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Die
Erfindung betrifft eine Bildgebungsmodalität einschließlich eines Abbildungssystems
zum Erstellen eines Bildes eines zu untersuchenden Objektes, und
eines bildgeführten
Operationssystems, wie in Anspruch 1 definiert.
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Die
Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Erstellen eines Bildes
eines zu untersuchenden Objektes mit Hilfe eines Abbildungssystems,
wie in Anspruch 11 definiert.
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Abbildungssysteme
dieser Art, die für
medizinische Zwecke ein Schichtbild eines Untersuchungsbereiches
erstellen können,
sind beispielsweise Röntgencomputertomographiegeräte, MR-Geräte oder
Ultraschallgeräte.
Seit kurzem werden Systeme dieser Art auch für bildgeführte Chirurgie verwendet, um
chirurgische Instrumente während
eines Eingriffs in dem Körper
eines Patienten wiederzugeben oder ihnen zu folgen. Die genaue Position
der chirurgischen Instrumente kann dann mit Hilfe eines Positionsmesssystems
bestimmt werden, das die Position von auf den Instrumenten angebrachten Marken,
beispielsweise Licht emittierenden Dioden (LEDs) misst.
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Ein
Bildgebungsmodalität
dieser Art ist besonders geeignet, um in Verbindung mit bildgeführter Chirurgie
verwendet zu werden. Das bildgeführte Operationssystem
wird verwendet, um während
einer Operation einem Anwender, z.B. dem Chirurgen, eine Position
und/oder Orientierung eines chirurgischen Instruments innerhalb
eines Operationsbereichs im Körper
des Patienten zu zeigen Für
die Anwendungen ist das zu untersuchende Objekt ein zu untersuchender
Patient. Der Patient wird insbesondere so untersucht, dass eine
chirurgische Operation so gut wie möglich ausgeführt werden
kann. Eine derartige chirurgische Operation ist beispielsweise ein
(radiologischer) Eingriff, bei dem ein chirurgisches Instrument
in den Körper
des Patienten eingebracht wird. Das in den Körper des Patienten eingebrachte
chirurgische Instrument kann zur Untersuchung oder zur Behandlung
des Patienten eingesetzt werden. Für das Einbringen des chirurgischen
Instrumentes werden Bilder verwendet, die vor und/oder während der
Operation oder des Eingriffs erstellt werden, beispielsweise Röntgenbilder,
Computertomographiebilder oder Magnetresonanzbilder. Das bildgeführte Operationssystem
enthält
das Positionsmesssystem zum Mes sen der Position und/oder Orientierung
des chirurgischen Instrumentes. Das bildgeführte Operationssystem enthält auch
den Datenprozessor, der mit einem Computer versehen ist, um entsprechende
Positionen in einem betreffenden Bild aus den gemessenen Positionen
des chirurgischen Instrumentes abzuleiten. Während der Operation misst das
Positionsmesssystem die Position und/oder Orientierung des chirurgischen
Instrumentes relativ zum Patienten und der Computer berechnet die
der gemessenen Position und/oder Orientierung des chirurgischen
Instruments in einem solchen vorher erstellten Bild entsprechende
Position und/oder Orientierung. Das genannte vorher erstellte Bild
wird auf einem Monitor dargestellt, wobei die tatsächliche
Position und/oder Orientierung des chirurgischen Instrumentes darin
auch gezeigt werden. Der Chirurg kann das Bild auf dem Monitor betrachten,
um die Position des chirurgischen Instrumentes im Operationsbereich
zu sehen, ohne dass er direkt Sicht darauf hat. Beispielsweise kann
der Chirurg das Bild auf dem Monitor beobachten, um zu bestimmen, wie
er das chirurgische Instrument im Operationsbereich ohne großes Risiko
einer unnötigen
Beschädigung
von Gewebe und insbesondere ohne Gefahr einer Beschädigung vitaler
Organe bewegen muss.
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Ein
bildgeführtes
Operationssystem dieser Art wird beispielsweise bei der Neurochirurgie
verwendet, um während
einer Hirnoperation dem Chirurgen genau zu zeigen, wo sich das chirurgische
Instrument im Gehirn befindet.
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Die
Bildgebungsmodalität
enthält
ein Abbildungssystem. Falls die Bildgebungsmodalität von einer
Computertomographie-Einrichtung gebildet wird, enthält das Abbildungssystem
eine Röntgenquelle und
ein Detektorsystem. Die Röntgenquelle
und das Detektorsystem sind in einer Anzahl Orientierungen relativ
zu einem zu untersuchenden Patienten angeordnet, um eine Vielzahl
von Dichteprofilen zu erfassen. Solche Dichteprofile repräsentieren
die Röntgenabsorption
in dem zu untersuchenden Patienten in den jeweiligen Orientierungen
der Röntgenquelle und
des Detektorsystems. Eines oder mehrere Bilder von Querschnitten
des zu untersuchenden Patienten werden aus den Dichteprofilen abgeleitet.
Falls die Bildgebungsmodalität
von einer Magnetresonanzeinrichtung gebildet wird, enthält das Abbildungssystem Empfangsspulen
zum Empfang von Magnetresonanzsignalen. Die Magnetresonanzsignale
werden durch Spinpolarisation von Atomkernen in dem Patienten mit
Hilfe von Magnetfeldern, gefolgt von einer Anregung der Kerne, generiert.
Mit dem Zerfall des Kerns vom angeregten Zustand aus geht die Emission
von HF-Magnetresonanzsignalen
einher. Die Signalpegel der genannten Magnetresonanzsignale repräsentieren
Dichten von insbesondere Protonen in dem zu untersuchenden Patienten. Eines
oder mehrere Bilder von Querschnitten des zu untersuchenden Patienten
werden aus den Magnetresonanzsignalen abgeleitet.
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Eine
in Verbindung mit einem bildgeführten Operationssystem
verwendete Bildgebungsmodalität ist
aus der europäischen
Patentanmeldung
EP 0 600 610 bekannt.
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Die
bekannte Bildgebungsmodalität
enthält ein
Ultaschall-Positionsmesssystem. Ein derartiges Positionsmesssystem
misst die tatsächliche
Position und/oder Orientierung eines chirurgischen Instrumentes,
insbesondere eine Anzeigestiftes. Weiterhin ist der zu untersuchende
Patient mit Marken versehen, die in den Schädel des Patienten geschraubt sind.
Die Bildgebungsmodalität
gibt auch die Marken in dem von dem Bildaufnehmersystem erstellten
Bild des Patienten wieder. Das Positionsmesssystem misst die Positionen
der Marken. Die Transformation, die die Positionen in dem Koordinatensystem
relativ zum Patienten in entsprechende Positionen in dem Koordinatensystem
in dem Bild umwandelt, wird aus den gemessenen Positionen der Marken
und den Positionen der Bilder der Marken in dem Bild des Patienten
abgeleitet. Diese Transformation ermöglicht es, aus der tatsächlich gemessenen
Position und/oder Orientierung des chirurgischen Instrumentes die
entsprechende Position und/oder Orientierung in dem Bild abzuleiten.
