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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Diese
Erfindung betrifft Lipidabkömmlinge
von Pentaerythrit, welche für
die intrazelluläre
Abgabe von Polynucleotiden nützlich
sind. Diese kationischen Lipide sind bei der Herstellung von Liposomen
und anderen Lipidvesikel zur Abgabe von Nucleinsäuren in Säugerzellen nützlich.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Die
Einführung
fremder Nucleinsäuren
und anderer Moleküle
ist ein wertvolles Verfahren zur Manipulation von Zellen und weist
sowohl in der Molekularbiologie als auch in der klinischen Medizin
ein großes
Potential auf. Viele Verfahren sind zur Insertion endogener Nucleinsäuren in
eukaryontische Zellen verwendet worden. Genetisches Material kann
in Zellen eingeführt
werden, um ein codiertes Protein, welches mangelhaft oder fehlerhaft
ist, zu exprimieren. Die Verwendung einer derartigen Technologie
lässt die
Behandlung von genetischen Erkrankungen zu. Gentransfer zieht das
Verteilen von Nucleinsäuren
an Zielzellen und dann das Überführen der
Nucleinsäure
quer durch eine Membran der Zielzelle in einer Form, die auf eine
therapeutische Weise wirken kann, mit sich. Von diesen vielen verwendeten
Verfahren zur Erleichterung des Eintritts von DNA in eukaryontische
Zellen sind kationische Liposomen unter den wirksamsten und haben
umfangreiche Verwendung als DNA-Träger bei Transfektionsexperimenten
gefunden. Von kationischen Lipiden selbst ist bekannt, dass sie
an Polynucleotide binden und dass sie ihre intrazelluläre Abgabe
in Säugerzellen
erleichtern (WO 9719675). Nucleinsäure ist negativ geladen und
bildet, falls sie mit einem positiv geladenen Lipid kombiniert wird,
einen Komplex, der zur Formulierung und zellulären Abgabe geeignet ist. Die
Verwendung von kationischen Lipidträgern zur Transfektion ist gut
etabliert. Allerdings wird ihre Fähigkeit, Transfektion zu vermitteln, nicht
gut verstanden.
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Der
genaue Weg, auf welchem Nucleinsäuren
und kationische Lipide miteinander wechselwirken, und die vor und
während
des Transfektionsvorgangs gebildete Struktur sind nicht gut bekannt.
Es wird gewöhnlich angenommen,
dass die Nucleinsäuren
innerhalb einer Lipid-Doppelschicht gefangen sind, was die klassische Definition
eines „Liposoms" ist. Es gibt allerdings
auch die Annahme, dass die Nucleinsäure nicht gefangen wird, sondern
eine andere Art eines Aggregats mit dem kationischen Lipid bildet.
Es ist auch berichtet worden, dass die Größe und Form des Liposom-DNA-Aggregats
eine Funktion vom Verhältnis
der Menge von DNA zur Menge von kationischem Lipid ist. Es ist geschlossen
worden, dass DNA an die äußere Oberfläche von
Liposomen bindet, welche dann in irreguläre sphärische Aggregate clustern.
Die Plasmidlänge
hatte keine Wirkung auf die Bindung an Liposome, und man glaubt
von der Struktur des Liposom-DNA-Komplexes, dass sie sich bei Ladungsneutralität verändert, während die
DNA in eine sehr kompakte Struktur organisiert wird, welche offensichtlich
ganz verschieden von einem Liposom ist. Es ist geschlossen worden,
dass das Liposom wahrscheinlich mindestens zwei Wege zur Einführung von
DNA in Zellen verwendet: Fusion mit der Plasmamembran und Endocytose.
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Die
Abgabe und Expression eines transfizierten Gens stellt einen komplizierten
Vorgang dar, der Schritte einschließt, welche Transfektionskomplex(Lipoplex)-Formulierung,
zelluläre
Internalisierung, endosomales Entweichen und nucleare Lokalisation
einbeziehen. Aufnahme eines kationischen Lipids in die cytoplasmatische
Membran kann durch cytoplasmatische Fusion oder Translokation nach
der Aufnahme des Lipoplexes stattfinden. Aufnahme des kationischen
Lipids in die cytoplasmatische Membran kann durch cytoplasmatische
Fusion oder Translokation nach der Aufnahme des Lipoplexes stattfinden.
Zelluläre
Vorgänge
können durch
die Aufnahme von positiv geladenen Lipiden in die Plasmamembran
inhibiert werden. Diese Aufnahme kann zu Funtionsstörung der
Zelle und unter Umständen
zum Zelltod führen.
Daher gibt es, obwohl es Vorteile des durch kationisches Lipid erleichterten
Gentransfers gibt, auch schädliche
Wirkungen von Lipid-Salzen auf zelluläre Vorgänge. Die Langzeitverabreichung
kationischer Lipoplexe hat gezeigt, dass sie Entzündungsreaktionen
und Cytotoxizität
auslösen.
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Die
Lipid-assoziierte Cytotoxizität
ist der Inhibition der Proteinkinase C-Aktivität durch kationische Lipide
nach der Internalisierung des Lipoplexes zugeschrieben worden. Dies
ist vermutlich eine Folge der Aufnahme von kationischem Lipid in
die Plasmamembran. Zusätzlich
wird die Transfektion der Bildung von Transmembranporen zugeschrieben.
Es gibt auch sich ergebende Unterbrechungen von Signalübertragungs-
und Genregulationsvorgängen,
welche die zelluläre
Funktion beeinträchtigen.
Es ist möglich,
dass eine verstärkte Clearance
der kationischen Lipide die Cytotoxizität vermindern könnte.
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Es
gibt einen Bedarf zur Entwicklung von Lipiden, welche bei der Erleichterung
der intrazellulären
Abgabe von genetischem Material wirksam sind, die aber die damit
assoziierte Toxizität
verringern werden. Die vorliegende Erfindung erfüllt dieses und andere Bedürfnisse.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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In
einem Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung ein amphiphiles
Lipid zur intrazellulären
Abgabe von Polynucleotiden der Formel I,
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In
Formel I ist R1 eine funktionelle Gruppe,
einschließlich,
aber nicht beschränkt
auf C8-C24-Alkyl und C8-C24-Alkenyl, wobei
R1 und R2 nicht
beide Stearyl (C18)-Gruppen sind. Die Alkenylreste
können
mehr als einen Ort der Ungesättigtheit
aufweisen, und die Doppelbindungen können cis oder trans sein. R2 in Formel I ist eine funktionelle Gruppe,
einschließlich,
aber nicht beschränkt
auf C8-C24-Alkyl
und C8-C24-Alkenyl.
Die Alkenylreste können
mehr als einen Ort der Ungesättigtheit
aufweisen, und die Doppelbindungen können cis oder trans sein. R3 in Formel I ist eine funktionelle Gruppe,
einschließlich,
aber nicht beschränkt
auf Wasserstoff, gegebenenfalls substituiertem C1-C8-Alkyl, gegebenenfalls substituiertem Arylalkyl,
C1-C8-Alkylthioalkyl,
Guanidinoalkyl, Carboxyalkyl, Aminoalkyl, Carbamoyl-C1-C8-Alkyl
und Heteroarylalkyl. R4 in Formel I ist
eine funktionelle Gruppe, einschließlich, aber nicht beschränkt auf
Wasserstoff, gegebenenfalls substituiertem C1-C8-Alkyl, gegebenenfalls substituiertem Arylalkyl,
C1-C8-Alkylthioalkyl,
Guanidinoalkyl, Carboxyalkyl, Aminoalkyl, Carbamoyl-C1-C8-Alkyl und Heteroarylalkyl. Y1 in
Formel I ist eine funktionelle Gruppe, einschließlich, aber nicht beschränkt auf
Wasserstoff und C1-C6-Alkyl.
Y2 in Formel I ist eine funktionelle Gruppe,
einschließlich, aber
nicht beschränkt
auf Wasserstoff und C1-C6-Alkyl.
Y3 in Formel I ist eine funktionelle Gruppe,
einschließlich,
aber nicht beschränkt
auf Wasserstoff und C1-C6-Alkyl.
Y4 in Formel I ist eine funktionelle Gruppe,
einschließlich,
aber nicht beschränkt
auf Wasserstoff und C1-C6-Alkyl.
Y5 in Formel I ist eine funktionelle Gruppe, einschließlich, aber
nicht beschränkt
auf Wasserstoff und C1-C6-Alkyl.
Y6 in Formel I ist eine funktionelle Gruppe,
einschließlich,
aber nicht beschränkt
auf Wasserstoff und C1-C6-Alkyl.
X in Formel I ist ein Anion wie Halogen, einschließlich Chlorid,
Iodid, Fluorid und Bromid, oder ein Oxyanion. In einer anderen Ausführungsform sind
R3, Y1 und die Atome,
an welche sie gebunden sind, verbunden, um einen gegebenenfalls
substituierten 5- oder 6-gliedrigen heterocyclischen Ring zu bilden.
In einer anderen Ausführungsform
sind R4, Y6 und
die Atome, an welche sie gebunden sind, verbunden, um einen gegebenenfalls
substituierten 5- oder 6-gliedrigen heterocyclischen
Ring zu bilden.
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Die
kationischen Lipide der Formel I sind aus etlichen Gründen attraktiv.
Diese neuen kationischen Lipide sind von Pentaerythrit abgeleitet,
was ein einzigartiges „Dreh-
und Angelpunkt („linchpin")"-Gerüst
bereitstellt, das sich von den gegenwärtigen Diacylpropanaminiummotiven,
die gewöhnlich
beim Gentransfer verwendet werden, unterscheidet. Darüber hinaus
sind die Lipide der Formel I weniger toxisch als bekannte kationische
Lipide, zum Teil auf Grund ihrer metabolischen Aminosäurenebenprodukte.
Zusätzlich
ist von den Liposomen und Lipid-Komplexen, dessen Lipide die kationischen
Lipide der Formel I einschließen,
gezeigt worden, dass sie vergleichbare Transfektionswirkungsgrade
wie die kationischen Lipide vom Stand der Technik aufweisen.
