Spreizen wirksam unterdrücken, sind sie gewöhnlich im Vergleich zu Vorrichtungen ohne äußere Mutter oder Kappe relativ teurer und weniger rationell implantierbar. Die äußere Mutter oder Kappe vergrößert außerdem das Profil des Medizinprodukts und erschwert die Implantation in dem häufig beschränkten Bereich, in dem eine Operation durchzuführen und/oder ein Implantat einzusetzen ist. Ein größeres Implantat kann auch zu einem höheren Risiko von Restschmerzen für den Patienten oder möglicher Komplikationen führen.
  • US-A-5607304 offenbart eine medizinische Implantateinheit zur Befestigung eines prothetischen Implantats, wie z. B. eines Zahns. Dieses Dokument beschreibt ein Implantat, das ein Innengewinde definiert, das mit einem Außengewinde in Eingriff kommt, das an einem Widerlager ausgebildet ist, um eine Preßsitzverbindung zwischen dem Gewindegrund des Innengewindes und der Gewindespitze des Außengewindes oder umgekehrt bereitzustellen. Es wird eine Ausführungsform der Einheit beschrieben, in der das Widerlager ein Außengewinde mit umgekehrtem bzw. rückwärts gerichtetem Flankenwinkel definiert. Daher besteht in der Industrie nach wie vor ein Bedarf für Medizinprodukte und besonders orthopädische Vorrichtungen, durch die das Profil und der Umfang der Komponenten der Vorrichtung minimiert und die Kosten und Schwierigkeiten beim Einsatz derartiger Vorrichtungen minimiert werden, dabei aber immer noch das Spreizen der Fixierelemente verhindert wird.
  • Gemäß der vorliegenden Erfindung wird ein orthopädisches Medizinprodukt bereitgestellt, das aufweist:
    ein Aufnehmerelement mit mehreren Wandabschnitten, die eine Längsbohrung in dem Medizinprodukt abgrenzen; und
    ein Verschlußelement, das einen im wesentlichen zylinderförmigen Eingriffsabschnitt mit einer Längsachse und ein an dem Eingriffsabschnitt ausgebildetes Gewinde mit rückwärts gerichtetem Flankenwinkel aufweist, so daß der Eingriffsabschnitt an den Gewindeeingriff mit den Wandabschnitten innerhalb der Bohrung angepaßt ist,
    dadurch gekennzeichnet, daß das Aufnehmerelement außerdem einen Querkanal aufweist, der im wesentlichen senkrecht zu der Bohrung ist, und daß das Verschlußelement eine Schraube mit einem Sollbruchabschnitt ist.
  • Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird ein Medizinprodukt bereitgestellt, das ein Aufnehmerelement mit mehreren Schenkeln oder Wandabschnitten, die eine Längsbohrung und einen Querkanal in dem Medizinprodukt abgrenzen, und ein Verschlußelement mit einem im wesentlichen zylinderförmigen Eingriffsabschnitt mit einer Längsachse aufweist. Das Verschlußelement weist außerdem ein Gewinde mit rückwärts gerichtetem Flankenwinkel auf, das mit den Schenkeln oder Wandabschnitten des Medizinprodukts in Eingriff kommt. Die vorliegende Erfindung kann Teil einer Auswahl von Medizinprodukten oder -geräten sein, in denen mehrere Schenkel oder Wandabschnitte die Möglichkeit zur Spreizung aufweisen. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform wird die Erfindung mit einer Knochenschraube, einem Wirbelkörperhaken, einer Druckplatte, einem äußeren Fixierelement oder einer anderen Knochenfixiervorrichtung eingesetzt, bei der zwei oder mehr Schenkel oder Wandabschnitte einen Stabaufnahmekanal und eine mit dem Kanal verbundene Bohrung definieren, die das Verschlußelement aufnimmt. Die Innenflächen der Schenkel oder Wandabschnitte weisen in einer bestimmten Ausführungsform außerdem Gewinde mit rückwärts gerichtetem Flankenwinkel auf, die an das Gewinde mit rückwärts gerichtetem Flankenwinkel an dem Verschlußelement anpassungsfähig sind.
