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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Modulation von PGE-Synthaseaktivität. Insbesondere
basiert die vorliegende Erfindung auf der Identifikation von PGE-Synthase
und der hierfür
kodierenden DNA, indem sie Tests für Substanzen bereitstellt,
die in der Lage sind, PGE-Synthaseaktivität zu modulieren und insbesondere zu
hemmen. PGE ist eine potente Verbindung, die dafür bekannt ist, Entzündung (Symptome
einschließlich Fieber
und Schmerz) hervorzurufen, und Inhibition dieser Wirkung kann bei
der Behandlung von Entzündung, Arthritis,
Krebs, Alzheimer-Krankheit, zur Modulation von Apoptose und zur
Behandlung von Schmerz verwendet werden.
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Prostaglandin-Endoperoxid-H2 (PGH2) wird aus
Arachidonsäure
durch die Wirkung von Cyclooxygenase- (cox-) 1 oder -2 gebildet.
cox-1 wird konstitutiv in zahlreichen Zellen und Geweben, wie z.B.
Plättchen, Endothel,
Magen und Niere, exprimiert, während
das cox-2-Protein durch entzündungsfördernde
Cytokine wie Interleukin-β an
Entzündungsstellen
entstehen kann. Jüngere
Berichte zu cox sind in W. Smith, Advances in Experimental Medicine & Biology 44B,
989–1011
(1997); H. R. Herschman, Biochimica et Biophysica Acta 1299, 125–40 (1996);
und R. Dubois et al., Faseb J. 12, 1063–1073 (1998), zu finden. Stromab
der Cyclooxygenasen kann ihr Produkt PGH2 weiter
zu den verschiedenen physiologisch wichtigen Eicosanoiden, z.B. PGF2α,
PGE2, PGD2, PGI2 (Prostacyclin) und Thromboxan- (TX-) A2 (W. L. Smith, Am. J. Physiol. 263, F181–F191 (1992)),
metabolisiert werden.
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Für den Mechanismus
für die
Biosynthese von PGE und PGF1α (gebildet unter Verwendung
von Dihomo-γ-linolensäure anstelle
von Arachidonsäure)
(M. Hamberg & B.
Samuelsson, J. Biol. Chem. 242, 5336–5343 (1967)) durch Schaf-Bläschendrüsen wurde
angenommen, dass er über
ein zyklisches Endoperoxid abläuft
(B. Samuelsson, J. Am. Chem. Soc. 87, 3011–3013 (1965)), das später als
PGH2 bezeichnet wurde (M. Hamberg & B. Samuelsson,
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 70, 899–903 (1973); M. Hamberg et
al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 71, 345–349 (1974); D. H. Nugteren & E. Hazelhof,
Biochim. Biophys. Acta 326, 448–461 (1973)).
Kurz zusammengefasst umfassen die durch die Cyclooxygenasen katalysierten
Reaktionen eine stereospezifische Abstraktion des 13-pro-S-Wasserstoffatoms
aus Arachidonsäure.
Dies führt
zur Bildung eines Kohlenstoffrests, der durch molekularen Sauerstoff
an Position C-11 eingefangen wird, zur Bildung des 9,11-Endoperoxids
und der Bindung zwischen den Positionen C-8 und C-12 mit trans-aliphatischen
Seitenketten, zur Rest-Neuanordnung
an C-15 und zur Reaktion mit einem zweiten Sauerstoffmolekül. Im nächsten Schritt
wird die resultierende Peroxy-Gruppe an C-15 zu einer Hydroperoxy-Gruppe
reduziert, und PGG2 wird gebildet. Diese
Hydroperoxy-Gruppe kann in weiterer Folge durch die Peroxidaseaktivität von Cyclooxygenase (in
Gegenwart eines Reduktionsmittels, z.B. Glutathion) reduziert werden,
wodurch PGH2 gebildet wird. Das/Die Enzym(e),
die für
die Isomerisierung von PGH2 zu PGE2 verantwortlich ist/sind, ist/sind nicht
gut bekannt. Es wurden bereits Versuche unternommen, die mikrosomale
PGE-Synthase aus Schaf- und Rinder-Samenbläschen zu reinigen, ein Organ,
das dafür
bekannt ist, hohe PGE-Synthaseaktivität in sich zu tragen (N. Ogino
et al., Journal of Biological Chemistry 252, 890–895 (1977); P. Moonen et al.,
Methods in Enzymology 86, 84–91
(1982)). Diese Studien zeigten, dass die mikrosomale PGE-Synthase
löslich
gemacht und teilweise gereinigt werden kann. Die Enzymaktivität hing auch
von Glutathion ab, wurde jedoch im Laufe der Reinigung rasch deaktiviert.
Zwei monoklonale Antikörper,
die als IGG1(hei-7) und IGG1(hei-26) bezeichnet sind und gegen teilweise
gereinigte PGE-Synthase aus Schaf-Samenbläschen gezüchtet wurden, konnten zwei
Proteine aus Schaf-Samenbläschen
mit Molekularmassen von 17,5 bzw. 180 kDa immunfällen (Y. Tanaka et al., J.
Biol. Chem. 262, 1374–1381
(1987)). Für
beide dieser ausgefällten
Proteine wurde erkannt, dass sie Glutathion-abhängige PGE-Synthaseaktivität besaßen, jedoch
keine Glutathion-S-Transferaseaktivität. Interessanterweise verursachte
der IGG1(hei-7)-Antikörper
auch Co-Fällung
von Cyclooxygenase, was zeigt, dass das 17,5-kDa-Protein und die
cox-Proteine auf
derselben Seite der mikrosomalen Membranen lagen. Das 17,5-kDa-Protein zeigte eine
Km für
PGH2 von 40 μM, was den Beschreibungen anderer
Forscher ähnlich
ist, die die mikrosomale PGE-Synthase untersuchten (P. Moonen et
al., Methods in Enzymology 86, 84–91 (1982)). Im Gegensatz dazu
zeigte das größere Protein
eine Km für
PGH2 von 150 μM. Für zusätzliche Proteine, die zur zytosolischen
Glutathion-S-Transferase-Superfamilie gehören, wurde auch beschrieben,
dass sie PGE-, PGD- und PGF-Synthaseaktivitäten aufweisen (Y. Urade et
al., J. Lipid Med. 12, 257–273
(1995)). Erst jüngst
wurde ein mikrosomales 16,5-kDa-Protein aus Schaf-Samenbläschen gereinigt,
das Glutathion-abhängige
PGF2α-Synthaseaktivität besitzt
(J. R. Burgess & C.
C. Reddy, Biochem. & Mol.
Biol. Int. 41, 217–226 (1997)).
Das Enzym (Prostaglandin-Endoperoxidreducatse) könnte also auch die Reduktion
von Cumolhydroperoxid katalysieren, während 1-Chlor-2,4-dinitrobenzol
(typisches Substrat für
verschiedene Glutathion-S-Transferasen) kein Substrat war. Mikrosomale
PGE-Synthaseaktivität
wurde auch in verschiedenen Rattenorganen gemessen (K. Watanabe
et al., Biochemical & Biophysical
Research Communications 235, 148–152 (1997)), und hohe Glutathion-abhängige Aktivität wurde
im Samenleiter, in den akzessorischen Geschlechtsorganen und in
der Niere gefunden. Glutathion-unabhängige, mikrosomale PGE-Synthaseaktivität wurde
in Herz, Milz und Uterus beobachtet.
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Das
für PGE-Biosynthese
verantwortliche Enzym stellt daher ein neues Ziel für die Wirkstoffentwicklung
dar, um verschiedene Entzündungskrankheiten
behandeln zu können.
Wie jedoch aus der vorangehenden Einführung ersichtlich ist, gelang
es bisher niemandem, reine PGE-Synthase oder die Mittel, um diese
zu bilden, bereitzustellen.
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Oxford
Biomedical bietet ein teilweise gereinigtes Präparat von Schaf-PGE-Synthase
an (Katalog-Nr. PE 02). Eine Analyse dieses Präparats zeigt, dass es relativ
verunreinigt ist und ein komplexes Gemisch zahlreicher Komponenten
umfasst.
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Besondere
Schwierigkeiten bei der Reinigung von PGE-Synthase umfassen die
Tatsache, dass das Protein ein Membranprotein ist, das im Allgemeinen
sehr schwer bis zur Homogenität
zu reinigen ist, und die Tatsache, dass seine Enzymaktivität nach Solubilisierung
sehr instabil ist. Auch zeigt die hierin beschriebene Arbeit, dass
das Protein sehr hohe Enzymaktivität aufweist, was darauf hinweist,
dass die Mengen an Protein innerhalb der Zellen sehr gering sind,
was das Problem der Reinigung weiter verstärkt.
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Urade
et al., J. Lipid Med. 12, 257–273
(1995), merken an, dass nur wenig über die Eigenschaften von PGE-Synthase
bekannt ist. In jüngerer
Vergangenheit bemerkte William Smith in "Molecular Biology of Prostanoid Biosynthetic
Enzymes and Receptors",
Advances in Experimental Medicine & Biology 400B, 989–1011, veröffentlicht
im Jahr 1997, dass das Thema der PGE-Synthase eine äußerst verworrene
Angelegenheit sei, wobei er unterstrich, dass PGE-Bildung bisher
nicht einem einzelnen Protein zugeteilt worden sei.
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Die
nachstehend beschriebene Arbeit der Erfinder der vorliegenden Erfindung
zeigt, dass menschliche PGE-Synthase ein Mitglied einer Protein-Superfamilie
ist, die aus membranassoziierten Proteinen mit einer Masse von 14–18 kDa
besteht, die in Eicosanoid- und Glutathion-Stoffwechsel eingebunden
sind. PGE-Synthase weist 38% Identität zu mikrosomaler Glutathion-S-Transferase
1 auf Niveau der Aminosäuresequenz auf.
Die menschliche cDNA-Sequenz sowie die vorhergesagte Aminosäuresequenz
wurden im Jahr 1997 in öffentlichen
Datenbanken unter dem Namen MGST1-L1 (GenBank Zugriffsnummer AF027740)
hinterlegt, sowie eine p53-induzierte
PIG12 (GenBank Zugriffsnummer AF010316). Diesen cDNA-Sequenzen wurde
davor keine Funktion zugeschrieben.
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Polyak
et al., Nature 389, 300–305
(1997), identifizierten, was sie als "PIG12" bezeichneten, durch Klonieren von Sequenzen,
deren Expression durch P53 hochreguliert war. Sie stellten fest,
dass PIG12 ein neues Mitglied der mikrosomalen Glutathion-S-Transferase-Familie
von Genen ist, identifizierten jedoch keine tatsächliche Funktion. Es gab jedoch
sicherlich keinen Vorschlag, dass ihr PIG12 tatsächlich menschliche PGE-Synthase
gewesen sei.
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Zusammenfassend
kann gesagt werden, dass bisher niemand PGE-Synthase in irgendeiner
Form oder Menge bereitstellte, die Aminosäure-Sequenzieren ermöglichen
würde,
um einen potenziellen Startpunkt für versuchtes Klonieren einer
Kodiersequenz zu bieten. Weiters gab es auch keinen Hinweis darauf,
dass die Sequenz in den Datenbanken, für die die Erfinder der vorliegenden
Beschreibung nun zeigten, dass sie für PGE-Synthase kodiert, tatsächlich für PGE-Synthase
kodiert.
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Im
Lichte der Arbeit der Erfinder ermöglicht die vorliegende Erfindung
in verschiedenen Aspekten die Verwendung gereinigter PGE-Synthase
in unterschiedlichen Zusammenhängen,
insbesondere in Test- und Screening-Verfahren für Substanzen, die in der Lage
sind, PGE-Synthaseaktivität
zu modulieren, insbesondere zu hemmen. Die gereinigte PGE-Synthase
kann durch rekombinante Expression aus kodierender Nucleinsäure hergestellt
werden. Sie kann in eukaryotischen oder prokaryotischen Expressionssystemen
exprimiert werden, und ihr kann natürliche Glykosylierung fehlen.
Substanzen, die als Modulatoren von PGE-Synthase bekannt sind, können zur
Kontrolle oder Behandlung von Entzündung, Arthritis, Krebs oder
anderen zellulären Wachstumsabnormitäten, Alzheimer-Krankheit,
zur Modulation von Apoptose und zur Behandlung von Schmerz eingesetzt
werden.
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KURZBESCHREIBUNG DER FIGUREN:
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1 zeigt
die Resultate von Umkehrphasen-HPLC-Chromatographie der Produkte,
die nach Inkubationen mit PGH2 gebildet
wurden (Counts pro Minute (CPM) über
die Zeit in Minuten graphisch dargestellt).
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1A zeigt Resultate, die mit PGE-Synthasemembranfraktion,
vermischt mit Stopplösung,
erhalten wurden.
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1B zeigt
Resultate, die mit Puffer erhalten wurden.
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1C zeigt Resultate, die mit PGE-Synthasemembranfraktion
erhalten wurden. B und C wurden 2 min lang vor dem Zusatz von Stopplösung inkubiert.
