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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung hochwertiger
Schmierbasisöle
mit hervorragender Oxidationsstabilität unter Verwendung von Molekülstruktursteuerung
und chemometrischen FT-IR-Steuerungen.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Bisher
erfolgte Untersuchungen haben gezeigt, dass durch die Hydroisomerisierung
von Fischer-Tropsch-Wachs hergestellte Schmierstoffe synthetischen
Schmierstoffen, wie Poly-α-olefinen
(PAOs, Oligomeren von α-Decen),
in allen Leistungsbereichen außer
Tieftemperaturleistung und Oxidationsstabilität des Basisöls äquivalent sind. Daher wird
ein Verfahren benötigt,
das in der Lage ist, die Oxidationsstabilität hydroisomerisierter Fischer-Tropsch-Wachse
zu erhöhen.
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Momentan
wird derzeit die API "SH"-Bewertung für Motoröle zur Verwendung
in Benzinmotoren für Personenkraftwagen
verwendet, die einen deutlichen Anstieg der Gebrauchsanforderungen
für Schmierstoffe von
früheren
Bewertungen (z. B. API SF oder API SG) bedeutet. Es besteht somit
ein weiterer Bedarf an Schmierstoffen mit hervorragenden Leistungscharakteristika.
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Eines
der bedeutendsten Leistungscharakteristika ist der Viskositätsindex
(VI). Dieser steht für
den Grad, bis zu dem sich die Viskosität des Schmierstoffs mit der
Temperatur ändert.
Schmierstoffe mit hohem VI ändern
ihre Viskosität
relativ wenig, wenn die Temperatur ansteigt, mindestens im Vergleich
zu Schmierstoffen mit niedrigerem VI. Da der Beibehalt der Viskosität bei höheren Temperaturen
ein erwünschtes
Cha rakteristikum ist, ist ein hoher Viskositätsindex erwünscht. Befriedigende Viskositätseigenschaften
können
entweder durch geeignete Wahl des Schmierbasismaterials oder durch
Verwendung von VI-Verbesserern sichergestellt werden, die im Allgemeinen
Polymere mit hohem Molekulargewicht sind.
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Das
Maß, bis
zu dem VI-Eigenschaften durch Verwendung dieser Verbesserer variiert
werden kann, ist jedoch begrenzt, nicht nur weil große Mengen
Verbesserer teuer sind, sondern die Verbesserer auch während des
Gebrauchs Abbau unterliegen, so dass die Gebrauchsdauer von Schmierstoffen,
die große
Mengen Verbesserer enthalten, begrenzt sein kann. Dies führt zu dem
Schluss, dass Verbesserungen des VIs des Basismaterials erwünscht sind.
Solche Verbesserer haben jedoch keinen Einfluss auf die Oxidationsstabilität eines
Basismaterials.
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In
der Technik sind spektroskopische Verfahren verwendet worden. US-A-5
475 612 betrifft das Ermitteln der Eigenschaften eines flüssigen Kohlenwasserstoffgemisches
aus dem nahen IR-Spektrum der Komponenten des Gemisches. Das Verfahren
beinhaltet das Ermitteln der Extinktion bei einer minimalen Anzahl
von Frequenzen für
die Komponenten willkürlicher
Mischungen. Für
jede Komponente und Eigenschaft wird dann ein Spektralmischungsindex
ermittelt. Die gewünschte
gesuchte Eigenschaft wird dann durch einen linearen Ausdruck berechnet.
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US-A-S
419 185 betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Optimierung
der Extraktion von Aromaten aus wachsartigen oder wachshaltigen
Destillaten und das Entparaffinieren wachsartiger oder wachshaltiger
Raffinate zur Herstellung von Schmierölen. Das Verfahren beinhaltet
das Bestrahlen eines wachsartigen oder wachshaltigen Raffinats,
das Messen des Absorptionsspektrums und das Umwandeln des Spektrums
in eine Zahl, die für
den VI des entparaffinierten Öls
repräsentativ
ist, das nach dem Entparaffinieren aus dem wachsartigen oder wachshaltigen
Raffinat hergestellt wird. Die Aromatenextraktion eines wachsartigen
oder wachshaltigen Destillats, die das wachsartige oder wachshaltige
Raffinat produziert, wird dann in der Schärfe verringert oder erhöht, um sich
einem gewünschten
VI anzunähern.
