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Die vorliegende Erfindung bezieht
sich auf die provisorischen US-Patentanmeldungen Ser.-Nr. 60/105,015
vom 20. Oktober 1998, Ser.-Nr. 60/128,561 vom 9. April 1999 und
Ser.-Nr. 60/130,661 vom 23. April 1999.
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Diese Erfindung wurde mit Regierungsunterstützung unter
der Subvention Nummer GM-48677 von den National Institutes of Health,
Bethesda, Maryland, ausgeführt.
Die Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika besitzt bestimmte
Rechte an dieser Erfindung.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung betrifft
Contulakin-G (das natürliche,
glykosylierte Peptid), ein entglykosyliertes Contulakin-G (unter
der Bezeichnung Thr10-Contulakin-G) und
Derivate davon, einen cDNR-Klon, der einen Vorläufer dieses reifen Peptids
codiert, und ein Vorläuferpeptid.
Die Erfindung betrifft des weiteren die Verwendung dieses Peptids
als Therapeutikum für
epileptische Anfälle,
Entzündungen,
Schockzustände, Thrombus,
Hypotonie, Analgesie, Psychosen, Parkinsonsche Krankheit, gastrointenstinale
Krankheiten, depressive Zustände,
kognitive Dysfunktionen, Angstzustände, Spätdyskinesien, Drogenabhängigkeit,
Panikattacken, Manie, Reizdarm, Diarrhöe, Ulcer, Magen-Darm-Tumore,
Tcurett'sche Krankheit,
Huntington'sche
Cherea, Gefäßundichtheit,
Arteriosklerose, Gefäßerweiterung
und Vasodilatation sowie für
neurologische, reuropharmakolgische und neurepsychopharmakolegische
Krankheiten.
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Die Publikationen und das andere
hier verwendet Material zur Erhellung des Hintergunds der Erfindung
und insbesondere der Fälle,
welche zusätzliche
Details unter Beachtung der Praxis liefern, sind im nachstehenden
Text mit numerischen Referenzen versehen und im Anhang bibliografisch
aufgelistet.
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Mollusken der Gattung Conus erzeugen
ein Venenum, das sie in die Lage versetzt, ihres spezifisch räuberischen
Lebensstils zu frönen.
Die Beute wird von dem Venenum immobilisiert, das mittels eines
hochspezialisierten Venenumapparates, eines disponiblen Hohlzahns,
der einerseits wie eine Harpune und anderseits wie eine Subkutankanüle funktioniert,
injiziert wird.
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Wenige Interaktionen zwischen Organismen
sind ungewöhnlicher
als die zwischen einem venomösen Tier
und dessen invenomiertem Opfer. Das Venenum kann als primäre Waffe
zum Erlegen von Beute oder als Abwehrmechanismus eingesetzt werden.
Viele dieser Venena enthalten Moleküle, die auf Rezeptoren und
Ionenkanäle
neuromuskulärer
Systeme gerichtet sind.
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Mehrere von Conus-Venena isolierte
Peptide sind charakterisiert worden. Dazu gehören die α-, μ- und ω-Conotoxine, welche auf Nikotinacetylcholinrezeptoren,
Muskelnatriumkanäle
bzw. neuronale Calciumkanäle gerichtet
sind (Olivera et al., 1985). Conopressine, die Vasopressinanaloge
sind, wurden ebenfalls identifiziert (Cruz et al., 1987). Außerdem wurden
Peptide mit der Bezeichnung Conantokine von Conus geographus und Conus
tulipa isoliert (Mena et al., 1990; Haack et al., 1990). Diese Peptide
haben ungewöhnliche,
altersabhängige
physiologische Wirkungen: Sie induzieren bei Mäusen, die jünger als zwei Wochen sind,
einen schlafähnlichen
Zustand, und bei Mäusen,
die älter
als 3 Wochen sind, hyperaktives Verhalten (Haack et al., 1990).
Isolierung, Struktur und Wirkung der κ-Conotoxine werden in US-Patent Nr. 5,633,347
beschrieben. Kürzlich
wurden von Conus radiatus Peptide mit der Bezeichnung Contryphan
isoliert, welche D-Tryptophanreste enthalten (U.S. Serien-Nr. 09/061,026),
und Bromo-Tryptophan-Conopeptide wurden von Conus imperialis und
Conus radiatus isoliert (U. S. Serien-Nr. 08/785,534).
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In US-Patent Nr. 5,432,155 wird die
Synthese mehrerer Conotoxine beschrieben, einschließlich der Synthese
eines Peptids mit der Bezeichnung J-004 mit der Sequenz Xaa1-Ser-Glu-Glu-Gly-Gly-Ser-Asn-Ala-Thr-Lys-Lys-Xaa2-Tyr-Ile-Leu (SEQ ID NO: 1), wobei Xaa1 Pyro-Glu ist, Xaa2 Prolin
ist und Thr10 glykosyliert werden kann.
In diesem Patent wird die Art der Glykosylierung nicht offenbart.
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Wünschenswert
ist die Identifizierung zusätzlicher
Conopeptide mit Wirkungen wie die oben genannten Conopeptide sowie
von Conotoxinpeptiden mit zusätzlichen
Wirkungen.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung betrifft
Contulakin-G-glykosylierte
Peptide, Derivate derselben, einen cDNA-Klon, der einen Vorläufer der
Peptide codiert, und ein Vorläuferpeptid
wie in den angehängten
Ansprüchen definiert.
Diese Erfindung betrifft des weiteren die Verwendung der genannten
Peptide als Therapeutikum für epileptische
Anfälle,
Entzündungen,
Schockzustände,
Thrombus, Hypotonie, Analgesie, Psychosen, Parkinsonsche Krankheit,
gastrointenstinale Krankheiten, depressive Zustände, kognitive Dysfunktionen,
Angstzustände,
Spätdyskinesien,
Drogenabhängigkeit,
Panikattacken, Manie, Reizdarm, Diarrhöe, Ulcer, Magen-Darm-Tumore, Tourett'sche Krankheit, Huntington'sche Chorea, Gefäßundichtheit,
Arteriosklerose, Gefäßerweiterung
und Vasodilatation sowie für
neurologische, neuropharmakologische und neuropsychopharmakologische
Krankheiten.
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Das Contulakin-G hat folgende Formel: Xaa1-Ser-Glu-Glu-Gly-Gly-Ser-Asn-Ala-Thr-Lys-Lys-Xaa2-Tyr-Ile-Leu
(SEQ ID NO: 1), wobei Xaa1 Pyro-Glu ist,
Xaa2 Prolin oder Hydroxyprolin ist und Thr10 so modifiziert ist, dass es ein O-Glykan
wie in den Ansprüchen definiert
enthält.
X2 ist vorzugsweise Prolin. Gemäß der vorliegenden
Erfindung bedeutet ein Glykan jedes N-, S- oder O-verknüpfte Mono-,
Di-, Tri-, Poly- oder Oligosaccharid, das mit in der Fachwelt gut
bekannten synthetischen oder enzymatischen Methoden an eine Hydroxy-,
Amino- oder Thiolgruppe natürlicher
oder modifizierter Aminosäuren
angebunden werden kann. Die Monosaccharide, welche das Glykan bilden,
können
D-Allose, D-Altrose,
D-Glukose, D-Mannose, D-Gulose, D-Idose, D-Galaktose, D-Talose,
D-Galaktosamin, D-Glukosamin, D-N-Acetyl-Glukosamin (GlcNAc), D-N-Acetyl-Galaktosamin
(GalNAc), D-Fukose oder oder D-Arabinose umfassen. Diese Saccharide
können
strukturell modifiziert sein, wie hier beschrieben, z. B. mit einer oder
mehreren O-Sulfat-, O-Phosphat-, O-Acetyl- oder Säuregruppen,
wie etwa Sialinsäure,
einschließlich Kombinationen
derselben. Das Glykan kann auch ähnliche
Polyhydroxygruppen umfassen, wie D-Penizillamin 2,5 und halogenierte
Derivate derselben oder Polypropylenglykol-Derivate. Die glykosidische
Verbindung ist Beta und 1–4
oder 1–3,
vorzugsweise 1–3.
Die Verbindung zwischen dem Glykan und der Aminosäure kann Alpha
oder Beta sein, vorzugsweise Alpha, und ist 1–. Bevorzugte Glykane werden
weiter unten beschrieben, wobei das meistbevorzugte Glykan Gal(β1→3)GalNAc(α1→) ist.
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In einem zweiten Ausführungsbeispiel
betrifft die vorliegende Erfindung ein generisches Contulakin-G mit
folgender allgemeiner Formel:
wobei Xaa
1 Pyro-Glu,
Glu, Gln oder γ-Carboxy-Glu
ist; Xaa
2 Ser, Thr oder S-Glykan-modifiziertes
Cys ist; Xaa
3 Glu oder γ- Carboxy-Glu ist; Xaa
4 Asn,
N-Glykan-modifiziertes Asn oder S-Glykan-modifiziertes Cys ist; Xaa5 Ala
oder Gly ist; Xaa
6 Thr, Ser, S-Glykan-modifiziertes
Cys, Tyr oder eine unnatürliche
hydroxyhaltige Aminosäure
ist (wie 4-Hydroxymethyl-Phe, 4-Hydroxyphenyl-Gly,
2,6-Dimethyl-Tyr, 3-Nitro-Tyr und 5-Amino-Tyr); Xaa
7 Lys,
N-Methyl-Lys, N,N-Dimethyl-Lys, N,N,N-Trimethyl-Lys, Arg, Ornithin, Homoarginin
oder eine unnatürliche
basische Aminosäure
ist (wie N-1-(2-Pyrazolinyl)-Arg);
Xaa
8 Ala, Gly, Lys, N-Methyl-Lys, N,N-Dimethyl-Lys,
N,N,N-Trimethyl-Lys, Arg, Ornithin, Homoarginin, eine unnatürliche basische
Aminosäure
(wie N-1-(2-Pyrazolinyl)-Arg) oder x-Lys ist , wobei X (CH
2)
n, Phenyl , -(CH
2)
m-(CH=CH)-(CH
2)
mH oder -(CH
2)
m-(C≡C)-(CH
2)
mH ist, wobei n
1–4 und
m 0–2
ist; Xaa
9 Pro oder Hydroxy-Pro ist; und
Xaa
10 Tyr, Mono-Iodo-Tyr, Di-Iodo-Tyr, O-Sulpho-Tyr,
O-Phospho-Tyr, Nitro-Tyr, Trp, D-Trp, Bromo-Trp, Bromo-D-Trp, Chloro-Trp, Chloro-D-Trp,
Phe, L-neo-Trp oder
eine unnatürliche
aromatische Aminosäure
ist (wie Nitro-Phe, 4-substituiertes-Phe, wobei der Substituent
C
1-C
3-Alkyl, Carboxyl,
Hyrdroxymethyl, Sulphomethyl, Halo, Phenyl, - CHO, -CN, -SO
3H und -NHAc, 2,6-Dimethyl-Tyr und 5-Amino-Tyr
ist). Der C-Terminus enthält
eine freie Carboxyl-Grpuppe, ist amidiert, ist acyliert, enthält ein Glykan
oder enthält
ein Aldehyd. Es ist bevorzugt, dass der C-Terminus ein freies Carboxyl
enthält.
Dieses Peptid kann des weiteren ein oder mehrere Glykane wie oben beschrieben
enthalten. Die Glykane können
an den Resten 2, 7, 8, 10 und 16 erscheinen. Die oben genannten und
andere unnatürliche
basische Aminosäuren,
unnatürlichen
hydroxyhaltigen Aminosäuren
oder unnatürlichen
aromatischen Aminosäuren
sind im Building Block Index, Version 2.2 beschrieben, von und erhältlich bei RSP
Amino Acid Analogues, Inc., Worcester, MA.
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In einem dritten Ausführungsbeispiel
betrifft die vorliegende Erfindung Analoge von Contulakin-G oder dem generischen
Contulakin-G. Diese Analoge enthalten N-terminale Verkürzungen
von Contulakin-G oder des generischen Contulakin-G bis einschließlich Thr10.
Wenn die N-terminale Verkürzung
bis einschließlich Thr10 reicht, wird Lys11 unter
Verwendung eines carboxylierten modifizierten Linkers N-glykosyliert.
Dieses N-glykosylierte
Lys11 kann wie in 1 gezeigt dargestellt werden (Toth et
al., 1999), wobei R2, R3 und
R4 so wie hier beschrieben sind. In diesen
Verkürzungen
ist bevorzugt, dass der der Verkürzung
proximale Rest mit einem glykosylierten Serin substituiert ist.
Zusätzliche
Analoge umfassen Peptide, in denen Ser-O-Glykan, Thr-O-Glykan oder
Cys-S-Glykan für
einen Rest an Position 1–9
substituiert ist.
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In einem vierten Ausführungsbeispiel
betrifft die vorliegende Erfindung die Verwendungen der hier beschriebenen
Peptide als Therapeutikum für
epileptische Anfälle,
Entzündungen,
Schockzustände,
Thrombus, Hypotonie, Analgesie, Psychosen, Parkinsonsche Krankheit,
gastrointenstinale Krankheiten, depressive Zustände, kognitive Dysfunktionen,
Angstzustände,
Spätdyskinesien,
Drogenabhängigkeit,
Panikattacken, Manie, Reizdarm, Diarrhöe, Ulcer, Magen-Darm-Tumore, Tourett'sche Krankheit, Huntington'sche Chorea, Gefäßundichtheit,
Arteriosklerose, Gefäßerweiterung
und Vasodilatation sowie für
neurologische, neuropharmakologische und neuropsychopharmakologische
Krankheiten. In einem Aspekt dieses Ausführungsbeispiels wird in einem
Säugetier
unter Verwendung eines der hier beschriebenen Peptide eine Analgesie
induziert. In einem zweiten Aspekt dieses Ausführungsbeispiels werden in einem
Säugetier
Epilepsie oder Konvulsionen behandelt. In einem dritten Aspekt dieses
Ausführungsbeispiels
wird in einem Säugetier
Schizophrenie behandelt. In einem vierten Aspekt dieses Ausführungsbeispiels
werden in einem Säugetier
Spätdyskinesie
und akute dystonische Reaktionen behandelt. In einem fünften Aspekt
dieses Ausführungsbeispiels
wird in einem Säugetier
eine Entzündung
behandelt.
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KURZE BESCHREIBUNG DER
ZEICHNUNGEN
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1 zeigt
die Struktur einer N-Glykosylierung von Lys unter Verwendung eines
carboxylierten modifizierten Linkers. 2 zeigt
das natürliche
O-Glykan in Anbindung an das Thr10 des Contulakin-G.
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3 zeigt
Analoge des Glykans, die an einen oder mehrere Reste von Contulakin-G
gebunden sein können.
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4 zeigt
die bevorzugten Kern-O-Glykane (van de Steen et al., 1998). O-verknüpfte Oligosaccharide
vom Muzin-Typ sind durch einen GalNAc-Rest mit Ser oder Thr verbunden
(oder anderen hydroxylierten Resten der vorhandenen Peptide). Die
Monosaccharid-Hausteine und die an diesen ersten GalNAc-Rest geheftete
Bindung definieren die "Kern-Glykane", von denen acht
identifiziert wurden. Der Typ der glykosidischen Bindung (Ausrichtung
und Konnektivitäten)
ist für
jedes Kern-Glykan definiert.
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5 zeigt
die Reinigung des Contulakin-G. Ein Gramm rohen, lyophilisierten
Venenums von Conus geographus wurde extrahiert und wie früher beschrieben
auf eine Sephadex G-25 Säule
appliziert (Olivera et al., 1984). Drei aufeinanderfolgende Fraktionen
mit paralytischen und Schläferwirkungen
(Ve/Vo = 1,37 bis 1,41) wurden gepoolt, auf eine präparative
Umkehrphasen-Vydac-C18-Säule appliziert und mit einem
Gradienten von Acetonitril in 0,1% Trifluoressigsäure eluiert.
Die durch einen Pfeil in der Tafel A angezeigte Komponente führte bei
icv Verabreichung in Mäusen
zu Laufunsicherheit und Tod.
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6 zeigt
ein Nano-ESI MS/MS Spektrum (m/z 1035 Vorläufer) von natürlichem
Contulakin-G (286-1886 Da) (das MS/MS-Experiment ist unter Verwendung
einer vorgeschlagenen Kurzschrift aufgezeichnet (Mcluckey et al.,
1991), wobei der geschlossene Kreis m/z 1035 [M + 2H]2+ Vorläufer darstellt
und die Pfeile gegen die offenen Kreise gerichtet sind, welche die
vom Vorläufer
generierten Fragmente darstellen). Oberhalb des Spektrums ist die
Struktur der Glykoaminosäure
dargestellt, wo die Pfeile 2 Stellen anzeigen, die zu bedeutenden
im MS/MS-Spektrum
beobachteten Fragment-Ionen führen
(Craig et al., 1993).
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Die 7A–7C zeigen die Dosisreaktion
von CGX-1063 (Thr10-Contulakin-G) auf spinal
vermittelte (Extremitäten-Rückzug) und supraspinal vermittelte
(Lecken der hinteren Extremitäten)
nozizeptive Verhaltensweisen, hervorgerufen durch schädigende
Hitze. Die Daten sind als Sekunden bis zur Reaktion (7A und 7B) oder bis zum ersten Fallen (7C) zu lesen. In 7A ist die Latenz bis zur
ersten beobachtbaren Reaktion nach Aufsetzen auf eine 50°C heiße Platte
dargestellt. In 7B die
Latenz bis zum ersten Lecken der Hinterpfote. In 7C die Latenz bis zum ersten Hinfallen
nach Aufsetzen auf das beschleunigende Rotorod (in 7A–7C, n =
3-10).
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8A–8B zeigt die Wirkung von
CGX-1063 auf die nozizeptive Reaktion auf anhaltenden Schmerz. In 8A sind die Daten als das
Maß für die Zeit
dargestellt, die die Tiere mit dem Lecken der Formalin-injizierten
Hinterpfote verbrachten (n = 7-10 Tiere/Behandlungsgruppe). Das
intrathekale CGX-1063 verringerte in Abhängigkeit von der Dosierung
die Phase-2 nozizeptive Reaktion im Formalintest im Vergleich zu
Kontrollen mit intrathekalen Salzlösungsinjektionen. 8B zeigt die Latenz bis
zum ersten Fallen von einem beschleunigten Rotorod unmittelbar im
Anschluss an den Formalintest.