Die Position und/oder Orientierung des chirurgischen Instrumentes
können in
einer Wiedergabe des Bildes des Patienten dargestellt werden. Eine
Wiedergabe dieser Art ist beispielsweise das Bild auf dem Monitor,
das das Bild des Patienten zusammen mit der aktuellen Position und/oder
Orientierung des chirurgischen Instrumentes zeigt.
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Ein
Nachteil der bekannten Bildgebungsmodalität ist, dass es notwendig ist,
den Patienten mit Marken zu versehen, die in den Schädel des
Patienten geschraubt werden. Das Anbringen der Marken ist ein zeitraubender
Vorgang, der für
den Patienten auch ziemlich schmerzhaft ist. WO-A-97-45064 offenbart
eine Bildgebungsmodalität
nach dem Oberbegriff von Anspruch 1.
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Der
Erfindung liegt als Aufgabe zugrunde, eine Bildgebungsmodalität zu schaffen,
die zur Verwendung in Verbindung mit bildgeführter Chirurgie geeignet ist
und bei der keine gesonderten Marken in oder auf dem Patienten benötigt werden.
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Diese
Aufgabe wird mit einer erfindungsgemäßen Bildgebungsmodalität gelöst, die
dadurch gekennzeichnet ist, dass das Positionsmesssystem auch zum
Messen der Position und/oder Orientierung des Abbildungssystems
ausgebildet ist und dass der Datenprozessor auch zum Ableiten der Transformation
aus der gemessenen Position und/oder Orientierung des Abbildungssystems
ausgebildet ist.
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Der
Ort des von der Bildgebungsmodalität abgebildeten Gebietes hängt direkt
mit der tatsächlichen
Position und/oder Orientierung des Abbildungssystems zusammen. Darüber hinaus
wird das von dem Abbildungssystem erstellte Bild auch durch die Einstellung
des Abbildungssystems bestimmt. Es hat sich gezeigt, dass es möglich ist,
aus der Position und/oder Orientierung des Abbildungssystems die Transformation
zwischen Positionen in dem abgebildeten Gebiet und in dem Bild bei
unterschiedlichen Einstellungen des Abbildungssystems abzuleiten.
Es ist dann nicht mehr notwendig, Bilder von gesonderten Marken
zu verwenden. Die Einstellung des Abbildungssystems betrifft beispielsweise
die Projektionsrichtung und die Vergrößerung, mit der das Bild erstellt
wird. Das abgebildete Gebiet enthält den Teil des zu untersuchenden
Objektes, das abgebildet wird, beispielsweise den zu untersuchenden
Patienten. Die Position und/oder Orientierung des Abbildungssystems
werden mit Hilfe des Positionsmesssystems gemessen, beispielsweise
indem Bilder davon aus unterschiedlichen Richtungen mit einer Kamera-Einheit
aufgenommen werden. Aus den Bildern des Abbildungssystems, wie von
der Kamera-Einheit aufgenommen, insbesondere aus den diese Bilder des
Abbildungssystems repräsentierenden
Bildsignalen, können
die Position und/oder Orientierung des Abbildungssystems und daher
das Gebiet im Raum abgeleitet werden, das von dem Abbildungssystem abgebildet
wird. Aus der Position des Abbildungssystems einer Computertomographie-Einrichtung
kann insbesondere die Position der Abtastebene abgeleitet werden,
bei der mit Hilfe der Computertomographie-Einrichtung ein Bild eines
Querschnitts des zu untersuchenden Patienten erstellt wird. Wenn
die Bildgebungsmodalität
eine Computertomographie-Einrichtung ist, ist die Abtastebene das
Gebiet im Raum, das von dem Abbildungssystem abgebildet wird. Die
Transformation, die Positionen in dem Objekt in entsprechende Positionen
in dem mit Hilfe der Bildgebungsmodalität erstellten Bild des Objekts transformiert,
kann aus der gemessenen Position und/oder Orientierung des Abbildungssystems
und des zu untersuchenden Objekts abgeleitet werden, insbesondere
des zu untersuchenden oder zu behandelnden Patienten. Danach werden
auf Basis dieser Transformation aus der gemessenen Position und/oder
Orientierung des chirurgischen Instrumentes die entsprechende Position
und/oder Orientierung in dem Bild berechnet. Diese berechnete aktuelle
Position und/oder Orientierung des chirurgischen Instrumentes werden
in dem Bild wiedergegeben, sodass der Chirurg in dem Bild sehen
kann, wo genau das chirurgische Instrument sich in dem zu untersuchenden
und/oder zu behandelnden Patienten befindet.
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Diese
und andere Aspekte der Erfindung sollen anhand der folgenden Ausführungsformen,
die in den abhängigen
Ansprüchen
definiert sind, näher
erläutert
werden.
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Vorzugsweise
misst das Positionsmesssystem auch die Position und/oder Orientierung
des Patienten. So wird erreicht, dass die aus den gemessenen Positionen
des Patienten und des Abbildungssystems abgeleitete Transformation
die relativen Positionen des Patienten und des Abbildungssystems genau
berücksichtigt.
Es ist insbesondere möglich, Bewegungen
des Patienten relativ zum Abbildungssystem und nachdem die Bilder
des Patienten erstellt worden sind, zu berücksichtigen, um die Transformation
abzuleiten.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung befindet sich das zu untersuchende Objekt, beispielsweise
der zu untersuchende Patient, in einer festen, zuvor bestimmten
Position und/oder Orientierung relativ zu dem Positionsmesssystem.
Daher ist es nicht notwendig, die Position und/oder Orientierung
des Objekts gesondert zu messen. Die Position und/oder Orientierung
des zu untersuchenden Patienten relativ zu dem Abbildungssystem
folgen eindeutig aus der mit dem Positionsmesssystem gemessenen
Position und/oder Orientierung des Abbildungssystems und den relativen
Positionen des Positionsmesssystems und des zu untersuchenden Patienten.
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Der
abzubildende Teil des Patienten folgt somit aus der gemessenen Position
und/oder Orientierung des Abbildungssystems und der festen geometrischen
Beziehung zwischen dem zu untersuchenden Patienten und dem Positionsmesssystem
oder der gemessenen Position und/oder Orientierung des zu untersuchenden
Patienten; aus der relativen Position und/oder Orientierung des
zu untersuchenden Patienten und des Abbildungssystems kann auch
abgeleitet werden, wie der genannte Teil abgebildet wird, beispielsweise
die Projektionsrichtung und die Vergrößerung des Bildes.
