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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein optisches Messsystem, das das
allgemeine Konzept aufweist, das im Oberbegriff von Anspruch 1 definiert
ist.
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Die
immunologische Reaktion, die in einem Biosensor eines solchen Messsystems
zur Anwendung kommt, kann im Wesentlichen auf zwei verschiedene
Arten ablaufen.
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Gemäß einem
ersten Verfahren werden Antikörper
an der Oberfläche
des Wellenleiters befestigt, die spezifisch für ein nachzuweisendes Antigen
sind. Die zu analysierende Probe, deren Gehalt an Antigenen erfasst
werden soll, wird mit Antigenen gemischt, die genau mit denjenigen übereinstimmen,
die nachgewiesen werden sollen, jedoch chemisch an einen Fluoreszenzstoff
gebunden sind (auch als „Marker" oder „Label" bezeichnet).
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Diese
gemischte Probe wird anschließend inkubiert
und es wird die Fluoreszenz gemessen, die durch die evaneszente
Welle angeregt wird. Wenn die Probe unter diesen Bedingungen eine
große Menge
an Antigenen enthält
(sie wird als „positiv" bezeichnet), binden
sich wenig Antigene, die mit dem Fluoreszenzstoff verbunden sind,
an die Antikörper, die
an der Oberfläche
des Wellenleiters immobilisiert sind, sodass eine schwache Fluoreszenz
gemessen wird. Wenn die Probe im Gegensatz dazu zu Beginn wenig
Antigene oder überhaupt
keine Antigene enthielt (sie wird als „negativ" bezeichnet), binden sich diejenigen,
die mit dem Fluoreszenzstoff zugegeben wurden, an die immobilisierten
Antikörper
und es wird eine starke Fluoreszenz gemessen.
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Gemäß einem
zweiten Anwendungsverfahren wird gewissermaßen umgekehrt vorgegangen.
In diesem Fall werden Antigene der Art, die nachgewiesen werden
soll, vorher an ein Einweiß gebunden und
an der Oberfläche
des Wellenleiters immobilisiert. Die Probe wird mit Antikörpern gemischt,
die spezifisch für
dieses Antigen sind, jedoch an einen Fluoreszenzstoff gebunden sind.
Diese Probe wird mit den Antigenen in Berührung gebracht, die vorher an
der Oberfläche
des Wellenleiters immobilisiert wurden, wird inkubiert und anschließend wird
die Fluoreszenz gemessen.
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Wenn
dann die Probe positiv ist, binden sich die Antikörper, die
mit dem Fluoreszenzstoff versehen sind, an die Antigene der Probe,
anstatt sich an die Antigene zu binden, die an der Oberfläche des Wellenleiters
immobilisiert sind. Die Komplexe aus Antigen-Antikörper-Fluoreszenzstoff
bleiben dann beabstandet von der Oberfläche des Wellenleiters und es
wird eine geringe Fluoreszenz gemessen.
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Wenn
im Gegensatz dazu die Probe negativ ist, lagern sich die Antikörper, die
mit dem Fluoreszenzstoff versehen sind, an den Antigenen an, die
an der Oberfläche
des Wellenleiters immobilisiert sind. Der Fluoreszenzstoff kann
so durch die evaneszente Welle angeregt werden und es wird eine
starke Fluoreszenz gemessen.
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Die
Messung kann qualitativ, jedoch auch quantitativ sein, wenn die
Intensität
der beobachteten Fluoreszenz gemessen wird.
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Der
Wellenleiter kann auf bekannte Art und Weise aus einem massiven,
Licht leitenden Stoff aufgebaut sein, auf dessen Oberfläche Beugungsgitter vorgesehen
sein können,
durch die dort ein Anregungsstrahl gekoppelt werden kann, der aus einer Lichtquelle
stammt, und die Ausgangsstrahlung daraus ausgekoppelt werden kann,
die auf Fluoreszenz zurückzuführen ist,
und die ursprüngliche
Strahlung, die nicht durch Fluoreszenz umgewandelt wurde. Da die
Strahlung, die auf Fluoreszenz zurückzuführen ist, eine andere Wellenlänge aufweist
als die einfallende Strahlung, werden die beiden Strahlungen vom Gitter
in einem Winkel getrennt und im Strahl der Fluoreszenzstrahlung
kann ein Photomessfühler
angeordnet werden, wobei dann das Ausgangssignal dieses Photomessfühlers kennzeichnend
für die
Menge an Antigenen ist, die in der Probe vorliegt.