Produkte wurden unter Verwendung von Radioaktivitätsdetektion
nachgewiesen. Die ersten 20 min zeigen isokratische Elution unter
Verwendung von Wasser, Acetonitril und Trifluoressigsäure (70:30:0,007,
nach Vol.) als mobile Phase mit einer Durchflussgeschwindigkeit
von 1 ml/min. Anschließend
wurde ein linearer Gradient von 100% mobiler Phase zu 100% Methanol über eine Zeitspanne
von 10 min angelegt, das für
die verbleibende Dauer aufrechterhalten wurde.
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2 veranschaulicht
die Abhängigkeit
von PGE2-Bildung von Membranproteinkonzentration,
wobei die Menge von PGE2 in pmol im Diagramm über mg/ml
des Proteins aufgetragen ist.
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3 zeigt
einen Zeitverlauf für
PGE2-Bildung, wobei die Menge von PGE2 in pmol im Diagramm über der Zeit in Minuten aufgetragen
ist. Volle Kreise stehen für
PGE-Synthase, inkubiert
mit Glutathion; leere Kreise stehen für PGE-Synthase ohne Glutathion;
volle Dreiecke stehen für
Puffer mit Glutathion.
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Die
folgenden Abkürzungen
werden hierin verwendet:
PGG1, Prostaglandin
G1: 15(S)-Hydroperoxy-9α,11α-peroxidoprosta-13-ensäure;
PGG2, Prostaglandin G2:
15(S)-Hydroperoxy-9α,11α-peroxidoprosta-5-cis-13-transdiensäure;
PGG3, Prostaglandin G3:
15(S)-Hydroperoxy-9α,11α-peroxidoprosta-5,13,17-triensäure;
PGH1, Prostaglandin H1:
15(S)-Hydroxy-9α,11α-peroxidoprosta-13-ensäure;
PGH2, Prostaglandin H2:
15(S)-Hydroxy-9α,11α-peroxidoprosta-5-cis-13-transdiensäure;
PGH3, Prostaglandin H3:
15(S)-Hydroxy-9α,11α-peroxidoprosta-5,13,17-triensäure;
PGE2, Prostaglandin E2:
11α,15(S)-Dihydroxy-9-ketoprosta-5-cis-13-transdiensäure;
PGF2α,
Prostaglandin F2α: 9α,11α,15(S)-Trihydroxyprosta-5-cis-13-transdiensäure;
PGD2, Prostaglandin D2:
9α,15(S)-Dihydroxy-11-ketoprosta-5-cis-13-transdiensäure;
PGI2, Prostacyclin: 6,9α-Epoxy-11α,15(S)-dihydroxyprosta-5-cis-13-transdiensäure;
TXA2, Thromboxan A2:
9α,11α,Epoxy-15(S)-hydroxythromba-5-cis-13-transdiensäure;
12-HHT:
12(S)-Hydroxy-8,10-trans-5-cisheptadecatriensäure;
PGH-Synthase: Prostaglandin-H-Synthase;
RP-HPLC:
Umkehrphasen-Hochleistungsflüssigkeitschromatographie;
LT:
Leukotrien;
LTA4, Leukotrien A4: 5(S)-trans-5,6-Oxido-7,9-trans-11,14-ciseicosatetraensäure;
LTC4, Leukotrien C4:
5(S)-Hydroxy-6-(R)-S-glutathionyl-7,9-trans-11,14-ciseicosatetraensäure;
FLAP:
5-Lipoxygenase-aktivierendes Protein;
MGST: Mikrosomale Glutathion-S-Transferase;
NSAID:
Nichtsteroide entzündungshemmende
Wirkstoffe.
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Die
vorliegende Erfindung stellt reine PGE-Synthase bereit. Ein bevorzugtes
Polypeptid der Erfindung umfasst die Aminosäuresequenz aus Seq.-ID Nr.
2.
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Isolierte
Polypeptide der Erfindung sind jene, wie sie hierin in isolierter
Form definiert sind, frei oder im Wesentlichen frei von Material,
mit dem sie natürlich
assoziiert sind, wie beispielsweise anderen Polypeptiden, mit denen
sie in der Zelle gefunden werden. Die Polypeptide können natürlich mit
Verdünnungsmitteln
oder Adjuvanzien formuliert werden und können für praktische Zwecke stets isoliert
sein – beispielsweise
sind die Polypeptide normalerweise mit Gelatine oder anderen Trägern vermischt,
wenn sie verwendet werden, um Mikrotiterplatten zur Verwendung in
Immuntests zu beschichten. Die Polypeptide können glykosyliert, entweder natürlich oder
durch Systeme heterologer eukaryotischer Zellen, oder sie können (beispielsweise,
wenn sie durch Expression in prokaryotischen Zellen hergestellt
werden) unglykosyliert sein. Die Bezeichnung "fehlende native Glykosylierung" kann in Bezug auf
ein Polypeptid verwendet werden, das entweder keine Glykosylierung
aufweist (z.B. nach der Herstellung in einer prokaryotischen Zelle)
oder ein Glykosylierungsmuster aufweist, das kein natürliches
Muster ist, wie z.B. jenes, das durch Expression in einem bestimmten
Wirtszelltyp (der CHO-Zellen sein kann) verliehen wird.
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Polypeptide
der Erfindung können
beispielsweise durch Addition einer Signalsequenz, um ihre Sekretion
aus einer Zelle zu fördern,
oder durch Addition von Histidinresten, um ihre Reinigung zu unterstützen, modifiziert
werden. Fusionsproteine können
gebildet werden, die (z.B.) sechs Histidinreste entweder am N-Terminus
oder am C-Terminus des rekombinanten Proteins inkorporieren. Solch
eine Histidinmarkierung kann zur Reinigung des Proteins unter Verwendung
von im Handel erhältlichen
Säulen,
die ein Metallion, entweder Nickel oder Cobalt, enthalten (Clontech,
Palo Al to, CA, USA), verwendet werden. Diese Markierungen dienen auch
zur Detektion des Proteins unter Verwendung von im Handel erhältlichen,
monoklonalen Antikörpern,
die gegen die sechs Histidinreste gerichtet sind (Clontech, Palo
Alto, CA, USA).
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Polypeptide,
die Aminosäuresequenzvarianten,
-allele, -derivate oder -mutanten sind, werden von der vorliegenden
Erfindung auch bereitgestellt, wobei solche Formen zumindest 70%
Sequenzidentität,
beispielsweise zumindest 80%, 90%, 95%, 98% oder 99% Sequenzidentität, zu Seq.-ID
Nr. 2 aufweisen. Ein Polypeptid, das eine Variante, ein Allel, ein
Derivat oder eine Mutante ist, kann eine Aminosäuresequenz aufweisen, die sich
von der in Seq.-ID Nr. 2 gezeigten Sequenz um eine oder mehrere
Additionen, Substitutionen, Deletionen und Insertionen von einer
oder mehrerer (wie beispielsweise von 1 bis 20, beispielsweise 2,
3, 4 oder 5 bis 10) Aminosäuren
unterscheidet.
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Für die Aminosäuresequenz
aus Seq.-ID Nr. 2 kodiert die menschliche Nucleotidsequenz aus Seq.-ID Nr.
1. Polypeptide der Erfindung umfassen jene, für die Allele der menschlichen
Sequenz und Homologe anderer Säugetiere,
insbesondere von Primaten, kodieren, sowie Fragmente solcher Polypeptide,
wie nachstehend noch näher
erläutert
wird. Die Primärsequenz
des PGE-Synthaseproteins ist im Wesentlichen jener aus Seq.-ID Nr.
2 ähnlich
und kann mittels herkömmlicher
Verfahren, die Fachleuten zugänglich
sind, bestimmt werden. Im Wesentlichen umfassen solche Verfahren
die Verwendung von Polynucleotiden, die von Seq.-ID Nr. 1 abgeleitet
sind, als Sonden, um die Sequenz des PGE-Synthasegens aus anderen
Spezies zu gewinnen und zu bestimmen. Zahlreiche verschiedene Verfahren
sind hierfür
erhältlich,
beispielsweise PCR-Amplifikation und Klonierung des Gens unter Verwendung
einer geeigneten mRNA-Quelle, oder auch Verfahren, die das Erhalten
einer cDNA-Bibliothek
aus dem Säugetier,
z.B. einer cDNA-Bibliothek aus einer der zuvor erwähnten Quellen,
das Sondieren dieser Bibliothek mit einem Polynucleotid der Erfindung
unter stringenten Bedingungen und die Gewinnung einer cDNA, die
für das
ganze PGE-Synthaseprotein dieses Säugetiers oder für einen Teil
davon kodiert, umfassen. Wird eine teilweise cDNA erhalten, so kann
die Volllängen-Kodiersequenz
durch Primer-Extensionsverfahren bestimmt werden.
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Ein "aktiver Abschnitt" der Polypeptide
bezeichnet ein Peptid, das weniger als das Volllängen-Polypeptid ist, jedoch
seine wesentliche biologische Aktivität beibehält. Insbesondere behält der aktive
Abschnitt die Fähigkeit
bei, PGE-Synthese aus PGH in Gegenwart von Glutathion zu katalysieren.
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Geeignete
aktive Abschnitte umfassen somit das zentrale Segment von Seq.-ID
Nr. 2, z.B. etwa zwischen den Resten 30–130. Die relevante katalytische
Region des PGE-Synthaseproteins wird, auf Grundlage von Analogie
zu MGST1- und LTC4-Synthase, im zentralen Segment von Seq.-ID
Nr. 2 erwartet: die Aminosäuren
1–41 können durch
Proteolyse aus MGST1 ohne Funktionsverlust entfernt werden (Andersson
et al., Biochim. Biophys. Acta 1204, 298–304 (1994)); C-terminale Segmente
können
zwischen LTC4-Synthase und FLAP ohne Veränderung
von Proteinfunktion ausgetauscht werden (Lam et al., J. Biol. Chem.
272, 13923–13928
(1997)).
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Ein
aktiver Abschnitt der Erfindung umfasst oder besteht aus Aminosäuren 30–152 aus
Seq.-ID Nr. 2. Ein anderer aktiver Abschnitt umfasst oder besteht
aus Aminosäuren
1–130
aus Seq.-ID Nr. 2. Ein wiederum anderer aktiver Abschnitt umfasst
oder besteht aus Aminosäuren
30–130
aus Seq.-ID Nr. 2.
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Die
vorliegende Erfindung umfasst ein Polypeptid einschließlich eines
aktiven Abschnitts einer hierin bereitgestellten PGE-Synthase, wobei
dieses Polypeptid heterologe Aminosäuren, wie beispielsweise eine identifizierbare
Sequenz oder Domäne
eines anderen Proteins, oder eine Histidin-Markierung oder andere Markierungssequenz
umfassen kann, und die Erfindung umfasst ein Polypeptid, das im
Wesentlichen aus einem aktiven Abschnitt einer PGE-Synthase besteht.
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Ein
Polypeptid gemäß der vorliegenden
Erfindung kann beispielsweise nach Produktion durch Expression aus
kodierender Nucleinsäure
(beispielsweise unter Verwendung eines Antikörpers) isoliert und/oder gereinigt
werden. Polypeptide gemäß der vorliegenden
Erfindung können
auch vollständig
oder teilweise durch chemische Synthese, beispielsweise schrittweise,
hergestellt werden. Das isolierte und/oder gereinigte Polypeptid
kann bei der Formulierung einer Zusammensetzung verwendet werden,
die zumindest eine zusätzliche Komponente,
wie beispielsweise ein Verdünnungsmittel,
umfassen kann.
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Ein
Polypeptid gemäß der vorliegenden
Erfindung kann beim Screenen auf Moleküle verwendet werden, die seine
Aktivität
oder Funktion beeinflussen oder modulieren. Solche Moleküle können in
einem therapeutischen Zusammenhang (der auch Prophylaxe einbinden
kann) nützlich
sein. Dies wird nachstehend näher erläutert.
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Ein
Polypeptid der Erfindung kann mit einer aufschlussreichen Markierung
markiert sein. Die aufschlussreiche Markierung kann jegliche geeignete
Markierung sein, die die Detektion des Polypeptids ermöglicht.
Geeignete Markierungen umfassen Radioisotope, z.B. 125I,
Enzyme, Antikörper,
Polynucleotide und Linker wie z.B. Biotin.
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Wie
bereits angemerkt ist eine bevorzugte Weise zur Herstellung eines
Polypeptids der Erfindung die Verwendung von kodierender Nucleinsäure in einem
geeigneten Expressionssystem, um das Polypeptid rekombinant herzustellen.
In einem weiteren Aspekt stellt die vorliegende Erfindung die Verwendung
von Nucleinsäure,
die für
PGE-Synthase-Polypeptid kodiert, bei der Herstellung von PGE-Synthase
bereit.
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Nucleinsäuren der
vorliegenden Erfindung umfassen Nucleinsäuren, die eine Sequenz umfassen,
die für
ein Polypeptid, das die Aminosäuresequenz
aus Seq.-ID Nr. 2 umfasst, und für
ein Polypeptid mit zumindest 70% Sequenzidentität zu Seq.-ID Nr. 2 kodiert.
