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Diese Erfindung betrifft einen rekombinanten humanen Fibrinkleber bzw. ein
rekombinantes humanes Fibrindichtungsmittel (rhFS), der/das rekombinantes humanes Fibrinogen
(rhFbgn), rekombinantes humanes Thrombin (rhThrombin) und wahlweise
rekombinanten humanen FXIII umfasst.
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Fibrinkleber bzw. Fibrindichtungsmittel (FS) ist ein Gemisch von drei
Proteinkomponenten: Fibrinogen (Fbgn), Thrombin und Faktor XIII (FXIII). Fbgn bildet die strukturelle
Matrix des Dichtungsmittels bzw. Klebers und liegt in der größten Konzentration vor.
Thrombin und FXIII sind Enzyme und liegen in viel niedrigeren Konzentrationen vor.
Existierender FS wird hergestellt unter Verwendung von Fbgn, gereinigt von bzw.
aufbereitet aus menschlichem Blut, und Thrombin, gereinigt von bzw. aufbereitet aus Bovin
oder menschlichen Quellen. Fbgn für kommerziellen FS wird aus vereinigtem Plasma
erhalten, aber Fbgn für FS wird auch gereinigt von bzw. aufbereitet aus
Einfachdonorquellen und autologen Quellen durch viele Blutbanken. Unabhängig von der Quelle der
Komponenten wird FS üblicherweise in Form von zwei Lösungen formuliert: Fbgn +
FXIII und Thrombin + CaCl&sub2;. Beim Mischen setzt das Thrombin Fbgn zu Fibrin (Fbn)
um und polymerisiert unter Bildung eines Gels. Thrombin setzt auch die zymogene
(inaktive) Form von FXIII in die aktive Form um, die in der Anwesenheit von Calcium die
polymerisierten Fbn-Moleküle kovalent vernetzt, um das Gel zu festigen und seine
physikalischen Eigenschaften zu modifizieren (Abb. 1). Wenn Fbgn aus humanem Plasma
aufbereitet wird, wird FXIII normalerweise als eine Verunreinigung von Fbgn mit
aufberei
tet (FS, das aus von Blut erhaltenem Fbgn hergestellt wird, kann auch andere Proteine
wie Fibronectin (FN) und Wachstumsfaktoren als Verunreinigungen enthalten).
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Die vorliegende Erfindung liefert einen vollständig rekombinanten Fibrinkleber bzw. ein
vollständig rekombinantes Fibrindichtungsmittel (rhFS), umfassend rekombinantes
humanes Fbgn (rhFbgn), rekombinantes humanes Thrombin (rhThrombin) und wahlweise
rekombinanten humanen FXIII (rhFXIII) (zymogen oder aktiv). Rekombinanter humaner
Fibrinkleber (rhFS) ist eine Alternative zu existierenden Fibrinklebern (FS), die aus nicht
rekombinanten Bestandteilen erhalten werden.
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rhFS ist frei von anderen Plasmaproteinen einschließlich Fibronectin, von Willebrand-
Faktor, Plasminogen, Serumalbumin und Immunoglobulin, von denen zumindest einige
aus praktischen Gründen immer in Fibrinklebern vorliegen, die aus Plasma erhalten
werben, da sie aus dem Plasma durch weitgehend unselektive Ausfall ungstechniken erhalten
werden. Bevor die vorliegende Erfindung gemacht wurde, war nicht bekannt ob
Fibringele bei der vollständigen Abwesenheit dieser Komponenten gebildet werden könnten und
es wurde nun festgestellt, dass dies möglich ist.
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Der erfindungsgemäße FS kann bei der Behandlung eines Patienten verwendet werden,
der sich in einem Zustand befindet, in dem ein Fibringel erforderlich ist, das
Behandlungsverfahren umfassend die Verabreichung einer wirksamen Menge eines
rekombinanten humanen Fibrinklebers (rhFS) an den Patienten, wie oben beschrieben wurde.
("Behandlung" beinhaltet "Prophylaxe" oder "Vorbeugung" unter geeigneten Umständen.)
Der rhFS kann für die entsprechenden Umstände und Eigenschaften des Zustandes
maßgeschneidert sein und es ist ein Vorteil der Erfindung, dass rhFS verlässlich und
wiederholbar in verschiedenen Ausführungsformen für verschiedene Zwecke formuliert werden
kann.
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Gemäß eines ersten Aspekts liefert die Erfindung ein Verfahren für die Herstellung eines
Fibrinklebers bzw. Fibrindichtungsmittels, umfassend das Mischen eines humanen
rekombinanten Fibrinogens, eines rekombinanten humanen Thrombins, eines
rekombinanten humanen Faktors XIII und von Calciumionen, wobei das Fibrinogen in Lösung in
einer Konzentration von 20-30 mg/ml vorliegt, der Faktor XIII in Lösung in einer
Konzentration von 3-10 ug/mg Fibrinogen vorliegt, Thrombin in der Lösung in einer
Konzentration von 5-300 I. E./ml vorliegt und die Calciumionen in der Lösung in einer
Konzentration von 5-20 mM vorliegen.
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In einer spezifischen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird
Saccharose in einer Konzentration von etwa 4,5% mit Fibrinogen, Faktor XIII, Thrombin und
Calcium gemischt.
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In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens beträgt die
Fibrinogenkonzentration 30 mg/ml, die Konzentration des Faktors XIII 10 ug/mg
Fibrinogen, liegt Thrombin in der Lösung in einer Konzentration von 250-300 I. E./ml vor
und liegen die Calciumionen in der Lösung in einer Konzentration von 20 mM vor.
Wahlweise wird Saccharose auch bei einer Konzentration von etwa 4,5% mit
Fibrinogen, Faktor XIII, Thrombin und Calcium gemischt.
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Ein zweiter Aspekt der Erfindung liefert einen Fibrinkleber bzw. ein
Fibrindichtungsmittel, umfassend ein humanes, rekombinantes Fibrinogen, ein rekombinantes, humanes
Thrombin, einen rekombinanten humanen Faktor XIII und Calciumionen, wobei
Fibrinogen in der Lösung in einer Konzentration von 20-30 mg/ml vorliegt, der Faktor XIII in
der Lösung in einer Konzentration von 3-10 ug/mg Fibrinogen vorliegt, Thrombin in
der Lösung in einer Konzentration von 5-300 I. E./ml vorliegt und die Calciumionen in
der Lösung in einer Konzentration von 5-20 mM vorliegen.
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In einer spezifischen Ausführungsform der Erfindung umfasst der Fibrinkleber weiterhin
Saccharose in einer Konzentration von etwa 4,5% mit Fibrinogen, Faktor XIII,
Thrombin und Calcium.
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In einer bevorzugten Ausführungsform liefert die Erfindung einen Fibrinkleber, wobei die
Konzentration von Fibrinogen 30 mg/ml beträgt, die Konzentration von Faktor XIII 10 ug/mg
Fibrinogen beträgt, Thrombin in der Lösung in einer Konzentration von 250-300 I. E./ml
vorliegt und die Calciumionen in der Lösung in einer Konzentration von 20 mM
vorliegen. Wahlweise kann der Fibrinkleber zusätzlich Saccharose in einer Konzentration
von etwa 4,5% bezüglich Fibrinogen, Faktor XIII, Thrombin und Calcium umfassen.
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Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung werden nun eingehender beschrieben.
Bezug genommen wird auf die beigefügten Zeichnungen:
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Abb. 1 zeigt den biochemischen Mechanismus, durch den Fbgn, Thrombin und FXIII
unter Bildung von FS kombinieren. Beim Mischen setzt Thrombin Fbgn zu
Fibrin (Fbn) um, das unter Bildung eines Gels polymerisiert. Thrombin setzt auch
die zymogene (inaktive) Form von FXIII in die aktive Form um, die in der
Anwesenheit von Calcium die polymerisierten Fbn-Moleküle kovalent vernetzt,
um das Gel zu festigen und seine physikalischen Eigenschaften zu modifizieren.
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Abb. 2 zeigt Profile der optischen Dichte, die die Gelbildung von rhFbgn und aus
Plasma erhaltenem Fbgn (hFbgn) und von Fbgn aus kommerziellem FS
(TISSEEL®) zeigen. Diese Darstellungen zeigen, dass Fbgn aus
unterschiedlichen Quellen unter identischen Probenbedingungen bzw. Ansatzbedingungen
ein unterschiedliches Verhalten aufweisen. Bedingungen der TBS-Probe (20 mM
Tris-HCl, pH 7,4, 120 mM NaCl) 0,2 mg/ml Fbgn, 0,5 E/ml rhThrombin
und 2,7 ug rhFXIII/mg rhFbgn, zugegebenen zum rhFbgn, um näherungsweise
FXIII-Anteile zu normieren.
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Abb. 3 zeigt Messungen, die verwendet werden, um rhFS unter Verwendung von
mechanischen Messungen (Thromboelastographie) und optischen Messungen (UV-
Vis) zu charakterisieren. Beide Techniken liefern Informationen bezüglich der
Gelbildungsgeschwindigkeit und den abschließenden Eigenschaften von rhFS
und können verwendet werden, um die Wirkung der Proteinformulierung und
der Pufferkomponenten auf die Eigenschaften des rekombinanten Fibrinklebers
zu bewerten. Üblicherweise delektieren optische Messungen die Gelbildung
früher als mechanische Messungen. Bedingungen des Ansatzes: 20 mM Tris-
HCl, pH 7,4, 250 mM NaCl, 5% Saccharose, 20 mM CaCl&sub2;, 3,0 mg/ml
rhFbgn, 1,0 E/ml rhThrombin, 3 ug rhFXIII/mg rhFbgn, 37ºC. Die optischen
Messungen wurden unter Verwendung einer Küvette mit einer Weglänge von 1 mm
vorgenommen.