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Die
Messung mit einem solchen System wird durch Störeffekte beeinflusst, die mit
seinem Aufbau oder mit Umgebungsbedingungen verbunden sind, beispielsweise
die Qualität
des Koppelns/Auskoppelns der Lichtstrahlen, Verluste an Lichtenergie
im Wellenleiter und Temperatureinflüsse.
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Zur
Durchführung
einer Absolutmessung müssen
folglich auf dem Wellenleiter Bezugsbereiche vorgesehen werden,
bei denen die Fluoreszenz bekannt ist und die im Sensor ebenso wie
die Messbereiche vorgesehen sind, wie beispielsweise in der US-Patentschrift 5,631,170
beschrieben ist. Ein weiterer Umstand, der das Vorhandensein eines
Bezugsbereichs erforderlich macht, ist, dass der Biosensor vorzugsweise
ein Gegenstand zum Einmalgebrauch ist, sodass die Messbedingungen
von einem Biosensor zum nächsten
aufgrund von unvermeidbaren Fertigungstoleranzen abweichen können, insbesondere
bei den Abmessungen und der Oberflächenbeschaffenheit des Wellenleiters
des Biosensors.
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Jedoch
ergeben sich durch das Vorhandensein dieser Bezugsbereiche mehrere
Nachteile. Erstens nehmen sie Platz auf der Oberfläche des Wellenleiters
ein, wodurch für
die Messbereiche entsprechend weniger Platz verfügbar ist.
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Darüber hinaus
sind die Bezugsbereiche zwangsläufig
an anderen Stellen vorgesehen als an denjenigen, wo sich die Messbereiche
befinden, sodass die Messbedingungen hier nicht übereinstimmen (unterschiedliche
Oberflächenbeschaffenheiten, unterschiedliche
Stärken
des Wellenleiters usw.). Daraus ergibt sich trotz der vorhandenen
Bezugsbereiche und der zusätzlichen
Messung, die sie beinhalten, eine dem Biosensor eigene Ungenauigkeit.
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Die
Dokumente WO 96/35940 und WO 95/33198 beschreiben Messsysteme der
definierten allgemeinen Ausführung,
die zuvor dargelegt wurde. Bei diesen Messsystemen werden Biosensoren
verwendet, deren Wellenleiter aus einem Material wie TiO2 hergestellt ist. Dadurch weisen diese Wellenleiter
von sich aus die Eigenschaft auf, dass ihre spontane Fluoreszenz
durch einen Anregungslichtstrahl angeregt werden könnte. Diese
Eigenschaft der Anregung der spontanen Fluoreszenz wird jedoch in keinem
der beiden Dokumente zur Verbesserung der Messergebnisse genutzt.
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In
dem Dokument WO 95/33198 wird zwar die Möglichkeit erwähnt, außer der
Strahlung +k'out, die auf die Fluoreszenz des zu messenden
Gegenstands zurückzuführen ist,
eine Strahlung kout aufzufangen, jedoch
ist letztere Strahlung keine andere als die, die auf die Reststrahlung
der Strahlungsquelle zurückzuführen ist,
die vom Wellenleiter nicht absorbiert wurde.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, ein optisches Messsystem bereitzustellen,
bei dem Biosensoren mit immunologischer Reaktion verwendet werden, wobei
die Strahlung, die auf die spontane Fluoreszenz des Materials des
Wellenleiters des Biosensors zurückzuführen ist,
zur Verbesserung des Messergebnisses genutzt wird. Genauer gesagt,
zielt die Erfindung darauf ab, auf einfache und zuverlässige Weise
eine Bezugsmessung zu erhalten, ohne die verfügbare Fläche für die eigentliche Messung zu verkleinern,
wobei diese außerdem
unabhängig
von der Maßungenauigkeit
ist, die ein in großer
Stückzahl gefertigter
Biosensor aufweist.
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Aufgabe
der Erfindung ist somit ein optisches Messsystem, wie es im kennzeichnenden
Teil von Anspruch 1 definiert ist.
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Aufgrund
dieser Eigenschaften ist es möglich,
auf einfache und zuverlässige
Weise eine Bezugsmessung zu erhalten, die auf spontaner Fluoreszenz
beruht, die im Biosensor selbst stattfindet, bei der die Fluoreszenz
durch denselben Anregungsstrahl angeregt wird, wobei die Bezugsmessung
so an der spontanen Strahlung des Materials des Biosensors erfolgt,
dass sie die gleichen Störeffekten unterliegt
wie die Strahlung, die die Messdaten der immunologischen Reaktion
liefert.