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In
einem anderen Aspekt betrifft diese Erfindung einen Lipid-Nucleinsäure-Komplex,
wobei der Lipidanteil davon ein amphiphiles kationisches Lipid der
Formel I enthält.
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In
noch einem anderen Aspekt betrifft diese Erfindung ein Verfahren
zur Transfektion einer Nucleinsäure
in eine Zelle. Bei diesem Verfahren wird die Zelle mit einem Lipid-Nucleinsäure-Komplex oder Liposom in
Kontakt gebracht, wobei der Lipidanteil davon ein amphiphiles kationisches
Lipid der Formel I enthält.
Unter Verwendung von Standardtechniken können die Lipide der Formel
I die in vivo- und in vitro-Transfektion mit hohem Wirkungsgrad
von Nucleinsäuren
in die Zellen erleichtern.
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In
einem weiteren noch anderen Aspekt betrifft diese Erfindung ein
Arzneimittel oder eine andere Zusammensetzung zur Arzneistoffabgabe
zur Verabreichung eines Nucleinsäureteilchens
an eine Zelle. Diese Zusammensetzung schließt einen Lipid-Nucleinsäure-Komplex,
wobei der Lipidanteil davon ein amphiphiles kationisches Lipid der
Formel I enthält,
und einen pharmazeutisch verträglichen
Träger
ein.
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In
noch einem anderen Aspekt umfasst die Erfindung neue Verfahren zur
Behandlung von Erkrankungen, die sich aus Infektion mit einem Pathogen
oder aus einer endogenen DNA-Defizienz
ergeben. Diese Verfahren beziehen das Verabreichen einer Lösung eines
Liposom-Nucleinsäure-Aggregats
und/oder Liposom-Arzneistoff-Aggregats an einen Säuger, der
an einer pathogenen Infektion oder an einer DNA-Defizienz leidet,
ein.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 ist
ein Balkendiagramm, das die Transfektionsaktivität von DMTM(Gly) : DOPE-Liposomen als eine
Funktion der Molprozent DOPE zeigt. DNA-Transfektionen wurden unter
Verwendung von NIH 3T3-Zellen durchgeführt. Lipoplexe wurden bei einem
molaren Ladungsverhältnis
von 2 : 1 (Ladung des Lipids zu DNA-Phosphatladung) formuliert.
Die gezeigten Werte sind die mittlere (n = 4) und Standardabweichung
der gesamten Luciferase-Licht-Einheiten
(RLU), die von Zellen, welche nach Verabreichung von 1 mg DNA lysiert wurden,
erhalten wurden.
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2 ist
ein Balkendiagramm, das die Ergebnisse der Luciferasetransfektion
als die mittlere (n = 4) und Standardabweichung der gesamten Luciferase-Licht-Einheiten
(RLU, linke vertikale Achse) zeigt, die von NIH 3T3-Zellen, welche
nach Verabreichung von 1 mg DNA lysiert wurden, erhalten wurden.
Die relative Cytotoxizität,
dargestellt durch die durchgehende Linie, berechnet, wie in Beispiel
3 beschrieben, ist gemäß der rechten
vertikalen Achse aufgetragen. Mit Ausnahme von DOTAP wurden 1 :
1-kationisches Lipid : DOPE-Liposomen bei einem molaren Ladungsverhältnis von
2 : 1 (Ladung des Lipids zu DNA-Phosphatladung) zur Lipoplex-Bildung
verwendet. DOTAP wurde ohne ein Co-Lipid verwendet.
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3 ist
ein Balkendiagramm, das die Ergebnisse der Luciferasetransfektion
als die mittlere (n = 4) und Standardabweichung der gesamten Luciferase-Licht-Einheiten
(RLU, linke vertikale Achse) zeigt, die von 16HBE14o–-Zellen,
welche nach Verabreichung von 1 mg DNA lysiert wurden, erhalten
wurden. Die relative Cytotoxizität,
dargestellt durch die durchgehende Linie, berechnet, wie in Beispiel
3 beschrieben, ist gemäß der rechten
vertikalen Achse aufgetragen. Mit Ausnahme von DOTAP wurden 1 :
1-kationisches Lipid : DOPE-Liposomen bei einem molaren Ladungsverhältnis von
2 : 1 (Ladung des Lipids zu DNA-Phosphatladung) zur Lipoplex-Bildung
verwendet. DOTAP wurde ohne ein Co-Lipid verwendet.
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GLOSSAR
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Der
Begriff „kationisches
Lipid" bezeichnet
jede Anzahl von Lipidarten, welche bei physiologischem pH-Wert eine
positive Nettoladung tragen. Derartige Lipide schließen Dimyristoyl-bis(N,N,N-trimethylglycyl)tetraester
(„DMTM(Gly)"); Dioleoyl-bis(N,N,N-trimethylglycyl)tetraester
(„DOTM(Gly)"); N,N-Dioleyl-N,N-dimethylammoniumchlorid
(„DODAC"); N-(2,3-Dioleyloxy)propyl)-N,N,N-trimethylammoniumchlorid
(„DOTMA"); N,N-Distearyl-N,N-dimethylammoniumbromid
(„DDAB"); N-(2,3-Dioleoyloxy)propyl)-N,N,N-trimethylammoniumchlorid
(„DOTAP"); 3β-(N-(N',N'-Dimethylaminoethan)carbamoyl)cholesterin
(„DC-Chol") und N-(1,2-Dimyristyloxyprop-3-yl)-N,N-dimethyl-N-hydroxyethylammoniumbromid
(„DMRIE") ein, sind aber
nicht beschränkt darauf.
Zusätzlich
sind etliche Zubereitungen kationischer Lipide im Handel erhältlich,
welche in der vorliegenden Erfindung verwendet werden können. Diese
schließen
zum Beispiel LIPOFECTIN®(im Handel erhältliche kationische
Liposomen, umfassend DOTMA und 1,2-Dioleoyl-sn-3-phosphoethanolamin („DOPE"), von GIBCO/BRL, Grand Island, N.Y.,
USA); LIPOFECTAMINE® (im Handel erhältliche
kationische Liposomen, umfassend N-(1-(2,3-Dioleyloxy)propyl)-N-(2-(spermincarboxamido)ethyl)-N,N-dimethylammoniumtrifluoracetat („DOSPA") und („DOPE"), von GIBCO/BRL);
und TRANSFECTAM® (im
Handel erhältliche
kationische Lipide, umfassend Dioctadecylamidoglycylcarboxyspermin
(„DOGS") in Ethanol von
Promega Corp., Madison, Wisconsin, USA) ein.
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Der
Begriff „Lipid-Aggregat" benennt sowohl unilamellare
als auch multilamellare Liposomen ebenso wie Mizellen und Virosomen
und amorphere Aggregate kationischer Lipide oder Lipide, die mit
amphipathischen Lipiden wie Phospholipiden gemischt sind.
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Wie
hierin verwendet, benennt der Begriff „Alkyl" verzweigte oder unverzweigte Kohlenwasserstoffketten
wie Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl, n-Butyl, sec-Butyl, iso-Butyl,
tert-Butyl, Octadecyl und 2-Methylpentyl. Diese Reste sind gegebenenfalls
substituiert mit einer oder mehreren funktionellen Gruppen, welche üblicherweise
an derartige Ketten angelagert sind, wie Hydroxyl, Brom, Fluor,
Chlor, Iod, Mercapto, Cyano, Alkylthio, Heterocyclyl, Aryl, Heteroaryl,
Carboxyl, Carbalkoyl, Alkyl, Alkenyl, Nitro, Amino, Alkoxyl, Amido
und dergleichen, um Alkylreste wie Trifluormethyl, 3-Hydroxyhexyl,
2-Carboxypropyl, 2-Fluorethyl,
Carboxymethyl, Cyanobutyl und dergleichen zu bilden.
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Der
Begriff „Alkenyl" benennt verzweigte
oder unverzweigte Kohlenwasserstoffketten, die ein oder mehrere
Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindungen enthalten.
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Der
Begriff „Aryl" benennt ein Kette
von Kohlenstoffatomen, welche mindestens einen aromatischen Ring
mit vorzugsweise zwischen etwa 6–14 Kohlenstoffatomen bilden,
wie Phenyl, Anthryl, Naphthyl, Indenyl und dergleichen, und der
mit einer oder mehreren funktionellen Gruppen, die üblicherweise
an derartige Ketten angelagert sind, substituiert sein kann, wie
Hydroxyl, Brom, Fluor, Chlor, Iod, Mercapto oder Thio, Cyano, Cyanoamido,
Alkylthio, Heterocyclus, Aryl, Heteroaryl, Carboxyl, Carbalkoyl,
Alkyl, Alkenyl, Nitro, Amino, Alkoxyl, Amido und dergleichen, um
Arylreste wie Biphenyl, Iodbiphenyl, Methoxybiphenyl, Bromphenyl,
Iodphenyl, Chlorphenyl, Hydroxyphenyl, Methoxyphenyl, Formylphenyl,
Acetylphenyl, Trifluormethylthiophenyl, Trifluormethoxyphenyl, Alkylthiophenyl,
Trialkylammoniumphenyl, Amidophenyl, Thiazolylphenyl, Oxazolylphenyl, Imidazolylphenyl,
Imidazolylmethylphenyl und dergleichen zu bilden.
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Der
Begriff „Acyl" benennt den Rest
-C(O)R, wobei R Alkyl oder Aryl ist, wie vorstehend definiert, wie Formyl,
Acetyl, Propionyl oder Butyryl.
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Der
Begriff „Alkoxy" benennt -OR-, wobei
R Alkyl ist.
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Der
Begriff „Amino" benennt eine Amin-Bindung:
-NR-, wobei R Wasserstoff oder Alkyl ist.
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Der
Begriff „Carboxylate" gibt -C(O)O- an.