  • Das Gewinde mit rückwärts gerichtetem Flankenwinkel gemäß der vorliegenden Erfindung weist zwei Oberflächen auf, eine vorwärts gerichtete Oberfläche oder nichttragende Flanke und eine rückwärts gerichtete Oberfläche oder tragende Flanke. Die rückwärts gerichtete Oberfläche des Gewindes mit rückwärts gerichtetem Flankenwinkel ist so konfiguriert, daß der Winkel zwischen einer zur Längsachse senkrechten Ebene und der rückwärts gerichteten Oberfläche, oder der Eingriffswinkel, negativ ist. Das heißt, die Gewindespitze weist nach rückwärts zum proximalen Ende des Verschlußelements und des Aufnehmerelements. In einer Ausführungsform liegt der Eingriffswinkel zwischen –1 und –40°. In einer gegenwärtig stärker bevorzugten Ausführungsform beträgt der Eingriffswinkel –5°. In einer weiteren Ausführungsform bildet die nach vorn weisende Fläche des Gewindes mit rückwärts gerichtetem Flankenwinkel einen Flankenwinkel von +45°, gemessen von einer zur Längsachse senkrechten Ebene zu der nach vom weisenden Fläche.
  • Die vorliegende Erfindung stellt eine Vorrichtung bereit, in der ein Medizinprodukt verschlossen oder verriegelt wird und ein Spreizen des Medizinprodukts verhindert wird. Die Erfindung bietet ferner Vorteile bei der Verkleinerung der Größe und des Profils des Medizinprodukts. Durch den Wegfall einer äußeren Mutter oder Kappe wird nicht nur die Größe verkleinert, sondern das Gewinde mit rückwärts gerichtetem Flankenwinkel ermöglicht auch eine erhebliche Verkleinerung des Aufnehmerelements selbst ohne größeres Spreizrisiko. Ein zusätzlicher Vorteil sind die Kostensenkung und die Verminderung der Schwierigkeit der Implantation derartiger Vorrichtungen durch Beseitigung unnötiger Teile. Weitere Vorteile und bestimmte Aufgaben der Erfindung werden für den Durchschnittsfachmann erkennbar und nach Durchsicht der folgenden schriftlichen Beschreibung und der beigefügten Zeichnungen ersichtlich, die eine Ausführungsform der vorliegenden Erfindung darstellen.
  • BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
  • 1 zeigt eine teilweise geschnittene Teilansicht einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
  • 2 zeigt eine Schnittansicht des Aufnehmerelements der in 1 dargestellten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
  • 3 zeigt eine Schnittansicht einer Ausführungsform des Verschlußelements der in 1 dargestellten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
  • 4 zeigt eine Vorderansicht der in 1 dargestellten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, die ein langgestrecktes Element aufweist.
  • 5 zeigt eine Seitenansicht der in 4 dargestellten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
  • 6A zeigt eine medizinische Wirbelkörperhakenvorrichtung, mit der eine Ausführungsform der vorliegenden Erfindung anwendbar ist.
  • 6B zeigt eine Seitenansicht eines Typs einer medizinischen Knochenschraubenvorrichtung, mit der eine Ausführungsform der vorliegenden Erfindung anwendbar ist.
  • 6C zeigt eine Seitenansicht eines Typs einer mehrachsigen medizinischen Knochenschraubenvorrichtung, mit der eine Ausführungsform der vorliegenden Erfindung anwendbar ist.
  • BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORM
  • Um das Verständnis der Grundgedanken der Erfindung zu fördern, wird nachstehend auf eine in den Zeichnungen dargestellte Ausführungsform Bezug genommen, und zu ihrer Beschreibung wird eine bestimmte Sprache benutzt. Nichtsdestoweniger versteht es sich, daß damit keine Beschränkung des Umfangs der Erfindung beabsichtigt ist, wobei Änderungen und weitere Modifikationen der darin dargestellten Grundgedanken der Erfindung in Betracht gezogen werden, wie sie normalerweise einem Fachmann auf dem Gebiet in den Sinn kommen, auf das sich die Erfindung bezieht.
  • Allgemein ist in den 1–5 ein Medizinprodukt 10 gemäß der vorliegenden Erfindung dargestellt. Gemäß der Darstellung weist ein Medizinprodukt 10 ein Aufnehmerelement 11 und ein Verschlußelement 12 auf, das an einen Gewindeeingriff mit dem Aufnehmerelement 11 angepaßt ist. Das Medizinprodukt 10 in der dargestellten Ausführungsform ist eine Knochenfixiervorrichtung die benutzt wird, um ein langgestrecktes Element (in den 4–6C mit R bezeichnet) mit einem Knochen zu verbinden. In dieser Ausführungsform weist das Aufnehmerelement 11 eine Längsachse oder Gewindeachse 14, eine auf der Achse 14 zentrierte Längsbohrung 15 und einen Querkanal 16 zur Aufnahme eines langgestreckten Elements auf, der im allgemeinen senkrecht zur Achse 14 und zur Bohrung 15 verläuft. Der Kanal 16 wird an beiden Seiten durch Schenkel 20 des Aufnehmerelements 11 begrenzt. Das Aufnehmerelement 11 weist ferner einen Fixierabschnitt 22 auf. Der Fixierabschnitt 22 ist in einer bestimmten Ausführungsform ein Gewindeabschnitt zum Einschrauben in einen Knochen und in einer anderen Ausführungsform ein Hakenabschnitt zur Verbindung mit einem Knochen.
  • Das Verschlußelement 12 weist in einer bestimmten Ausführungsform einen Sollbruchabschnitt 32 und einen Schraubabschnitt 34 auf. Der Sollbruchabschnitt 32 weist einen im allgemeinen zylinderförmigen oberen oder proximalen Abschnitt 36 und einen verdünnten Halsabschnitt 38 auf. Der Sollbruchabschnitt 32 bzw. der Schraubabschnitt 34 weisen Löcher 40 bzw. 42 für den Eingriff von Werkzeugen auf. In einer bestimmten Ausführungsform sind die Löcher 40 bzw. 42 sechskantig bzw. sternförmig, allerdings können auch andere bekannte Werkzeugkopfformen benutzt werden. In der vorliegenden Ausführungsform befindet sich das Verschlußelement 12 im Gewindeeingriff mit dem Aufnehmerelement 11 bis zu einem Punkt, wo ein weiteres Einschrauben verhindert wird, wie zum Beispiel wenn der Schraubabschnitt 34 mit einem Objekt innerhalb des Kanals 16 in Berührung kommt, beispielsweise mit dem Stab R, der an der Wand 24 anliegt. Bei weiterer Einwirkung eines Drehmoments auf das Verschlußelement 12 mit Sollbruchschraube, etwa mit einem in das Loch 40 eingesetzten Sechskantschraubendreher, ist die am Halsabschnitt 38 angreifende Spannung schließlich groß genug, um das Abbrechen des oberen Abschnitts 36 vom Schraubabschnitt 34 am Halsabschnitt 38 zu bewirken. Auf diese Weise wird der Schraubabschnitt 34 in der Bohrung 15 des Aufnehmerelements 11 fest an den Stab R im Kanal 16 angedrückt, und das überschüssige Material der Sollbruchschraube, das bei dem ursprünglichen Einschrauben benutzt wurde, wird entfernt.