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Die
feste geometrische Beziehung wird vorzugsweise zwischen dem zu untersuchenden
Patienten und der Positionsaufnehmereinheit des Positionsmesssystems
hergestellt. Bei der Positionsaufnehmereinheit handelt es sich um
den Teil des Positionsmesssystems, das tatsächlich Information hinsichtlich
der zu messenden Position und/oder Orientierung aufnimmt. Beispielsweise
ist die Positionsaufnehmereinheit die Kamera-Einheit, mit der Bilder
des Abbildungssystems aus unterschiedlichen Richtungen erstellt
werden. Die Position und/oder Orientierung des Abbildungssystems
werden aus diesen Bildern abgeleitet. Das Positionsmesssystem misst
die zu messende Position und/oder Orientierung beispielsweise des
Abbildungssystems relativ zur Positionsaufnehmereinheit. Daher genügt es, wenn
eine feste geometrische Beziehung zwischen dem zu untersuchenden
Patienten und der Positionsaufnehmereinheit besteht, wobei es irrelevant
ist, wo andere Teile des Positionsmesssystems, beispielsweise der Datenprozessor,
relativ zu dem zu untersuchenden Patienten liegen. Der Datenprozessor
leitet beispielsweise die Position und/oder Orientierung des Abbildungssystems
aus Signalen ab, die die mit der Positionsaufnehmereinheit aufgenommene
Information repräsentiert.
Die Positionsaufnehmereinheit ist vorzugsweise auf dem Objektträger, wie
z.B. einem Patiententisch oder Untersuchungstisch, auf dem der zu untersuchende
Patient während
der Untersuchung oder des chirurgische Eingriffs liegt, montiert
oder daran befestigt ist. So wird die feste geometrische Beziehung
zwischen der Positionsaufnehmereinheit und dem zu untersuchenden
Patienten erhalten.
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Die
Position und/oder Orientierung eines Rahmens, auf dem das Abbildungssystem
montiert ist, können
in einfacher Weise gemessen werden. Darüber hinaus besteht eine eindeutige
Beziehung zwischen dem Abbildungssystem und dem Rahmen, sodass die
Position und/oder Orientierung des Rahmens auch die Position und/oder
Orientierung des Abbildungssystems repräsentieren. Besonders attraktiv
ist es, den Rahmen mit einer oder mehreren Strahlungsquellen zu
versehen, wie z.B. Lampen, LEDs oder IREDS. Die Position und/oder
Orientierung der genannten Strahlungsquellen können sehr einfach von einer
CCD-Sensoren enthaltenden Kamera-Einheit aufgenommen werden, indem
Bilder der Strahlungsquellen aus unterschiedliche Richtungen aufgenommen
werden. In vielen Fällen
weist der Rahmen genügend
viel Platz auf, um die Strahlungsquellen problemlos zu montieren.
Darüber
hinaus können
die auf dem Rahmen montierten Strahlungsquellen leicht von der Kamera-Einheit
beobachtet werden, weil es nie oder nur selten vorkommt, dass der
Rahmen und damit die Strahlungsquellen gegenüber der Kamera-Einheit abgeschirmt
werden. Außerdem
hat sich gezeigt, dass es nicht sehr wichtig ist, wo genau die Kamera-Einheit
angeordnet ist, weil die Strahlungsquellen von der Kamera-Einheit
von den meisten Positionen aus beobachtet werden können.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Bildgebungsmodalität ist die
Positionsaufnehmereinheit, wie z.B. die Kamera-Einheit, auf dem
Abbildungssystem montiert oder daran befestigt. Beispielsweise ist
die Kamera-Einheit auf dem Rahmen des Abbildungssystems montiert.
Die Position und/oder Orientierung des Abbildungssystems können durch
Aufnehmen der Position und/oder Orientierung eines Signallichtes
relativ zum Abbildungssystem mit Hilfe der Positionsaufnehmereinheit
bestimmt werden. Dieses Signallicht ist in einer zuvor bestimmten
Position und/oder Orientierung in Reichweite der Positionsaufnehmereinheit
angeordnet. Die Positionsaufnehmereinheit nimmt dann die Position
und/oder Orientierung des Signallichtes relativ zum Abbildungssystem
auf. Das Signallicht hat auch eine zuvor bestimmte relative Position und/oder
Orientierung in Bezug auf das zu untersuchende Objekt, beispielsweise
den zu untersuchenden oder zu behandelnden Patienten, oder die relativen
Positionen des Signallichtes und des zu untersuchenden Objekts werden
gesondert gemessen. Der Datenprozessor kann in einfacher Weise die
Position und/oder Orientierung des Abbildungssystems in Bezug auf
den zu untersuchenden Patienten aus der aufgenommenen relativen
Position und/oder Orientierung des Signallichtes und relativen Positionen des
Signallichtes und des zu untersuchenden Objekts ableiten. Beispielsweise
enthält
das Signallicht eine oder mehrere Strahlungsquellen, wie z.B. Lampen,
LEDs oder IREDS, die in einer festen Position und/oder Orientierung
in gewissem Abstand vom Abbildungssystem angeordnet sind. Die Positionsaufnehmereinheit
ist beispielsweise die Kamera-Einheit, die für die von der Strahlungsquelle
emittierte Strahlung empfindlich ist. Die Kamera-Einheit ist vorzugsweise
auf dem Abbildungssystem oder auf dem Rahmen des Abbildungssystems
in solcher Weise montiert, dass die Positionsaufnehmereinheit das
Signallicht in praktisch allen machbaren Positionen und/oder Orientierungen
des Abbildungssystems geeignet aufnehmen kann.
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In
der Praxis kann die Transformation zwischen Positionen in dem Bild
und Positionen in/auf dem Patienten besonders genau durch Kalibrieren der
erfindungsgemäßen Bildgebungsmodalität abgeleitet
werden. Während
dieser Kalibrierung wird die geometrische Beziehung zwischen dem
Rahmen, besonders den auf dem Gehäuse des Rahmens vorgesehenen
IREDs, und dem Gebiet, das abgebildet wird, wie z.B. die Abtastebene
der Computertomographie-Einrichtung, genau abgeleitet. Hierzu wird ein
Kalibrierphantom verwendet. Das Kalibrierphantom enthält Abbildungselemente,
die mit Hilfe des Abbildungssystems abgebildet werden können und Aufnehmerelemente,
deren Positionen mit Hilfe des Positionsmesssystems gemessen werden
können. Weiterhin
besteht eine feste geometrische Beziehung zwischen Paaren von Abbildungselementen und
Aufnehmerelementen. Die Abbildungselemente sind beispielsweise Röntgenstrahlen
absorbierende Stäbe
und die Aufnehmerelemente werden von Strahlungsquellen wie z.B.