Vorzugsweise liegt der Sequenzidentitätsgrad in beiden Fällen bei
zumindest 80%, wie beispielsweise zumindest 90%, 95%, 98% oder 99%.
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Nucleinsäuren, die
in der Erfindung nützlich
sind, umfassen weiters Nucleinsäuren,
die eine Sequenz mit zumindest 70% Homologie, noch bevorzugter zumindest
80%, wie z.B. zumindest 90%, 95%, 98% oder 99% Sequenzhomologie,
zu den Nucleinsäuresequenzen
aus Seq.-ID Nr. 1 oder ihren Komplementen umfassen.
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Nucleinsäure der
Erfindung kann für
die Aminosäuresequenz
aus Seq.-ID Nr. 2, wobei sie in diesem Fall Seq.-ID Nr. 1 oder eine
andere Nucleotidsequenz, je nachdem, wie es die Degeneration des
genetischen Codes erlaubt, umfassen kann, oder für ein Polypeptid mit PGE-Synthaseaktivität kodieren,
das eine Aminosäuresequenz
aufweist, die sich von Seq.-ID Nr. 2 unterscheidet.
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Wird
ein Aspekt der vorliegenden Erfindung in Bezug auf Nucleinsäure mit
zumindest einer spezifizierten %-Homologie mit Seq.-ID Nr. 1 oder
ihrem Komplement ausgedrückt,
so kann die tatsächliche
Sequenz der Seq.-ID Nr. 1 oder ihr Komplement ausgeschlossen werden.
In verschiedenen Ausführungsformen
stellt die vorliegende Erfindung nicht natürlich vorkommende Nucleinsäure, die
für ein
Polypeptid mit PGE-Synthaseaktivität kodiert,
wie beispielsweise ein Polypeptid, das die Aminosäuresequenz
aus Seq.-ID Nr. 2 oder eine allelische Variante davon umfasst, oder
ein(e) nicht natürlich
vorkommende(s) Polypeptidmutante, -variante oder -derivat davon
bereit.
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Nucleinsäuresequenzen,
die für
das gesamte PGE-Synthasegen oder einen Teil davon kodieren, können von
Fachleuten unter Verwendung der hierin dargebotenen Informationen
und Verweise und der auf dem Gebiet der Erfindung bekannten Verfahren
(siehe beispielsweise Sambrook, Fritsch & Maniatis, "Molecular Cloning, A Laboratory Manual", Cold Spring Harbor
Laboratory Press (1989), und Ausubel et al., Short Protocols in
Molecular Biology, John Wiley and Sons (1992)) leicht hergestellt
werden. Diese Verfahren umfassen (i) die Verwendung der Polymerasekettenreaktion
(PCR), um Proben solcher Nucleinsäure, z.B. aus genomischen Quellen,
zu amplifizieren, (ii) chemische Synthese oder (iii) die Herstellung
von cDNA-Sequenzen. Modifikationen an den hierin beschriebenen Wildtypsequenzen
können
z.B. unter Verwendung von ortsgerichteter Mutagenese gebildet werden,
um die Expression von modifizierten Polypeptiden zu bewirken oder
Codonpräferenz
in den Wirtszellen, die zur Expression der Nucleinsäure verwendet
werden, zu berücksichtigen.
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Im
Allgemeinen werden kurze Sequenzen zur Verwendung als Primer auf
dem Syntheseweg hergestellt, der eine schrittweise Herstellung der
erwünschten
Nucleinsäuresequenz,
ein Nucleotid nach dem anderen, umfasst. Verfahren zur Durchführung solcher
Synthese unter Verwendung automatisierter Verfahren sind auf dem
Gebiet der Erfindung leicht erhältlich.
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Längere Polynucleotide
werden im Allgemeinen unter Verwendung von Rekombinationsverfahren, beispielsweise
unter Verwendung eines PCR- (Polymerasekettenreaktions-) Klonierverfahrens,
hergestellt. Dies umfasst die Herstellung eines Primerpaars (z.B.
aus etwa 15–50
Nucleotiden), basierend auf der hierin bereitgestellten Sequenzinformation,
bezüglich
einer Region der mRNA oder der genomischen Sequenz, die für jene mRNA
kodiert, die wünschenswerterweise
kloniert wird, wobei die Primer mit mRNA oder cDNA, die aus Säugetierzellen
gewonnen ist (und beispielsweise jede beliebige von menschlicher
Zelllinie A549, Epithelzellen, von Osteosarkom abstammenden Zelllinien,
Osteoblasten, menschlichen Leukozyten, Fibroblasten, Endothelzellen,
Zellen des Fortpflanzungssystems, Mesangialzellen und andere Nierenzellen
sein kann), kontaktiert werden, eine Polymerasekettenreaktion unter
Bedingungen durchgeführt
wird, die zur Amplifikation der erwünschten Region führen, das
amplifizierte Fragment (z.B. durch Reinigen des Reaktionsgemisches
auf einem Agarosegel) isoliert und die amplifizierte DNA gewonnen
wird. Die Primer können
so entworfen sein, dass sie geeignete Restriktionsenzym-Erkennungsstellen
enthalten, sodass die amplifizierte DNA in einen geeigneten Klonierungs-Vektor
kloniert werden kann.
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Solche
Verfahren können
verwendet werden, um die gesamte hierin beschriebene Sequenz oder
einen Teil davon zu erhalten. Genomische Klone, die das PGE-Synthasegen und seine
Intronen sowie Promotorregionen enthalten, können auch auf eine analoge
Weise gewonnen werden, ausgehend von genomischer DNA aus einem Säugetier,
z.B. aus einer menschlichen Zelle, z.B. einer primären Zelle
wie beispielsweise einer Leberzelle, einer Gewebekulturzelle oder
aus einer Bibliothek, wie z.B. einer Phagen-, Cosmid-, YAC- (künstliches
Hefechromosom), BAC- (bakterielles künstliches Chromosom) oder PAC-
(künstliches P1/P2-Phagenchromosom)
Bibliothek.
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Polynucleotide,
die nicht 100% homolog zu den Sequenzen der vorliegenden Erfindung
sind, jedoch in den Schutzumfang der Erfindung fallen, können auf
zahlreiche Wege gewonnen werden.
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Andere
menschliche Varianten (beispielsweise Allelformen) des hierin beschriebenen
PGE-Synthasegens können
beispielsweise durch Sondieren von cDNA oder genomischer DNA-Bibliotheken,
die aus menschlichen Geweben erstellt werden, erhalten werden.
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Weiters
können
andere Tier-, und insbesondere Säugetier-
(z.B. Mäuse-,
Ratten- oder Kaninchen-, Schaf-,
Ziegen-, Rinder-, Pferde-, Schweine-, Hunde-, Katzen- oder Primaten-),
Homologe des Gens gewonnen werden. Solche Sequenzen können durch
Erstellen oder Erhalten von cDNA-Bibliotheken, die aus sich teilenden
Zellen oder Geweben oder genomischen DNA-Bibliotheken von anderen
Tierspezies hergestellt werden, und Sondieren solcher Bibliotheken
mit Sonden einschließlich
der gesamten Nucleinsäure
der Erfindung oder eines Teils davon unter Bedingungen mittlerer
oder hoher Stringenz (zur Hybridisierung an einem festen Träger (Filter)
beispielsweise Übernacht-Inkubation
bei 42°C
in einer Lösung,
die 50% Formamid, 5 × SSC (750
mM NaCl, 75 mM Natriumcitrat), 50 mM Natriumphosphat (pH 7,6), 5 × Denhardt-Lösung, 10%
Dextransulfat und 20 μg/ml
Lachssperma-DNA enthält,
gefolgt von Waschen in 0,03 M Natriumchlorid und 0,03 M Natriumcitrat
(d.h. 0,2 × SSC)
bei etwa 50°C
bis etwa 60°C)
gewonnen werden.
-
Somit
kann die vorliegende Erfindung eine isolierte Nucleinsäure verwenden,
die an die in Seq.-ID Nr. 1 gezeigte Nucleotidsequenz unter den
zuvor genannten Hybridisierungs- und Waschbedingungen hybridisiert.
Solch eine Nucleinsäure
ist für
die Verwendung als eine Sonde zur Detektion eines PGE-Synthasegens, beispielsweise
in Southern-Blots oder in Metaphase-Spreads, geeignet.
-
Alternativ
dazu können
solche Polynucleotide durch ortsgerichtete Mutagenese der Sequenzen
aus Seq.-ID Nr. 1 oder von Allelvarianten davon erhalten werden.
Dies kann nützlich
sein, wenn beispielsweise stille Codon-Änderungen an Sequenzen er forderlich
sind, um Codon-Präferenzen
für eine
bestimmte Wirtszelle zu optimieren, in der die Polynucleotidsequenzen
exprimiert werden. Andere Sequenzänderungen können erwünscht sein, um Restriktionsenzym-Erkennungsstellen
zu reduzieren oder um die Eigenschaft oder Funktion der Polypeptide,
für die
die Polynucleotide kodieren, zu ändern.
Weitere Änderungen
können
wünschenswert sein,
um über
bestimmte Kodieränderungen
zu verfügen,
die erforderlich sind, um beispielsweise konservative Substitutionen
bereitzustellen.
-
Im
Zusammenhang mit dem Klonieren kann es für ein oder mehrere Genfragmente
erforderlich sein, ligiert zu werden, um eine Volllängen-Kodiersequenz
zu bilden. So kann, sofern kein Volllängen-Kodiernucleinsäuremolekül gewonnen
wurde, auch ein kleineres Molekül,
das einen Teil des Volllängen-Moleküls aufweist, verwendet
werden, um Volllängen-Klone
zu erhalten. Inserts können
aus Teil-cDNA-Klonen hergestellt und verwendet werden, um cDNA-Bibliotheken
zu screenen. Die isolierten Volllängen-Klone können in
Expressionsvektoren subkloniert werden, und Aktivität kann durch
Transfektion in geeignete Wirtszellen, z.B. mit einem Reporterplasmid,
getestet werden.
-
Vorzugsweise
wird ein Polynucleotid der Erfindung in einem Vektor operabel an
eine Kontrollsequenz gebunden, die in der Lage ist, für die Expression
der Kodiersequenz durch die Wirtszelle zu sorgen, d.h. der Vektor
ist ein Expressionsvektor. Die Bezeichnung "operabel gebunden" bezieht sich auf eine Nebeneinanderstellung,
worin die beschriebenen Komponenten in einer Beziehung zueinander
stehen, die es ihnen ermöglicht,
in ihrer beabsichtigten Weise zu funktionieren. Eine Kontrollsequenz,
die an eine Kodiersequenz "operabel
gebunden" ist, ist
auf solche Weise ligiert, dass Expression der Kodiersequenz unter
Bedingungen erreicht wird, die mit den Kontrollsequenzen kompatibel
sind.
-
Geeignete
Vektoren können
ausgewählt
oder konstruiert werden, die geeignete Regulationssequenzen einschließlich Promotorsequenzen,
Terminatorfragmente, Polyadenylierungssequenzen, Enhancersequenzen,
Markergene und andere Sequenzen, je nach Bedarf, enthalten. Vektoren
können
Plasmide, virale, z.B. Phage, Phagemid oder Baculovirus, Cosmide,
YACs, BACs oder PACs, je nach Bedarf, sein.
-
Die
Vektoren können
mit einem Replikationsursprung, gegebenenfalls mit einem Promotor
für die
Expression des genannten Polynucleotids und gegebenenfalls mit einem
Regulator des Promotors, bereitgestellt werden. Die Vektoren können ein
oder mehrere selektierbare Markergene, beispielsweise ein Ampicillin-resistentes
Gen im Fall eines bakteriellen Plasmids oder ein Neomycin-resistentes
Gen für
einen Säugetiervektor, enthalten.
Vektoren können
in vitro verwendet werden, beispielsweise für die Herstellung von RNA,
oder können
zur Transfektion oder Transformation einer Wirtszelle verwendet
werden. Der Vektor kann auch an eine In-vitro-Verwendung angepasst
werden, beispielsweise bei Verfahren der Gentherapie. Systeme zur
Klonierung und Expression eines Polypeptids in zahlreichen verschiedenen
Wirtszellen sind bekannt. Geeignete Wirtszellen umfassen Bakterien,
eukaryotische Zellen, wie beispielsweise Säugetierzellen und Hefe, und
Baculovirussysteme. Säugetier-Zelllinien, die auf
dem Gebiet der Erfindung zur Expression eines heterologen Polypeptids
erhältlich
sind, umfassen Chinahamster-Eierstockzellen, HeLa-Zellen, Babyhamster-Nierenzellen, COS-Zellen
und zahlreiche andere.
-
Weitere
Details sind beispielsweise in Molecular Cloning: A Laboratory Manual,
2. Auflage, Sambrook et al., Cold Spring Harbor Laboratory Press
(1989), nachzulesen. Zahlreiche andere Verfahren und Arbeitsvorschriften
zur Manipulation von Nucleinsäure,
beispielsweise bei der Herstellung von Nucleinsäurekonstrukten, für Mutagenese,
Sequenzieren, Einführen
von DNA in Zellen und Genexpression sowie Analyse von Proteinen werden
detailliert in Current Protocols in Molecular Biology, Ausubel et
al. (Hrsg.), John Wiley & Sons
(1992), beschrieben.
