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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Brennstoffzusammensetzung,
die sofort verbrennt, und auf ein Sofortverbrennungsverfahren.
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Insbesondere
bezieht sich die vorliegende Erfindung auf eine Brennstoffzusammensetzung,
die sofort verbrennt und einen fossilen Brennstoff und einen nicht-fossilen,
festen Brennstoff (NFSF – Non-Fossil
Solid Fuel) ausgewählt
aus der Gruppe aufweist, die aus festem Stadtmüll (USW – Urban Solid Waste), elastomeren und
nicht-elastomeren polymeren Materialien und Mischungen davon besteht.
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Bis
heute wurden viele Verfahren zum Zerstören und/oder wenigstens teilweise
Wiedergewinnen von gebrauchten Kunststoffverpackungsmaterialien,
Reifen und/oder festem Stadtmüll
vorgeschlagen.
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Das
Problem ist jedoch sehr komplex, da sich Art und Zusammensetzung
des festen Stadtmülls
von Ort zu Ort, von Tag zu Tag und aufgrund des Vorhandenseins von
faulbarem, organischem Abfall ändert.
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Eine
bis heute vorgeschlagene Anzahl von Verfahren richtet sich auf das
Entfernen der faulbaren, organischen Phase aus den festen Produkten,
die dann getrocknet, gemahlen und agglomeriert werden können. Im
Allgemeinen erfolgt die Agglomeration durch Zusammenpressen zu Körnern oder
Platten, die dann durch Verbrennen in Öfen mit einem sich bewegenden
Rost oder mit einer drehenden Trommel zerstört werden, in der sie in der
Hochtemperaturzone, in welcher die Verbrennung erfolgt, über einen
Zeitraum bleiben, der ausreicht, eine tatsächlich vollständige Verbrennung
der brennbaren Masse zu erhalten. Diese Zeitdauer, die leicht dadurch
gesteuert und berechnet werden kann, dass die Länge des von der Masse in der
Verbrennungszone zurückgelegten
Wegs durch die Durchgangsgeschwindigkeit geteilt wird, beträgt wenigstens
1 Minute, vorzugsweise wenigstens 3 Minuten, im Allgemeinen 5 Minuten
oder mehr.
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Nach
Ansicht der Anmelderin besteht ein Nachteil dieser Verfahren darin,
dass diese Körner
oder Platten nicht zur Beschickung von Sofortverbrennungsbrennern
verwendet werden können.
Ein weiterer Nachteil ist der, dass die Herstellung der Körner und
Platten eine Anzahl von Schritten aufweist, beispielsweise einen Kompressionsschritt,
der einen bestimmten Energieverbrauch einschließt und somit die Kosten erhöht, wodurch
die vorstehend erwähnten
bekannten Verfahren unwirtschaftlich werden.
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Die
FR-A-2 273 861 offenbart und beansprucht ein verbrennbares Material,
das sich dadurch auszeichnet, dass es in herkömmlichen Anlagen verwendet
werden kann, die für
die Verbrennung von festen Produkten bei Raumtemperatur und bei
normalem Atmosphärendruck
eingesetzt werden, und dass die Produkte aus elastomeren Teilchen
mit einer Größe bestehen,
die gleich oder kleiner als 30 mm ist, und dass sie frei von Metallstücken sind.
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Die
FR-A-2 733 303 offenbart und beansprucht eine Kesselverbrennungseinrichtung
für Müll, die
im unteren Teil einen Herd, in dem der Brennstoff angeordnet wird,
und einen Heizrost für
die Aufnahme des zu verbrennenden Abfalls, im Mittelteil einen Wärmeaustauscher,
um ein in dem Austauscher zirkulierendes Fluid mit Hilfe der Verbrennungsprodukte
zu erhitzen, die aus dem Herd austreten, und im oberen Teil einen
Kamin zum Abführen
der Verbrennungsprodukte aufweist.
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Es
wurde nun eine Brennstoffzusammensetzung gefunden, bei deren Herstellung
die Bildung von Agglomeraten vermieden wird und die es ermöglicht,
große
Mengen von fossilen Brennstoffen bei der Energieerzeugung zu verwerten.
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In
ihrem ersten Aspekt bezieht sich die vorliegende Erfindung auf eine
Brennstoffzusammensetzung nach Anspruch 17.
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Vorzugsweise
liegt die Menge des sofort verbrennbaren fossilen Brennstoffs zwischen
50 und 90 Gew.-% und die des NFSF zwischen 50 und 10 Gew.-%. Besonders
bevorzugt liegt die Menge des sofort brennbaren fossilen Brennstoffs
zwischen 60 und 80 Gew.-% und die des NSFS zwischen 40 und 20 Gew.-%.
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In
der folgenden Beschreibung und den Ansprüchen soll der Ausdruck "sofortige Verbrennung" eine Verbrennung
bedeuten, die die Verbrennung von wenigstens 90 Gew.-% des dem Brenner
zugeführten
Brennstoffmaterials weniger als 10 Sekunden, vorzugsweise weniger
als 5 Sekunden und besonders bevorzugt weniger als 3 Sekunden bedeuten.
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Typische
Beispiele für
sofort verbrennbare fossile Brennstoffe sind Methan, Heizöl, das die
Form einer Emulsion haben kann, sowie fossiler Kohlenstaub, der
die Form einer wässrigen
Suspension haben kann.
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Typische
Beispiele der Behandlung, der fester Stadtmüll unterworfen wird, bevor
er als sofort verbrennbarer NFSF verwendet werden kann, sind in
nicht begrenzender Weise das Entfernen aller faulbaren organischen
Verbindungen und aller Metalle, das Trocknen, das Mahlen und das
Sieben. Auf den derart behandelten festen Stadtmüll wird nachstehend als USW
Bezug genommen. Im Falle von elastomeren und nicht-elastomeren polymeren
Materialien ist eine geeignete Behandlung in nicht begrenzender
Weise das Entfernen aller Metalle, das Trocknen, das Mahlen und
Sieben.
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Bevorzugte
Beispiele von Brennstoffzusammensetzungen nach der vorliegenden
Erfindung, die sofort verbrennbar sind, sind:
- – Kohlenstaub
+ USW,
- – Kohlenstaub
+ nicht-elastomeres polymeres Material,
- – Kohlenstaub
+ USW + nicht-elastomeres polymeres Material,
- – Kohlenstaub
+ USW + elastomeres polymeres Material,
- – Kohlenstaub
+ nicht-elastomeres polymeres Material + elastomeres polymeres Material,
- – Kohlenstaub
+ USW + nicht-elastomeres polymeres Material + elastomeres polymeres
Material,
- – Methangas
+ USW.