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9 zeigt
die Pfotenrückzugsschwelle
auf mechanische Stimulation eine Woche nach partieller Ligation
des Nervus ischiadicus. Die Daten stellen die 50%-Rückzugsschwelle
in Gramm dar, ermittelt mit geeichten Von-Frey-Filamenten (n = 3–9 Tiere
pro Gruppe).
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10A–10B zeigt einen Vergleich
von CGX-1160 (Contulakin-G), CGX-1063 und NT im Schwanzspitzen-Test.
Die Dosisreaktion der drei Verbindungen ist in 10A dargestellt. 10B zeigt die Wirkungsdauer bei den
höchsten
Dosierungen für
jede Verbindung an (CGX-1160 = 100 pmol; CGX-1063 = 100 pmol; NT
= 10 nmol).
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11A–11B zeigt die Wirkung von
CGX-1160, CGX-1063 und NT auf Phase 1 (11A) und Phase 2 (11B) des Formalintests. Alle drei Verbindungen
reduzierten dosisabhängig
das nozizeptive Verhalten nach i. pl. Formalin. In Phase 2 (11B) war CGX-1160 10 mal
potenter als CGX-1063
und 600–700
mal potenter als NT.
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12A–12C zeigt die Wirkung von
CGX-1160, CGX-1063 und NT auf chronische Entzündungs-induzierte mechanische
Allodynie. Die Zahlen in Klammern verweisen auf den Prozentanteil
der entsprechenden Kontrollwerte. In 12A reversierte
CGX-1160 auf hochwirksame und dosisabhängige Weise CFA-induzierte Allodynie.
In 12B reversierte
CGX-1063 CFA-induzierte Allodynie, war aber in diesem Modell etwa
einhundertmal weniger wirksam als CGX-1160. In 12C reversierte NT CFA-induzierte Allodynie
bei 1.000 pmol, nicht aber bei 100 pmol, also annähernd 10.000-fach
weniger wirksam als CGX-1160.
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13A–13B zeigt lokomotorische
Beeinträchtigungen
von CGX-1160, CGX-1063 und NT. 13A zeigt
die Zeit bis zur Gipfelwirkung und die Dauer der Wirkung der drei
Verbindungen bei den höchsten
getesteten Dosierungen (etwa 100 mal die ED50 in
Phase 2 des Formalintests). 13B zeigt
die Dosisreaktion der einzelnen Verbindungen auf die lokomotorische
Beeinträchtigung.
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14A–14C zeigt die Dosis-Wirkung
und die Zeit bis zur Maximalwirkung (Time-to-Peak) sowie die Dauer
der lokomotorischen Beeinträchtigung
von CGX-1160, CGX-1063 und NT. 14A zeigt,
dass CGX-1160 lang dauernde motorische Beeinträchtigung nur bei Dosen 100
mal höher
als seine ED50 verursachte. 14B zeigt, dass CGX-1063 lang dauernde
motorische Beeinträchtigung
bei Dosen 10-Mal höher
als seine ED50 verursachte. 14C zeigt, dass NT lang dauernde motorische
Beeinträchtigung
bei Dosen 100-fach größer als
seine ED50 verursachte.
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15A–15B zeigt einen Vergleich
von CGX-1160, CGX-1063 und NT zur Veränderung der Körpertemperatur. 15A zeigt die Zeit bis
zur Gipfelwirkung und die Dauer jeder Verbindung, und 15B zeigt die Dosisreaktion
jeder Verbindung.
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16A–16C zeigt hypothermische
Dosiswirkung und Dauer von CGX-1160, CGX-1063 und NT. In 16A verursachte CGX-1160 Hypothermie
nur bei Dosierungen 100–500
mal höher
als ED50. 16B zeigt die
lang dauernde hypothermische Wirkung von CGX-1063 bei Dosierungen
10-fach höher
als ED50 (100 pmol). In 16C hatte NT eine hypothalamische Wirkung
bei Dosierungen 10–100
mal höher
als seine ED50.
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17 zeigt
Wirkungen von Thr10-g Contulakin-G (CGX-1160; 100 pmol i.
c. v.) auf D-Amphetamin-stimulierte lokomotorische Aktivität, gemessen
an der zurückgelegten
Distanz. Abkürzungen:
sal-sal: i. p. Behandlung war Salzlösung, i. c. v. Behandlung war
Salzlösung;
amphet (3 mg/kg)-sal: i. p. Behandlung war D-Amphetaminsulfat (3
mg/kg); i. c. v. Behandlung war Salzlösung; amphet (10 mg/kg)-sal:
i. p.-Behandlung war D-Amphetaminsulfat
(10 mg/kg), i. c. v. Behandlung war Salzlösung; sal-ctl: i. p. Behandlung
war Salzlösung,
i. c. v. Behandlung war Thr10-g Contulakin-G
(100 pmol) ; amphet (3 mg/kg) -ctl: i. p. Behandlung war D-Amphetaminsulfat
(3 mg/kg), i. c. v. Behandlung war Thr10-g
Contulakin-G (100 pmol). Jeder Balken zeigt das mittlere ±SEM von
3–7 Mäusen pro
Gruppe. a: P <0,05
vs die Salzlösung-Salzlösung-behandelte
Gruppe (sal-sal); b: P <0,05
vs die D-Amphetamin-Salzlösung-Gruppe
(amphet (3 mg/kg)-sal).
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18 zeigt
die Wirkungen von Thr10-g Contulakin-G (CGX-1160; 100 pmol i.
c. v.) auf D-Amphetamin-stimulierte lokomotorische Aktivität, gemessen
nach der verbrachten Gehzeit (s). Abkürzungen: sal-sal: i. p. Behandlung
war Salzlösung,
i. c. v. Behandlung war Salzlösung;
amphet (3 mg/kg)-sal: i. p. Behandlung war D-Amphetaminsulfat (3
mg/kg), i. c. v. Behandlung war Salzlösung; amphet (10 mg/kg)-sal:
i. p. Behandlung war D-Amphetaminsulfat (10 mg/kg), i. c. v. Behandlung
war Salzlösung;
sal-ctl: i. p. Behandlung war Salzlösung, i. c. v. Behandlung war
Thr10-g Contulakin-G (100 pmol); amphet
(3 mg/kg)-ctl: i. p. Behandlung war D-Amphetaminsulfat (3 mg/kg), i. c. v.
Behandlung war Thr10-g Contulakin-G (100
pmol). Jeder Balken zeigt das mittlere ±SEM von 3–7 Mäusen pro Gruppe. a: P<0,05 vs Salzlösung-Salzlösung-behandelte
Gruppe (sal-sal); b: P<0,05
vs D-Amphetamin-Salzlösungsgruppe
(amphet (3 mg/kg)-sal).
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19 zeigt
den Schutz von CGX-1160 und CGX-1063 dosisabhängig gegen audiogene Anfälle nach i.
c. v. Verabreichung in Frings-Mäusen
bei Dosierungen weit unter den minimalen motorisch beeinträchtigenden
Dosen. Jeder Punkt steht für
den Prozentsatz an Schutz (toxisch in Gruppen von mindestens vier
Mäusen).
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20 zeigt
die lang anhaltende Wirksamkeit von CGX-1160 in der Blockierung
audiogener Anfälle nach
i. c. v. Verabreichung in Frings-Mäusen. Neurotensin ist nach
i. c. v. Verabreichung von bis zu 5 nmol nur zu 50% wirksam. Jeder
Punkt steht für
den prozentualen Schutz in einer Gruppe von vier Mäusen.
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Die Erfindung betrifft außerdem die
Verwendung der beanspruchten Peptide als Therapeutikum für epileptische Anfälle, Entzündungen,
Schockzustände,
Thrombus, Hypotonie, Analgesie, Psychosen, Parkinsonsche Krankheit,
gastrointenstinale Krankheiten, depressive Zustände, kognitive Dysfunktionen,
Angstzustände,
Spätdyskinesien,
Drogenabhängigkeit,
Panikattacken, Manie, Reizdarm, Diarrhöe, Ulcer, Magen-Darm-Tumore,
Tourett'sche Krankheit,
Huntington'sche
Chorea, Gefäßundichtheit,
Arteriosklerose, Gefäßerweiterung
und Vasodilatation sowie für
neurologische, neuropharmakologische und neuropsychopharmakologische
Krankheiten.
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Die vorliegende Erfindung betrifft
Contulakin-G und Contulakin-G-Analoge, wie in den angehängten Ansprüchen definiert.
Diese Peptide können
einzelne oder mehrere posttranslationale Glykan-Modifikationen an
einer oder mehreren – bis
zu allen – Hydroxylstellen
des Peptids enthalten. Die Glykane sind wie hier beschrieben. Das
an das Contulakin-G gebundene, natürliche O-Glykan ist in 2 dargestellt. 3 zeigt Analoge des Glykans,
die an einen oder mehrere Reste des Contulakin-G gebunden sein können. In
dieser Figur ist R1 ein Amino, das mit einem
Glykan entweder chemisch oder enzymatisch abgeleitet werden kann;
R2 ist OH, NH3,
NHSO3Na, NHAc, O-Sulfat, O-Phosphat oder
O-Glykan; R3 ist H, SO3,
PO3, Acetyl, Sialinsäure oder Monosaccharid; R4 ist H, 503, PO3, Acetyl oder Monosaccharid; R5 ist
OH, NH2, NHSO3Na,
NHAc, O-Sulfat, O-Phosphat,
O-Monosaccharid oder O-Acetyl; R6 ist H,
SO3 , PO3 , Acetyl
oder Monosaccharid; R, ist H, SO3 , PO3 , Acetyl oder Monosaccharid; R8 ist
H, SO3, PO3, Acetyl oder Monosaccharid;
n ist 0–4
und m ist 1–4.
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Die bevorzugten Kern-Glykane, die
zur Modifizierung der hier offenbarten Contulakin-G oder Analoge verwendet
werden können,
sind in 4 dargestellt.
Weitere Abzweigungen von diesen Kernen unter Verwendung der hier
beschriebenen Monosaccharide sind ebenfalls durchführbar. Bevorzugte glykosidische
Verbindungen sind spezifiziert durch die Kerne 5 und 7 der 4 bei weiterer Homologisierung
des Glykans an den Positionen 3, 4 und 6 der GalNAc-Matrize unter
Verwendung der hier beschriebenen Monosaccharide. Jede freie Hydroxyfunktion
kann O-Sulfatiert, O-Phosphoryliert oder O-acetyliert werden.
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Das glykosylierte Conopeptid (Contulakin-G
oder CGX-1160) besitzt eine höhere
In-vivo-Potenz als das unglykosylierte Conopeptid (Thr10-Contulakin-G
oder CGX-1063), obwohl ihre Invitro-Potenzen etwa dieselben sind.
Die Glykosylierung kann wichtig sein für eine bessere Bindung an den
Rezeptor und/oder eine verstärkte
Lieferung des Conopeptids an dessen Wirkort und/oder die Hemmung
des Conopeptid-Abbaus.
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Die vorliegende Erfindung betrifft
des weiteren die DNA-Sequenz-Codierung
für Contulakin-G,
wie hier detaillierter beschrieben. Die Erfindung betrifft des weiteren
das Propeptid für
Contulakin-G, wie hier detaillierter beschrieben.
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Die vorliegende Erfindung betrifft
ein neuartiges, lineares, glykosyliertes Contulakin-G und Derivate von
diesem, die als pharmazeutische Wirkstoffe verwendbar sind, des
weitere Methoden zu deren Herstellung, pharmazeutische Verbindungen,
die diese Verbindungen enthalten, und einen pharmazeutisch akzeptablen Trägerstoff.
Die neuartigen Verbindungen der vorliegenden Erfindung sind Wirkstoffe
auf das Zentralnervensystem, und ihre biologischen Wirkungen setzen
an einer neuen "Contulakin-G-Bindungsstelle
auf dem Neurotensinrezeptor" an.
Die neuen Verbindungen der vorliegenden Erfindung sind insbesondere
Analgetika, entzündungshemmende
Wirkstoffe, antipsychotische Wirkstoffe zur Behandlung von Psychosen,
wie Schizophrenie, und sie zeigen hochwirksame anfallbekämpfende
Eigenschaften in etablierten Tiermodellen der Epilepsie.
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SCHMERZ: Chronischer oder unstillbarer-
Schmerz, wie er bei Zuständen
wie knochendegenerativen Krankheiten und Krebs vorkommen kann, ist
ein schwächender
Zustand, der mit einer Vielzahl unterschiedlicher Analgetika behandelt
wird, in vielen Fällen
mit Opioid-Verbindungen, wie etwa Morphium.
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Im allgemeinen werden die Gehirnleitungen,
welche die Schmerzempfindung regeln, noch immer nicht vollständig verstanden;
die sensorisch afferenten, synaptischen Verbindungen zum Rückenmark,
die als "Schmerzbahnen" bezeichnet werden,
sind einigermaßen
detailliert dokumentiert. Im ersten Abschnitt solcher Bahnen tragen
C- und A-Fasern, die von peripheren Stellen zum Rückenmark
vorragen, Schmerzsignale. Polysynaptische Anschlüsse im Cornu posterius des
Rückenmarks
sind an der Übertragung
und Modulation von Schmerzempfindungen an unterschiedliche Bereiche
des Gehirns beteiligt, einschließlich des periaquäduktalen
Graubereichs. Eine Analgesie bzw. die Reduzierung einer Schmerzempfindung,
kann unmittelbar durch die Verringerung der Übertragung entlang solcher
Schmerzbahnen bewirkt werden. Man nimmt an, dass analgetische Opiate
so wirken, dass sie die Wirkungen der Endorphin- oder Enkephalin-Peptid-haltigen
Neuronen imitieren, die präsynaptisch
am C- oder A-Faserterminal eine synaptische Verbindung herstellen,
und die, wenn sie feuern, die Abgabe von Neurotransmittern hemmen,
einschließlich
der Substanz P. Absteigende Bahnen vom Gehirn wirken sich ebenfalls
hemmend auf die C- und A-Faser-Feuerung aus.
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Bestimmte Schmerztypen haben komplexe Ätiologien.
Neuropathischer Schmerz ist beispielsweise allgemein ein chronischer
Zustand, der einer Verletzung oder partiellen Durchtrennung eines
peripheren Nervs zuzuschreiben ist. Diese Art von Schmerzen ist
durch Hyperästhesie
oder erhöhte
Empfindlichkeit auf externe Schmerzreize charakterisiert. Die hyperästhetische
Komponente des neuropathischen Schmerzes reagiert nicht auf die
selben pharmazeutischen Interventionen wie allgemeinere und akutere
Schmerzformen.
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Opioid-Zusammensetzungen wie Morphium
sind zwar wirksam in der Produktion von Analgetika für viele
Schmerztypen, aber nicht immer, und sie können in Patienten eine Gewöhnung bewirken.
Hat sich bei einem Patienten eine Toleranz gegen Opioid-Narkotika
entwickelt, sind höhere
Dosierungen erforderlich, um eine zufriedenstellende analgetische
Wirkung zu erzielen. Diese Zusammensetzungen können Nebenwirkungen – wie etwa
eine Atemdepression – hervorbringen,
die lebensbedrohlich sein können.
Zusätzlich
erzeugen Opioide häufig
physische Abhängigkeiten
in Patienten. Die Abhängigkeit
scheint mit der Dosis des genommenen Opioids und dem Zeitraum der
Einnahme durch den Patienten zusammen zu hängen. Aus diesem Grund werden
Alternativtherapien für
die Behandlung chronischer Schmerzen intensiv gesucht. Zusätzlich haben Verbindungen,
die entweder als Ersatz für
oder als Zusatz zu Opioid-Behandlungen dienen, um die Dosis der benötigten analgetischen
Verbindung zu reduzieren, in der Schmerzbehandlung ihren Nutzen,
insbesondere wenn es um die Behandlung chronischer, unstillbarer
Schmerzen geht.
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Da sich gezeigt hat, dass Contulakin-G
an einer Stelle auf bestimmten Neurotensinrezeptoren wirkt, und
da von Neurotensin analgetische Wirkung nachgewiesen wurde (Clineschmidt
et al. 1979), sind Contulakin-G-artige Conopeptide nützlich in
der Behandlung von Schmerzen und damit verbundener Krankheiten.
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SCHIZOPHRENIE: Schizophrenie ist
eine neurogenetische Erkrankung, die derzeit in erster Linie mit neuroleptischen
Verbindungen behandelt wird, wie etwa Phenothiazinen und Butyrophenonen,
welche die Dopaminrezeptoren blockieren. Da nachgewiesen wurde,
dass Contulakin-G an einer Stelle auf bestimmte Neurotensinrezeptoren
wirkt und Neurotensinwirkungen an der Ätiologie der Schizophrenie
beteiligt sind (Nemeroff et al. 1992), sind Contulakin-G-artige
Conopeptide nützlich
für die
Behandlung der Schizophrenie und verwandter Störungen.
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Die In-vitro-Selektionskriterien
für Conopeptide,
die für
die Behandlung der Schizophrenie geeignet sind, umfassen: a) Aktivierung
von Contulakin-G-Stellen; b) reversible Bindung hoher Affinität an eine
Contulakin-G-Bindungsstelle, die im limbischen Bereich des Gehirns
lokalisiert ist, und c) Hemmung der Dopaminausschüttung aus
Gehirnregionen, insbesondere aus den limbischen Gehirnregionen.
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Verbindungen, die ausreichend hohe
Aktivitäten
in den oben erwähnten
In-vitro-Screening-Assays zeigen, werden dann in einem Tiermodell
getestet, das zum Screening antipsychotischer Verbindungen verwendet
wird.
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SPÄTDYSKINESIE UND ANDERE AKUTE
DYSTONISCHE REAKTIONEN.
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Spätdyskinesien und akute dystonische
Reaktionen sind Bewegungsstörungen,
die im allgemeinen als Nebenwirkungen einer anti-psychotischen Therapie
mit Dopaminantagonisten, wie Haloperidol, auftreten. Diese Störungen sind
gekennzeichnet durch die Supersensititvität von Dopaminrezeptoren in
bestimmten Bereichen des Gehirns, die mit der Bewegungskontrolle
in Verbindung stehen, insbesondere den Basalganglien. Zur Zeit wird
mit einer intermittierenden antipsychotischen Therapie versucht,
den Ausbruch der Krankheit zu verhindern, und die Behandlung solcher
Krankheiten erfolgt durch die Absetzung der Therapie.