-
Vektoren
können
zu einer geeigneten Wirtszelle wie zuvor beschrieben transformiert
werden, um für Expression
eines Polypeptids der Erfindung zu sorgen. Somit stellt in einem
weiteren Aspekt die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung von
Polypeptiden gemäß der Erfindung
bereit, das das Kultivieren einer Wirtszelle, die mit einem Expressionsvektor
wie zuvor beschrieben transformiert oder transfiziert ist, unter
Bedin gungen, die für
Expression einer Kodiersequenz, die für die Polypeptide kodiert,
durch den Vektor sorgen, und die Gewinnung der exprimierten Polypeptide
umfasst. Polypeptide können
auch in In-vitro-Systemen wie beispielsweise Retikulozyten-Lysat exprimiert
werden.
-
Nach
der Herstellung eines Polypeptids der Erfindung kann es auf PGE-Synthaseaktivität getestet werden,
z.B. durch Bestimmung von PGE-Produktion bei Inkubation des Polypeptids
mit PGH2 und reduziertem Glutathion. PGE
kann unter Verwendung von Umkehrphasen-Hochleistungsflüssigkeitschromatographie (R-P-HPLC)
nachgewiesen werden, die die Quantifizierung der vorhandenen Menge
ermöglicht.
-
Isolierte/reine
PGE-Synthase kann in zahlreichen verschiedenen Zusammenhängen verwendet
werden.
-
Aufgrund
der Wichtigkeit von PGE bei Entzündungen
und in anderen Zusammenhängen
medizinischer Bedeutung befassen sich wichtige Aspekte der Erfindung
mit der Identifikation von Substanzen, die in der Lage sind, PGE-Produktion
zu beeinflussen, insbesondere durch Modulation von PGE-Synthaseaktivität. Von größtem Interesse
ist die Inhibition von PGE-Synthaseaktivität, um das Ausmaß von PGE-Produktion zu reduzieren.
-
PGE
ist bekannt dafür,
Schmerzen sowohl in vivo als auch in vitro zu verursachen (Bley
et al., Trends in Pharmacological Sciences 19, 141–147 (1998)).
Der Prostaglandin-E-Rezeptor (EP3) stellte
sich auch als maßgeblich
für funktionelle
Fieberreaktion heraus (Ushikubi et al., Nature 395, 281–284 (1998)).
Die Rolle von Prostaglandinen bei Entzündungen und Entzündungskrankheiten
wie beispielsweise Arthritis wurde durch die Verwendung von verschiedenen
Cyclooxygenase-Inhibitoren (nichtsteroiden entzündungshemmenden Wirkstoffen,
NSAIDs, einschließlich
Aspirin) (Vane & Botting,
American J. of Med. 104(3A), 2S–8S
(1998)) auch umfassend dokumentiert. In dieser Hinsicht wurde PGE
als das stärkste
entzündungsfördernde
Prostaglandin erkannt (Moncada et al., Nature 246, 217–219 (1973)),
wobei spezifische Entfernung dieser Verbindung durch Inhibition
von PGE-Synthase ver wendet werden kann, um Steuerung von Entzündungsreaktionen
mit weniger Nebenwirkungen im Vergleich zu den gegenwärtig verwendeten
NSAIDs bereitzustellen.
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Mehrere
Berichte zeigten signifikante Anti-Tumor-Wirkungen durch NSAIDs
auf kolorektale Tumoren (Giovannucci et al., Annals of Internal
Medicine 121, 241–246
(1994); Giardiello et al., European Journal of Cancer 31A, 1071
(1995); Williams et al., Journal of Clinical Investigation 100,
1325–1329
(1997)). PGE fördert Krebszellenproliferation
(Qiao et al., Biochimica et Biophysica Acta 1258, 215–223 (1995))
und hemmt programmierten Zelltod (Ottonello et al., Experimental
Hematology 26, 895–902
(1998); Goetzl et al., Journal of Immunology 154, 1041–1047 (1995)),
was insgesamt darin resultiert, dass PGE Krebszellwachstum fördert (Sheng
et al., Cancer Research 58, 362–366
(1998)). Inhibition von PGE-Bildung führt somit zu langsamerer Proliferation
in Kombination mit gesteigerter Apoptose der Krebszellpopulation.
Diese Inhibitionswirkung von NSAIDs wurde auch bei anderen Krebsleiden
wie beispielsweise bei nicht-kleinzelligem Lungenkrebs beobachtet
(Hida et al., Anticancer Research 18, 775–782 (1998)).
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Prostaglandine
sind auch in Alzheimer-Krankheit eingebunden. Mehrere klinische
Versuche konnten zeigen, dass Benutzer von NSAIDs nur mit dem halben
Risiko leben, an Alzheimer zu erkranken (Dubois et al., Faseb J.
12, 1063–1073
(1998)). Andere Beobachtungen, die damit übereinstimmen, lassen darauf
schließen,
dass Entzündungsprozesse
zu dieser Erkrankung beitragen können
(Aisen, Gerontology 43, 143–149 (1997)).
-
In
verschiedenen anderen Aspekten betrifft die vorliegende Erfindung
Screening- und Testverfahren und -mittel sowie hierdurch identifizierte
Substanzen, insbesondere Inhibitoren von PGE-Synthase.
-
Somit
stellen weitere Aspekte der vorliegenden Erfindung die Verwendung
eines Polypeptids oder Peptids (insbesondere eines Fragments eines
Polypeptids der Erfindung wie offenbart und/oder hierfür kodierender
Nucleinsäure)
beim Screenen oder Suchen nach und/oder Gewinnen/Identifizieren
von einer Substanz bereit, z.B. von einem Peptid oder einer chemischen
Verbindung, das oder die mit dem Polypeptid oder Peptid wechselwirkt
und/oder sich daran bindet und/oder seine Funktion oder Aktivität stört, oder
von einer anderen Substanz, z.B. Polypeptid oder Peptid, die mit
dem Polypeptid oder Peptid der Erfindung wechselwirkt und/oder sich
daran bindet. Ein Verfahren gemäß einem
Aspekt der Erfindung beispielsweise umfasst das Bereitstellen eines
Polypeptids oder Peptids der Erfindung und das Kontaktieren mit
einer Substanz, wobei dieser Kontakt zu einer Bindung zwischen dem
Polypeptid oder Peptid und der Substanz führen kann. Bindung kann durch
jegliche Anzahl an Verfahren, die auf dem Gebiet der Erfindung erhältlich sind,
sowohl qualitativer als auch quantitativer Art, bestimmt werden.
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In
verschiedenen Aspekten betrifft die vorliegende Erfindung die Bereitstellung
von Tests auf Substanzen, die mit einem Polypeptid der Erfindung
wechselwirken oder daran binden und/oder eine oder mehrere seiner
Aktivitäten
modulieren.
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Ein
Aspekt der vorliegenden Erfindung stellt einen Test bereit, der
Folgendes umfasst:
- (a) das Kontaktieren eines
Polypeptids oder Peptids gemäß der Erfindung
und eines mutmaßlichen
Bindungsmolekül
oder einer anderen Testsubstanz; und
- (b) das Bestimmen von Wechselwirkung oder Bindung zwischen dem
Polypeptid oder Peptid und der Testsubstanz.
-
Eine
Substanz, die mit dem Polypeptid oder Peptid der Erfindung wechselwirkt,
kann isoliert und/oder gereinigt, hergestellt und/oder verwendet
werden, um seine Aktivität
wie bereits erläutert
zu modulieren.
-
Es
ist nicht erforderlich, die ganzen Proteine für Tests der Erfindung zu verwenden,
die auf Bindung zwischen zwei Molekülen wie zuvor beschrieben oder
auf PGE-Synthaseaktivität (siehe
unten) testen.
-
Fragmente
können
auf jegliche geeignete Weise, die Fachleuten bekannt ist, gebildet
und verwendet werden. Geeignete Wege zur Herstellung von Fragmenten
umfassen, sind jedoch nicht beschränkt auf, rekombinante Expression
eines Fragments aus der Kodier-DNA. Solche Fragmente können durch
Auswählen
von Kodier-DNA, Identifizieren geeigneter Restriktionsenzym-Erkennungsstellen
für beide
Seiten des zu exprimierenden Abschnitts und Ausschneiden dieses
Abschnitts aus der DNA gebildet werden. Der Abschnitt kann dann
operabel an einen geeigneten Promotor in einem herkömmlichen,
im Handel erhältlichen
Expressionssystem gebunden werden. Ein anderer Rekombinationsansatz
umfasst die Amplifikation des relevanten Abschnitts der DNA mit
geeigneten PCR-Primern. Kleine Fragmente (z.B. bis zu etwa 20 oder
30 Aminosäuren) können auch
unter Verwendung von Peptidsyntheseverfahren, die auf dem Gebiet
der Erfindung bekannt sind, gebildet werden.
-
Das
präzise
Format des Tests der Erfindung kann von Fachleuten unter Einbezug
von Routinefähigkeiten
und -wissen variiert werden. Beispielsweise kann die Wechselwirkung
zwischen den Polypeptiden in vitro durch Markieren eines mit einer
nachweisbaren Markierung und Kontaktieren mit dem anderen, das an
einem festen Träger
isoliert ist, untersucht werden. Geeignete nachweisbare Markierungen
umfassen 35S-Methionin, das in rekombinant
hergestellte Peptide und Polypeptide inkorporiert werden kann. Rekombinant
hergestellte Peptide und Polypeptide können auch als ein Fusionsprotein
exprimiert werden, das ein Epitop enthält, das mit einem Antikörper markiert
werden kann.
-
Das
Protein, das an einem festen Träger
immobilisiert ist, kann unter Verwendung eines Antikörpers gegen
dieses Protein, der an einen festen Träger gebunden ist, oder mittels
anderer Verfahren, die an sich bekannt sind, immobilisiert werden.
Eine bevorzugte In-vitro-Wechselwirkung kann ein Fusionsprotein
verwenden, das Glutathion-S-Transferase (GST) umfasst. Dieses kann
an Glutathion-Agarose-Perlen immobilisiert werden. In einem In-vitro-Testformat
des zuvor beschriebenen Typs kann eine Testverbindung durch Bestimmen
ihrer Fähigkeit,
die Menge an markiertem Peptid oder Polypeptid, das sich an das
immobilisierte GST-Fusionspolypeptid bindet, zu reduzieren, getestet
werden. Dies kann durch Fraktionierung der Glutathi on-Agarose-Perlen
durch SDS-Polyacrylamid-Gelelektrophorese bestimmt werden. Alternativ
dazu können
die Perlen gespült
werden, um ungebundenes Protein zu entfernen, und die Menge an Protein,
die gebunden war, kann durch Zählen
der Menge an vorhandener Markierung in beispielsweise einem geeigneten
Szintillationszähler bestimmt
werden.
-
Die
Bestimmung der Fähigkeit
einer Testverbindung, mit einem PGE-Synthase-Polypeptid oder Fragment wechselzuwirken
und/oder sich daran zu binden, kann verwendet werden, um diese Testverbindung
als einen Kandidaten für
einen Modulator von PGE-Synthase-Aktivität zu identifizieren. Im Allgemeinen
folgen der Identifikation der Fähigkeit
einer Testverbindung, sich an ein Polypeptid oder Fragment der Erfindung
zu binden, dann ein oder mehrere weitere Testschritte, die die Bestimmung
einbinden, ob die Testverbindung in der Lage ist, PGE-Synthase-Aktivität zu modulieren
oder nicht. Natürlich
können
Tests, die die Bestimmung der Fähigkeit
einer Testsubstanz, PGE-Synthase-Aktivität zu modulieren, einbinden,
durchgeführt
werden, wenn keine Kenntnis darüber
vorhanden ist, ob die Testsubstanz die PGE-Synthase binden oder mit ihr wechselwirken
kann, wobei jedoch im Vorfeld ein Bindungs/Wechselwirkungs-Test
zum "groben" Screening verwendet werden
kann, um eine große
Anzahl an Substanzen zu testen und dadurch die Anzahl an Kandidaten
auf ein besser überschaubares
Niveau für
einen funktionellen Test zu reduzieren, der die Bestimmung von Fähigkeit, PGE-Synthase-Aktivität zu modulieren,
einbindet. Eine weitere Möglichkeit
für grobes
Screening ist das Testen einer Substanz auf Fähigkeit, PGE-Produktion durch
eine geeignete Zelllinie, die PGE-Synthase exprimiert (entweder
natürlich
oder rekombinant), zu beeinflussen. Ein Test gemäß der vorliegenden Erfindung
kann auch in Form eines In-vivo-Tests durchgeführt werden. Der In-vivo-Test
kann in einer Zelllinie wie beispielsweise einem Hefestamm durchgeführt werden,
in dem die relevanten Polypeptide oder Peptide von einem oder mehreren
Vektoren, die in die Zelle eingeführt wurden, exprimiert werden.
