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Die
Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Anordnung des Rohmaterials
(bzw. Rohstoffs), der Energie und dem Abfallmanagement einer Produktionsanlage,
die Zellstoff (bzw. Halbstoff) und/oder Papier und/oder Karton (bzw.
Pappe) aus wiedergewonnenen Fasern fertigt, wobei das Verfahren
im beträchtlichen
Umfange durch eine Wohngemeinde erzeugtes Abfallpapier und/oder
Karton als ein Faserrohmaterial der Produktionsanlage verwendet.
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Die
Erfindung bezieht sich ebenfalls auf eine Produktionsanlage zur
Erzeugung von Zellstoff und/oder Papier und/oder Karton, wobei die
Anlage angeordnet ist, um Abfallpapier und/oder -karton, erhalten
von einer naheliegenden Wohngemeinde als Faserrohmaterial zu verwenden,
und wobei die Anlage eine für
die Erzeugung von Zellstoff und/Papier und/oder Karton notwendige
Ausstattung und eine Energieerzeugungseinheit zur Energieerzeugung
zumindest für
die eigenen Bedürfnisse
der Produktionsanlage umfasst.
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Spezifischer
bezieht sich die Erfindung auf ein Verfahren und eine Produktionsanlage,
welche bestrebt sind, in gleichzeitiger Übereinstimmung mit einer nachhaltigen
Entwicklung, verschiedene Fraktionen von Gemeindeabfällen in
einer ökonomischen Art
und Weise zu nutzen, wobei die dadurch insgesamt verursachte Nettobelastung
der Umwelt reduziert wird. Der Betriebsmodus, der weiterhin in der Anmeldung
beschrieben wird, ist ein Beispiel für einen neuen Trend, industrielle Ökologie,
in welcher die vorher beschriebene Aufgabe durch Gesamtoptimierung
erzielt werden kann.
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Fortwährende intensive
Urbanisierung und steigender Konsum bringen viele Probleme mit sich, eins
davon wird durch die ansteigenden Abfallströme von großen Städten gebildet und ihre Behandlung und
ihre Verarbeitung in einer Art und Weise, welche ökonomisch
und ökologisch
nachhaltig ist. Weiterhin sind die an das Abfallmanagement von Gemeinden auferlegten
Erfordernisse angestiegen, nicht nur mit ansteigenden Abfallvolumina,
sondern ebenfalls als ein Ergebnis der strenger werdenden gesetzlichen Bestimmungen.
Ein wirkungsvolleres Recycling und Wiedergewinnen von verwendeten
Materialien als bisher wird in den nächsten paar Jahren erforderlich sein.
Herkömmliche
Abfallentsorgungs- und Verarbeitungseinrichtungen – Transport
zu einer Müllkippe oder
Verbrennung in einer Abfallverbrennungsanlage – sind nicht länger konkurrenzfähig. Dicht
bevölkerte Gemeinden
werden knapp an Landflächen,
welche dafür
geeignet sind als Müllkippen
zu dienen, was die Abfalltransportentfernungen länger werden und die Abfallmanagementkosten
ansteigen läßt. Überdies werden
neue gesetzliche Bestimmungen die Genehmigungsbedingungen von Müllkippenplätzen verschärfen, unter
anderem in der Form von Sickerwasserbeschränkungen.
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Abfallverbrennungsanlagen
sind nahezu ausnahmslos entworfen worden, um sogenannten gemischten
Abfall in Massenverbrennungsanlagen zu verbrennen. Die Verbrennung
von nicht geordnetem Mischabfall ist nur profitabel, falls die Transportdistanz
von Abfall gering und falls die Abgabe für die Abfallbehandlung und
der Verarbeitung hoch ist (oftmals 100 USD/Tonne). Da die Menge
des in der näheren
Umgebung erhältlichen,
brennbaren Abfalls oftmals begrenzt ist, ist die Größe der Verbrennungsanlagen
klein und der Anteil von Abfall an der Elektrizitätserzeugung
ist gering. Die Investitionen und Betriebskosten von Verbrennungsanlagen,
die ausschließlich
auf die Müllverbrennung
spezialisiert sind, sind höher
und die Wirkung der Energieerzeugung bei ihnen ist schlechter als
in herkömmlichen
Kraftwerken. Die Wirksamkeit der Energieerzeugung in Verbrennungsanlagen
ist normalerweise 10–20
20% des Energiegehalts des Brennstoffs, was etwa die Hälfte der
Wirksamkeit von mit Kohle gefeuerten Kraftwerken ist. Dies ist so
aufgrund der schlechten Qualität
und der hohen Menge an Verunreinigungen in gemischten Abfall. Aufgrund
des hohen Chlorgehaltes – normalerweise
0,7 bis 2% des Gewichts des gemischten Abfalls – müssen die Dampftemperaturen
im Kraftwerk niedrig gehalten werden, um heiße Korrosion zu verhindern,
mit dem Ergebnis, dass die Wirksamkeit der Energieerzeugung gering
bleibt.
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Gemäß einer
Berechnung erzeugen nordische Verbraucher eine mittlere Abfallmenge
von 600 kg pro Jahr, wovon 40 kg Zeitungspapier, 140 kg andere Arten
von Papier und Karton, 120 kg Kunststoffe und Holz und 300 kg Metall,
Glas, kompostierbarer Abfall usw. sind. Die Sortierung des Abfalls
an dem Ort seiner Entstehung, bei der sowohl Glas, verschiedene
Metalle, kompostierbarer Abfall als auch Papier- und Kartonabfälle, Kunststoffe und andere
energiehaltige Fraktionen bereits am Platz ihrer Entstehung in der
Industrie, im Handel und in Haushalten getrennt werden, würde es ermöglichen,
die verschiedenen Bestandteile des Abfallstroms wirkungsvoller als
zur Zeit zu nutzen. Bis jetzt war die geringe Anzahl von wirtschaftlich
profitablen Vorgehensweisen das Problem. Bestimmte Abfallfraktionen,
wie etwa Abfallpapier, wurden teilweise wiedergewonnen, aber der
Großteil
des Abfalls wurde zu Müllkippen
oder Verbrennungsanlagen transportiert. Jedoch hat niemand vorher
die Möglichkeit
der Anordnung der systematischen Wiedergewinnung von verschiedenen
Abfallfraktionen in Verbindung mit der Herstellung von Halbstoff,
Papier oder Karton und die Energieerzeugung gemäß der Offenbarung dieser Patentanmeldung
erkannt, wobei diese Wiedergewinnung die Sortierung des Abfalls
an der Quelle einsichtiger macht.
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Zur
Zeit ist der Anteil des Recyclings von Papierfasern in vielen Bereichen
niedrig und es gibt Anstrengungen, das Recycling zu erhöhen und
fabrikneues Fasermaterial durch recycelte Fasern in einem ständig steigenden
Ausmaß zu
ersetzen. Kürzlich gab
es eine Diskussion über
eine Idee des Baus einer Papiermühle
unter Verwendung von Abfallpapier in der Mitte einer großen Stadt,
wo sie sowohl den Rohmaterialquellen als auch den Märkten des
Produkts nahe sein würde.
Es wird abgeschätzt,
dass die Platzierung der Produktionsanlage in der Nähe des Verbrauchers
signifikant die Transportkosten reduzieren und das Recycling des
Fasermaterials beschleunigen würde.
Die Idee einer städtischen
Papiermühle
wurde unter anderem in den folgenden Artikeln diskutiert: "Pioneering Bronx
Plant To Recycle City's
paper", The New
York Times, 6. Mai 1994; "Paper
Mill Project Plants Roots in the South Bronx", BioCycle, Juli 1994, S. 48–50; "Bronx Group Signs
Recycling Company for Mill Project", The New York Times, 4. Dezember 1995; "State Approves Bronx
Paper-Recycling
Mill", The New York
Times, 12. Juni 1996; "Bronx
newsprint project rolling after state okays tax-free bonds", Pulp & Paper Week, 24.
Juni 1996, S. 5; "After
a Clean-up, A $400 Million Paper Mill Gives New Life to a Polluted
Old Bronx Rail Yard",
The New York Times, 6. Juli 1997; "Etelä-Bronxin
paperitehtaan suunnitelmat valmistuivat (Plans for South Bronx Paper
Mill Completed)",
Kauppalehti 16. Dezember 1997, S. 31.