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Der
Begriff „Oxyanionen" gibt einen allgemeinen
Begriff für
funktionelle Gruppen mit einem Sauerstoffatom, welches eine negative
Ladung enthält,
an, wie aromatische oder aliphatische Carboxylate, Sulfonate und
Sulfate.
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Der
Begriff „Sulfonate" gibt R-S(O)2O- an, wobei R aromatisch oder aliphatisch
sein kann.
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Der
Begriff „Sulfate" gibt -RO-S(O)2O- an, wobei R aromatisch oder aliphatisch
sein kann.
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Der
Begriff „Seitenkette" von Aminosäuren benennt
den Rest R, welcher an das α-Kohlenstoffatom von
natürlich
vorkommenden Aminosäuren
ebenso wie von synthetischen Aminosäuren und/oder Aminosäuremimetika
gebunden sind. Diese Reste schließen sowohl D- als auch L-Aminosäuren ein.
Dieser Rest schließt Wasserstoff
(Glycin); Methyl (Alanin); Isopropyl (Valin); iso-Butyl (Leucin);
sec-Butyl (Isoleucin); Hydroxymethyl (Serin); Benzyl (Phenylalanin);
3-Indolmethyl (Tryptophan); Pyrrolidin (Prolin); 4-Hydroxypyrrolidin
(Hydroxyprolin); 2-Methylthioethyl (Methionin); Carboxymethyl (Aspartat);
Carbamoylmethyl (Asparagin); Carboxyethyl (Glutaminsäure); Carbamoylethyl
(Glutamin); Aminobutyl (Lysin); Guanidinopropyl (Arginin); Imidazolylmethyl (Histidin);
1-Hydroxyethyl (Threonin); Hydroxyphenylmethyl (Tyrosin) und Thiomethyl
(Cystein) ein, ist aber nicht beschränkt darauf.
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Beispiele
für „synthetische
Aminosäuren" schließen Norleucin,
Norvalin, Alloisoleucin, Homoarginin, Thioprolin, Dehydroprolin,
Hydroxyprolin, Isonipecotinsäure,
Homoserin, Cyclohexylglycin, α-Amino-n-buttersäure, Cyclohexylalanin,
Aminophenylbuttersäure,
Phenylalanine, die an der ortho-, meta- oder para-Position der Phenyleinheit
mit ein oder zwei des Folgenden substituiert sind: einem (C1-C4)-Alkyl, einem
(C1-C4)-Alkoxy, Halogen-
oder Nitroresten oder die mit einer Methylendioxygruppe substituiert
sind; β-2-
und 3-Thienylalalanin, β-2- und 3-Furanylalanin, β-2-, 3- und
4-Pyridylalanin, β-(Benzothienyl-2-
und 3-yl)alanin, β-(1-
und 2-Naphthyl)alanin, O-alkylierten Abkömmlingen von Serin, Threonin
oder Tyrosin, S-alkyliertem Cystein, S-alkyliertem Homocystein,
O-Sulfat-, O-Phosphat- und O-Carboxylatestern
von Tyrosin, 3- und 5-Sulfotyrosin, 3- und 5-Carboxytyrosin, 3-
und 5-Phosphotyrosin,
4-Methansulfonsäureester
von Tyrosin, 4-Methanphosphonsäureester
von Tyrosin, 4-Phenylessigsäure,
3,5-Diiodtyrosin, 3- und 5-Nitrotyrosin, ε-Alkyllysin und delta-Alkylornithin, ein.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG UND BEVORZUGTE AUSFÜHRUNGSFORMEN
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A. Verbindung und Synthese
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein amphiphiles Lipid zur intrazellulären Abgabe
von Polynucleotiden der Formel I.
wobei
R
1, R
2, R
3, R
4, Y
1,
Y
2, Y
3, Y
4, Y
5, Y
6 und
X wie vorstehend definiert sind, wobei R
1 und
R
2 nicht beide Stearyl (C
18)-Gruppen
sind. Die amphiphilen kationischen Lipide der Formel I können durch
Behandlung von im Handel erhältlichem
Pentaerythrit mit zwei Äquivalenten
des passenden Acylchlorids hergestellt werden. Die Acylchloride
sind im Handel erhältlich
oder können
unter Verwendung der gewünschten
Fettsäure
und Oxalylchlorid unter Umsetzungsbedingungen, die Fachleuten für chemische
Synthesen wohlbekannt sind, synthetisiert werden.
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Die
Acylierungsumsetzung wird in einem aprotischen Lösungsmittel durchgeführt. Geeignete
aprotische Lösungsmittel
schließen
Pyridin, Dimethylformamid und Tetrahydrofuran ein, sind aber nicht
beschränkt darauf.
Das Umsetzungsgemisch enthält
auch einen Katalysator. Geeignete Katalysatoren schließen Ester-bildende
Katalysatoren wie 4-(N,N-Dimethylamino)pyridin (DMAP) ein, sind
aber nicht beschränkt
darauf. Das Umsetzungsgemisch wird mit Hilfe eines Eisbads auf zwischen –20 und
10°C gekühlt. Das
Umsetzungsgemisch wird allmählich
auf Raumtemperatur erwärmt,
und die Umsetzungsbedingungen erzeugen ein Gemisch der mono-, bis-,
tris- und tetraacylierten Produkte. Das Material kann dann unter
Verwendung chromatographischer Techniken wie Silicagelchromatographie
abgetrennt werden, um das gewünschte
bisacylierte Produkt zu erbringen.
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Anlagerung
der Aminosäurekopfgruppe
wird durch Verwendung eines N,N-Dicyclohexylcarbodiimid (DCC)-Kupplungsprotokolls,
welches katalytisches DMAP und Pentafluorphenol einbezieht, erreicht.
Die sich ergebenden Verbindungen der Formel I können unter Verwendung von chromatographischen
Techniken wie Säulenchromatographie
gereinigt werden.
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Der
Begriff amphiphiles Lipid bezeichnet ein Lipid mit einem hydrophoben
Anteil, welcher sich in eine hydrophobe Phase anordnet, und mit
einen hydrophilen Anteil, welcher sich in Richtung der wässrigen
Phase anordnet. Verbindungen der Formel I weisen sowohl einen hydrophoben
Anteil als auch einen hydrophilen Anteil auf. Der Anteil des Moleküls mit R1 und R2 ist der
hydrophobe Anteil. Der Anteil des Moleküls, welcher die quaternären Ammoniumsalze
besitzt, ist die hydrophile oder polare Region.
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Die
Fettacylketten können
ausgewählt
werden, dass sie gleich oder verschieden sind. Sie können gesättigt sein
oder können
eine einzige oder mehrere Stelle(n) der Ungesättigtheit aufweisen. In einer
bevorzugten Ausführungsform
sind R1 und R2 C8-C20-Alkyl. In einer
stärker
bevorzugten Ausführungsform
sind R1 und R2 unabhängig voneinander
eine Myristyl-, Oleyl-, Lauryl-, Stearyl- oder eine Palmitylgruppe.
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Die
polare Domänengruppe
kann von jeder α-Aminosäure-Einheit
abgeleitet werden, wobei nur erforderlich ist, dass die α-Aminosäure ein
tertiäres
Stickstoffatom enthält.
R3 und R4 sind vorzugsweise
die Seitenkette einer α-Aminosäure. Der
Begriff „Seitenkette" einer Aminosäure benennt
den Rest R, welcher an das α-Kohlenstoffatom
einer natürlich
vorkommenden Aminosäure,
einer synthetischen Aminosäure
oder eines Aminosäuremimetikums
gebunden ist. Dieser Rest schließt Wasserstoff (Glycin); Methyl
(Alanin); Isopropyl (Valin); Isobutyl (Leucin); sec-Butyl (Isoleucin);
Hydroxymethyl (Serin); Benzyl (Phenylalanin); 3-Indolmethyl (Tryptophan)
und dergleichen ein, ist aber nicht beschränkt darauf.
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In
einer anderen Ausführungsform
sind R3, Y1 und
die Atome, an welche sie gebunden sind, verbunden, um einen gegebenenfalls
substituierten 5- oder 6-gliedrigen heterocyclischen Ring zu bilden.
Geeignete heterocyclische Ringe schließen Pyrrolidin, Imidazol, Imidazolylmethyl,
4-Hydroxypyrrolidin, Piperidin, Morpholin, Pyridin, Pyrazidin, Pyrazol,
Pyrrol und dergleichen ein, sind aber nicht beschränkt darauf.
In einer anderen Ausführungsform
sind R4, Y6 und
die Atome, an welche sie gebunden sind, verbunden, um einen gegebenenfalls
substituierten 5- oder 6-gliedrigen heterocyclischen Ring zu bilden.
Geeignete heterocyclische Ringe schließen Pyrrolidin, Imidazol, Imidazolylmethyl,
4-Hydroxypyrrolidin, Piperidin, Morpholin, Pyridin, Pyrazidin, Pyrazol,
Pyrrol und dergleichen ein, sind aber nicht beschränkt darauf.
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Zusätzliche
strukturelle Mannigfaltigkeit kann in Verbindungen der Formel I
während
der Quaternisierung des tertiären
Stickstoffatoms eingeführt
werden, um die polare Domäne
des Ammoniumsalzes zu erzeugen. Geeignete Alkylierungsreagenzien
schließen
Alkylhalogenide ein. Alkyliodide werden bevorzugt.
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Das
Anion des quaternären
Stickstoffatoms kann auch variiert werden. Geeignete Anionen schließen Iodid,
Chlorid, Fluorid, Bromid, Oxyanionen wie Carboxylate, Sulfonate
und Sulfate ein. Iodid wird bevorzugt.
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Verbindungen
der Formel I, welche bevorzugt sind, sind Dimyristoyl-bis(N,N,N-trimethylglycyl)tetraester-Ammoniumhalogensalz
und Dioleoyl-bis(N,N,N-trimethylglycyl)tetraester-Ammoniumhalogensalz.