Eine wiederum andere Möglichkeit
für ein
grobes Screening ist das Testen auf die Fähigkeit einer Substanz, PGE-Produktion
durch ein unreines Proteinpräparat,
das PGE-Synthase umfasst (entweder von Menschen oder anderen Säugetieren),
zu beeinflussen. Ein bevorzugter Test der Erfindung schließlich umfasst
jedoch die Bestimmung der Fähig keit
einer Testverbindung, PGE-Synthase-Aktivität eines isolierten/gereinigten
Polypeptids der Erfindung (das eine Volllängen-PGE-Synthase oder einen
aktiven Abschnitt davon umfasst) zu modulieren.
-
Ein
Verfahren zum Screenen auf eine Substanz, die Aktivität eines
Polypeptids moduliert, kann das Kontaktieren einer oder mehrerer
Testsubstanzen mit dem Polypeptid in einem geeigneten Reaktionsmedium, das
Testen der Aktivität
des behandelten Polypeptids und das Vergleichen dieser Aktivität mit der
Aktivität
des Polypeptids in vergleichbarem Reaktionsmedium, das nicht mit
der oder den Testsubstanz(en) behandelt wurde, umfassen. Ein Aktivitätsunterschied
zwischen den behandelten und unbehandelten Polypeptiden ist ein Hinweis
auf eine Modulationswirkung der relevanten Testsubstanz oder -substanzen.
-
In
einem weiteren Aspekt der Erfindung wird ein Testverfahren bereitgestellt,
das folgende Schritte umfasst:
- (a) das Inkubieren
eines isolierten Polypeptids, das PGE-Synthase-Aktivität aufweist,
und einer Testverbindung in Gegenwart von reduziertem Glutathion
und PGH2 unter Bedingungen, unter denen
normalerweise PGE gebildet wird; und
- (b) das Bestimmen der Bildung von PGE.
-
PGH2-Substrat für PGE-Synthase kann durch Inkubation
von Cyclooxygenase und Arachidonsäure bereitgestellt werden,
sodass diese im Testmedium bereitgestellt werden können, um
PGH2 bereitzustellen.
-
Weiters
katalysiert PGE-Synthase die stereospezifische Bildung von 9-Keto,11α-Hydroxyprostaglandin
aus dem zyklischen Endoperoxid, und so können andere Substrate von PGE-Synthase
zur Bestimmung von PGE-Synthase-Aktivität und der Wirkung auf diese
Aktivität
einer Testverbindung durch Bestimmung von Bildung des geeigneten
Produkts verwendet werden.
Substrat | Produkt |
PGH2 | PGE2 |
PGH1 | PGE2 |
PGH3 | PGE3 |
PGG2 | 15(S)-Hydroxyperoxy-PGE2 |
PGG1 | 15(S)-Hydroxyperoxy-PGE1 |
PGG3 | 15(S)-Hydroxyperoxy-PGE3 |
-
Somit
stellt ein allgemeinerer Aspekt der Erfindung ein Testverfahren
bereit, das die folgenden Schritte umfasst:
- (a)
das Inkubieren eines isolierten Polypeptids, das PGE-Synthase-Aktivität aufweist,
und einer Testverbindung in Gegenwart eines zyklischen Endoperoxid-Substrats
von PGE-Synthase unter Bedingungen, unter denen PGE-Synthase normalerweise
die Umsetzung des zyklischen Endoperoxid-Substrats zu einem Produkt,
das die 9-Keto,11α-Hydroxy-Form
des Substrats ist, katalysiert; und
- (b) das Bestimmen der Bildung von diesem Produkt.
-
Wie
bereits erwähnt
kann das Substrat jedes beliebige der zuvor erläuterten sein oder auch jedes
andere geeignete Substrat, das Fachleuten zur Verfügung steht.
Es kann PGH2 sein, wobei das Produkt dann PGE
ist.
-
Ein
Inhibitor von PGE-Synthase kann durch Bestimmung von reduzierter
Produktion von PGE oder einem anderen Produkt (je nach verwendetem
Substrat) im Vergleich zu einem Kontrollversuch, in dem die Testverbindung
nicht angewendet wurde, identifiziert werden (oder eine Kandidatensubstanz,
von der angenommen wird, dass sie ein PGE-Synthase-Inhibitor ist,
kann so als solche bestätigt
werden).
-
Zur
Produktbestimmung kann HPLC, UV-Spektrometrie, Radioaktivitätsnachweis
oder RIA (wie beispielsweise ein im Handel erhältliches RIA-Set zur Detektion
von PGE) verwendet werden. Produktbildung kann mittels Gaschromatographie
(GC) oder Massenspektrometrie (MS) oder mittels DC mit Radioaktivitäts-Scanning
analysiert werden.
-
Ein
kombinatorisches Bibliotheksverfahren (J. S. Schultz, Biotechnol.
Prog. 12, 729–743
(1996)) liefert einen effizienten Weg zum Testen einer möglicherweise
großen
Anzahl an unterschiedlichen Substanzen auf die Fähigkeit, Aktivität eines
Polypeptids zu modulieren.
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Die
Menge an Testsubstanz oder Verbindung, die einem Test der Erfindung
zugesetzt werden kann, wird je nach Typ der verwendeten Verbindung
normalerweise mittels Trial-and-Error-Methode bestimmt. Typischerweise
können
Konzentrationen von etwa 0,1 nM bis 10 μM einer Testverbindung (z.B.
eines mutmaßlichen
Inhibitors) verwendet werden. Höhere
Konzentrationen können
verwendet werden, wenn ein Peptid die Testsubstanz ist.
-
Verbindungen,
die verwendet werden können,
können
natürliche
oder synthetische chemische Verbindungen sein, die in Wirkstoff-Screening-Programmen
verwendet werden. Extrakte von Pflanzen, die mehrere charakterisierte
oder nicht charakterisierte Komponenten aufweisen, können auch
verwendet werden.
-
Andere
Kandidaten-Inhibitorverbindungen können aufbauen auf das Modellieren
der dreidimensionalen Struktur eines Polypeptid- oder Peptidfragments
unter Verwendung von rationalem Wirkstoffdesign, um potenzielle
Inhibitorverbindungen mit bestimmter molekularer Form, Größe und bestimmten
Ladungseigenschaften bereitzustellen.
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Nach
der Identifikation einer Substanz, die Polypeptidaktivität moduliert
oder beeinflusst, kann die Substanz weiter untersucht werden. Darüber hinaus
kann sie hergestellt und/oder zur Herstellung, d.h. Bildung oder
Formulierung, einer Zusammensetzung, wie beispielsweise eines Medikaments,
einer pharmazeutischen Zusammensetzung oder eines Wirkstoffs, verwendet
werden. Diese können
Personen verabreicht werden.
-
Somit
bezieht sich die vorliegende Erfindung in verschiedenen Aspekten
nicht nur auf eine Substanz, die gemäß den hierin offenbarten Informationen
als ein Modulator von Polypeptidaktivität identifiziert wurde, und
auf eine Substanz, die durch ein Verfahren der Erfindung gewonnen
wurde, sondern auch auf eine pharmazeutische Zusammensetzung, ein
Medikament, ein Arzneimittel oder eine andere Zusammensetzung, die solch
eine Substanz umfasst, auf ein Verfahren, das die Verabreichung
solch einer Zusammensetzung an einen Patienten umfasst, z.B. zur
Behandlung (was auch präventive
Behandlung umfassen kann) von Entzündungen oder einer zellulären Wachstumsabnormität oder anderer
Erkrankungen oder Leiden wie bereits erläutert, auf die Verwendung solch
einer Substanz bei der Herstellung einer Zusammensetzung zur Verabreichung, z.B.
zur Behandlung von Entzündungen
oder einer zellulären
Wachstumsabnormität
oder anderer Erkrankungen oder Leiden wie bereits erläutert, und
auf ein Verfahren zur Herstellung einer pharmazeutischen Zusammensetzung,
umfassend das Vermischen solch einer Substanz mit einem pharmazeutisch
annehmbaren Arzneimittelträger,
Vehikel oder Träger
und gegebenenfalls mit anderen Bestandteilen.
-
Eine
als ein Modulator von PGE-Synthase-Aktivität identifizierte Substanz kann
in der Natur ein Peptid oder ein Nicht-Peptid sein. Kleine Nicht-Peptid-Moleküle werden
für zahlreiche
pharmazeutische In-vivo-Verwendungen häufig bevorzugt. Demgemäß kann ein
Mimetikum oder eine Nachahmung der Substanz (insbesondere, wenn
sie ein Peptid ist) für
pharmazeutische Verwendung entworfen werden. Das Entwerfen von Mimetika
zu einer bekannten pharmazeutisch aktiven Verbindung ist ein bekannter
Ansatz zur Entwicklung von Pharmazeutika basierend auf einer "Leit"-Verbindung. Dies
kann wünschenswert
sein, wenn die aktive Verbindung schwierig oder teuer zu synthetisieren
ist oder wenn sie für
ein bestimmtes Verabreichungsverfahren nicht geeignet ist, z.B.
sind Peptide nicht gut als Wirkstoffe für orale Zusammensetzungen geeignet,
da sie dazu neigen, durch Proteasen im Verdauungstrakt rasch abgebaut
zu werden. Der Entwurf von Mimetika, die Synthese und das Testen
können
verwendet werden, um Zufalls-Screenen großer Mengen an Molekülen auf eine
erwünschte
Eigenschaft zu umgehen.
-
Es
gibt mehrere Schritte, die normalerweise beim Entwurf eines Mimetikums
ausgehend von einer Verbindung, die eine bestimmte erwünschte Eigenschaft
aufweist, durchgeführt
werden. Zuerst werden die bestimmten Teile der Verbindung, die maßgeblich
und/oder wichtig zur Bestimmung der erwünschten Eigenschaft sind, bestimmt.
Im Fall eines Peptids kann dies durch systematisches Variieren der
Aminosäurereste
im Peptid erfolgen, z.B. durch Substituieren eines Rests nach dem
anderen. Diese Teile oder Reste, die die aktive Region der Verbindung
darstellen, sind als ihr "Pharmakophor" bekannt.
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Nachdem
das Pharmakophor gefunden wurde, wird seine Struktur gemäß seinen
physikalischen Eigenschaften, z.B. Stereochemie, Bindung, Größe und/oder
Ladung, unter Verwendung von Daten aus zahlreichen verschiedenen
Quellen, z.B. aus spektroskopischen Verfahren, Röntgenbeugungsdaten und NMR,
modelliert. Rechnerische Analyse, Ähnlichkeitskartierung (die
die Ladung und/oder das Volumen eines Pharmakophors modelliert,
und nicht die Bindung zwischen Atomen) und andere Verfahren können in
diesem Modellierungsvorgang verwendet werden.
-
In
einer Variante dieses Ansatzes werden die dreidimensionale Struktur
des Liganden und seine Bindungspartner modelliert. Dies kann besonders
nützlich
sein, wenn der Ligand und/oder Bindungspartner durch Bindung seine
Konformation ändert,
da dies ermöglicht,
dass das Modell diese Änderung
im Entwurf des Mimetikums berücksichtigt.
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Ein
Matrizenmolekül
wird dann ausgewählt,
auf das chemische Gruppen, die das Pharmakophor nachahmen, aufgepfropft
werden können.
Das Matrizenmolekül
und die chemischen Gruppen, die darauf aufgepfropft sind, können so
ausgewählt
werden, dass das Mimetikum leicht zu synthetisieren ist, wahrscheinlich pharmakologisch
annehmbar ist und sich in vivo nicht abbaut und dennoch die biologische
Aktivität
der Leitverbindung beibehält.
Das Mimetikum oder die Mimetika, die mittels dieses Ansatzes gefunden
werden, können
dann gescreent werden, um zu sehen, ob bzw. in welchem Ausmaß sie die
erwünschte
Eigenschaft aufweisen. Weitere Optimierung oder Modifikation kann
dann durchgeführt
werden, um schließlich
ein oder mehrere Endmimetika für
In-vivo-Tests oder klinische Tests zu erhalten.
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Mimetika
von Substanzen, die unter Verwendung eines Screening-Verfahrens
wie hierin offenbart als solche mit der Fähigkeit, Polypeptidaktivität zu modifizieren,
identifiziert wurden, liegen innerhalb des Schutzumfangs der vorliegenden
Erfindung. Ein Polypeptid, Peptid oder eine Substanz, das oder die
in der Lage ist, Aktivität
eines Polypeptids gemäß der vorliegenden
Erfindung zu modulieren, kann in einem Set, z.B. in einem geeigneten
Behälter
versiegelt, der seinen Inhalt vor der äußeren Umgebung schützt, bereitgestellt
werden. Solch ein Set kann Gebrauchsanweisungen beinhalten.
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Weitere
Aspekte und Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung werden für Fachleute offensichtlich
sein. Die folgenden Versuche liefern zusätzliche Informationen zur Erfindung
sowie Beispiele durch Veranschaulichung von Aspekten und Ausführungsformen
der Erfindung.
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Alle
in dieser Beschreibung erwähnten
Dokumente sind durch Verweis aufgenommen.