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Typischerweise
hing die Rentabilität
von Papier- und Kartonerzeugung von dem Produktionsumfang ab, so
dass je größer die
Produktionseinheit ist, um so besser ist die Rentabilität. Falls
recycelte Fasern verwendet werden, wurden Anstrengungen unternommen,
den logistischen Nutzen durch Platzieren der Papiermühle nahe
der Verbraucher zu maximieren, wobei der Nutzen der Größe in der
Papiererzeugung oftmals verloren geht. Der verlorene Wettbewerbsvorteil
sollte dann von anderen Faktoren ausgeglichen werden, wie etwa preiswertes
Rohmaterial. Transportkosten und Umwelteinflüsse des Transports sollten
ebenfalls eine derartige Lösung unterstützen. Die
Anordnung einer Papiermühle
in städtischen
Umgebungen stellt zusätzlich
spezielle Anforderungen an die in verschiedenen Stadien der Produktion
verwendeten technischen Lösungen.
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Die
Voith Sulzer Veröffentlichung
diskutiert zusammen mit Paper Technology Journal, Nr. 6 (1997),
Seiten 16–21,
die Nutzung von Abfallpapier lediglich vom Standpunkt der Verwendung
des Materials unter Missachtung der logistischen und der ökologischen
Probleme der Industrie.
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GB-A-2
026 019 offenbart ein Verfahren zum Nutzen von Abfall für die Erzeugung
eines fasrigen Ausgangsmaterials zur Papiererzeugung. In diesem Verfahren
wird der Abfall in eine Papierfraktion und in unerwünschte fremde
Bestandteile sortiert, wobei diese Fraktion als eine Energiequelle
und die Papierfraktion für
Papiererzeugungszwecke verwendet wird.
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GB-A-1
364 474 offenbart ein System zur Behandlung von Abfall und ein Papiergewinnungssystem,
wobei die Wiedergewinnung von Papierfasern aus Abfall beschrieben
wird.
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Das
Verfahren von US-A-3 765 921 ist auf die Produktion von kalziniertem
Tonpigment aus Papierabfällen
gerichtet.
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In
der WO-A-95 12549 wird ein Verfahren zur Reinigung von Fasern aus
Abfallwasser für
einen Faserplattenherstellungsverfahren beschrieben.
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Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist, die faser- und die energiehaltigen
Fraktionen von Abfällen
einer Gemeinde in einer wirtschaftlich rentablen Art und Weise zu
nutzen, wobei in dem Zusammenhang einer Produktionsanlage recyceltes
Ausgangsmaterial erhalten wird, dessen Menge größer, dessen Qualität besser
und dessen Preis vorteilhafter als in der gegenwärtigen Situation ist. Wenn
städtische
Energie- und Faservorräte,
d. h. "Stadtwald", wirkungsvoller
als vorher genutzt wird, wird die Sortierung des Abfalls an der
Quelle und die Wiedergewinnung von verschiedenen Abfallfraktionen
im allgemeinen profitabel werden, wobei zur gleichen Zeit die Notwendigkeit
für Müllkippen
und die Abfallmanagementkosten der Gemeinde reduziert werden.
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Eine
weitere Aufgabe der Erfindung ist, eine Produktionsanlage zur Verfügung zu
stellen, welche in ihrer Produktion nicht nur einen signifikanten
Anteil von Abfall der Gemeinde nutzen kann, sondern ebenfalls einen
wesentlichen Anteil der als Nebenprodukte in ihren eigenen Verfahren
erzeugten Abfallfraktionen.
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Die
allgemeinen Ziele der Erfindung enthalten ebenfalls die Verbesserung
der Wiederverwertung von Papierfasern, die Reduktion verschiedener Transportkosten
verbunden mit dem Abfallmanagement der Gemeinde und mit dem Betrieb
der Produktionsanlage, als auch die Synergiewirkungen, die durch
Integration der Arbeitsvorgänge
eines Kraftwerks und einer Papiermühle erzielt werden können.
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Bis
jetzt wurden die Rentabilität
von Papiererzeugung und/oder Energieproduktion separat abgeschätzt und
wurden nur vom Standpunkt einer Firma betrachtet. Jedoch sollten
bei der Abschätzung der
Rentabilität
die nützlichen
Wirkungen der Synergie zwischen Energieerzeugung, Papiererzeugung und
der umgebenden Gemeinde ebenfalls in Betracht gezogen werden.
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Mit
Blick auf die Erzielungen der vorher erwähnten Ziele und derjenigen,
die später
herauskommen werden, ist das erfindungsgemäße Verfahren darin gekennzeichnet,
was in dem kennzeichnenden Abschnitt in Anspruch 1 angegeben wird.
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Ähnlich wird
die erfindungsgemäße Produktionsanlage
darin gekennzeichnet, was in dem kennzeichnenden Abschnitt des Anspruchs
21 angegeben wird.
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Etwa
die Hälfte
des durch eine Wohngemeinde erzeugten Abfallvolumens ist wiederverwertbarerer
Papier- und Kartonabfall, als auch als Brennstoff geeignete Verpackungen,
Kunststoffe oder Holzabfälle.
In dem erfindungsgemäßen Verfahren
werden die Abfallfraktionen auf der einen Seite als Faserrohmaterial
bei der Herstellung von Halbstoff (Zellstoff) und/oder Papier und/oder
Karton genutzt und auf der anderen Seite, als Brennstoff bei der
Erzeugung von Energie, zumindest für die Erfordernisse der Herstellung
von Halbstoff, Papier und/oder Karton, genutzt. Die wertvolle Faserfraktion
wird von den anderen zu der Produktionsanlage transportierten Materialströmen getrennt,
und enthält
auf der einen Seite Abfallpapier und Abfallkarton, und auf der anderen
Seite brennbaren Abfall für
die Verwendung bei der Herstellung von Halbstoff, Karton und/oder
Papier. Der Rest der Materialströme,
der Holz, Kunststoffe und eine Faserfraktion von schlechter Qualität enthält, wird
als Brennstoff in der Energieerzeugung verwendet.
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Sortierter,
brennbarer Abfall enthält,
neben anderen Dingen, Holz, Kunststoffe, Karton und Papier, entweder
als solches oder in Verpackungsmaterialien eingeschlossen. In Abhängigkeit
von dem Grad der Trennung kann der Anteil von Papier und Karton
am brennbaren Abfalls bis zu 40% sein. Der Wert von Papier und Karton
als Brennstoff ist niedriger als ihr Wert als Faserrohmaterial,
weshalb ein Teil des in dem brennbaren Abfall enthaltenden faserhaltigen
Materials von der Fraktion, die zur Verbrennung transportiert wird,
getrennt und als Faserrohmaterial bei der Herstellung von Halbstoff
und/oder Papier und/oder Karton verwendet wird. Da immer eine bestimmte
Menge von Holz und Kunststoffen ebenfalls in das von dem wiederum
von dem Brennstoff abgetrennten Fasermaterial gerät, steigt
die Menge eines vom Halbstoff im Zusammenhang mit der Zellstofferzeugung
aus Abfallpapier abgetrennten Ausschusses an. Dieser Ausschuss wird
der Energieerzeugung für
die Verwendung als Brennstoff geführt. Da dort genug preiswertes
Faserrohmaterial erhältlich ist,
kann auf ein höheres
Qualitätsniveau
als üblich bei
dem Reinigungs-, Sieb- und Tintenentfernungsstadien von wiedergewonnenem
Halbstoff abgezielt werden, so dass wiedergewonnener Halbstoff einer sehr
hohen Qualität
als ein Resultat der Wiedergewinnung für die Verwendung als Rohmaterial
für Papier
oder Karton entweder in der Produktionsanlage oder außerhalb
davon erhalten wird. Die Schlammvolumina, ein wenig größer als
die gewöhnlich
in Verbindung mit dem Reinigungs-, Sieb- und Tintenentfernungsstadien
erzeugten, werden eingedickt und zu der Energieerzeugung geführt, um
als ein Brennstoff zu dienen. Da das Rohmaterial sehr preiswert ist,
sind die zusätzlich
aus dem Verfahren zur Erzielung einer höheren Qualität entstehenden
Kosten zu vernachlässigen.