IREDs oder LEDs gebildet, die auf den Röntgenstrahlen absorbierenden Stäben angebracht
sind. Beispielsweise ist jedes Mal eine IRED an einem Ende eines
der Röntgenstrahlen absorbierenden
Stäbe moniert.
Um die Bildgebungsmodalität
zu kalibrieren, wird mit Hilfe des Abbildungssystems ein Bild des
Kalibrierphantoms erstellt, wobei so die Abbildungselemente abgebildet werden.
Das Gebiet, das abgebildet wird, besonders die Abtastebene, kann
aus den Positio nen der Bilder der Abbildungselemente abgeleitet
werden. Beispielsweise nähern
sich die Röntgenstrahlen
absorbierende Stäbe
einander und ist das Kalibrierphantom so positioniert, dass die
Röntgenstrahlen
absorbierenden Stäbe
einander in einer Richtung quer zur Abtastebene nähern. Die
Lage der Abtastebene kann so in einfacher Weise aus den Positionen
der Röntgenstrahlen
absorbierenden Stäbe
und aus dem Zwischenraum der Bilder der Röntgenstrahlen absorbierende
Stäbe im
Bild des Kalibrierphantoms abgeleitet werden. Weiterhin misst das
Positionsmesssystem die Positionen der Aufnehmerelemente, wie z.B.
der IREDs an den Enden der Röntgenstrahlen
absorbierenden Stäbe.
Weil zwischen der letzteren und den Aufnehmerelementen eine feste
geometrische Beziehung besteht, können die Positionen der Abbildungselemente
in einfacher Weise aus den gemessenen Positionen der Aufnehmerelemente
abgeleitet werden. Beispielsweise können die Positionen der Röntgenstrahlen
absorbierenden Stäbe
leicht aus den gemessenen Positionen der IREDs an den Enden der
Röntgenstrahlen
absorbierenden Stäbe
abgeleitet werden. Außerdem
misst das Positionsmesssystem die Position des Abbildungssystems,
beispielsweise die Positionen der IREDs auf dem Gehäuse des
Rahmens. Schließlich
bestimmt diese Kalibrierung die Beziehung zwischen den gemessenen Positionen
des Abbildungssystems, insbesondere der IREDs auf dem Rahmen, und
dem Gebiet, das in der betreffenden gemessenen Position des Abbildungssystems
abgebildet wird, besonders der Abtastebene der Computertomographie-Einrichtung. Sobald
die Beziehung zwischen der gemessenen Position und dem Gebiet, das
abgebildet wird, kalibriert worden ist, genügt es für die Bestimmung der Position
der Abtastebene, die Position des Abbildungssystems zu messen und
so die Position des abgebildeten Gebietes, beispielsweise der Abtastebene,
zu bestimmen. Das Kalibrierphantom wird nach der Kalibrierung nicht
mehr benötigt,
sodass es aus der Bildgebungsmodalität entfernt wird. Vorzugsweise
wird die Bildgebungsmodalität
vor Beginn einer chirurgischen Operation, wie z.B. einem radiologischen
Eingriff, erneut kalibriert. Es hat sich jedoch gezeigt, dass genaue
und zuverlässige
Ergebnisse auch erhalten werden, wenn die Bildgebungsmodalität weniger
häufig
kalibriert wird, beispielsweise einmal am Tag oder sogar nur einmal
pro Woche.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
ist dadurch gekennzeichnet, dass eine Position und/oder Orientierung
des Abbildungssystems gemessen wird. Bei Anwendung dieses Verfahren
ist es nicht notwendig, in oder auf dem Patienten gesonderte Marken
anzubringen.
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Um
einen derartigen Eingriff planen zu können, aber auch, um eine Bestimmung
der Position eines Instrumentes während eines solchen Eingriffs
zu ermöglichen,
ist es notwendig, Schichtbilder des Untersuchungsbereiches zu erstellen,
dessen Position im Raum genau bekannt sein muss oder an die Position
des Instruments angepasst sein muss.
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Der
Erfindung liegt auch als Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu verschaffen,
bei dem die Position des Schichtbildes in einfacher Weise bestimmt werden
kann. Diese Aufgabe wird mit einem Verfahren der dargelegten Art
gelöst,
das die folgenden Schritte enthält:
- – Messung
der Position des Abbildungssystems mit Hilfe eines Positionsmesssystems,
- – Berechnung
der Position der Schicht aus der gemessenen Position und aus gespeicherten
Kalibrierdaten, die der Position der Schicht relativ zum Abbildungssystem
entsprechen.
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Gemäß der Erfindung
wird die Position der Schicht nicht direkt gemessen, sondern nur
die Position des Abbildungssystems (bei einem Computertomographiegerät beispielsweise
der Gantry). Aus dieser gemessenen Position und aus zuvor ermittelten und
gespeicherten Kalibrierdaten, die der Position der Schicht relativ
zu dem Abbildungssystem entsprechen, wird die Position der Schicht
berechnet. Wenn die Position der Schicht relativ zu dem Abbildungssystem
konstant und z.B. aus den Konstruktionsdaten des Abbildungssystems
bekannt ist, lassen sich die Kalibrierdaten sehr einfach Weise angeben.
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In
der Regel reicht die Stabilität
eines Abbildungssystems jedoch nicht aus, um über die gesamte Lebensdauer
hinweg eine definierte Position der Schicht relativ zu dem Abbildungssystem
zu gewährleisten.
Die Kalibrierdaten müssen
daher wiederholt ermittelt werden, z.B. im Abstand von Wochen, Tagen
oder sogar Stunden. Anspruch 13 beschreibt eine für diese
Zwecke geeignete Weiterbildung der Erfindung, die auch dann anwendbar
ist, wenn die Position der Schicht relativ zu dem Abbildungssystem
gar nicht bekannt ist. Erforderlich ist dazu ein Kalibrierphantom,
dessen Bildelemente so konfiguriert sind, dass es im Schichtbild
gut wiedergegeben wird und dass seine Position durch die Position
der Schicht relativ zum Phantom definiert ist. Das Kalibrierphantom
ist mit Marken versehen, die als Aufnehmerelemente wirken, d.h.
die Positionen der Marken können
mit dem Positionsmesssystem gemessen werden. Ein solches Phantom
für ein
Computertomographiegerät
wird an sich in der europäischen
Patentanmeldung EP-B-805 415 beschrieben. Eine Analyse des Schichtbildes
ergibt somit die Position der Schicht in Bezug auf das Phantom.
Durch Messung der Position des Phantoms und des Abbildungssystems
lässt sich
dann die Position der Schicht relativ zum Positionsmesssystem bzw.
zu dem Abbildungssystem errechnen.