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VERSUCHSTEIL
-
Wie
zuvor erwähnt
gab es vor der hierin offenbarten Arbeit der Erfinder keine Hinweise
darauf, dass die cDNA-Sequenz, die in der GenBank als MGST1-L1 (Gen-Bank-Zugriffsnummer
AF027740) bezeichnet ist, sowie eine p53-induzierte PIG12 (GenBank-Zugriffsnummer
AF010316) für
menschliche PGE-Synthase kodiert. Polyak et al. (s.o.) merkten lediglich
an, dass die PIG12-cDNA für
eine andere, man könnte
sagen für noch
eine andere, mikrosomale Glutathion-S-Transferase kodiert.
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Die
Erfinder exprimierten das von ihnen als PGE-Synthase (Seq.-ID Nr.
2) identifizierte Protein in einem bakteriellen Expressionssystem,
indem sie die Kodiersequenz aus Seq.-ID Nr. 1 verwendeten. Nach
heterologer Expression in E. coli wurden sowohl cytosolische als
auch Membranfraktionen hergestellt. Ein Kaninchen-Antiserum wurde
gegen ein inneres Peptid von PGE-Synthase gezüchtet, und Western-Blot- Analyse wies spezifisch
ein 15-kDa-Protein in der Membranfraktion von Bakterien, die PGE-Synthase
exprimieren, nach.
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Die
bakterielle Membran- und cytosolischen Fraktionen wurden mit PGH2 in Gegenwart oder Abwesenheit von reduziertem
Glutathion inkubiert. Die Produkte (PGF2α, PGE2, PGD2 und 12-HHT)
wurden durch RP-HPLC unter Verwendung von UV-Absorption bei 195 nm sowie Online-Radioaktivitätsdetektion
analysiert. Für
die Membranfraktion, jedoch nicht für die cytosolische Fraktion,
wurde erkannt, dass sie hohe, Glutathion-abhängige PGE-Synthase-Aktivität (0,25 μmol/min/mg)
besaß.
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A549-Zellen
wurden als ein Modell verwendet, um Cyclooxygenase-2-Induktion durch
Interleukin-1β zu
untersuchen. Wurden A549-Zellen in Gegenwart von Interleukin-1β (1 ng/ml)
24 h lang gezüchtet,
so wurde mittels Western-Blot-Analyse eine signifikante Induktion
des PGE-Synthase-Proteins beobachtet. Auch erkannte das Antiserum
spezifisch ein 16-kDa-Protein in handelsüblicher, teilweise gereinigter
PGE-Synthase-Aktivität,
die aus Schaf-Samenbläschen
isoliert worden war.
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MATERIALIEN UND VERFAHREN
-
Materialien
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Kaninchen-anti-Mensch-PGE-Synthase-Antiserum
wurde zum folgenden synthetischen Peptid gezüchtet: CRSDPDVERSLRAHRN (Seq.-ID
Nr. 3), konjugiert mit Schlüssellochnapfschnecken-Hämocyanin (Innovagen,
Lund, Schweden). Dieses Peptid-Antigen entspricht Aminosäuren 59–74 von
PGE-Synthase (es gilt anzumerken, dass Cys 68 durch Ser ersetzt
wurde, sofern Einschluss von Cys die Peptidsynthese störte).
-
Meerrettichperoxidase-gebundener
Esel-anti-Kaninchen-Antikörper
wurde bei Amersham Pharmacia Biotech, England, erworben. Der Film
(Hyperfilm ECL) wurde auch vom selben Lieferanten erhalten. Oligonucleotide
stammten aus dem Kebo-Labor,
Schweden. Pfu-DNA-Polymerase stammte von Stratagene, CA, USA. PGH2 und 3H-PGH2 wurde
bei Cayman Chemical, USA, erworben. PGF2α, PGE2, PGD2 und 12-HHT
wurden bei Biomol, PA, USA, erworben. Glutathion und Interleukin-1β stammten
von Sigma-Aldrich, Inc. HPLC-Lösungsmittel
stammten von Rathburn Chemicals, Schottland. Teilweise gereinigte
PGE-Synthase, isoliert aus Schaf-Samenbläschen, wurde
von Oxford Biomedical Research, Inc., MI, USA, bezogen. Die Zelllinie A549
stammte von Boehringer Ingelheim Biowhittaker, Belgien. Zellkulturmedien
und Antibiotika stammten von Gibco BRL, Life Technology, Schweden.
Proteaseinhibitor-Gemisch, CompleteTM, wurde
von Boehringer Mannheim Scandinavia, Schweden, erhalten.
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Isolieren und Klonieren
von PGE-Synthase
-
Der
EST-Klon 143735 mit GenBank-Zugriffsnummer R76492 war bereits davor
als "microsomal
glutathione S-transferase 1-like 1" (mikrosomaler Glutathion-S-Transferase-1-ähnlicher
1) (MGST1-L1) identifiziert und mit GenBank-Zugriffsnummer AF027740
kodiert worden. Dasselbe Genprodukt wurde auch als "p53-induzierte PIG12" charakterisiert
und mit GenBank-Zugriffsnummer AF010316 kodiert.
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Die
Kodiersequenz von PGE-Synthase, die der Nucleotidsequenz 19 bis
477 des EST-Klons 143735 (Zugriffsnummer AF027740) entspricht, wurde
mittels PCR amplifiziert. Oligonucleotidprimer wurden so konstruiert,
dass sie geeignete Restriktionsstellen (NdeI-HindIII) in die 5'- und 3'-Enden des Produkts
inkorporierten.
Primer 1 (Sense): 5'-GAGAGACATATGCCTGCCCACAGCCTG-3' (die unterstrichene
Stelle entspricht der Nde-I-Stelle);
Primer 2 (Antisense):
5'-GAGAGAAAGCTTCACAGGTGGCGGGCCGC-3' (die unterstrichene
Stelle entspricht der Hind-III-Stelle).
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In
beiden Primern sind GAGAGA nur zusätzliche flankierende Nucleotide.
-
PCR
wurde mit 0,2 mM dNTPs, 0,5 μM
des jeweiligen Primers, 70 ng Matrize, 2,5 U von Pfu-Polymerase
in 1 × Pfu-Puffer
(vom Hersteller geliefert) durchgeführt. Die Temperaturzyklen waren
45 s bei 94°C,
45 s bei 60°C
und 45 s bei 72°C
und wurden 25-mal wiederholt. Die erste Denaturierungsphase betrug
jedoch 4 min und die letzte Extensionsphase 10 min. Das PCR-Produkt
wurde durch Agarosegel-Elektrophorese
isoliert, aus dem Gel gereinigt und mit NdeI und HindIII geschnitten.
-
Das
resultierende Produkt wurde Gel-gereinigt und in den bakteriellen
Expressionsvektor pSP19T7LT (R. Weinander et al., Biochemical Journal
311, 861–868
(1995)) ligiert. Ligierte Plasmide wurden in DH5aTM-kompetente Zellen
transformiert. Plasmide wurden aus zahlreichen Klonen isoliert und
mit NdeI und HindIII gespaltet, woraufhin Agarosegel-Elektrophorese
folgte, um die Größe der Inserts
zu bestätigen.
Selektierte Inserts wurden an einem automatisierten DNA-Sequenzierer
Applied Biosystems 373A unter Verwendung eines Sequenzierungssets
mit Farbstoff-Terminationszyklus sequenziert.
-
Das
Expressionskonstrukt, das die korrekte Kodiersequenz für die PGE-Synthase
enthielt, wurde zu E. coli BL21 (DE3)(das das Plasmid pLys SL in
sich trug (F. W. Studier, Journal of Molecular Biology 219, 37–44 (1991)))
transformiert. Glycerin-Stammlösungen wurde
hergestellt und gefroren bei –70°C zur weiteren
Verwendung als Ausgangsmaterial für die Expressionsversuche gelagert.
-
Expression in E. coli
-
Kleine
Allquoten (1–2 μl) von bakterieller
Glycerin-Stammlösung
wurden in 2 × YT über Nacht
bei 37°C gezüchtet. Die
Kulturen wurden 1:100 in 2 l "Terrific
Broth"-Medium, das
Ampicillin (75 μg/ml)
und Chloramphenicol (10 μg/ml)
enthielt, in einem 5-l-Kolben,
platziert in einem Wasserbad mit konstanter Temperatur, verdünnt. Die
Kultur wurde durch Durchperlenlassen von Luft mit Sauerstoff angereichert
und gezüchtet,
bis die OD600 einen Wert von 0,4–1,2 erreicht
hatte. An diesem Punkt wurde Expression durch den Zusatz von 1 mM Isopropyl-β-D-Thiogalactopyranosid
induziert, die Temperatur wurde auf 30°C gewechselt, und die Kultur
wurde weitere 4 h lang wachsen gelassen.
-
Hiernach
wurden die Zellen pelletiert und in 100 ml TSEG-Puffer (15 mM Tris-HCl,
pH 8,0, 0,25 M Saccharose, 0,1 mM EDTA, 1 mM Glutathion) resuspendiert.
Lysozym wurde zu einer Endkonzentration von 0,2 mg/ml zugesetzt,
und das Gemisch wurde sanft 30 min lang bei 4°C gerührt. Dann wurden die Zellen
durch sechs 30-s-Beschallungsimpulse
aus einem MSE Soniprep 150 Sonifier (Beschallungsgerät) bei 40–60% der maximalen
Leistung lysiert. Zelltrümmer
wurden durch 10-minütige
Zentrifugation bei 5.000 × g
entfernt. Der Überstand
wurde dann bei 250.000 × g
1 h lang zentrifugiert, und die Membranpellets wurden schließlich in
10 mM Kaliumphosphat, pH 7,0, 20% Glycerin, 0,1 mM EDTA, 1 mM Glutathion
resuspendiert. Die Gesamt-Proteinkonzentration wurde durch den Coomassie-Proteintest
gemäß den Anweisungen
des Herstellers (Bio-Rad) bestimmt.
-
SDS-PAGE und
Western-Blotting
-
Proben
wurden verdünnt
und zwei Minuten lang in SDS-hältigem
Proben-Puffer (U.K. Laemmli, Nature 227, 680–685 (1970)) gekocht. Die Proteine
wurden durch 14%ige Polyacrylamidgele (Novex) getrennt und auf PVDF-Membranen
(Pall) elektrogeblottet (H. Towbin et al., PNAS USA 76, 4350–4354 (1979)). Übertragungseffizienz
wurde unter Verwendung von vorgefärbten Standards (Novex) sichtbar
gemacht. Die Membranen wurden anschließend 1 h lang bei 25°C in Tris-gepufferter
Salzlösung
(100 mM Tris-HCl, pH 7,5, 150 mM NaCl), die 0,1 Vol.-% Tween und
5% (Gew./Vol.) fettfreie Trockenmilch enthielt, eingeweicht. Die
Membran wurde dann zweimal in 0,1% T-TBS gewaschen, gefolgt von
1 h Inkubation bei 25°C
mit dem angegebenen Antiserum (Verdünnung 1:2.000) in 0,05 Vol.-%
T-TBS und 2% (Gew./Vol.) fettfreier Trockenmilch. Nach mehreren
Waschschritten (2 × 1
min, 1 × 15
min und 3 × 5
min) wurde der Blot 1 h lang bei 25°C mit einem Meerrettichperoxidase-gebundenen
Esel-Anti-Kaninchen-Antikörper
(Verdünnung
1:2.000) in 0,05 Vol.-% T-TBS und 2% (Gew./Vol.) fettfreier Trockenmilch
inkubiert. Die Waschschritte wurden wiederholt, und daraufhin erfolgte
verstärkte
Chemilumineszenzbestimmung gemäß den Anweisungen
des Herstellers (ECL plus, Amersham Pharmacia Biotech, England).
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Zellkultur
-
A549-Zellen
wurden in RPMI 1640, ergänzt
mit hitzedeaktiviertem fötalem
Rinderserum (10%), Fungizon (2,5 μg/ml),
Penicillin (100 U/ml), Streptomycin (100 μg/ml), bei 37°C in einer
Atmosphäre
von 5% CO2 kultiviert. Die Zellen wurden
bei einer Konzentration von 0,15 × 106/ml
in 75-cm2-Kolben überimpft. Nach drei Tagen war
Konfluenz erreicht, und die Zellen wurden in PBS zweimal gewaschen
und dann unter Verwendung von 1,5 ml 1 × Trypsin/EDTA-Lösung (GibcoBRL)
15 min lang bei 37°C
in einer Atmosphäre
von 5% CO2 herausgelöst. Hiernach wurden 3 ml Medium
zugesetzt, um das Trypsin zu quenchen, und die Zellen wurden weiter
verdünnt
und bei einer geeigneten Anzahl/cm2 wie
eben erst beschrieben überimpft.
-
Um
die Wirkung von IL-1β auf
PGE-Synthase-Expression in A549-Zellen zu untersuchen, wurden 1 × 106 Zellen in 5 ml Medium in 25-cm2-Kolben
ausplattiert und 24 h lang inkubiert. Daraufhin wurden die Zellen in
PBS dreimal gewaschen, und anschließend wurden 5 ml RPMI-1640-Medium,
das fötales
Rinderserum (2%), β (1
ng/ml) enthielt, zugesetzt und weitere 24 h lang inkubiert. Für die Ernte
wurden die Zellen zweimal in PBS gewaschen und 15 min lang bei 37°C in 0,5
ml 1 × Trypsin/EDTA-Lösung trypsiniert.
