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Die
vorliegende Erfindung betrifft das Gebiet des digitalen Broadcasting
bzw. des digitalen Rundsendens und im Besonderen das Einfügen digitaler Videoströme in andere
digitale Videoströme.
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Das
digitale Fernsehen umfasst das Erzeugen und Speichern enormer Datenmengen.
An diesen Daten können
digitale Komprimierungstechniken angewandt werden, um die erforderlichen
Datenvolumina für
die Übertragung
und Speicherung zu verringern. Eine auf dem Gebiet übliche Komprimierungstechnik
ist MPEG-2. Bei MPEG-2 werden Videodaten komprimiert, indem inhärente Redundanzen
in vielen Arten bzw. Typen von Bild- oder Videofolgen bzw. -sequenzen
entfernt bzw. reduziert werden. MPEG-2 verwendet drei verschiedene
Frame-Typen, wodurch eine
Minimierung der Redundanz ermöglicht
wird. Die drei Frame-Typen sind als I-Frames, B-Frames und P-Frames
bekannt.
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I-Frames
enthalten Informationen, welche die vollständige Wiederherstellung von
Frames lediglich aus den Daten ermöglichen, die sich in dem I-Frame
befinden. P-Frames verwenden einen einzelnen, bereits rekonstruierten
Frame als Basis für Berechnungen
zur zeitlichen Prädiktion.
P-Frames basieren Ihre Prädiktionen
an dem naheliegendsten I- oder P-Frame,
wobei dies als Vorwärtsprädiktion bekannt
ist. B-Frames verwenden eine bidirektionale interpolierte Bewegungsprädiktion,
die einem Decodierer die Rekonstruktion eines Frames ermöglicht, der
sich zwischen zwei rekonstruierten Anzeige-Frames befindet. B-Frames
verwenden für
ihre Prädiktionen
sowohl Frames aus der Vergangenheit als auch aus der Zukunft und
setzen mehr als zwei Frames der Videospeicherung voraus. MPEG-2-Videoströme bestehen
aus einer Sequenz bzw. einer Folge von I-, P- und B-Frames, welche
die Videosequenz beschreiben.
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Die
Dekomprimierung und Anzeige von MPEG-2-komprimierten Videoströmen kann
somit sowohl auf Frames aus der Vergangenheit als auch auf Frames
aus der Zukunft basieren. In Anbetracht der Eigenschaften komprimierter
Videoströme
werden bestimmte Funktionen problematisch, wie etwa das Bearbeiten
und das Einfügen
von Bitströmen. Wenn
eine komprimierte Videosequenz an einem beliebigen zeitlichen Punkt
geschnitten wird, ist es wahrscheinlich, dass der Frame unmittelbar
vor dem Schnitt von Informationen abhängig ist, die sich in folgenden
Frames befinden, um den Decodierungsvorgang abschließen zu können. Wenn
eine Videosequenz in einen Videostrom eingefügt wird, ist es ferner ebenfalls
wahrscheinlich, dass die ersten Frames in der Videosequenz auf.
vorherigen Frames basieren, die nicht mehr existieren.
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Wenn
ein für
den Decodierungsprozess erforderliche Frame fehlt, wie etwa ein
vorheriger oder ein zukünftiger
Frame, so führt
dies zu einem vorübergehenden
Zusammenbruch des Decodierungsprozesses, bis der nächste I-Frame
empfangen wird. Dies führt
zu einer vorübergehenden
Reduzierung der Güte
bzw. der Qualität
des decodierten Bilds.
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Das
Problem entsteht somit dann, wenn auf den Frame präzise Bearbeitung
und Einfügung
komprimierter Videoströme
erforderlich ist.
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Wee
S.J. et al. offenbaren in "Splicing
MPEG video streams in the compressed domain", IEEE Workshop on Multimedia Signal
Processing, Proceedings of Signal Processing Society Workshop on
Multimedia Signal Processing, 23. Juni 1997, Seiten 225-230, XP000957700,
ein Verfahren unter Verwendung einer teilweisen Decodierung und
erneuten Codierung von MPEG-Frames zur Veränderung des Frame-Typs, so
dass die gespleisste Sequenz decodierbar ist. Diese Referenz betrifft
somit den Betrieb im decodierten Bereich.
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Das
U.S. Patent US-A-5.602.592 offenbart den Betrieb in dem komprimierten
Bereich und unter Verwendung einer Decodierung sowie einer erneuten Decodierung.