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Grundsätzlich wäre es möglich, die
Position des Abbildungssystems oder des Phantoms z.B. mit Hilfe
eines als Positionsmesssystem dienenden Video-Kamerasystems zu messen,
das aus einem oder mehreren Bildern durch automatische Bildanalyse die
Position des Abbildungssystems oder des Phantoms ableitet. Einfacher
und auch genauer ist jedoch die Positionsmessung gemäß Anspruch
14.
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Die
Marken können
dabei z.B. Miniatur-Spulen sein, die auf elektromagnetischer Basis
mit dem Positionsmesssystem zusammenwirken, oder mit Ultraschall
detektierbare Marken. Vorzugsweise werden aber in einer weiteren
Ausführungsform
der Erfindung optisch wirksame Marken gemäß Anspruch 15 verwendet. Statt
der im Anspruch 15 definierten „aktiven" optischen Marken können auch „passive" Marken verwendet werden, z.B. kugelförmige Reflektoren,
die das von einem (Infrarot-)Beleuchtungssystem stammende Licht
zu dem optischen Positionsmesssystem reflektieren. Solche passiven
optischen Marken benötigen
keine Stromversorgung.
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Wie
bereits erwähnt,
besteht das Erfordernis nach einer genauen Bestimmung der Position
der durch ein Schichtbild abgebildeten Schicht auch bei MR-Geräten oder
bei Ultraschallgeräten.
Besonders vorteilhaft ist aber die in Anspruch 16 definierte Anwendung
bei einem Röntgen-Computertomographiegerät, im folgenden
auch als CT-Scanner
bezeichnet. Die Ausführungsform
nach Anspruch 17 ist für
einen CT-Scanner mit einer kippbaren Gantry vorgesehen. Die Ausführungsform
nach Anspruch 18 nutzt die Kenntnis der Position der abgebildeten
Schicht, um das Abbildungssystem automatisch in eine gegebene Bezugsposition
zu führen,
die gemäß Anspruch 19
beispielsweise durch die Position eines mit Marken versehenen Instruments
voreingestellt sein kann. Das Verlagern der Gantry relativ zum Untersuchungsbereich
kann dabei auch dadurch erfolgen, dass der Tisch, auf dem sich der
zu untersuchende Patient befindet, relativ zur Gantry verlagert
wird.
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Anspruch
20 beschreibt eine Einrichtung, mit der das erfindungsgemäße Verfahren
in einem Abbildungssystem durchgeführt werden kann. Diese Anordnung
erlaubt die Durchführung
des Verfahrens auch bei Abbildungssystemen, deren Konstruktionsdaten
nicht bekannt sind, beispielsweise von anderen Herstellern hergestellte
Systeme. Anspruch 21 bezieht sich auf die Verwendung einer solchen
Einrichtung in einem Abbildungssystem.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden im Folgenden näher beschrieben.
Es zeigen:
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1 eine
Ausführungsform
einer Bildgebungsmodalität,
d.h. eines mobilen Computertomographiesystems, in dem die Erfindung
verwendet wird, und
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2 eine
andere Ausführungsform
einer Bildgebungsmodalität,
wiederum ein mobiles Computertomographiesystem, in dem die Erfindung
verwendet wird,
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3 ein
erfindungsgemäßes Computertomographiegerät, zusammen
mit einem Phantom und einem Positionsmesssystem,
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4 das
Phantom,
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5 ein
Schichtbild eines solchen Phantoms,
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6 einen
Ablaufplan, der ein Verfahren zum Bestimmen der Kalibrierdaten erläutert, und
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7 einen
Ablaufplan, der das Erzeugen von Schichtbildern in einer zuvor bestimmten
Position erläutert.
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1 zeigt
eine Ausführungsform
einer Bildgebungsmodalität,
d.h. eines mobilen Computertomographiesystems, in dem die Erfindung
verwendet wird. Die Computertomographie-Einrichtung enthält einen
Rahmen 1, in dem eine Röntgenquelle 2 und ein
Detektorsystem 3 aufgehängt
sind. Der Rahmen hat in der vorliegenden Ausführungsform eine Kreisform.
Die Röntgenquelle 2 und
das Detektorsystem 3 können
zusammen in der Ebene des kreisförmigen Rahmens 1 und
um den zu untersuchenden Patienten 10 herum gedreht werden.
Der zu untersuchende Patient 10 befindet sich auf einem
Untersuchungstisch 7, der als Objektträger dient. Die Röntgenquelle 2 emittiert
ein Röntgenstrahlenbündel 22 und
das Detektorsystem 3 nimmt aufgrund der lokalen Absorption
von Röntgenstrahlen
innerhalb des Patienten 10 Dichteprofile auf. Für eine Vielzahl
von Richtungen werden jeweilige Dichteprofile aufgenommen, aus denen
der Patient mit dem Röntgenstrahlenbündel bestrahlt
wird. Eine Rekonstruktionseinheit 20 leitet ein oder mehrere
Bilder von Querschnitten des Patienten aus dem Satz Dichteprofile
ab. Die Rekonstruktionseinheit 20 berechnet besonders die
relativen Dichten im Patienten 10 durch Anwendung einer
(inversen) Radon-Transformation auf die Dichteprofile. Die Helligkeitswerte
der Bilder der Querschnitte werden aus den relativen Dichten berechnet.
Die Bilder werden in einem Bildspeicher 31 gespeichert,
der in dem Datenprozessor 5 enthalten ist. Hierzu ist die Rekonstrukti onseinheit 20 mit
dem Bildspeicher 31 gekoppelt. Die Computertomographie-Einrichtung
ist auch mit Hilfe des Rahmens 1 in einer mobilen Basis 21 montiert.
Der Rahmen kann über
ein Gelenksystem 23 gekippt werden, wobei so der Winkel
der Ebene des Rahmens 1 relativ zum Patienten 10 eingestellt
wird.
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Der
Rahmen 1 ist auch mit einer Anzahl Strahlungsquellen 8 versehen,
besonders Infrarotstrahlung emittierenden Dioden (IREDs). Bilder
der IREDs 8 werden aus unterschiedlichen Richtungen mit
Hilfe einer Kamera-Einheit 4 aufgenommen. Hierzu ist die
Kamera-Einheit 4 mit zwei CCD-Bildsensoren 9 versehen,
die in einigem Abstand voneinander liegen. Es sei bemerkt, dass
Bilder der IREDs 8 auch hintereinander aus unterschiedlichen
Richtungen mit einer einzelnen CCD-Bildaufnehmer-Einrichtung aufgenommen
werden können.
Die Kamera-Einheit 4 ist mit einem Computer 33 in
dem Datenprozessor 5 über
ein Kabel 32 verbunden. Die Bildsignale, beispielsweise
elektronische Videosignale, die die Bilder der IREDS repräsentieren,
werden dem Computer 33 über
das Kabel 32 zugeführt.