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B. Liposomenherstellung
und -zusammensetzung
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In
einem zweiten Aspekt betrifft diese Erfindung einen Lipid-Nucleinsäure-Komplex,
umfassend eine Nucleinsäure
und mindestens ein amphiphiles kationisches Lipid der Formel I.
Wie vorstehend angegeben, beziehen die erfindungsgemäßen Verfahren
das Komplexieren eines kationischen Lipids mit einer Nucleinsäure ein.
Der Begriff „kationisches
Lipid" bezeichnet
jede Anzahl von Lipidarten, welche bei physiologischem pH-Wert eine
positive Nettoladung tragen. Derartige Lipide schließen DODAC,
DOTMA, DDAB, DOTAP, DC-Chol und DMRIE ein, sind aber nicht beschränkt darauf.
Zusätzlich
sind etliche Zubereitungen kationischer Lipide im Handel erhältlich,
welche in der vorliegenden Erfindung verwendet werden können. Diese
schließen zum
Beispiel LIPOFECTIN® (im Handel erhältliche
kationische Liposomen, umfassend DOTMA und DOPE, von GIBCO/BRL,
Grand Island, N.Y., USA); LIPOFECTAMINE® (im
Handel erhältliche
kationische Lipsomen, umfassend DOSPA und DOPE, von GIBCO/BRL);
und TRANSFECTAM® (im
Handel erhältliche
kationische Lipide, umfassend DOGS in Ethanol von Promega Corp.,
Madison, Wisconsin, USA) ein.
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Das
kationische Lipid kann allein oder in Kombination mit einem „Helfer"-Lipid verwendet
werden. Bevorzugte Helferlipide sind bei physiologischem pH-Wert
nichtionisch oder ungeladen. Besonders bevorzugte nicht-ionische
Lipide schließen
Cholesterin und DOPE, wobei Cholesterin am meisten bevorzugt ist,
ein, sind aber nicht beschränkt
darauf. Das molare Verhältnis
von kationischem Lipid zum Helfer kann von 2 : 1 bis etwa 1 : 2,
stärker
bevorzugt von etwa 1,5 : 1 bis etwa 1 : 1,5 reichen, und am meisten
bevorzugt ist es etwa 1 : 1.
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Zusätzlich können kationische
erfindungsgemäße Lipide
in Liposomen formuliert werden. Liposome werden durch wohlbekannte
Techniken konstruiert, wie in Liposome Technology, Bände 1–3 (G. Gregoriadis, Hsg.,
CRC Press, 1993) beschrieben. Lipide werden typischerweise in Chloroform
gelöst
und in einem dünnen Film über die
Oberfläche
eines Röhrchens
oder eines Kolbens durch Rotationseindampfung aufgetragen. Falls Liposome,
die aus einem Gemisch aus Lipiden bestehen, gewünscht werden, werden die einzelnen
Komponenten in der ursprünglichen
Chloroformlösung
gemischt. Nachdem das organische Lösungsmittel entfernt worden
ist, wird eine Phase zugegeben, welche aus Wasser, das möglicherweise
Puffer und/oder Elektrolyte enthält,
besteht und das Gefäß geschüttelt, um
das Lipid zu suspendieren. Gegebenenfalls wird die Suspension dann
einer Ultraschallbehandlung unterzogen, entweder in einem Ultraschallbad
oder mit einem Sondenbeschallungsgerät, bis die Teilchen in ihrer
Größe verringert
sind und die Suspension die gewünschte
Klarheit hat. Für
die Transfektion ist die wässrige
Phase typischerweise destilliertes Wasser, und die Suspension wird beschallt,
bis sie beinahe klar ist, was einige Minuten erfordert, abhängig von
den Bedingungen, der Art und Qualität des Beschallungsgeräts. Gewöhnlicherweise
sind die Lipidkonzentrationen 1 mg/ml der wässrigen Phase, könnten aber
leicht um einen Faktor zehn höher
oder niedriger sein.
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Die
erfindungsgemäßen Liposome
umfassen ein oder mehrere der kationischen Lipide der Formel I. Erfindungsgemäße Liposome
weisen gegebenenfalls ein oder mehrere andere Amphiphile auf. Die
genaue Zusammensetzung der Liposomen wird von den besonderen Umständen, für welche
sie verwendet werden sollen, abhängen.
Für Fachleute
ist es eine Routineangelegenheit, eine geeignete Zusammensetzung
zu bestimmen. Die erfindungsgemäßen Liposome
umfassen mindestens ein kationisches erfindungsgemäßes Lipid. In
einer bevorzugten Ausführungsform
bestehen die erfindungsgemäßen Liposome
im Wesentlichen aus einer einzigen Lipidart der Formel I. In einer
anderen bevorzugten Ausführungsform
umfassen die Liposome Gemische aus Verbindungen der Formel I. In
noch einer anderen bevorzugten Ausführungsform umfassen die erfindungsgemäßen Liposome
ein oder mehrere Lipide der Formel I in einem Gemisch mit einem
oder mehreren natürlich
vorkommenden oder synthetischen Lipiden, z. B. Cholesterin oder
DOPE.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
werden vor allem unilamellare Liposome durch das Umkehrphasen-Eindampfungsverfahren
von Szoka & Papahadjopoulos,
Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 75: 4194–4198 (1978) erzeugt. Unilamellare
Vesikel werden im Allgemeinen durch Ultraschallbehandlung oder Extrudieren hergestellt.
Beschallung wird im Allgemeinen mit einem Bad-Beschallungsgerät wie einem
Branson-Tip-Spitzenbeschallungsgerät bei einer
kontrollierten Temperatur, wie sie durch den Schmelzpunkt des Lipids
bestimmt wird, durchgeführt.
Extrudieren kann durch Biomembran-Extruder durchgeführt werden,
wie dem Lipex Biomembran Extruder. Definierte Porengröße in den
Extrusionsfiltern können
unilamellare liposomale Vesikel mit bestimmten Größen erzeugen.
Die Liposome können
auch durch Extrudieren durch ein asymmetrisches Keramikfilter wie
ein Ceraflow Microfilter, das im Handel von Norton Company, Worcester
MA erhältlich
ist, gebildet werden.
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Bei
der folgenden Liposomenherstellung können die Liposome, welche während der
Bildung nicht der Größe nach
sortiert worden sind, durch Extrudieren der Größe nach sortiert werden, um
einen gewünschten Größenbereich
und eine relativ enge Verteilung der Liposomengrößen zu erreichen. Ein Größenbereich
von etwa 0,2–0,4
Mikron lässt
zu, dass die Liposomensuspension durch Filtersterilisation durch
ein gewöhnliches Filter,
typischerweise ein 0,22 Mikron-Filter, sterilisiert wird. Das Verfahren
der Filtersterilisation kann auf der Grundlage eines Hochdurchsatzverfahrens
durchgeführt
werden, falls die Liposome auf eine Größe bis hinunter zu etwa 0,2–0,4 Mikron
sortiert wurden.
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Einige
Techniken zur Größensortierung
von Liposomen in eine gewünschte
Größe sind
verfügbar.
Ein Verfahren zur Größensortierung
wird in den US-Pat. Nr. 4,529,561 oder 4,737,323, welche hierin
durch Bezugnahme aufgenommen sind, beschrieben. Beschallung einer
Liposomensuspension, entweder durch Beschallung im Bad oder durch
eine Sonde, erzeugt eine schrittweise Verringerung der Größe hinunter
zu kleinen unilamellaren Vesikeln, mit einer Größe von weniger als etwa 0,05
Mikron. Homogenisierung ist ein anderes Verfahren, welches auf Scherenergie
beruht, um große
Liposome in kleinere zu fragmentieren. In einem typischen Homogenisierungsverfahren werden
multilamellare Vesikel durch einen Standard-Emulsionshomogenisator bis
zur gewählten
Liposomengröße rezirkularisiert,
typischerweise werden zwischen etwa 0,1 und 0,5 Mikron beobachtet.
Die Größe der liposomalen
Vehikel kann durch quasielektrische Lichtstreuung (QELS), wie in Bloomfield,
Ann. Rev. Biophys. Bioeng., 10: 421–450 (1981) beschrieben, bestimmt
werden. Der durchschnittliche Liposomendurchmesser kann durch Beschallung
gebildeter Liposomen verringert werden. Intermittierende Beschallungszyklen
können
mit einer QELS-Bewertung abgewechselt werden, um effiziente Liposomensynthese
zu lenken.
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Extrusion
des Liposoms durch eine kleinporige Polycarbonatmembran oder eine
asymmetrische keramische Membran ist auch ein wirksames Verfahren
zur Verringerung der Liposomengrößen auf
eine relativ gut definierte Größenverteilung.
Typischerweise wird die Suspension ein- oder mehrmals durch die
Membran hin und hergeschickt, bis die gewünschte Verteilung der Liposomengröße erreicht
ist. Die Liposomen können durch
aufeinander folgende kleiner-porige Membranen extrudiert werden,
um eine allmähliche
Verringerung der Liposomengröße zu erreichen.
Zur erfindungsgemäßen Verwendung
weisen Liposomen eine Größe von etwa
0,05 Mikron bis etwa 0,5 Mikron auf. Stärker bevorzugt sind Liposomen
mit einer Größe von etwa
0,05 bis 0,2 Mikron.
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C. Nucleinsäure
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Nucleinsäuren aller
Arten können
mit den erfindungsgemäßen kationischen
Lipiden und Liposomen assoziiert werden und anschließend transfektiert
werden. Diese schließen
DNA, RNA, DNA/RNA-Hybride (wobei jedes davon einzel- oder doppelsträngig sein
kann), einschließlich
Oligonucleotide wie Antisense-Oligonucleotide, chimäre DNA-RNA-Polymere und
Ribozyme ebenso wie modifizierte Versionen dieser Nucleinsäuren, wobei
die Modifikation in der Basen-, Zucker-Einheit, der Phosphatbindung
oder in jeder Kombination davon sein kann, ein.