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Bevorzugt
ist die Kapazität
der Produktionsanlage derartig eingerichtet, dass es möglich ist,
im Wesentlichen die gesamten für
die Produktion erforderlichen, wiedergewonnenen Fasern aus der Wohngemeinde
zu erhalten, das bedeutet, dass Transportdistanzen kurz bleiben,
und als ein Ergebnis davon der Preis des Rohmaterials vorteilhaft
ist. Falls die Produktion derartig ist, dass sie in Übereinstimmung mit
der Erhältlichkeit
von Faserrohmaterial gebracht wurde, ist sie im Allgemeinen im Verhältnis zu
dem Papierverbrauch der Gemeinde, so dass ein wesentlicher Teil
des Papiers oder des durch die Produktionsanlage hergestellten Kartons
in der näheren
Umgebung bei kurzen Transportdistanzen von der Produktionsanlage
verbraucht wird, was die Transportkosten der Produkte senkt.
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Verschiedene
Rohmaterial und Energie enthaltende Abfallfraktionen werden als
Nebenprodukte in Produktionsprozessen erzeugt, wobei diese Abfallfraktionen
in dem erfindungsgemäßen Verfahren
innerhalb der Produktionsanlage entweder als Rohmaterial oder als
Energie in einem beträchtlichen
Umfang genutzt werden. Alternativ werden die Fraktionen derartig
getrennt, dass sie wenigstens prinzipiell in weiteren Verfahren
oder einer anderen Art von nützlicher
Verwendung außerhalb
der Produktionsanlage verwendet werden können.
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Da
im Allgemeinen brennbarer Abfall im Überfluss erhältlich ist,
kann die Energieerzeugung der Produktionsanlage derartig ausgelegt
werden, dass Energie in Überschuss
zu dem Eigenbedarf der Produktionsanlage erzeugt wird, was bedeutet,
dass dort ebenfalls genug Elektrizität und Wärme für die Bedürfnisse der benachbarten Wohngemeinde
zugeführt
wird.
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Bevorzugt
werden die als Faserrohmaterial verwendeten Abfallpapiere und Abfallkartone
bereits in Verbindung mit dem Sammeln in verschiedene Fraktionen
sortiert, wie etwa Zeitungspapier, weißes Büropapier und braunes Packpapier
und Verpackungskarton. Von diesen Papierqualitäten können diejenigen Fraktionen
als Brennstoff verwendet werden, welche z. B. aufgrund von Kontamination
oder schlechter Qualität
nicht für
eine Wiederverwertung geeignet sind. Die Trennung an der Quelle
für die Wiedergewinnung
des Papiers, verbessert die Qualität der wiedergewonnen Fasern
und reduziert die Sammelkosten.
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Die
Trennung an der Quelle verbessert ebenfalls wesentlich die Rentabilität der Abfallverbrennung.
Vorteilhafterweise wird brennbarer Abfall in speziellen Anlagen
zur Herstellung wiedergewonnenen Brennstoffs in wiedergewonnenen
Brennstoff weiterverarbeitet, bevor er als Brennstoff verwendet wird.
Dies bedeutet, dass Einsparungen erzielt werden, u. a. bei den Transportkosten
des zu verbrennenden Abfalls und in der Reduktion der Vorverarbeitung
in einem Kraftwerk. Die Wirksamkeit der Energieerzeugung ist wesentlich
höher und
die Rückstände der
Verbrennung sind weniger gefährlich
als in dem Fall, wo der zu verbrennende Abfall gemischter Abfall
ist. Der größte Vorteil
wird von den deutlich erhöhten
Einnahmen aus dem Verkauf der Elektrizität und/oder Wärme im Vergleich
mit einer herkömmlichen
Massenverbrennungsanlage erhalten. Da die Produktionsanlage in der
umgebenden Gemeinde erzeugten brennbaren Trockenabfall als eine
Energiequelle nutzt, ist der Bedarf an fossilen Brennstoffen verringert.
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Abfall
kann z. B. in einem Fließbettkessel verbannt
werden, aber auch andere moderne Verbrennungskessel, wie etwa Rostkessel,
sind eine mögliche
Wahl. Eine Alternative, welche besonders vorteilhaft bei der Nutzung
von aus Abfall abgeleiteten Brennstoff ist, ist ein Vergasungsreaktor,
welcher brennbare Gase aus Abfall erzeugt, um in einem Kohle-, Gas-
oder Öl-gefeuerten
Kessel oder in einer Gasturbine als ein sekundärer Brennstoff verbrannt zu
werden. Vergaster, aus Abfall stammender Brennstoff kann typischerweise
5 bis 40% des primären Brennstoffs
substituieren. In Verknüpfung
mit den gleichen Kraftwerk kann es verschiedene Vergasungsreaktoren
geben, in welchem verschiedene Abfallfraktionen vergast werden.
Als die Vergasungsanlage ist es z. B. möglich, einen Wirbelschichtreaktor zu
verwenden, dessen Betrieb wie in dem Artikel "Thermie demonstrates biomass CFB gasifier
at Lahti", Modern
Power Systems, Februar 1998, S. 37–41, beschrieben wird. Zusätzlich ist
es möglich,
einen Pyrolysevorgang zu verwenden, welcher kunststoff- und papierhaltigen
Abfall hauptsächlich
in Brennstofföl umwandelt,
welches fossiles Brennstofföl
ersetzen kann.
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Gemäß einem
vorteilhaften Ausführungsbeispiel
der Erfindung wird von aus Abfall stammenden Brennstoff durch ein
Vergasungsreaktor erzeugtes Gas für die Erzeugung von trockner
Luft für
die Heißlufttrocknung
von Halbstoff, Papier oder Karton verwendet. Dies ermöglicht es,
auf die Verwendung von Dampf selbst beim Trocknen ganz und gar zu
verzichten. In einer herkömmlichen
Produktionsanlage ist der größte einzelne
Dampfverbraucher die Trocknung des Papiers (oder des Halbstoffs
oder des Kartons) mittels von mit Dampf erwärmten Trockenzylindern. Falls
das Zylindertrocknen ersetzt wird, z. B. durch Luftpralltrocknung,
Durchflusstrocknen oder Luftbahntrocknen, ist die Dampferzeugung
nicht notwendigerweise erforderlich. Die in Trockenvorrichtungen
benötigte
heiße
Trockenluft kann entweder durch Verbrennung von Gasen, erzeugt bei
der Vergasung von Abfall, oder durch Verwendung von z. B. heißen Abgasen
aus einer Gasturbine als solchen erzeugt werden. Zusätzlich zu
dem Dampfzylindertrocknen verwendet die herkömmliche Produktionsanlage Dampf
zur Erhöhung
der Temperatur im Dispersionsstadium des Tintenentfernens als auch
in Dampfbehältern
eines Druckabschnitts zur Regulierung des Bahnprofils. Tintenentfernen
kann ohne eine Dispersionsstadium durchgeführt werden, insbesondere da
die erforderliche Ausbeute bei der Halbstoffproduktion aufgrund
des preiswerten Rohmaterials in Kauf genommen werden kann. Die Dampfbehälter in
dem Druckabschnitt können
ebenfalls, durch die Übertragung
der Regulation des Bahnprofils, entfallen, so dass sie in einem
Trockenabschnitt in Verbindung mit dem Luftpralltrocknern durchgeführt wird.
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Falls
das Papiertrockenstadium als Heißlufttrocknen insgesamt ohne
Dampfzylinder durchgeführt
wird, wird der Trockenabschnitt der Papiermaschine beträchtlich
kleiner und eine signifikante Einsparung in den Investitionskosten
wird erreicht. Ein durch Luftpralltrocknen ausgebildeter Trockenabschnitt
einer Papiermaschine wird z. B. in der FI-Patentanmeldung 971187 der Anmelderin
beschrieben. Auf ähnliche
Weise kann das Heißlufttrocknen
von für
den Verkauf gedachten wiedergewonnenen Halbstoff z. B. mittels dem "Valmet Airborne Pulp
Dryer"-Konzept durchgeführt werden,
welches in der Veröffentlichung
Valmet Paper News, Nr. 3 (1996), S. 10–15 beschrieben ist. Anstelle
von Dampf, würde Trockenluft
mittels eines Gasbrenners erwärmt
werden.