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Abb. 4 zeigt eine Darstellung, die die Wirkung von rhFXIII auf die adhäsive
Zugfestigkeit bzw. Zughaftfestigkeit von rhFS demonstriert, der an Silastic
(Silikongummi medizinischer Qualität) und mehrteiliger Kalbshaut anhaftet. Die
geklebten Teile bzw. die Klebstoffträger wurden zu Scheiben mit einem
Durchmesser von 2 cm verarbeitet und an individuell angefertigte
Edelstahleinspannvorrichtungen mit Epoxidharz geklebt. Abstandshalter wurden zwischen der
oberen und unteren Einspannvorrichtung verwendet, um eine bekannte Dicke
von rhFS zu erzeugen, die gesehen werden konnte, so dass das Fehlverhalten
(kohäsiv gegenüber adhäsiv) festgestellt werden konnte. Die Endzugfestigkeit
bzw. Grenzzugfestigkeit (UTS) wird als die Bruchkraft bzw. Reißkraft
angegeben, normiert auf die Oberfläche von rhFS. Bedingungen der Probe bzw. des
Ansatzes: TBS (20 mM Tris-HCl, pH 7,4, 120 mM NaCl), 20 mM oder 5 mM
CaCl&sub2; (Silastic bzw. Kalbshaut), 30 mg/ml rhFibrinogen, 1,0 E/ml oder 0,5 E/ml
rhThrombin (Silastic bzw. Kalbshaut) und 10 ug oder 5 ug rhFXIII/mg
rhFbgn (Silastic bzw. Kalbshaut). Die Proben wurden für 30 Minuten bei 37ºC
inhibiert und mit 5,0 mm/Minute oder 2,5 mm/Minute auseinander gezogen
(Silastic bzw. Kalbshaut).
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Abb. 5 ist eine Darstellung, die die Wirkung der Fbgn-Konzentration auf das
Verdichtungsverhalten von FS zeigt. Das Verhalten von FS unter Verwendung von aus
Plasma erhaltenem Fbgn und von rhFbgn wird verglichen. Die Daten werden
als prozentualer Wert des ursprünglichen Volumens angegeben, das durch den
Kleber nach dem Zentrifugieren eingenommen wird. Bedingungen des Ansatzes
bzw. der Probe: TBS (20 mM Tris-HCl, pH 7,4, 120 mM NaCl), 5 mM CaCl&sub2;,
2,5 bis 15 mg/ml Fbgn, 0,5 E/ml rhThrombin und 10 ug ml/rhFXIII (nur dem
rhFbgn zugegeben). Die Proben wurden für eine Stunde bei 37ºC inkubiert,
bevor sie für 45 Sekunden bei 8000 xg zentrifugiert wurden.
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Abb. 6 ist eine Darstellung, die die Wirkung von zugegebenem Salz (zunehmende
Ionenstärke) und zugegebenem Sorbitol auf das Verdichtungsverhalten von rhFS
zeigt. Das Verhalten von FS unter Verwendung von aus Plasma erhaltenem
humanem Fbgn (hFbgn) wird als Referenz gezeigt. Die Daten werden als
prozentualer Wert des ursprünglichen Volumens aufgetragen, das durch den Kleber
nach dem Zentrifugieren eingenommen wird. Bedingungen der Probe: TBS (20 mM
Tris-HCl, pH 7,4, 120 mM NaCl), 5 mM CaCl&sub2;, 2,5 bis 15 mg/ml Fbgn,
0,5 E/ml rhThrombin und 67 ug rhFXIII/mg rhFbgn (nur rhFbgn zugegeben).
Die Proben wurden für eine Stunde bei 37ºC inkubiert, bevor sie für 45
Sekunden bei 8000 xg zentrifugiert wurden.
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Abb. 7 ist ein Diagramm, das das Verhältnis zwischen Steifheit, gemessen durch TEG,
und Opazität von rhFS über einen weiten Bereich von Pufferbedingungen und
rhThrombin-Konzentrationen veranschaulicht. Die Eigenschaften von
rekombinantem und aus Plasma erhaltenem FS in TBS und die allgemeinen Wirkungen
von Formulierungsänderungen werden in dem Diagramm angegeben. Am
Grenzwert niedriger Opazität (feines Gel) wird das Gel brüchig und das
mechanische Verhalten des Gels verschlechtert sich schnell. Bedingungen des
Ansatzes: 20 mM Tris-HCl, pH 7,4, 120 bis 500 mM NaCl, 0 bis 9% Saccharose,
20 mM CaCl&sub2;, 3,0 mg/ml rhFibrinogen, 1,0-1,4 E/ml rhThrombin, 3 ug
rhFXIII/mg rhFbgn, 37ºC. Die optischen Messungen wurden unter
Verwendung einer Küvette mit einer Weglänge von 1 mm vorgenommen.
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Abb. 8 zeigt eine visuelle Demonstration des Übergangs der Struktur von rhFS von
einer groben Gelstruktur zu einer feinen Gelstruktur, wenn die Ionenstärke oder
die Saccharosekonzentration des Formulierungspuffers erhöht wird.
Bedingungen der Probe bzw. des Ansatzes: TBS (20 mM Tris-HCl, pH 7,4, 120-250 mM
NaCl), 4,5% Saccharose, 20 mM CaCl&sub2;, 23,7 mg/ml rhFbgn, 1 E/ml
rhThrombin, 10 ug/rhFXIII/mg rhFbgn, 37ºC.
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Abb. 9 veranschaulicht den offenbarten Bereich von FXIII-Konzentrationen in
kommerziellem FS (Radosevich et al. 1997, Jackson et al. 1996). Die
rhFXIII-Konzentration wurde als Verhältnis von FXIII zu Fbgn (E/mg) aufgetragen. Zum
Vergleich mit den Daten im Rest dieses Berichts: 1 Einheit = 10 ug/FXIII
(Yorifuji et al., 1988). Unter der Annahme von 1 E/ml/FXIII und 2,5 mg/ml Fbgn
beträgt das Verhältnis von FXIII zu Fbgn in normalem humanem Plasma etwa
0,4 E/mg.
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Abb. 10 ist eine Darstellung, die die Wirkung von zugegebenem rhFXIII und
zugegebener Saccharose auf das Verdichtungsverhalten von rhFS zeigt. Das Verhalten
von FS unter Verwendung von aus Plasma erhaltenem Fbgn (hFbgn) wird als
Referenz angegeben. Die Daten werden als prozentualer Wert des
ursprünglichen Volumens aufgetragen, das durch den Kleber nach dem Zentrifugieren
eingenommen wird. Die rhFXIII-Konzentration wird als Verhältnis von rhFXIII
zu rhFibrinogen (ug/mg) angegeben. Bedingungen der Probe: TBS (20 mM
Tris-HCl, pH 7,4, 120 mM CaCl&sub2;, 2,5 mg/ml rhFbgn, 0,5 E/ml rhThrombin).
Die Proben wurden rar eine Stunde bei 37ºC inkubiert, bevor sie für 45
Sekunden bei 8000 xg zentrifugiert wurden.
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Abb. 11 ist eine Darstellung, die den konzentrationsabhängigen Effekt von rhEXIII auf
die Entwicklung der mechanischen und optischen Eigenschaften von rhFS zeigt,
die durch Thromboelastographie (TEG) und UV-Vis-Spektroskopie gemessen
wurden. Bedingungen des Ansatzes: TBS (20 mM Tris-HCl, pH 7,4, 120 mM
NaCl), 4,5% Saccharose, 20 mM CaCl&sub2;, 3,0 mg/ml rhFbgn, 1,0 E/ml
rhThrombin, 37ºC. Die rhFXIII-Konzentration wird als Verhältnis von rhFXI-
II zu rhFbgn angegeben (ug/mg). Die optischen Messungen wurden unter
Verwendung einer Küvette mit einer Weglänge von 1 mm vorgenommen.
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Abb. 12 ist eine Darstellung, die den konzentrationsabhängigen Effekt von rhFXIII auf
die mechanischen Eigenschaften von rhFS zeigt, die durch TEG bestimmt
wurden. Bedingungen der Probe: TBS (20 mM Tris-HCl, pH 7,4, 120 mM NaCl),
4,5% Saccharose, 20 mM CaCl&sub2;, 3,0 mg/ml rhFbgn, 1,0 E/ml rhThrombin, 37ºC.
Die rhFXIII-Konzentration wird als Verhältnis von rhFXIII zu rhFbgn
angegeben (ug/mg). Die TEG-Amplitude (mm) wurde 30 Minuten nach dem
Mischen gemessen.
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Abb. 13 ist eine Darstellung, die den konzentrationsabhängigen Effekt von rhFXIII auf
die mechanischen Eigenschaften von rhFS zeigt, die durch
Parallelplattenrheometrie gemessen wurden. Das Elastizitätsmodul wurde bei geringer
Deformation der Probe (1 Hx Oszillationen bei 1 % Verformung) für 30 Minuten
gemessen, gefolgt von Oszillationen zunehmender Amplitude, bis die Probe riss.
Bedingungen des Ansatzes: TBS (20 mM Tris-HCl, pH 7,4, 120 mM NaCl), 4,5%
Saccharose, 20 mM CaCl&sub2;, 23 mg/ml rhFbgn, 1,0 E/ml rhThrombin, 37ºC.
Die rhFXIII-Konzentration wird als Verhältnis von rhFXIII zu rhFbgn
angege
ben (ug/mg). Die Daten werden als mittlere Abweichung und
Standardabweichung von fünf Wiederholungsversuchen aufgetragen.
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Abb. 14 ist eine Darstellung, die die Wirkung von rhFXIII und 4,5% Saccharose
sowohl allein als auch zusammen auf die Zughaftfestigkeit bzw. adhäsive
Zugfestigkeit von rhFS zeigt, welches an Silastic (Silikongummi medizinischer
Qualität) anhaftet. Die Grenzfestigkeit (UTS) wird als Reißkraft angegeben, normiert
auf die Oberfläche von rhFS. Bedingungen des Ansatzes: TBS (20 mM Tris-
HCl, pH 7,4, 120 mM NaCl), 20 mM, 30 mg/ml rhFbgn, 1,0 E/ml
rhThrombin und 10 ug rhFXIII/mg rhFbgn. Die Proben wurden für 30 Minuten bei 37ºC
inkubiert und mit 5,0 mm/Minute auseinander gezogen.