  • Der Schraubabschnitt 34 und der in dem Verschlußelement 12 enthaltene Sollbruchabschnitt 32 (wie in den 1, 4 und 5 dargestellt) weisen eine Längsachse 43 auf. Wenn das Verschlußelement 12 und das Aufnehmerelement 11 im Eingriff miteinander sind, wie in 1 dargestellt, sind die Längsachse 43 des Verschlußelements 12 und die Längsachse 14 des Aufnehmerelements 11 kollinear.
  • Das Aufnehmerelement 11 weist ein Innengewinde 44 innerhalb der Schenkel 20 auf, und der Schraubabschnitt 34 des Verschlußelements 12 weist ein Außengewinde 46 auf. Die Gewinde 44 und 46 haben im wesentlichen die gleichen Kenngrößen, so daß das Verschlußelement 12 durch Verschrauben des Gewindes 46 mit dem Gewinde 44 in Gewindeeingriff mit dem Aufnehmerelement 11 gebracht werden kann. Die Gewinde 44 und 46 werden unter Bezugnahme auf das in 3 dargestellte Gewinde 46 beschrieben. Die Gewinde 44 und 46 sind Gewinde mit rückwärts gerichtetem Flankenwinkel. Der Begriff "Gewinde mit rückwärts gerichtetem Flankenwinkel", wie er hier gebraucht wird, bezieht sich auf ein Gewinde, bei dem die rückwärts gerichtete Gewindefläche oder tragende Flanke so geneigt ist, daß für einen gegebenen Querschnitt des Gewindes durch die Längsachse der Schraube ein Punkt auf der rückwärts gerichteten Gewindefläche am Gewindegrund näher am distalen oder vorderen Ende der Schraube liegt als ein Punkt auf der rückwärts gerichteten Gewindefläche an der Gewindespitze.
  • Wie in 3 dargestellt, weist das Verschlußelement 12 ein Gewinde 46 mit rückwärts gerichtetem Flankenwinkel mit einer vorwärts gerichteten Gewindefläche 50 und einer rückwärts gerichteten Gewindefläche 52 auf. Das Gewinde 44 (siehe 2) weist eine entsprechende vorwärts gerichtete Gewindefläche 50' und eine rückwärts gerichtete Gewindefläche 52' auf. Der Punkt 60, in 3 am Grund der rückwärts gerichteten Gewindefläche 52 abgebildet, liegt näher am vorderen Ende 64 des Schraubabschnitts 34 als der Punkt 62 (an der Spitze der rückwärts gerichteten Fläche 52). Um die Winkel der Gewindeflächen zu definieren, ist auch eine zur Längsachse 43 senkrechte Ebene 54 dargestellt. Ein von einer Normalebene (wie z. B. der Ebene 54) zur rückwärts gerichteten Gewindefläche in Uhrzeigerrichtung gemessener Winkel, wie er hier verwendet wird, ist ein negativer Winkel, und ein von einer Normalebene (wie z. B. der Ebene 54) zur vorwärts gerichteten Gewindefläche in Uhrzeigerrichtung gemessener Winkel ist ein positiver Winkel. Folglich ist der Eingriffswinkel α des Gewindes 46 (dargestellt in 3) negativ, da die Messung in Uhrzeigerrichtung vom Gewindegrund an der Ebene 54 zur rückwärts gerichteten Gewindefläche 52 erfolgt, wie durch den Pfeil angedeutet. Der Flankenwinkel β in 3, der den Winkel in Uhrzeigerrichtung von der Ebene 54 zur vorwärts gerichteten Gewindefläche 50 darstellt, ist positiv. Dementsprechend weist ein Gewinde mit rückwärts gerichtetem Flankenwinkel eine rückwärts gerichtete Gewindefläche auf, die so beschaffen ist, daß α ein negativer Winkel ist.