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Weitere
vorteilhafte Eigenschaften der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen hervor.
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Es
ist festzuhalten, dass der Begriff „Wellenleiter" im vorliegenden
Zusammenhang so verstanden werden soll, dass er entweder einen Wellenleiter bezeichnet,
der im Wesentlichen aus einem Material hergestellt ist, das spontane
Fluoreszenz aufweist, wenn es angeregt wird, oder einen Wellenleiter,
der mit einem solchen Material beschichtet ist, wobei dieses in diesem
Fall zum Wellenleiter gehört.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung werden aus der folgenden Beschreibung
offensichtlich, die lediglich als Beispiel dient und in Bezug auf die
angehängten
Zeichnungen erfolgt, von denen:
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1 eine
grafische Darstellung ist, in der das Konzept veranschaulicht ist,
auf dem die vorliegende Erfindung beruht;
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2 perspektivisch
und sehr vereinfacht ein Messsystem und einen Biosensor zeigt, die
erfindungsgemäß ausgestaltet
sind;
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3 und 4 in ähnlichen
Ansichten zwei Abwandlungen eines Biosensors zeigen, der beim erfindungsgemäßen Messsystem
verwendet wird;
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5 ebenfalls
eine vereinfachte Darstellung eines Biosensors ist, der beim erfindungsgemäßen Messsystem
verwendet wird, wobei dieser Biosensor mit einem Kapillarkanal für das Ansaugen
einer zu analysierenden Probe ausgestattet ist;
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6 bis 9 weitere
Abwandlungen des Biosensors veranschaulichen;
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10 eine
vereinfachte Schnittdarstellung einer bevorzugten Ausführungsform
eines Biosensors zeigt, der beim erfindungsgemäßen Messsystem verwendet werden
kann;
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11 eine
vereinfachte Übersicht über ein vollständiges erfindungsgemäßes Messsystem
ist, in dem ein Biosensor enthalten ist.
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Die
Erfindung beruht auf der Beobachtung, dass bei Verwendung bestimmter
Materialien zur Herstellung des Wellenleiters, in dem die evaneszente
Welle erzeugt wird, die Anregung einer spontanen Fluoreszenz möglich ist,
vorausgesetzt, dass die Dichte der Lichtenergie ausreichend ist,
die in den Wellenleiter gekoppelt wird.
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Wenn
das Material des Wellenleiters erfindungsgemäß so ausgewählt wird, dass seine Eigenfluoreszenz
eine Intensitätskurve
in Abhängigkeit
von der Wellenlänge
aufweist, die gegenüber
der Intensitätskurve
des Fluoreszenzstoffs verschoben ist, der während der immunologischen Reaktion
verwendet wird, wird es möglich,
eine Bezugsmessung im Wellenleiter durchzuführen, das heißt dort,
wo die eigentliche(n) immunologische(n) Reaktion(en) stattfindet bzw.
stattfinden. Unter diesen Bedingungen wird eine Strahlung, die mit
einer vorher festgelegten Wellenlänge in den Wellenleiter gekoppelt
wird, teilweise in fluoreszierende Strahlung umgewandelt, die auf
die immunologische Reaktion zurückzuführen ist,
und teilweise in eine Strahlung, die auf die spontane Fluoreszenz
des Materials des Wellenleiters zurückzuführen ist. Da diese beiden Strahlungen
unterschiedliche Wellenlängen
aufweisen, können
sie derart in unterschiedlichen Winkeln aus dem Wellenleiter ausgekoppelt
werden, dass sie durch unterschiedliche Photomessfühler leicht
einzeln erfasst werden können.
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Die
grafische Darstellung von 1 veranschaulicht
das Konzept der Erfindung. Darin sind die drei Graphen A, B und
C der relativen Fluoreszenzintensität in Abhängigkeit von der Wellenlänge in nm dargestellt.
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Die
Kurven A und B sind kennzeichnend für zwei Beispiele von bestimmten
Materialien, die im Rahmen der Erfindung für den Wellenleiter verwendet
werden können,
nämlich
einerseits Siliziumnitrid Si3N4 und
andererseits Titanoxid TiO2. Diese Materialien
haben Spitzenwerte der Fluoreszenzintensität bei etwa 575 nm beziehungsweise
610 nm. Kurve C ist kennzeichnend für die Fluoreszenz eines Stoffs oder
Markers, der bei der immunologischen Reaktion verwendet werden kann.