Auf Basis der Bildsignale berechnet der Computer 33 die
Position und/oder Orientierung des abgebildeten Teil des Patienten
und die Transformationsmatrix, die eine Beziehung zwischen einer
Position und/oder Orientierung innerhalb des Patienten und der entsprechenden
Position und/oder Orientierung im Bild des Querschnitts des Patienten
herstellt. Die Kamera-Einheit 4 und der Datenprozessor 5,
besonders der Computer 33, bilden einen Teil des Positionsmesssystems,
wobei die Positionen und/oder Orientierungen des Abbildungssystems,
besonders des Rahmens 1, und des zu untersuchenden Patienten
und des chirurgischen Instrumentes gemessen werden.
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Der
Chirurg oder die den Eingriff vornehmende Person 42, die
den Patienten 10 untersucht und/oder behandelt, benutzt
ein chirurgisches oder interventionelles Instrument 40,
das in den Körper des
Patienten eingebracht wird. Das chirurgische Instrument ist auch
mit IREDs oder LEDs 41 versehen. Die Kamera-Einheit 4 nimmt
Bilder der IREDs 41 auf dem chirurgischen Instrument 40 auf.
Auf Basis der Bildsignale der Bilder der IREDs auf dem chirurgischen
Instrument und der zuvor berechneten Transformationsmatrix berechnet
der Computer 33 die entsprechende Position und/oder Orientierung
in dem Bild des Querschnitts. Eine Bildverarbeitungseinheit 34 leitet
aus dem betreffenden Bild des Querschnitts aus dem Bildspeicher 31 und
der berechneten entsprechenden Position und/oder Orientierung des
chirurgischen Instrumentes 40 in dem genannten Bild ab,
wobei das verarbeitete Bildsignal das betreffende Bild des Querschnitts
zusammen mit der aktuellen Position und/oder Orientierung des chirurgischen
Instrumentes in dem Patienten repräsentiert. Das Bildsignal aus
der Bildverarbeitungseinheit 34 wird dem Monitor 6 zugeführt, um
das Bild des Patienten zusammen mit der aktuellen Position und/oder
Orientierung des chirurgischen Instrumentes 40 darzustellen. Der
Chirurg kann den Monitor beobachten, um zu sehen, wo im Körper des
Patienten das chirurgische Instrument 40 sich befindet.
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2 zeigt
eine weitere Ausführungsform
einer Bildgebungsmodalität,
die wiederum ein mobiles Computertomographiesystem ist, in dem die
Erfindung verwendet wird. Die Kamera-Einheit 4 mit zwei CCD
Bildsensoren 9 ist auf dem Rahmen 1 der Computertomographie-Einrichtung
der in 2 gezeigten Ausführungsform montiert. Ferner
ist das Signallicht 11 auf dem Objektträger, nämlich dem Patiententisch 7 angeordnet.
Das Signallicht 11 enthält
eine Anzahl Strahlungsquellen 12, die Strahlung aussenden,
für die
die CCD-Bildsensoren 9 empfindlich sind. Die Strahlungsquellen 12 sind
vorzugsweise IREDs oder LEDs, aus denen mit für Infrarotstrahlung empfindlichen
Bildsensoren 9 Bilder aus unterschiedlichen Richtungen
erstellt werden. Die Kamera-Einheit 4 ist mit dem Computer 33 gekoppelt.
Die Kamera-Einheit 4 führt
dem Computer 33 Bildsignale zu, die die Bilder des Signallichtes 11 repräsentieren.
Auf Basis dieser Bildsignale berechnet der Computer 33 die Position
und/oder Orientierung des Abbildungssystems, besonders des Rahmens 1,
relativ zu dem Signallicht 11. Der Computer 33 leitet
die Transformation, die die Beziehung zwischen Positionen in dem
zu untersuchenden Patienten und den entsprechenden Positionen in
dem vom Abbildungssystem aufgenommenen Bild des Patienten verschafft,
aus der Position und/oder Orientierung des Abbildungssystems relativ zu
dem Signallicht 11 und der Position und/oder Orientierung
des zu untersuchenden Patienten relativ zu dem Signallicht 11 ab.
Ferner misst das Positionsmesssystem die aktuelle Position und/oder
Orientierung des chirurgischen Instrumentes 40 durch Aufnehmen
von Bildern der IREDs 41 auf dem chirurgischen Instrument 40 aus
unterschiedlichen Richtungen mit Hilfe der Kamera-Einheit 4.
Der Computer 33 berechnet die aktuelle Position und/oder
Orientierung des chirurgischen Instrumentes aus den Bildern der
IREDs 41, die auf dem chirurgischen Instrument montiert
sind. Auf Basis der Transformation wird die entsprechende Position
und/oder Orientierung in dem Bild des Patienten aus der aktuellen
Position und/oder Orientierung des chirurgischen Instrumentes berechnet.
Ferner erstellt die Bildverarbeitungseinheit 34 ein Bildsignal,
das das Bild des Patienten repräsentiert,
in dem die aktuelle Position und/oder Orientierung des chirurgischen
Instrumentes wiedergegeben werden. Dieses aus der Bildverarbeitungseinheit
kommende Bildsignal wird dem Monitor 6 zugeführt, um
das Bild des Patienten zusammen mit der aktuellen Position und/oder
Orien tierung des chirurgischen Instrumentes in dem Patienten darzustellen, sodass
der Chirurg 42 den Monitor 6 beobachten kann,
um zu sehen, wo in dem Patienten sich das chirurgische Instrument
befindet.
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3 zeigt
einen CT-Scanner mit einer Gantry 1 und dem Patiententisch 7,
dessen Tischplatte in ihrer Längsrichtung
mittels eines Motors 88 verlagerbar ist. Innerhalb der
Gantry 1 befinden sich (nicht abgebildet) eine Röntgenquelle,
die ein fächerförmiges Röntgenstrahlenbündel erzeugt,
und ein Röntgenbilddetektor,
der die Intensität
des Röntgenstrahlenbündels jenseits
des Untersuchungsbereichs detektiert. Eine Steuer- 25 und
Recheneinheit 20 zur Rekonstruktion steuert den CT-Scanner
und rekonstruiert aus den von dem Röntgendetektor gelieferten Daten
ein oder mehrere Schichtbilder, wobei die Position dieser Schichtbilder
durch die Bewegungsbahn der Röntgenquelle
oder des Röntgendetektors
definiert ist. Diese Schichtbilder können auf dem Monitor 11 dargestellt
werden. Wie durch den Pfeil 99 angedeutet, kann die Gantry 1 um
eine horizontale, zur Längsrichtung
des Tisches 7 senkrecht stehende Achse gekippt werden,
sodass Schichtbilder von im Raum schräg liegenden Schichten erstellt
werden können.