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Andere
Artikel schließen "An analysis of petroleum
fuels by midband (4000-400/cm) infrared spectroscopy", G. E. Foder et
al., SAE International Congress (Detroit 28. 2. bis 3. 3. 1994)
SAE Meeting Paper N 941019 (1994)14P, ISSN 0148-7191 und "Multivariate Calibration
in Fourier Transform Infrared Spectrometry for Prediction of Kerosene
Properties", S.
Garrigues et al., Anal. Chim. Acta., 317 (1-3)95-105 (1995) Chemical Abstracts
ABSTR Nr. 92150 V124 N. 8 ISSN 0009-2258 ein.
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Es
sind mehrere Artikel über
die thermische Diffusion spezieller Materialien geschrieben worden,
wie von Restschmierstoffmaterialien (The Composition and Properties
of Oil Fractions in Heavy Crudes from the Persian Deposits of Tartarstan,
Petrova et al., Russian Academy of Science, Kazan Branch, Institute
of Organic & Physical
Chemistry, Khimiya i Tekhnologiya Topliv I Masel N. 5 33-35 (1995)
ISSN 0023-1169); MS-8 Ölen (Oxidation
Tendency of Fractions from the thermal diffusion separation of white
oil, A. K. Klimov et al., Neftepererab, Neftekhim (Moskau)(1979),
(1), 23-5 CODEN:NNNSAF; ISSN 028-1190: entparaffiniertem Schweröl, raffiniertem
Neutral II und hydrofiniertem Neutral III (Properties of Lubricating
oils produced by thermal diffusion, Christakudis et al., Schmierstoffe
Schmierungstech. (1969), Nr. 35, 32-41, CODEN:SSWTBI; und Erdölschmieröle (Composition
and oxidation of petroleum fractions, G. E. Cranton, Thermochim
Acta (1976), 14(1-2), 201-8 CODEN:THACAS.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines
Schmierbasismaterials mit einer gewünschten vorgewählten Oxidationsbeständigkeit,
bei dem
- (a) Kohlenwasserstoffwachs hydroisomerisiert
wird, um Schmierbasismaterial zu erhalten,
- (b) das durch die Hydroisomerisierung des Kohlenwasserstoffwachses
hergestellte Schmierbasismaterial innerhalb der Frequenz von 4600
bis 3500 cm–1 und/oder
1300 bis 600 cm–1 bestrahlt wird,
- (c) das Absorptionsspektrum des Schmierbasismaterials innerhalb
des Frequenzbereichs von Stufe (b) mittels FT-IR gemessen wird,
- (d) das Absorptionsspektrum in eine Zahl umgewandelt wird, die
für den
Viskositätsindex
des Schmierbasismaterials von Stufe (a) repräsentativ ist,
- (e) der in Stufe (c) produzierte Viskositätsindex mit einem vorgewählten Viskositätsindex
verglichen wird, der mit einer vorgewählten gewünschten Oxidationsstabilität des Schmierbasismaterials
von Stufe (a) korreliert, und dann
- (f) die Hydroisomerisierung des Kohlenwasserstoffwachses modifiziert
wird, um die Produktion des Schmierbasismaterials mit der vorgewählten erwünschten
Oxidationsstabilität
von Stufe (e) zu erhöhen.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die
Anmelder haben gefunden, dass es eine spezielle verzweigte Kohlenwasserstoffmischung
mit einem Verzweigungsgrad gibt, der in hohem Maße verbesserte Oxidationsstabilität eines
hydroumgewandelten kohlenwasserstoffartigen Einsatzmaterials gewährleistet.