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Abb. 15 ist eine Darstellung, die den konzentrationsabhängigen Effekt von rhFXIII auf
die Abbaugeschwindigkeit bzw. Zersetzungsgeschwindigkeit von rhFS durch
Plasmin demonstriert. Die rhFXIII-Konzentration wird als Verhältnis von
rhFXIII zu rhFibrinogen aufgetragen (ug/mg). Die Geschwindigkeit
(%/Minute) ist die Anfangsgeschwindigkeit, bestimmt aus dem linearen Teil der
Auftragungen der lysierten Fraktion als Funktion der Zeit (vgl. eingefügte
Darstellung). Bedingungen der Probe: TBS (20 mM Tris-HCl, pH 7,4, 120 mM
NaCl), 4,5% Saccharose, 20 mM CaCl&sub2;, 20 mg/ml rhFibrinogen, 3,0 E/ml
rhThrombin und 0 bis 1,48 mg/ml rhFXIII. Die Proben wurden bei 37ºC für
16 Stunden inkubiert und mit einer Lösung von 8 ug/ml hPlasmin in 50 mM
Tris-HCl, pH 8,6, 10 mM CaCl&sub2; lysiert.
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Abb. 16 ist eine Darstellung, die die Wirksamkeit von rhFS bei der Reduzierung des
Seromavolumens nach einer Radikalmastektomie demonstriert. Dies ist die erste
vorklinische Demonstration der Wirksamkeit eines vollständig rekombinanten
humanen Fibrinklebers. Das Gewicht der Seromaflüssigkeit am Tag 5 wird
angegeben. Die Fehlerbalken stellen die Standardabweichung dar. Bedingungen
des Ansatzes: TBS (20 mM Tris-HCl, pH 7,4, 120 mM NaCl), 4,5%
Saccharose, 20 mM CaCl&sub2;, 30 mg/ml rhFibrinogen, 287,5 E/ml rhThrombin und 300 ug/ml
rhFXIII/mg rhFbgn.
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rhFbgn für die erfindungsgemäße Verwendung kann grundsätzlich durch jedes geeignete
rekombinante Verfahren hergestellt werden. Da üblicherweise etwas mehr als 98 Gew.-%
der Proteinkomponenten eines Fibrinklebers Fibrinogen sind, ist es allerdings bevorzugt,
dass rhFbgn durch ein Verfahren hergestellt wird, das ohne weiteres die
Massenherstellung ermöglicht. Aus diesem Grund beinhalten die geeignetsten rekombinanten Verfahren
die Herstellung von rhFbgn in Körperflüssigkeiten von transgenen Tieren, insbesondere
der Milch von Plazentasäugetieren wie Schafen, Schweinen, Rindern, Ziegen, Kaninchen
und Kamelen. Ein Verfahren für die Herstellung von rhFbgn auf diese Weise wird in
WO-A-9523868 offenbart, deren Lehre hiermit durch Bezugnahme eingefügt wird.
Während es bevorzugt ist, dass das in der Erfindung verwendete rhFbgn Aα-, Bβ- und γ-
Ketten mit den spezifischen Sequenzen umfasst, die in WO-A-9523868 in SEQ ID 1,3
bzw. 5 (oder SEQ ID 2, 4 bzw. 6) offenbart werden, können Allelvariationen, sowohl
natürlicher als auch künstlicher bzw. synthetischer Art, toleriert werden, beispielsweise
in den in WO-A-9523868 festgelegten Grenzen (mindestens 90%, 95% oder 99%
Identität zu den entsprechenden natürlichen Ketten, wobei zunehmende Werte bevorzugt
sind).
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In menschlichem Plasma liegen etwa 80% des Fibrinogens als γ-Fibrinogen vor und die
restlichen 20% sind γ'-Fibrinogen, welches die alternativ gespleißte γ'-Kette umfasst.
Eine biologische Funktion der γ'-Kette besteht darin, den Faktor III zu binden, und sie
tut dies mit großer Affinität. In der vorliegenden Erfindung ist es bevorzugt, dass rhFbgn
ausschließlich γ-Fibrinogen ist, das heißt es liegt kein γ' vor. Dies vermeidet die
Komplexität eines zusätzlichen Transgenkonstrukts, das in dem Wirtstier vorliegt, und weicht
auch dem möglichen Problem der rhFbgn-Anbindung an den Faktor XIII des transgenen
Wirtstieres (z. B. ein Schaf) aus, die ansonsten schwierig zu entfernen wäre.
Überra
schenderweise ist rhFbgn ohne γ'-Kette nicht übermäßig beeinträchtigt und nach wie vor
können annehmbare Fibrinogengele gebildet werden.
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Es wurde angemerkt, dass rekombinantes Fibrinopeptid A, beispielsweise hergestellt in
der Milch eines transgenen Schafs, im Vergleich zu dem aus Plasma erhaltenen Molekül
überphosphoryliert ist. Bemerkenswerterweise ist trotz des anscheinend ungeeigneten
Phosphorylierungsgrades das rekombinante Fibrinopeptid A nach wie vor durch
Thrombin gespalten bzw. wird durch dieses abgespalten und es scheint, dass die Kinetik der
Spaltungsgeschwindigkeit bzw. Abspaltungsgeschwindigkeit nicht wesentlich
beeinträchtigt ist.
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rhFbgn, beispielsweise hergestellt in der Milch eines transgenen Schafs, scheint
untersialyliert zu sein. Auf Grund dieser Tatsache könnte erwartet werden, dass rhFbgn aus
zwei Gründen in der Erfindung nicht funktional ist. Da die Löslichkeit von Fibrinogen
bekanntermaßen von einer geeigneten Sialylierung abhängt und da Fibrinogen auf jeden
Fall unter den am wenigsten löslichen Plasmaproteinen vorliegt, gibt es eine reale
Wahrscheinlichkeit, das nicht ausreichend lösliches Fibrinogen in der vorliegenden Erfindung
zugänglich wäre, um ein Fibringel geeigneter Zugfestigkeit zu bilden. Zweitens wird
angenommen, dass der Sialylierungsgrad die Geschwindigkeit der Fibrinfaserbildung
kontrolliert. Trotz dieser Gründe für die Annahme eines Scheiterns ermöglicht es die
vorliegende Erfindung, dass Fibringele erfolgreich hergestellt werden können.
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rhThrombin für die erfindungsgemäße Verwendung kann ebenso grundsätzlich durch
jedes geeignete rekombinante Verfahren hergestellt werden. Da es ein Enzym ist, muss es
in viel niedrigeren Mengen als rhFbgn vorliegen. Während eine Vielzahl von Wirten
verwendet werden können, um rhThrombin zu erzeugen, beinhalten die am meisten
bevorzugten rekombinanten Verfahren die Erzeugung von rhThrombin durch
Säugetierzellen, beispielsweise CHO-Zellen. rhThrombin kann in inaktiver Form erzeugt werden und
als Teil des Reinigungsverfahrens aktiviert werden. Verfahren für die Herstellung von
rhThrombin auf diese Weise werden in US-5,476,777, US-A-5,502,034 und US-A-5,572,692
offenbart, deren Lehren hiermit durch Bezugnahme eingefügt werden.
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Falls er vorliegt, kann rhFXIII für die erfindungsgemäße Verwendung wiederum
grundsätzlich durch jedes geeignete rekombinante Verfahren hergestellt werden. Die am
meisten bevorzugten rekombinanten Verfahren beinhalten die Erzeugung von rhFXIII durch
Wirtszellen, die mikrobielle Zellen sein können, z. B. Hefezellen in Kultur.
Säugetierzellen können ebenso unter bestimmten Umständen die Wirtszellen der Wahl sein. Verfahren
für die Herstellung von rhFXIII auf diese Art und Weise werden in EP-A-0 268 772
offenbart, deren Lehre hiermit durch Bezugnahme eingefügt wird.
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In den am meisten bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung wird rekombinantes
humanes Fbgn (rhFbgn) in der Milch von transgenen Schafen abgesondert, rekombinantes
humanes Thrombin (rhThrombin) wird als eine inaktive Form durch CHO-Zellen
exprimiert und als Teil des Reinigungsverfahrens aktiviert; und rekombinanter humaner FXIII
(rhFXIII) wird zytoplasmatisch durch Hefe exprimiert.
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Als Produkt ist rhFS frei vom Risiko potenzieller humaner Pathogene, die mit aus Blut
erhaltenen Produkten verknüpft sind. Die verwendeten rekombinanten Proteine können in
starkem Maße gereinigt sein und besonders geprüft sein, um sicherzustellen, dass
Verunreinigungen, die aus dem Wirtsorganismus stammen, während der Verarbeitung entfernt
wurden. Eine rekombinante Herstellung sichert auch eine verlässliche und konsistente
Quelle der drei Proteinkomponenten. Weiterhin kann rhFS formuliert werden, um seine
funktionellen Eigenschaften für eine gegebene klinische Indikation bzw. gegebene
klinische Indikationen zu optimieren.
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rhFbgn kann zu einem makroskopischen Klumpen oder Gel polymerisieren und dieses Gel
ist in der Lage, als ein Dichtungsmittel bzw. Kleber, Hämostat oder Wundheilungsmatrix
in vitro und in vivo zu fungieren.