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Die Kriterien für die Auswahl von Omega-Conopeptiden
für die
Behandlung der Spätdyskinesie
umfassen: a) Aktivierung von Contulakin-G-Stellen; b) reversible
Bindung hoher Affinität
an die Contulakin-G-Stelle; c) Hemmung der Dopaminausschüttung aus
Striatum-Gehirnregionen und anderen Regionen der Basalganglien,
und d) ein Verhältnis
der Hemmung der Dopaminausschüttung
in den Basalganglien zur Hemmung der Dopaminausschüttung in
den limbischen Regionen.
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Verbindungen, die ausreichend hohe
Aktivitäten
in In-vitro-Screening-Assays
zeigen, werden dann im oben beschriebenen Ratten-Striatum-Drehmodell
getestet. Verbindungen, die sich für die Methode zur Behandlung
solcher Bewegungsstörungen
eignen, korrigieren das Drehverhalten, wenn sie in das Striatum
auf der zur Läsion
kontralateralen Seite des Gehirns injiziert werden.
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ENTZÜNDUNG: Eine neurogenetische
Komponente der Entzündung
wurde beschrieben, insofern als die Blockierung des sympathischen
Nervensystems, und insbesondere die Blockierung der Beta-Adrenorezeptoren,
nützlich
in der Reduzierung entzündlicher
Gelenksschäden
ist. Von Verbindungen, die sich für die Behandlung von Entzündungen
eignen, sollte man die folgenden In-Vitro-Eigenschaften erwarten:
a) Aktivierung neuartiger Contulakin-G-Stellen; b) Bindung hoher
Affinität
an die Contulakin-G-Bindungsstellen, und c) Hemmung der Norepinephrinausschüttung aus
dem Nervengewebe. Verbindungen, die ausreichend hohe Aktivitäten in solchen
In-vitro-Screening-Assays
zeigen, werden in einem Tiermodell rheumatoider Arthritis getestet.
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EPILEPSIE: Epilepsie ist ein allgemeiner
Ausdruck zur Beschreibung von Krankheiten des Zentralnervensystems,
die von wiederholten Anfällen
gekennzeichnet sind. Solche Anfälle
können
das sensorische, das autonome oder das motorische Nervensystem betreffen
und werden elektrophysiologisch durch die Anwesenheit abnormaler
elektrischer Entladungen im Gehirn erkannt. Die Pathophysiologie
solcher abnormaler Entladungsaktivität wird nicht gut verstanden,
es liegen jedoch Anhaltspunkte vor, dass ein Verlust von inhibitorischem
neuronalem Input, etwa GABA-Input, zumindest bei einigen epileptischen
Anfällen
eine Rolle spielt.
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Die Fähigkeit bestimmter Benzodiazepine
(z. B. Diazepam) zur Unterdrückung
oder Hemmung epileptischer Episoden wird verschiedentlich als Nachweis
für eine
GABA-ergische Pathophysiologie der Anfallaktivität verstanden, da diese Medikamente
bekanntermaßen über eine
Wirkung auf den GABA-Rezeptor-assoziierten
Chlorid-Innenkanal eine GABA-ergische neurale Hemmung ermöglichen.
Die biochemischen Wirkungen anderer anti-epileptischer Verbindungen
umfassen die Stabilisierung erregbarer Membranen durch Hemmung der
spannungsempfindlichen Natrium- oder Kaliumkanäle (Phenytoin) und die allgemeine
Unterdrückung
der neuronalen Funktion, gekennzeichnet durch die Ermöglichung
von GABA-ergischer Übertragung,
Hemmung der Wirkungen der exzitatorischen (glutaminergischen) Neurotransmission
und Unterdrückung
der Neurotransmitterausschüttung
(Phenobarbital).
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von Verbindungen, die sich für die Behandlung
der Epilepsie eignen, sollte man die folgenden In-Vitro-Eigenschaften
erwarten: a) Aktivierung neuartiger Contulakin-G-Stellen; b) Bindung
hoher Affinität
an die Contulakin-G-Conopeptidbindungsstellen,
und c) Hemmung der exzitatorischen Neurotransmitterausschüttung aus
dem Nervengewebe. Verbindungen, die ausreichend hohe Aktivitäten in solchen
In-vitro-Screening-Assays
zeigen, werden in einem etablierten Tiermodell der Epilepsie getestet.
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Neben den oben aufgeführten spezifischen
Erkrankungen, sind diese Verbindungen auch anwendbar im Zusammenhang
mit Krankheiten in Verbindung mit dem Neurotensinrezeptor und für die Neurotensin-artige Verbindungen
oder andere Verbindungen sich als wirksam erwiesen haben, da sich
herausgestellt hat, dass die Peptide, Derivate und Analoge der vorliegenden
Erfindung den Neurotensinrezeptor binden. Zu diesen Wirkungen gehören: Methamphetamin-Antagonisten,
antipsychotische Wirkstoffe, zerebrale Medikamente, Analgetika,
Anti-Endotoxin-Schockwirkung,
Protease-hemmende Wirkung {eine Anti-Thrombin-Wirkung, eine Anti-Plasmin-Wirkung),
eine hypotensive Wirkung, eine Anti-DIC-Wirkung, eine anti-allergische
Wirkung, eine wundheilende Wirkung, Zerebralödem, Lungenödem, ein Luftröhrenödem, ein
Thrombus, eine Arteriosklerose, eine Verbrennung und eine Hypertension,
allergische Erkrankungen (wie etwa ein Bronchialasthma und eine
Pollinose); Blutungsreduzierung nach schweren Traumata, wie etwa
ein verletzter Gewebeabschnitt während
einer Operation; eine lazerierte Wunde eines Hirn- oder anderen
Gewebes, verursacht von einem Verkehrsunfall und ähnlichem,
und zur Milderung und Heilung von Schwellungen, Schmerzen und Entzündungen, die
von Traumata verursacht wurden; Unterdrückung innerer Blutungen infolge
eines dumpfen Traumas; Ödeme
und Entzündungen,
die von der inneren Blutung begleitet werden; Unterdrückung und
Verbesserung zerebraler Ödeme
durch Unterdrückung
des Ausdringens von Blutkomponenten in eine Gewebematrix, wie es
in zerebralen, ischämischen
Erkrankungen vorgefunden wird, zu denen zerebrale Infraktionen (z.
B. ein zerebraler Thrombus und ein zerebraler Embolismus), intrakraniale
Blutungen (z. B. eine Zerebralblutung und eine Subarachnoidalblutung),
ein vorübergehender
zerebral-ischämischer
Anfall, akute zerebrale Blutgefäßerkrankungen
in einer hypertensiven Encephalopathie gehören; Unterdrückung und
Verbesserung von Verbrennungen, Frostbeulen, andere Hautentzündungen
und Schwellungen; eine Entzündung
der oberen Luftröhre,
Asthma, eine Nasenschleimhautanschwellung, ein Lungenödem und
entzündliche
Erkrankungen, die von endogenen und exogenen Faktoren verursacht
wurden, die unmittelbar Gefäßendothelia
und Schleimhäute
schädigen,
wie etwa umweltchemische Substanzen, Krebs-Chemotherapeutika, ein
Endotoxin und ein Entzündungsmediator.
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Die Conopeptide der vorliegenden
Erfindung werden durch Isolierung von Conus venom identifiziert. Alternativ
dazu werden die Conopeptide der vorliegenden Erfindung unter Verwendung
rekombinanter DNA-Techniken mittels Screenings von cDNA-Bibliotheken
unterschiedlicher Conus-Spezies unter Heranziehung konventioneller
Techniken mit degenerierten Proben identifiziert. Klone, die zu
diesen Proben hybridisieren, werden analysiert, um jene zu identifizieren,
die Minimalgrößenerfordernisse
erfüllen,
d. h. Klone mit annähernd
300 Nukleotiden (für
ein Propeptid), wie unter Verwendung von PCR-Primern festgestellt
wurde, welche die cDNA-Klonierungsstellen für die spezifische untersuchte
cDNA-Bibliothek
flankieren. Diese minimalgroßen
Klone werden dann sequenziert. Die Sequenzen werden dann auf die
Anwesenheit eines Peptids mit den oben für Conopeptide festgestellten
Merkmalen untersucht. Die biologische Wirksamkeit der mit diesem Verfahren
identifizierten Peptide wird so wie hier beschrieben, wie im US-Patent
Nr. 5,635,347 oder auf fachübliche
Weise geprüft.
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Diese Peptide sind ausreichend klein,
um chemisch synthetisiert zu werden. Allgemeine chemische Synthesen
zur Zubereitung der voranstehenden Conopeptide werden weiter unten
beschrieben, zusammen mit der spezifischen chemischen Synthese von
Conopeptiden und Indikationen biologischer Wirkungen dieser synthetischen
Produkte. Verschiedene dieser Conopeptide können auch mittels Isolierung
und Reinigung von spezifischen Conus-Spezies gewonnen werden, wofür die in
den U.S. Patent-Nr.
4,447,356 (Olivera et al., 1984); 5,514,774 (Olivera et al. 1996)
und 5,591,821 (Olivera et al., 1997) beschriebenen Techniken zur
Anwendung kommen.
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Obwohl die Conopeptide der vorliegenden
Erfindung durch Reinigung von Kegelschnecken gewonnen werden können, werden
die gewünschten
im wesentlichen reinen Conopeptide am besten in kommerziell verwertbaren
Mengen durch chemische Synthese mittels einer Festphasenstrategie
gewonnen, zumal die Mengen an Conopeptiden, die von einzelnen Schnecken
zu gewinnen sind, sehr klein sind. Beispielsweise kann der Ertrag
einer einzigen Kegelschnecke etwa 10 Mikrogramm oder weniger Conopeptid
ausmachen. Mit "im wesentlichen
rein" ist gemeint,
dass das Peptid in praktischer Abwesenheit anderer biologischer
Moleküle
des selben Typs vorhanden ist; es ist vorzugsweise vorhanden in
einer Menge von mindestens etwa 85% Reinheit und insbesondere mindestens
etwa 95% Reinheit. Die chemische Synthese biologisch wirksamer Conopeptide
ist natürlich
von der korrekten Bestimmung der Aminosäuresequenz abhängig. So
können
die Conopeptide der vorliegenden Erfindung isoliert, synthetisiert
und/oder im wesentlichen rein sein.
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Die Conopeptide können auch durch rekombinante
DNA-Verfahren produziert
werden, die in der Fachwelt gut bekannt sind. Solche Verfahren werden
beschrieben von Sambrook et al. (1989). Die auf diese Weise produzierten
Peptide werden isoliert, bei Bedarf reduziert und oxidiert, um die
korrekten Disulfidbindungen zu bilden, wenn im abschließenden Molekül vorhanden.
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Die Peptide werden auf geeignete
Weise synthetisiert, wie etwa durch ausschließliche Festphasenverfahren,
durch partielle Festphasenverfahren, durch Fragmentkondensation
oder durch klassische Lösungskopplungen.
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In der konventionellen Lösungsphasen-Peptidsynthese
kann die Peptidkette durch eine Reihe von Kopplungsreaktionen zubereitet
werden, in denen konstituierende Aminosäuren der wachsenden Peptidkette in
der gewünschten
Reihenfolge zugefügt
werden. Der Einsatz unterschiedlicher Kopplungsreagenzien, z. B. Dicyclohexylcarbodiimid
oder Diisopropyl-Carbonyldimidazol, verschiedener aktiver Ester,
z. B. die Ester von N-Hydroxyphthalimid
oder N-Hydroxy-Succinimid, und der unterschiedlichen Spaltungsreagenzien
zur Ausführung
der Reaktion in Lösung
mit anschließender
Isolierung und Reinigung von Zwischenprodukten ist in der klassischen Peptidmethodologie
gut bekannt. Die klassische Lösungssynthese
wird detailliert beschrieben in der Abhandlung "Methoden der Organischen Chemie (Houben-Weyl):
Synthese von Peptiden," (1974).
Die Techniken der ausschließlichen
Festphasensynthese werden in dem Lehrbuch "Solid-Phase Peptide Synthesis," (Stewart and Young,
1969) ausgeführt
und exemplifiziert in der Offenbarung von US-Patent Nr. 4,105,603 (Vale
et al., 1978). Das Fragmentkondensierungsverfahren der Synthese
wird exemplifiziert in US-Patent Nr. 3,972,859 (1976). Andere verfügbare Synthesen
werden in den US-Patenten Nr. 3,842,067 (1974) und 3,862,925 (1975)
exemplifiziert. Die Synthese von Peptiden, die γ-Carboxyglutaminsäurereste
enthalten, wird exemplifiziert von Rivier et al. (1987), Nishiuchi
et al. (1993) und Zhou et al. (1996). Die Synthesen von Conopeptiden
wurden in US-Patent Nr. 4,447,356 (Olivera et al., 1984), 5,514,774
(Olivera et al., 1996) und 5,591,821 (Olivera et al., 1997) beschrieben.
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Gemeinsam ist solchen chemischen
Synthesen der Schutz der labilen Seitenkettengruppen der verschiedenen
Aminosäureanteile
mit geeigneten Schutzgruppen, die eine chemische Reaktion an dieser
Stelle verhindern, bis die Gruppe schließlich entfernt wird. Ebenfalls
allgemein ist der Schutz einer α-Aminogruppe auf
einer Aminosäure
oder einem Fragment, während
diese Einheit an der Carboxyl-Gruppe reagiert, gefolgt von der selektiven
Entfernung der α-Amino-Schutzgruppe,
um die nachfolgende Reaktion an dieser Stelle zuzulassen. Es ist
demnach allgemein, dass – als
Schritt in einer solchen Synthese – eine Zwischenverbindung produziert
wird, die jeden der Aminosäurereste
in ihrer gewünschten
Sequenz in der Peptidkette enthält,
mit geeigneten Seitenketten-Schutzgruppen,
die mit unterschiedlichen Resten verbunden sind, welche labile Seitenketten
haben.
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Was die Selektion einer Seitenketten-Aminoschutzgruppe
betrifft, wird im allgemeinen eine gewählt, die während der Schutzaufhebung der α-Aminogruppen
während
der Synthese nicht entfernt wird. Für einige Aminosäuren, z.
B. His, ist allerdings ein Schutz nicht allgemein nötig. Bei
der Auswahl einer bestimmten Seitenketten-Schutzgruppe zur Verwendung
in der Synthese des Peptids, kommen folgende allgemeine Regeln zur
Anwendung: (a) die Schutzgruppe bewahrt vorzugsweise ihre Schutzeigenschaften
und wird unter Kopplungsbedingungen nicht abgetrennt, (b) die Schutzgruppe
sollte unter den Reaktionsbedingungen, die zur Entfernung der α-Amino-Schutzgruppe bei
jedem Schritt der Synthese gewählt
wurden, stabil sein, und (c) die Seitenketten-Schutzgruppe muss
nach Abschluss der Synthese, welche die gewünschte Aminosäurensequenz enthält, unter
Reaktionsbedingungen, die die Peptidkette nicht unerwünscht ändern, entfernbar
sein.
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Es müsste möglich sein, viele oder sogar
alle dieser Peptide unter Anwendung einer rekombinanten DNA-Technologie
herzustellen. Wenn die Peptide allerdings nicht auf diese Art hergestellt
werden, werden sie vorzugsweise unter Anwendung der Merrifield Festphasensynthese
zubereitet, obwohl auch andere, gleichwertige chemische Synthesen,
die in der Fachwelt bekannt sind, verwendet werden können, wie
oben erwähnt. Die
Festphasensynthese beginnt beim C-Terminus des Peptids durch Kopplung
einer geschützten α-Aminosäure an ein
geeignetes Harz. Ein solches Startmaterial kann zubereitet werden,
indem eine α-Amino-geschützte Aminosäure mittels
Ester-Verbindung an ein chlormethyliertes Harz oder ein Hydroxymethylharz
gebunden wird, oder mit einer Amidbindung an ein Benzhydrylamin-(BHA)-Harz oder ein Para-Methylbenzhydrylamin-(MBHA)-Harz.
Die Zubereitung des Hydroxymethylharzes wird beschrieben von Bodansky
et al. (1966). Chlormethylierte Harze sind käuflich erhältlich bei Bio Rad Laboratories
(Richmond, CA) und bei Lab. Systems, Inc. Die Herstellung eines
solchen Harzes wird beschrieben von Stewart und Young (1969). BHA
und MBHA-Harz-Träger sind
käuflich
erhältlich
und werden allgemein benützt,
wenn das gewünschte
Polypeptid, welches synthetisiert wird, ein unsubstituiertes Amid
am C-Terminus aufweist. Feste Harzträger können deshalb alle in der Fachwelt
bekannten sein, wie etwa einer der Formeln -O-CH2 Harzträger, -NH
BHA Harzträger, oder
-NH-MBHA Harzträger.
Wenn das unsubstituierte Amid gewünscht ist, wird die Verwendung
eines BHA- oder MBHA-Harzes
bevorzugt, weil die Abspaltung direkt das Amid ergibt. Für den Fall,
dass das N-Methyl-Amid gewünscht
ist, kann es von einem N-Methyl-BHA-Harz generiert werden. Sollten
andere substitutierte Amide erwünscht
sein, können
die Erkenntnisse von US-Patent Nr. 4,569,967 (Kornreich et al.,
1986) verwendet werden, oder sollten noch andere Gruppen als die
freie Säure
am C-Terminus gewünscht
werden, kann es vorzuziehen sein, das Peptid unter Anwendung klassischer
Methoden zu synthetisieren, wie in dem Text von Houben-Weyl ausgeführt (1974).