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Aus
dem Vorangangenen wird Fachleuten klar sein, dass die erfindungsgemäßen Liposome
für sowohl
in vitro- als auch in vivo-Anwendungen nützlich sind. Die erfindungsgemäßen Liposome
werden für
beinahe jede in vitro-Anwendung, welche Transfektion von Nucleinsäuren in
Zellen erfordert, Verwendung finden. Zum Beispiel beim Vorgang der
rekombinanten Erzeugung eines Proteins.
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Die
Nucleinsäuren
können
ein essentielles Gen oder ein Fragment davon umfassen, bei welchem
die Zielzelle oder -zellen auf eine gewisse Weise mangelhaft sind.
Dies kann stattfinden, wo das Gen fehlt oder wo das Gen mutiert
ist, was zu Unter- oder Überexpression
führt.
Die Nucleinsäuren
können
auch Antisense-Oligonucleotide umfassen. Derartige Antisense-Oligonucleotide
können
konstruiert werden, um die Expression eines Ziel-Gens zu inhibieren.
Das Vorangegangene sind Beispiele für Nucleinsäuren, welche bei der vorliegenden
Erfindung verwendet werden können,
und sollten nicht so ausgelegt werden, dass sie die Erfindung auf
irgendeine Weise beschränken.
Für Fachleute
wird es selbstverständlich
sein, dass andere Nucleinsäuren zur
erfindungsgemäßen Verwendung
ebenso gut geeignet sein werden.
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D. Transfektionsverfahren
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In
noch einem anderen Aspekt betrifft diese Erfindung ein Verfahren
zur Transfektion einer Nucleinsäure
in eine Zelle. Das Verfahren bezieht das in Kontakt bringen einer
Zelle mit einem Lipid-Nucleinsäure-Komplex
oder Aggregat, umfassend eine Nucleinsäure und ein amphiphiles kationisches
Lipid der Formel I, ein. Liposom-Nucleinsäure-Komplex/Aggregate
können
durch Zugabe einer passenden Menge von Nucleinsäure zu einer Liposomenlösung hergestellt
werden. Zur Transfektion ist das Gewichtsverhältnis von kationischem Lipid
zu DNA von ein wenig über
1 : 1 bis vielleicht 10 : 1. Die Menge von DNA kann beträchtlich
variieren, ist aber normalerweise ein paar bis einige Zehn Mikrogramm
pro Standardzüchtungsgefäß von Zellen. Die
Bedingungen können
breit variieren, und es ist eine Routineangelegenheit und Standarddurchführung, die Bedingungen
für jede
Zellart zu optimieren, wie Anbieter für im Handel erhältliche
Materialien empfehlen. Optimierung bezieht das Variieren des Verhältnisses
von Lipid zu DNA ebenso wie der Gesamtmenge von Aggregat ein.
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Es
gibt gegenwärtig
einige Ungewissheit bezüglich
der exakten Weise, wie Nucleinsäuren
und kationische Lipide wechselwirken. Zusätzlich ist die gebildete Struktur
für sowohl
vor als auch während
des Transfektionsvorgangs nicht definitiv bekannt. Die vorliegende
Erfindung allerdings ist nicht durch die bestimmte strukturelle
Art des Komplexes, der durch die erfindungsgemäßen Liposom- und Lipid-Aggregate
gebildet wurde, und der zu transfizierenden Nucleinsäuren beschränkt. Der
Ausdruck „Liposom-Nucleinsäure-Aggregat" bedeutet jede Assoziation
eines Liposoms oder kationischen Lipids und einer Nucleinsäure, welche
zur Lipofektion in der Lage ist.
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Das
Lipid-Nucleinsäure-Aggregat
wird den Zellen in Zuchtmedium zugegeben und für einige Zehn Minuten bis einige
Stunden bis vielleicht über
Nacht stehen gelassen. Gewöhnlicherweise
wird Serum von dem Zuchtmedium während
dieser Phase der Transfektion weggelassen. Anschließend wird
das Medium mit normalem, Serumenthaltendem Medium ersetzt, und die
Zellen werden für
Stunden bis Tage inkubiert oder möglicherweise auf unbestimmte
Zeit kultiviert.
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E. Spezifische Ziel-Gewebe
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Spezifische
zielfindende Einheiten können
mit den erfindungsgemäßen Lipid:Nucleinsäure-Komplexen
verwendet werden, um auf spezifische Zellen oder Gewebe abzuzielen.
In einer Ausführungsform
wird eine zielfindende Einheit wie ein Antikörper oder ein Antikörperfragment
an ein hydrophiles Polymer angelagert und wird mit dem Lipid:Nucleinsäure-Komplex
nach der Komplexbildung kombiniert. Daher stellt die Verwendung
einer zielfindenden Einheit in Kombination mit einem allgemeinen
Effektor-Lipid:Nucleinsäure-Komplex die
Fähigkeit
zur zweckmäßigen Anpassung
des Komplexes zur Abgabe an spezifische Zellen und Gewebe bereit.
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Beispiele
für Effektoren
in Lipid:Nucleinsäure-Komplexen
schließen
Nucleinsäuren,
die Cytotoxine (z. B. Diphtherietoxin (DT), Pseudomonas Exotoxin
A (PE), Pertussistoxin (PT) und die Pertussis-Adenylatecyclase (CYA))
codieren, Antisense-Nucleinsäure,
Ribozyme, markierte Nucleinsäuren
und Nucleinsäuren,
codierend Tumor-Suppressorgene
wie p53, p110Rb und p72, ein. Diese Effektoren können spezifisch auf Zellen
wie Krebszellen, Immunzellen (z. B. B- und T-Zellen) und auf andere
gewünschte
zelluläre
Ziele mit einer zielfindenden Einheit abgezielt werden. Zum Beispiel
sind, wie vorstehend beschrieben, viele Krebsarten durch Überexpression
von Zelloberflächen-Markern wie HER2,
das in Brustkrebszellen exprimiert wird, oder IL17R, der in Gliomen
exprimiert wird, gekennzeichnet. Zielfindende Einheiten wie anti-HER2-
und anti-IL17R-Antikörper oder
-Antikörperfragmente
werden verwendet, um den Lipid:Nucleinsäure-Komplex an die Zelle der
Wahl abzugeben. Das Effektormolekül wird dann an die spezifische
Zellart abgegeben, was eine nützliche
und spezifische therapeutische Behandlung bereitstellt.
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F. Arzneistoffabgabe.
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In
einem weiteren noch anderen Aspekt betrifft diese Erfindung ein
Arzneimittel oder eine andere Zusammensetzung zur Arzneistoffabgabe
zur Verabreichung eines Nucleinsäureteilchens
an eine Zelle. Diese Zusammensetzung schließt einen Lipid-Nucleinsäure-Komplex,
umfassend eine Nucleinsäure
und ein amphiphiles kationisches Lipid der Formel I, und einen pharmazeutisch
verträglichen
Träger
davon ein. Wie hierin verwendet, bedeutet der Begriff „Arzneimittel" jede Assoziation
eines Liposoms oder kationischen Lipids der Formel I und einer Nucleinsäure und
oder eines Gemischs eines herkömmlichen
Arzneistoffs, der in der Lage ist, in die Zellen abgegeben zu werden.
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Kationische
Lipid-unterstützte
Arzneistoffabgabe kann auf die folgende Weise erreicht werden. Für Arzneistoffe,
die in organischen Lösungsmitteln
löslich
sind, wie Chloroform, werden der Arzneistoff und das kationische
Lipid in Lösungsmitteln,
in denen beide löslich
sind, gemischt, und das Lösungsmittel
wird dann unter Vakuum entfernt. Der Lipid-Arzneistoff-Rückstand
wird dann in einem passenden wässrigen
Lösungsmittel,
welches in einer bevorzugten Ausführungsform sterile physiologische
Kochsalzlösung
ist, dispergiert. Die Suspension kann dann gegebenenfalls bis zu
mehreren Gefrier/Auftauzyklen unterzogen werden. Sie wird dann beschallt,
entweder lediglich, um die Grobkörnigkeit
der Dispersion zu verringern oder um die Teilchengröße auf 20–30 nm Durchmesser
zu verringern, abhängig
davon, ob eine große
oder kleine Teilchengröße bei der
gewünschten
Anwendung am wirksamsten ist. Für
einige Anwendungen kann es am wirksamsten sein, durch Bildung der
Suspensionen durch ein Filter mit Poren des Durchmessers 100 nm
oder kleiner extrudierte Liposomen zu erzeugen. Für einige
Anwendungen können
Einschluss von Cholesterin oder natürlichen Phospholipiden in dem
verwendeten Gemisch angemessen sein, um das Lipid-Arzneistoff-Aggregat
zu erzeugen.
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Das
Liposom-Arzneistoff-Aggregat kann dann auf jede geeignete Weise
abgegeben werden. Für
Arzneistoffe, welche in wässriger
Lösung
löslich
und in organischen Lösungsmitteln
unlöslich
sind, wird das zu verwendende Lipidgemisch für die Lipiddispersion oder
die Liposomen an der inneren Oberfläche eines Kolbens oder eines
Röhrchens
durch Eindampfung des Lösungsmittels
aus einer Lösung
des Gemischs beschichtet. Im Allgemeinen muss das Lipidgemisch,
damit dieses Verfahren erfolgreich sein kann, in der Lage sein,
Vesikel mit einfachen oder multiplen Lipid-Doppelschicht-Wänden zu bilden und ein wässriges
Inneres einzukapseln. Die wässrige
Phase, welche den gelösten
Arzneistoff enthält,
vorzugsweise eine physiologische Kochsalzlösung, wird dem Lipid zugegeben,
geschüttelt,
um eine Suspension zu erzeugen und dann gegebenenfalls bis zu einige
Male gefroren und aufgetaut.