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Die vollständige Charakterisierung von rhFS beinhaltet sowohl die biochemische
Charakterisierung der individuellen Proteinkomponenten als auch die funktionale
Charakterisierung des kombinierten Produkts. Die enzymatischen Komponenten von rhFS,
rhThrombin und rhFXIII können bis zur Homogenität gereinigt und bezüglich ihrer
Identität, Reinheit und spezifischen Aktivität genau charakterisiert werden. Folglich ist ihr
Verhalten als Komponenten von rhFS mittels der Erfindung gut vorhersagbar. Im
Gegensatz dazu wird rhFbgn als eine heterogene Population von miteinander in Beziehung
stehenden Arten erhalten und sein Verhalten als Hauptkomponente von rhFS ist a priori
weniger gut vorhersagbar, aber kann ohne weiteres charakterisiert werden.
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Auf dem elementarsten Level ist rhFbgn sowie Fbgn, aufbereitet aus humanem Plasma,
ein Molekül mit 340 kD, zusammengesetzt aus sechs disulfid-verbundenen Ketten: zwei
Alpha-, zwei Beta- und zwei Gamma-Ketten. Allerdings kann jede dieser sechs Ketten
heterogen sein. Die Heterogenität kann auf dem Niveau der primären Aminosäuresequenz
(verursacht durch genetischen Polymorphismus, alternatives Spleißen oder Proteolyse)
und/oder auf dem Niveau von Posttranslationsmodifikationen (wie z. B. Glykosylierung
der Beta- und Gamma-Ketten oder Phosphorylierung der Alpha-Kette) vorliegen. Die
Kombination von sechs potenziell heterogenen Ketten zu einem Molekül ermöglicht eine
enorme Vielzahl von miteinander in Beziehung stehenden Arten, die alle als Fbgn
identifiziert werden.
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Es gibt mehrere Unterschiede zwischen rhFbgn und Fbgn, das aus menschlichem
Plasma aufbereitet wurde. In aus Plasma erhaltenem Fbgn gibt es zwei alternativ gespleißte
Gamma-Ketten (γ und γ'), wobei nur die Hauptform (γ) in rhFbgn vorliegt. Weiterhin
ist die Glykosylierung der β- und γ-Ketten (es gibt keine Glykosylierung der α-Kette)
von rhFbgn leicht unterschiedlich gegenüber derjenigen von aus Plasma erhaltenem
Fbgn, aber ist ähnlich derjenigen bzw. entspricht derjenigen, die bei anderen Proteinen
gefunden wird, die in der Milch von transgenen Tieren exprimiert wurden. Auch ist
Ser3 der α-Kette von rhFbgn stärker phosphoryliert als Ser3 der α-Kette des aus Plasma
erhaltenem Fbgn (diese Phosphorylierung verursacht keine funktionalen Unterschiede).
Schließlich gibt es detektierbare Unterschiede in der Heterogenität, verursacht durch C-
terminale Proteolyse einer Anzahl von äußerst protease-empfindlichen Stellen auf der α-
Kette. Allerdings werden auch Unterschiede ähnlichen Ausmaßes zwischen aus Plasma
erhaltenem Fbgn aus unterschiedlichen Quellen beobachtet.
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In der Praxis können homogene Fbgn-Herstellungen nur unter großen Schwierigkeiten
erreicht werden und Fbgn wird normalerweise als eine Population von miteinander in
Beziehung stehenden Arten erhalten. Falls dies erwünscht ist, können mehrere
unterschiedliche Fbgn-Unterpopulationen teilweise getrennt werden, basierend auf
Unterschieden in der Löslichkeit und der Anbindung an Ionenaustauscherchromatografieharze
(DEAE) (Lipinska et al., 1974, Hasegawa und Sasaki, 1990, Siebenlist et al. 1996).
Wenn diese Unterpopulationen isoliert werden, unterscheiden sie sich in ihren
biochemischen Eigenschaften nicht signifikant (Fibrinopeptid-Freisetzung durch Thrombin,
prozentuale Klumpenbildungsfähigkeit bzw. Verklumpungsfähigkeit, Vernetzung durch
FXIII). Allerdings unterscheiden sie sich signifikant in der Struktur des Fibringels, das
sie bilden, und der physikalischen Eigenschaften dieser Gele (Hasegawa und Sasaki,
1990).
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Eine signifikante Konsequenz der inhärenten Heterogenität von Fbgn ist darin zu sehen,
dass es kein "Standard-Fbgn" gibt, mit dem die Eigenschaften von rhFbgn verglichen
werden können. Das Fehlen eines Standards ist nicht beachtlich, wenn biochemische oder
enzymatische Proben bzw. Ansätze verglichen werden. Alle
Fbgn-"Qualitätsherstellungen" wechselwirken mit Thrombin und FXIII in gleicher Weise und sind zu > 95%
verklumpbar. Allerdings sind es die physikalischen oder "funktionalen" Eigenschaften
von FS, erhalten durch Mischen von Fbgn mit Thrombin und FXIII, die signifikant
variieren können, abhängig von der Quelle des Fbgn. Als ein Beispiel für das Ausmaß der
Variation, die bei unterschiedlichen Quellen von "Qualitäts"-Fbgn unter ansonsten
identi
schen Bedingungen beobachtet werden kann, werden die Verklumpungskurven von drei
unterschiedlichen Fbgn-Proben in Abb. 2 gezeigt (die Interpretation dieser Kurven wird
nachfolgend diskutiert).
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Es ist weder praktisch noch notwendig, rhFbgn bis zur Homogenität zu reinigen, um
funktionalen rhFS mit konsistenten Eigenschaften zu entwickeln. Es ist notwendig,
funktionale Ansätze bzw. Proben zu haben, um rhFS zu charakterisieren, der hergestellt wird
unter Verwendung von rhFbgn, hergestellt durch einen gegebenen Prozess. Mit diesen
Ansätzen kann die Konsistenz von Charge zu Charge von rhFbgn selbst bewertet werden
und die Spezifikation des Endprodukts, rhFS, kann festgelegt werden.
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Die Prinzipien bzw. Grundsätze hinter den in vitro-Ansätzen, die entwickelt wurden, um
die funktionalen Eigenschaften von rhFS zu charakterisieren, werden nun beschrieben.
Detaillierte Protokolle sind den Beispielen beigefügt.
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Makroskopisch erscheint rhFS als ein transparentes bis opakes, weißes, gummiartiges
Gel. Mikroskopisch erscheint rhFS als ein Netzwerk oder eine Matrix von Fibrinfasern,
ähnlich demjenigen, das in Blutklumpen gefunden wird (Abb. 3). Von dieser Matrix wird
angenommen, dass sie ein vorläufiges Gerüst für die Wundheilung liefert (Clark et al.,
1982). Von Störungen in der Struktur der Fibrinmatrix ist bekannt, dass sie signifikante
Effekte auf die mechanischen und optischen Eigenschaften von rhFS ausüben (in der Tat
wurden viele dieser gleichen Eigenschaften ursprünglich verwendet, um die
biochemischen Prozesse zu erklären, die die Blutkoagulation begleiten). Die Fibringelstruktur kann
gewichtige Effekte auf biologische Abläufe ausüben (Redl und Schlag, 1986).
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Eine komplette Beschreibung der Gelstruktur von rhFS würde die Dicke der Fibrinfasern,
den Abstand der Verzweigungspunkte, die Porengrößenverteilung, die Starrheit,
Festigkeit etc. beinhalten. In der Praxis kann Mikroskopie nicht an jeder Probe durchgeführt
werden und üblicherweise werden physikalische Techniken verwendet, um die
funktiona
len Eigenschaften von rhFS zu charakterisieren. Mehrere dieser Techniken wurden
ursprünglich entwickelt, um die Blutkoagulation zu untersuchen und können nur bei
rhFbgn-Konzentrationen verwendet werden, die ähnlich derjenigen sind, die in Blut
gerunden wird (2,5 bis 3,0 mg/ml), was etwa 10-fach niedriger ist als diejenige, die in rhFS
gefunden wird. Allerdings können verwandte Techniken verwendet werden, um zu
verifizieren, dass das Verhalten von rhFS bei niedriger rhFbgn-Konzentration auf rhFS "voller
Stärke" extrapolierbar ist. Ein Nachteil all dieser in vitro durchgeführten Ansätze liegt
darin, dass sie rhThrombin-Konzentrationen unterhalb derjenigen Konzentration
verwenden, die für hämostatische Anwendungen in vivo verwendet wird. Es sind
Gelbildungszeiten von 10 Sekunden bis 30 Minuten und nicht Gelbildungszeiten, die
Sekundenbruchteile betragen, notwendig, um die Zeitspanne bereitzustellen, damit rhFS im Instrument
angebracht werden kann und Messungen in vitro aufgenommen werden können.
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Viele dieser funktionalen Eigenschaften von rhFS können von niedrigen rhFbgn-
Konzentrationen zu hohen rhFbgn-Konzentrationen extrapoliert werden. Um rhFbgn zu
konservieren, wurden daher die meisten der anfänglichen Experimente unter Verwendung
von rhFbgn-Konzentrationen von 2,5-3,0 mg/ml durchgerührt. Diese Experimente
wurden entwickelt, um die Wirkungen des Formulierungspuffers und der rhFXIII-
Konzentration auf die Eigenschaften von rhFS zu bewerten. Drei Ansätze bzw. Proben
bildeten die Basis für dieses Screening: Verdichtung, Thromboelastographie und Messung
der optischen Dichte.
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Die Verdichtung wird verwendet, um den Widerstand von rhFS gegenüber Synärese
(Verdichtung mit dem resultierenden Freisetzen der Flüssigkeit) zu quantifizieren.
Problemlos synärisierte Gele verdichten leicht und verlieren leicht ihre Flüssigkeit, während
weniger leicht synärisierte Gele ihre Form beibehalten. In der Praxis können die
Eigenschaften von FS zwischen diesen beiden Extremen variieren. Bei
Verdichtungsexperimenten wird das Volumen einer rhFS-Probe gemessen, bevor sie bei einer festgelegten
Kraft für eine festgelegte Zeitspanne in einem Röhrchen, an dem sie nicht anhaftet,
zentrifugiert wurde. Je größer der Widerstand gegenüber Synärese, desto mehr
ursprüngliches Volumen wird durch die Probe beibehalten.