  • In einer besonderen, in 3 dargestellten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist der Eingriffswinkel α gleich –5°, und der Flankenwinkel β beträgt 45°. Es versteht sich jedoch, daß der Durchschnittsfachmann erkennen wird, daß andere negative Werte des Eingriffswinkels α, zu denen Werte zwischen etwa –1° und mindestens –40° gehören, und andere Werte des Flankenwinkels β innerhalb des Umfangs der vorliegenden Erfindung liegen. Wie oben festgestellt, ist das Gewinde mit rückwärts gerichtetem Flankenwinkel 44 des Aufnehmerelements 11 im wesentlichen ähnlich dem Gewinde mit rückwärts gerichtetem Flankenwinkel 46 des Verschlußelements 12 konfiguriert, so daß die Gewinde 44 und 46 in Eingriff miteinander gebracht werden können. Dementsprechend bildet die rückwärts gerichtete Gewindefläche 52' des Gewindes 44 einen negativen Eingriffswinkel, d. h. einen von einer zur Achse 14 senkrechten Ebene zur rückwärts gerichteten Gewindefläche 52' in Uhrzeigerrichtung gemessenen Winkel, im wesentlichen von der gleichen Größe wie der des in 4 dargestellten Eingriffswinkels α. Die vorwärts gerichtete Gewindefläche 50' des Gewindes 44 (2) bildet einen positiven Flankenwinkel von im wesentlichen der gleichen Größe wie der des in 4 dargestellten Flankenwinkels β.
  • Im Gebrauch wird das Verschlußelement 12 in das Aufnehmerelement 11 so eingeschraubt, daß das Gewinde mit rückwärts gerichtetem Flankenwinkel 46 des Verschlußelements 12 in Eingriff mit dem Gewinde mit rückwärts gerichtetem Flankenwinkel 44 des Aufnehmerelements 11 kommt. Wenn das Verschlußelement 12 und das Aufnehmerelement 11 im Gewindeeingriff miteinander sind, stößt die rückwärts gerichtete Gewindefläche 52 des Verschlußelements 12 an die rückwärts gerichtete Gewindefläche 52' des Aufnehmerelements 11 an, und die vorwärts gerichtete Gewindefläche 50 des Verschlußelements 12 stößt an die vorwärts gerichtete Gewindefläche 50' des Aufnehmerelements 11 an. Eine Kraft, welche die Schenkel 20 zu spreizen sucht, wie z. B. eine Kraft außerhalb und senkrecht zur Achse 14 von 4, trägt dazu bei, die rückwärts gerichtete Gewindefläche 52' des Aufnehmerelements 11 gegen die und in Preßsitz mit der rückwärts gerichteten Gewindefläche 52 des Verschlußelements 12 zu bewegen. Das Aneinanderstoßen der rückwärts gerichteten Gewindeflächen 52 und 52' verhindert ein Spreizen der Schenkel 20 von der Längsachse 14 des Aufnehmerelements 11 nach außen.
  • Man wird erkennen, daß jedes Medizinprodukt, das ein zum Spreizen neigendes Halte- oder Aufnehmerelement aufweist, die vorliegende Erfindung einschließen kann. Wie oben angegeben, ist in einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung das Medizinprodukt 10 eine Knochenfixiervorrichtung, und insbesondere eine "doppelwandige" Knochenfixiervorrichtung. Beispiele derartiger Vorrichtungen sind in den 6A–6C dargestellt. 6A zeigt einen doppelwandigen Wirbelkörperhaken 100 mit integriertem U-förmigem Knochenfixierabschnitt 102, und 6B zeigt eine doppelwandige Knochenschraube 110 mit integriertem Knochenfixierungs-Gewindeabschnitt 112. Der Haken 100 bzw. die Schraube 110 enthalten Aufnehmerelemente 104 bzw. 114, die im wesentlichen dem in 1 abgebildeten Aufnehmerelement 11 ähnlich und daher imstande sind, den Stab R im Dichtungseingriff aufzunehmen. Der Haken 100 bzw. die Schraube 110 weisen ferner Verschlußelemente 106 bzw. 116 auf, die im wesentlichen dem Verschlußelement 12 von 1 ähnlich sind und daher auf die gleiche Weise funktionieren, wie oben in Bezug auf die in den 1–5 dargestellte Ausführungsform der Erfindung beschrieben.