Es kann ein in hohem Maße
verbessertes Produkt aus einem fraktionierten hydroisomerisierten
Kohlenwasserstoffeinsatzmaterial erhalten werden, beispielsweise
einem hydroisomerisierten Fischer-Tropsch-Wachs.
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Die
vorliegende Erfindung beschreibt ein Verfahren zur Verbesserung
der Oxidationsstabilität
von Schmierbasisölen,
die aus hydroisomerisierten Kohlenwasserstoffwachsen hergestellt
sind. Die Basisöle
werden vorzugsweise von einem synthetischen Wachs abgeleitet, das
unter Verwendung eines Fischer-Tropsch-(FT)-Verfahrens aus einem
von Methan abgeleiteten Syngas produziert worden ist.
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Die
Anmelder haben beobachtet, dass eine spezielle Fraktion der 700°F+ (371,1°C+)-Fraktion
eines hydroisomerisierten FT-Wachses mit einem definierten Verzweigungsgrad
oxidationsstabiler als Komponenten mit höheren und niedrigeren Verzweigungsgraden
ist. Das Kombinieren dieser Feststellung mit FT-IR und Chemometrie
ermöglicht
dem versierten Fachmann dann die Steuerung der Isomerisierung, um
die Ausbeute an Komponente mit der günstigsten Oxidationsstabilität zu erhöhen.
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Zur
Durchführung
des Verfahrens der vorliegenden Erfindung ist es lediglich erforderlich,
dass ein angestrebter oder erwünschter
Viskositätsindex
bekannt ist. Dies ist der erfindungsgemäße vorgewählte VI. Der angestrebte oder
gewünschte
VI kann nach jedem Mittel bestimmt werden, das dem versierten Fachmann
bekannt ist. Der angestrebte oder gewünschte VI wird vorzugsweise
mittels Verfahren, die dem versierten Fachmann bekannt sind, mit
einer angestrebten oder erwünschten
Oxidationsstabilität
korreliert. Diese angestrebte oder erwünschte Oxidationsstabilität ist dann
die vorgewählte
Oxidationsstabilität
der vorliegenden Erfindung. Nachdem ein angestrebter VI bekannt
ist, der mit einer angestrebten Oxidationsstabilität korreliert,
wird das Verfahren durchgeführt.
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Die
Anmelder trennten die 700°F+
(371,1°C+)-Fraktion
eines hydroisomerisierten FT-Wachses unter Verwendung der thermischen
Diffusionstrenntechnik ab, das Kohlenwasserstoffe als Funktion der
Struktur oder Molekülform
trennt. Demzufolge wird eine Mischung von Kohlenwasserstoffen, die
im Bereich von n-Paraffinen
bis zu hoch verzweigten Paraffinen liegen, so getrennt, dass die
n-Paraffine zuerst eluiert werden, während die am höchsten verzweigten
zuletzt eluiert werden. Die Verzweigung steigt an, wenn man zu den höheren Ports
weitergeht. Ein Fachmann würde
erwarten, dass die am geringsten verzweigten Paraffine, jene mit
dem höchsten
VI, die größte Oxidationsstabilität zeigen
würden.
Somit würden
die am geringsten verzweigten Paraffine zur Verwendung als Basismaterialien
ausgewählt.
Die Anmelder haben gefunden, dass dies nicht zutrifft. Die Anmelder
nehmen an, dass ein spezielles Niveau oder eine spezielle Mischung
von Verzweigung das Oxidationsniveau verzögern kann, indem die Fähigkeit
der Hydroperoxide zur Umsetzung mit anderen reaktiven Wasserstoffen
durch sterische Blockierung gestört
wird. Daher wird die statistische Verzweigung ausgeglichen, die
zu tertiären
Wasserstoffen führt,
die in einer Oxidationsumgebung reaktiver sind. Dies ist unerwartet
und war zuvor nicht bekannt. Obwohl thermische Diffusion zur Trennung
der Fraktionen des hydroisomerisierten Wachses verwendet wurde,
kann jedes Trennverfahren auf Basis der Molekülform verwendet werden.