- – Methangas
+ nicht-elastomeres polymeres Material,
- – Methangas
+ USW + nicht-elastomeres polymeres Material,
- – Methangas
+ USW + elastomeres polymeres Material,
- – Methangas
+ nicht-elastomeres polymeres Material + elastomeres polymeres Material,
und
- – Methangas
+ USW + nicht-elastomeres polymeres Material + elastomeres polymeres
Material.
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Ein
typisches Beispiel für
eine geeignete nicht-fossile, feste Brennstoffzusammensetzung, die
USW und elastomeres und nicht-elastomeres polymeres Material aufweist,
ist in der EP-A-930
353 beschrieben.
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Typischerweise
weist die nicht-fossile feste Brennstoffzusammensetzung der vorstehend
erwähnten EP-A-930
353 eine erste Fraktion bestehend aus USW, eine zweite Fraktion
bestehend aus elastomerem Material und eine dritte Fraktion bestehend
aus nicht-elastomerem polymeren Material auf. Vorzugsweise hat die Zusammensetzung
eine scheinbare Dichte von 0,6 g/cm3 oder
weniger, während
die Menge einer jeden der drei Fraktionen als Funktion des gewünschten
Brennwerts vorher ausgewählt
wird. Typischerweise beträgt
der Wert für
die scheinbare Dichte 0,2 bis 0,6 g/cm3,
und vorzugsweise 0,3 bis 0,5.
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Eine
der überraschenden
Eigenschaften von NSFS, die während
der nachstehend experimentellen Tests beobachtet wurden, besteht
darin, dass er sich wie ein üblicher,
sofort verbrennbarer fester Brennstoff mit mittlerem Heizwert verhält. Es wurde
auch beobachtet, dass ein effizientes Mahlen und/oder Zerkleinern seiner
Komponenten auf vorgegebene Werte es ermöglicht, den Gehalt an nicht
verbrannten Materialien sowohl in der schweren Asche als auch in
der Flugasche zu verringern, so dass dieser Gehalt auf Werte gebracht wird,
der ähnlich
denen von fossilem Brennstoff sind.
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Insgesamt
weist das Verfahren zur Herstellung der festen Brennstoffzusammensetzung
der vorstehend erwähnten
EP-A-093 0353 die folgenden Stufen auf:
- a)
fester Stadtmüll
wird behandelt, um
a1) die faulbare
organische Fraktion durch Sieben,
a2)
eisenhaltige Materialien unter Verwendung eines Magnetseparators,
und
a3) Aluminium unter Verwendung
eines Wirbelstrommagneten zu entfernen,
- b) die so erhaltene Fraktion des festen Stadtmülls wird
zerkleinert,
- c) ein aus nicht-elastomerem polymerem Material bestehendes
Abfallmaterial wird zerkleinert,
- d) die erwähnten
Fraktionen des festen Stadtmülls
und des zerkleinerten nicht-elastomeren,
polymeren Materials werden bis zu einem Feuchtegehalt getrocknet,
der 10% oder weniger entspricht,
- e) die erwähnten
Fraktionen werden gemahlen,
- f) es wird ein elastomeres Material gemahlen und jegliches damit
verbundene, eisenhaltige Material abgestreift, und
- g) die erwähnten
gemahlenen Fraktionen werden miteinander in einem Gewichtsverhältnis gemischt,
das als Funktion des gewünschten
Heizwerts vorher festgelegt wird.
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Beispiele
für geeignete
elastomere Materialien sind gebrauchte Reifen. Beispiele für geeignete nicht-elastomere,
polymere Materialien sind Packungen und Einhüllungen aus thermoplastischen
und wärmehärtbaren
Materialien. Typische Beispiele für thermoplastische Materialien,
die hauptsächlich
bei der Herstellung von Einwickelmaterialien verwendet werden, sind
PE, LDPE, HDPE, PP, PET, Polystyrol, Ethylen/C4-C12 α-Olefincopolymere,
Vinylpolymere und -copolymere und dergleichen.
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Vorzugsweise
haben wenigstens 90 Gew.-% der vorstehend erwähnten Teilchen eine Größe, die
kleiner als 2 Mesh (7,5 mm) ist. Besonders bevorzugt haben wenigstens
50 Gew.-% der vorstehend erwähnten Teilchen
eine Größe, die
kleiner ist als 4 Mesh (3,75 mm).
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In
der Zusammensetzung haben die Körner
des elastomeren Polymers, wenn es vorhanden ist, eine Größe von weniger
als 5 mm.
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Die
relativ große
Abmessung der NFSF-Teilchen bildet eine gänzlich unerwartete Eigenheit
der vorliegenden Erfindung. Der Grund dafür besteht darin, dass herkömmliche,
sofort verbrennende Brennstoffmaterialien aus gasförmigen und
flüssigen
fossilen Brennstoffen bestehen. Zur Verwendung als ein sofort verbrennendes
Brennstoffmaterial ist ein fester fossiler Brennstoff, wie Kohle,
jedoch nur geeignet, nachdem er sehr fein gemahlen worden ist, bis
99% seiner Teilchen eine Größe haben,
die kleiner als 100 Mesh (0,15 mm) ist, und 70% dieser Teilchen
eine Größe haben,
die kleiner als 200 Mesh (0,075 mm) ist. Deshalb war nicht vorhersehbar,
dass NFSF für
eine Sofortverbrennung geeignet ist, vor allem wenn seine Teilchen
wenigstens 50 mal so groß wie
diejenigen von Kohlenstaub sind.
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Darüber hinaus
ging man davon aus, dass das wesentliche Element die Größe der elastomeren
polymeren Körner
sein muss und dass sie eine ähnliche
Größe wie die
Körner
des Kohlenstaubs haben müssen. Überraschenderweise
hat sich jedoch gezeigt, dass es ausreicht, wenn die elastomeren
polymeren Körner eine
Größe haben,
die kleiner als 5 mm ist.