  • Auf dem Gebiet der Knochenfixiervorrichtungen kann die vorliegende Erfindung auch in Verbindung mit einem mehrachsigen Knochenschrauben- oder Knochenhakensystem eingesetzt werden, in dem das Fixierelement innerhalb eines Körperelements drehbar ist. Ein Beispiel eines solchen Systems ist in US-A-5797911 von Sherman et al. zu finden, die im Besitz des Zessionars der vorliegenden Erfindung ist und von der eine Ausführungsform in 6C dargestellt ist. Die mehrachsige Vorrichtung 120 weist ein Aufnehmerelement 122 auf, das dem Aufnehmerelement 11 von 1 ähnlich ist, wobei die Hauptunterschiede darin bestehen, daß der Knochenfixierabschnitt 124 (in 6C als Knochenschraube dargestellt) der mehrachsigen Vorrichtung 120 nicht in das Aufnehmerelement 122 integriert und innerhalb der Bohrung 126 frei drehbar ist, die von oben nach unten durch das Aufnehmerelement 122 hindurchgeht. Die mehrachsige Vorrichtung 120 weist auch ein Verschlußelement 128 auf, das im wesentlichen dem Verschlußelement 12 von 1 ähnlich ist, und funktioniert daher auf die gleiche Weise wie oben in Bezug auf die in den 1–5 dargestellte Ausführungsform beschrieben.
  • Vorzugsweise werden sowohl das Verschlußelement 12 als auch das Aufnehmerelement 11 aus biokompatiblen Materialien hergestellt, und vorzugsweise aus Titan oder Edelstahl. Bevorzugt wird außerdem, daß das Gewinde mit rückwärts gerichtetem Flankenwinkel vor Gebrauch des Medizinprodukts einstückig an der Außenseite des Verschlußelements 12 und an der Innenseite des Aufnehmerelements 11 ausgebildet wird. Die Ausbildung des Gewindes 44 mit rückwärts gerichtetem Flankenwinkel an der Innenseite des Aufnehmerelements 11 vor dem Gebrauch ist jedoch nicht unbedingt notwendig, solange das Verschlußelement 12 so in das Aufnehmerelement 11 hineingedreht werden kann, daß das Gewinde mit rückwärts gerichtetem Flankenwinkel 46 des Verschlußelements 12 die Innenseiten der Schenkel 20 aushöhlt, um einen Gewindeeingriff zwischen dem Verschlußelement 12 und dem Aufnehmerelement 11 herzustellen.
  • Die Erfindung ist zwar in den Zeichnungen und in der vorstehenden Beschreibung ausführlich dargestellt und beschrieben worden, aber diese sind lediglich Erläuterungsbeispiele und nicht als einschränkend anzusehen, wobei es sich versteht, daß nur die bevorzugte Ausführungsform dargestellt und beschrieben worden ist und daß alle Änderungen und Modifikationen, die innerhalb des Umfangs der Erfindung liegen, wie in den Ansprüchen definiert, geschützt werden sollen.

Claims (13)

  1. Orthopädisches Medizinprodukt (10), das aufweist: ein Aufnehmerelement (11) mit mehreren Wandabschnitten, die eine Längsbohrung (15) in dem Medizinprodukt (10) abgrenzen; und ein Verschlusselement (12), das einen im wesentlichen zylinderförmigen Eingriffsabschnitt (34) mit einer Längsachse (43) und ein an dem Eingriffsabschnitt (34) ausgebildetes Gewinde (46) mit rückwärts gerichtetem Flankenwinkel aufweist, so daß der Eingriffsabschnitt (34) an den Gewindeeingriff mit den Wandabschnitten innerhalb der Bohrung (15) angepaßt ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Aufnehmerelement (11) außerdem einen Querkanal (16) aufweist, der im wesentlichen senkrecht zu der Bohrung (15) ist, und daß das Verschlußelement (12) eine Schraube mit einem Sollbruchabschnitt (32) ist.