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Durch
Messen von VI und Oxidationsstabilität unter Verwendung bekannter
Techniken von jeder der Fraktionen, die durch die thermische Diffusion
produziert sind, waren die Anmelder in der Lage, eine Fraktion zu
identifizieren, die mindestens 50% einer Mischung verzweigter Paraffine
umfasst, wobei diese Paraffine Paraffine mit einer Kohlenstoffkettenlänge von
etwa C20 bis C40 mit
einem Molekulargewicht im Bereich von etwa 280 bis etwa 562 und
einem Siedebereich von etwa 650°F
(343,3°C)
bis etwa 1050°F
(565,6°C)
sind, und wobei die verzweigten Paraffine bis zu 4 Methylverzweigungen
enthalten, und wobei der freie Kohlenstoffindex der verzweigten
Paraffine mindestens etwa 3 beträgt.
Diese spezielle Fraktion hat eine höhere Oxidationsstabilität als die
anderen abgetrennten Fraktionen. Die Fraktion hat vorzugsweise auch
eine Anzahl seitenständiger
Kohlenstoffatome von etwa 4 oder weniger. Die Anzahl der seitenständigen Kohlenstoffatome
ist definiert als die Anzahl der Alkylgruppen an den ε(+)-Kohlenstoffatomen.
Seitenständige
Kohlenstoffatome sind somit in der Mitte der Kohlenstoffkette mindestens ε(+) Kohlenstoffatome
von jedem Ende der Kette entfernt vorhanden. Bei bekanntem VI dieses
Materials sind die Anmelder dann in der Lage, FT-IR und Chemometrie
einzusetzen, um den VI des aus der Hydroisomerisierung eines Fischer-Tropsch-Wachses produzierten
Stroms zu messen, diesen gemessenen VI mit dem angestrebten oder
erwünschten
VI zu vergleichen, der der obigen Fraktion entspricht, und das Hydroisomerisierungsverfahren
zu modifizieren, um die Konzentration der verzweigten Paraffinmischung,
die dem angestrebten VI entspricht, und somit die gewünschte Oxidationsstabilität zu erhöhen. Modifizierung
der Molekülstruktur
des aus dem Kohlenwasserstoffwachs produzierten Wachsisomerisats durch
Modifizierung der Hydroisomerisierung ermöglicht dem versierten Fachmann
somit die Herstellung eines Produkts mit angestrebtem VI und angestrebter
Oxidationsstabilität.
Obwohl die Anwender den VI des hydroisomerisierten Wachses mit der
Fraktion mit den obigen Charakteristika verglichen haben, kann das
vorliegende Verfahren verwendet werden, um die Konzentration von
Produkt mit jedem gegebenen VI zu erhöhen. Es ist lediglich erforderlich,
dass ein erwünschter
oder angestrebter VI zum Vergleich zur Verfügung steht. Der gewünschte oder
angestrebte VI kann einer beliebigen gesuchten Oxidationsstabilität entsprechen.
Der VI entspricht vorzugsweise einer verbesserten Oxidationsstabilität.
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Das
Basismaterial, das die Anmelder herstellen wollten, hat einen "Freien Kohlenstoffindex" (oder FCI) von mindestens
etwa 3. Der Begriff "Freier
Kohlenstoffindex" ist
ein Maß für die Anzahl
der Kohlenstoffatome in einem Isoparaffin, die sich mindestens 4
Kohlenstoffatome von einem endständigen
Kohlenstoff und mehr als 3 Kohlenstoffatome von einer Seitenkette
entfernt befinden. Der FCI eines Isoparaffins kann bestimmt werden,
indem der Prozentsatz der Methylengruppen in einer Isoparaffinprobe
unter Verwendung von 13C-NMR (400 Megahertz)
gemessen wird, die resultierenden Prozentsätze mit der berechneten durchschnittlichen
Kohlenstoffzahl der Probe multipliziert werden, welche durch ASTM
Testverfahren 2502 bestimmt wurde, und durch 100 geteilt wird.