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Thromboelastographie (TEG) wird verwendet, um die zeitabhängige Änderung in
elastischen Eigenschaften des rhFS während der Gelbildung zu quantifizieren. Bei der TEG
wird die Probe in einem Gefäß angebracht, das leicht in einer oszillierenden Weise
rotiert. Im Zentrum des Gefäßes, jedoch ohne das Gefäß direkt zu berühren, befindet sich
ein Stift, der an einem Dehnungsmessfühler angebracht ist. Befindet sich lediglich eine
Flüssigkeit zwischen dem Gefäß und dem Stift, wird kein Signal erzeugt. Wird jedoch
rhFS in dem Gefäß angebracht, wird ein stetig zunehmendes Signal erzeugt, wenn rhFS
von einer Flüssigkeit zu einem Gel umgesetzt wird, an Steifheit zunimmt und mehr
Bewegung des Gefäßes auf den Stift überträgt. Aus einer TEG-Aufzeichnung erhaltene
Informationen beinhalten die Verklumpungszeit, zu der die Probe zum ersten Mal ein
feststoffartiges Verhalten aufweist, die Steigung der Auftragung von Steifheit als Funktion
der Zeit als ein Maß für die Geschwindigkeit der Gelstrukturalterung und die
abschließende Steifheit des Gels nach 30 Minuten oder nachdem das Signal nicht weiter ansteigt
(Abb. 3).
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Mehrere andere Ansätze bzw. Proben, die die "Festigkeit" und die Abbaugeschwindigkeit
von FS messen, sind für die in vitro-Charakterisierung der funktionalen Eigenschaften
von rhFS bei hohen rhFbgn-Konzentrationen (25-30 mg/ml, abschließend) sehr nützlich.
Die "Festigkeit" von rhFS umfasst mehrere Eigenschaften, die unabhängig voneinander
gemessen werden können: die Steifheit oder Starrheit von rhFS, die Grenzkraft, die
benötigt wird, um rhFS reißen zu lassen, entweder bei Zugbelastung oder Scherbelastung,
und die Adhäsionskraft zwischen rhFS und dem Material, auf das es aufgetragen wurde
(Klebstoffträger). Im Allgemeinen ist bei hohen Konzentrationen hergestellter rhFS oder
rhFbgn zu opak für sinnvolle optische Messungen. Drei Proben bzw. Ansätze bilden die
Basis für unsere in vitro-Untersuchungen von rhFS bei hoher rhFbgn-Konzentration:
Pa
rallelplattenrheometrie, Zugadhäsionstests und Messungen der
Fibrinolysegeschwindigkeit.
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Parallelplattenrheometrie kann in ähnlicher Weise wie TEG verwendet werden, jedoch
über einen viel weiteren Bereich von Arbeitsparametern bzw. Betriebsparametern und
rhFS-Konzentrationen. Der Rheometer misst die viskoelastischen Eigenschaften eines
Gels, das zwischen einer fixierten kreisförmigen Platte und einer oszillierenden
kreisförmigen Platte angebracht ist. Der Abstand zwischen den Platten, die
Rotationsgeschwindigkeit der sich bewegenden Platte und der Betrag der Oszillationsbewegung können
unabhängig voneinander variiert werden. Das Ausmaß der Verformung (% Verformung)
und die Kraft, die benötigt wird, um diese Verformung zu verursachen (Beanspruchung),
sind die prinzipiellen Messungen, die aufgenommen werden. Die Steigung der Kurve
bezüglich der Beanspruchung in Abhängigkeit von der Verformung ist das Elastizitätsmodul
(G') des Gels, ein Maß seiner Steifheit. Je steifer und starrer das Gel ist, desto höher ist
das Elastizitätsmodul. Ein damit in Verbindung stehender Term, das Viskositätsmodul
bzw. Verlustmodul (G"), welches das viskose Verhalten des Gels beschreibt, kann ebenso
gemessen werden. Ebenso wie bei der TEG können zeitabhängige Messungen
aufgenommen werden. Diese werden üblicherweise bei einem sehr kleinen Deformationsgrad (%
Verformung) vorgenommen, so dass die Fibringelstruktur nicht beschädigt wird. Aus
diesen Messungen können Verklumpungszeit, Geschwindigkeit der Gelstrukturalterung
und maximales Elastizitätsmodul erhalten werden. Sobald sich rhFS verfestigt hat, kann
eine Messung seiner kohäsiven Scherfestigkeit erhalten werden, indem allmählich der
Betrag der oszillierenden Kraft (Beanspruchung), die auf das Gel einwirkt, erhöht wird,
bis er reißt.
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Die "Festigkeit" von rhFS kann ebenso mit Zugmessungen bestimmt werden. Unter
Verwendung von Zugmessungen kann rhFS als ein massiver Feststoff getestet werden, um
seine Kohäsivfestigkeit zu messen, oder er kann zwischen zwei Oberflächen
(Klebstoffträger) angebracht werden und auseinander gezogen werden, um seine
Adhäsionsfestig
keit zu messen. Adhäsive Messungen können auch in Schergeometrie (Sierra, 1993,
Siedentop et al., 1988, T. Brodneiwizc, persönliche Mitteilung) oder Schälgeometrie
durchgerührt werden. Unabhängig von der Geometrie ist die Identifizierung der Bruchweise
von rhFS ein wichtiger Teil des Ansatzes. Wir haben unsere Ansätze entwickelt, um
einen Film von rhFS mit bekannter Dicke zu testen, so dass wir visuell zwischen
kohäsivem Versagen bzw. Bruch eines schwachen, dennoch adhäsiven Klebers, und einem
adhäsiven Bruch bzw. Versagen an der Kleber- bzw. Dichtungsmittel-Klebestoffträger-
Grenzfläche eines ansonsten kohäsiv starken rhFS unterscheiden können. In der Praxis
wird ein kohäsives Versagen bzw. ein kohäsiver Bruch nur bei sehr niedrigen Fibrinogen-
Konzentrationen beobachtet. Wir haben auch einen Satz von wieder verwendbaren
Edelstahleinspannvorrichtungen entwickelt, um die Präparation von Proben für
Zugadhäsionstests schneller und reproduzierbarer vornehmen zu können. Dennoch können 20 oder
mehr Wiederholungsversuche notwendig sein, um statistisch signifikante Ergebnisse zu
erhalten.
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Die Stärke der Adhäsion wird durch die Eigenschaften des Klebstoffträgers sowie durch
rhFS bestimmt. Die Bedeutung dieses Punktes wird durch die Beobachtung
veranschaulicht, dass die Stärke der Adhäsion von rhFS auf einem synthetischen Klebstoffträger wie
SILASTIC® (Silikongummi medizinischer Qualität) wesentlich größer ist als die adhäsive
Stärke bzw. Klebefestigkeit auf einem Gewebe wie Haut oder Dura (Abb. 4 und Siedentop
et al., 1995, Park et al. 1997, Siedentop et al. 1997). Von einem praktischen Standpunkt
aus betrachtet, wäre ein reproduzierbarer Klebstoffträger nützlich, um unterschiedliche
Herstellungsarten von rhFS zu vergleichen. Während ein synthetischer Klebstoffträger wie
Silastic ohne weiteres hergestellt werden kann, ist dies jedoch bei einem reproduzierbaren
Gewebeklebstoffträger nicht möglich. Wir haben die adhäsive Zugfestigkeit von FS auf
einer Vielzahl von synthetischen Klebstoffträgern (Edelstahl, Aluminiumfolie, Acetatfilm,
Nitrozellulose, Silastic) und einer Reihe von Gewebearten (Schweinehaut, Kalbshaut,
frische und gefrorene Rattenhaut voller Dicke und zahlreiche andere Gewebe wie Dura,
Darmgewebe und Sehnengewebe, die als flache Schichten hergestellt werden können)
be
wertet. Zusätzliche Variablen wie Feuchtigkeit sind dafür bekannt, dass sie die Ergebnisse
signifikant beeinflussen, sie sind jedoch schwierig in reproduzierbarer Weise zu
kontrollieren (G. T. Rodeheaver, persönliche Mitteilungen). Im Allgemeinen sind diese Ansätze bzw.
Proben relativ unempfindlich gegenüber kleinen Änderungen der Formulierungsvariablen,
es sei denn, eine sehr große Anzahl an Wiederholungsproben wird getestet.
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Trotz der Tatsache, dass die Adhäsionsproben so schwierig durchzuführen sind, ist die
adhäsive "Stärke" bzw. "Festigkeit" eine funktionelle Eigenschaft, die von großer Bedeutung
ist. Allerdings gibt es in der Literatur keine Untersuchungen, die die in vitro-" Festigkeit"
unterschiedlicher FS-Herstellungen mit ihrer in vivo-Wirksamkeit in Bezug setzen.
Unabhängig davon wird ein Adhäsionsansatz mit lebenden Tieren nach wie vor üblicherweise als
ein QC-Ansatz für FS verwendet. (Dies belegt die Schwierigkeit, reproduzierbare,
biologisch relevante Klebstoffträger für Adhäsionsansätze bzw. Adhäsionsproben zu finden.) In
einer Konfiguration wird ein Hautpflaster voller Dicke mit einer festgelegten Größe aus
dem Rücken einer betäubten Maus oder Ratte entfernt und dann mit FS wieder angeklebt.
Nach einer festgelegten Inkubationszeit wird das Hautpflaster abgezogen, während die
Kraft, die benötigt wird, um es zu entfernen, durch ein Materialprüfungsinstrument
aufgezeichnet wird (Kjaergard und Weis-Fogh, 1994). Beim Vergleich unterschiedlicher FS-
Formulierungen mit Zugansätzen unter Verwendung von betäubten Ratten und mit
Ansätzen unter Verwendung von Schweinehaut haben wir ähnliche Resultate beobachtet (S.