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Die
als Nebenprodukte in den Vorgängen
der Produktionsanlage erzeugten rohmaterial- und energiehaltigen
Abfallfraktionen, wobei diese Abfallfraktionen vorher im Allgemeinen
zu Müllkippen
transportiert wurden, werden soweit wie möglich in dem erfindungsgemäßen Verfahren
durch ihre zufuhr entweder zu anderen Stadien des Verfahrens oder
zu einer profitablen Verwendung außerhalb der Produktionsanlage
genutzt. Sowohl in einem Fließbettkessel
als auch in einem Vergasungsreaktor ist es zusätzlich zu festem Brennstoff
möglich,
ebenso Brennstoff in Form von Schlamm zu verbrennen, wobei der Anteil dieses
Brennstoffes typischerweise von 5 bis 40% des Brennstoffes sein
kann. Der Abfallschlamm, produziert bei der Tintenentfernung und
die Faserfraktion mit schlechter Qualität, welche nicht länger geeignet
für die
Papierherstellung ist, werden in der Energieerzeugung als Brennstoff
verwendet. Die Verbrennung von Schlämmen einer Tintenentfernungsanlage und
von einer Abfallwasserbehandlungsanlage in einem Fließbettreaktor
ist bekannt, z. B. aus dem Artikel "Eilenburg cogeneration plant combines
GTCC and BFB technology",
Modern Power System, April 1994, S. 51–47.
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In Übereinstimmung
mit einem vorteilhaften Ausführungsbeispiel
der Erfindung, wird bei der Verbrennung oder Vergasung von Abfall
erzeugte Asche so weit wie möglich
als Füllstoff
zur Herstellung von Papier und/oder Karton genutzt. Die Verwendung von
Asche als Papierfüllstoff
wird in der Veröffentlichung
B. Krogerus, A. Moilanen, K. Sipilä, A. Johansson, "Use of Waste Paper
Ash as Paper Filler",
Das Papier 6A, 1997, V. 86–90
diskutiert. Die kritische Eigenschaft von Asche ist ihre Helligkeit.
In Abhängigkeit
von der Trennung des Abfalls an dem Ort seiner Entstehung, variiert
die Zusammensetzung der Asche erhalten aus der Verbrennung von brennbaren Abfällen und
sie kann Substanzen enthalten, welche gefährlich vom Standpunkt der Papiererzeugung sind,
weshalb am bevorzugtesten aus der Verbrennung oder Vergasung einer
sortierten Abfallpapierfraktion erhaltene Asche als Papierfüllstoff
verwendet wird. Vorteilhafterweise wird Asche in einem von den anderen
Arten der Abfallverbrennung getrennten Verbrennungskessel oder Vergasungsreaktor
erzeugt, wobei in diesem Fall die anderen bei der Energieerzeugung
verwendeten Abfälle
nicht die Qualität der
Asche beeinträchtigen.
Alternativ kann die als Füllstoff
verwendete Asche mittels einer Nachveraschung gereinigt oder auf
eine andere geeignete Art und Weise gebleicht werden.
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Alkalische
Asche kann ebenfalls für
andere Zwecke verwendet werden, wie etwa in Abgasreinigungsanlagen
von Kraftwerken bei der Reinigung von Abgasen, um z. B. Chlor oder
Schwefel zu binden. Die Asche kann ebenfalls bei der Herstellung von
Zement und bei Erdarbeiten verwendet werden. Die Wiederverwertung
von Asche reduziert beträchtlich
das Volumen des in der Produktionsanlage erzeugten Müllkippenabfalls.
Dies ist insbesondere signifikant, falls Magazinpapier als Faserrohmaterial verwendet
wird, das einen hohen Anteil an Asche enthält, und welches bis zu 50 Gew.-%
Füllstoffe
und Beschichtungspigmente enthalten kann.
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An
sich bekannte Papiermaschinenanordnungen können bei der Herstellung von
Papier oder Karton verwendet werden. Es würde angemessen sein, Verfahren
zu verwenden, durch die ein niedriger Wasserverbrauch erzielt wird.
In dieser Hinsicht enthalten vorteilhafte Anordnungen die Verwendung
einer höheren
Formkonsistenz als üblich
als auch Schaumbildung, welches unter anderem im EP-Patent 0 150
777 beschrieben wird. Es wird ebenfalls auf die FI-Patentanmeldungen
962176 und 962177 der Anmelderin verwiesen, welche Verfahren zur
Anordnung von Wasserumwälzungsschleifen
beschreibt, durch welche der Verbrauch von Frischwasser in einer
Papiermühle
minimiert werden kann.
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Bevorzugt
verwendet die Papiermühle
als ihr Frischwasser gereinigtes Wasser, entnommen von einer Abwasserbehandlungsanlage
der Wohngemeinde, wobei der Bedarf der Entnahme von Wasser vom Wasserkörper im
Wesentlichen reduziert wird. Der Frischwasserbedarf kann ebenfalls
durch Destillation von Abwässern
mittels der Abwärme
aus dem Kraftwerk vermindert werden. Der Wärmegehalt der in der Mühle erzeugten
Abwässer
kann bei der Reinigung von Abwässern
aus der Wohngemeinde genutzt werden.
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Die
Wohngemeinde erzeugt, wie bekannt ist, viele Sorten von Papierabfall,
von denen Zeitungspapier, weißes
Büropapier
und brauner Karton als die wichtigsten Fraktionen genannt werden
können. Jede
Abfallpapierfraktion hat ihre eigenen Anwendungen und alle Fasermaterialien
sind nicht für
die Herstellung aller Papierqualitäten geeignet. Abfallpapier
kann unter anderem als Rohmaterial für Zeitungen, Tissuepapier,
Schreib- und Druckpapiere als auch für Karton verwendet werden.
Ein vorteilhaftes Verfahren zur wirkungsvollen Nutzung verschiedener Arten
von Fasermaterialien ist die Bildung einer vielschichtigen Bahn
in der Papiermaschine, wobei in diesem Zusammenhang verschiedene
Schichten von Papier oder Karton mit verschiedener Faserzusammensetzung
erzeugt werden können.
Die Anordnung kann entweder mittels einer Vielschichtmaschinenbüttel oder
als eine Mehrsiebmaschinenlösung
bewerkstelligt werden. Eine zweite Alternative ist eine Papiermühle, welche
zwei oder mehr Papierherstellungslinien umfasst, auf denen verschiedene
Papierqualitäten
aus dem erhältlichen
Rohfasermaterial hergestellt werden können. In diesem Fall kann der Synergievorteil
nicht nur durch wirkungsvolle Nutzung der Faserrohmaterialressourcen
erzielt werden, sondern ebenfalls durch die Kombination der Wasserumwälzung verschiedener
Linien, wobei in diesem Zusammenhang der Faserabfall von einer Linie
als ein Rohmaterial einer anderen Linie verwendet werden kann. Eine
dritte Alternative zur wirkungsvollen Nutzung der Faserressourcen
ist eine Papiererzeugungslinie verschiedener Papierqualitäten, welche flexibel
von verschiedenen Rohmaterialien hergestellt werden können.
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Ein
vorteilhaftes Ausführungsbeispiel
einer Papiermühle
mit mehreren Produktionslinien umfasst kreuzweise integrierte Halbstoff-
und Wassersysteme. Die Absicht ist, die Gesamtwirksamkeit der Verwendung
des Fasermaterials zu verbessern und den Wasserverbrauch der Mühle zu reduzieren.
Zum Beispiel können
Ausschuss und Abwässer
von einer für die
Herstellung von Zeitungen gedachten Tintenentfernungslinie in einer
Kartonmaschine verwendet werden. Bei einer Papiermühle mit
mehreren Produktionslinien, kann die Synergie von Ersatzteilen in
den Herstellungslinien ebenfalls im Bezug auf ähnlichen Aufbau genutzt werden,
wodurch die Menge des in der Lagerung von Ersatzteilen gebundenen
Kapitals nicht auf ein unvernünftig
hohes Niveau steigen wird, selbst in einer kleinen Produktionsanlage.
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Als
eine besondere Anwendung kann weiterhin die Herstellung einer Sperrschicht
zu dem Zweck der Erhöhung
des Umwandlungswertes der Kartonqualität unter Verwendung von Kunststoffmaterialien genannt
werden, welcher durch Verarbeitung von Abfallkunststoffen auf einer
Umwandlungslinie oder in einer Umwandlungsanlage erzeugt wird.
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Ähnlich ist
es in einer Produktionsanlage, welche die notwendigen Einrichtungen
zur kontrollierten Regulation des Produktionsvolumens durch Variation
der Laufgeschwindigkeit einer Produktionslinie oder von Produktionslinien
innerhalb sehr weiter Grenzen hat, ebenfalls möglich, die moderne Papiererzeugungstechnologie
wenigstens in einsetzbaren Teilen zu nutzen. Die Maschine kann einen
geschlossenen Zug wenigstens in signifikanten Maschinensegmenten
zur Kontrolle der Bahn und für
die Eliminierung oder kontrollierte Begrenzung oder Ermöglichung
der Rollneigung/Schrumpfung in eine Richtung der Maschine umfassen.