In diesem Bezugsdokument wird die Abhängigkeit von vorhergehenden
oder folgenden Frames oberhalb des Spleißpunktes nicht anerkannt, und
somit wird die Sequenz nicht geändert,
um eine etwaige derartige Abhängigkeit
zu entfernen.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
und eine Vorrichtung zu einer Frame-genauen Bearbeitung und Einfügung komprimierter
Videoströme
vorzusehen.
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Vorgesehen
ist gemäß einem
Aspekt der vorliegenden Erfindung ein Verfahren gemäß dem gegenständlichen
Anspruch 1.
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Vorgesehen
ist gemäß einem
zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung eine Vorrichtung gemäß dem gegenständlichen
Anspruch 3.
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Die
vorliegende Erfindung wird nachstehend anhand von Beispielen in
Bezug auf die Abbildungen der Zeichnungen beschrieben. In den Zeichnungen zeigen:
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1 ein
Diagramm mit einer Übersicht über das
Broadcasting-System gemäß der vorliegenden Erfindung;
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2 ein
Diagramm einer kennzeichnenden Frame-Sequenz in der Reihenfolge
der Anzeige von MPEG-2-Video-Frames;
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3 ein
Diagramm des Effekts einer herkömmlichen
B-Frame-Neuanordnung
zur Übermittlung;
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4 ein
Diagramm einer Videosequenz, wobei der Einfügepunkt auf einen geraden Frame fällt;
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5 ein
Diagramm einer Videosequenz, wobei der Einfügepunkt auf einen ungeraden
Frame fällt;
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6 ein
Diagramm einer Modifikation der Videosequenz aus 5;
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7 ein
Diagramm einer Modifikation der Videosequenz aus 6;
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8 ein
Diagramm einer Modifikation der Videosequenz aus 7;
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9 ein
Diagramm der bevorzugten Modifikationen einer Videosequenz; und
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10 ein
Diagramm eines Ausführungsbeispiels
der vorliegenden Erfindung.
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Die
Abbildung aus 1 zeigt ein Diagramm eines Broadcasting-Systems
gemäß der vorliegenden
Erfindung. Eine nationale Sendung 100 wird durch einen
Codierer 101 codiert, der die Eingangsdaten in einen komprimierten
oder codierten digitalen Bitstrom 108 komprimiert. Ein
Schalter 104 wird in dem vorliegenden Beispiel dazu verwendet,
regionale Werbung aus einer Datenbank 103 in den nationalen
Sendestrom 108 einzufügen.
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Eine
Mehrzahl weiterer Codierer, von denen einer unter 102 dargestellt
ist, codieren ferner andere Eingangssignale in komprimierte digitale
Bitströme. Jeder
der codierten Bitströme
wird in einen Multiplexer 105 eingegeben, der jeden einzelnen
Bitstrom multiplexiert, so dass ein einziger multiplexierter Bitstrom
erzeugt wird, der zur Übermittlung über ein Übertragungsnetz 106 bereit
ist. Bei dem Übertragungsnetz
kann es sich um ein Satelliten-, Kabel-, Mikrowellen-, terrestrisches
oder anderes Übertragungsnetz
handeln. Der übertragene
Bitstrom kann von einem entsprechenden Decodierer empfangen werden,
von denen einer unter 107 dargestellt ist.
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Ein
MPEG-Datenstrom umfasst eine ununterbrochene Reihe codierter Frames,
welche I-, B- und P-Frames aufweisen. Wie dies bereits vorstehend
im Text beschrieben worden ist, sind viele der Frames in dem Datenstrom
in kritischer Weise von ihren Vorgängern oder Nachkommen abhängig, und zwar
aufgrund der Nutzung sowohl der Vorwärts- als auch der Rückwärtsprädiktion.
Für die
Codierung eines Datenstroms gibt es zahlreiche Möglichkeiten, und wobei es sich
bei 'Single B Frame' und 'Double B Frame' um zwei übliche Formate
handelt. Diese Formate betreffen die Anordnung der verschiedenen
Arten von Frames in einer Frame-Sequenz. Eine Frame-Sequenz ist
in eine als eine Gruppe von Bildern bekannte Einheit gruppiert,
die für
gewöhnlich
auf Englisch als GOP abgekürzt
wird. Die Anzahl der Frames in einer GOP, die als GOP-Länge bekannt
ist, variiert gemäß dem Codierungsformat,
das von einem Codierer verwendet wird.