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An
der Gantry 1 sind Aufnahmeelemente, wie z.B. Strahlungsquellen,
die als Marken fungieren, in Form von Licht emittierenden Dioden 8 befestigt. Die
Position der Marken 8 und damit auch die Position der Gantry
kann mit einem optischen Positionsmesssystem 4, 5 gemessen
werden, das mit Hilfe der Kameraeinheit 4, die zwei Kameras
aufweist, die Marken 8 auf der Gantry 1 detektiert
und aus deren Position in den von den Kamerasystemen aufgenommenen
Bildern automatisch deren Position in einem mit dem Positionsmesssystem 4, 5 verbundenen
Koordinatensystem xs, ys und
zs ermittelt.
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Um
die Position der mit dem CT-Scanner abgebildeten Schicht genau bestimmen
zu können, werden
zunächst
Kalibrierdaten ermittelt, die der Position der Schicht relativ zu
den Marken 8 auf der Gantry entsprechen. Aus diesen Kalibrierdaten
und aus der Position der Marken 8 auf der Gantry kann bei
einer späteren
CT-Untersuchung die genaue Position der wiedergegebenen Schicht
im Raum bzw. relativ zum Positionsmesssystem berechnet werden. Das
Kalibrierverfahren wird jetzt anhand des in 6 dargestellten
Ablaufplans näher
erläutert:
Nach
der Initialisierung 100 wird im Schritt 101 ein geeignetes
Kalibrierphantom 44 in der Gantry 1 platziert.
Dieses Phantom ist so gestaltet, dass ein CT-Bild einer Schicht
dieses Phantoms in einem eindeutigen Zusammenhang mit der Position
der Schicht in bezug auf dieses Phantom steht. Das Phantom kann
beispielsweise ein Kunst stoffquader sein, dessen vier Seitenflächen gleichartige
ebene Strukturen 66 aus Stäben (z.B. aus Metall) mit hohem Absorptionsvermögen für Röntgenstrahlung
enthalten. Diese Stäbe
fungieren als die Abbildungselemente, die von dem Abbildungssystem
des CT-Scanners
abgebildet werden können.
Diese Strukturen können
durch zwei X-förmig
(aber auch N-, Z- oder V-förmig)
sich kreuzende Stäbe
gebildet werden, deren freie Enden durch zwei zueinander und zu
den Kanten des quaderförmigen
Körpers 44 parallele Stäbe miteinander
verbunden sind. An dem Phantom, beispielsweise an seinen Ecken,
sind Marken 5 in Form von Licht emittierenden Dioden angebracht, deren
Position in Bezug auf die Strukturen 6 genau definiert
und bekannt ist. Wenn daher die Position der Marken 55 an
dem Phantom 44 mit Hilfe des Positionsmesssystems gemessen
worden ist, lässt
sich die genaue Position der Strukturen 66 angeben.
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Auf
die genaue Positionierung des Phantoms 44 kommt es nicht
an. Wichtig ist nur, dass es so in der Gantry angeordnet wird, dass
sich ein Schichtbild von ihm erstellen lässt und dass keiner der Stäbe der Strukturen 66 senkrecht
zur Längsrichtung
des Tisches 7 verläuft,
weil ein so gelegener Stab in einem CT-Bild unter Umständen, falls
er nicht zufällig
genau in der Schichtebene liegt, gar nicht abgebildet wird. Bei
dieser Positionierung des Kalibrierphantoms ist der Kippwinkel,
d.h. der Winkel, den die Gantry mit einer senkrechten Ebene einschließt, null.
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Im
Schritt 102 wird ein CT-Bild erstellt, das von der Position
der abgebildeten Schicht in Bezug auf das Phantom abhängig ist.
Dies ist deutlich aus 4 ersichtlich, die das Phantom
und die Abtastebene darstellt, die auch als durch das CT-Bild wiedergegebene
Schichtebene bezeichnet wird und mit E eingezeichnet ist. Wie dargestellt
durchstößt jeder Stab
der Strukturen 66 die Schichtebene in einem (Durchstoß-)Punkt.
Die Durchstoßpunkte
jeweils einer der Strukturen in einer Ebene liegen auf einer Geraden,
nämlich
der Linie, die die Schichtebene E und die Ebene der betreffenden
Struktur 66 schneidet. Infolgedessen ergibt sich im Prinzip
das in 5 dargestellte CT-Bild, das in der Regel jeweils
vier Durchstoßpunkte
für jede
Struktur enthält.
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Wenn
die Schnittlinie der Schichtebene E mit der Ebene, in der sich eine
der Strukturen befindet, die äußeren Stäbe senkrecht
schneidet, dann liegen die inneren Durchstoßpunkte symmetrisch zu den äußeren Durchstoßpunkten
auf der gleichen Linie, wie bei der oberen und der unteren Punktelinie
in 5 dargestellt. Schneidet die Schichtebene E die äußeren Stäbe hingegen
unter einem von 90° verschiedenen
Winkel, dann liegen die inneren Durchstoßpunkte unsymmetrisch zu den äußeren Durchstoßpunkten
auf der glei chen Linie, wie bei der linken und bei der rechten Punktelinie
in dem CT-Bild von 5. Je dichter die beiden inneren
Durchstoßpunkte
zusammenliegen, desto geringer ist der Abstand der Ebene E von dem
Kreuzungspunkt der schräg
zu den Kanten des Phantoms verlaufenden Stäbe. Wenn die Ebene genau durch
den Kreuzungspunkt verläuft,
fallen die beiden inneren Durchstoßpunkte zusammen, und das CT-Bild
hat dann nur noch drei Punkte auf einer Linie.
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Die
vorstehenden Überlegungen
zeigen, dass aus dem CT-Bild die Position der Schicht in Bezug auf
den Phantom ermittelt werden kann. Demgemäß wird im Schritt 103 die
Position aller Durchstoßpunkte
im CT-Bild vorzugsweise automatisch durch ein geeignetes Bildverarbeitungsverfahren
ermittelt. Aus diesen Positionen im zweidimensionalen CT-Bild und
der bekannten Geometrie des Phantoms 44 bzw. der Strukturen 66 wird
die Position von mindestens drei die Ebene E definierenden Durchstoßpunkten dreidimensional
in einem fest mit dem Phantom verbundenen Koordinatensystem xp, yp, zp ermittelt.
Im nächsten
Schritt 104 wird mit dem Positionsmesssystem 4, 5 die
Position der Marken 8 und 55 gemessen. Diese Position
ergibt sich somit in einem mit dem Positionsmesssystem verbundenen
Koordinatensystem xs, ys,
zs.