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Im
Falle der Zusammensetzung, die den zweiten Aspekt der Erfindung
bildet, liegt weiterhin die Menge des sofort verbrennenden fossilen
Brennstoffs vorzugsweise zwischen 50 und 90 Gew.-% und die des Brennstoffmaterials
zwischen 50 und 10 Gew.-%. Besonders bevorzugt liegt die Menge des
sofort verbrennenden fossilen Brennstoffs zwischen 60 und 80 Gew.-%
und die des Brennstoffmaterials zwischen 40 und 20 Gew.-%.
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Ein
typisches Beispiel einer geeigneten, nicht-fossilen festen Brennstoffzusammensetzung,
die USW und elastomere und nicht-elastomere polymere Materialien
aufweist, sowie eines Verfahrens zu ihrer Herstellung ist in der
vorstehend erwähnten
EP-A-930 353 beschrieben.
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Bei
einer bevorzugten Ausführung
der vorliegenden Erfindung besteht das Brennstoffmaterial, das aus der
Gruppe ausgewählt
wird, die USW, elastomere und nicht-elastomere polymere Materialien
und Mischungen davon aufweist, aus einer Mischung mit 40 bis 80
Gew.-% trockenem festen Stadtmüll,
10 bis 50 Gew.-% elastomerem Material und 10 bis 50 Gew.-% nicht-elastomerem
polymeren Material. Besonders bevorzugt weist diese Mischung 60
bis 80 Gew.-% trockenen festen Stadtmülls, 10 bis 30 Gew.-% an elastomerem
Material und 10 bis 30 Gew.-% an nicht-elastomerem polymeren Material
auf.
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In
ihrem zweiten Aspekt bezieht sich die vorliegende Erfindung auf
ein Verfahren zur Verbrennung nach Anspruch 1.
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Bei
einer bevorzugten Ausgestaltung wird der fossile Brennstoff durch
einen Brenner mit bekannter Bauweise zugeführt, während der sofort verbrennende,
nicht-fossile Brennstoff in den Bereich des Kessels eingeführt wird,
der als "Feuerbereich" bekannt ist, d.h.
in den Bereich des Kessels, in dem die Temperatur über 1400°C liegt.
Im Allgemeinen liegt die Temperatur des Feuerbereichs zwischen 1500
und 2000°C.
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Gewöhnlich ist
das Brennstoffmaterial sofort verbrennbar, wenn es aus Teilchen
mit einer Größe von weniger
als 1 Mesh (15 mm) besteht. Vorzugsweise haben wenigstens 90 Gew.-% der
vorstehend erwähnten Teilchen
ein e Größe, die
kleiner als 2 Mesh (7,5 mm) ist. Besonders bevorzugt haben wenigstens
50 Gew.-% der vorstehend erwähnten
Teilchen eine Größe von weniger
als 4 Mesh (3,75 mm). Falls das elastische Polymer vorhanden ist,
hat es vorzugsweise die Form von Körnern mit einer Größe von weniger
als 5 mm.
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Vorzugsweise
weist der Fluss von sofort verbrennendem Brennstoffmaterial, der
bei dem Verbrennungsverfahren nach der vorliegenden Erfindung verwendet
wird, 50 bis 80 Gew.-% des sofort verbrennenden fossilen Brennstoffs
und 50 bis 20 Gew.-% Brennstoffmaterial auf, das aus der Gruppe
ausgewählt
wird, die USW, elastomere sowie nicht-elastomere polymere Materialien
und Mischungen davon aufweist. Besonders bevorzugt liegt die Menge
des sofort verbrennenden, fossilen Brennstoffs zwischen 60 und 80
Gew.-%, während
die des Brennstoffmaterials zwischen 40 und 20 Gew.-% liegt.
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Das
Verfahren der vorliegenden Erfindung hat sich als besonders geeignet
für den
Betrieb von Kraftwerksanlagen erwiesen, d.h. Anlagen, die insgesamt
der Erzeugung von Dampf zur Erzeugung elektrischer Energie und/oder
zur Fernheizung dienen und die eine Dampfmenge von mehr als 40 thermischen
Megawatt (tMW) erzeugen. Im Allgemeinen werden Kraftwerksanlagen
als klein angesehen, wenn sie weniger als 50 tMW erzeugen, als mittelgroß, wenn
sie 50 bis 500 tMW erzeugen, und als groß, wenn sie mehr als 500 tMW erzeugen.
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Gemäß einer
anderen Ausführungsform
weist das Verfahren zur Verbrennung nach der vorliegenden Erfindung
die Zuführung
eins sofort verbrennenden Brennstoffmaterials, das wenigstens einen
fossilen Brennstoff und einen nicht-fossilen Brennstoff enthält, der
aus der Gruppe ausgewählt
wird, die aus USW elastomeren und nicht-elastomeren polymeren Materialien
und Mischungen davon besteht, in eine Zone des Kessels auf, der
sich auf einer solchen Temperatur befindet, dass der Wert der nicht
verbrannten Materialien in der Schwerasche auf weniger als 50 Gew.-%
gehalten wird.
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Bei
einer anderen Ausführungsform
weist das Verfahren zur Verbrennung nach der vorliegenden Erfindung
das Beschicken eines Kessels mit einem sofort verbrennenden Brennstoffmaterial
auf, das wenigstens einen fossilen Brennstoff und einen nicht-fossilen
Brennstoff ausgewählt
aus der Gruppe aufweist, die aus USW, elastomeren und nicht-elastomeren
polymeren Materialien und Mischungen davon besteht, wobei die Teilchengröße des nicht-fossilen Brennstoffs
vorher so festgelegt ist, dass der Wert der nicht verbrannten Materialien
in der Schwerasche auf weniger als 50 Gew.-% gehalten wird.
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Bei
zwei bevorzugten Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung hat die NFSF-Zuführvorrichtung die
mechanische oder pneumatische Bauweise. Insbesondere ist die mechanische
Zuführvorrichtung
vorzugsweise eine Vorrichtung mit einer Archimedes-Schnecke.
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Die
Erfindung wird nun im Einzelnen mit Hilfe der Beschreibung von Versuchen
und Figuren erläutert, die
lediglich als Beispiele angeführt
sind und deshalb nicht als den Rahmen der vorliegenden Erfindung
in irgendeiner Weise einschränkend
zu interpretieren sind.