Busby und M. Buddle, Daten nicht gezeigt).
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Beim Heilen einer chirurgischen Stelle, auf die FS aufgetragen wurde, entwickelt
idealerweise das neu geformte Gewebe in der Wunde eine mechanische Festigkeit mit einer
Geschwindigkeit, die nahe an derjenigen liegt, mit der FS abgebaut wird und seine
mechanische Festigkeit verliert. Wie bei der Adhäsion bestimmt das Untersuchen der Eigenschaften
des umgebenden Gewebes zusätzlich zu den Eigenschaften von rhFS selbst die in vivo-
Abbaugeschwindigkeit. Unglücklicherweise ist die minimale Festigkeit, die die heilende
Wunde aufrecht erhalten muss, nicht genau festgelegt und variiert in Abhängigkeit von dem
Ort der Wunde und der Art des umgebenden Gewebes. Ebenso wie die "Festigkeit" eine
funktionale Eigenschaft ist, die von großer Bedeutung ist, trifft gleiches auf die
Abbaugeschwindigkeit zu.
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Während FS in vivo über proteolytische und zellulare Prozesse abgebaut werden kann,
wird der in vitro-Abbau am einfachsten für die Proteolyse bestimmt. Wird aus Plasma
erhaltenes Fbgn verwendet, um FS herzustellen, und enthält es nach wie vor
Plasminogen, dann kann die Proteolyse (Fibrinolyse) durch die Zugabe von
Plasminogenaktivatoren wie Streptokinase oder tPA ausgelöst werden. Ist der FS frei von endogenem
Plasminogen, wie dies der Fall ist bei rhFS, dann muss die Fibrinolyse durch die Zugabe von
Plasmin, Plasminogen plus Aktivator oder anderen Proteasen wie Leukozytelastase
ausgelöst werden (Edwards, et al. 1993). Für unsere Untersuchungen wählten wir Plasmin.
Fibrinolyseansätze können durchgerührt werden, entweder durch die Zugabe von Protease
zum FS vor der Polymerisation oder durch Anbringen des bereits polymerisierten FS in
einer Lösung, die Protease enthält. Da rhFS normalerweise nicht dahingehend formuliert
wird, Proteasen zu enthalten, wurde letzteres Ansatzformat übernommen. Bei der
visuellen Beobachtung zersetzt sich rhFS eher an der Grenzfläche von Lösung/Kleber bzw.
Dichtungsmittel als dass es sich homogen im gesamten Volumen zersetzt. Da der
Volumenanteil von rhFS seine strukturelle Integrität bis zu den letzten Lysisstufen bewahrt,
kann unlysierter rhFS problemlos von der Lösung entfernt werden, die Protease und
lösliche Fbn-Fragmente enthält. Dies liefert die Basis für einen simplen Ansatz bzw. eine
simple Probe, in dem/der die Konzentration von löslichen Fbn-Fragmenten in
abgestimmten Zeitintervallen gemessen wird, um die Fibrinolysegeschwindigkeit zu
bestimmen. Die Konzentration von Fragmenten kann unter Verwendung von UV-Vis-
Spektrofotometrie gemessen werden (Siebenlist und Mosesson, 1994). Wir haben
Fibrinolyseexperimente durchgeführt unter Verwendung von rhFS, der einer Gelbildung
unterzogen wurde, gefolgt von einem Inkubieren über Nacht bei 37ºC. Die rhFS-Proben
wurden dann in eine Lösung von humanem Plasmin bei 37ºC gegeben. In bestimmten
Zeitintervallen wurden Proben der Lösung entnommen und die Konzentration von
lösli
chen Fragmenten wurde gemessen, basierend auf ihrer Absorption bei 280 nm. Nachdem
sich rhFS vollständig gelöst (lysiert) hatte, wurde die Absorption erneut gemessen, um
den Wert für 100% Lysis zu erhalten. Die Zeitpunkte wurden dann als %-Lysis in
Abhängigkeit von der Zeit aufgetragen, um die Fibrinolysegeschwindigkeit zu erhalten.
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Die meisten der hierin offenbarten Experimente wurden in einem Tris-HCl, NaCl (TBS)-
Puffersystem durchgerührt. Andere Puffersysteme können ebenso für diesen Zweck
geeignet sein. Während sich das spezifische Verhalten von rhFS in Abhängigkeit von der
abschließenden Formulierung des Puffers etwas ändern kann, sollten die hierin
beschriebenen allgemeinen Trends Bestand haben.
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Pilotexperimente zeigten an, dass in TBS formulierter rhFS dazu neigte, leichter zu
synärisieren als FS, hergestellt mit aus Plasma erhaltenem Fbgn, seinem endogenen FXIII und
rhThrombin. Obwohl die Gelbildungsgeschwindigkeit hoch war, war rhFS nicht sehr
steif, wenn er durch TEG charakterisiert wurde, und er war sehr opak, wenn er durch
OD-Messungen charakterisiert wurde. Diese Eigenschaften zeigten an, dass die
Gelstruktur extrem grob war und dicke Fasern und große Poren aufwies.
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Während es keine biologisch begründete Rechtfertigung gab, die Gelstruktur von rhFS zu
modifizieren, wurde die Gelstruktur, die zwischen den Extremen einer groben und einer
feinen Struktur lag, für unsere anfängliche Bewertung bestimmt. Die Gelstruktur kann
durch viele unterschiedliche Formulierungsvariablen moduliert werden:
Fbgn-Konzentration, FXIII-Konzentration, Thrombin-Konzentration, pH, Ionenstärke und Additive wie
Zucker.
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Mit aus Plasma erhaltenem Fbgn verdichten sich FS-Gele ohne weiteres bei niedriger
Fbgn-Konzentration, aber widerstehen einer Verdichtung bei Fbgn-Konzentration
oberhalb von ~5 mg/ml Fbgn. Der Effekt der rhFbgn-Konzentration auf die Verdichtung
wurde zuerst untersucht, um zu sehen, ob die rhFbgn-Konzentration allein verwendet werden
kann, um rhFS mit den erwünschten funktionalen Eigenschaften herzustellen, oder ob
dies nicht möglich ist. Im Gegensatz zu dem Verhalten von FS, das aus von Plasma
erhaltenem Fbgn hergestellt wurde, verbesserte sich das Verdichtungsverhalten bei hohen
rhFbgn-Konzentrationen nicht signifikant (Abb. 5).
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Die Zugabe von rhFXIII zu rhFS hatte ebenso kaum eine Wirkung auf die Verdichtung.
Dies wird ausführlich im nächsten Abschnitt diskutiert. Eine zunehmende Thrombin-
Konzentration kann eine feinere Gelstruktur erzeugen. Da rhFS eine rasche Gelbildung
zeigt (10-20 Sekunden), selbst bei niedriger rhThrombin-Konzentration (1 E/ml), war es
jedoch nicht möglich, die rhThrombin-Konzentration signifikant zu erhöhen.
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Die Wirkungen der Ionenstärke (zugegebenes NaCl) und von Zuckern (zugegebene
Saccharose oder zugegebenes Sorbitol) auf die Eigenschaften von rhFS wurden untersucht.
Sowohl NaCl als auch Zucker reduzierten die Verdichtung in synergistischer Weise (Abb.
6). Gleichzeitig nahm die Steifheit, gemessen durch TEG, zu und die Opazität, gemessen
durch OD, nahm ab. Weiterhin neigten sowohl zugegebenes NaCl als auch zugegebener
Zucker dazu, die Verklumpungszeiten zu erhöhen. Wenn die rhThrombin-Konzentration
erhöht wurde, um die erhöhte Verklumpungszeit zu kompensieren, wurde eine weitere
Erhöhung der Steifheit und eine Abnahme der OD beobachtet. Dieses Verhalten zeigte
an, dass rhFS in Richtung einer feineren Gelstruktur verschoben wurde.
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Wenn die Daten aus einer Vielzahl von Experimenten unter Verwendung variierender
NaCl-, Zucker-(Saccharose-) und rhThrombin-Konzentrationen kombiniert wurden,
entstand ein allgemeines Bild der Wirkung dieser Formulierungsvariablen auf die Gelstruktur
(Abb. 7). Wurden NaCl, Saccharose oder rhThrombin erhöht, nahmen Steifheit und
Widerstand gegenüber Verdichtung zu, während die Opazität abnahm. Im extremen Bereich
transparenter Gele nahm jedoch die Steifheit schlagartig ab und man erhielt spröde, leicht
zu beschädigende, jedoch nicht komprimierbare Gele.
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Auch waren die konzentrationsabhängigen Effekte von Salz und Zucker nicht linear,
obwohl dies nicht ohne weiteres aus Abb. 7 ersichtlich ist. Es gab eine graduelle
Modifikation der Eigenschaften, bis ein scharfer Übergang bei einem bestimmten kritischen Wert
beobachtet wurde. Diese Art von nicht linearem Verhalten wurde für viele Variablen
beobachtet, die die Gelstruktur beeinflussen (Shulman und Ferry, 1949).
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Obwohl der Effekt des Formulierungspuffers auf die physikalischen Eigenschaften von
rhFS bei hoher rhFbgn-Konzentration nicht eingehend untersucht worden ist, kann der
Effekt von unterschiedlichen Formulierungspuffern visuell beobachtet werden (Abb. 8).
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Als ein Resultat dieser Experimente wurde ein Formulierungspuffer mit 4,5%
Saccharose in TBS für die weitere Arbeit gewählt. Es ist anzumerken, dass diese
Pufferkomponenten nur gewählt wurden, um die möglichen Wirkungen von Formulierungsvariablen
auf die Gelstruktur zu veranschaulichen. Es ist nicht beabsichtigt, dass sie einen
optimierten Formulierungspuffer darstellen und TBS + 4,5% Saccharose kann ein
empfohlener Formulierungspuffer für ein Endprodukt sein oder auch nicht. Der Puffer mit TBS
+ 4,5% Saccharose erzeugte rhFS mit einer Gelstruktur, die weder extrem grob noch
extrem fein war und sich in einer ähnlichen Weise verhielt wie diejenige von FS, der aus
einem von Plasma erhaltenen Fbgn hergestellt wurde.