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Der
FCI wird ferner wie folgt erklärt.
Das Basismaterial wird mittels 13C-NMR unter
Verwendung eines 400 MHz Spektrometers analysiert. Alle n-Paraffine
mit Kohlenstoffzahlen größer als
C9 haben nur fünf nicht-äquivalente NMR-Adsorptionen,
die den endständigen
Methylkohlenstoffatomen (α),
Methylenen der zweiten, dritten und vierten Positionen von den Molekülenden (β, γ beziehungsweise δ) und den
anderen Kohlenstoffatomen entlang des Grundgerüsts entsprechen, die eine gemeinsame
chemische Verschiebung (ε)
haben. Die Intensitäten
von α, β, γ und δ sind gleich,
und die Intensität
des ε hängt von
der Länge
des Moleküls ab.
In ähnlicher
Weise haben die Seitenverzweigungen des Grundgerüsts eines Isoparaffins unverwechselbare
chemische Verschiebungen, und die Anwesenheit einer Seitenkette
führt zu
einer unverwechselbaren Verschiebung am tertiären Kohlenstoffatom (Verzweigungspunkt)
des Grundgerüsts,
an dem sie verankert ist. Sie stört
zudem auch die chemischen Stellen innerhalb von drei Kohlenstoffatomen
von diesem Verzweigungspunkt entfernt und verleiht unverwechselbare
chemische Verschiebungen (α', β' und γ').
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Der
freie Kohlenstoffindex (FCI) ist dann der Prozentsatz der ε Methylene,
gemessen von den gesamten Kohlenstoffspezies in den 13C-NMR-Spektren
des Basismaterials, geteilt durch die durchschnittliche Kohlenstoffzahl
des Basismaterials, berechnet aus ASTM Verfahren 2505, geteilt durch
100.
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Der
versierte Fachmann kann, falls erwünscht, ermitteln, welche Fraktionen
einen zu einem gegebenen PAO-Öl äquivalenten
VI und äquivalente
Oxidationsstabilität
haben, das Verfahren durchführen
und ein Schmieröl
aus einem Fischer-Tropsch-Wachs herstellen, das das gegebene PAO
ersetzen kann. Das hergestellte Öl
verhält
sich dann in allen Leistungsbereichen einschließlich der Oxidationsstabilität des Basisöls äquivalent.
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Obwohl
sich die obige Erörterung
und die folgende Erörterung
im Kontext von Fischer-Tropsch-Wachsen bewegen, können Fachleute
leicht erkennen, dass sich das vorliegende Verfahren mit beliebigen
Wachsisomerisierungsverfahren vergleichen lässt. Es ist lediglich erforderlich,
dass ein erwünschter
VI bekannt ist oder ermittelt wird.
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Die
in der vorliegenden Erfindung verwendbaren hydroisomerisierten Wachse
können
ihren Ursprung aus einer beliebigen Anzahl von Quellen einschließlich Erdölraffinaten
haben. Es können
synthetische Wachse aus Fischer-Tropsch-Verfahren ver wendet werden,
ebenso wie Wachse, die aus dem Lösungsmittel- oder Selbstkühlungsentparaffinieren
konventioneller Kohlenwasserstofföle erhalten werden, oder Mischungen
dieser Wachse. Wachse aus dem Entparaffinieren konventioneller Kohlenwasserstofföle, üblicherweise
als Rohparaffine bezeichnet, können
auch verwendet werden.
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Obwohl
die Wachse durch konventionelle Verfahren des Standes der Technik
hydroisomerisiert werden können,
wird die Hydroisomerisierung in der Regel über einem Katalysator durchgeführt, der
eine Hydriermetallkomponente enthält, in der Regel eine aus der
Gruppe IV oder Gruppe VIII des Periodensystems oder Mischungen davon.