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In
den beiliegenden Zeichnungen ist:
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1 ein
Diagramm, das die Werte von Stickoxiden (NOx),
von CO und von nicht verbrannten Materialien zeigt, die gebildet
werden, wenn die Sauerstoffmenge in einem Verbrennungsversuch so
variiert wird, der nur mit Kohlenstaub durchgeführt wird;
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2 ein
Diagramm, das die Werte der Schwerasche (HA – Heavy Ash), die bei einem
Verbrennungsversuch gebildet wird, der nur mit Kohlenstaub durchgeführt wird,
im Vergleich zu zwei Co-Verbrennungsversuchen zeigt, die mit verschiedenen
Mengen an Kohlenstaub und NFSF durchgeführt werden;
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3 ein
Diagramm, das die Werte von verbrannten Materialien, die in der
Schwerasche in einem Verbrennungsversuch gefunden werden, der nur
mit Kohlenstaub durchgeführt
wird, im Vergleich mit zwei Co-Verbrennungsversuchen zeigt, die
mit verschiedenen Mengen an Kohlenstaub und NSFS durchgeführt werden;
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4 ein
Diagramm, das die Werte von Stickoxiden (NOx),
von CO und von nicht verbrannten Materialien, die bei einem Verbrennungsversuch
gebildet werden, der nur mit Kohlenstaub ausgeführt wird, im Vergleich zu einem
Kohlenstaub-/NFSF-Co-Verbrennungstest
zeigt;
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5 ein
Diagramm, das die Werte von SO2, das bei
einem Verbrennungsversuch gebildet wird, der nur mit Kohlenstaub
ausgeführt
wird, im Vergleich mit einem Kohlenstaub-/NFSF-Co-Verbrennungsversuch zeigt;
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6 ein
Diagramm, das die Werte für
Flugasche, die bei einem Verbrennungsversuch gebildet wird, der
nur mit Kohlenstaub durchgeführt
wird, im Vergleich zu einem Kohlenstaub-/NFSF-Co-Verbrennungsversuch
zeigt;
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7 eine
schematische Darstellung eines Kraftwerks zur Verbrennung eines
sofort verbrennenden Brennstoffmaterials der vorliegenden Erfindung;
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8 eine
schematische Darstellung eines ersten Systems zur Zuführung eines
sofort verbrennenden Brennstoffmaterials der vorliegenden Erfindung
in einem Versuchskessel; und
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9 eine
schematische Darstellung eines zweiten Systems zum Zuführen eines
sofort verbrennenden Brennstoffmaterials der vorliegenden Erfindung
in einen Versuchskessel.
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In
den 7 bis 9 bezeichnen die gleichen Zahlen
die gleichen Bauteile.
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7 zeigt
schematisch ein typisches Kraftwerk, das zur Erzeugung von Dampf
mit Hilfe der Sofortverbrennung des Brennstoffmaterials der vorliegenden
Erfindung geeignet ist.
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Diese
Anlage hat einen Kessel (18A) für die Dampferzeugung, der mehrere
Brenner (12) aufweist. Diese Brenner können beispielsweise so gebaut
sein, wie es schematisch in den 8 und 9 dargestellt ist,
in denen sie mit dem gleichen Bezugszeichen 12 versehen
sind.
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Der
Gesamtaufbau des Kessels oder Dampferzeugers (18A) ist
bekannt und wird nachstehend unter spezieller Bezugnahme auf die
spezifischen Eigenschaften beschrieben, die für die Darstellung der vorliegenden
Erfindung zweckmäßig sind.
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Typischerweise
hat der Kessel (18A) eine Vielzahl von Brennern (12)
(beispielsweise bis zu 60), wobei die genaue Zahl der Brenner (12)
von Fall zu Fall abhängig
von der Leistung des Kessels (18A) vorher festgelegt wird.
Die Brenner (12) können
an einer einzigen Wand, an zwei gegenüberliegenden Wänden (wie
in 7 gezeigt) oder in den Ecken der Verbrennungszone
(11) angeordnet werden, die auch Feuerzone genannt wird.
Die Form der Anordnung der Brenner (12) wird von Fall zu
Fall abhängig
von dem Fachmann bekannten Kriterien als Funktion vorgegebener thermischer
Eigenschaften für
die Verbrennungszone (11) vorher ausgewählt.
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In
der Verbrennungszone (11), die in Übereinstimmung mit den Brennern
(12) gebildet wird, halten die von diesen Brennern (12)
erzeugten Flammen eine Temperatur von typischerweise zwischen 1500
und 2000°C
aufrecht.
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Aufbauten
und/oder Elemente, die in der Lage sind, die Asche zu sammeln und
zu entfernen, sind am Boden des Kessels vorhanden. Übliche Beispiele
für solche
Aufbauten und Elemente sind ein Trichter (13) zum Sammeln
der Asche und ein Förderband
(19) für
ihr Entfernen.
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Im
oberen Teil des Kessels (18A) kommen in Bezug auf eine
Verengung des Kanalquerschnitts, auf den gewöhnlich als die "Nase des Kessels" (18C) Bezug
genommen wird, die aus der Verbrennungszone (11) hochsteigenden
Dämpfe
an einer Dampfaustrittszone (18B) an, in der die Dämpfe eine
Temperatur von etwa 1150 bis 1250°C
haben. Als Nächstes
kreuzen die Dämpfe
eine Zone, die kollektiv als "konvektive
Bank" Bezug genommen
wird, die eine Vielzahl von Wärmeaustauschern
(15, 16) aufweist (auf die gewöhnlich als Überhitzer, Wiederüberhitzer
oder Vorwärmer
Bezug genommen wird), denen sie Wärme zur Erzeugung von Dampf für eine Fernheizung
und/oder zur Betätigung
einer oder mehrerer Turbinen zur Erzeugung elektrischer Energie
abgeben.
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Nachdem
sie durch die konvektive Bank hindurchgegangen sind, werden die
Dämpfe,
die eine Temperatur von etwa 500 bis 600°C haben, dem Kamin (60) über eine
Filteranordnung (30) zugeführt, in der alles leichte,
nicht verbrannte Material, das in diesen Dämpfen vorhanden ist, behandelt
wird.
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Vor
dem Eintritt in die Filteranordnung (30) gehen die von
der konvektiven Bank aufsteigenden Dämpfe durch einen Austauscher
(20), in welchem sie einen Einlassstrom von kalter Luft
(21) vorerwärmen
und ihn auf etwa 250 bis 300°C
bringen.
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Der
Strom (22) der so vorerwärmten Luft wird über einen
Ventilator (22A) oder eine andere äquivalente Vorrichtung in die
Brenner (12) als gesonderte Ströme oder als Einzelstrom entsprechend
der spezifischen Bauweise der Anlage zugeführt.