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Bei
der Single B Frame Codierung wird eine wie folgt lautende Frame-Sequenz
erzeugt: "IBPBPBPB...". Nach einem ersten
I-Frame folgt eine
Folge alternierender B-Frames und P-Frames. Die Single B Frame Codierung
wird eher für
die Fernsehnorm PAL verwendet, wobei für gewöhnlich eine GOP-Länge von
12 Frames zum Einsatz kommt.
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Bei
der Double B Frame Codierung wird eine wie folgt lautende Frame-Sequenz
erzeugt: "IBBPBBPBB...". nach einem ersten
I-Frame folgt eine Folge
von zwei B-Frames und einem P-Frame. Die Double B Frame Codierung
wird eher für
die Fernsehnorm NTSC verwendet, wobei für gewöhnlich eine GOP-Länge von
15 Frames zum Einsatz kommt.
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Die
Art der Codierung kann an dem Codierer gemäß den Anforderungen des Senders
ausgewählt werden.
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In
folgendem Bezug auf die Abbildung aus 2 ist darin
eine kennzeichnende Frame-Sequenz von Single B Frame codierten Video-Frames
abgebildet. Die Frame-Sequenz umfasst eine Mehrzahl verschiedener
I-Frames, P-Frames und B-Frames. Die in den Diagrammen dargestellten
Buchstaben bezeichnen die Art des Frames. I für einen I-Frame, P für einen
P-Frame und B für
einen B-Frame. Die tiefgestellten Ziffern bezeichnen den zeitlichen
Bezug, wodurch die Reihenfolge angezeigt wird, in der die Frames
durch den Decodierer angezeigt werden. Der Begriff "EINgangspunkt" wird zur Bezeichnung
des ersten Frames einer Videosequenz verwendet, und "AUSgangspunkt" wird zur Bezeichnung
des letzten Frames einer Sequenz verwendet, die in einen vorhandenen
Datenstrom eingefügt
wird. Die Folge von Frames zwischen dem "EINgangspunkt" und dem "AUSgangspunkt" wird als eine Videosequenz bezeichnet.
Diese Bezeichnung wird in der gesamten Beschreibung verwendet.
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Die
Abbildung aus 3 zeigt, wie eine Frame-Sequenz
für die Übertragung
neu angeordnet wird. Diese umfasst für gewöhnlich das Austauschen jedes
B-Frames durch den nächsten
Frame in der Sequenz. Dies gewährleistet,
dass der Decodierer die Frames in der richtigen Reihenfolge zur
Decodierung sowie für
die erforderlichen Prädiktionen
empfängt.
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Zum
Einfügen
einer Videosequenz in einen vorhandenen Datenstrom ist für die Videosequenz eine
Modifikation nach dem "EINgangspunkt" und potenziell vor
dem "AUSgangspunkt" erforderlich, um sicherzustellen,
dass die Einfügung
nahtlos oder nahezu nahtlos erfolgt, d.h. dass die Einfügung für den Betrachter
nicht erkennbar ist.
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In
Bezug auf den "EINgangspunkt" weisen alle B-Frames
unmittelbar nach dem ersten I-Frame und vor dem ersten P-Frame potenziell
einen Bezug (oder eine Prädiktion
von) zu einem vorherigen P-Frame auf, der nicht mehr existiert,
da dies vor dem "EINgangspunkt" erfolgt und somit
nicht Bestandteil der aktuellen Videosequenz ist.
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Ein "AUSgangspunkt" kann an jeder Stelle
in der GOP auftreten und wahrscheinlich bei einem B- oder P-Frame.
Wenn es sich bei der Dauer der Sequenz um eine ungerade Anzahl von
Frames handelt (bei gerader GOP-Länge und Verwendung einer Single
B Frame Codierung), kann ein Problem auftreten, wobei der letzte
Frame in der Sequenz einen temporalen bzw. zeitlichen Bezug aufweist,
der keine Fortsetzung eines vorherigen zeitlichen Bezugs darstellt. Die
Abbildung aus 5 ist ein Diagramm, das eine Videosequenz
zeigt, bei welcher der "AUSgangspunkt" auf einen Frame
mit ungerader Nummer fällt. In
diesem Beispiel fehlt der Frame-Sequenz der zeitliche Bezug 10,
und dies bewirkt eine Unterbrechung in den zeitlichen Bezügen in der Videosequenz.