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Wenn FS aus Fbgn hergestellt wird, das aus vereinigtem humanem Plasma erhalten
wurde, liegt FXIII normalerweise als eine Verunreinigung vor, die zusammen mit Fbgn
aufbereitet wird. Als solche wird die Konzentration von FXIII angegeben, wird jedoch nicht
in aktiver Weise kontrolliert. Mit wenigen Ausnahmen enthält FS, der aus gesammeltem
menschlichem Blut erhalten wurde, FXIII in Anteilen, die nahe den in Blut gefundenen
Anteilen oder unterhalb diesen liegen (Abb. 9). Während allgemein davon ausgegangen
wird, dass FXIII eine notwendige Komponente von FS ist (insbesondere in Europa, wo
einige aus Plasma erhaltene FS FXIII-Konzentrate aufweisen, die wieder zugegeben
wurden, wenn FXIII während der Reinigung bzw. Aufbereitung von Fbgn abgereichert
wur
de), ist diese Annahme insbesondere in den USA nach wie vor umstritten. Da die
Bestandteile von rhFS in hohem Maße gereinigt sind, enthält rhFS kein rhFXIII, es sei
denn, es wurde unfreiwillig zugegeben. Für Überwachungszwecke muss diese Zugabe
und die Konzentration von rhFXIII im Endprodukt experimentell eingestellt werden.
Diese Justierung ist der Zweck der Experimente, die in den folgenden Absätzen beschrieben
werden.
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Wie zuvor erwähnt, wurde vor der Bewertung der Wirkung des Formulierungspuffers auf
die Eigenschaften von rhFS die Zugabe von rhFXIII als ein Mittel bewertet, die
Gelstruktur zu modifizieren und den Widerstand gegenüber der Verdichtung zu erhöhen.
Die Zugabe von rhFXIII auf rhFS hatte kaum eine Wirkung auf die Verdichtung.
Nachdem der Puffer mit TBS + 4,5% Saccharose für weitere Experimente gewählt wurde,
wurde die Wirkung von rhFXIII erneut bewertet. Wiederum hatte die Zugabe von rhFXI-
II zu rhFS kaum einen zusätzlichen Effekt auf die Verdichtung, der oberhalb dem Effekt
lag, der durch die Zugabe von Saccharose erhalten wurde (Abb. 10). Dies würde nahe
legen, dass rhFXIII kaum einen Effekt auf die Porosität der Gelstruktur ausübt. Unsere
Beobachtungen stehen im Gegensatz zu denjenigen, die neulich von Nair et al. bereichtet
wurden (Nair und Shats, 1997), die einen erhöhten Widerstand gegenüber einer
Verdichtung als Ergebnis einer erhöhten Vernetzung durch FXIII zeigten.
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Zugegebener rhFXIII hatte ebenso kaum eine Wirkung auf die OD, was nahe legt, dass
rhFXIII die Fasergröße oder Porenstruktur des Gels nicht wesentlich modifiziert.
Allerdings hatte rhFXIII einen signifikanten Effekt bezüglich der Starrheit von rhFS, wie
durch TEG gemessen wurde (Abb. 11).
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Bei der Darstellung als Dosis-Respons-Kurve ist der Effekt von rhFXIII in der TEG nicht
linear und zeigt eine sehr steile Dosis-Respons bei niedrigen rhFXIII-Konzentrationen und
eine flachere Dosis-Respons bei höherer rhFXIII-Konzentration (Abb. 12). Die Änderung
des Verhaltens findet bei 3-4 ug rhFXIII pro mg rhFbgn statt. Dieses Niveau entspricht
in etwa demjenigen, das endogen im Plasma (und in existierendem FS) gefunden wird.
Folglich würde die Rolle von FXIII bei der Bestimmung der Eigenschaften von FS in
Experimenten unbeachtet bleiben, die unter Verwendung von aus Plasma erhaltenem
Fbgn durchgerührt werden, es sei denn, es wurde in spezifischer Weise von
kontaminierendem FXIII befreit (das heißt die Zugabe von supra-physiologischen Mengen an FXIII
führt kaum zu einer Veränderung in der TEG-Amplitude).
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Die Rheometrie bestätigte, dass die durch rhFXIII induzierte Zunahme der Steifheit, die
unter Verwendung von TEG beobachtet wurde, zu hoher rhFbgn-Konzentration rhFS
extrapoliert werden kann. Mit dem Rheometer wird eher das aktuelle Elastizitätsmodul (G')
als eine Signalamplitude als Funktion der rhFXIII-Konzentration gemessen. Die Dosis-
Respons-Kurve ist nicht linear, wie in der TEG beobachtet wird. Zusätzlich zu der
Zunahme des Moduls wird die Scherreißfestigkeit von rhFS durch die Zugabe von rhFS
drastisch erhöht. Der höchste Wert auf der Kurve der Reißbeanspruchung in
Abhängigkeit vom rhFXIII/rhFbgn-Verhältnis (Abb. 13) repräsentiert den hohen
Beanspruchungsgrenzwert des Rheometers, daher wurde der dosisabhängige Effekt von rhFXIII auf die
Reißbeanspruchung von rhFS oberhalb von 10 ug, rhFXIII/mg rhFbgn nicht bestimmt.
Während die Bedeutung des Elastizitätsmoduls auf die in vitro-Funktion von rhFS
schwierig festzustellen ist, sollte die Zunahme der Reißbeanspruchung, bewirkt durch die
Zugabe von rhFXIII, für in vivo-Anwendungen wie die Hauttransplantatfixierung relevant sein.
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Wenn rhFS riss, verblieb rhFS in Pflastern auf beiden Platten des Rheometers, was nahe
legte, dass rhFS kohäsiv versagte. Die Zunahme der Reißfestigkeit von rhFS, die die
Zugabe von rhFXIII begleitet, ist konsistent mit Berichten in der Literatur, die zeigen, dass
die Vernetzung durch FXIII in signifikanter Weise die kohäsive Zugfestigkeit von FS
erhöht (Marx und Blankenfeld, 1993, Nowotny et al., 1982).
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Während die vorteilhafte Wirkung von FXIII auf die Kohäsivfestigkeit bzw.
Kohäsivstärke von FS allgemein akzeptiert wird, wird die Wirkung von FXIII auf die adhäsive
Fes
tigkeit kontrovers diskutiert (G. Marx, persönliche Mitteilung). Unsere Untersuchungen
erhellen diese Kontroverse etwas. Wurde rhFS in TBS formuliert, wurde eine
Formulierung, von der gezeigt wurde, dass sie eine sehr grobe Gelstruktur erzeugt, eine
signifikante Zunahme der adhäsiven Zugfestigkeit unter Verwendung von Silastic als
Klebstoffträger beobachtet (Abb. 14). Ähnliche Ergebnisse wurden erhalten unter Verwendung von
Acetat und Rinderhaut als Klebstoffträger. Wurde jedoch Saccharose der Formulierung
zugegeben, nahm die adhäsive Zugfestigkeit (gegenüber Silastic) selbst in der
Abwesenheit von rhFXIII zu und es wurde kein zusätzlicher Effekt von rhFXIII beobachtet (Abb.
14). Diese Beobachtungen legen nahe, dass die Messungen der adhäsiven Zugfestigkeit,
insbesondere gegenüber synthetischen Klebstoffträgern, sehr empfindlich auf die
Gelstruktur reagieren. Wir schlagen vor, dass die Wahl des Formulierungspuffers den
beobachteten Effekt von rhFXIII auf die adhäsive Zugfestigkeit von rhFS entweder
verstärken oder vermindern könnte.
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Die Wirkung von rhFXIII auf die Abbaugeschwindigkeit von rhFS wurde ebenso
bewertet. Wie die "Festigkeit" ist die Abbaugeschwindigkeit eine funktionale Eigenschaft von
großer Bedeutung. Dem ist so trotz der Tatsache, dass die Eigenschaften des umgebenden
Gewebes zusätzlich zu den Eigenschaften von rhFS selbst die Abbaugeschwindigkeit
bestimmen und dass es keine Untersuchungen gibt, die die Abbaugeschwindigkeit mit der
in vivo-Wirksamkeit in Beziehung setzen. Frühere Untersuchungen durch Edwards et al.
und Siebenlist und Mosesson haben gezeigt, dass FXIII die Fibrinolysegeschwindigkeit in
einer dosisabhängigen Weise reduziert (Edwards et al., 1993, Siebenlist und Mosesson,
1994).
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Anfängliche Experimente legten fest, dass eine Plasminkonzentration von 8 ug/ml (~0,2 cu/ml)
die meisten rhFS-Proben in 4 bis 6 Stunden lysierte. Die gleiche
Plasminkonzentration wurde verwendet, um rhFS, enthaltend zunehmende Konzentrationen von
rhFXIII, zu lysieren. Der größte Effekt von rhFXIII wurde zwischen 0 und 3 ug rhFXIII
pro mg rhFbgn (etwa physiologisches Niveau) beobachtet. Allerdings rührten
supra
physiologische Konzentrationen von 3 bis 74 pg rhFXIII pro mg rhFbgn weiterhin zu
einer Abnahme der Fibrinolysegeschwindigkeit in einer dosisabhängigen Weise (Abb.