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Ein
Teil (23) des Stroms (22) der vorerhitzten Luft
wird zweckmäßigerweise
mit einem Strom (24) von Kaltluft gemischt, um einen Strom
(25) von Luft von etwa 150°C zu bilden. Dieser Luftstrom
(25) wird über
einen Ventilator (25A) in eine Mühle (45) eingeführt, wo
sie als Transportmittel für
fein gemahlene Kohle dient, in der typischerweise 99% der Teilchen
eine Größe von weniger
als 100 Mesh und 77% eine Größe von weniger
als 200 Mesh haben.
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Zur
Erzeugung dieses Kohlenstaubs wird die Mühle (45) mit Grobkohle
aus einem Silo (44) beschickt.
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Die
Zuführströme (42A)
und (43A) von Methan bzw. Heizöl, die von einem Methangas-Verteilungsnetz (42)
bzw. von einem beheizten Tank (43) für Heizöl ausgehen, kommen ebenfalls
an den Brennern (12) an.
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Zur
Vereinfachung ist in 7 nur ein System zur Zuführung von
Methangas, Heizöl
und Kohlenstaub zu der ganzen Anordnung von Brennern (12)
dargestellt. Vorzugsweise ist jedoch jeder Brenner (12)
mit seinem eigenen gesonderten Einspeissystem versehen.
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Natürlich weiß der Fachmann,
dass das in 7 dargestellte Schema lediglich
zur Veranschaulichung gegeben wird und dann viele andere spezielle
Formen der Anlagenausführungen
in Betracht kommen, beispielsweise Kessel mit Dampfrohren oder mit
einem diathermischen Fluid, die merklich weit entfernt von dem Schema
der 7 sind. Trotzdem sind diese Anlagen alle mit den
Zielen der vorliegenden Erfindung kompatibel, da sie in der Lage
sind, eine sofortige Verbrennung zu erreichen.
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Für die Zwecke
der vorliegenden Erfindung hat das Kraftwerk mit Sofortverbrennung
ein System (53A), das in der Lage ist, die Flamme wenigstens
eines Brenners (12) mit einem Strom (53) aus NFSF
zu beschicken, der eine eingestellte und vorgegebene Teilchengröße hat.
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Bezogen
auf die speziellen technischen Anforderungen oder ausgewählten Bauformen
wird der Strom (53) von NFSF durch ein geeignetes Trägerfluid
(52), gewöhnlich
Luft, gefördert
und kommt direkt an einem oder mehreren Brennern (12) in
einer vorher ausgewählten
Zone des Kessels über
eine oder mehrere unabhängige
Zufuhrrohre an. Auf jeden Fall zeichnet sich die Kesselzone, die
vorher zur Zuführung
von NFSF gemäß der vorliegenden
Erfindung ausgewählt
wurde, durch eine Temperatur aus, die hoch genug ist, um die Menge
der nicht verbrannten Teilchen zu minimieren, die sich in dem Trichter
(13) sammeln. Zweckmäßigerweise
ist diese Zone die vorher erwähnte
Verbrennungszone (11), in der die Temperatur vorzugsweise
wenigstens 1500°C
beträgt.
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Beispiele
für solche
NFSF-Zuführsysteme
werden unter Bezug auf 8 und 9 beschrieben.
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8 zeigt
ein mechanisches NFSF-Zuführsystem,
bei welcher der NFSF, der in einem ersten Silo (40) gespeichert
ist, durch ein Schaufelmahlwerk (41) geführt wird,
in dem er geeignet gemahlen und dann einem zweiten Silo (46)
zugeführt
wird, der auch als Aufnahmebehälter
dient. Der zweite Silo (46) hat eine sich bewegende Basis
(47), die aus einem Förderband
besteht, das eine vorher auswählbare
Menge von NFSF über
der Zeit in eine Doppel-Archimedes-Schnecke
(48) abgibt, die zur Mitte hin konvergiert. Räder (49)
treiben den NFSF zu einer Archimedes-Schnecke (50) hin,
die ihn über
eine Öffnung
(51) in den Strom von Kohlenstaub abgibt, der von der Trägerluft
(25) getragen wird, die zur Flamme (31) des Brenners
(12) gefördert
wird.
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Die
Silos (46, 47) sind mit einem Antihaft-Epoxylack
ausgekleidet und haben eine obere Öffnung, die mit einem bewegbaren
Tor versehen ist, um die Vorgänge
des Einladens des Produkts und gleichzeitig eine Luftdichtigkeit
bezüglich
atmosphärischer
Agenzien ermöglicht.
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Die
archimedische Schnecke (50) geht durch den Luft-Brennertank
(50A) hindurch, in dem Temperaturen von etwa 300°C erreicht
werden. Dieser Behälter
ist deshalb mit einem Wassermantel (nicht gezeigt) versehen, um
den NFSF auf einer Temperatur unter 200°C zu halten, da oberhalb dieser
Temperatur der NFSF zum Erweichen und Klebrigwerden neigen würde, so
dass seine Zuführung
zum Brenner schwierig würde.
Zusätzlich
ist die gesamte archimedische Schnecke (50) gänzlich mit
Keramikfaser isoliert.
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Die
archimedische Schnecke (50) wird durch einen ersten, mit
einem Untersetzungsgetriebe gekoppelten Elektromotor (50b)
angetrieben und hat eine Drehzahl von 140 Umdrehungen/Minute und
eine Förderleistung
von 1200 kg/h.
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Es
sind zwei Räder
(49) vorhanden, die von einem zweiten Elektromotor (nicht
gezeigt) gesteuert werden, der mit einem Untersetzungsgetriebe versehen
ist. Die Räder
(49) sind durch ein System (nicht gezeigt) zusammengeschlossen,
das einen trapezförmigen
Riemen aufweist, der mit einer Schraubverbindung versehen ist, die
zwei Scheiben mit unterschiedlichem Durchmesser so verbindet, dass
sich das untere Rad schneller als das obere Rad dreht.
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9 zeigt
ein alternatives pneumatisches NFSF-Zuführsystem, bei welchem der NFSF
von einem Silo (46) zu einem Schaufelmahlwerk (41)
gelangt, das mit einer Quelle 852) für Trägerluft verbunden ist, die über ein
Rohr (54) den NFSF, der geeignet gemahlen ist, pneumatisch
zu dem Feuerbereich (11) des Kessels (1) fördert. Gleichzeitig
wird auch der Kohlenstaub pneumatisch auf ganz ähnliche Weise eingespeist,
wie es anhand von 8 beschrieben wurde.