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Die C-terminale Aminosäure, geschützt von
Boc oder Fmoc und von einer Seitenketten-Schutzgruppe, kann – wenn dies
angebracht ist – zuerst
an ein chlormethyliertes Harz gemäß dem Verfahren in Horiki et
al. (1978) gekoppelt werden, wofür
KF in DMF bei etwa 60°C
für 24
Stunden mit Rühren
verwendet wird, wenn ein Peptid mit freier Säure am C-Terminus zu synthetisieren
ist. Anschließend
an die Kopplung der BOCgeschützten
Aminosäure
an den Harzträger
wird die α-Amino-Schutzgruppe entfernt,
etwa durch Verwendung von Trifluoressigsäure (TFA) in Methylenchlorid
oder TFA allein. Die Schutzaufhebung wird durchgeführt bei einer
Temperatur zwischen etwa 0°C
und Raumtemperatur. Andere Standard-Spaltungsreagenzien, wie HCl in Dioxan,
und Bedingungen für
die Entfernung spezifischer α-Amino-Schutzgruppen
können
verwendet werden wie in Schroder und Lubke (1965) beschrieben.
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Nach Entfernung
der α-Amino-Schutzgruppe
werden die restlichen α-Amino-
und Seitenketten-geschützten Aminosäuren
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schrittweise in der gewünschten
Reihenfolge gekoppelt, um die oben definierte Zwischenverbindung zu
erhalten, oder als Alternative zum Hinzufügen jeder Aminosäure einzeln
in der Synthese können
einige davon vor der Zugabe zum Festphasenreaktor aneinander gekoppelt
werden. Die Auswahl eines geeigneten Kopplungsreagens ist in der
Fachwelt bekannt. Besonders geeignet als Kopplungsreagens ist N,N'-Dicyclohexylcarbodiimid (DCC, DIC, HBTU,
HATU, TBTU in Anwesenheit von HoBt oder HoAt).
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Die in der Festphasensynthese
der Peptide benützten
Aktivierungsreagenzien sind in der Peptid-Fachwelt gut
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bekannt. Beispiele geeigneter Aktivierungsreagenzien
sind Carbodiimide, wie N,N'-Diisopropylcarbodiimid
und N-Ethyl-N'-(3-Dimethylaminopropyl)carbodiimid.
Andere aktivierende Reagenzien und deren Verwendung in der Peptid-Kopplung
werden beschrieben von Schroder und Lubke (1965) sowie Kapoor (1970).
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Jede geschützte Aminosäure oder Aminosäurensequenz
wird in den Festphasenreaktor in etwa zweifacher oder größerer Übermenge
eingebracht, und die Kopplung kann in einem Medium von Dimethylformamid (DMF)
: CH2Cl2 (1 : 1)
oder in DMF oder CH2Cl2 allein
durchgeführt
werden. In Fällen,
in denen es zu Zwischenkopplungen kommt, wird das Kopplungsverfahren
vor der Entfernung der α-Amino-Schutzgruppe
vor der Kopplung der nächsten
Aminosäure
wiederholt. Der Erfolg der Kopplungsreaktion in jeder Phase der
Synthese, sofern diese manuell vorgenommen wird, wird vorzugsweise
durch die Ninhydrin-Reaktion überwacht,
wie von Kaiser et al. (1970) beschrieben. Kopplungsreaktionen können automatisch
durchgeführt
werden, wie etwa auf einem automatischen Synthesizer des Typs Beckman
990, wofür
ein Programm wie das in Rivier et al. (1978) beschriebene zur Anwendung
kommt.
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Nachdem die gewünschte Aminosäuresequenz
fertiggestellt wurde, kann das Zwischen-Peptid vom Harzträger durch
Behandlung mit einem Reagens entfernt werden, wie etwa mit einem
flüssigen
Fluorwasserstoff oder TFA (wenn Fmoc-Chemie verwendet wird), das
nicht nur das Peptid vom Harz trennt, sondern auch alle restlichen
Seitenketten-Schutzgruppen abspaltet, und auch die α-Amino-Schutzgruppe
am N-Terminus, wenn sie nicht früher
entfernt wurde, um das Peptid in Form der freien Säure zu gewinnen.
Wenn Met in der Sequenz vorhanden ist, wird die Boc-Schutzgruppe
vorzugsweise zuerst unter Verwendung von Trifluoressigsäure (TFA)/Ethandithiol
entfernt, bevor das Peptid mit HF vom Harz gespalten wird, um eine
potentielle S-Alkylierung zu eliminieren. Wenn zum Abspalten Fluorwasserstoff
oder TFA verwendet wird, werden ein oder mehrere Sammler wie Anisol,
Cresol, Dimethylsulfid und Methylethylsulfid in das Reaktionsgefäß eingebracht.
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Vorzugsweise ist die Cyclisierung
des linearen Peptids betroffen, wenn es um das Schaffen von Bindungen
zwischen Cys-Resten
geht, im Unterschied zu der Cyclisierung des Peptids, während es
ein Teil des Peptido-Harzes ist. Um eine solche Disulfid-Cyclisierungsverbindung
zu bewirken, kann das voll geschützte Peptid
von einem hydroxymethylierten Harz oder einem chlormethylierten
Harzträger
durch Ammonolyse, die in der Fachwelt gut bekannt ist, abgespaltet
werden, um das voll geschützte
Amid-Zwischenprodukt zu ergeben, das anschließend auf geeignete Weise cyclisiert
und schutzbefreit wird. Die Schutzaufhebung und die Abspaltung des
Peptids von den genannten Harzen oder einem Benzhydrylamin-(BHA)-Harz
oder einem Methylbenzhydrylamin (MBHA) kann aber auch bei 0°C mit Fluorwasserstoffsäure (HF)
oder TFA stattfinden, gefolgt von Oxidation wie oben beschrieben.
Eine geeignete Methode für
die Cyclisierung ist das von Cartier et al. (1996) beschriebene
Verfahren.
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Muteine, Analoge oder aktive Fragmente.
des vorangehenden Contulakin-G oder Thr10-g
Contulakin-G werden hier ebenfalls erörtert. Vgl. z. B. Hammerland
et al. (1992). Derivative Muteine, Analoge oder aktive Fragmente
der Conotoxinpeptide können
gemäß bekannten
Techniken synthetisiert werden, einschließlich konservativer Aminosäuresubstitutionen,
wie in US-Patent Nr. 5,545,723 (vgl. insbesondere Sp. 2, Zeile 50
bis Sp. 3, Zeile 8); 5,534,615 (vgl. insbesondere Sp. 19, Zeile
45 bis Sp. 22, Zeile 33); und 5,364,769 (vgl. insbesondere Sp. 4,
Zeile 55 bis Sp. 7, Zeile 26) dargestellt.
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Pharmazeutische Zusammensetzungen,
die eine Verbindung der vorliegenden Erfindung als Wirkstoff enthalten,
können
gemäß herkömmlicher
pharmazeutischer Herstellungsverfahren zubereitet werden. Vgl. beispielsweise
Remington's Pharmaceutical
Sciences, 18th Ed. (1990, Mack Publishing Co., Easton, PA). Typischer
Weise wird eine antagonistische Menge des Wirkstoffes mit einem
pharmazeutisch akzeptablen Trägerstoff
gemischt. Der Trägerstoff
kann eine Vielzahl unterschiedlicher Formen annehmen, je nach der
für die Verabreichung
gewünschten
Form des Präparats,
z. B. intravenös,
oral oder parenteral.
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For die orale Verabreichung können die
Verbindungen zu festen oder flüssigen
Präparaten
formuliert werden, wie etwa Kapseln, Pillen, Tabletten, Pastillen,
Schmelzen, Pudern, Suspensionen oder Emulsionen. Bei der Zubereitung
der Zusammensetzungen in oraler Dosierung kann jedes der üblichen
pharmazeutischen Medien verwendet werden, wie beispielsweise Wasser,
Glykole, Öle,
Alkohole, Geschmackstoffe, Konservierungsstoffe, Farbstoffe, Suspendiermittel
und ähnliche
im Fall von oralen flüssigen
Präparaten
(wie beispielsweise Suspensionen, Elixiere und Lösungen); oder Trägerstoffe
wie Stärken,
Zucker, Streckmittel, Granuliermittel, Schmiermittel, Bindemittel, Desintegrationsmittel
und ähnliche
im Fall von oralen festen Präparaten
(wie beispielsweise Pulver, Kapseln und Tabletten). Aufgrund ihrer
einfachen Verabreichung stellen Tabletten und Kapseln die vorteilhaftesten
Formen oraler Einheitsdosierungen dar, in welchem Fall naturgemäß feste
pharmazeutische Trägerstoffe
zur Anwendung kommen. Auf Wunsch können Tabletten per Standardverfahren
mit Zucker oder enterisch beschichtet werden.
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Für
die parenterale Verabreichung kann die Verbindung in einem pharmazeutischen
Trägerstoff
gelöst sein
und als Lösung
oder als Suspension verabreicht werden. Beispiele geeigneter Träger sind
Wasser, Salzlösung,
Dextroselösungen,
Fructoselösungen,
Ethanol oder Öle
tierischen, pflanzlichen oder synthetischen Ursprungs. Der Trägerstoff
kann auch andere Ingredienzien enthalten, z. B. Konservierungsmittel,
Suspendierungsmittel, Lösemittel,
Pufferstoffe und ähnliche.
Wenn die Verbindungen intrathekal verabreicht werden, können sie
auch in cerebrospinaler Flüssigkeit
gelöst
sein.
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Die Verabreichung des Wirkstoffes
gemäß dieser
Erfindung kann mit jedem geeigneten Zuführungsmittel vorgenommen werden,
einschließlich
der folgenden:
- (a) Pumpe (vgl. z. B. Annals
of Pharmacotherapy, 27: 912 (1993); Cancer, 41: 1270 (1993); Cancer
Research, 44: 1698 (1984));
- (b), Mikroverkapselung (vgl. z. B. US-Patent Nr. 4,352,883;
4,353,888 und 5,084,350);
- (c) Polymerimplantate mit kontinuierlicher Freisetzung (vgl.
z. B. US-Patent Nr. 4,883,666);
- (d) Makroverkapselung (vgl. z. B. US-Pat. Nr. 5,284,761, 5,158,881,
4,976,859 und 4,968,733 und die veröffentlichten PCT Patentanmeldungen
WO92/19195, WO 95/05452);
- (e) nackte oder unverkapselte Zellverpflanzungen in das ZNS
(vgl. z. B. US-Pat. Nr. 5,082,670 und 5,618,531);
- (f) Injektion, entweder subkutan, intravenös, intraarteriell, intramuskulär oder an
anderen geeigneten Stellen; oder
- (g) orale Verabreichung als Kapsel, Flüssigkeit, Tablette, Pille oder
als Formel mit verzögerter
Freisetzung.
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In einem Ausführungsbeispiel dieser Erfindung
wird ein Wirkstoff unmittelbar in das ZNS eingeführt, vorzugsweise in die Gehirnventrikel,
das Gehirnparenchym, den intrathekalen Raum oder an einen anderen geeigneten
ZNS-Ort, meistbevorzugt jedoch intrathekal.
-
Anderseits können auch Zieltherapien angewendet
werden, um den Wirkstoff spezifischer zu bestimmten Zelltypen zu
bringen, wofür
bestimmte Zielsysteme eingesetzt werden, wie Antikörper oder
zellspezifische Liganden. Die Zielverabreichung ("Targeting") kann aus unterschiedlichen
Gründen
wünschenswert sein,
z. B. wenn der Wirkstoff unakzeptabel toxisch ist, wenn er auf anderem
Wege eine zu hohe Dosis erfordern würde oder wenn er auf andere
Weise nicht in der Lage wäre,
in die Zielzellen zu gelangen.
-
Die Wirkstoffe, bei denen es sich
um Peptide handelt, können
ebenfalls in einem Zell-basierten Zuführungssystem verabreicht werden,
in dem eine DNA-Sequenz, die einen Wirkstoff codiert, in Zellen
eingeführt wird,
die für
die Implantierung in den Körper
des Patienten konstruiert sind, insbesondere in den Rückenmarksbereich.
Geeignete Zuführungssysteme
sind beschrieben in US-Patent Nr. 5,550,050 und in den veröffentlichten
PCT-Anmeldungen Nr. WO92/19195, WO 94/25503, WO 95/01203, WO 95/05452,
WO 96/02286, WO 96/02646, WO96/40871, WO 96/40959 und WO 97/12635.
Geeignete DNA-Sequenzen
können
für jeden
Wirkstoff auf Basis der entwickelten Sequenzen und des bekannten
genetischen Codes synthetisch hergestellt werden.
-
Der Wirkstoff wird vorzugsweise in
einer therapeutisch wirksamen Menge verabreicht. Die tatsächlich verabreichte
Menge sowie Rate und Zeitverlauf der Verabreichung sind von der
Art und Schwere der behandelten Erkrankung abhängig. Die Verschreibung der
Behandlung, z. B. die Entscheidungen über Dosierung, Zeitplan usw.,
liegen in der Verantwortung des praktischen Arztes oder Facharztes,
wobei in der Regel die zu behandelnde Erkrankung, der Zustand der
Patientin oder des Patienten, die Zuführungsstelle, das Verabreichungsverfahren
und andere den praktischen Ärzten
bekannte Faktoren berücksichtigt
werden. Beispiele für Techniken
und Protokolle finden sich in Remington's Pharmaceutical Sciences. In der Regel
zeigen die Wirkstoffe der vorliegenden Erfindung ihre Wirkungen
in einem Dosierungsbereich von etwa 0,001 μg/kg bis etwa 500 μg/kg, vorzugsweise
von etwa 0,01 μg/kg
bis etwa 100 μg/kg
des Wirkstoffes, insbesondere von etwa 0,10 μg/kg bis etwa 50 μg/kg und
meistbevorzugt von etwa 1 μg/kg
bis etwa 10 μg/kg.
Eine angemessene Dosis kann in mehreren Teildosierungen pro Tag
verabreicht werden. In der Regel kann eine Dosis oder Teildosis
von etwa 0,1 μg
bis etwa 500 μg
des Wirkstoffes pro Einheitsdosisform enthalten. Eine eher bevorzugte
Dosierung enthält
von etwa 0,5 μg
bis etwa 100 μg
des Wirkstoffes pro Einheitsdosisform. Die Dosierungen beginnen
im allgemeinen bei niedrigeren Werten und werden gesteigert, bis
die gewünschten
Wirkungen erzielt werden.
-
BEISPIELE
-
Die vorliegende Erfindung wird weiter
beschrieben in den folgenden Beispielen, die nur illustrativen Charakter
haben und nicht geeignet sind, die Erfindung auf irgendeine Weise
einzuschränken.
Es kommen in der Fachwelt gut bekannte Standardtechniken oder die
unten im einzelnen beschriebenen Techniken zur Anwendung. Die verwendeten
Abkürzungen:
Bop, Benzotriazoyloxy-tris(Dimethylamin)-Phosphoniumhexafluorphosphat; Boc, Tert-Butyloxycarbonyl;
Fmoc, 9-Fluorenylmethoxycarbonyl; Gal, Galaktose; GalNAc, N-Acetylgalaktosamin;
hNTR1, Humanneurotensin-Typ 1-Rezeptor; Hex, Hexose; HexNAc, N-Acetyl-Hexosamin;
icv, intracerebroventrikular; LSI, Liquid Secondary Ionization (Flüssigkeits-Sekundärionisierung);
MALD, "Matrix Assisted
Laser Desorption" (Matrixunterstützte Laser-Desorption);
MS, Massenspektrometrie; mNTR3, Maus-Neurotensin-Typ-3-Rezeptor;
Nano-ESI, Nano-Elektrospray; NMP, N-Methylpyrrolidon; NMR, kernmagnetische
Resonanz; ppm, Teile pro Million; rNTR1, Ratten-Neurotensin-Typ
1-Rezeptor; rNTR2, Ratten-Neurotensin-Typ 2-Rezeptor; RP-HPLC, Hochdruck-Flüssigkeitschromatographie
mit umgekehrten Phasen. Aminosäuren
sind mit den standardisierten Drei- oder Einbuchstaben-Abkürzungen
bezeichnet.
-
BEISPIEL 1
-
Experimentelle Verfahren
zur Erstanalyse von Contulakin-G
-
- 1. Rohes Venenum. Conus-geographus-Proben wurden
von der Marinduque-Insel in den Philippinen bezogen. Das rohe Venenum
wurde durch Dissektion des Ausführungsgangs
der Venenum-Glandula
gewonnen, anschließend
gefriergetrocknet und bei –70°C gelagert.
- 2. Peptid-Reinigung. Gefriergetrocknetes C.-geographus-Venenum (1 g) wurde
mit 1,1% Essigsäure
extrahiert und auf einer Sephadex G-25 Säule chromatografiert, die mit
1,1% Essigsäure
eluiert war, wie beschrieben (Olivera et al., 1984). Ein Peptid,
das Mäuse
träge und
reaktionsarm macht, wurde mit einer Reihe von RP-HPLC-Reinigungen
auf präparativen
und halb-präparativen
und analytischen Umkehrphasen-C18-Säulen gereinigt.
Ein Gradient von Acetonitril in 0,1% Trifluoressigsäure wurde
verwendet, um das Peptid von den Säulen zu eluieren. Die Hauptprobe
wurde vor der weiteren Charakterisierung erneut gereinigt. Kurz
beschrieben, wurde ein Gramm rohes, lyophilisiertes Venenum von
Conus geographus extrahiert und auf eine Sephadex G-25 Säule aufgebracht,
wie früher
beschrieben (Olivera et al., 1984). Drei aufeinanderfolgende Fraktionen,
die paralytische und Schläfer-Aktivitäten enthielten
(Ve/Vo = 1,37 bis 1,41) wurden gepoolt, auf eine präparative
Umkehrphasen-Vydac-C18-Säule aufgebracht und mit einem
Gradienten von Acetonitril in 0,1% Trifluoressigsäure eluiert
(1). Die durch einen
Pfeil in 1 angezeigte Komponente
führte
bei Verabreichung icv in Mäusen
zu schwankendem Gang und Tod. Sie wurde auf eine halbpräparative
C18-Säule
aufgebracht und mit 12–42%
Acetonitril-Gradient
in 0,1% Trifluoressigsäure
eluiert. Die Komponente, die Mäuse
bei Verabreichung icv reaktionsarm machte, wurde mit einer isokraten Elution
bei 20,4% Acetonitril in 0,1% Trifluoressigsäure weiter gereinigt. Eine
Maus, der ein Aliquot der Komponente icv injiziert wurde, hatte
in 5 Minuten Schwierigkeiten, sich aufrecht zu halten und wurde
in 12 Minuten sehr träge.