Es handelt sich hierbei um Fluorescein, dessen Fluoreszenzspitzenwert
bei etwa 520 nm liegt. Anhand dieses Graphs ist ersichtlich, dass
die Spitzenwerte der Fluoreszenzkurven ausreichend verschoben sind,
um einerseits für
den Marker und andererseits für
das Material des Wellenleiters Wellenlängen zu erhalten, die gut voneinander zu
unterscheiden sind.
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2 ist
eine vereinfachte Darstellung eines Beispiels für einen Biosensor mit immunologischer Reaktion,
der beim erfindungsgemäßen Messsystem verwendet
werden kann und allgemein mit dem Bezugszeichen BC gekennzeichnet
ist. Er umfasst einen Wellenleiter 1, der aus einer Folie
oder einer Schicht aus einem lichtdurchlässigen Werkstoff mit einer
hohen Brechzahl besteht. Im Folgenden wird ersichtlich, dass die
Schicht mit hoher Brechzahl vorteilhaft eine Schicht aus einem Material
sein kann, die mit Herstellungsverfahren auf einem Substrat aufgebracht
wird, die im Fachgebiet der Halbleitertechnik bekannt sind.
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Als
Beispiel und erfindungsgemäß besteht die
Schicht 1 zumindest teilweise aus einem Material, in dem
spontan eine Fluoreszenz angeregt werden kann. Beispiele für Materialien,
die sich besonders gut dafür
eignen, sind Siliziumnitrid, Titanoxid und Tantaloxid. Der Wellenleiter
kann aus der gesamten Schicht bestehen oder darin durch photolithografische
Verfahren abgegrenzt sein, damit er sich nur auf einen Teil davon
beschränkt.
Dies gilt im Übrigen
für alle
Ausführungsformen
und Abwandlungen, die im Folgenden beschrieben sind.
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Um
die Anregung der spontanen Fluoreszenz des Wellenleiters des Biosensors
zu gewährleisten,
kann dafür
ein Material verwendet werden, das im Wesentlichen diese Eigenschaft
aufweist. Es ist jedoch auch möglich,
die spontane Fluoreszenz durch Dotierung des Wellenleiters mit einer
geeigneten Dotiersubstanz oder auch dank einer Schicht zu erzielen,
die aus einem intrinsischen oder dotierten Material besteht und
unter dem oder auf den Wellenleiter aufgebracht wird.
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In
der Fläche 2 der
Schicht 1 mit hoher Brechzahl sind Beugungsgitter 3 und 4 angeordnet, die
aus Mikrorillen bestehen und ein Eingangsgitter beziehungsweise
ein Ausgangsgitter bilden. Bei dieser ersten Ausführungsform
der Erfindung ist festzuhalten, dass die Mikrorillen im Verhältnis zur
Gesamtausdehnung (Länge)
des Wellenleiters quer ausgerichtet sind.
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Es
sollte auch festgehalten werden, dass die Beugungsgitter in der
Unterseite oder Oberseite der Schicht 1 hergestellt werden
können
oder sogar sowohl auf der Unterseite als auch auf der Oberseite.
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Zwischen
den Beugungsgittern 3 und 4 liegt ein Messbereich 5,
in dem sich Reaktionsbereiche befinden können, die jeweils durch Aufbringen
eines Bestandteils der immunologischen Reaktion oder Analyseelementen
wie Antikörpern
oder Antigenen gebildet sind, wie sie zuvor worden beschrieben sind. In 2 ist
ein einzelner Reaktionsbereich durch den Kreis 6 gekennzeichnet.
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Der
Biosensor BC ist in ein erfindungsgemäßes Messsystem eingebunden,
das eine Lichtquelle 7 umfasst, beispielsweise einen Laser,
die über
das Eingangs-Beugungsgitter Lichtenergie in den Wellenleiter koppeln
kann, wobei diese Energie darin spontane Fluoreszenz anregen kann.
Die Wellenlänge
der Quelle 7 wird vorzugsweise bei der Wellenlänge ausgewählt, die
dem Absorptionsmaximum des Fluoreszenzmarkers entspricht (bei Fluorescein
492 mm). Die so erzeugte Fluoreszenzenergie tritt in einem festgelegten
Winkel α aus
dem Wellenleiter 1 aus, der von der Wellenlänge der
spontanen Fluoreszenz des Materials abhängt, aus dem der Wellenleiter
besteht. Auf dem Weg dieser Fluoreszenzstrahlung ist ein Photomessfühler 8 angeordnet,
damit sie als Bezugsmessung erfasst werden kann.