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Um
kleine Liposomen zu erzeugen, wird die Suspension für einen
Zeitraum, der notwendig ist, die Liposomen auf die gewünschte Durchschnittsgröße zu verringern,
Ultraschallwellen unterzogen. Falls große Liposomen gewünscht sind,
wird die Suspension lediglich mit der Hand oder auf einem Vortex-Mixer
geschüttelt, bis
eine einheitliche Dispersion erhalten wird, d. h. bis visuell wahrnehmbare
große
Teilchen abwesend sind. Falls die Zubereitung so ist, dass der Arzneistoff
nur innerhalb der Liposomen enthalten ist, dann wird der Arzneistoff
in der wässrigen
Phase durch Dialyse oder durch Durchlassen durch eine chromatographische
Gelfiltrationssäule
(z. B. Agarose), welche mit der wässrigen Phase, die alle normalen
Komponenten mit Ausnahme des Arzneistoffes enthält, äquilibriert wurde, entfernt.
Das verwendete Lipidgemisch kann zusätzlich zu den kationischen
erfindungsgemäßen Verbindungen
Cholesterin oder natürliche
Lipide enthalten. Das Liposom-Arzneistoff-Aggregat kann dann auf
jede geeignete Weise abgegeben werden.
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G. Behandlung von Erkrankung.
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In
noch einem anderen Aspekt umfasst die Erfindung neue Verfahren zur
Behandlung von Erkrankungen, die sich aus Infektion mit einem Pathogen
oder aus einer endogenen DNA-Defizienz ergeben. Diese Verfahren
umfassen die Verabreichung einer Lösung aus Liposom-Nucleinsäure-Aggregat
und/oder Liposom-Arzneistoff-Aggregat an einen Säuger, der an einer pathogenen
Infektion oder einer DNA-Defizienz leidet. Falls die Erkrankung
das Ergebnis einer Infektion durch ein Pathogen ist, kann die Nucleinsäure ein
Antisense-Oligonucleotid sein, das gegen eine DNA-Sequenz im Pathogen,
welche für
die Entwicklung, den Stoffwechsel oder die Reproduktion des Pathogens
essentiell ist, gerichtet ist. Falls die Erkrankung eine DNA-Defizienz
ist (d. h. wobei bestimmte endogene DNA fehlt oder mutiert worden
ist), was zu Unter- oder Überexpression
führt, kann
die Nucleinsäure
die normale DNA-Sequenz sein.
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Von
einigen Verfahren der in vivo-Lipofektion ist berichtet worden.
Im Fall von ganzen Tieren kann das Lipid-Nucleinsäure-Aggregat
in den Blutstrom, direkt in ein Gewebe, in das Peritoneum injiziert,
in die Trachea eingeflösst
oder in ein Aerosol, welches das Tier atmet, umgewandelt werden.
Zhu, et al., Science 261, 209–211
(1993) beschreiben eine einzelne intravenöse Injektion von 100 Mikrogramm
eines Gemisches aus DNA und DOTMA : Dioleoylphosphatidylethanolamin,
das praktisch alle Geweben wirksam transfizierte. Es ist auch möglich, einen
Katheter zur Implantation von Liposom-DNA-Aggregaten in eine Blutgefäßwand zu
verwenden, was zu erfolgreicher Transformation einiger Zellarten,
einschließlich
Endothel- und vaskuläre
glatte Muskelzellen führen
kann. Stribling, et al., Proc. Natl. Acad. Sci. LISA 89, 11277–11281 (1992),
demonstrierten, dass Aerosolabgabe eines Chloramphenicol-Acetyltransferase
(CAT)-Expressionsplasmids,
das an kationische Liposomen komplexiert war, in Mäusen in
vivo mindestens 21 Tage lang hohe Mengen an Lungen-spezifischer
CAT-Genexpression erzeugte. Sie beschrieben den folgenden Vorgang:
Sechs Milligramm Plasmid-DNA und 12 μMol DOTMA/DOPE-Liposomen wurden
mit Wasser jeweils auf 8 ml verdünnt
und gemischt: gleiche Volumina wurden dann in zwei Acorn I-Zerstäuber (Marquest,
Englewood, Colo.) gegeben; Tiere wurden in eine Intox-Kleintier-Expositionskammer
(Albuquerque) eingebracht, und eine Luftdurchflussgeschwindigkeit
von 4 l/min wurde verwendet, um das Aerosol zu erzeugen (etwa 90
min waren erforderlich, um dieses Volumen zu aerosolisieren); die
Tiere wurden für
1–2 h
aus der Kammer entfernt, und das Verfahren wurde wiederholt. Dieses
Protokoll ist repräsentativ
für das
Aerosolabgabe-Verfahren.
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Die
folgenden Beispiele werden lediglich für Zwecke der Veranschaulichung
vorgelegt, und es ist nicht beabsichtigt, die Erfindung auf irgendeine
Weise zu beschränken,
und dies sollte auch nicht so ausgelegt werden.
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BEISPIELE
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Beispiel 1
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Dieses
Beispiel veranschaulicht die Synthese von Dimyristoyl-trimethylglycin-pentaerythrit.
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a.) Synthese des Dimyristoyldiols
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Zu
einer Lösung
aus Pentaerythritol (1,0 g, 7,3 mMol) und DMAP (ca. 10 mg) in frisch
destilliertem Pyridin (75 ml) bei 0 °C wurde tropfenweise das Myristoylchlorid
(14,7 mMol) gegeben. Die sich ergebende klare Lösung wurde allmählich über 4 Std.
hinweg auf Raumtemperatur erwärmt
und dann in einen Scheidetrichter, welcher CH2Cl2 (200 ml) enthält, überführt. Die organische Lösung wurde
mit 10 % HCl extrahiert, die Schichten wurden abgetrennt, und die
organische Phase wurde über
NA2SO4 getrocknet.
Die Lösungsmittel
wurden durch Rotationseindampfung entfernt. Der Rückstand
wurde unter Verwendung von Silicagel-Flash-Chromatographie gereinigt,
wobei mit einem Gradienten von CH2Cl2 bis 19 : 1 CH2Cl2 : MeOH eluiert wurde, um das gewünschte Bisesterprodukt
zu geben. Das Folgende ist die analytische Analyse. Rf =
0,25, 19 : 1 MeOH : CH2Cl2; 1H NMR (300 MHz, CDCl3) δ 4,14 (s,
4H, CCH2O-Acyl), 3,57 (s, 4H, CCH2OH), 2,32 (t, J = 7 Hz, 2H, -OC(O)CH2CH2-), 1,60 (m,
2H, -OC(O)CH2CH2CH2-),
1,30 (m, 44H), 0,86 (t, J = 7 Hz, 6H); 13C
NMR (75 MHz, CDCl3) δ 174,4, 62,4, 62,3, 44,8, 31,8,
30,0, 29,9–28,7,
24,9, 24,7, 22,6, 14,0; FTIR (KBr) 3298, 2917, 2850, 1732, 1468,
1179 cm–1;
HRMS (C33H64O6) berechnet, 556,4703; gemessen, 539,4679
[(M + H)+-H2O].
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b.) Anlagerug und Quaternisiertung
der N,N-Dimethylglycinkopfgruppe.
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Zu
einer Suspension aus N,N-Dimethylglycin (140 mg, 1,35 mMol) und
dem vorstehenden Diester aus Teil „a" (0,45 mMol) in DMF (6,8 ml) bei Raumtemperatur,
wurde Pentafluorphenol (745 mg, 4,05 mMol) gegeben. Das Gemisch
wurde auf 50 °C
erwärmt,
um eine vollständige
Auflösung
aller Feststoffe zu bewirken. Bei Kühlen auf Raumtemperatur wurden
Dicyclohexylcarbodiimid (300 mg, 1,45 mMol) und eine katalytische
Menge von DMAP in einer Portion zugegeben und über Nacht gerührt. Die
Umsetzung wurde mit Et2O verdünnt, und
der gefällte
Harnstoff wurde filtriert. Das Filtrat wurde in einen Scheidetrichter überführt und
aufeinander folgend mit gesättigtem
NH4Cl, Wasser und gesättigtem NaHCO3 extrahiert.
Die organische Schicht wurde über
Na2SO4 getrocknet.
Die Lösungsmittel
wurden durch Rotationseindampfung entfernt, und der Rückstand wurde
durch Säulenchromatographie
gereinigt, wobei mit einem Gradienten von CH2Cl2 bis 50 : 1 CH2Cl2 : MeOH eluiert wurde, um die gewünschten
Tetraester zu geben. Die analytische Analyse für Dimyristoyl-bis(N,N-dimethylglycyl)tetraester
ist wie folgt: Rf = 0,23,9 : 1 CH2Cl2 : MeOH; 1H NMR (300 MHz, CDCl3) δ 4,17 (s,
4H, (CH3)2NCH2C(O)OCH2-), 4,11
(s, 4H, CCH2O-Acyl), 3,19 (s, 4H, (CH3)2NCH2C(O)O-),
2,35 (s, 12H, (CH3)2N-),
2,30 (t, J = 7 Hz, 4H, -OC(O)CH2CH2-), 1,57 (m, 4H, -OC(O)CH2CH2CH2-), 1,25 (s,
48H), 0,86 (t, J = 7 Hz, 6H); 13C NMR (75
MHz, CDCl3) δ 174,4, 169,8, 62,4, 62,3, 56,2,
49,9, 44,9, 43,2, 34,8, 33,2, 32,1, 31,8, 29,9–28,5, 26,5, 25,5, 24,7, 22,5,
14,0; FTIR (KBr) 2922, 2853, 1746, 1467, 1284, 1148, 1064 cm–1;
HRMS (C41H78N2O8) berechnet, 726,5758;
gemessen, 727,5815 (M + H)+.