In etwa 25–30
Minuten lag die Maus ausgestreckt auf dem Bauch.
- 3. Bioaktivität.
In der Regel hatten Mäuse,
denen das partiell gereinigte, natürliche Peptid icv injiziert
wurde, anfangs Schwierigkeiten, sich nach 5 Minuten aufrecht zu
halten, wurden nach 12 Minuten träge und lagen nach 30 Minuten
auf dem Bauch. Diese Zeichen wurden als Assay zur Identifizierung
des biologisch aktiven Peptids während
der Reinigung verwendet.
- 4. Enzymhydrolyse. Annähernd
180 pmol des Peptids (6 μL)
wurden mit 7 mU β-Galaktosidase
(Rinder-Testes) (2 μL)
in 50 μL
von 50 mM Citrat/Phosphat-Puffer (pH 4,5) 53 Stunden lang bei 32°C inkubiert. Etwa
60 pmol des Peptids (2 μL)
wurde mit 2 mU O-Glykosidase (Diplococcus pneumoniae) (2 μL) in 50 μL von 20
mM Kakodylsäure
(pH 6,0) 19 Stunden lang bei 32°C
inkubiert.
- 5. Chemische Sequenz- und Aminosäurenanalyse. Die automatisierte
chemische Sequenzanalyse wurde auf einem 477A Protein Sequencer
(Applied Biosystems, Foster City, CA) durchgeführt. Die Aminosäurenanalyse
wurde mit Vorsäulenderivatisierung
ausgeführt.
Annähernd
500 pmol des Contulakin-G wurde unter Vakuum mit konzentriertem
HCl versiegelt, bei 110°C
24 Stunden lang hydrolysiert, lyophilisiert und dann mit o-Phthalaldehyd
derivatisiert. Die derivatisierten Aminosäuren wurden dann mit RP-HPLC
analysiert.
- 6. Massenspektrometrie. Die Massenspektra der matrixunterstützten Laser-Desorption
(MALD= (Hillenkamp et al., 1993) wurden mit einem Flugzeit-Massenspektrometer 'Bruker REFLEX' (Bruker Daltonics,
Billerica, MA) gemessen (Cotter, 1989), das mit einem gitterlosen
Reflektron, einem N2-Laser
und einem 100-MHz-Digitalisierer ausgerüstet war. Eine Beschleunigungsspannung
von +31 kV und eine Reflektorspannung zwischen 1,16 und 30 kV wurden
für die
Messungen nach dem Quellenzerfall (Spengler et al., 1992) verwendet.
Die Probe (in 0,1% wässriger
Trifluoressigsäure)
wurde mit einer α-Cyano-4-Hydroxyzimtsäure appliziert.
Die Massenspektra der Flüssigkeits-Sekundärionisierung
(LSI) (Barber et al., 1982) wurden mit einem doppelfokussierenden
Massenspektrometer Jeol HX110 (Jeol, Tokio, Japan) gemessen, das
mit 10 kV Beschleunigungsspannung und einer Auflösung von 1000 oder 3000 betrieben
wurde. Die Probe (in 0,1% wässriger
Trifluoressigsäure
und 25% Acetonitril) wurde in einer Thieglycerol- und Dithiothreitolmatrix
gemischt. Die Nano-Elektrospray-(Nano-ESI)-Massenspektra
wurden mit einem Esquire Innenfallen-Massenspektrometer (Bruker
Daltonics, Billerica, MA) gemessen. Die RP-HPLC-gereinigte Probe,
gesammelt in 0.1% wässriger
Trifluoressigsäure
und Acetonitril, wurde in Methanol 1% Essigsäure verdünnt, auf eine Nanospray-Kapillare übertragen
und analysiert. Die Massengenauigkeit war in der Regel besser als
1000 ppm beim Flugzeit-Instrument, 200 ppm beim Innenfallen-Instrument
und 20–100
ppm beim doppelt fokussierenden Massenspektrometer, je nach der
Einstellung des Auflösungsvermögens des verwendeten
Magnetsektorinstruments.
- 7. Synthese des Contulakin-G. Die Festphasen-Glykopeptid-Synthese wurde manuell
unter Verwendung von Fmoc-Chemie durchgeführt, mit t-Butylether-Seitenkettenschutz
für Tyrosin
und Serin, N-t-Boc-Seitenkettenschutz für Lysin und t-Butylester-Seitenkettenschutz
für Glutaminsäure (geschützte Aminosäuren wurden
bezogen bei Bachem, Torrance, CA). Beginnend mit einem Wang-Harz,
wurden die Aminosäuren mit
Bop/Diisopropylethylamin/N-Methylpyrrolidon/Dichlormethan (Stewart
et al., 1984; LeNguyen et al., 1986) gekoppelt, und die N-Schutzaufhebungen
wurden mit N-Methylpyrrolidon/Piperidin
(Stewart et al., 1984; LeNguyen et al., 1986) durchgeführt. Das
Wang-Harz wurde am Salk Institute mit einer Substitution von 0,2
nmol/g zubereitet. Nach der Kopplung der ersten sechs Aminosäuren wurde
das Harz mit peracetyliertem Fmoc-Oβ-D-Galp-(1→3)-α-D-GalpNAc-(1→O)-Threonin gekoppelt,
wie an einem anderen Ort beschrieben synthetisiert (Luning et al.,
1989), gefolgt von Einfachkopplung der restlichen neun Aminosäuren in
der Sequenz. Es wurde darauf geachtet, Essigsäure- und Acetatverunreinigungen
von den glykosylierten Aminosäuren
zu entfernen; dies umschloss auch die chromatographische Reinigung
auf Kieselgel unter Verwendung von Dichlormethan-Ethylacetat 4 : 1 als Eluationsmittel,
die Konzentrierung und schließlich
die Lyophilisierung des Produkts von Benzen. Nicht-glykosyliertes
Peptid wurde ähnlich
synthetisiert, wofür Fmoc-Threonin
zur Anwendung kam (Bachem, Torrance, CA). Das Harz wurde Abspaltungsbedingungen ausgesetzt
(95% Trifluoressigsäure/5%
Anisol (Stewart et al., 1984)), und im Fall des Glykopeptids wurde das
resultierende peracetylierte Glykopeptid mit RP-HPLC isoliert, wobei
die Hauptkomponente m/z 2322,3 (MALD-Analyse) dem gewünschten
Produkt entsprach (2322,0 Da). Nach der Lyophilisierung wurde das peracetylierte
Glykopeptid mit 20 μL
Natriummethoxid (Sigma, St Louis, MO) (50 mM) in trockenem Methanol
eine Minute lang behandelt (um O-Acetylgruppen
auf dem Zucker zu entfernen (Norberg et, al., 1994)) und bei –20°C lyophilisiert.
Die de-acetylierte Probe wurde auf ein Waters Prep LC/System 500
A, ausgerüstet
mit Gradient-Controller, Waters Model 450 Variable Wavelength Detector
(Wellenlängenmesser)
und Waters 1000 PrepPack Patronenkammer-Säule (65,5 × 320 mm), gepackt mit Vydac
C18 15–20 μm Partikeln
geladen. Strömungsbedingungen:
Wellenlänge
230 nm, AUFS 2,0, Durchfluss 100 mL/min., Gradient 20–60% B/60
min; (wobei der A-Puffer 0,1% Trifluoressigsäure in Wasser und der B-Puffer
0,1% Trifluoressigsäure
in 60% wässrigem
Acetonitril war). Die Fraktionen (200 mL) wurden manuell gesammelt.
Die Hauptkomponente, m/z 2069,9 (LSI-Analyse), entsprach dem gewünschten
Produkt (2069,98 Da). Nach einer präparativen RP-HPLC-Reinigung
war ausreichend gereinigtes Contulakin-G für die analytische Charakterisierung
und für
biologische Untersuchungen gewonnen. Eine umfassendere Charakterisierung
des synthetischen Contulakin-G einschließlich 1H
NMR Daten wird an anderer Stelle vorgelegt.
- 8. Co-Eluierung. Das natürliche
und das synthetische Contulakin-G wurden getrennt analysiert und
mit RP-HPLC coeluiert, wofür
eine 2,1 × 150
mm Vydac C18 Säule und ein Gradient von 0,%5/Min
von 0% B bis 40% B verwendet wurde (wobei der A-Puffer 0,55% Trifluoressigsäure in Wasser
und der B-Puffer 0,05% Trifluoressigsäure in 90% wässrigem
Acetonitril war).
- 9. Bindungsstudien. Das nicht-glykosylierte Thr10-Contulakin-G und
das synthetische Contulakin-G wurden mit dem Human-Neurotensin Typ:
1 Rezeptor (hNTRI) geprüft,
wobei für
alle Pipettierungsschritte in den Radioligand-Bindungs-Assays (beschrieben
von Cusack et al., 1993) eine Biomek 1000 Roboter-Arbeitsstation
verwendet wurde. Konkurrenz-Bindungs-Assays mit [3H]
Neurotensin1-13 (1 nM) und variierenden Konzentrationen
von nicht-etikettiertem Neurotensin1-13,
nichtglykosyliertem Thr10-Contulakin-G oder
synthetischem Contulakin-G wurden mit Membranpräparaten von der Zelllinie HEK-293
durchgeführt.
Die nichtspezifische Bindung wurde mit 1 μM nicht-etikettiertem Neurotensin1-13 in Probenröhren mit einem Gesamtvolumen
von 1 mL ermittelt. Die Inkubation dauerte 30 Minuten bei 20°C. Der Assay
wurde routinemäßig durch
Zugabe von kaltem 0,9% NaCl (5 × 1,5
mL) beendet, gefolgt von rascher Filtrierung durch einen GF/B-Filterstreifen,
der mit 0,2% Polyethylenimin vorbehandelt worden war. Details der
Bindungs-Assays wurden
früher
bereits beschrieben (Cusack et al., 1991). Die Daten wurden mit
Hilfe des LIGAND-Programms analysiert (Munson et al., 1980).
-
Das nicht-glykosylierte Thr10-Contulakin-G und das synthetische Contulakin-G
wurden mit den Ratten-Neurotensin-Typ-1- und Typ-2-Rezeptoren (rNTR1 und
rNTR2) und mit dem Maus-Neurotensin-Typ-3-Rezeptor (mNTR3) getrennt
geprüft.
[125I-Tyr3]-Neurotensin1-13 wurde wie früher beschrieben zubereitet
und gereinigt (Saadoul et al., 1984). Stabile transfizierte CHO-Zellen,
die entweder den rNTR1 (Tanaka et al., 1990) oder den rNTR2 (geklont
im Labor von J. Mazella durch Screening einer Rattenhirn-cDNA-Bibliothek
(Stratagen)) exprimierten, wurden in DMEM mit 10% Fötalkalbsserum
und 0,25 mg/mL G418 (Sigma, Frankreich) gezüchtet. Zellmembranhomogenate
wurden wie anfangs beschrieben präpariert (Chabry et al., 1994).
Die Proteinkonzentration wurde im Bio-Rad-Verfahren mit Ovalbumin
als Standard ermittelt.
-
10. Bindungsexperimente auf Zellmembranen.
Die Membranen (25 μg
für NTR2
und 10 μg
für NTR1) wurden
mit 0,4 nM [125I-Tyr3] Neurotensin1-13 (2000 Ci/mmol) und zunehmenden Konzentrationen
von Neurotensin1-13, nicht-glykosyliertem
Thr10-Contulakin-G
oder synthetischem Contulakin-G 20 Min. bei 25°C in 250 μl von 50 mM Tris-HCl (pH 7,5),
enthaltend 0,1% Rinderserumalbumin und 0,8 mM 1–10-Phenanthrolin, inkubiert.
Die Bindungsexperimente wurden beendet durch die Zugabe von 2 mL
eiskaltem Puffer, gefolgt von der Filtrierung durch Cellulose-Acetatfilter
(Sartorius) und zweimaligem Waschen. Die auf den Filtern zurückbleibende
Radioaktivität
wurde mit einem γ-Zähler gezählt.
-
11. Bindungsexperimente auf solubilisierten
Extrakten. CHAPS-solubilisierte Extrakte (100 μg) wurden mit 0,2 nM [125I-Tyr3] Neurotensin1-13 eine
Stunde lang bei at 0°C
in 250 μL
Tris-Glycerolpuffer, enthaltend 0,1% CHAPS, inkubiert. Gebundene
Liganden wurden von freien Liganden durch Filtrierung auf mit 0,3%
Polyethylenimin vorbehandelten GF/B-Filtern getrennt. Die Filter wurden
rasch zweimal mit 3 mL eiskaltem Puffer gewaschen und auf Radioaktivität gezählt.
-
Für
Bindungsexperimente auf mNTR3 wurden die Membranhomogenate vom Maushirn
in 25 mM Tris-HCl-Puffer (pH 7,5), enthaltend 10% (w/v) Glycerol,
0,1 mM Phenylmethylsulfonylfluorid, 1 μM Pepstatin, 1 mM Iodacetamid
und 5 mM EDTA (Tris-Glycerolpuffer) re-suspendiert. Die Solubilisierung
wurde durchgeführt
durch die Inkubation von Homogenaten bei einer Konzentration von
10 mg/mL im Tris-Glycerolpuffer
mit 0,625% CHAPS, enthaltend 0,125% CHS (Mazella et al., 1988).
Solubilisierte Extrakte wurden durch Zentrifugierung bei 100.000 × g während 30
Min. bei 4°C gewonnen
und entweder sofort verwendet oder bei –20°C gespeichert.
-
12. Phosphoinositid-Bestimmung. Zellen,
die den rNTR1 oder den NTR2 exprimieren, wurden in 12-Schalen-Platten
15–18
Stunden lang in Anwesenheit von 1 μCi Myo-[3H]inositol
(ICN) in einem Serum-freien HAM's-F-1O-Medium
gezüchtet.
Die Zellen wurden mit Earle-Puffer, pH 7,5, (25 mM Hepes, 25 mM
Tris, 140 mM NaCl, 5 mM KCl, 1,8 mM CaCl2,
0, 8 mM MgCl2, 5 mM Glucose), der 0,1% Rinderserumalbumin
enthielt, gewaschen und 15 Min. lang bei 37°C in 900 μl von 30 mM LiCl in Earle-Puffer
inkubiert. Neurotensin1-13 wurde dann mit
den angezeigten Konzentrationen 15 Min. lang hinzugefügt. Die
Reaktion wurde mit 750 μL eiskaltem
10 mM HCOOH, pH 5,5, angehalten. Nach 30 Min. bei 4°C wurde der Überstand
abgeschöpft
und mit 2,5 mL von 5 mM NH4OH neutralisiert.
Die gesamten [3H]Phosphoinositide (PIs)
wurden vom freien [3H]inositol auf Dowex
AG-X8 Chromatographie (Bio-Rad) (van Renterghem et al., 1988) durch
die aufeinanderfolgende Eluierung mit 5 mL Wasser und 4 mL von 40
mM und 1 M Ammoniumformat, pH 5,5, getrennt. Die in der 1-M-Fraktion enthaltene
Radioaktivität
wurde nach Zugabe von 5 mL Ecolum (ICN) gezählt.
-
13. Identifizierung eines cDNA-Klons,
der Contulakin-G codiert. Contulakin-G-codierende Klone wurden aus
einer größenfraktionierten
cDNA-Bibliothek selektiert, die unter Verwendung von mRNA konstruiert wurde,
die aus einem Conusgeographus-Venenum-Gang wie früher beschrieben
(Colledge et al., 1992) gewonnen wurde. Die Bibliothek wurde mit
einer spezifischen Sonde gescreened, welche den Aminosäuren #10–15 des
Peptids entspricht (5'-
ATR ATN GGY TTY TTN GT-3';
SEQ ID NO: 3). Das Oligonukleotid wurde endmarkiert, hybridisiert,
und ein Sekundär-Screening
durch Polymerase-Kettenreaktion wurde an 10 Klonen durchgeführt, die
zu dieser Sonde hybridisierten, wie früher beschrieben (Jimenez et
al., 1996). Die im Sekundär-Screening
identifizierten Klone wurden für
die DNA-Sequenzierung
präpariert,
wie früher
beschrieben (Monje et. al., 1993). Die Nukleinsäure-Sequenz wurde gemäß dem Standardprotokoll
für das
Sequenase Version 2.0 DNA Sequenzierungs-Kit bestimmt, wie früher beschrieben
(Jimenez et al., 1996).
-
BEISPIEL 2
-
Reinigung des Contulakin-G
-
Eine Fraktion des Conus-geographus-Venenums
wurde entdeckt, die Mäuse
zunehmend träge
machte. Wenn sitzende Mäuse
mit einem Stäbchen
angestoßen
werden, springen sie normalerweise sofort auf und laufen eine beträchtliche
Distanz. Nach i. c. v.-Injektion
der Fraktion von Conus geographus, wie in 5 angezeigt, mussten die Mäuse wesentlich
kräftiger
angestoßen
werden, ehe sie sich überhaupt
erhoben, und nach dem Aufstehen gingen sie einen oder zwei Schritte
und setzten sich gleich wieder hin. Dieses "träge
Verhalten" wurde
durch mehrere Reinigungsschritte hindurch beobachtet, und das offensichtlich
homogene Peptid wurde weiter analysiert. Dieses Peptid wurde als
Contulakin-G bezeichnet (das Filipino-Wort tulakin' bedeutet "muss geschoben oder
gestoßen
werden," vom Wurzelwort "tulak" = schieben). Das "G" weist darauf hin, dass das Peptid vom
Conus geographus stammt.
-
BEISPIEL 3
-
Biochemische Charakterisierung
des gereinigten Contulakin-G
-
Die versuchte Aminosäuresequenz-Analyse
des gereinigten Peptids ergab, dass das Peptid am N-Terminus blockiert
war. Da die meisten N-terminal blockierten Conus-Peptide einen Pyroglutamatrest
an der Position 1 haben, wurde das Peptid mit Pyroglutamat-Aminopeptidase
behandelt. Dies hatte eine Verschiebung der Retentionszeit zur Folge,
was die Entfernung eines Pyroglutamatrests nahe legte. Nach der
Enzymbehandlung wurde mittels Standard-Edman-Methoden die Sequenz Ser-Glu-Glu-Gly-Gly-Ser-Asn-Ala-Xaa-Lys-Lys-Pro-Tyr-Ile-Leu
(SEQ ID NO: 4) gewonnen, was die Entfernung des Pyroglutamatrests
bestätigte,
wobei Xaa anzeigt, dass im 9. Zyklus (an Position 10) keine Aminosäure zugeteilt
wurde, obwohl ein sehr schwaches Signal für Threonin erhalten wurde.