Dies bewirkt höchstwahrscheinlich,
dass der Decodierer Frames außerhalb
der Sequenz anzeigt und/oder die Decodierung zurücksetzt, wobei das Anzeigen
der Videosequenz unterbrochen wird. Dieses Problem verschärft sich,
wenn "Double B Frames" eingesetzt werden,
da in diesem Fall zwei zeitliche Bezüge fehlen können.
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Vorgesehen
sind gemäß der vorliegenden Erfindung
eine Lösung
für diese
Probleme sowie eine Vorrichtung und ein Verfahren zum nahtlosen
oder nahezu nahtlosen Einfügen
von Bitströmen
in vorhandene Bitströme.
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Das
Verfahren zum Modifizieren der Bitströme für ein nahtloses oder nahezu
nahtloses Einfügen kann
in zwei separate Prozesse unterteilt werden. Ein Prozess verarbeitet
den Anfang der Sequenz und der zweite Prozess verarbeitet das Ende
der Sequenz.
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Unmittelbar
nach einem "EINgangspunkt" müssen alle
Frames mit einer Abhängigkeit
von anderen Frames, die vor dem "EINgangspunkt" auftreten, modifiziert
werden, um das Einfügen
der Videosequenz in einen vorhandenen Datenstrom zu ermöglichen.
Die einzigen Frames, die von vorherigen Frames abhängig sind,
sind B-Frames, da diese bidirektional prädiziert werden. Daraus folgt,
dass alle B-Frames, die unmittelbar auf den ersten I-Frame folgen
und vor dem nächsten
P-Frame erscheinen, modifiziert werden müssen und entweder entfernt
oder dazu gezwungen werden müssen,
nur Vorwärtsprädiktionen
vorzunehmen.
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Eine
Lösung
ist das Ersetzen etwaiger B-Frames durch Null-B-Frames. Ein Null-Frame beseitigt etwaige
Probleme, die der Abhängigkeit
von anderen Frames zugeordnet sind, indem bewirkt wird, dass der
Decodierer einen Freeze-Frame bzw. ein Festbild oder einen Fade
bzw. eine Überblendung zwischen
benachbarten Frames vornimmt. Ein Null-Frame ist in diesem Sinne
ein Frame, bei dem die Makroblöcke
nicht codiert sind.
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Ein
Null-Frame wird erzeugt, wenn die gesamte elementare Stromsyntax,
die dem Frame zugeordnet ist, durch Nullwerte ersetzt wird, wobei
dies als Stopfen bekannt ist. Zusätzlich zu dem Stopfen wird
zudem eine Mehrzahl von Steuerbytes nach jedem Slice-Header eingefügt. Die
folgenden Parameter werden in dem ersten und dem letzten Makroblock
jedes Slice verwendet, um einen Null-Frame zu erzeugen:
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Nach
dem ersten Makroblock wird macroblock address increment auf den
letzten Makroblock-1 erhöht,
wobei der letzte Makroblock daraufhin ebenso wie die erste codiert
wird.
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Das
Konzept der Null-Frames kann auch auf die P-Frames angewandt werden.
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Das
Ende einer Videosequenz muss möglicherweise
auch verarbeitet werden, um eine nahtlose oder nahezu nahtlose Einfügung in
einen vorhandenen Datenstrom zu ermöglichen. Die folgenden Beispiele
basieren auf einer Single B Frame Codierung mit einer geraden GOP-Länge.
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Die
Abbildung aus 4 veranschaulicht eine Frame-Sequenz
mit einer geraden Anzahl von Frames, wobei es sich bei dem letzten
Frame in der Sequenz um einen B-Frame mit einem zeitlichen Bezug
von 8 handelt. Wie dies ersichtlich ist, weist der vorherige Frame
P9 (ein P-Frame) einen zeitlichen Bezug
von 9 auf und wird somit durch einen Decodierer unmittelbar nach
der Anzeige des B-Frames B8 angezeigt. Die "Ausgangs"-Frames (d.h. Frames, von
denen der B-Frame prädiziert
wird) für
B8 sind P7 und P9, so dass dieser "AUSgangspunkt" vollständig ist, da alle Frame-Abhängigkeiten
innerhalb der Videosequenz liegen, und somit ist keine Nachverarbeitung
erforderlich.
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Im
folgenden Bezug auf die Abbildung aus 5 ist eine
Sequenz mit einer Dauer dargestellt, die eine ungerade Anzahl von
Frames umfasst, wobei es sich bei dem letzten Frame in der Sequenz
um einen P-Frame handelt, der als P11 dargestellt
ist. Der vorherige krame B8 weist einen
zeitlichen Bezug von $ auf und diesem geht ein P-Frame P9 mit einem zeitlichen Bezug von 9 voran.