Vorteilhafterweise hat die Produktionsanlage eine automatische Überwachung
und ein automatisches Kontrollsystem für den Betrieb der Maschine.
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Die
Integration von Abfallmanagement, Energieerzeugung und Papierherstellung
auf die in der Anmeldung beschriebene Art und Weise reduziert die Kosten
des Abfallmanagements sowohl der Gemeinde als auch der Papiermühle, und
ermöglicht
es der Papiermühle
preiswerte Energie und Rohmaterialien zu erhalten. Die Lösung ist
vorteilhaft vom Standpunkt des Transports und den Lagervorgängen der Papiermühle. Der
Abfall aus der Gemeinde kann als eine Energiequelle genutzt werden
und kann nicht erneuerbare Energiequellen ersetzen. Das Recycling des
Faserrohmaterials wird wirksamer. Synergievorteile können ebenfalls
durch die Kombination des Abfallmanagements der Gemeinde und dem
der Papiermühle
erzielt werden.
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Die
Herstellung von recyceltem Papier nahe der Quelle des Rohmaterials
und dem Bereich des Verbrauchs verbessert das Recycling der Papierfasern
und macht es ökonomisch
sinnvoller als vorher. Die Transportkosten und die durch die Transporte verursachten
Umweltschäden
werden beträchtlich verringert.
Falls die Recyclingrate von Fasern ansteigt, wird der Bedarf an
Rohmaterial und an in der Produktionskette gebundenem Kapital wesentlich
reduziert. Der Faserteil, welcher durch verschiedene Recyclingzyklen
gelaufen ist, und welcher in der Qualität verschlechtert wurde, kann
in einer vorteilhaften und problemlosen Art und Weise als Brennstoff
in der Energieerzeugung anstelle des bekannten Transports zu einer
Müllkippe
genutzt werden.
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Im
Folgenden wird die Erfindung mit Hilfe von Beispielen und mit Bezugnahme
auf die Figuren der beigefügten
Zeichnungen erläutert,
wobei die Erfindung jedoch nicht beabsichtigt ist auf die Einzelheiten
davon eng begrenzt zu werden.
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Die 1 zeigt allgemein sowohl
den Ablauf der Material- und
Energieströme
innerhalb einer Papier oder Karton herstellenden Produktionsanlage
als auch zwischen der Produktionsanlage und einer Gemeinde.
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Die 2 ist ein Beispiel von Material-
und Energieströmen
bei einer Produktionsanlage mit einer Linie.
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Die 3 ist ein Beispiel von Material-
und Energieströmen
in einer Produktionsanlage mit zwei Linien.
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Die 4 ist ein Beispiel von Material-
und Energieströmen
in einer Markthalbstoffe herstellenden Produktionsanlage.
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Die 1 stellt schematisch die
synergistische Zusammenarbeit zwischen einer Produktionsanlage 50 und
einer sie umgebenden Wohngemeinde auf dem Gebiet des Rohmaterials-,
Energie- und Abfallmanagements dar. Von den internen Arbeitsvorgängen der
Produktionsanlage 50 zeigt die Figur eine Energieerzeugungseinheit 2,
eine Tintenentfernungsanlage 3, eine Papier- oder Kartonherstellungseinheit 5 und
eine Papier- oder
Kartonumwandlungseinheit 19. Die Trennung an der Quelle 24 und eine
Abwasserbehandlungsanlage 15 der Wohngemeinde werden als
die Arbeitsvorgänge
der die Produktionsanlage 50 umgebenden Wohngemeinde dargestellt.
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Von
dem durch die Wohngemeinde erzeugten Abfall 23 werden der
zum Recycling geeignete Papier- und Kartonabfall 10 und
der brennbare Abfall 1, welcher für die Energieerzeugung geeignet
ist, und welcher sowohl Holz, brennbare Kunststoffe als auch etwas
Papier und Karton enthält,
bereits an den Orten getrennt, an denen der Abfall erzeugt wird.
Diese recyclingfähigen
Abfallfraktionen 1 und 10 werden zu der nahe gelegenen
Produktionsanlage 50 für
die Verwendung transportiert, auf der einen Seite als Brennstoff
in der Energieerzeugung 2 und auf der anderen Seite als
Faserrohmaterial bei der Papier- oder Kartonfertigung 5.
Falls die Produktionsanlage 50 so viel wie die Hälfte des
durch die Gemeinde erzeugten Abfallvolumens nutzen kann, wird die
vollständige Trennung
des Abfalls an der Stelle seiner Erzeugung profitabel und sinnvoll.
Andere recyclingfähige
Fraktionen 25 des Abfalls aus der Wohngemeinde können kompostiert
oder zur Wiedergewinnung recycelt werden (Kunststoffe, Metall, Glas
usw.) und nur ein kleiner Anteil des Abfalls 26 muss zu
einer Müllkippe oder
zur Verarbeitung als schädlicher
Abfall transportiert werden. Die Menge des zu deponierenden Abfalls
wird dann im Wesentlichen verringert, etwa zu 70 bis 85%.
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Die
für die
Verbrennung geeignete Abfallfraktion 1 wird zu der Energieerzeugungseinheit 2 der Produktionsanlage transportiert,
falls notwendig in Qualitätsklassen
und Fraktionen erforderlich für
die Verbrennungsvorgänge
sortiert, wo sie vorverarbeitet wird. Das Vorverarbeiten des Brennstoffs
kann Metallabtrennung und/oder die Identifikation von nicht erwünschten
Teilen basierend auf Maschinenüberwachung
einschließen.
Selbst obwohl der Abfall in relativ großen Stücken in einen Verbrennungskessel zugeführt werden
kann, welcher in einer Fließbetttechnik
betrieben wird, ist im Allgemeinen etwas Zerkleinerung ebenfalls
erforderlich. Die Qualität
des in den Kessel zu transportierenden Brennstoff wird mittels der
Trennung an der Quelle und der Herstellung von wiedergewonnenen
Brennstoff (REF) in Verbindung damit hergestellt.
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Die
Energieerzeugungseinheit 2 enthält entweder einen Verbrennungskessel,
der den aus Abfall erzeugten Brennstoff 1 direkt nutzt,
oder einem Vergasungsreaktor, welcher brennbare Gase aus dem aus
Abfall abgeleiteten Brennstoff 1 erzeugt, um in einem Kraftwerkbrennkessel
oder in einer Gasturbinenanlage verbrannt zu werden. Überdies
ist es mittels eines Vergasungsreaktors möglich, ein Verbrennungsgas
für die
Verwendung in Produktionsvorgängen
für das
Trocknen von Papier oder Karton zu erzeugen, z. B. in Infrarottrocknern
oder in anderen Trockenvorrichtungen, wie etwa ein Pralltrockner oder
ein Luftbahntrockner.
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Rückstände und
faser- und füllstoffhaltige Schlämme 4,
erzeugt beim Aufschließen
und Tintenentfernen 3 des Faserrohmaterials 10,
werden zu der Energieerzeugungsanlage 2 transportiert,
um zusammen mit dem festen Abfall 1 verbrannt oder vergast
zu werden. Faserabfälle 6 aus
dem Papiererzeugungsvorgang 5 können ebenfalls in dem Kraftwerk 2 verbrannt
werden. Falls erforderlich, kann der Trockenstoffanteil des Schlamms
durch Entfernen von Wasser davon entweder mechanisch oder durch Verdampfen
mittels der Abwärme
aus dem Verfahren angehoben werden. Die in der Abwasserbehandlungsanlage 15 der
Gemeinde erzeugten Abfallschlämme 29 können ebenfalls
durch Verbrennen davon in der Energieerzeugungseinheit 2 der
Produktionsanlage 50 entsorgt werden.
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Die
Energieerzeugungseinheit 2 der Produktionsanlage versorgt
die Produktionsverfahren des recycelten Halbstoffs und des Papiers
mit von ihnen benötigter
Energie 7 in der Form von Elektrizität und Dampf oder alternativ
als brennbare Gase, welche für die
Erzeugung von Trockenluft oder für
Trockenluftvorrichtungen verwendet werden können. Wenn die benachbarte
Gemeinde gewöhnlich
einen Überschuss
an brennbaren Abfall 1 erzeugt, kann die Energieerzeugung 2 der
Produktionsanlage 50 so eingerichtet werden, dass sie Energie
in Überschuss
zu ihrem Bedarf erzeugt, und die Anlage kann folglich Elektrizität und Wärme 8 auch
für die
Bedürfnisse
der umgebenden Gemeinde liefern.