Die Aminosäureanalysen
waren konsistent zur Anwesenheit eines Threoninrests im Peptid.
-
Um die Art des Aminosäurerests
in Position 10 zu bestätigen,
wurde ein cDNA-Klon isoliert, welcher das Peptid codierte. Die Nukleotidsequenz
und vom Klon aufgezeigte, mutmaßliche
Aminosäuresequenz
sind in Tabelle 1 und in SEQ ID NO: 5 bzw. SEQ ID NO: 6 dargestellt.
-
Die Aminosäuresequenz des Contulakin-G,
welche durch direkte Edman-Sequenzierung gewonnen wurde, wird codiert
gegen das C-terminale Ende des einzigen signifikanten offenen Leserahmens
im Klon (an den Resten 51–66)
vorgefunden; die prognostizierte Aminosäuresequenz ergibt, dass Position
10 des reifen Peptids (Rest 60 des Vorläufers) von einem Codon für Threonin
codiert ist. So ergibt die Edman-Sequenzierung gemeinsam mit den
Klonierungsergebnissen, dass ein modifizierter Threoninrest an Position
10 vorhanden war.
-
TABELLE
1
DNA- (SEQ ID NO: 5) und Peptid- (SEQ ID NO: 6) Sequenzen
des Contulakin-G
-
-
Massenspektrometrische Analysen (MALD,
LSI und nano-ESI) der gereinigten Contulakin-G-Fraktion ergaben
unterschiedliche intakte Spezies, so wie in Tabelle 2 zusammengefasst.
Mit unterschiedlichen Ionisierungstechniken wurden Variationen in
der Intensität
der unterschiedlichen Spezies beobachtet, die Unterschieden in der
Vorspannung (Craig et al., 1994) bei den einzelnen Ionisierungstechniken
zugeschrieben wurden. In der folgenden Analyse haben wir uns auf
das wichtigste mit allen probierten Ionisierungstechniken beobachtete
Glykoform mit intakter Masse M1 = 2069 konzentriert.
Der Unterschied zwischen der beobachteten Masse (2069 Da) und der
für die
Sequenz berechneten Masse unter der Annahme von Thr an Rest 10 (1703,83
Da) war 365 Da. Da eine mögliche
Modifikation von Threonin die O-Glykosylierung ist, haben wir auf
der Grundlage dieser Massendifferenz vorgeschlagen, dass der unidentifizierte
Rest Hexose-N-Acetyl-Hexosamin-Threonin (Hex-HexNAc-Thr) war, was eine Addition von
365,13 Da ergäbe.
Die beobachteten Massen (Tabelle 2) sind konsistent mit der berechneten
monoisotopen Masse des [M1 + H]+ oder
[M1 + 2H]2+ des
vorgeschlagenen Disaccharid-verknüpften Peptids (2069,98 bzw.
1035,5 Da). Intensive Fragment-Ionen wurden in dem Nano-ESI MS/MS
Massenspektrum des doppelt geladenen, intakten [M1 +
2H]2+ Molekül-Ions von Contulakin-G beobachtet
(6), entsprechend dem
Verlust des kompletten Hex-HexNAc-Glykans (als ρ(χ8)10 (Craig et al., 1993) bezeichnet) oder
dem Verlust des terminalen Hexose-Rests (ρ(χ8)10).
-
TABELLE
2
Spezies, die mit MALD, LSI und Nano-ESI-Analyse des gereinigten
Contulakin-G beobachtet wurden
-
-
BEISPIEL 4
-
Nachweis, dass Thr10 O-Glykosyliert ist
-
Natürliches Contulakin-G wurde
mit von Rindertestes isolierter β-Galaktosidase
behandelt. Dieses Enzym hydrolysiert vorzugsweise terminale β 1→3 Galaktopyranosyl-Reste aus dem nicht-reduzierenden
Ende von Glyko-Paarlingen. Nach der β-Galaktosidase-Behandlung der
natürlichen
Probe wurde auf RP-HPLC eine neue Komponente beobachtet. Diese Komponente
wurde gesammelt und mit MALD-MS analysiert, wobei eine Spezies bei
m/z 1907 beobachtet wurde. Die Unterschiede in der Masse und Spezifität des Enzyms
sind konsistent mit einem terminalen Galaktoserest, der abgegeben
wird. Auf Basis der Ergebnisse der β-Galaktosidase-Hydrolyse argumentierten
wir, dass der Glykan-Anteil auf eine O-Glykosidase-Behandlung ausrechen könnte, die
das an das Serin oder Threonin als Kerneinheit von Glykopeptiden
gebundene Disaccharid Gal(β 1→3)GalNAc(α1→) befreit.
Die O-Glykosidase-Behandlung des natürlichen Contulakin-G ergab
in der Tat eine neue Spezies, nachdem die Enzymhydrolysemischung
auf RP-HPLC analysiert wurde. Die neue Komponente wurde gesammelt
und mit MALD-M5 analysiert, wobei eine m/z 1704 Spezies beobachtet
wurde, die konsistent mit dem Verlust von Hex-HexNAc war (d. h.
die Masse war konsistent mit jener, die für das Peptid mit einem unmodifizierten
Threoninrest an Position 10 prognostiziert wurde). Die Enzymhydrolyse-Ergebnisse
sind konsistent mit der Anwesenheit eines Gal(β 1→3)GalNAc(α1→) Glykans. Auf Basis der O-Glykosidase-
und der β-Galaktosidase-Hydrolyse-Ergebnisse ist die
Struktur des häufigsten
Glykopeptids:
-
-
-
BEISPIEL 5
-
Synthese des nicht-glykosylierten
und glykosylierten Contulakin-G
-
Das nicht-glykosylierte 16-Aminosäure-Peptid
wurde chemisch synthetisiert. Das synthetische Material wies auf
RP-HPLC die selbe Retentionszeit wie das enzymatisch entglykosylierte
Contulakin-G auf. Das glykosylierte 16-Aminosäure Contulakin-G mit an Thr10 gebundenem Gal(β 1→3)GalNAc(α1→) wurde ebenfalls synthetisiert.
Dieses synthetische glykosylierte Contulakin-G co-eluierte mit dem
natürlichen
Contulakin-G auf RP-HPLC. Die für
das natürliche
ebenso wie für
das synthetische Contulakin-G beobachteten Fragmentierungsspektren
für den
Zerfall nach der Quelle zeigten sehr ähnliche Fragmentierungsmuster.
-
BEISPIEL 6
-
Die biologische Potenz
von synthetisch glykosyliertem und nicht-glykosyliertem Contulakin-G
-
Der Verlust an motorischer Kontrolle,
für den
das natürliche
Contulakin-G ursprünglich
isoliert wurde, zusammen mit Darmkontraktion, Abwesenheit von Putz-/Pflegehandlungen
und herabgesetzter Empfindlichkeit auf Schwanzdruck waren Anzeichen,
die nach einer Verabreichung icv von Neurotensin1-13,
nicht-glykosyliertem Thr10-Contulakin-G
oder synthetischem Contulakin-G beobachtet wurden. Um diese Beobachtungen detaillierter
zu untersuchen, wurde ein Dosisreaktionsvergleich gemäß Tabelle
3 durchgeführt.
Während
das nicht-glykosylierte Thr10-Contulakin-G-Rnalog
bei Dosen von 1 nmol und höher
wirksam war, war es bei 300 pmol-Dosen unwirksam. Zum Unterschied
dazu, zeigte sich, dass Contulakin- G den Verlust motorischer Kontrolle
bei Dosierungen von 30 pmol oder etwa 5 pmol/g auslöste.
-
TABELLE
3
Wirkung einer icv Verabreichung von Neurotensin
1-13 Thr
10-Contulakin-G und Contulakin-G an 14–18 Tage
alte Mäuse
-
-
Die sechs C-terminalen Aminosäuren des
Contulakin-G zeigen eine signifikante Ähnlichkeit mit den Sequenzen
von Neurotensin1-13, Neuromedin, Xenin und
dem C-Terminus von Xenopsin (vgl. Tabelle 4). Aufgrund der ähnlichen
beobachteten Anzeichen, wenn entweder Contulakin-G oder Neurotensin1-13 icv verabreicht wurden, und der signifikanten
Homologie zwischen Contulakin-G und Neurotensin1-13 prüften wir
die Affinität
von Contulakin-G für
eine Reihe der geklonten Neurotensin-Rezeptoren. Wie in Tabelle 5 dargestellt, zeigte
sich, dass das nicht-glykosylierte Thr10-Contulakin-G-Analog
den Human-Neurotensin-Typ-I-Rezeptor (hNTR1)
mit 10-fach geringerer Affinität
band als Neurotensin1-13, und noch geringeren
Affinitäten
für die
anderen NT's. Das
Contulakin-G zeigte eine signifikant geringere Affinität als das
nichtglykosylierte Thr10-Contulakin-G-Analog
für alle
getesteten NT's.
-
Sowohl Contulakin-G wie das nicht-glykosylierte
Thr10-Contulakin-G-Analog
wirkten als Agonisten, wenn sie auf CHO-Zelllen getestet wurden, die den rNTR1
exprimierten. Keine Reaktion wurde mit CHO-Zellen beobachtet, die
den rNTR2 exprimieren. Das nicht-glykosylierte Thr10-Contulakin-G-Analog
ergab geringfügig niedrigere
Potenz (0,6 nM) aber mit ähnlicher
Wirksamkeit im Vergleich zu Neurotensin1-13.
Die Potenz des synthetischen glykosylierten Contulakin-G war signifikant
geringer (20–30
nM), und die agonistische Wirksamkeit war annähernd halb so groß wie die
für Neurotensin1-13 beobachtete.
-
TABELLE
4
Sequenzvergleich von Contulakin-G und Mitgliedern der Neurotensin-Familie
der Peptide
-
Referenzen (1) Carraway et al., 1973;
(2) Minamino et al., 1984; (3) Araki et al., 1973; (4) Feurle et
al., 1992.
-
TABELLE
5
Vergleich der Bindungsaffinität von Neurotensin
1-13,
Thr
10-Contulakin-G und Contulakin-G für den geklonten Human- und Ratten-Neurotensin-Typ-1-Rezeptor
(NTR1), den Ratten-Neurotensin-Typ-2-Rezeptor
(rNTR2) und den solubilisierten Maus-Neurotensin-Typ-3-Rezeptor
(mNTR3)
-
BEISPIEL 7
-
Biologische Wirksamkeit
der Contulakin-G-Analoge
-
Die biologische Wirkung verschiedener
Peptid-Analoge des Contulakin-G wurde auf ähnliche Weise durch Icv-Injektion
in Mäusen
getestet wie oben beschrieben. Diese Peptide wurden wie hier beschrieben
synthetisiert und enthalten folgende Analoge:
Ser10-Contulakin-G,
welches die natürliche
Glykosylierung auf Ser10 (Analog A) enthält; und
Δ1-9-Ser10-Contulakin-G, welches die natürliche Glykosylierung
auf Ser10 (Analog B) enthält.
-
Es stellte sich heraus, dass das
Analog A etwas aktiver war als das natürliche Contulakin-G. Es zeigte sich
auch, dass das Analog B die selbe Wirksamkeit d. h. Wirkungseintritts-
und Erholungszeiten hatte als das Analog A, wenn es in zwei Wochen
alten Mäusen
in einer Dosis von 100 pmol getestet wurde. In diesem Test waren
die Mäuse
noch immer nicht in der Lage, sich nach 75 Minuten aufzurichten.
Bei Tests in drei Wochen alten Mäusen
mit Dosierungen von 1 nmole und 300 pmole wurde zwischen den Analogen
die selbe Wirkung festgestellt und erwiesen sich diese Mäuse während 100
Minuten als schläfrig.
Diese Experimente zeigen, dass glykosylierte Contulakin-G-Analoge, in denen
N-terminale Aminosäurereste
entfernt wurden, ihre Wirkung behalten. Ähnliche Ergebnisse werden bei
anderen Analogen erzielt, beispielsweise bei Δ1-5-Ser6-Contulakin-G,
welches die natürliche
Glykosylierung auf Ser6 mit oder ohne die
natürliche
Glykosylierung auf Thr10 enthält. Diese
Ergebnisse zeigen, dass die Platzierung eines glykosylierten Serinrests
proximal zu der Stelle der Kürzung
aktive Analoge ergibt.
-
Das oben charakterisierte Conus-Peptid
Contulakin-G besitzt ein neuartiges biochemisches Merkmal- ein post-translational
O-Glykosyliertes Threonin, das zuvor in Conus-Peptiden nicht gefunden
wurde. Unter Einsatz von Massenspektrometrie und spezifischer enzymatischer
Hydrolysen wurde entdeckt, dass Thr10 mit dem
Disaccharid Gal (β 1→3)GalNAc(α1→) modifiziert
war. Die entsprechenden glykosylierten und nichtglykosylierten Formen
des Contulakin-G wurden synthetisiert, was die molekulare Struktur
dieser wichtigen glykosylierten Form des natürlichen Moleküls auf Basis
von RP-HPLC-Co-Eluierungs-
und MS-Fragmentierungs-Kriterien bestätigte. Die Massen der anderen
weniger bedeutenden, mit Massenspektrometrie beobachteten Molekül-Spezies
sind konsistent mit Glykan-strukturalen Variationen an peripheren
Stellen auf der charakterisierten Oligosaccharid-Kerneinheit (Baenziger,
1994).
-
Eine Analyse eines das Contulakin-G
codierenden cDNA-Klons ergibt, dass die Präpropeptid-Organisation des
Contulakin-G-Vorläufers ähnlich dem
anderer Conus-Peptidvorläufer
ist (Olivera et al., 1997). Es findet sich eine typische Signalsequenz,
und unmittelbar N-terminal zu der Contulakin-G-Sequenz befinden sich zwei basische
Aminosäuren,
die vermutlich eine proteolytische Abspaltung signalisieren, um
den N-Terminus des reifen Peptids zu generieren (der Glutaminrest
würde entweder
spontan oder aufgrund der Wirkung der Glutaminylcyklase (Fischer
et al., 1987) zu Pyroglutamat zyklieren). Obwohl der Contulakin-G-Vorläufer-in den
meisten Belangen die selbe Organisation wie alle anderen Conus-Venenum-Peptidvorläufer aufweist
und eine gleichartige Verarbeitung zu prognostizieren wäre, sind
die vom Klon prognostizierten zehn C-terminalen Aminosäuren in
vom Venenum gereinigtem Contulakin-G nicht vorhanden. Eine Möglichkeit
besteht darin, dass der Klon eine unterschiedliche Variante darstellt,
beispielsweise eine, die anders gespleißt war. Es könnte aber
auch weitere proteolytische Verarbeitung am C-Terminus erforderlich sein, um reifes
Contulakin-G zu generieren.
-
In den letzten 20 Jahren wurde eine
zunehmende Zahl von biologisch bedeutenden Glykopeptiden und Glykoproteinen
identifiziert. Das zuerst von Pisano et al. (Yoshida et al., 1976)
identifizierte Vespulakinin 1 ist unserer Kenntnis nach das einzige
andere O-glykosylierte Peptid-Toxin, das von einem anderen als dem Conus-Venenum
isoliert wurde. Vespulakinin 1 wurde aus den Venenumtaschen der
Gelben Jacket-Wespe ("Eastern
Jacket"; Vespula
maculifrons) extrahiert. Das Peptid (TAT*T*RRRGRPPGFSPFR-OH (SEQ
ID NO: 12), bei dem der Asteriskus einen O-verknüpften, glykosylierten Threoninrest
anzeigt) enthält
zwei sequenzielle Stellen O-verknüpfter Glykosylierung. Der C-Terminus
des Vespulakinin ist identisch mit der Sequenz des Bradykinin (RPPGFSPFR-OH
(SEQ ID NO: 13)), und das Peptid rief eine Anzahl Zeichen ab, die
auch von Bradykinin abgerufen wurden. Vespulakinin ist deshalb ein
weiteres Beispiel eines O-verknüpften,
glykosylierten Peptid-Toxins,
in dem der C-Terminus auf einen Säugetier-Neurotransmitter-Rezeptor abzuzielen
scheint. Folglich enthalten sowohl Contulakin-G wie auch Vespulakinin
I glykosylierte, N-terminale Erweiterungen zu Sequenzen mit sehr
hoher Homologie zu Säugetier-Neuropeptiden. κA-conotoxin
SIVA, ein K+-Kanalhemmer, ist ungewöhnlich unter
den Disulfid-reichen Conus-Peptiden als Besitzer eines langen N-terminalen
Schwanzes, der einen O-Glykosylierten Rest besitzt (Craig et al.,
1998).
-
Für
die meisten Conus-Peptide scheint eine spezifische Konformation
entweder durch mehrere Disulfid-Verknüpfungen oder durch die entsprechende
Beabstandung der γ-Carboxyglutamatreste
stabilisiert zu sein, um die Bildung von α-Wendeln zu fördern (Olivera
et al., 1990). Conus-Peptide ohne mehrere Disulfide umfassen eine
höchst
eklektische Gruppe von Familien, einschließlich der Conopressine, Conantokine,
Contryphane und jetzt des Contulakin-G. Die Conopressine sind wahrscheinlich
endogene Molluskel-Peptide, deutlich homolog zu der Vasopressin/Oxytocin-Familie
der Peptide; diese sind in Molluskelgeweben weiter verbreitet als
in Conus-Venenum-Gängen. Allerdings
können
die anderen Nicht-Disulfid-reichen Peptide (Conantokine, Contryphane
und Contulakin-G) spezialiserte Venenum-Peptide sein, die ungewöhnliche
posttranslationale Modifikationen zeigen. Zusätzlich zu dem O-glykosylierten Threonin-Anteil
des hier beschriebenen Contulakin-G wurden γ-Carboxylierung von Glutamatresten
und die post-translationale Epimerisierung und Bromierung von Tryptophan-Resten
in Conantokinen und Contryphanen entdeckt.