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Wurde
der Reaktionsbereich 6 (beispielsweise durch Pipettieren)
mit einem zu untersuchenden Stoff in Berührung gebracht, regt die Anregungsstrahlung,
die aus der Quelle 7 stammt, gegebenenfalls auch Fluoreszenz
bei einer Wellenlänge
an, die kennzeichnend für
den verwendeten Marker ist. Als Beispiel für einen Stoff, der mithilfe
eines erfindungsgemäßen Messsystems
untersucht werden kann, kann Milch genannt werden, deren Gehalt
an Antibiotikarückständen in
Erfahrung gebracht werden soll. Da die Wellenlänge des Markers so gewählt wird, dass
sie von der der spontanen Fluoreszenz abweicht, tritt die Strahlung,
die auf die Fluoreszenz der immunologischen Reaktion zurückzuführen ist, über das
Ausgangs-Beugungsgitter 4 aus dem Wellenleiter 1 aus,
jedoch in einem Winkel β,
der sich vom vorgenannten Winkel α unterscheidet.
Auf dem Weg dieser Messstrahlung ist ein zweiter Photomessfühler 9 angeordnet,
um ihre Erfassung zu gewährleisten.
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Schließlich tritt
die verbleibende Lichtenergie, die nicht in den Winkeln α und β ausgekoppelt wird,
in einem eigenen Austrittswinkel γ aus
dem Wellenleiter aus. Wenn der Träger des Wellenleiters durchsichtig
ist, können
die Lichtstrahlen über
Beugungsgitter an der Grenzfläche
zwischen dem Wellenleiter und dem durchsichtigen Träger einfallen
und auf der Seite des Trägers
austreten.
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Es
ist festzustellen, dass die Bezugsmessung bei dem erfindungsgemäßen Messsystem
unter Bedingungen erfolgt, die genau mit denen der Messung durch
die immunologische Reaktion übereinstimmen,
sodass alle Störeffekte
problemlos berücksichtigt
werden können.
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3 zeigt
eine zweite Ausführungsform
der Erfindung, wobei ein Biosensor BCA einen Wellenleiter 1A umfasst,
in dem ein Eingangs-Beugungsgitter 3A für den Anregungsstrahl sowie
eine Vielzahl von Ausgangs-Beugungsgittern 4A-1 bis 4A-6 vorgesehen
ist, die Strahlung, die auf Fluoreszenz zurückzuführen ist, von so vielen immunologischen
Reaktionen auskoppeln können,
wie in den Messbereichen 6A-1 bis 6A-6 stattfinden,
die in einem Messbereich 5A angeordnet sind. Die Fluoreszenz,
die auf immunologische Reaktionen in diesen Bereichen zurückzuführen ist,
wird hier als durch denselben Fluoreszenzmarker angeregt angenommen,
sodass die Messstrahlung aus der Folie 1A in einem Winkel α ausgekoppelt
wird, der bei allen Messbereichen 6A-1 bis 6A-6 übereinstimmt.
Obwohl dies in 3 nicht dargestellt ist, ist
der Biosensor BCA in diesem Fall in ein Messsystem eingebunden,
das mit Photomessfühlern
ausgestattet ist, die den Photomessfühlern 8 und 9 von 2 ähneln. Die
Messstrahlung, die von den verschiedenen Auskopplungs-Beugungsgittern 4A-1 bis 4A-6 stammt,
wird vorzugsweise von einer Reihe Photomessfühlern gemessen, die so viele
Pixel aufweisen, wie Bereiche vorhanden sind. Eine Anordnung aus
CCD-Zellen kann dafür
geeignet sein. Selbstverständlich
ist es auch zweckmäßig, einen
oder mehrere Photomessfühler
vorzusehen, die dem Photomessfühler 8 von 2 ähneln, um
von mindestens einem Ausgangs-Beugungsgitter die ausgekoppelte Strahlung
zu erfassen, die auf spontane Fluoreszenz zurückzuführen ist, die im Material des
Wellenleiters 1A angeregt wurde. Hier kann ein einzelner
Photomessfühler
vorgesehen werden, der diese Strahlung nur von einem einzelnen Ausgangsgitter
erfasst, aber auch genauso viele Photomessfühler, wie Ausgangsgitter vorhanden
sind, um für alle
Reaktionsbereiche 6A-1 bis 6A-6 eine Bezugsmessung
zu erhalten.