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EXPERIMENTELLER
TEIL
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I. Brennstoffmaterialien
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Der
nicht-fossile feste Brennstoff (NFSF) hatte eine mittlere Zusammensetzung
von 70 Gew.-% USW, 15
Gew.-% nicht-elastische polymere Materialien (Kunststoff-Einwickelmaterialien)
und 15 Gew.-% elastomeres polymeres Material (gebrauchte Reifen,
die von der Metallkarkasse abgestreift sind und zu Teilchen mit
einer Größe von weniger
als 5 mm zerkleinert sind).
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Vor
dem Fördern
zur Verbrennungszone wurde der NFSF getrocknet und gemahlen, bis
alle Teilchen in der Größe praktisch
kleiner als 1 Mesh und 50% in der Größe von ihnen kleiner als 4
Mesh waren. Die scheinbare Dichte des so erhaltenen NFSF betrug
etwa 0,4 g/cm3.
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Die
nachstehende Tabelle 1 zeigt die Ergebnisse der physikalischen-chemischen
Analyse des NFSF und einer südafrikanischen
Kohle, die normalerweise bei Anlagen zur Erzeugung elekt rischer
Energie in Form eines Staubs verwendet wird, in welchem wenigstens
70% der Körner
in der Größe kleiner
als 200 Mesh sind.
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Andererseits
gibt die nachstehende Tabelle 2 die mittleren physikalisch-chemischen
Werte für
Erdgas (Methan) an, das in der gleichen Anlage verwendet wird. Die
chemischen Werte wurden über
die Gaschromatographie bestimmt.
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II. Anlage
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Die
experimentellen Untersuchungen wurden in einem Versuchskraftwerk
(48 tWM) mit Sofortverbrennung ausgeführt, das besonders zur Bewertung
der Eigenschaften der Brenner und der Brennstoffmaterialien geeignet
war.
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Die
Anlage hatte den in 8 gezeigten Aufbau.
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Insbesondere
hat der Kessel in dieser Versuchsanlage eine horizontale prismenförmige Verbrennungskammer
in Doppeltrommelbauweise und eine maximale Leistung von 70 t/h Wasserdampf
bei 29 bar.
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Zusätzlich ist
die Verbrennungskammer teilweise feuerfest, so dass der Wärmeaustausch
mit der Flamme gesteuert wird und eine effiziente Bewertung des
thermischen Verhaltens des Kraftwerks möglich ist. Diese Kammer hat
viele Zugangsstellen, die eine Beobachtung und Messung der Flamme
längs der
gesamten Verbrennungskammer ermöglichen.
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Das
Steuer- und Regelsystem der Anlage ist halbautomatisch, und es werden
alle Prozessdaten zu einem Steuerraum berichtet, wo diese Daten
automatisch und kontinuierlich erfasst werden.
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Für die kontinuierliche
Analyse der Dämpfe
ist die Anlage mit den folgenden Analysatoren versehen:
Siemens
IR ULTRAMATTM 5 NOx-Analysator
mit einem Skalenbereich von 0 bis 800 mg/Nmc und ausgerüstet mit
einem NO2/NO-Wandler mit einer Genauigkeit
von < 0,5% Basisskala
(b.s.),
Siemens IR ULTRAMATTM 5 CO-Analysator
mit einem Stabsbereich von 0 bis 800 mg/Nmc mit einer Genauigkeit
von < 0,5% b.s.,
SIEMENS
IR ULTRAMATTM 5 CO2-Analysator
mit einem Maßstabsbereich
von 0 bis 20% bei einer Genauigkeit von < 0,5% b.s.,
Siemens OXYMATTM 5 paramagnetischer O2-Analysator
mit einem Maßstab
von 0 bis 5%, von 0 bis 10% und von 0 bis 25% bei einer Genauigkeit
von < 0,5% b.s.,
und
Siemens IR ULTRAMATTM 5 SO2-Analysator mit einem Maßstabsbereich von 0 bis 3000
mg/Nmc mit einer Genauigkeit von < 0,5%
b.s.
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An
der Bodenwand des Kessels ist für
die kontinuierliche Messung der Temperatur der Dämpfe, die die Verbrennungskammer
verlassen, bevor sie durch die konvektive Bank hindurchgehen, ein
Ansaugpyrometer installiert.
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An
der Front des Kessels ist ein Endoskop installiert, um eine Gesamtüberwachung
der erzeugten Flamme zu ermöglichen.
An dem Endoskop-Augenteil ist eine herkömmliche Fernsehkamera mit einem RGB-Auslass
angebracht. Das Signal wird einem digitalen Bildverarbeitungssystem
zugeführt,
das mit Hilfe der "Bildverarbeitungs"-Software die Form
der Flammen und die Temperaturspitzen analysiert.
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Die
Brenner haben eine Bauweise für "geringes NOx" mit
Dreifachstrom und Dreifachbrennstoff und wurden so eingestellt,
dass die besten Betriebsbedingungen hinsichtlich der Emissionen
von NOx, CO und nicht verbrannten Materialien
in der Asche gewährleistet
sind.
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Die
Brenner haben eine kreisförmige
Bauweise, und die Verbrennungsluft wird um die Längsachse des Brenners herum
in drei Wendelströme
aufgeteilt.
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Die
zentrale Primärluft
(25) bildet auch das Fluid für den pneumatischen Transport
des Kohlenstaubs.
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Mit
Hilfe einer beweglichen Station wurde das Dampfanalysesystem integriert,
wobei die Station in der Lage ist, auf Dioxine, Furane, PAHs (polyzyklische
aromatische Kohlenwasserstoffe), Schwermetalle, Halogenwasserstoffsäuren, usw.
zu prüfen.
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Die
Zugabe von NSFS zu dem Staubstrom wurde über einen Seiteneinlass (51)
ausgeführt,
der bereits an dem Brenner vorhanden ist und normalerweise dazu
verwendet wird, Kühlluft
anzusaugen. Somit war keine Modifizierung der herkömmlichen
Verbrennungsanlage erforderlich.