Der Frame mit einem zeitlichen Bezug von 10 (der nächste B-Frame)
B10 ist nicht mehr in der beschnittenen
Sequenz vorhanden und ist von einem Frame abhängig, der nicht Teil der Videosequenz
ist. Dies sorgt daraufhin für
eine Unterbrechung der zeitlichen Bezüge, wodurch der Decodierungsprozess
wahrscheinlich gestört
werden kann, wobei dies höchstwahrscheinlich
dazu führt, dass
Frames in falscher Anordnung angezeigt werden und/oder zu einem
Zurücksetzen
des Decodierers. Dieser "AUSgangspunkt" ist somit nicht
vollständig
und erfordert eine Nachverarbeitung, um das Einfügen in einen anderen Datenstrom
zu ermöglichen.
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Eine
Lösung
für das
Problem in Bezug auf GOPs mit ungeraden Längen ist das Ändern des P-Frames
in einen Null-P-Frame sowie die Änderung des
zugeordneten zeitlichen Bezugs von 11 in 10. Dies ist in der Abbildung
aus 6 veranschaulicht. Dies führt in der Folge zu einer glatten
bzw. flachen Erhöhung
des zeitlichen Bezugs durch den neuen "AUSgangspunkt". Durch das Ändern des P-Frames in einen
Null-P-Frame wird am Ende der Sequenz und vor dem Beginn einer neuen
Sequenz ein Stillbild bzw. ein Freeze-Frame erzeugt. Diese Methode
ist nur begrenzt erfolgreich, und zwar aufgrund der Tatsache, dass
der neue zeitliche Bezug und der Frame-Typ nicht dem entsprechen,
was von dem Decodierer erwartet wird, und wobei dies dazu führen kann,
dass Frames wiederholt oder in falscher Reihenfolge angezeigt werden.
Ferner bewirkt das Ändern
des P-Frames in einen Null-P-Frame ein Stillbild auf der Basis des
Frames P9, einem Frame, der in der Anzeigereihenfolge
zwei Frames davor liegt.
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Die
Abbildung aus 7 zeigt eine Verbesserung der
vorstehend aufgeführten
Lösung.
Hiermit wird festgestellt, dass der letzte P-Frame in diesem Fall
durch einen Null-B-Frame
ersetzt worden ist, und wobei der zeitliche Bezug erneut verändert wird, diesmal
zu 9. Ferner hat sich der auf den vorherigen P-Frame angewandte
zeitliche Bezug von 9 in 10 geändert.
Dies verbessert die erste Methode, indem der Decodierer "vorgewarnt" wird, zeitliche
Bezüge
von 8 und 9 nach dem P-Frame P10 zu erwarten,
und wobei dies zu einer kontinuierlichen Erhöhung der zeitlichen Bezüge führt.
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Eine
weitere Verbesserung ist in der Abbildung aus 8 dargestellt.
Der "Wechsel" der Frame-Syntax
(d.h. der Wechsel des Frames in einen Null-Framey betrifft das Problem
des in der Abbildung aus 6 erzeugten Freeze-Frames bzw. Festbilds.
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In
der Folge wird auf die. Abbildung aus 9 Bezug
genommen, welche die bevorzugte Lösung gemäß der vorliegenden Erfindung
zeigt, die eine Videosequenz erzeugt, die den besten Kompromiss
sowohl in Bezug auf die angezeigten Bilder als auch der Anordnung
des zeitlichen Bezugs für
den Decodierer darstellt. Die Abbildung aus 9a zeigt eine
Videosequenz vor der Übertragung
mit den zeitlichen Bezügen
in aufsteigender Reihenfolge. Die Abbildung aus 9b zeigt
die Videosequenz nach der erfolgten neuen Anordnung der Frames.
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Die
Abbildung aus 9c zeigt eine Erhöhung des
zeitlichen Bezugs an P9 (dem vorletzten P-Frame
in der Videosequenz) auf 10. Danach wird nach P10 ein
Null-B-Frame eingefügt.
Der Effekt daraus ist es, dass der P-Frame P11 aus
der Sequenz entfernt wird. Daraufhin werden die zeitlichen Bezüge an den
letzten B-Frames
so modifiziert, dass sie eine kontinuierliche Inkrementierung aufweisen.