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Es
ist festzuhalten, dass bei dieser Ausführungsform des erfindungsgemäßen Biosensors
die Rillen der Auskopplungs-Beugungsgitter
parallel zur Längsausdehnung
der Folie 1A ausgerichtet sind.
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4 stellt
eine weitere Ausführungsform der
Erfindung dar, wobei ein Wellenleiter 1B des Biosensors
BCB die Reaktionsbereiche 6B-1 bis 6B-6 umfasst,
die zwischen zwei Reihen von Ausgangs-Beugungsgittern angeordnet
sind, 4B-1a bis 4B-6a einerseits und 4B-1b bis 4B-6b andererseits, wobei
diese Reihen längs
entlang des Messbereichs 5B angeordnet sind. Dieser wird
außerdem
durch ein Eingangs- Beugungsgitter 3B bestrahlt.
Die Ausgangs-Beugungsgitter sind so ausgerichtet, dass ihre Rillen
parallel zur Längsrichtung
der Folie 1B verlaufen. Zudem sind die Reihen 4B-1a bis 4B-6a beziehungsweise 4B-1b bis 4B-6b so
entgegengesetzt ausgerichtet, dass sich die ausgekoppelten Strahlen in
den Photomessfühlern 9 verstärken können (hier der
Deutlichkeit halber ebenfalls nicht dargestellt, wie der oder die
Photomessfühler 8).
Die Photomessfühler
können
genauso vorgesehen sein, wie bereits in Bezug auf 3 beschrieben
wurde.
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5 stellt
eine Abwandlung des Biosensors BCC dar, der dem von 4 ähnelt, jedoch
wird hier der Messbereich 5C von einem Abdeckelement 10 bedeckt,
das einen Querschnitt in Form eines umgekehrten „U" aufweist. Dieses Abdeckelement kann mit
der Oberseite des Wellenleiters 1C dieses Biosensors eine
Kapillare 11 zum Ansaugen der zu messenden Stoffe bilden.
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6 stellt
eine weitere Abwandlung des Biosensors BCD dar, der dem von 4 ähnelt. In
diesem Fall weist die Folie 1D parallel zur Längsausdehnung
die zwei Messbereiche 5D-1 beziehungsweise 5D-2 auf,
die jeweils eine eigene Gruppe von Reaktionsbereichen aufweisen.
Die Ausgangs-Beugungsgitter 4D-1a bis 4D-6a beziehungsweise 4D-1b bis 4D-6b sind genauso
angeordnet wie die Gitter der Abwandlung von 4, jedoch
wirken sie je Reihe auf zwei Gruppen der Photomessfühler 9 (nicht
dargestellt) ein, die nebeneinander über der Folie 1D angeordnet
sind.
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7 zeigt
eine weitere Ausführungsform des
Biosensors BCE, der beim erfindungsgemäßen Messsystem verwendet werden
kann. In diesem Fall umfasst eine Folie 1E ein Eingangs-Beugungsgitter 3E,
dessen Rillen im Verhältnis
zur Längsausdehnung
der Folie 1E quer ausgerichtet sind. In der Folie 1E entsteht
durch Feinstbearbeitung ein Wellenleiter 12, der sich in
die drei Wege 12a, 12b, 12c verzweigt, die
jeweils zu einem Messbereich 5E-1, 5E-2 beziehungsweise 5E-3 führen. Diese
Messbereiche sind zwischen den Beugungsgittern 13 bis 16 angeordnet, die
die fluoreszierende Mess- und Bezugsstrahlung des Bereichs 5E-1 auffangen
(Gitter 13 und 14), des Bereichs 5E-2 (Gitter 14 und 15)
beziehungsweise des Bereichs 5E-3 (Gitter 15 und 16).
In diesem Fall werden für
die Messung Photomessfühler
in drei Reihen verwendet, wobei Photomessfühler für die Bezugsmessung beispielsweise
für jeden
Messbereich vorgesehen werden können.
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In 8 ist
eine weitere Ausführungsform
eines Biosensors BCF für
ein erfindungsgemäßes Messsystem
dargestellt, der einen Träger 1F umfasst,
auf dem ein Wellenleiter 17 abgegrenzt ist und der nur
ein einziges Beugungsgitter 18 umfasst, das sowohl dem
Koppeln von Lichtenergie (Strahl 19) in den Wellenleiter 17 und
dem Auskoppeln von Lichtenergie dient, die darin durch Fluoreszenz
angeregt wird. Als Beispiel umfasst der Wellenleiter 17 hier
nur einen einzigen Messbereich 5F, der mit einem einzigen
Reaktionsbereich 6F versehen ist. Bei der Analyse einer
Probe werden so ein Messstrahl 20 und ein Bezugsstrahl 21 über das
Beugungsgitter 18 aus dem Wellenleiter ausgekoppelt. Wieder
können
mit Photomessfühlern
der Mess- und der Bezugsstrahl 20 und 21 erfasst
werden (sie sind nicht dargestellt).