  2. Medizinprodukt (10) nach Anspruch 1, wobei die Wandabschnitte ein Innengewinde (44) mit rückwärts gerichtetem Flankenwinkel, das dem Gewinde (46) mit rückwärts gerichtetem Flankenwinkel des Eingriffsabschnitts (34) des Verschlußelements (12) entspricht, wodurch das Gewinde (44) mit rückwärts gerichtetem Flankenwinkel der Wandabschnitte und das Gewinde (46) mit rückwärts gerichtetem Flankenwinkel des Eingriffsabschnitts (34) miteinander in Eingriff gebracht werden, wenn der Eingriffsabschnitt (34) innerhalb der Bohrung (15) in Gewindeeingriff mit den Wandabschnitten gebracht wird.
  3. Medizinprodukt (10) nach Anspruch 1 oder 2, wobei das Aufnehmerelement (11) ein Teil eines Knochenfixiergeräts ist.
  4. Medizinprodukt (10) nach Anspruch 3, wobei das Knochenfixiergerät eine Knochenschraube (110) ist.
  5. Medizinprodukt (10) nach Anspruch 3 oder 4, wobei das Knochenfixiergerät eine mehrachsige Knochenschraube (120) ist.
  6. Medizinprodukt (10) nach Anspruch 3, wobei das Knochenfixiergerät ein Wirbelsäulenhaken (100) ist.
  7. Medizinprodukt (10) nach einem der Ansprüche 1-6, wobei das (die) Gewinde (44, 46) mit rückwärts gerichtetem Flankenwinkel eine rückseitige Gewindefläche (52', 52) aufweist (aufweisen), wobei ein von einer zur Längsachse (43) senkrechten Ebene (54) zu der rückseitigen Gewindefläche (52', 52) gemessener Winkel (α) etwa –1° bis etwa –40° beträgt.
  8. Medizinprodukt (10) nach Anspruch 7, wobei der Winkel (α) etwa –5° beträgt.
  9. Medizinprodukt (10) nach Anspruch 1, wobei die Längsbohrung (15) mit Innengewinde versehen ist, der Kanal (16) mit der Längsbohrung (15) in Verbindung steht, um ein langgestrecktes Element (R) aufzunehmen, wobei das Aufnehmerelement (11) einen Fixierabschnitt (22) zum Fixieren des Aufnehmerelements (11) an einem Knochen aufweist.
  10. Medizinprodukt (10) nach Anspruch 2, wobei der Kanal (16) mit der Längsbohrung (15) in Verbindung steht, um ein langgestrecktes Element (R) aufzunehmen, wobei das Aufnehmerelement (11) einen Fixierabschnitt (22) zum Fixieren des Aufnehmerelements (11) an einem Knochen aufweist.
  11. Medizinprodukt (10) nach Anspruch 9 oder 10, wobei der Fixierabschnitt (22) in einem Stück mit dem Aufnehmerelement (11) ausgeführt ist.
  12. Medizinprodukt (10) nach einem der Ansprüche 9-11, wobei der Fixierabschnitt (22) einen Gewindeabschnitt enthält.
  13. Medizinprodukt (10) nach Anspruch 9 oder 10, wobei die Bohrung (15) des Aufnehmerelements (11) durch das Aufnehmerelement (11) hindurchgeht, und wobei der Fixierabschnitt (124) ein Knochenfixiergerät ist, das zumindest in einem Teil der Bohrung (15) untergebracht ist und so angepaßt werden kann, daß es in irgendeinem von vielen verschiedenen Winkeln zu der Bohrung (15) an dem Knochen fixiert werden kann.
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