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Die
bei der Verbrennung von Abfall erzeugte Asche wird so weit wie möglich bei
der Papierfertigung 5 als Füllstoff 9 verwendet.
Der am meisten geeignete Füllstoff
ist die bei der Verbrennung erzeugte Asche einer sortierten Abfallpapierfraktion
oder eines Tintenentfernungsschlamms von Abfallpapier, wobei diese
Asche, falls notwendig, weiter durch Nachveraschung oder durch andere
Bleichverfahren (nicht gezeigt) gereinigt wird. Zusätzlich zu
der Herstellung von Papier kann bei der Verbrennung von Abfall erzeugte
kalkhaltige Asche in einer Abgaswaschvorrichtung des Kraftwerks
für die
Reinigung der Abgase verwendet werden. Die Asche kann ebenfalls
außerhalb
der Produktionsanlage (9b), für die Verwendung bei der Herstellung
von Zement als ein Rohmaterial, bei Bauarbeiten oder für andere
entsprechende Verwendungen geliefert werden.
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Die
Produktionsanlage 50 verwendet als ihr Hauptfaserrohmaterial
Abfallpapier 10, gesammelt von der umgebenden Wohngemeinde.
Da sowohl die Rohstoffquelle als auch die Verbraucher nahe sind, werden
die Transportentfernungen kurz und die Produktionsanlage benötigt keine
großen
Zwischenlager. Die Produktionskapazität der Produktionsanlage wird
derartig eingerichtet, dass die benachbarte Wohngemeinde in der
Lage ist, im Wesentlichen das gesamte bei der Papier- oder Kartonfertigung
erforderliche Faserrohmaterial 10 zu erzeugen, und in gleicher
Weise ist die Gemeinde in der Lage, im Wesentlichen das gesamte
in der Produktionsanlage erzeugte Papier oder den Karton 20 zu
verbrauchen. Jedes überschüssige, nicht
für das
Verfahren geeignete Abfallpapier und Abfallkarton, kann als Brennstoff
in der Energieerzeugung 2 verwendet werden.
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In
der Tintenentfernungsanlage 3 wird das Papier 10 aufgeschlossen
und Tinte entfernt. Ein bei dem Aufschlussvorgang abgetrennter Rückstand und
ein Faser-, Chemikalien- und Füllstoffhaltiger
Abfallschlamm 4 wird in dem Tintenentfernungsvorgang erzeugt,
wobei der Rückstand
und der Schlamm auf einen Feststoffanteil von etwa 50% eingedickt
und zu der Energieerzeugung 2 transportiert wird, um als
ein Brennstoff zu dienen. Der von Tinte befreite, recycelte Halbstoff 11 wird
zu der Papier- oder Kartonfertigung 5 transportiert.
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Die
Papiermühle
kann ebenfalls ohne eine Tintenentfernungsanlage betrieben werden,
oder die Tintenentfernungsanlage kann weggelassen werden (Pfeil 12),
z. B. falls braune Papier- und Kartonqualitäten oder sogenanntes Graupapier
hergestellt werden, in welchem Druckfarbenreste akzeptiert werden.
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Aus
Abfallpapier mit hoher Qualität
ist es sogar möglich
100% recyceltes Faserpapier herzustellen. Jedoch ist es oftmals
notwendig, einige der recycelten Fasern mit einem Verstärkungshalbstoff
zur Verbesserung der Festigkeit des Papiers zu ersetzen, wobei dieser
Halbstoff herkömmlicherweise
ein Holzzellstoff ist. Der Anzahl des Verstärkungshalbstoffs kann in Abhängigkeit
von der Papierqualität
5 bis 20% des Faserrohmaterials des Papiers sein.
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Die
in der 1 gezeigte Produktionsanlage 50 entnimmt
wenigstens einen Teil ihres Frischwasserbedarfs aus der Abwasserbehandlungsanlage 15 der
Wohngemeinde als gereinigtes Abwasser 14. Das Abwasser 16,
abgegeben von der modernen Behandlungsanlage 15 nach Anwendung
mechanischer, chemischer und biologischer Verarbeitungs- und Behandlungsverfahren
ist im Vergleich mit aus Wasserkörpern
entnommenem Rohwasser relativ sauber. In der Produktionsanlage 50 wird
dieses gereinigte Abwasser 14 weiterhin durch die der Mühle eigene
Frischwasserbehandlung umgewälzt,
in welchem es gereinigt wird, um für die Verfahrensanforderungen
geeignet zu sein. Zum Beispiel kann Umkehrosmose als ein Reinigungsverfahren
bei der Behandlung von Frischwasser verwendet werden.
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Der
Frischwasserbedarf der Produktionsanlage 50 kann ferner
durch Reinigung von Teilen des in den Verfahren erforderlichen Wassers
durch Destillation des Abwassers unter Verwendung von Abwärme aus
dem Kraftwerk vermindert werden. Das zu destillierende Wasser kann
gereinigtes Abwasser aus der Gemeinde oder Umlaufwasser aus den
Produktionsprozessen sein.
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Die
Abwässer 17,
erzeugt in der Produktionsanlage 50, können vorteilhafterweise zu
der Abwasserbehandlungsanlage 15 der Wohngemeinde transportiert
werden, um zusammen mit dem Abwasser 18 der Wohngemeinde
gereinigt zu werden. Die warmen Abwasser 17, welche aus
der Papiermühle kommen,
steigern die Temperatur des Wassers in der Behandlungsanlage 15,
was in verschiedenen Stadien der biologischen und chemischen Wasserbehandlung
nützlich
ist. Als ein Gesamtergebnis davon werden die Reinigungsergebnisse
der Abwasserbehandlungsanlage 15 der Gemeinde verbessert,
was es ermöglicht,
das gereinigte Abwasser 16 wieder zu den Papiermühlenprozessen
zuzuführen.
Alternativ dazu kann das Abwasser aus der Mühle durch die Abwärme des
Kraftwerks destilliert werden, wodurch ermöglicht wird, die Menge von
abgegebenen Wassers, welches von dem Prozess zu dem umgebenden System
transportiert werden muss, und andererseits die Menge an wieder
aufbereiteten Wasser oder frischen Wasser der Mühle zu begrenzen.
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Ein
größerer synergistischer
Vorteil wird durch Anordnung einer Papier- oder Kartonumwandlungsanlage 19 in
Verbindung mit der Produktionsanlage oder in ihrer unmittelbaren
Nähe erzielt,
welche einen signifikanten Anteil der Ausgabe 20 der Mühle in Fertigprodukte 21 für den Verbraucher
umwandelt. In Abhängigkeit
von der Produktionslinie der Produktionsanlage 50 kann
die fragliche Anlage z. B. eine Druckanlage oder eine Verpackungsherstellungsanlage
sein. Die Umwandlungsanlage 19 erhält die für sie bei der Produktion erforderliche
Energie 22 aus der Energieerzeugungseinheit 2 der
Produktionsanlage.
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Die 2 zeigt eine Produktionsanordnung, welche
etwa 100.000 t/a von Karton 20, verwendet als ein Rohmaterial
für Wellpappenkartone
als auch eine beträchtliche
Menge von für
den Verkauf beabsichtigter Energie 8 produziert, d. h.
etwa 80 Gwh/a an Elektrizität
und 280 GWh/a an Fernwärme.
Als Rohmaterial verwendet die Produktionsanlage etwa 50.000 t/a
von gebrauchten Wellpappenkartone und 30.000 t/a gemischten Abfallpapier 10 als
auch etwa 200.000 t/a REF oder sortierten, brennbaren Abfall 1. Der
Abfall kommt typischerweise aus dem Handel und der Industrie, aber
kann ebenfalls sortierten, brennbaren Abfall aus Haushalten enthalten.
Der Abfall ist hauptsächlich
trocken und kann in getrennten REF-Stationen in eine Größe zerkleinert
werden, in welchem die Stücke
einen maximalen Durchmesser von weniger als 50 mm haben. Die Zusammensetzung
des REF ist z. B. etwa 40% Holz, 40% Papier oder Karton und 20%
Kunststoff. In der Praxis variiert der Anteil der Faserfraktion
zwischen 30 und 55% in Abhängigkeit
von der Herkunft und dem Abfallsortierungsverfahren.