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Der
Biosensor BCG von 9 ist eine Abwandlung von demjenigen,
der in der vorhergehenden Figur dargestellt ist. Auch hier ist ein
Träger 1G nur
mit einem einzigen Beugungsgitter 22 versehen, das von
einem Eingangsstrahl 23 bestrahlt wird. Dieses Gitter wirkt
mit einem Wellenleiter 24 zusammen, dessen Breite so ausgewählt ist,
dass der Messbereich 5G eine derartige Breite aufweist,
dass mehrere Reaktionsbereiche 6G1, 6G2 und 6G3 nebeneinander
angeordnet werden können,
wobei diese Breite auch der des Beugungsgitters entspricht. Bei
der Analyse erzeugt dieser Biosensor BCG abgesehen vom Bezugsstrahl
(hier nicht dargestellt) die drei aneinander grenzenden Strahlen 25-1, 25-2 und 25-3, die
auf die Fluoreszenz zurückzuführen sind,
die in den Proben angeregt wurde.
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10 zeigt
eine Querschnittsdarstellung eines Biosensors für ein erfindungsgemäßes Messsystem,
der beispielsweise durch Feinstbearbeitung mithilfe von herkömmlichen
photolithographischen Verfahren hergestellt wurde.
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Auf
ein Substrat aus Silizium 26 wird eine Schicht aus thermischem
Siliziumoxid 27 aufgebracht. Auf diese Schicht 27 wird
gezielt eine Schicht 28 aus einem Material aufgebracht,
das dazu geeignet ist, eine Strahlung zu erzeugen, die auf spontane Fluoreszenz
zurückzuführen ist.
Diese Schicht bildet den Wellenleiter im Sinne der vorliegenden
Erfindung. Im dargestellten Fall besteht die Schicht aus Siliziumnitrid
und wurde durch die chemische Gasphasenabscheidung bei Niederdruck
gewonnen. In 10 ist dargestellt, dass in
dieser Schicht 28 die Messbereiche 29 und 30 abgegrenzt
sind, die ein Zwischenraum 31 trennt. Eingangs- und Ausgangs- oder
kombinierte Eingangs-/Ausgangs-Beugungsgitter
(in 10 nicht dargestellt) werden durch lithographische Übertragung
und Ätzen
mit gepufferter Flusssäure
oder reaktivem Plasmaätzen
in die Schicht 28 eingebracht. Das Material, das für den Träger des
Wellenleiters verwendet wird, kann auch ein Kunststoff sein, die
Gitter können
dann auch durch Prägen
mithilfe eines Stempels oder durch Spritzgießen darin eingebracht werden.
In diesem Fall wird die Schicht, die den Wellenleiter bildet, beispielsweise
durch Gasphasenabscheidung bei niedriger Temperatur auf einen Träger des
Biosensors aufgebracht.
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Die
Reaktionsbereiche 32 sind mit einem Reaktionsstoff oder
Analyseelement bedeckt, der bzw. das bei diesem Beispiel Antikörper umfasst.
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Über der
Schicht, die den Wellenleiter bildet, ist ein Mikrofluidkreislauf
angeordnet. Es handelt sich dabei um eine selektive Schicht 33 aus
Siliziumoxid, die bei niedriger Temperatur aufgebracht wird, über der
ein Abdeckmittel 34 angeordnet ist, das mit dieser selektiven
Schicht 33 einen Kapillarkanal 35 begrenzt, über den
die Probe zu den Reaktionsbereichen 31 und 32 gesaugt
werden kann.