-
Es gibt mehrere Hinweise darauf,
dass Contulakin-G das erste Mitglied der Neurotensin-Familie von Peptiden
ist, das von einer Invertebraten-Quelle isoliert wird. Zunächst zeigt
der C-terminale Bereich des Contulakin-G ein auffälliges Ausmaß an Ähnlichkeit
zu anderen Mitgliedern der Neurotensin-Familie (alle von Vertebraten), wie
in Tabelle 4 dargestellt. Des weiteren wurde oben gezeigt, dass
Contulakin-G um die Bindung an drei bekannte Neurotensin-Rezeptor-Subtypen
konkurriert; auch Nachweise, dass Contulakin-G als Rgonist auf einem
geklonten Neurotensin-Rezeptor wirkt, wurden oben präsentiert.
Am überzeugendsten
ist aber die Tatsache, dass Contulakin-G, wenn es in Mause injiziert
wird, die selben Verhaltenszeichen auslöst wie mit der Verabreichung
von Neurotensin. Damit sind strukturelle Daten, Bindungsdaten und
In-vivo-Verhaltenssymptomatologien sämtlich konsistent mit der Zuweisung
von Contulakin-G zu der Neurotensin-Familie der Peptide.
-
Ohne Zweifel sind sowohl Contulakin-G
wie das nichtglykosylierte Thr10-Contulakin-GrNTR1-Agonisten
bei physiologisch relevanten Konzentrationen (20–30 bzw. 0,6 nM). Die beobachteten
agonistischen Wirkungen von Contulakin-G und dem nicht-glykosylierten
Analog sowie die Abwesenheit aller agonistischer Effekte dieser
Liganden auf CHO-Zellen, die rNTR2 exprimieren, korrelieren unter
Anwendung des IP-Akkumulierungs-Assays
nicht mit den In-vitro-Bindungsdaten; beide Peptide sind Agonisten
mit Konzentration, die wesentlich niedriger sind als ihre IC5-Bindungsaffinität (524 bzw. 79 nM). Angesichts
seiner offensichtlich niedrigeren Bindungsaffinität ist deshalb
die erhöhte
Potenz von glykosyliertem Contulakin-G im Vergleich zu dem nichtglykosylierten
Analog nach Icv-Verabreichung höchst
unerwartet.
-
Die Rolle des Glykans ist deshalb
etwas paradox. In vitro erhöht
das Glykan weder die Bindungsaffinität, noch die agonistische Potenz
noch die agonistische Wirksamkeit. Im Gegensatz dazu erhöht das Glykan in
vivo signifikant die Potenz des Peptids. Eine einfache Erklärung dafür ist, dass
die erhöhte
Potenz des Contulakin-G im Vergleich zu dem nichtglykosylierten
Analog auf erhöhte
Stabilität
zurückzuführen ist.
Ein Alternativmechanismus für
die erhöhte
Potenz ist der vom Glykan erleichterte Transport zur Wirkstelle.
Außerdem kann
das glykosylierte Peptid mit hoher Affinität auf einen bisher undefinierten
Neurotensin-Rezeptor-Subtyp (Tyler et al., 1998) wirken oder ein
selektiver Ligand hoher Affinität für einen
bestimmten Zustand eines Neurotensin-Rezeptor-Subtyps sein. Eine weitere Möglichkeit
liegt darin, dass die relevanten fokussierten Neurotensin-Rezeptoren
eng mit Kohlenhydrat-Bindungsstellen co-lokalisiert sein können und
dass das Glykan als "Adressenetikett" dienen kann – ein Mechanismus,
wie er für
bestimmte Opiat-Peptide postuliert wird. Vorläufige Daten, welche die Hypothese
der erhöhten
Stabilität
unterstützen,
wurden gewonnen – der
proteolytische Abbau des Contulakin-G wird durch die Anwesenheit
der Glykan-Komponente
gehemmt. Die erhöhte
Stabilität kann
gut zu einer verstärkten
Versorgung mit dem Glykopeptid am Rezeptor führen. Allerdings verlangt die
verstärkte,
von der O-Glykosylierung vermittelte In-vivo-Potenz des Contulakin-G
eindeutig eine ausgeglichenere Evaluierung der oben skizzierten
Möglichkeiten.
-
BEISPIEL 8
-
Materialien und Methoden
zur Bewertung der analgetischen Wirkung des Thr10-Contulakin-G
-
- 1. Akuter Schmerz (heiße Platte). Thr10-Contulakin-G
(CGX-1063) oder
ein Bindemittel wurde intracerebroventrikular (icv) in einem Volumen
von 5 μl
verabreicht. Fünfzehn
Minuten nach der Injektion wurden die Tiere auf eine 55°C heiße Platte
gesetzt. Die Latenz bis zur ersten Reaktion (zurückzucken), eine spinal vermittelte
Verhaltensreaktion, und das erste Hinterbeinlecken, eine zentral
organisierte motorische Reaktion auf akute Schmerzen, wurden protokolliert.
Die Mäuse
wurden nach 60 Sekunden von der heißen Platte entfernt, wenn keine
Reaktion beobachtet wurde. Unmittelbar bevor sie auf die heiße Platte
gesetzt wurden, wurden die motorischen Funktionen durch Feststellung
der Latenz bis zum ersten Fallen von einem beschleunigenden Rotorod
getestet.
- 2. Dauerschmerz (Formalin-Test). Intrathekale (it) Medikamentinjektionen
wie von Hyldon und Wilcox (1980) beschrieben, wurden durchgeführt. CGX-1063
(10 oder 100 pmol) oder ein Trägerstoff
wurden in einem Volumen von 5 μl
verabreicht. Fünfzehn
Minuten nach der i. t. Injektion wurde die rechte Hinterpfote mit
20 μl 5%-Formalin
injiziert. Die Tiere wurden in durchsichtige Plexiglaszylinder mit
Spiegelrückseiten zur
leichteren Beobachtung untergebracht. Die Tiere wurden 2 Minuten
lang pro 5-Minutenperiode genau beobachtet, und die Zeit, die das
Tier mit dem Ablecken der injizierten Pfote verbrachte, wurde auf
diese Weise insgesamt 45–50
Minuten lang protokolliert. Die Ergebnisse sind als Leckzeit in
Sekunden pro fünf Minuten
notiert. Mit dem Ende des Experiments wurden alle Tiere auf ein
sich beschleunigendes Rotorod gesetzt und die Latenz bis zum ersten
Fallen protokolliert.
- 2. Neuropathischer Schmerz. Das Modell der partiellen Hüftnervligatur
wurde verwendet, um die Wirksamkeit von CGX-1063 bei neuropathischen Schmerzen zu
bewerten. Die Nervenverletzung wurde nach den Methoden von Malmberg
und Basbaum (1998) herbeigeführt.
Die Tiere wurden mit einer Ketamin/Xylazin-Lösung anästhetisiert, der Hüftnerv wurde
exponiert und mit einer 8-0 Seidennaht um 1/3 bis 1/2 des Nervs
fest ligiert. Bei scheinoperierten Mäusen wurde der Nerv exponiert,
aber nicht ligiert. Die Tiere konnten sich mindestens 1 Woche lang
erholen, bevor der Test ausgeführt
wurde. Am Tag des Tests wurden die Tiere in Plexiglaszylinder auf
ein Drahtgittergestell gesetzt und durften sich mindestens 60 Minuten
eingewöhnen.
Die mechanische Allodynie wurde mit geeichten Von-Frey-Filamenten
gemessen, wofür
die Auf-Ab-Methode
wie von Chaplan et al. (1994) beschrieben zur Anwendung kam, und
die 50% Rückzugsschwelle
wurde berechnet. Tieren, die auf keinen der Fäden in der Serie reagierten, wurde
ein Maximalwert von 3,6 Gramm zugeordnet, bei dem es sich um den
Faden handelt, der typischer Weise das Hinterglied ohne Abbiegen
anhob und ungefähr
1/10 des Tiergewichts entspricht.
-
BEISPIEL 9
-
Analgetische Wirkung von
Thr10-Contulakin-G
-
CGX-1063 (10 fmol-10 nmol, icv) erhöhte dosisabhängig die
Latenz bis zum ersten Hinterpfotenlecken und zur ersten von der
heißen
Platte ausgelösten
Reaktion (7A–7B). Interessant ist der
Unterschied in der Potenz von CGX-1063 bei der Erhöhung der
Latenz bis zum ersten Hinterpfotenlecken im Vergleich zu der Latenz
zur ersten Reaktion. CGX-1063 erhöhte ebenfalls dosisabhängig die
Latenz bis zum ersten Fallen auf dem Rotorod (7C). Allerdings schien diese augenscheinliche
motorische Beeinträchtigung
nicht das Ergebnis des Verlusts der motorischen Funktion zu sein,
da die Tiere zu normalen lokomotorischen Aktivitäten fähig waren, wenn sie stimuliert
wurden. So stellte sich die Wirkung des CGX-1063 auf der heißen Platte
unzweideutig als analgetischer Effekt dar.
-
CGX-1063 (10 oder 100 pmol, it) verringerte
dosisabhängig
und signifikant die zweite Phase des Formalin-Tests (8A). Interessanter Weise
war die niedrigere Dosierung (10 pmol) wirksamer für die Verringerung
der Erstphasen-Reaktionszeit
als die höhere
Dosierung. Dies wird in zukünftigen
Experimenten noch detaillierter untersucht. Nach i. t. Verabreichung
zeigten CGX-1063-behandelte Tiere keine motorischen Beeinträchtigungen
im Vergleich mit Trägerstoffbehandelten
Tieren (8B), was darauf
hinweist, dass die Wirkung von icv CGX-1063 (wie oben im Heißplattentest
beobachtet) auf die motorische Beeinträchtigung in höheren Gehirnregionen
und nicht spinal vermittelt wird, und dass die analgetischen Wirkungen
des CGX-1063 durch Verwendung dieser Verabreichungsroute (it) von
der motorischen Toxizität
getrennt werden können.
Die Abwärtsverschiebung
der Rotorod-Werte
im Vergleich zu jenen von Tieren, die in dem Heißplattentest verwendet wurden,
widerspiegelt eine Gesamtbeeinträchtigung
dieser Tiere infolge Formalininduzierter Allodynie und Entzündung der
Hinterpfote.
-
Eine Woche nach der partiellen Ligatur
des Hüftnervs
zeigten die Tiere eine markante Senkung der Pfotenrückzugsschwelle
auf der operierten Seite (ipsilateral) in Relation zur nicht-operierten
Seite (contralateral), ein Hinweis auf eine Erhöhung der Empfindlichkeit auf
mechanische Stimuli (9).
Die intrathekale Verabreichung von CGX-1063 (100 pmol) erhöhte dramatisch
die Rückzugsschwelle
auf der ligierten Seite (eine annähernd sechsfache Steigerung).
Interessanter Weise war die mechanische Schwelle auf der contralateralen
Seite nicht signifikant verändert.
In scheinoperierten Tieren zeigte sich kein Unterschied in der Rückzugsschwelle
zwischen operierten und nichtoperierten Seiten. Nach intrathekalem
CGX-1063 war die Rückzugsschwelle
in beiden Hinterpfoten dieser Tiere gleichmäßig erhöht.
-
Die vorliegenden Daten zeigen, dass
CGX-1063 hochwirksame analgetische Eigenschaften bei drei allgemein
verwendeten Schmerzmodellen besitzt: akut, anhaltend/entzündlich und
neuropathisch. Das zentral (icv) verabreichte CGX-1063 reduzierte
dosisabhängig
die Reaktionslatenz im Heißplattenmodell
für akuten Schmerz
und war im Bereich von niedrigen Picomol bis zu hohen Femtomol wirksam.
Wie die vorläufigen
Daten zeigen, ist die analgetische Wirkung des CGX-1063 in diesem
Modell nicht durch einen Opioid-Mechanismus vermittelt. CGX-1063
war auch wirksam in der Reduzierung der nozizeptiven Aktivität im Formalinmodell von
anhaltenden/Entzündungsschmerzen.
CGX-1063 reduzierte dosisabhängig
die zweite (entzündliche) Phase-
des Formalin-Tests,
und bei der niedrigeren Dosierung wurde die Phase-Eins-Aktivität reduziert. Schließlich zeigte
CGX-1063 eine tiefgehende analgetische Wirkung in einem Modell neuropathischer Schmerzen.
Die mechanischen Rückzugschwellen
in diesem Modell wurden im Vergleich zu Vor-Behandlungswerten nahezu
sechsfach gesteigert, während
die Empfindlichkeit in der unverletzten Pfote unverändert blieb,
was möglicherweise
darauf hinweist, dass CGX-1063 neuropathische Allodynie reduziert,
während
die normale Reizübertragung
nicht beeinträchtigt
wird.
-
BEISPIEL 10
-
Materialien und Methoden
zur Bewertung der analgetischen Wirkung von Contulakin-G
-
- 1. Akuter Schmerz (Schwanzzucken). Das Medikament
(Contulakin-G (CGX-1160) oder Thr10-Contulakin-G (CGX-1063))
oder Salzlösung
wurden intrathekal (i. t.) nach dem Verfahren von Hylden und Wilcox
in einem konstanten Volumen von 5 μl verabreicht (Hylden und Wilcox,
1980). Mäuse
wurden vorsichtig in ein Handtuch gewickelt, so dass der Schwanz
exponiert war. Zu unterschiedlichen Zeitpunkten nach der i. t. Injektion wurde
der Schwanz in ein Wasserbad mit 54°C getaucht, und die Zeit bis
zu heftigem Schwanzrückzug
wurde protokolliert. Fand bis 8 Sekunden kein Rückzug statt, wurde der Schwanz
heraus genommen, um eine Gewebsschädigung zu verhindern.
- 2. Anhaltender Schmerz (Formalin-Test). CGX-1160, CGX-1063 (1,
10 oder 100 pmol), Neurotensin (NT) (1, 10, 100 oder 10000 pmol)
oder ein Trägerstoff
wurden i. t. in einem Volumen von 5 μl verabreicht. Fünfzehn Minuten
nach der i. t Injektion wurde die rechte Hinterpfote mit 20 μl 5%-Formalin
injiziert. Die Tiere wurden in durchsichtigen Plexiglaszylindern
untergebracht, die zur besseren Beobachtung mit Spiegeln versehen
waren. Die Tiere wurden 2 Minuten lang pro 5-Minutenperiode genau beobachtet, und
die Zeit, die das Tier mit dem Ablecken der injizierten Pfote verbrachte,
wurde auf diese Weise insgesamt 45–50 Minuten lang protokolliert.
Die Ergebnisse sind als Leckzeit in Sekunden pro fünf Minuten
notiert. Mit dem Ende des Experiments wurden alle Tiere auf ein
sich beschleunigendes Rotorod gesetzt und die Latenz bis zum Fallen
protokolliert.
- 3. Chronische entzündliche
Allodynie (CFA-Modell). Die Mäuse
erhielten intraplantare (i. pl.) Injektionen von 20 μl CFA in
die rechte Hinterpfote und kehrten in ihren Heimkäfig zurück. Drei
Tage später
wurden die Mäuse
in Plexiglaszylinder auf ein Drahtgittergestell gesetzt und durften
sich mindestens 60 Minuten eingewöhnen. Die mechanische Allodynie
wurde mit geeichten Von-Frey-Filamenten gemessen, wofür die früher beschriebene
Auf-Ab-Methode (Chaplan et al., 1994) zur Anwendung kam, und die
50% Rückzugsschwelle wurde
berechnet. Tieren, die auf keinen der Fäden in der Serie reagierten,
wurde ein Maximalwert von 3,6 Gramm zugeordnet, bei dem es sich
um den Faden handelt, der typischer Weise das Hinterglied ohne Abbiegen
anhob und ungefähr
1/10 des Tiergewichts entspricht.
- 4. Toxizitäts-Tests.
Zur exakten Bewertung der motorischen Beeinträchtigungswirkungen von CGX-1160, CGX-1063
und NT wurden 50 Mäuse
in Gruppen eingeteilt, die i. t. CGX-1160 oder CGX-1063 (1, 10,
100, 500 und 1000 pmol), NT (0, 1, 1, 10 und 100 nmol) oder Salzlösung erhielten
(n = 5 pro Gruppe, ausgenommen die höchste Dosierung jeder Verbindung,
wo n = 3). Beginnend 15 Minuten nach der Injektion, wurden die Tiere
auf ein beschleunigendes Rotorod gesetzt und die Latenz bis zum
ersten Fallen protokolliert. Die Tiere wurden erneut getestet nach
30, 60, 120, 240 und 300 Minuten (oder bis die Latenz zum Fallen auf
Kontrollwerte zurück
gekehrt war).
-
Zu den gleichen Zeitpunkten wurde
in diesen Tieren auch die Rektaltemperatur protokolliert.
-
BEISPIEL 11
-
Analgetische Wirkung des
Contulakin-G
-
CGX-1160 erhöhte dosis-abhängig die
Schwanz-Zuckungslatenz (10A)
mit einem Zeit-bis-Maximalwert-Effekt (Time-to-peak) von <30 Minuten (die früheste Testzeit, 10B). Außerdem hielt
die Zunahme der Latenz lange an, bei erhöhten Rückzugszeiten 5 Stunden nach
der Injektion, die 24 Stunden nach der Injektion zum Ausgangswert
zurück
kehrten (10B). CGX-1063
zeigte auch eine dosis-abhängige,
wenngleich variablere Zunahme der Rückzugslatenz und in diesem
Modell nur bescheidene Antischmerzempfindungswirkung im Vergleich
zu CGX-1160 (10A–10B).
Im Vergleich dazu hat NT die Rückzugslatenz
im Schwanzspitzen-Test nicht signifikant erhöht (10A–10B).
-
Alle getesteten Zusammensetzungen
zeigten dosis-abhängig
anti-nozizeptive Eigenschaften in beiden Phasen des Formalin-Tests, nur mit unterschiedlicher
Wirksamkeit. CGX-1160 war die potenteste der drei Verbindungen.