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Die
REF-Fraktion 1 wird trocken in zwei Bestandteile aufgetrennt,
d. h. eine Fraktion 31, welche reich an Holz ist und welche
direkt zu einem Vergaser 32 geführt wird, und eine kunststoff-
und eine papierhaltige Fraktion 33. Das Sieben 30 kann
z. B. auf der Größe der Stücke oder
auf der Benutzung eines Luftstroms und der Schwerkraft basieren,
und es kann z. B. mittels einer als ein Windsieb bekannten Vorrichtung
durchgeführt
werden. Die kunststoff- und papierhaltige Fraktion 33 wird
zusammen mit den Abfallpapier- und Abfallkartonfraktionen 10 aufgeschlossen. In
Zusammenhang mit dem Aufschließen 34 werden Kunststoffe
und andere Verunreinigungen als ein Rückstand 36 von der
faserhaltigen Fraktion 35 getrennt. In Abhängigkeit
von der Qualität
der REF-Fraktion 1 und der Art des Trockensiebverfahrens 30,
kann der von dem Trockensiebverfahren 30 zu dem Vergaser 32 geführte Materialstrom 31 ebenfalls
eine Menge Kunststoff enthalten, wobei in diesem Fall die zu einer
Aufschlussvorrichtung 34 geführte Fraktion 33 insbesondere
reich an Papier sein wird.
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Von
der Aufschlussstation 34 wird der Akzept 35 zu
einem weiteren Reinigungsstadium 37 geführt, welche die Entfernung
von Sand, Feinsieben und, falls notwendig, Fraktionierung enthalten
kann. Der Zweck dieser Verfahrensschritte 37 ist, die Faserfraktionen 38 der
höchsten
Qualität
für die
Verwendung bei der Kartonfertigung 39 abzutrennen. Das
Potential des fraktionierten Rohmaterials kann am Besten genutzt
werden, wenn das Kartonprodukt so erzeugt wird, dass es eine geschichtete
Struktur hat.
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Die
Fraktionen 40 mit schlechterer Qualität, abgetrennt von dem Halbstoff
beim Feinsieben und Fraktionieren, werden zusammen mit dem Rückstand 36 von
der Aufschlussstation 34 zu einer Schlammpresse 41 geführt, in
welcher der Trockenstoffanteil dieses wasserhaltigen Materials angehoben
wird, bevorzugt über
50%. Ein derartig verarbeiteter Strom 42 wird weiter zu
dem Vergaser 32 geführt.
Die Vergasungseinheit 32 ist mit einer Reinigungstechnologie
entsprechend der Qualität
des zu vergasenden Abfalls und dem erwünschten Reinheitsgrad des Produktgases
versehen. Typischerweise werden Zyklone, Sackfilter oder keramische
Filter als Feststoffseparatoren verwendet. Das in dem REF enthaltende
Chlor kann hauptsächlich
mittels eines Feststofffilters entfernt werden, nachdem das Chlor reagiert
hat, um ein festes Salz zu bilden.
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Ein
Teil des von dem Vergaser 32 erhaltenen Produktgases 43 wird
direkt zu der Papiermaschine 39 für die Verwendung beim Trocknen
des Kartons geführt,
welche z. B. als Pralltrocknen durchgeführt werden kann. Eine zu diesem
Zweck geeigneter Trockenabschnitt wird z. B. in der Finnischen Patentanmeldung
FI 971187 beschrieben.
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Der
Hauptteil des aus dem Vergaser 32 erhaltenen Produktgases 44 wird
zu einem Kraftwerk 45 geführt, welches dadurch in einer
profitablen Art und Weise die gesamte in der Produktionslage erforderliche
Energie 7 erzeugen kann, und zusätzlich eine beträchtliche
Menge an Energie 8 zum Verkaufen.
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Die
in dem Verfahren erzeugte Aschemenge 9 ist etwa 30.000
t/a. Die sinnvollen Verwendungen dieser Fraktion können z.
B. die Verwendung als ein Straßenbett,
in der Zementindustrie oder sogar als ein Papierfüllstoff
nach bestimmten Weiterverarbeitungen einschließen. Falls der Vergasungsreaktor nur
mit Brennstoffen auf Papierbasis versorgt wird, ist seine Asche
besonders zum Recycling geeignet.
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Die 3 veranschaulicht eine Produktionsanlage
mit zwei Linien, welche sowohl etwa 100.000 t/a Karton 20b,
verwendet als ein Rohstoff für
Wellpappekartone, 100 000 t/a Zeitungspapier 20a als auch
eine beträchtliche
Energiemenge 8 zum Verkaufen produziert, d. h. etwa 160 GWh/a an
Elektrizität
und 560 GWh/a an Fernwärme.
Als Rohmaterial verwendet die Produktionsanlage etwa 80.000 t/a
gebrauchtes Zeitungs- und Magazinpapier 10a, etwa 50.000
t/a gebrauchte Wellpappekartone und 30.000 t/a gemischtes Abfallpapier 10b als
auch etwa 400.000 t/a REF, d. h. sortierter brennbarer Abfall 1.
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Die
Behandlung der REF-Fraktion ist stark mit der vorherigen Beschreibung
zusammen mit der 2 verknüpft. Die
REF-Fraktion 1 wird
trocken in zwei Bestandteile aufgetrennt, d. h. eine Fraktion 31, welche
reich an Holz ist und direkt zu einem Vergaser 32 geführt wird,
und eine kunststoff- und papierhaltige Fraktion 33, welche
zusammen mit dem gemischten Abfallpapier- und Kartonfraktionen 10b aufgeschlossen
wird. In der Aufschlussstation 34 werden Kunststoffe und
andere Verunreinigungen als ein Rückstand 36 abgetrennt,
welcher durch eine Schlammpresse 41 zu dem Vergaser 32 geführt wird.
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Die
Akzepte der Aufschlussstation 34, d. h. sowohl aufgeschlossenes
Zeitungs- und Magazinpapier 35a als auch aufgeschlossenes,
gemischtes Abfallpapier, Karton und eine von REF abgeleitete Fraktion 35b werden
ferner zu den Reinigungsschritten 37 geführt, welche
Sandentfernen und Feinsieben enthalten. Aus dem Reinigungsschritt 37 wird
der Halbstoff 38b, aufgeschlossen aus Karton, das gemischte Abfallpapier
und die REF-haltige Fraktion weiter zu der Fraktionierung 54 geführt. Die
Fraktionen 38a und 46, geeignet für die Herstellung
von Zeitungen, werden von dem Feinsieben 37 und dem Fraktionieren 54 zu
den Tintenentfernungs- und Bleichschritten 47 geführt, von
welchen sie zu weiter zu einer Zeitungsmaschine 39a geführt werden,
um als ein Faserrohmaterial 48 zu dienen. Ein Abfallschlamm 4 wird
im Tintenentfernungsstadium 47 erzeugt, wobei der Schlamm
durch die Schlammpresse 41 zu der Vergasung 32 geführt wird.
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Die
für die
Kartonfertigung geeigneten Fraktionen 49 werden von der
Fraktionierung 54 zu einer Kartonmaschine 39b geführt. Der
Zweck der Reinigungs-, Sieb- und Fraktionierungsstadien 37, 54 ist, geeignete
Faserfraktionen 38a, 46, 49 für die Verwendung
bei der Fertigung von Karton 20b und Zeitungspapier 20a in
einer optimalen Art und Weise zu trennen. Das Potential des Rohmaterials
der für
Karton geeigneten Fraktionen kann am besten benutzt werden, wenn
das Kartonprodukt so hergestellt wird, dass es eine geschichtete
Struktur hat.
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Die
Fraktionen 40 von schlechterer Qualität, abgetrennt vom Halbstoff
beim Feinsieben 37 und bei der Fraktionierung 54,
werden zusammen mit dem Rückstand 36 aus
dem Aufschlussstadium und einem Tintenentfernungsschlamm 4 zu
der Schlammpresse 41 geführt, in welcher Anstrengungen
unternommen werden, um den Trockenanteil dieses Materials so hoch
wie möglich
zu erhöhen,
bevorzugt über 50%.
Ein Materialstrom 42, verdickt mittels der Schlammpresse 41,
wird zu dem Vergaser 32 geführt.
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Ein
Teil des Gases 43, welches durch den Vergaser 32 erzeugt
und angemessen gereinigt wird, wird direkt zu den Papiermaschinen 39a und 39b zur Verwendung
beim Trocknen des Zeitungspapiers oder Kartons verwendet, welches
z. B. als Pralltrocknen durchgeführt
werden kann.