1 ml Kulturmedium wurde zugesetzt, und die Zellen wurden bei 500 × g 10 min
lang zentrifugiert, gefolgt von zwei Waschschritten in 1 ml PBS.
Die Zellen wurden in 50 μl
Homogenisierungspuffer, der aus Kaliumphosphatpuffer (0,1 M, pH 7,4)
und 1 × CompleteTM-Protease-Inhibitorgemisch bestand, resuspendiert.
Die Proben wurden 2 × 10
s lang beschallt, dann wurden 50 μl
kochender 2 × Laemmli-Puffer
zugesetzt, und die Probe wurde weitere 2 min lang gekocht.
-
PGE-Synthaseenzymtest
-
Die
Proteinprobe wurde in anorganischem Kaliumphosphatpuffer (0,1 M,
pH 7,4), der 2,5 mM reduziertes Glutathion enthielt, verdünnt. Die
Reaktion (Gesamtvolumen = 100 μl)
wurde durch den Zusatz von 10 μM
PGH2 mit oder ohne 0,1 μCi 3H-PGH2 gestartet
und mit 60 μl
Acetonitril/HCl gestoppt, was den pH auf 3,2 senkte. Um die Bildung
von entweder PGF2α, PGE2 oder
PGD2 zu bestimmen, wurde eine Aliquote (60 μl) durch Umkehrphasen-HPLC,
kombiniert mit UV-Detektion (195 nm), und/oder Radioaktivitätsnachweis
unter Verwendung eines Online-β-RAM-Detektors
(Inus System, Inc.) analysiert. Die Umkehrphasen-HPLC-Säule war Nova-Pak
C18 (3,9 × 150
mm, 4 μm
Teilchengröße), erworben
bei Waters. Die mobile Phase war Wasser, Acetonitril und Trifluoressigsäure (70:30:0,007,
nach Vol.) bei einer Durchflussgeschwindigkeit von 1 ml/min.
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Zur
Analyse von 12-HHT wurde eine mobile Phase aus Methanol, Wasser
und Essigsäure
(70:30:0,01, nach Vol.) und UV-Detektion bei 236 nm verwendet. Die
Mengen von produziertem PGE2 und 12-HHT
wurden durch Integration der Flächen
unter den eluierten Peaks bei 195 nm bzw. 236 nm quantifiziert.
-
RESULTATE
-
Identifikation von PGE-Synthase
-
Die
Aminosäuresequenz
von menschlicher PGE-Synthase (Seq.-ID Nr. 2) weist eine Aminosäureidentität von 38%
mit MGST1 auf. Darüber
hinaus zeigen MGST1 und PGE-Synthase ähnliche Hydropathie-Profile und
hohe pI (> 10).
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Expression von PGE-Synthase
-
PGE-Synthase
wurde unter Verwendung eines bakteriellen Expressionssystems exprimiert.
Um Proteinexpression nachzuweisen, wurde ein Peptid-Antiserum gegen
PGE-Synthase (Aminosäure-Segment 59–74) gezüchtet. Sowohl
die Membran- als auch die cytosolischen Fraktionen aus Bakterien,
die PGE-Synthase exprimieren, wurden mittels SDS-PAGE und Western-Blotting
analysiert. Als Kontrolle wurde die Membranfraktion aus Bakterien,
die ratMGST1 exprimieren, eingebunden. In allen Spuren wurden 5 μg von Gesamtproteinen
analysiert. Die Resultate wurden unter Verwendung von Antipeptid-Antiserum
gegen PGE-Synthase, dem entsprechenden Präimmunserum und dem Antipeptid-Antiserum,
verdünnt
in Gegenwart von 10–6 M Peptidantigen, gewonnen.
Die Einwirkdauer betrug 2 min.
-
Das
Antiserum erkannte eine 15-kDa-Bande in der Membranfraktion von
Bakterien, die PGE-Synthase exprimieren. Diese Bande wurde nicht
in der entsprechenden cy tosolischen Fraktion gefunden. Weiters erkannte
das Antiserum ratMGST1, das unter Verwendung desselben Expressionssystems
exprimiert wurde, nicht.
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Die
Detektion von PGE-Synthase war spezifisch, da Antiserum, verdünnt in Gegenwart
von 1 × 10–6 M
Antigen (Peptid), die Fähigkeit
verlor, PGE-Synthase zu detektieren.
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Prostaglandin-E-Synthase-Aktivität
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Die
Membranfraktion (0,02 mg Gesamtprotein/ml), isoliert aus Bakterien,
die PGE-Synthase
exprimierten, wurde 2 min lang in Gegenwart von PGH2 (10 μM einschließlich 1 μCi 3H-PGH2) und reduziertem Glutathion (2,5 mM) inkubiert.
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Umkehrphasen-HPLC-Chromatogramme
wurden für
die Produkte, die nach Inkubationen mit PHG2 gebildet
wurden, erstellt (Auftragen von Counts pro Minute (CPM) über die
Zeit in Minuten).
-
1 zeigt
die Resultate von Umkehrphasen-HPLC-Chromatographie der Produkte,
die nach Inkubationen mit PGH2 gebildet
wurden (Zählungen
pro Minute (CPM) über
der Zeit in Minuten graphisch dargestellt).
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1A zeigt Resultate, die mit PGE-Synthase-Membranfraktion,
vermischt mit Stopplösung,
erhalten wurden.
-
1B zeigt
Resultate, die mit Puffer erhalten wurden.
-
1C zeigt
Resultate, die mit PGE-Synthase-Membranfraktion erhalten wurden.
Das Material in den Versuchen, für
die die Resultate in den 1B und 1C gezeigt sind, wurden 2 min lang vor
dem Zusatz von Stopplösung
inkubiert. Produkte wurden unter Verwendung von Radioaktivitätsdetektion
nachgewiesen. Die ersten 20 min zeigen isokratische Elution unter
Verwendung von Wasser, Acetonitril und Trifluoressigsäure (70:30:0,007,
nach Vol.) als mobile Phase mit einer Durchflussgeschwindigkeit
von 1 ml/min. Anschließend wurde
ein linearer Gradient von 100% mobiler Pha se zu 100% Methanol über eine
Zeitspanne von 10 min angelegt, das für die verbleibende Dauer aufrechterhalten
wurde.
-
1C zeigt das RP-HPLC-Profil von radioaktiv
markierten Produkten, die unter diesen Bedingungen gebildet wurden.
Ein Hauptpeak wird durch Eluieren bei 12,3 min, was der Elutionsdauer
von synthetischem PGE2 entspricht, gebildet.
Das Material von diesem Peak wurde gesammelt, derivatisiert und
durch GC/MS analysiert, was seine Identität als PGE2 bestätigte. Ein
Nebenpeak wurde auch gebildet, der bei 31,5 min eluierte, was der
Retentionsdauer von 12-HHT entsprach. Die nicht-enzymatische Bildung dieser Produkte
wird in 1B gezeigt. In diesem Chromatogramm
beträgt
der Peak, dem PGE2 entspricht, weniger als
25% jenes Peaks, der in Gegenwart von Membranen aus Bakterien, die
PGE-Synthase exprimieren, gebildet wurde. Stattdessen entspricht
das gebildete Hauptprodukt 12-HHT, das bei 31,5 min eluiert, sowie
einem anderen Nebenpeak mit einer Retentionsdauer von 14,9 min,
was der Retentionsdauer von PGD2 entspricht.
Das in 1A gezeigte Chromatogramm stellt
die Nullzeit-Inkubation dar, wenn Substrat zum Puffer zugesetzt
wurde, der die Membranfraktion, im Vorfeld mit Stopplösung vermischt,
enthielt. Wenig PGE2 wurde nachgewiesen,
und der Hauptprodukt-Peak entsprach der Retentionsdauer von 12-HHT.
-
Die
PGE2-Bildung (1C) wurde
unterbunden, wenn die Membran 2 min lang vor Inkubation gekocht wurde,
was auf die enzymatische Natur der Katalyse hinweist. So wurde keine
PGE-Synthase-Aktivität
unter Verwendung der stattdessen aus Bakterien, die ratMGST1 exprimierten,
erhaltenen Membranfraktion beobachtet. Wurde die Membranfraktion
mit N-Ethylmaleinimid (1 mM) 5 min lang vor Inkubation behandelt,
so wurde die Enzymaktivität
unterbunden. Keine Aktivität
wurde in der cytosolischen Fraktion aus Bakterien, die PGE-Synthase
exprimierten, nachgewiesen. Darüber
hinaus wurde keine PGE-Synthase-Aktivität in Mikrosomen festgestellt,
die aus Sf9-Zellen,
die MGST2 exprimierten, gewonnen wurden.
-
2 zeigt
die Produktion von PGE2 als eine Funktion
der Proteinkonzentration. In diesem Versuch wurden die verschiedenen
Verdünnungen
der Membranfraktion, die aus Bakterien gewonnen wurde, die PGE-Synthase
exprimierten, in Gegenwart von PGH2 (10 μM) und GSH
(2,5 mM) 2 min lang inkubiert. Die PGE2-Bildung
wurde durch RP-HPLC und UV-Detektion bei 195 nm wie zuvor in Materialen
und Verfahren beschrieben analysiert und quantifiziert.
-
Unter
Verwendung von Proteinkonzentrationen von bis zu 0,015 mg/ml wurde
eine lineare Beziehung gefunden. Hiernach nimmt die Steigung aufgrund
von beinahe vollständiger
Umsetzung von zugesetztem PGH2 zu PGE2 rasch ab.
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3 zeigt
die Zeitfunktion der PGE2-Produktion nach
Inkubation der Membranfraktion (0,02 mg/ml) mit PGH2 (10 μM) in Gegenwart
oder Abwesenheit von GSH (2,5 mM). Die aus Bakterien, die PGE-Synthase exprimieren,
gewonnene Membranfraktion (0,02 mg/ml) wurde mit PGH2 für die angegebenen
Zeitspannen in Gegenwart (volle Kreise) oder in Abwesenheit (leere
Kreise) von Glutathion inkubiert. Volle Dreiecke stehen für nicht-enzymatische
(nur Puffer) PGE2-Bildung nach Inkubation
mit PGH2. Die Produktbildung wurde durch RP-HPLC
analysiert, und PGE2 wurde unter Verwendung
von UV-Absorption bei 195 nm quantifiziert.
-
Während der
ersten 60 s Inkubation wurde eine lineare Beziehung festgestellt.
Hiernach nimmt die Steigung aufgrund von Substraterschöpfung ab.
-
3 zeigt
auch, dass die Aktivität
von der Gegenwart von Glutathion abhängt. Die spezifische Aktivität unter
linearen Bedingungen (unter Abzug von Hintergrundbildung) betrug
600 pmol/1,2 min/0,002 mg Membranfraktion (d.h. 250 nmol/min/mg).
-
Induktion von PGE-Synthase
durch IL-1β
-
A549-Zellen
wurden bereits verwendet, um cox-2-Induktion zu untersuchen, und
es wurde auch berichtet, dass sie ihre PGE2-Freisetzung
nach Behandlung mit Interleukin-1β signifikant
steigerten. Um zu untersuchen, ob PGE-Synthase auch durch dieses
Cytokin reguliert werden kann oder nicht, wurden A549-Zellen 24
h lang in Gegenwart von 1 ng/ml IL-1β kultiviert. Normale Zellen
sowie Zellen, die mit IL-1β be handelt
worden waren, wurden in weiterer Folge auf PGE-Synthase-Expression
durch SDS-PAGE, gefolgt von Western-Blotting, analysiert.
-
Gesamtprotein
entsprechend 0,2 × 106 Zellen, das 24 h lang in Gegenwart (1 ng/ml)
oder Abwesenheit von IL-1β gezüchtet worden
war, wurde durch SDS-PAGE fraktioniert und auf PVDF-Membran übertragen.
Die Membranen wurden unter Verwendung von entweder PGE-Synthase-Antiserum
oder PGE-Synthase-Antiserum, das das antigene Peptid (10–6 M)
enthielt, inkubiert. Auch wurden die im Handel erhältliche,
teilweise gereinigte PGE-Synthase aus Schaf-Samenbläschen (6 μg) sowie
die Membranfraktion aus Bakterien, die menschliche PGE-Synthase
exprimieren, (5 μg)
analysiert.
-
PGE-Synthase
wurde durch IL-1β induziert.
In der Spur, die mit IL-1β-behandelten
Zellen beladen war, erschien eine 15-kDa-Bande, die mit der exprimierten
PGE-Synthase in
Bakterien co-migrierte. Die Erkennbarkeit ging verloren, wenn Antiserum
mit dem antigenen Peptid (1 μM)
vermischt wurde, was auf spezifische Detektion von PGE-Synthase
in A549-Zellen, die mit IL-1β behandelt
wurden, hinweist. Signifikant geringere Mengen an PGE-Synthase wurden
in nicht-behandelten A549-Zellen nachgewiesen.