Die Abbildung aus 9 zeigt, dass die resultierenden angezeigten
Bilder nahezu vollständig
linear folgen und mit einem Fade-Frame bzw. einem Überblendungs-Frame,
der eine Interpolation der Frames 7 und 9 umfasst. Wenn diese Lösung als
Nachverarbeitungsfunktion eingesetzt wird, hat sie die beste Chance,
durch den Decodierer korrekt angezeigt zu werden, und zwar speziell
dann, wenn die Einzelheiten der Implementierung des Decodierers
nicht bekannt sind oder der Decodiererbestand gemischt ist.
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Der
Fachmann auf diesem Gebiet erkennt, dass die vorstehend beschriebenen
Techniken gleichermaßen
mit den relevanten Modifikationen auf andere Formate der Frame-Codierung
angewandt. werden können,
einschließlich
Double B Frames und GOPs mit unterschiedlichen Längen.
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Die
Abbildung aus 10 zeigt ein Diagramm mit einer Übersicht über ein
Ausführungsbeispiel
gemäß der vorliegenden
Erfindung.
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Ein
komprimierter Videostrom wird in einer Speichervorrichtung 1100 gespeichert.
Wie dies vorstehend im Text bereits beschrieben worden ist, können Modifikationen
des gespeicherten Videostroms erforderlich sein, um dessen Einfügung in
einen vorhandenen Videostrom zu ermöglichen. Eine Steuereinrichtung 1101 prüft den Beginn
des Videostroms und das Ende des Videostroms und steuert die Modifikationen,
die erforderlich sind, um etwaige Probleme in Bezug auf die Frame-Sequenz zu "beheben".
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Der
Beginn der Videosequenz kann entweder an einem I-, einem P- oder
einem B-Frame erfolgen, und zwar abhängig von der Position des "EINgangspunkts". Die Steuereinrichtung 1101 prüft den Beginn
der Sequenz und identifiziert etwaige B-Frames, die zwischen dem ersten I-Frame
und vor dem nächsten
P-Frame auftreten. Die Steuereinrichtung bewirkt einen Ersatz dieser
B-Frames durch Null-B-Frames über
einen Schalter 1105. Die Codierung der Null-Frames beseitigt
alle etwaigen Probleme, die den Bezügen auf andere Frames zugeordnet sind,
indem dafür
gesorgt wird, dass der Decodierer einen Freeze-Frame bzw. ein Festbild oder eine Überblendung
bzw. einen Fade zwischen den beiden Sequenzen ausführt.
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Wenn
die Steuereinrichtung 1101 eine Frame-Abhängigkeit
außerhalb
der aktuellen Videosequenz feststellt, fügt sie über einen Schalter 1105 nach
dem vorletzten P-Frame in der Sequenz einen Null-B-Frame ein. Dies
entfernt den letzten P-Frame aus der Sequenz. Die Modifikationseinrichtung 1103 für den zeitlichen
Bezug modifiziert danach den zeitlichen Bezug, wie dies in der Abbildung
aus 9c dargestellt ist. Dies gewährleistet,
dass die zeitlichen Bezüge
eine inkrementale Sequenz bilden, wenn sie durch einen Decodierer
angezeigt werden. Die durch den Schalter 1106 veränderte Sequenz
wird danach in einer Speichervorrichtung 1104 gespeichert.
Das Ergebnis dieses Betriebs ist es, dass der komprimiert Videostrom
jetzt nahtlos oder nahezu nahtlos in einen anderen Videostrom eingefügt werden
kann, der auf die gleiche Art und Weise verarbeitet wird.
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Die
vorliegende Erfindung kann zur Verarbeitung gespeicherter Videosequenzen
verwendet werden, die zum Einfügen
mit einem vorhandenen komprimierten Videostrom bereit sind, wie
dies vorstehend im Text beschrieben worden ist. Alternativ kann die
vorliegende Erfindung an einem Videoeinfügeschalter verwendet werden,
wie etwa dem Schalter 1104 aus 1, der nicht
modifizierte komprimierte Videoströme akzeptieren kann und diese
zum Einfügen
unter Verwendung des Verfahrens gemäß der vorliegenden Erfindung
in Echtzeit vorbereiten würde.
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Im
Besonderen findet die vorliegende Erfindung Anwendung beim Einfügen regionaler
oder nationaler Werbungen in einen vorhandenen bzw. einen bereits
existierenden komprimierten Videostrom. Die vorliegende Erfindung
kann ebenso zum Erzeugen von Sequenzen verwendet werden, die in
einer Endlosschleife ausgeführt
werden.