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Der
Hauptteil des Gases 44, erhalten aus dem Vergaser 32,
wird zu einem Kraftwerk 45 geführt, welches dadurch in einer
rentablen Art und Weise die gesamte für das System erforderliche
Energie als auch eine beträchtliche
Menge Energie 8 für den
Verkaufen erzeugen kann.
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In
Zusammenfassung der Beispiele der 2 und 3 kann festgestellt werden,
dass die beschriebenen Konzepte sehr wirksam das Material in dem
Recyclingstrom nutzen, auf der einen Seite als Faserrohmaterial
in der Herstellung von recycelten Produkten und auf der anderen
Seite als Brennstoff bei der Erzeugung von Energie. Das Konzept
ist gleichzeitig eindeutig ein Nettoenergieerzeuger. Das sowohl
für die
Energieerzeugung und für
die Papier- und/oder Kartonherstellung verwendete Rohmaterial in
diesem Konzept ist sehr preiswert.
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Die 4 zeigt eine Produktionsanordnung mit
der etwa 100.000 t/a tintenfreier Markthalbstoff 50, hergestellt
aus Abfallpapier, und eine beträchtliche
Energiemenge 8 für
den Verkauf, d. h. etwa 80 GWh/a Elektrizität und 280 GWh/a Fernwärme erzeugt
werden. Die Produktionsanlage verwendet als ein Rohmaterial etwa
80.000 t/a Büroabfallpapier 10 und
etwa 20 000 t/a REF, d. h. sortierter brennbarer Abfall.
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Die
REF-Fraktion wird trocken in zwei Bestandteile sortiert, d.h, eine
Fraktion 31, welche holzreich ist und die direkt zu einem
Vergaser 32 geführt wird,
und einer kunststoff- und einer papierhaltigen Fraktion 33,
welche zu einer Aufschlussstation 34 geführt wird,
um zusammen mit der Abfallpapierfraktion 10 verarbeitet
zu werden. Im Zusammenhang mit dem Aufschluss werden Kunststoff
und andere Verunreinigungen 3a von dem Halbstoff getrennt.
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Ein
Akzept 35 aus der Aufschlussstation wird ferner zu Reinigungsstadien 37 geführt, welche Sandentfernen,
Feinsieben und, falls notwendig, Fraktionieren enthalten. Der Zweck
dieser Prozessschritte ist, die Faserfraktion 38 der höchsten Qualität abzutrennen,
um weiter zu Tintenentfernungs- und Bleichschritten 47 geführt zu werden,
von denen der Halbstoff 51 weiter zu einer Trockenmaschine 52 geführt wird.
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Die
Fraktionen 40 von schlechterer Qualität, abgetrennt vom Halbstoff
beim Feinsieben und Fraktionieren 37, werden zusammen mit
einem Rückstand 36,
erzeugt beim Aufschließen 34,
und einem Tintenentfernungsschlamm 4 zu einer Schlammpresse 41 geführt, um
eingedickt zu werden und von dort wird ein Halbstoffstrom 42 weiter
zu dem Vergaser 32 geführt.
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Ein
Teil des Produktgases 43, welches aus dem Vergaser 32 erhalten
und angemessen gereinigt wird, wird direkt zur Verwendung in dem
Trocknen 52 des Halbstoffs geführt, welches vorteilhafterweise
als Lufttrocknen durchgeführt
wird.
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Der
Rest des durch den Vergasers 32 erzeugten Gases 44 wird
zu einem Kraftwerk 45 geführt, welches dadurch die gesamte
in dem System benötigte
Energie in einer profitablen Art und Weise als auch eine beträchtliche
Energiemenge 8 für
den Verkauf erzeugen kann.
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Die
zusammen mit den 2 bis 4 beschriebenen Konzepte
stellen signifikante Vorteile im Vergleich zur herkömmlichen
Massenverbrennung von gemischten Abfall und herkömmlicher Papiererzeugung zur
Verfügung.
Die Konzept nutzen wirkungsvoll das Material in dem Recyclingstrom,
auf der einen Seite als recycelte Produkte, auf der anderen Seite
als Brennstoff. Dies resultiert in einem höheren Grad des Papierrecyclings,
einer höheren
Energieerzeugung und einer weniger teueren Gesamtinvestition. Das
Materialrecycling von Abfällen
wird wirkungsvoller und die Rentabilität der Energieerzeugung wird im
Vergleich zu herkömmlichen
Systemen verbessert.
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Die
Nutzung des Fasermaterials in Abfallströmen wird mit dem vorgeschlagenen
Konzept wesentlich erhöht.
In der derzeitigen Situation ist die Fasermenge, welche in Müllkippen
endet, so hoch, dass die Reduktion ihres Anteils eine profitable
Alternative zum Ankauf des Rohmaterials zur Papiererzeugung bietet.
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Im
Folgenden wird die Bedeutung der Erfindung weiterhin vom Standpunkt
des Abfallmanagements und der Energieerzeugung der Gemeinde in der
Form einer beispielhaften Berechnung diskutiert.
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Eine
Gemeinde von 3 Millionen Einwohnern verbraucht etwa 135.000 t/a
Zeitungspapier und etwa 200.000 t/a Wellpappe. Die gleiche Gemeinde
erzeugt etwa 360.000 t/a brennbares Holz und Kunststoffabfall. Angenommen,
dass die Mülltrennung
wirkungsvoll angeordnet werden kann, d. h. etwa 85% des Abfalls
kann in den Auftrennungsbereich gebracht werden und ferner unter
Berücksichtigung
der Ausbeute des Tintenentfernungsvorgangs (etwa 85%), kann eine
Produktionsanlage unter Nutzung des Abfallstroms so entworfen werden,
um etwa 100.000 t/a Zeitungspapier zu erzeugen, in welchem etwa
90% des Rohmaterials von Tinte befreites Abfallpapier ist, und 140.000
t/a Decklagen/Wellenpapier, dessen Rohmaterial 100 Abfallkarton
ist. In diesem Fall ist die Abgabeleistung der Energieerzeugung
unter Verwendung von Müll
getrenntem, wiedergewonnenem Brennstoff (REF) etwa 210 MW, von dem
etwa 80 MW elektrische Energie und etwa 115 MW Wärmeenergie erhalten werden.
Wenn die gleiche Abfallmenge unsortiert in einer herkömmlichen,
nur für
die Verbrennung von Abfall beabsichtigten Verbrennungsanlage verbrannt
wird, würden
nur 30 MW Elektrizität
erhalten werden.
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Falls
in dem vorher beschriebenen Ausmaß durchgeführt, würde die erfindungsgemäße Anordnung
die in einer Müllkippen
oder einer Massenverbrennungsanlage endende Abfallmenge um etwa 440.000
Tonnen oder etwa 25% reduzieren. Dies basiert auf einem verstärkten Papierrecycling
(der Recyclinggrad heutzutage ist etwa 60%) und auf der Verwendung
von an der Quelle getrenntem Holz- und Kunststoffabfall als REF.
Falls die Abfallverarbeitungskosten als ein Betrag von etwa 100
USD pro Tonne angenommen werden, ist das Einsparpotential der Gemeinde
in Bezug auf die Abfallverarbeitungskosten etwa 44 Millionen USD
pro Jahr.
-
Von
der Produktionsanlage gemäß dem Beispiel
kann angenommen werden, dass sie beträchtlichen ökonomischen Vorteile erzielt,
wie etwa:
- – preiswertes
Rohmaterial, sowohl bei der Papierherstellung als auch bei der Energieerzeugung;
- – Verkaufserlöse aus elektrischer
Energie und Wärme
in Überschuss
zum Verbrauch der Papiermühle;
- – Einsparung
bei Lagerung und Transportkosten;
- – Einsparung
bei Managementkosten, falls Teile des Verfahrensabfalls in der Mühle verwendet wird;
- – andere
Verfahrenssynergien.
-
Insgesamt
kann die Wirkung dieser Vorteile auf die Rentabilität über 10%
des Umsatzes im Falle dieses Beispiels sein.
-
Die
Ansprüche
werden im Folgenden dargestellt und die verschiedenen Details der
Erfindung können
innerhalb der erfindungsgemäßen Idee,
definiert durch die Ansprüche,
schwanken und von der vorherigen beispielhaften Offenbarung abweichen.