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Bei
allen Ausführungsformen
und allen Abwandlungen, die gerade beschrieben wurden, kann gemäß weiteren
vorteilhaften Merkmalen der Erfindung das Verhalten der Materialschicht,
aus der der Wellenleiter besteht, so abgeändert werden, dass sie die
Eigenschaft der spezifischen Fluoreszenz aufweist, die bei Anregung
durch die Mode des Wellenleiters erzeugt wird. Es ist beispielsweise
möglich, diese
Materialschicht in einer mehr oder weniger großen Tiefe zu dotieren, wodurch
diese spezifische Fluoreszenz bestimmt werden kann. So kann die Schicht
erfindungsgemäß mit seltenen
Erden wie Erbium und Europium dotiert werden, die die Eigenschaft
aufweisen, Fluoreszenzstrahlungen mit ausgeprägten und ähnlichen Wellenlängen hervorzurufen,
die sich von den Wellenlängen
unterscheiden, die die immunologischen Reaktionen und das Material
kennzeichnen, das für
den Wellenleiter verwendet wird. Das Verhältnis der Intensitäten der
Fluoreszenzstrahlung, die auf diese Dotierungsstoffe zurückzuführen ist,
ist ein Hinweis auf die Temperatur des Biosensors. Diese Strahlung,
die über
ein Beugungsgitter aus dem Wellenleiter ausgekoppelt wird, kann dann
mit Photomessfühlern
gemessen werden, die mit den Mess- und Bezugsphotomessfühlern 8 und 9 von 2 verbunden
sind. Dadurch kann durch Auswertung der Signale, die diese zusätzlichen
Photomessfühler
liefern, mittelbar nicht nur die Leistung ermittelt werden, die
sich im Wellenleiter ausbreitet, sondern auch die Temperatur des
Biosensors.
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Das
Temperatursignal kann auch genutzt werden, um die Temperatur des
Biosensors zu regulieren, indem dafür eine vorher festgelegte Umgebungstemperatur
geschaffen wird, die vorteilhaft für die immunologischen Reaktionen
ist, die darin stattfinden.
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11 zeigt
stark vereinfacht eine Vorderansicht eines Messsystems, bei dem
ein erfindungsgemäßer Biosensor
verwendet werden kann.
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Ein
derartiges System umfasst ein Gestell (in 11 einfach
durch das Viereck 36 angedeutet), auf dem ein Tisch 37 aufgebracht
ist, der um eine waagerechte Achse schwenkbar ist. Dieser Tisch trägt eine
Montagevorrichtung 38, in die die Einmalträger 39 eingesetzt
werden können.
Jeder Träger umfasst
einen Biosensor 40, der ebenfalls zum einmaligen Gebrauch
gedacht ist. In der Messstellung wird der Träger 39, der mit den
V-förmigen
Anordnungsnuten 41 versehen ist, von einer Feder 43,
die von der Montagevorrichtung 38 getragen wird, gegen Stifte 42 gedrückt, die
fest mit dem Gestell 36 verbunden sind.
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Die
Lichtquelle 7 ist ein Laser, der über einen Laserspiegel 45 eine
Stelle im Bereich der Montagevorrichtung 38 bestrahlt,
an der sich jeweils ein Kopplungsgitter 44 (11)
des Biosensors 40 befindet. Der Photomessfühler 8 fängt über eine
Fokussierlinse 46 die Strahlung auf, die auf spontane Fluoreszenz
(Winkel α)
zurückzuführen ist.
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Die
Messstrahlung wird aus dem Wellenleiter des Biosensors 40 in
einem Winkel β ausgekoppelt, um über eine
Fokussierlinse 47 vom Photomessfühler 9 erfasst zu
werden.
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Es
ist somit ersichtlich, dass der Biosensor 40, der bei diesem
Messsystem verwendet wird, die Ausführung aufweist, die zuvor hinsichtlich
der Ausführungsform
von 8 beschrieben wurde. Es ist jedoch zu bemerken,
dass sich der Biosensor 40 von dieser konkreten Ausführungsform
durch das Vorhandensein eines zweiten Kopplungsgitters 48 unterscheidet,
mit dem Fluoreszenzstrahlungen aus dem Wellenleiter des Biosensors 40 ausgekoppelt
werden können,
die auf eine bestimmte Dotierung zurückzuführen sind, beispielsweise mit
Erbium und Europium, wie zuvor beschrieben worden ist. Diese Strahlung
wird an einen Sensor 49 geleitet, dessen Ausgangssignal
zur Überwachung
und über
einen Regelkreis (nicht dargestellt) möglicherweise zur Steuerung
der Energie, die die Quelle 7 in den Biosensor 40 sendet,
oder auch dessen Temperatur verwendet werden kann.
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Es
ist abschließend
festzuhalten, dass die Lage des schwenkbaren Tischs 37 mit
einer Vorrichtung mit Mikrometerschraube 50 fein eingestellt
werden kann, wodurch der Strahlengang der Lichtstrahlen genau eingestellt
werden kann.