Die Reaktion wird unter Bedingungen der Temperatur zwischen 500
und 750°F
(260 bis 399°C)
(vorzugsweise 570 bis 680°F
(299 bis 360°C))
und Drücken
von 500 bis 3000 psi H2 (3448 bis 20685 kPa)
(vorzugsweise 500 bis 1500 psi H2, 3448
bis 10342 kPa)), bei Wasserstoffgasraten von 1000 bis 10 000 SCF/bbl
(180 m3/m3 bis 1800
m3/m3) und Raumgeschwindigkeiten
im Bereich von 0,1 bis 10 V/V/h, vorzugsweise 0,5 bis 2 V/V/h durchgeführt.
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Nach
der Hydroisomerisierung kann das Isomerisat hydriert werden, um
das Öl
zu stabilisieren und restliche Aromaten zu entfernen. Das resultierende
Produkt kann dann zu Schmierstoffen und Brennstoffen fraktioniert
werden. In der Regel liegt der Anfangssiedepunkt der Schmierstofffraktion
im Bereich von 650°F bis
700°F (343,3°C bis 371°C) oder höher. Die
Schmierstofffraktion ist es, die erfindungsgemäß verwendet und bestrahlt wird.
Für Fischer-Tropsch-Wachse
wird in der Regel die 700°F+
(371°C+)-Fraktion
verwendet.
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Die
hier verwendeten chemometrischen Techniken sind dem versierten Fachmann
bekannt und sind lediglich mathematische Manipulationen zur Umwandlung
eines Absorptionsspektrums in eine Zahl, die für den VI repräsentativ
ist. Beispielsweise können
multivariante partielle kleinste Quadrate (PLS), multivariante Hauptkomponentenregression
(PCR), erste Ableitung ohne Grundlinienkorrektur, Mittelwertzentrieren,
usw. verwendet werden. PLS und PCR sind bevorzugt.
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Obwohl
thermische Diffusion verwendet wurde, um das hydroisomerisierte
Wachs in Fraktionen zu trennen, kann jede beliebige auf Basis von
Molekülstruktur
trennende Technik verwendet werden, die dem versierten Fachmann
bekannt ist.
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Das
Verfahren zur Überwachung
der thermischen Diffusionsfraktionen auf Oxidationsstabilität kann jedes
Verfahren sein, das Fachleuten bekannt ist. Beispielsweise kann
die Messung der Oxidationsinduktionszeit unter Verwendung von Hochdruck-Differentialscanningkalorimetrie
verwendet werden. In ähnlicher
Weise können
NMR-Techniken zur Bestimmung der Molekülstruktur der Fraktionen verwendet
werden.
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Nachdem
bestimmt worden ist, welche Schnitte des thermisch diffundierten
Einsatzmaterialstroms die günstigste
Oxidationsstabilität
oder jede erwünschte
Oxidationsstabilität
haben, werden dann die entsprechenden VIs ermittelt. Es ist dann
möglich,
FT-IR-Techniken zur genauen Messung des VIs dieser speziellen Schnitte
zu verwenden und dann die entsprechende Oxidationsstabilität vorherzusagen,
die diese Schnitte haben werden. Es wird unter Verwendung dieser
Informationen dann möglich,
On-Line oder in der Leitung das Hydroisomerisierungsverfahren zu überwachen,
das den Fischer-Tropsch-Einsatzmaterialstrom produziert, die Verfahrensbedingungen
zu ändern,
um die FT-IR-Spektren der günstigsten
Schnitte zu erhalten, und dadurch selektiv Schmierstoffe mit verbesserter
Oxidationsstabilität
zu produzieren. Es liegt innerhalb des Wissens des Standes der Technik,
die Verfahrensbedingungen zu modifizieren, um die FT-IR-Spektren
zu erhalten, die dem erwünschten
Produkt entsprechen.