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Der
vorstehende Dimyristoyl-bis(N,N-dimethylglycyl)tetraester aus Teil „b" wurde in einem Überschuss an
Iodmethan gelöst,
und die sich ergebende Lösung
wurde 8 Std. lang bei Raumtemperatur gerührt. Iodmethan wurde unter
verringertem Druck entfernt (Achtung: ein Abzug ist erforderlich),
um das entsprechende rohe Bisiodidsalz zu ergeben. Reinigung wurde
durch wiederholte Umkristallisation aus Acetonitril erreicht. Die
analytische Analyse des quaternären
Ammoniumiodidsalzes von Dimyristoyl-bis(N,N,N-trimethylglycyl)tetraester ist
wie folgt: 1H NMR (300 MHz, CDCl3) δ 5,73
(s, 4H, (CH3)3NCH2-), 4,32 (s, 4H, (CH3)3NCH2C(O)OCH2-), 4,18 (s, 4H, CCH2O-Acyl),
3,60 (s, 18H, (CH3)3N-),
2,30 (t, J = 7 Hz, 4H, -OC(O)CH2CH2-), 1,60 (m, 4H, -C(O)CH2CH2CH2-), 1,25 (s,
48H), 0,86 (t, J = 7 Hz, 6H); 13C NMR (75
MHz, CDCl3) δ 172,4, 163,3, 65,2, 63,7, 61,2,
54,9, 49,9, 48,6, 47,7, 43,2, 34,6, 31,2, 29,8–28,9, 24,8, 22,8, 14,5; FTIR
(KBr) 3011, 2917, 2850, 1743, 1472, 1247, 1191, 1123, 1021 cm–1;
HRMS (C43H84N2O8I2)
berechnet, 1010,4321; gemessen, 883,5215 (M2+ + I–).
-
Zusätzlich wurde
unter Verwendung des gleichen vorstehenden Syntheseprotokolls der
Dioleoyl-bis(N,N,N-trimethylglycyl)tetraester synthetisiert. Die
analytischen Daten für
jenen Tetraester sind wie folgt: 1H NMR
(300 MHz, CDCl3) δ 5,73 (s, 4H, (CH3)3NCH2-), 5,34 (m,
4H), 4,33 (s, 4H, (CH3)3NCH2C(O)OCH2-), 4,18
(s, 4H, CCH2O-Acyl), 3,60 (s, 18H, (CH3)3N-), 2,31 (t,
J = 7 Hz, 4H, -OC(O)CH2CH2-),
1,60 (m, 4H, -OC(O)CH2CH2CH2-), 1,27 (m, 40H), 0,86 (t, J = 7 Hz, 6H); 13C NMR (75 MHz, CDCl3) δ 172,7, 164,0,
129,8, 129,4, 65,2, 63,2, 61,3, 54,6, 42,3, 33,9, 31,7, 29,7, 29,5,
29,3, 29,1, 29,0, 27,0, 24,6, 22,4, 22,4, 13,8; FTIR (KBr) 3362,
3007, 2923, 2853, 1740, 1466, 1255, 1197, 1017 cm–1;
HRMS (C51H96N2O8I2)
berechnet, 1118,5260; gemessen 991,6212 (M2+ +
I–).
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Beispiel 2
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Dieses
Beispiel veranschaulicht die Transfektion einer Plasmid-DNA, die
das Luciferasegen aus Glühwürmchen codiert.
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a.) Liposomen-Formulierung.
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Das
kationische Lipid (1,0 mMol) und DOPE (1,0 mMol) wurden als Chloroformlösungen in
ein 1,9 ml-Probenfläschchen
gegeben. Das Chloroform wurde unter Verwendung eines Stromes aus
trockenem Argon bei Raumtemperatur eingedampft. Die sich ergebenden
dünnen
Lipidfilme wurden 2–3
h lang unter Vakuum gestellt, um sicher zu gehen, dass alle Spuren
des Lösungsmittels
entfernt waren. Steriles Wasser (1,0 ml) wurde dann zugegeben, um
die dünnen
Lipidfilme zu hydratisieren, und die sich ergebende Suspension wurde bei
Raumtemperatur unter gelegentlichem Erwärmen in einem 60 °C-Wasserbad
heftig gemischt (Vortexgerät).
Die sich ergebende 1,0 mM Lipidsuspension wurde innerhalb von 2
h der Hydratisierung verwendet.
-
b.) Zellkultur.
-
NIH
3T3-Zellen wurden von ATCC (CRL 1658) erhalten und in Dulbecco's modifiziertem Eagle-Medium
(DMEM; GIBCO) mit 10 % fötalem
Kälberserum
(GIBCO) in einem befeuchteten 10 % CO2 Inkubator
bei 37 °C
gezüchtet.
Menschliche Bronchialepithelzellen (16HBE14o–)
wurden in Eagle's
modifiziertem essentiellem Medium (MEM; GIBCO), das mit 10 % fötalem Rinderserum
(GIBCO), 1 % Glutamin (GIBCO), 1 % Penicillin und Streptomycin (GIBCO)
ergänzt
war, kultiviert und in einem befeuchteten 5 % CO2-Inkubator
bei 37 °C
gezüchtet.
Beide Zelllinien wurden in sterile unbehandelte Kolben subkultiviert.
-
c.) Transfektionsexperimente.
-
Die
NIH 3T3-Zellen wurden bei 50,000 Zellen pro Vertiefung auf einer
Standardplatte mit 24 Vertiefungen (Corning, Corning, N.Y.) 24 h
vor der Transfektion plattiert. Die Zellen waren zum Zeitpunkt der
Transfektion ungefähr
80 % konfluent. Die HBE Zellen wurden bei 50,000 Zellen/Vertiefung
auf eine Platte zur Gewebezucht mit 24 Vertiefungen, welche mit
Fibronectin, Vitrogen (Collagen) und Rinderserumalbumin, wie zuvor beschrieben,
beschichtet waren, plattiert (Gruenert, D. C., Basbaum C. B. und
Widdicombe J. H. (1990) In Vitro Cell Dev Biol., 26, 411–418) und
wurden als subkonfluente Einzelschichten 24 h vor der Transfektion
transfiziert. Das Zuchtmedium wurde durch Ansaugen entfernt, und
jede Vertiefung wurde einmal mit 0,5 ml gepufferter Kochsalzlösung gewaschen
und mit nur MEM überschichtet.
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Kationische
Lipid-DNA-Komplexe wurden 15–40
min vor der Transfektion hergestellt. Der pGL3-Kontrollvektor, welcher
die Luciferase aus Glühwürmchen codiert
(Promega, Madison, WI) wurde langsam zu einer verdünnten (DMEM
oder MEM) Menge der kationischen Lipid:DOPE-Suspension in einem
Polystyrolröhrchen (Falcon
#2058) gegeben, und der Lipid-DNA-Komplex wurde auf ein Endvolumen
von 800 ml verdünnt.
Typischerweise (z. B. unter Verwendung von DOTAP) wurden 24 ml der
Lipidsuspension verwendet; um 4,0 mg der Plasmid-DNA zu komplexieren,
was ein molares Verhältnis
von 2 : 1 von kationischem Lipid : DNA-Phosphat ergab. Unmittelbar
nach der DNA-Zugabe wurde die Suspension gevortext, und man ließ sie 15
min lang bei Raumtemperatur inkubieren. Ein 200 ml-Aliquot der sich
ergebenden Lipid-DNA-Suspension
wurde jeder Vertiefung zugegeben (1,0 mg DNA/Vertiefung, n = 4).
Die behandelten Zellen wurden dann 4 h lang bei 37 °C inkubiert.
Kontrollvertiefungen wurden mit 200 ml Medium ohne Ergänzung behandelt.
Zu diesem Zeitpunkt wurden 500 ml des passenden Zuchtmediums einschließlich 10
% FCS zu allen Vertiefungen gegeben und die Zellen 48 h von der
Lyse und Analyse kultiviert.
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d.) Luciferasetest.
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Relative
Luciferaseaktivität
wurde unter Verwendung des Enhanced Luciferase Assay Kits und einem Moonlight
2010-Luminometer (Analytical Luminescence Laboratories, Sparks,
MD) bestimmt. Konzentrierte Luciferase-Lysepuffer (233,3 ml) wurde
zu jeder Vertiefung gegeben. Entfernung des Zuchtmediums war vor der
Anwendung des Lysepuffers nicht notwendig. Diese Technik verstärkt die
Reproduzierbarkeit durch Vermeidung der Möglichkeit des Zellverlusts
während
der Medienentfernung. Luciferase-Licht-Emissionen von 31,1 ml des
Lysats wurden über
einen Zeitraum von 10 Sekunden gemessen, und die Ergebnisse wurden
als eine Funktion des angenommenen Gesamtvolumens des Lysats von
933,3 ml ausgedrückt.
Die Aktivität
wurde als relative Licht-Einheiten ausgedrückt, welche eine Funktion der
Testbedingungen, der Luciferasekonzentration, der Sensitivität des Luminometerphotomultiplerröhrchens
und des Hintergrunds ist. Ergebnisse werden in 1 zusammengefasst,
als die mittlere (n = 4) und Standardabweichung aller Luciferase-Licht-Einheiten (RLU),
welche von Zellen erhalten wurde, die nach der Transfektion von
1,0 mg DNA lysierten.
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e.) Luciferasetransfektion.
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Viele
Transfektionslipide haben bei Co-Formulierungen mit DOPE eine verbesserte
Aktivität
gezeigt. Um zu bestimmen, ob die Pentaerythritlipide diese Aktion
erfordern, wurde eine DOPE-Titration unter Verwendung von Dimyristoyllipid-DMTM(Gly)
durchgeführt.
Die binären
Lipidgemische wurden mit pGL3-Kontrolle, Plasmid-DNA, welche das
Luciferasegen aus Glühwürmchen codiert,
behandelt. NIH 3T3-Transfektionsergebnisse
von der Verabreichung des DMTM(Gly)-Lipoplexes werden in 1 dargestellt.
Die Daten machen deutlich, dass eine äquimolare Menge von DMTM(Gly)
und DOPE eine nahezu optimale Transfektionsaktivität erbringen,
wobei ein höherer
Prozentsatz von DOPE nur vernachlässigbare Verbesserung gibt.
Die Ergebnisse für
die DOTM(Gly) : DOPE Optimierung waren ähnlich.