-
Identifikation eines immunreaktiven
16-kDa-Proteins in teilweise gereinigter PGE-Synthase, die von Schaf-Samenbläschen abstammt
-
Das
im Handel erhältliche,
verunreinigte PGE-Synthase-Präparat,
teilweise gereinigt aus Widder-Samenbläschen, wurde auf Kreuzreaktivität mit menschlichem
PGE-Synthase-Serum
getestet.
-
Aus
den Resultaten von Western-Blotting war klar ersichtlich, dass eine
16-kDa-Proteinbande
in der Spur auftrat, die mit 6 μg
dieser Probe beladen war. Die Bande wurde unter Verwendung des in
Peptid absorbierten Antiserums verloren, was auf spezifische Erkennung
schließen
lässt.
Das Protein ist in seiner Größe etwas
unter schiedlich und scheint diffuser zu sein, was auf eine bestimmte
Art von posttranskriptionaler Modifikation schließen lassen
könnte.
-
PGE-Synthase-Aktivitätstest
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Frühere Studien
zeigten, dass Prostaglandine mittels RP-HPLC getrennt und mittels
UV-Spektralphotometrie nachgewiesen werden können (Terragno et al., Prostaglandins
21(1), 101–112
(1981); Powell, Anal. Biochem. 148(1), 59–69 (1985)). Der molare Absorptionskoeffizient
von PGE2 beträgt 16.500 bei 192,5 nm (Terragno
et al., Prostaglandins 21(1), 101–112 (1981)). Die Unterschiede
zwischen der Absorption bei 192,5 nm und 195 nm waren marginal (Terragno
et al., Prostaglandins 21(1), 191–112 (1981)). Die Resultate
der Erfinder der vorliegenden Beschreibung, die unter Verwendung
der RP-HPLC-Bedingungen (nachstehend beschrieben) erzielt wurden,
zeigten jedoch eine signifikant stabilere Basislinie mit weniger
Rauschen bei der höheren
Wellenlänge.
Die Hauptprodukte von PGH2 sind PGF2α,
PGE2 und PGD2. Unter
Verwendung der beschriebenen RP-HPLC-Bedingungen betrugen die Retentionszeiten
19,0, 23,8 und 28,6 Minuten für
PGF2α, PGE2 bzw. PGD2. Um einen
inneren Standard zu erhalten, testeten die Erfinder 11β-PGE2 und 16,16-Dimethyl-PGE2.
Die letztgenannte Verbindung war zu stark hydrophob und konnte im
beschriebenen isokratischen System nicht verwendet werden. Im Gegensatz
dazu eluierte 11β-PGE2 mit
einer Retentionsdauer von 25,3 min beinahe mit Basislinien-Trennung
von PGE2. Um die UV-Absorptions-Beziehung
zwischen 11-β-PGE2 und PGE2 zu untersuchen,
wurden gleiche Mengen (quantifiziert durch GC-MS) mittels RP-HPLC
und durch UV-Absorption bei 195 nm analysiert. Die zwei Verbindungen
zeigten identische UV-Absorptions-Eigenschaften. Um die Gewinnung
aus und Reproduzierbarkeit von Festphasenextraktion zu testen, wurden
bekannte Mengen von 11-β-PGE2 und PGE2 in Probenpuffer
verdünnt
und durch Zusatz der Stopplösung
(die kein Eisenchlorid enthielt) angesäuert, gefolgt von Zusatz von
Acetonitril (33% Endkonzentration) und Analyse (10 Vol.-% der Gesamtprobe).
Alternativ dazu wurde die Probe nach dem Zusatz von Stopplösung durch
Festphasenextraktion extrahiert, und die entsprechenden Fraktionen
(10 Vol.-% der Gesamtprobe) wurden dann analysiert. Die Mengen von
11-β-PGE2 und PGE2 vor und
nach der Extraktion wurden verglichen, und die Gewinnung wurde auf
85–90%
geschätzt.
-
Um
PGE2 zu quantifizieren, wurde eine Standardkurve
von PGE2 erstellt. Die Kurve war über einen Bereich
von 0,9 pmol bis 706 pmol (R2 = 0,9997,
k = 0,0012) linear. Zur Quantifizierung verwendeten die Erfinder
routinemäßig sowohl
das Verfahren mit externem Standard als auch das Verfahren mit innerem
Standard, wobei Letzteres auch Verluste während der Herstellung in Betracht
zieht.
-
Es
können
gewisse Schwierigkeiten beim Testen von PGE-Synthase mit PGH2 auftreten. Das Substrat ist sehr labil
und zerfällt
auf nicht-enzymatische Weise, mit einer Halbwertszeit von etwa 5
min bei 37°C,
zu einem Gemisch von PGE2 und PGD2 mit einem E/D-Verhältnis von etwa 3 (Hamberg et
al., Proc. Natl. Acad. Sci. (USA) 71, 345–349 (1974); Nugteren & Christ-Hazelhof,
in: Adv. in Prostaglandin and Thromboxane Res. 6, hrsg. von B. Samuelsson,
P. W. Ramwell und R. Paoletti, Raven Press: NY, 129–137 (1980)).
Auch erfolgt die PGE-Synthasekatalyse sehr rasch, was dafür verantwortlich
ist, dass Substraterschöpfung
leicht innerhalb von Sekunden auftreten kann und somit eine quantitative
Analyse unterbunden wird. Nachdem die Reaktion beendet wurde, muss
sämtliches
verbleibendes PGH2 auch rasch von den Produkten
getrennt werden, um eine Beeinträchtigung
der Resultate zu vermeiden. Um diesen Eigenschaften des Substrats
beizukommen, kann der Test wie folgt durchgeführt werden.
-
Um
nicht-enzymatische Produktion von PGE2 zu
minimieren, wurde das Substrat (PGH2) bis
zur Verwendung stets auf CO2-Eis (–78°C) gelagert,
und die Enzymreaktion wurde bei 0°C
in Gegenwart von PGH2 und reduziertem Glutathion
(GSH) durchgeführt.
Eine FeCl2-hältige Stopplösung wurde
verwendet, die sämtliches
verbleibendes PGH2 zu HHT umsetzte (Hamberg & Samuelsson, Proc.
Natl. Acad. Sci. (USA) 71(9), 3400–3404 (1974)). Auch sind die
Produkte in organischen Lösungsmitteln
sehr viel stabiler (Nugteren & Christ-Hazelhof,
in: Adv. in Prostaglandin and Thromboxane Res. 6, hrsg. von B. Samuelsson,
P. W. Ramwell und R. Paoletti, Raven Press: NY, 129–137 (1980)),
die Erfinder extrahierten also die Probe unmittel bar nach Abschluss
mittels Festphasenextraktion und beließen das Eluat in Acetonitril.
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Testverfahren
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Proteinproben
wurden in anorganischem Kaliumphosphatpuffer (0,1 M, pH 7,4), der
2,5 mM reduziertes Glutathion (GSH) enthielt, verdünnt. 4 μl PGH2, aufgelöst
in Aceton (0,284 mM), wurden zu Eppendorf-Röhrchen zugesetzt und auf CO2-Eis (–78°C) gehalten.
Vor der Inkubation wurden sowohl das Substrat als auch die Proben
auf Feuchteis (oder bei 37°C)
zu einer 2-minütigen
Temperaturäquilibrierung
transferiert. Die Reaktion wurde durch den Zusatz der 100-μl-Probe zu
den Röhrchen,
die PGH2 enthielten, gestartet. Die Reaktion
wurde durch den Zusatz von 400 μl
Stopplösung
(25 mM FeCl2, 50 mM Zitronensäure und
2,7 μM 11-β-PGE2) beendet, was den pH auf 3 senkte und eine
Gesamtkonzentration von 20 mM FeCl2, 40
mM Zitronensäure
und 2,1 μM
11-β-PGE2 ergab. Festphasenextraktion wurde unverzüglich unter
Verwendung von C18-Chromabond-Säulen
durchgeführt.
Die Proben wurden mit 500 μl
Acetonitril eluiert, und hiernach wurde 1 ml H2O
zugesetzt. Um die Bildung von PGE2 und 11-β-PGE2 zu bestimmen, wurde eine Aliquote (150 μl) mittels
RP-HPLC, kombiniert
mit UV-Detektion bei 195 nm, analysiert. Die Umkehrphasen-HPLC-Säule war
Nova-Pak C18 (3,9 × 150
mm, 4 μm
Teilchengröße), erhalten
von Waters, und die mobile Phase war Wasser, Acetonitril und Trifluoressigsäure (72:28:0,007
nach Vol.). Die Durchflussgeschwindigkeit betrug 0,7 ml/min, und die
Produkte wurden durch Integration der Peakflächen quantifiziert.
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DISKUSSION
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MGST1-L1
wurde als ein Homolog zu MGST1 identifiziert, das Ähnlichkeiten
sowohl in Bezug auf die Sequenz (38% Aminosäureidentität) als auch auf strukturelle
Eigenschaften (Hydrophobizitäts-Diagramm)
aufwies.
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MGST1-L1
wurde unter Verwendung eines bakteriellen Expressionssystems exprimiert.
Wenn sie auf PGE-Synthase-Aktivität getestet wurden, wiesen Membranen aus
Bakterien, die MGST1-L1 exprimierten, eine signifikante PGE-Synthase-Aktivität (0,25 μmol/min/mg)
auf, die den höchsten
Niveaus von normal auftretender PGE-Synthase-Aktivität, d.h. in Mikrosomen, die
aus Schaf-Samenbläschen
(P. Moonen et al., Methods in Enzymology 86, 84–91 (1982)) und Ratten-Samenleiter
(K. Watanabe et al., Biochemical & Biophysical
Research Communications 235, 148–152 (1997)) isoliert wurden,
entsprachen. Tatsächlich
erreicht unter einer Schätzung,
dass 1% des bakteriellen Membranproteins MGST1-L1 ist, die hergeleitete
spezifische Aktivität
25 μmol/min/mg,
was einem Kcat/Km im 106-M-1S-1-Bereich
entspricht. Solche hohen Kcat/Km-Werte sind Kennzeichen für äußerst effiziente
Enzyme (A. Fersht, Enzyme Structure and Mechanism, W. H. Freeman & Co., New York
(1985)). In Anbetracht der kurzen Halbwertszeit von PGH2 und
der Existenz von konkurrierenden Stoffwechselwegen ergibt es Sinn,
dass eine physiologisch relevante Aktivität hocheffizient ist.
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Expression
des Proteins und auch jene PGE-Synthaseprotein-Expression wurden
in A549-Zellen (eine menschliche Lungen-Adenokarzinom-Zelllinie)
nach IL-1β-Behandlung hinaufreguliert.
A549-Zellen wurden von zahlreichen Forschern bereits verwendet,
um die Regulation von cox-2 und verwandten Enzymen wie beispielsweise
cytosolischer Phospholipase A2 zu untersuchen. Die Resultate stimmen
mit veröffentlichten
Daten überein,
die die Hinaufregulation von cox-2 und den mehrfachen Anstieg von
PGE2-Biosynthese als Reaktion auf Interleukin-1β-Behandlung
von A549-Zellen zeigen (M. Huang et al., Cancer Res. 58, 1208–1216 (1998); J.
Mitchell et al., British J. of Pharmacol. 113, 1008–1014 (1994)).
In Kombination mit diesen Ergebnissen für cox-2 lassen die Daten darauf
schließen,
dass PGE-Synthase und cox-2 co-reguliert werden und dass PGE2-Biosynthese von der Gegenwart dieser beiden
Enzyme abhängen
kann. Demgemäß wurde
auch eine induzierbare PGE-Synthaseaktivität in Lipopolysaccharid-stimulierten
Ratten-Peritonealmakrophagen beschrieben, was mit cox-2-Expression
und Veränderung
der Produktbildung zugunsten von PGE2 übereinstimmt (H.
Naraba et al., Journal of Immunology 160, 2974–2982 (1998); H. Matsumoto
et al., Biochemical & Biophysical
Research Communications 230, 110–114 (1997)). Die Induktion
von PGE-Synthase (PIG12), gefolgt von p53-Expression, in einer Zelllinie
von kolorektalen Tumoren (DLD-1) (K. Polyak et al., Nature 389,
300–305 (1997))
kann ebenfalls für
das Verständnis
der Rolle von cox und PGE-Synthase bei Krebs und Apoptose von Bedeutung
sein. Für
Cyclooxygenase-2 wurde auch durch die positiven Wirkungen, die durch
verschiedene NSAIDs auf Krebswachstum beobachtet wurden, erkannt,
dass sie mit Kolonkrebs in Verbindung steht (R. Dubois et al., Faseb
J. 12, 1063–1073
(1998)).
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Zusammengefasst
wurde die erste, von mikrosomalem Glutathion abhängige PGE-Synthase identifiziert und charakterisiert,
und es wurde für
sie gezeigt, dass sie durch das entzündungsfördernde Interleukin-1β in einer
Lungenkrebs-Zelllinie hinaufreguliert wird. Dieses Cytokin reguliert
auch cox-2 und zelluläre
Fähigkeit, PGE2 zu produzieren, hinauf. Dies macht PGE-Synthase
zu einem neuen Ziel für
Wirkstoffentwicklung in verschiedenen Bereichen, einschließlich Entzündung, Krebs
und Apoptose, wie bereits zuvor erläutert.
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