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Dieses
Zufuhrsystem ermöglicht
es, 10 bis 30 Gew.-% NFSF in den Kohlenstaubstrom einzuführen, ohne
das Luft/Kohleverhältnis
zu ändern
und ohne merkliche Unterbrechungen der Fluiddynamik des Brenners entstehen
zu lassen.
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III. Kurzdauer-Co-Verbrennungsuntersuchungen
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1. NFSF/Methangas-Co-Verbrennung
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Es
wurden zwei Versuche ausgeführt,
von denen jeder etwa 15 bis 20 Minuten dauerte.
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Im
ersten Versuch betrug der Durchsatz etwa 2900 Nmc/h, der der Primärluft etwa
9 t/h und der von NFSF etwa 1670 kg/h.
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In
dem zweiten Versuch betrug der Gasdurchsatz etwa 2900 Nmc/h, der
der Primärluft
etwa 9 t/h und der des NFSF etwa 690 kg/h.
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Was
das Flammenverhalten angeht, so ermöglicht die optische Überprüfung folgende
Beobachtunng:
- – Die Abgabe des NFSF aus der
Mündung
des Brenners war gleichförmig
und fein verteilt, sowohl räumlich als
auch über
der Zeit,
- – seitlich
von der Flamme gab es kein offensichtliches Vorhandensein von NFSF
außer
dem Vorhandensein von wenigen Teilchen brennenden Materials etwas
abwärts
in dem Feld von der Mündung
des Brenners,
- – die
Menge von nicht verbranntem Material, das sich in dem am Boden des
Kessels angeordneten Trichter absetzte, war sehr gering (was später durch
die Aschewerte bestätigt
wurde) und betrug deshalb die erste Hälfte des Kessels nicht,
- – die
Menge von nicht verbranntem Material war ebenfalls gering und hatte
kleine Dimensionen am Einlass der konvektiven Bank,
- – einige
Teilchen des Materials mit plastischer Konsistenz neigten zur Abscheidung
an dem Glas in der hinteren Tür.
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2. NFSF/Kohlenstaub-Co-Verbrennung
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Es
wurde ein 30 Minuten dauernder Versuch ausgeführt.
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Der
Kohledurchsatz betrugt etwa 3 t/h, der des NFSF etwa 600 kg/h (etwa
20 Gew.-% bezüglich
des Kohlestaubs) und der der Primärluft etwa 9 t/h.
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Unter
diesen Bedingungen wurde gefunden, dass
- – die Kohlenflamme
es nicht ermöglichte,
das NFSF-Verlassen des Brenners zu lokalisieren, auch nicht in der
zentralen Zone der Flamme,
- – es
möglich
war, das NFSF nur in den Umfangszonen und am Ende der Flamme zu
unterscheiden,
- – von
der Rückseite
des Kessels es jedoch möglich
war, Material in den Trichter mit einer ähnlichen Maßgabe, wie sie für Methangas
gefunden wurde, fallen zu sehen.
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In
dem Komplex wurden keine merklichen Unterschiede hinsichtlich der
Funktion mit Methangas beobachtet.
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Der
einzige Punkt der kritischen technischen Daten besteht darin, das
beim Betrieb mit Methangas die Temperatur der Dämpfe, die die Verbrennungskammer
verlassen, auf etwa 850°C
gehalten wurde, während bei
dem Betrieb mit Kohle diese Temperatur mäßig niedriger war (etwa 720°C) war.
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Um
zu einer Temperatur von etwa 850°C
zurückzukehren,
wurden die Durchsätze
an fossilem Brennstoff in den folgenden Versuchen erhöht.
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IV. Langzeit-Co-Verbrennungsversuche
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1. Charakterisierungsversuche
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Vor
der Ausführung
der Co-Verbrennungsversuche wurden zwei Tests nur mit Kohlenstaub
durchgeführt,
um so viele Daten und Messungen wie möglich hinsichtlich der typischen
Funktion der Anlage zu sammeln, wenn sie nur mit Kohlenstaub beschickt
wird, um sie dann mit denjenigen der NFSF/Kohlenstaub-Co-Verbrennung
zu vergleichen.
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Die
Dauer der Versuche ergab sich aus den Notwendigkeiten für lange
Zeiträume
der Probenahme zur Messung der Mikroverunreinigungsstoffe.
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Insbesondere
wurden die nachstehenden Vorgänge
in jedem der beiden betrachteten Versuche ausgeführt:
- – Probenahme
des Kohlenstaubs, um die relativen Teilchengrößen-Verteilungskurven nach
Rosin & Rammler
zu bestimmen,
- – Dampfanalyse
(O2, NOx, CO, CO2, SO2),
- – Probenahme
von Teilchen in den Dämpfen,
um die Konzentration der Asche und des Gehalts an nicht verbrannten
Materialien zu bestimmen,
- – Probenahme
der Schwerasche, um den Restprozentsatz des Ausgangsbrennstoffmaterials
und die Konzentration von nicht verbrannten Materialien zu bestimmen,
- – Probenahme
von den Prozessabströmen
zur Bestimmung von Dioxinen, Furanen, PAHs, Schwermetallen und Halogenwasserstoffsäuren.
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2. Basislinie-Kohleversuch
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Dieser
Versuch wurde mit einer Kohlenmenge von etwa 4 t/h entsprechend
etwa 33 tMW (100% thermische Leistung des Brenners) und bei einem
Primärluftdurchsatz
von etwa 9,5 t/h begonnen.
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Die
unter diesen Bedingungen erzeugte Flamme war stabil, hing an dem
Brenner und hatte eine langgestreckte Form, was für Brenner
mit großer
Luft-"Phase" typisch ist.
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Die
Emissionen hinsichtlich NOx, CO und nicht
verbrannten Materialien in der Flugasche sind in 1 angegeben,
wenn sich die Menge der Überschussluft ändert (O2% in den Dämpfen).
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Die
aus dem Kesseltrichter entfernte Schwerasche (HA) wurde sowohl hinsichtlich
Restprozentsatz bezogen auf das Ausgangsbrennstoffmaterial (2)
als auch hinsichtlich nicht verbrannter Materialien (3)
charakterisiert und ausgedrückt.
Diese Daten werden als Referenz angegeben, um die Ergebnisse zu bewerten,
die in der NFSF/Kohlenstaub-Co-Verbrennung
erhalten werden.
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3. NFSF/Kohlenstaub-Co-Verbrennungsversuch
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Der
Versuch wurde ausgeführt,
nachdem der Kessel auf die Betriebsbedingungen nur mit Kohlenstaub gebracht
wurde.