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Dieses
Beispiel demonstriert, dass die Pentaerythritlipide DOTM(Gly) und
DMTM(Gly) in der Lage sind, die intrazelluläre Abgabe von Plasmid-DNA zu
erleichtern.
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Beispiel 3
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Dieses
Beispiel veranschaulicht die Zellcytoxizität, die durch Beurteilung der
Lactatdehyddrogenaseaktivität
bestimmt wird.
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a.) Cytotoxizitätsbestimmung.
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Zelllebensfähigkeit
wurde durch Beurteilung der Lactatdehydrogenaseaktivität posttransfizierter
Zellen vor der Lyse unter Verwendung des CellTiter 96 Aqueous Non-Radioactive Cell
Proliferation Assay (Promega) bestimmt. Die Tetrazoliumsalzlösung (Owen's Reagens; 100 ml)
wurde jeder Vertiefung zugegeben, und die Platte mit 24 Vertiefungen
wurde dann sanft geschüttelt,
um vollständiges
Vermischen zu sichern. Nach Inkubation für weitere 3–4 Std. wurde jede Vertiefung
auf Formazan-Erzeugung durch Entfernung eines Aliquots des Mediums
und Verdünnen
mit 9 Teilen Phosphatgepufferter Kochsalzlösung (PBS) analysiert. Die
Verdünnung
wurde in einer 1,5 ml-Methylacrylat-UV/VIS-Einwegzelle
durchgeführt,
und die relative Menge von Formazan wurde durch Durchführen einer
Absorptionsmessung bei 490 nm unter Verwendung von PBS als die Referenz
bestimmt. Der mittlere (n = 4) Absorptionswert wurde berechnet und
mit dem mittleren Absorptionswert für nicht-transfizierte Zellen
verglichen. Die Endergebnisse wurden als relative Cytotoxizität ausgedrückt. Relative
Cytotoxizität
wurde durch das Abziehen des Verhältnisses des mittleren Absorptionswerts
für transfizierte
Zellen zu dem mittleren Absorptionswert für unbehandelte Zellen von Eins
berechnet. Ein relativer Cytotoxizitätswert von Null deutet keinen
Unterschied von unbehandelten Zellen, keine messbare Cytotoxizität an. Der
maximale Wert von eins deutet Zelltod für die gesamten behandelten
Zellen, keine messbare Formazan-Erzeugung,
was eine wesentliche Cytotoxizität
angibt, an. Negative Werte können
verstärkte
Formazan-Erzeugung als eine Folge von Zellwachstum relativ zu unbehandelten
Zellen widerspiegeln.
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b.) Cytotoxizitätstest.
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Um
zu testen, ob (DMTM(Gly)) und (DOTM(GLY)) die Lipid-induzierte Cytotoxizität vermindern,
wurde ein Test zur Zelllebensfähigkeit
durchgeführt.
Die relative Cytotoxizität
für diese
Lipide und die gängigen
Transfektionslipide DOTAP und DC-Chol
wurde durch Messung der Lactatdehydrogenaseaktivität für mit Lipoplex behandelte
Zellen bestimmt. Der vergleichende Test wurde unter Verwendung von
NIH 3T3- und 16HBE14o–-Zellen durchgeführt, und
die Ergebnisse wurden in den 2 bzw. 3 aufgezeichnet.
Ein Erfordernis zur Beurteilung der Cytotoxizität ist die gleichzeitige Bestimmung
der relativen Transfektionsaktivität. Daher wurden die kationischen
Lipide auf relative Cytotoxizität
unmittelbar vor der Bestimmung der Luciferaseaktivität beurteilt.
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Die 2 und 3 zeigen
eine Überlagerung
von Transfektionsaktivität
versus relative Cytotoxizität der
Lipide DMTM(GLY) und DOTM(GLY), DOTAP und DC-Cholesterol. Das Dioleoyl-Analogon
DOTM(Gly) zeigte in beiden Zelllinien eine größere Transfektionsaktivität als das
Dimyristoyl-Analogon. DOTM(Gly) war auch ein aktiveres Transfektionslipid
im Vergleich zu DOTAP und DC-Cholesterol, wobei eine um eine Größenordnung
größere Expression
in beiden Zelllinien erreicht wurde. Das Dimyristoyllipid DMTM(Gly)
zeigte Transfektionsaktivitäten,
die gleichartig zu DOTAP und DC-Chol waren.
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Der
MTS-Test, ein weit verbreitet verwendetes Verfahren zur Beurteilung
von mit Transfektion assoziierter Cytotoxizität, misst mitochondriale Lactatdehydrogenaseaktivität durch
Tetrazoliumsalz-Bioreduktion. Die relativen MTS-Cytotoxizitätsdaten
für die
kationische Lipidreihe wird in den 2 und 3 veranschaulicht.
Ein Ablesen von Null auf der Cytotoxizitätsskala (rechte vertikale Achse)
gibt an, dass die behandelten Zellen eine relativ zu den unbehandelten
Kontrollzellen vergleichbare metabolische (Dehydrogenase) Aktivität aufweisen
und zeigt an, dass das kationische Lipidmittel die zelluläre Funktion
nicht beeinträchtigt.
Die Unterschiede in der relativen Cytotoxizität waren in den NIH 3T3-Zellen
am ausgeprägtesten
(2). DMTM(Gly) und DOTM(Gly) induzierten keine
cytotoxische Reaktion, wohingegen von DC-Chol gemessen wurde, dass
es signifikant toxischer war, wobei nahezu 50 % der behandelten
Zellen beeinträchtigt
waren.
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Die
niedrigen relativen Cytotoxizitätsreaktionen,
welche für
die Pentaerythritlipide in NIH 3T3- und HBE-Zelllinien bestimmt
wurden (2), legen nahe, dass die Verwendung
von intrinsisch aktivierten funktionellen Gruppen eine nützliche
Strategie zur Verringerung der durch kationische Lipide induzierten
Toxizität
sein kann.
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Beispiel 4
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Dieses
Beispiel veranschaulicht die Transfektion unter Verwendung des GFP-Reportergens.
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a.) Phasenkontrast- und
Fluoreszenzmikroskopie.
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Fluoreszenzexperimente
wurden durch Transfektion des pEGFP-Cl-C-terminales Protein-Fusionsvektors
(Clontech, Palo Alto, Calif.) in NIH 3T3- und 16HBE14o–-Zellen
durchgeführt.
Das Transfektionsprotokoll war mit dem des Luciferase-Expressionsexperiments
in Beispiel 1 identisch. Zellen wurden nach der Transfektion 48
Std. lang gezüchtet,
mit 3,7 % Formaldehyd fixiert und auf einem Zeiss-ICM 405-Umkehrmikroskop
mit Hochauflösungsobjektiven
mit großer
Gebrauchsdistanz betrachtet. Die Zellen wurden auf dem Fluorescein-Kanal
und mit Phasenkontrastoptik mit einem 40 × Wasserobjektiv unter Verwendung
eines T-Max 400-Films
(Kodak, Rochester, N.Y.) fotografiert.
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b.) Transfektion des Grünen Fluoreszierenden
Proteins (GFP).
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Um
die Beziehungen zwischen der zellulären Aufnahme, Expression und
Cytotoxizität
zu untersuchen, wurde eine Transfektionsstudie unter Verwendung
des GFP-Reportergens durchgeführt.
Fluoreszenzmikroskopie von Zellen, welche mit GFP-codierendem Plasmid
behandelt wurden, ist ein empfindliches Werkzeug zur Bestimmung
des Auftretens von Transgen-Expression. In Übereinstimmung mit dem Luciferasetest
waren die Lipide DOTM(GLY) und DC-Chol bei der Erleichterung des
Gentransfers aktiv, wie durch die Gegenwart fluoreszierender Zellen
angezeigt wurde. Das Phasenkontrastbild für DOTM(Gly) zeigte eine normale
Zellmorphologie, was mit der niedrigen Cytotoxizitätsreaktion,
welche durch den MTS-Test gemessen wurde, konsistent ist. Allerdings
zeigte das Phasenkontrastbild für
mit DC-Chol behandelte Zellen dichte Regionen großer Vakuolen,
welche indikativ für
durch kationische Lipide induzierte Cytotoxizität sind. Zellen, welche mit
kationischen Lipidformulierungen der getesteten Reihe behandelt
wurden, zeigten eine sehr ähnliche
Morphologie zu Zellen, die mit ihren entsprechenden GFP-Lipoplexen
transfiziert wurden. HBE-Phasenkontrastbilder stellten einige zelluläre Ablagerungen
und abnormale zelluläre
Morphologie für
alle untersuchten kationischen Lipide dar, ein Ergebnis, welches
mit dem MTS-Test zur Cytotoxizität
konsistent ist. Ein Vergleich der Fluoreszenz- und Phasenkontrastbilder
machte deutlich, dass die durch kationisches Lipid induzierte Cytotoxizitätsreaktion
nicht auf jene Zellen, die GFP exprimierten, beschränkt war.
Vakuolisierung wurde in Zellen bemerkt, welche GFP exprimierten
und nicht exprimierten. Daher geht der Beginn der Cytotoxizität der Genexpression voraus.
Phasenkontrastbilder von Zellen, welche mit DC-Chol behandelt wurden,
stellten eine signifikant größere Vakuolisierung
als Zellen dar, welche mit DOTM(Gly), DOTAP, oder DMTM(Gly) behandelt
wurden.
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Obwohl
die Erfindung mit Bezugnahme auf bevorzugte Ausführungsformen und Beispiele
davon beschrieben worden ist, ist der Umfang der vorliegenden Erfindung
nicht nur auf jene beschriebenen Ausführungsformen beschränkt. Wie
für Fachleute
selbstverständlich
ist, können
Modifikationen und Anpassungen an die vorstehend beschriebene Erfindung
gemacht werden, ohne vom Geist und Umfang der Erfindung abzugehen,
welche durch die angehängten
Ansprüche
definiert und umschrieben werden.