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Da
die Position der Marken 55 am Phantom 44 in einem
mit dem Phantom verbundenen Koordinatensystem xp,
yp, und zp von vornherein
bekannt ist und da die Position der Marken 55 zugleich
auch mit dem Positionsmesssystem 4, 5 in dem damit
verbundenen Koordinatensystem xs, ys, zs gemessen worden
ist, wird im Schritt 105 die zuvor (im Schritt 103) schon
im Koordinatensystem des Phantoms xp, yp, zp ermittelte
Position der Schichtebene E zunächst
in dem mit dem Positionsmesssystem verbundenen Koordinatensystem
xs, ys und zs berechnet. Durch einen Abgleich mit den
zuvor gemessenen Positionen der Marken 8 auf der Gantry
wird dann die Schichtebene E relativ zur Gantry ermittelt, d.h.
in einem mit der Gantry fest verbundenen Koordinatensystem xg, yg und zg. Diese Koordinaten werden als Kalibrierdaten
im Schritt 105 gespeichert.
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Wenn
bei einer späteren
CT-Untersuchung die Gantry wieder, wie bei diesem Kalibrierschritt, senkrecht
steht, ist somit die Position der Ebene E in Bezug auf die Gantry
oder in Bezug auf die Marken auf der Gantry bekannt. Da die Lage
der Gantry im Raum bzw. in Bezug auf das Positionsmesssystem mit
diesem gemessen werden kann, muss dann lediglich die Position der
Marken 8 auf der Gantry gemessen werden, um die Lage der
Schichtebene im Raum bestimmen zu können.
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Im
Schritt 106 erfolgt eine Abfrage, ob der maximale Kippwinkel
der Gantry schon erreicht ist. Ist dies nicht der Fall, wird der
Kippwinkel α um
ein Inkrement d geändert,
und die Schritte 102 ... 105 werden erneut durchlaufen,
wobei für
diesen Kippwinkel die Position der Schichtebene in Bezug auf das
mit der Gantry verbundene Koordinatensystem xg,
yg, zg gespeichert
wird. Wenn der maximale Kippwinkel nach mehreren Durchläufen der
Schleife 102 bis 106 erreicht ist, ist das Kalibrierverfahren
abgeschlossen.
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Es
sei angenommen, dass zu einem späteren
Zeitpunkt die Schichtebene des CT-Scanners so nachgeführt werden
soll, dass ein in den Untersuchungsbereich eingeführtes chirurgisches
Instrument genau in der Schichtebene liegt. Das hierfür erforderliche
Verfahren, das die genaue Kenntnis der Lage der Schichtebene voraussetzt,
wird anhand des in 7 wiedergegebenen Ablaufplans
erläutert.
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Nach
der Initialisierung 200 wird im Schritt 201 mit
dem Positionsmesssystem die Position des (nicht abgebildeten) chirurgischen
Instruments mit Hilfe der daran befestigten Marken in Form von LEDs ermittelt.
Aus der im Schritt 201 ermittelten Position des Instruments
wird im Schritt 202 in einem mit dem Positionsmesssystem
verbundenen Koordinatensystem die Position und die Orientierung
einer Schichtebene ermittelt, die das chirurgische Instrument enthalten
würde.
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Im
Schritt 203 wird zunächst
die Position M(xs, ys,
zs) der Marken auf der Gantry ermittelt
(dieser Schritt könnte
entfallen, wenn sichergestellt ist, dass das Positionsmesssystem
und die Gantry seit der Kalibrierung nicht verschoben worden sind).
Aus der Messung der Position der Marken 8 auf der Gantry
wird im Schritt 203 außerdem
die Position der Schichtebene errechnet, die sich aus der momentanen
Position der Gantry ergibt. Die Gantry kann dann im Schritt 204 gekippt
und manuell oder automatisch in Längsrichtung verschoben werden,
bis die Schichtebene mit der durch das Instrument definierten Ebene
zusammenfällt.
Anstatt die Gantry zu verschieben, kann mittels des Motors 88 auch
die Tischplatte des Patiententisches verschoben werden.
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Danach
wird im Schritt 205 ein CT-Bild erstellt, das das chirurgische
Instrument vollständig wiedergibt.
Danach ist das Verfahren beendet (206).
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Aus
dem Vorstehenden ergibt sich, dass das erfindungsgemäße Verfahren
keinerlei Kenntnisse der Konstruktionsparameter des CT-Scanners
voraussetzt. Mit den gleichen Requisiten (Positionsmesssystem, Phantom,
Marken) lässt
sich mit dem anhand von 6 und 7 erläuterten
Verfahren daher auch die Schichtebene bei einem CT-Scanner eines
beliebigen Fabrikats bestimmen.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
ist nicht nur bei der Erstellung einzelner CT-Schichtbilder anwendbar,
sondern auch bei der sogenannten Spiral-CT, bei der die Röntgenquelle
und der Röntgendetektor
fortlaufend in der Gantry rotieren und die Gantry und der Patiententisch
relativ zueinander verlagert werden. Dabei wird nicht nur eine einzelne Schicht
wiedergegeben, sondern ein ganzes Volumen durch eine Serie von Schichten.
Die Position dieses Volumens lässt
sich mit einer einzigen Messung ermitteln, wenn zusätzlich die
zeitliche Position der Messung innerhalb der Spiral-CT-Untersuchung gemessen
wird und wenn die Geschwindigkeit bekannt ist, mit der die Gantry
und der Patientenlagerungstisch relativ zueinander verlagert werden.
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Obwohl
die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens
bei einem CT- Scanner
besonders zum Tragen kommen, ist es nicht auf derartige Abbildungssysteme
beschränkt.
Es kann auch bei einem Ultraschall-Abbildungssystem angewandt werden. Auch
hierbei befindet sich der Ultraschallwandler innerhalb eines Gehäuses, sodass
sich die Position der von ihm abgebildeten Schichtebene nicht exakt angeben
lässt.
Versieht man aber das Gehäuse
mit Marken und misst man die Position der Schichtebene relativ zu
einem ebenfalls mit Marken versehenen Phantom, dann ist es anschließend möglich, die
Position der Schichtebene anhand der Marken auf dem den Ultraschallwandler
umgebenden Gehäuse
zu ermitteln.
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Auch
bei MR-Verfahren (MR = Magnetresonanz) ist die Erfindung anwendbar.
Da dort auch die Position und die Orientierung einer durch ein MR-Bild wiedergegebenen
Schicht mit Hilfe von magnetischen Gradientenfeldern definiert wird,
ist es schwierig, die exakte Position der Schichtebene anzugeben. Mit
dem erfindungsgemäßen Verfahren
wird dies auf einfache Weise möglich.
Das Phantom muss in diesem Falle so strukturiert sein, dass der
MR-Kontrast der Struktur 66 deutlich von dem MR-Kontrast
seiner Umgebung abweicht.