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Die
gesamte Wärmezufuhr
der Co-Verbrennung war gleich derjenigen des obigen Basislinienversuchs:
Kohle = 3,6 t/h, NFSF = 543 kg/h.
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Die
Wärmeeinbringung
aufgrund des NFSF war gleich etwa 10% der gesamten 33 tMW, während das NFSF/Kohle-Gewichtsverhältnis 15%
betrug.
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Die
unter diesen Bedingungen erzeugte Flamme unterschied sich nicht
wesentlich von derjenigen, die nur mit Kohle erhalten wurde. Sie
war stabil, hing am Brenner, und das Flammenauslesesignal (CCRT
FLUX 3900 Modell, IR) erfuhr keinerlei Änderungen. Das Vorhandensein
des NFSF wurde nur durch Materialteilchen erfasst, die auch außerhalb
der Flamme in dem Endweg der Verbrennungskammer weiterbrannten.
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Die
Emissionswerte für
NOx, CO, nicht verbrannte Materialien in
der Flugasche und SO2, die als Menge der Überschussluftänderungen
(O2% in den Dämpfen) erhalten wurden, sind
in den 4 und 5 zusammen mit den Daten angegeben,
die während
der Basislinienverbrennung aufgezeichnet wurden.
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Die
in dem Kesseltrichter gesammelte Schwerasche (HA) wurde im Sinne
von Restprozentsatz bezüglich
des Ausgangs NFSF (2) charakterisiert und ausgedrückt. Die
nicht verbrannten Materialien lagen in der Größenordnung von 30 bis 40% verglichen
mit 5%, wie sie in dem vorherigen Basislinientest (3)
aufgezeichnet wurden.
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Am
Ende des vorstehend erwähnten
Versuchs wurde, während
sich der Kessel im Betriebsmodus befand, der restliche NFSF verbrannt,
wodurch ein weiterer Kurzdauerversuch mit einem hohen NFSF-Durchsatz ausgeführt wurde.
Während
bei diesem Versuch die Gesamtwärmeeinbringung
gleich etwa 33 tMW gehalten wurde, betrug der Durchsatz an NFSF
774 kg/h entsprechend einem NFSF/Kohlen-Gewichtsverhältnis von etwa
24% und einer Wärmeeinbringung
von etwa 15%.
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Die
erhaltenen Ergebnisse hinsichtlich Schwerasche und nicht verbrannten
Materialien sind in 2 und 3 angegeben.
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V. Bewertung der Ergebnisse
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Die
bei dem Basislinienmodus allein mit Kohle erzeugte Flugaschenmenge
betrug 0,71% bezogen auf die zugeführte Kohle, während der
Kohle/NFSF-Co-Verbrennungsversuch einen Schweraschewert von 2,53% bezogen
auf das gesamte eingeführte
Brennstoffmaterial (Kohle + NFSF) ergab.
-
Die
CO-Werte zeigen keine beträchtlichen Änderungen
(4), und der im Falle der Co-Verbrennung (Kohle + NFSF) gefundene
leichte Anstieg beruht im Wesentlichen auf dem geringen verwendeten
Luftüberschuss.
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Auch
für NOx sind die Werte im Wesentlichen die gleichen
(4). Die leichte Verschiebung, die bei der Co-Verbrennung
mit NFSF auftritt, fällt
in den Streubereich der Ergebnisse und bestätigt, dass die Bildung dieser
Mikroverunreinigung im Wesentlichen der Kohle zugeordnet werden
kann.
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Die
Menge der gebildeten Flugasche kann auch im Wesentlichen der Menge
der verbrannten Kohle (6) zugeordnet werden. Der NFSF
erzeugt offensichtlich keine Flugasche.
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Werte
von nicht verbrannten Materialien in der Flugasche bei der Kohlen/NFSF-Co-Verbrennung waren
um wenige Prozentpunkte niedriger als diejenigen, die bei dem Basislinienversuch
erhalten wurden.
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Abschließend lassen
sich aus den vorstehend Versuchen die folgenden Schlüsse ziehen:
- – Die
Co-Verbrennung eines sofort verbrennenden fossilen Brennstoffs mit
NFSF ist in den normalen Brennern möglich, die in Kraftwerken installiert
sind, ohne dass spezielle Modifizierungen an diesen Brennern vorgenommen
werden müssen;
- – der
NFSF verhält
sich wie ein üblicher,
sofort verbrennender fester Brennstoff mit mäßigem Heizwert;
- – ein
effizientes Mahlen und/oder Zerkleinern seiner Komponenten verringert
den Wert der nicht verbrannten Materialien sowohl in der Schwerasche
als auch in der Flugasche und bringt es auf Werte, die zu denen des
sofort verbrennenden fossilen Brennstoffs ähnlich sind, der zusammen mit
NSFS verbrannt wird;
- – die
NOx- und CO-Werte sind mit denjenigen des
fossilen Brennstoffs vergleichbar, der zusammen mit NFSF verbrannt
wird;
- – aufgrund
des geringeren Schwefelgehalts von NFSF bezüglich der Kohle sind die SO2-Werte proportional geringer;
- – es
waren keine Dioxide oder Furane vorhanden;
- – die
PAHs sind vom gleichen Typ und befinden sich auf dem gleichen Wert
wie diejenigen, die sich nur bei Kohle einfinden;
- – der
Wert für
Halogenwasserstoffsäuren
und anorganische Mikroverunreinigungen reflektiert die analytische
Zusammensetzung des NFSF;
- – im
Falle von NFSF ist Schwerasche vorherrschend, während Flugasche im Falle von
Kohle vorherrschend ist. Andererseits ist durch die erhöhte Menge
der Schwerasche ihr Extraktionssystem schwieriger zu handhaben,
jedoch wird dieser Nachteil durch das Vorhandensein von weniger
Flugasche stark kompensiert, die durch die Verbrennungskammer hindurchgeht
und beim Erreichen der konvektiven Bank am Boden haftet, korrodiert,
erodiert und den Wärmeaustausch
verringert, wodurch es erforderlich ist, eine häufige Reinigung, vorzugsweise
durch Ausblasen, durchzuführen.
Darüber
hinaus gelangt die Flugasche, die von der konvektiven Bank nicht
aufgehalten wird, zu den Filtern und erhöht somit die Häufigkeit
der Eingriffe, die für ihr
Entfernen erforderlich sind.