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Der
Wellenlängenbereich
für die
Bestrahlung des Isomerisats kann in einem von zwei Bereichen durchgeführt werden.
Der erste Bereich ist 4600 bis 3500, vorzugsweise 4600 bis 3950,
und der zweite Bereich ist 1300 bis 600, vorzugsweise 850 bis 650
cm–1.
Es wird vorzugsweise eine Kombination der beiden Wellenlängenbereiche
verwendet.
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Die
folgenden Beispiele dienen nur der Illustration und sind in keinerlei
Weise als einschränkend
gedacht.
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BEISPIEL 1
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Eine
Probe Fischer-Tropsch-Wachs wurde Hydroisomerisierung unter Hydroumwandlungsbedingungen
unterzogen, die ausreichten, um etwa 50% Umwandlung des 700°F+ (371°C+) Wachses
in hochwertige Flüssigtreibstoffe
herbeizuführen,
die unterhalb 700°F
(371°C)
sieden. Das resultierende 700°F+
(371°C+)-Hydroisomerisat
wurde dann in eine 700 bis 950°F
(371°C+
bis 510°C)-Fraktion fraktioniert.
Diese Fraktion wurde unter Verwendung von thermischer Diffusion
in 10 Schnitte (P1 bis P10) getrennt. Das Einsatzmaterial und die Schnitte
wurden unter Verwendung von Hochdruck-Differentialscanningkalorimetrie
(HPDSC) bewertet, um ihre Oxidationsstabilitäten zu messen. Jede Probe wurde
mit einer konstanten Menge Dioctyldiphenylamin-Antioxidans gemischt.
Die Konzentration des Antioxidans betrug 0,5 Gew.-%, bezogen auf
das Basisöl
in jedem Fall. Die Proben wurden in offenen Aluminiumpfannen unter
200 psi (1379 kPa) O2 bei konstanter Temperatur bewertet,
und die Stabilität
wurde durch die Oxidationsinduktionszeit (OIT) in Minuten gemessen.
Je länger
die OIT für
einen Schnitt bei einer festgelegten Temperatur ist, um so stabiler
ist dieser thermische Diffusionsschnitt des Schmierstoffs. Jeder
thermische Diffusionsschnitt wurde bei 170, 180 und 190°C bewertet.
Die relative Stabilität
wird bestimmt, indem OITs bei einer festgelegten Temperatur verglichen
werden. Die Stabilität der
Schnitte war nicht gleich und zeigte zwischen den Ports 2 und 6
einen Anstieg, gefolgt von einer stetigen Abnahme danach.
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Die
Ergebnisse sind in Tabelle I gezeigt.
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FT-IR-Spektren,
die für
6 der thermischen Diffusionsschnitte aufgezeichnet wurden, die den
Bereich der Viskositäts-
und Viskositätsindexwerte
(P1, P3, P5, P7, P9 und P10, P = Port) umfassen, können zur
Vorhersage der Viskosität
und der Viskositätsindizes
verwendet werden. Spektren wurden unter Verwendung einer Standard-Flüssigkeits-IR-Zelle
mit 1,0 mm Weglänge
aufgezeichnet, die mit einem KBr-Fenster ausgestattet war. Spektren
wurden bei beiden Proben und dem Hintergrund unter Verwendung von
100 Scans mit 2 cm–1 Auflösung erhalten.
Es wurde eine chemometrische Methode der multivarianten partiellen
kleinsten Quadrate verwendet, um eine Kalibrierung zu erzeugen,
die Viskosität
und Viskositätsindex
mit hohem Genauigkeitsgrad vorhersagen konnte. Es wurde gefunden,
dass die Spektralbereiche, die die beste Anpassung für diese
Analyse lieferten, 4600 bis 3950 cm–1 und
850 bis 650 cm–1 waren. Diese Bereiche
zeigten Merkmale von sowohl Methylen- als auch Methylgruppen, die
in Übereinstimmung
damit sind, dass der Verzweigungsgrad ein wichtiger Faktor ist.