In Phase 1 des Formalin-Tests
(11A) hatte CGX-1160
eine ED50 von annähernd 30 – 40 pmol, während NT
eine ED50 von 1 nmol aufweist. CGX-1063
hat in Phase 1 die 50% Antinozizeptions-Schwelle nicht erreicht,
aber die unregelmäßige Dosisreaktion
in diesem Test rechtfertigt die Wiederholung der 100-pmol-Dosis
in diesem Assay. In Phase 2 des Formalin-Tests reduzierten alle
drei Zusammensetzungen dosisabhängig
die Pfotenleckzeit (in den Figuren als prozentuale Zunahme der Antinozizeption; 11B). Erneut war CGX-1160
wirksamer als die anderen Verbindungen, bei einer geschätzten ED50 von 1 pmol. Niedrigere Dosierungen dieser
Verbindung werden in Zukunft bewertet, um die Dosisreaktionskurve
fertig zu stellen, die zur Berechnung einer präziseren ED50 erforderlich
ist CGX-1063 war auch wirksam in der Reduzierung des Nozizeptionsverhaltens
in Phase 2, bei einer geschätzten
ED50 von 10–20 pmol. NT war dramatisch
weniger wirksam als beide Contulakine, bei einer geschätzten ED50 von 600–700 pmol (11B).
-
CGX-1160 zeigte eine extrem potente
und dosisabhängige
Umkehrung der CFA-induzierten mechanischen Allodynie (12A). Einhundert (100)
fmol CGX-1160, i. t. gegeben, kehrten die CFA-induzierte, mechanische
Allodynie völlig
um. Interessanter Weise war bei dieser Dosierung die contralaterale
Empfindlichkeit auf mechanischen Druck unverändert, was eine potenzielle
unilaterale Änderung
der NT-Rezeptoren
bei chronischer Entzündung
anzeigt. Bei höheren
Dosierungen von CGX-1160 war die mechanische Rückzugsschwelle in der CFA-injizierten
und der contralateralen uninjizierten Pfote dramatisch erhöht. In 12A und 12B zeigen die Zahlen über den
Balken die Prozent Steigerung der mechanischen Schwelle im Verhältnis zum
vormedikamentösen
Wert an. wie dargestellt, hatte CGX-1160 bei allen getesteten Dosierungen
eine wesentlich größere antiallodynische
Wirkung auf die CFA-injizierte
Seite in Relation zur nicht injizierten Seite. CGX-1063 war weniger
wirksam als CGX-1160, kehrte aber auch die CFA-induzierte Allodynie
völlig
um (12B). Die minimal
wirksame Dosis war 10 pmol, allerdings war bei dieser Dosis – zum Unterschied
von CGX-1160 – die contralaterale
Seite im Vergleich zu den vormedikamentösen Ausgangsmessungen ebenfalls
erhöht.
Im Einklang mit den anderen in dieser Studie untersuchten Modellen
zeigte NT Wirksamkeit im CFA-Modell bei 1 nmol, nicht aber bei 100
pmol (12C). Andere
Dosierungen von CGX-1160 und NT werden in Zukunft untersucht, um
die exakten ED50 für diese Verbindungen zu bestimmen.
-
CGX-1160, –1063 und NT zeigten sämtlich dosisabhängige Wirkungen
auf lokomotorische Beeinträchtigung
und Körpertemperatur.
Für alle
drei Zusammensetzungen lag die maximale Beeinträchtigung bei 15 Minuten nach
der i. t. Injektion (lokomotorische Beeinträchtigung, 13A) oder bei 30 Minuten (hypothermische
Wirkungen, 14A). CGX-1063
hatte bei der niedrigsten gestesteten Dosis keine motorische Toxizität (1 pmol, 13B), bei höheren Dosen
zeigten die Tiere jedoch eine signifikante motorische Toxizität (geschätzte TD50 von 10 pmol, 13B und 15A).
Bei 10 pmol dauerte diese Toxizität 30 Minuten, löste sich
aber nach 60 Minuten auf. Wenn 100 pmol oder 1 nmol verabreicht
wurden, waren die Tiere 2–3
Stunden motorisch beeinträchtigt
( 14A). CGX-1160 war äquipotent
mit CGX-1063 hinsichtlich der Auslösung motorischer Beeinträchtigung
(geschätzte
TD50 von 10 –20 pmol, 13B). Ähnlich wie CGX-1063, zeigte
CGX-1160 bei höheren
Dosierungen (100–500 × seine
ED50) motorische Beeinträchtigung, die sich nach 5 Stunden
legte (13A und 14B). Die geschätzte TD50 für
NT-induzierte motorische Beeinträchtigung
war 3 nmol (13B). Ähnlich wie
bei den Contulakinen dauerte die NT-induzierte motorische Beeinträchtigung
bei hohen Dosierungen 2–4
Stunden (13A und 14C).
-
Die hypothermischen Wirkungen dieser
Zusammensetzungen ähnelten
der motorischen Toxizität.
Alle drei verursachten einen dosisabhängigen Rückgang der Körpertemperatur.
CGX-1160 und –1063
waren bei einer geschätzten
TD50 von 100 pmol (15B) äquipotent. Allerdings induzierte
bei dieser Dosis CGX-1063 einen
2–3 Stunden
dauernden Abfall der Körpertemperatur
(15A und 16A), während die von CGX-1160 verursachte
hypothermische Wirkung sich nach 60 Minuten legte {15A und 16B).
Bei der höchsten
Dosierung von CGX-1160 {500 pmol, 500 × die ED50)
löste sich
der hypothermische Effekt sechs Stunden nach der Injektion nicht
auf (16B). NT zeigte
eine sehr ähnliche
Dosisreaktion und Zeitverlauf wie die Contulakine. Bei den niedrigeren
Dosierungen hatte NT keine Wirkung oder zeigte eine kurz dauernde
hypothermische Wirkung (16C).
Bei der höchsten
Dosierung (100 nmol) jedoch verursachte NT eine dramatische und
lange dauernde Hypothermie, die sich in drei Stunden nicht gelegt
hatte (15A und 16C).
-
Die vorliegenden Daten, zeigen, dass
CGX-1160 und CGX-1063 hochwirksame Breitspektrum-Analgetika sind,
die in mehreren Tiermodellen akuter und chronischer Schmerzen wirksam
sind. CGX-1160 ist in der Regel 10-fach potenter als CGX-1063 und
1000 mal potenter als NT (Tabelle 6). CGX-1160 ist insbesondere
wirksam im Modell des chronischen entzündlichen Schmerzes, wobei CGX-1160
die mechanische Rückzugsschwelle
nur in der Pfote, welche die CFA-Injektion erhält, selektiv erhöht während die
Schwelle der nicht injizierten Pfote nicht verändert wird. Diese Erkenntnisse
verweisen darauf, dass eine chronische Entzündung zu einer Reorganisation
der NT-Rezeptoren
in Schmerzempfindungsbahnen in Entsprechung zu der entzündeten Pfote
führen
kann. Da CGX-1160 die einzige Verbindung in diesen Experimenten
war, welche eine erhöhte
Wirksamkeit aufwies, kann dies auf eine Aufwärtsregulierung eines Rezeptor-Subtyps
hinweisen, für den
CGX-1160 wohl eine spezifische Selektivität und Spezifität besitzt.
Unterstützt
wird diese Hypothese der CGX-1160 Subtyp-Selektivität durch
die Erkenntnisse, dass diese Verbindung bei Dosierungen von 10 –100-fach
weniger als für
lokomotorische Beeinträchtigung
oder Hypothermie Antinozizeption zeigt, während CGX-1063 und NT bei Verabreichung
i. t. Antinozizeption, lokomotorische Beeinträchtigung und Hypothermie bei
annähernd
gleichen Dosierungen verursachen. Von besonderem Interesse ist die
lange dauernde hypothermische Wirkung des CGX-1063. Bei Verabreichung
i. t. von 100 pmol (annähernd
10 mal seine ED50 in Phase 2 des Formalintests,
vgl. 16A) verursachte
CGX-1063 lange dauernde Hypothermie in Relation zu vergleichbaren
Antinozizeptions-Dosierungen von CGX-1160 (vgl. die 10 pmol-Dosis in 16B) und NT (vgl. die 10
nmol-Dosis in 16C).
Dies weist potenziell darauf hin, dass CGX-1063 selektiv für den an
der hypothermischen Wirkung des NT-Analogs beteiligten NT-Rezeptor-Subtyp
ist. Folglich kann die O-Glykosylierung von
Thr10 in CGX-1160 Selektivität für den antinozizeptiven
NTR-Subtyp – der
zur Zeit für
NT2 gehalten wird – sowie
metabolische Resistenz gegen Peptidasen verleihen.
-
TABELLE
6
Vergleich der antinozizeptiven Wirkungen, Wirkungen der motorischen
Beeinträchtigung
und der Schutzindices von CGX-1160,
CGX-1063 und NT im Formalintest (Phase 2) und CFA-induzierten Allodynie-Test
-
BEISPIEL 12
-
Materialien und Methoden
zur Bewertung antipsychotischer Wirkung des Contulakin-G
-
- 1. Materialien. D-Amphetamin wurde von Sigma
(St. Louis, MO) erworben. Contulakin-G (CGX-1160; ein synthetisches
16-Aminosäure-O-verknüpftes Glykopeptid)
wurde synthetisiert wie oben beschrieben.
- 2. Tiere. Männliche
CF-1-Mäuse
(30–35g;
Charles River Laboratories) wurden verwendet. Alle Tiere wurden
in einem temperaturgeregelten Raum (23° ± 3°C) mit einem 12-stündigen Hell-Dunkel-Zyklus
bei freiem Zugang zu Nahrung und Wasser untergebracht. Alle Tiere
wurden nach den Vorschriften des Public Health Service über die
humane Haltung von Labortieren euthanasiert.
- 3. Lokomotorische Wirkung. Die Tiere wurden in durchsichtigen
Kunststoffkäfigen
(40 cm × 22
cm, 20 cm tief) untergebracht und durften sich 30 Minuten lang akklimatisieren.
Die Tiere erhielten dann entweder Contulakin-G (100 pmol) oder Salzlösung (Träger) durch
freihändige
intracerebroventrikuläre
(i. c. v.) Injektion (5 μl
Volumen) mittels einer 10 μl
Hamilton-Spritze. Nach 5 Minuten erhielten die Tiere eine Salzlösung oder
D-Amphetaminsulfat (3 mg/kg) in intraperitonealer (i. p.) Verabreichung.
Die zurückgelegte
Distanz (cm) und die in Bewegung verbrachte Zeit (s) wurden 30 Minuten
mit einem Videomex-V Tracking System (Columbus Instruments, Columbus,
OH) überwacht.
Sämtliche
Tests wurden in einem isolierten, dämmerig beleuchteten Verhaltensraum
durchgeführt.
- 4. Statistik. Die Analyse der Daten erfolgte mittels Einweg-Analyse
der Varianz (ANOVA) mit der Medikamentenbehandlung als einzigem
Faktor, gefolgt von einem Multiple-Comparison-Test nach Newman-Keuls für den Vergleich
individueller Gruppen, wobei P<0,05
als statistisch signifikant anerkannt wurde. Die statistischen Analysen
wurden mit GraphPad PRISM Software (Version 2.01, GraphPad, San
Diego, CA) durchgeführt.
-
BEISPIEL 13
-
Antipsychotische Wirkung
von Contulakin-G
-
In der vorliegenden Studie wurde
eine signifikante Wirkung der medikamentösen Behandlung auf die lokomotorische
Aktivität
sowohl nach der zurückgelegten
Distanz [F (4,21) = 7,87,P<0,05]
wie nach der in Bewegung verbrachten Zeit [F (4,21) = 6,17, P<0,05] gefunden.
Die Verabreichung von D-Amphetamin ergab eine dosisabhängige Zunahme
sowohl der zurückgelegten
Distanz wie der in Bewegung verbrachten Zeit (17–18). Die Vorbehandlung der
Mäuse mit
Contulakin-G (100 pmol i. c. v.) reduzierte signifikant die Amphetamin-stimulierten
(3 mg/kg i. p.) Zunahmen der zurückgelegten
Distanz und der in Bewegung verbrachten Zeit. Zwar war nach Vorbehandlung
mit Contulakin-G (100 pmol i. c. v.) eine Reduzierung der basalen
lokomotorischen Wirkung (zurückgelegte
Distanz sowie in Bewegung verbrachte Zeit) festzustellen, doch erreichte diese
Reduzierung keine statistische Signifikanz.
-
Es gibt einander stützende Hinweise
darauf, dass Neurotensin antipsychotische Eigenschaften ohne die
damit verbundenen Nebenwirkungsprofile herkömmlicher neuroleptischer Medikamente
besitzt (Besprechung in (Nemeroff et al., 1992)). Folglich haben
sich zahlreiche Gruppen auf Neurotensin-Analoge als neuartige antipsychotische
Medikamente konzentriert. Da Contulakin-G eine C-terminale Homologie
mit Neurotensin gemeinsam hat und dem Neurotensin sowohl in In-vivo-
wie auch in In-vitro-Assays gleicht, wurde die Fähigkeit des Contulakin-G erprobt,
die D-Amphetamin-stimulierte lokomotorische Wirkung zu hemmen – ein präklinischer
Filter mit prognostischer Kraft für antipsychotische Wirksamkeit.
-
Dieses Beispiel beweist, dass die
Vorbehandlung von Mäusen
mit Contulakin-G die Amphetamin-stimulierten Zunahmen der lokomotorischen
Aktivität
signifikant reduzierte. Diese Daten zeigen, dass Contulakin-G ähnliche
antipsychotische Wirkung wie Neurotensin hat. Während jedoch, wie oben gezeigt,
das Neurotensin bei den Ratten-Neurotensin-Rezeptoren rNTR1 (IC50 : 3,2 nM für Neurotensin; 524 nM für Contulakin-G) und
rNTR2 (IC50 : 6,0 nM für Neurotensin; 730 nM für Contulakin-G)
und beim Maus-Neurotensin-Rezeptor mNTR3 (IC50 :
1,4 nM für
Neurotensin; 250 nM für
Contulakin-G) wesentlich potenter als Contulakin-G war, erwies sich
das Contulakin-G in einem In-vivo-Assay
(eine visuell bewertete Prüfung
der lokomotorischen Aktivität)
nach i. c. v. Verabreichung um 1 bis 2 Größenordnungen potenter. Diese
Ergebnisse zeigen, dass Contulakin-G und Neurotensin bei überlappenden
aber eindeutig definierten Populationen von Neurotensin-Rezeptor-Subtypen
oder Aktivierungszuständen
interagieren können.
Folglich würde
Contulakin-G nicht die einschränkenden
Nebenwirkungen des Neurotensins aufweisen.
-
BEISPIEL 14
-
Materialien und Methoden
zur Bewertung antikonvulsivischer Wirkung des Contulakin-G
-
- 1. Tiere. Männliche
Frings-Mäuse
(20–25
g) wurden in einem temperaturgeregelten (23° ± 1°C) Raum mit einem 12-Stunden-Hell-Dunkel-Zyklus bei
freiem Zugang zu Nahrung und Wasser untergebracht. Die Mäuse wurden
unter Beachtung der Empfehlungen der HEW-Publikation (NIH) Nr. 8623, "Guide for the Care and
Use of Laboratory Animals" (Leitfaden
für die
Pflege und Verwendung von Labortieren) untergebracht, gefüttert und
behandelt. Alle Mäuse
wurden unter Beachtung der Grundsätze über die humane Pflege von Labortieren
des Public Health Service euthanasiert.
- 2. Bewertung als Antikonvulsivum. Die Frings-Mäuse wurden
in einem runden Plexiglasbecher (Durchmesser 15 cm, Höhe 18 cm)
untergebracht und einer Schallstimulierung mit 110 Dezibel (11 KHz)
ausgesetzt. Die Mäuse
wurden dann 25 Sekunden lang auf die Anwesenheit oder Abwesenheit
einer tonischen Hintergliedstreckung beobachtet. Tiere, die keine
tonische Hintergliedstreckung zeigten, wurden als geschützt betrachtet.
- 3. Rotorod-Test. Die motorische Beeinträchtigung wurde zur Zeit der
Spitzenwirkung bewertet, indem die Mäuse auf ein Rotorod gesetzt
wurden, das sich mit 6 UpM drehte. Tiere, die in einer Minute drei
Mal fielen, wurden als beeinträchtigt
betrachtet.
-
BEISPIEL 15
-
Antikonvulsivische Wirkung
des Contulakin-G
-
Contulakin-G (CGX-1160) und Thr10-Contulakin-G (CGX-1063) blockierten nach
i. c. v. Verabreichung auf hochwirksame und dosisabhängige Weise
audiogene Anfälle
bei Frings-Mäusen
(19). Ähnlich der Wirksamkeit
in den Schmerzmodellen erwies sich CGX-1160 als potenter als CGX-1063,
bei ED50 von 7,1 pmol bzw. 27,0 pmol (Tabelle
7). Ebenfalls im Einklang mit früheren
Studien, war NT dramatisch weniger potent als CGX-1160 oder –1063. Obwohl
eine Dosisreaktionskurve für
NT noch nicht vollständig
erarbeitet wurde, zeigte NT 50% Schutz nach einer i. c. v. Verabreichung
von 1 nmol. Bei der Prüfung
auf motorische Toxizität
erreichte CGX-1160 bei Dosierungen von bis zu 200 pmol nicht den
50 Toxizitätswert
(19), wohingegen die
TD50 für CGX-1063
auf annähernd
375 pmol geschätzt
wird, was für
die getesteten Dosierungen einen geschätzten PI von 14 ergibt.
-
TABELLE
7
Antikonvulsivum-Profil von CGX-1160 und CGX-1063 in Frings
AGS Mäusen
nach i. c. v. Verabreichung
-
In einem getrennten Experiment wurden
der Time-to-Peak-Effekt
(Zeit bis zur Maximalwirkung) und die Dauer der Wirksamkeit des
CGX-1160 untersucht. Die i. c. v. Verabreichung von 100 pmol (etwa
14 × ED50) von CGX-1160 zeigte nach 30 Minuten keine
Wirkung, war aber nach 60 Minuten 100% protektiv und zeigte in den
getesteten Tieren 4 Stunden nach der i. c. v. Injektion noch 50%
Schutz (20).
-
Es versteht sich, dass die Methoden
und Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung in Form unterschiedlicher
Ausführungsbeispiele
realisiert werden können,
von denen hier nur wenige offenbart sind. Die beschriebenen Ausführungsbeispiele
sind demnach illustrativ und dürfen
nicht restriktiv ausgelegt werden.
-
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