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Tabellen
II bis IV zeigen die Viskosität
bei 40 und 100°C,
Viskositätsindex,
Anzahl der verwendeten chemometrischen Faktoren und Korrelationskoeffizienten
und quadratische Regelabweichung (RMSD) für zwei unterschiedliche Vorhersagen
von Viskosität
und VI-Selbstvorhersage, d. h. die vorhergesagte Probe war Teil
des Kalibrierungssets, und Vorhersage mit einer Auslassung, d. h.
vorhergesagte Probe gehörte
nicht zu dem Kalibrierungsset (dies wird als ein besseres Maß für die Fähigkeit
der Modellvorhersage für
echte unbekannte Proben angesehen).
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Tabelle
II FT-IR-Vorhersagen
der Viskosität
bei 40°C,
3 verwendete Faktoren
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Tabelle
III FT-IR-chemometrische
Vorhersagen der Viskosität
bei 100°C
3 verwendete Faktoren
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Tabelle
IV FT-IR-chemometrische
Vorhersagen des Viskositätsindex,
1 verwendeter Faktor
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Weil
die Viskositäten
und der VI der thermischen Diffusionsschnitte auf Basis der FT-IR-Daten
vorhergesagt werden können,
können
die Oxidationsstabilitäten
auch vorhergesagt werden, da beide eine Funktion der Verzweigung
der 700°F+
(371°C+)
LUBE-X-Fraktion sind. Bei Herstellungsfahren, bei denen die Temperatur
und Raumgeschwindigkeit des Einsatzmaterials über dem Katalysator steuerbar
sind, kann FT-IR als On-line-Analytikum
oder Analytikum in der Leitung verwendet werden, um den Gehalt des
Einsatzmaterialstroms zu maximieren, der die Spektraleigenschaften
hat, die der Verzweigung ent sprechen, die für die hervorragende Oxidationsstabilität verantwortlich
ist.
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Die
folgenden Tabellen zeigen die Viskosität bei 40°C, 100°C, den Viskositätsindex,
die Anzahl der verwendeten chemometrischen Faktoren und Korrelationskoeffizienten
und RMSD für
zwei unterschiedliche Vorhersagen der Viskosität und VI-Selbstvorhersage (d. h. die vorhergesagte
Probe war Teil des Kalibrierungssets) und Vorhersage mit einer Auslassung,
(d. h. vorhergesagte Probe gehörte
nicht zu dem Kalibrierungsset) (dies wird als ein besseres Maß für die Fähigkeit
der Modellvorhersage für
echte unbekannte Proben angesehen).
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Chemometrische
multivariante Methoden [partielle kleinste Quadrate und Hauptkomponentenregression]
wurden verwendet, um eine Kalibrierung zu erzeugen, die Viskosität und Viskositätsindex
mit hohem Genauigkeitsgrad vorhersagen konnte. Verschiedene Bereiche
des Spektrums wurden verwendet, die Merkmale von sowohl Methylen-
als auch Methylgruppen zeigten. Zu der Vorverarbeitung gehörten Mittelwertzentrierung und
Grundlinienkorrektur. Nachfolgend werden Selbstvorhersage (d. h.
vorhergesagte Probe war Teil des Kalibrierungssets) und erhaltener
Korrelationskoeffizient (r2) tabelliert.
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Die
Verwendung anderer Unterbereiche innerhalb von 4600 bis 3510 cm–1 führt zu Korrelationskoeffizienten
von ähnlicher
Größenordnung.
Die Grundlinienkorrektur ergab bessere Korrelationskoeffizienten
als die Verwendung von Mittelwertzentrieren und erster Ableitung
(ohne Grundlinienkorrektur) als Vorverarbeitung.
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Die
Verwendung der Kombination zweier Bereiche (einer aus 4600 bis 3510
cm–1 und
der andere aus dem Bereich 1360 bis 650 cm–1)
führte
zu erheblich verbesserter Korrelation, wie nachfolgend gezeigt.
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