15). Dieses dosisabhängige Verhalten entspricht demjenigen, das von Siebenlist und
Mosesson unter Verwendung von nicht rekombinanten Reagenzien, aber ähnlichen
Lysisbedingungen berichtet wurde. Kürzlich haben Siebenlist und Mosesson ihre Untersuchungen
verfeinert und berichteten, dass zusätzlich zu der Konzentration von FXIII die anfängliche
Struktur des Fibringels die Anzahl an multimeren (unterschiedlich von dimeren)
Vernetzungen, umfassend die γ-Kette von Fibrinogen, bestimmt, und dass diese multimeren
Vernetzungen die Fibrinolysegeschwindigkeit des Gels bestimmen (Siebenlist und
Mosesson, 1994). Diese Ergebnisse verleihen unserer Fähigkeit, die Gelstruktur durch
Modifikation des Formulierungspuffers zu modulieren, Bedeutung. Unsere Vorhersage ist, dass
die Wahl des Formulierungspuffers die Wirkung von rhFXIII auf die
Fibrinolysegeschwindigkeit von rhFS entweder erhöhen oder erniedrigen könnte.
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Viele der Daten, die den Bedarf für anti-fibrinolytische Mittel wie Aprotinin und EACA
belegen, und FXIII ist FS, basierend auf in vitro-Messungen von "Festigkeit" und
Abbaugeschwindigkeit. Dem ist so trotz der Tatsache, dass die Versagensweise bzw.
Bruchweise von FS in vivo schwierig zu bestimmen ist und im Allgemeinen nicht
angegeben wird. Während eine direkte Korrelation von in vitro-Eigenschaften und in vivo-
Wirksamkeit hergestellt werden kann, gibt es in der Literatur keine Untersuchungen, die
diese Korrelation unzweifelhaft vornehmen. Daher ist zusätzlich zu den in vitro-Ansätzen
eine gewisse Form von in vivo-Ansatz notwendig, um die Funktion von rhFS in einer
chirurgischen Anwendung zu verifizieren.
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Fibrinkleber bzw. Fibrindichtungsmittel (FS) werden seit 50 Jahren klinisch verwendet.
Ausgehend von einem hämostatischen Mittel hat FS inzwischen eine Nische in einer
Vielzahl von klinischen Anwendungen von Nervenanastomose bis zur Verwendung als Matrix
for die Knochenregeneration gefunden. Die Verwendung von FS in der Medizin wurde
durch einige Personen befürwortet, die das Potential dieses Produkttyps erkennen.
Wäh
rend FS für die Verwendung in Europa, Kanada und Japan zugelassen ist, hat es sich in
der Hauptströmung der Medizin noch zu finden. Vielleicht hat die Tatsache, dass es ein
aus Plasma erhaltenes Produkt ist und keine konsistente Formulierung aufweist, den Blick
von einigen klinischen Medizinern bezüglich seines Potentials getrübt.
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Wie man sich vorstellen kann, wurde FS zusammen mit vielen klinischen Untersuchungen
in Tieruntersuchungen eingesetzt. Viele dieser Modelle wurden anscheinend auf Grund
des individuellen Interesses von Chirurgen und deren klinischen Schwerpunkte
entwickelt. Im Allgemeinen wurden diese Modelle nicht in andere Laboratorien exportiert.
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Nachfolgend werden einige der klinischen Anwendungen für FS und die Tiermodelle
hervorgehoben, die verwendet wurden, um diese zu testen. Der in all diesen Modellen
verwendete FS wurde aus Plasma erhalten. Abgesehen von dem Zusatz von proteolytischen
Inhibitoren und dem variierenden Thrombinlevel gibt es wenig oder keine Information
bezüglich der FS-Formulierung. Die Fähigkeit, die rhFbgn-, rhFXIII- und rhThrombin-
Konzentrationen zusammen mit Pufferadditiven präzise zu manipulieren, liefert die
aufregende Möglichkeit, die Eigenschaften von rhFS in konsistenter Weise zu modulieren.
Jede klinische Anwendung von rhFS kann von einer kundengerecht angefertigten
Formulierung profitieren.
Orthopädie
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FS ist wirksam als ein Lieferteil für osteogenische Faktoren, Knochenpulver,
Korallengranulat und autologe reduzierte Knochen in Knochenreparaturmodellen. Ein
menschlicher FS-Versuch war bezüglich der Meniskus-Wiederherstellung erfolgreich. Allerdings
wurde nicht belegt, dass er ein Ersatz für Nahtmaterialien bei der Wiederherstellung des
Meniskus in Tieren ist. Seine Verwendung als eine Probenzuführungsmatrix bzw.
Medikamentenzuführungsmatrix ist in dieser Anwendung vielversprechend. Die Ergebnisse
von mehreren veröffentlichten Untersuchungen werden nachfolgend zusammengefasst:
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1. FS kann als ein Träger oder Gerüst bei der Knochenwiederherstellung fungieren.
Ein bilaterales Kaninchen-Cranioplastie-Modell zeigte beschleunigte Osteogenese
mit FS, kombiniert mit TGF-Beta und Korallen (Calciumcarbonat der
Löcherkoralle) (Arnaud et al., 1994).
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2. Eine Kombination von entmineralisiertem Knochenpulver und FS ermöglichte ein
Stattfinden der Knochenbildung, eine verbesserte Handhabung von Knochenpulver
und ein erleichtertes Formen bzw. eine erleichterte Formgebung von Implantaten
in einem kalvarischen Rattendefektmodell. Die Konzentration von Fbgn im FS
betrug 30 mg/ml (Lasa et al. 1995).
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3. Die Zugabe von FS zu Korallengranulat förderte die Knochenwiederherstellung in
einem Kaninchenoberschenkeldefektmodell. Zwei kommerzielle FS wurden
verglichen, wobei einer PDGF und einer TGF-Beta enthielt. Beide Produkte zeigten eine
gesteigerte Knochenbildung bei einem Monat, wohingegen bei zwei Monaten nur
der mit Wachstumsfaktoren angereicherte FS eine signifikante Erhöhung der
Knochenwiederherstellung zeigte (Kania et al., 1998).
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4. Endothelzellenwachstumsfaktor, kombiniert mit FS, zeigte eine verbesserte
Heilung der Meniskuswiederherstellung nach 1 Woche. Kein Unterschied wurde bei
12 Wochen gesehen (Nabeshima et al. 1995).
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Die Rekonstruktion von heterologen oder homologen Knochentransplantaten würde von
einem rhFS mit hoher Adhäsivfestigkeit und Zugfestigkeit profitieren, während die
Elastizität nicht so wichtig sein könnte. Für die Sehnenchirurgie würde jedoch ein
maßgeschneiderter rhFS von einem hohen Maß an Elastizität und Zugfestigkeit profitieren, die
durch eine hohe Thrombin-Konzentration und optimalen rhFXIII erreicht werden
könnten, um eine geeignete Starrheit sicherzustellen und eine Bewegung bzw. Beweglichkeit
zu ermöglichen. Die vorliegende Erfindung ermöglicht es, dass solche unterschiedlichen
Anforderungen in präziser Weise befriedigt werden.
Hauttransplantation
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Kultivierte Epidermisschichten sind ein wichtiges Werkzeug für die Wiederherstellung
der Haut nach ernsthaften Verbrennungen. FS erhöht die Transplantataufnahme,
insbesondere in schwierigen Transplantationsbereichen, und verbessert die mechanische
Stabilität. Die Ergebnisse von mehreren veröffentlichten Untersuchungen werden nachfolgend
zusammengefasst:
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1. FS wurde vor der Abscheidung von kultivierten Epidermisschichten auf ein
Muskelbett in Nacktmäusen aufgetragen. Es fand eine verbesserte
Transplantataufnahme statt (Xu et al., 1996).
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2. Eine Untersuchung, die im Wesentlichen wie die obige vorgenommen wurde,
zeigte, dass FS die Transplantataufnahme erhöhte und die mechanische Stabilität
der Epidermisschichten verbesserte. Außerdem zeigte die histologische
Untersuchung keine Störung durch FS bezüglich der Sequenz der Grundmembranbildung
(Auger et al., 1993).
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3. Die Infektion von Transplantatstellen ist mit dem Versagen des Hauttransplantats
verknüpft. Ein Rattenmodell zeigte, dass FS die Transplantatanhaftung gegenüber
infizierten Stellen wieder herstellt (Jabs et al., 1992).
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Die Hauttransplantation kann es erforderlich machen, dass Verklumpungen mit kleinen
Poren gebildet werden, wodurch der Widerstand gegenüber einer Verdichtung erhöht
wird. Eine hohe Zugfestigkeit und Klebestärke kann ebenso von Vorteil sein. Ein
Dichtungsmittel bzw. Kleber der Erfindung kann mit hohen rhFXIII- und rhThrombin-
Konzentrationen maßgeschneidert werden. Alternativ ist es für einige Verfahren
hinsichtlich größerer Poren innerhalb der Verklumpung wünschenswert, eine Infiltration von
Epitelzellen während der Geweberegeneration zu ermöglichen. Dies könnte durch niedrige
rtiThrombin-Konzentration, aber hohe rhFXIII-Konzentration bewerkstelligt werden.
Hämostase
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Die Fähigkeit von FS, Blutungen zu kontrollieren, wurde in zahlreichen Modellen
getestet. Es wurde gezeigt, dass das Durchsickern aus Nahtfäden sowie eine starke Blutung
nach einer ernsthaften Leber- oder Milzverletzung gestoppt werden kann. Die Ergebnisse
mehrerer veröffentlichter Untersuchungen werden nachfolgend zusammengefasst:
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1. FS erreichte eine Hämostase in einem Kaninchenmodell mit Milzschädigungen.
Schnittwunden bzw. Risswunden (klein und groß), keilförmige Resektionen und
Stichwunden wurden erfolgreich mit FS repariert, was eine Wiederherstellung der
Milz ermöglicht (Kram et al., 1986).
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2. Ein Modell, entwickelt in weißen Neuseelandkaninchen, veranschaulichte die
Wirksamkeit von FS als ein hämostatisches Mittel nach einer teilweisen
Milzschädigung. Es gab keine wiederkehrende Blutung und über einen Zeitraum von 10
Wochen fand eine komplette Heilung statt (Kuzu et al., 1992).
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3. Eine ernsthafte Blutung wurde durch PS kontrolliert und folgte der Entfernung von
Teilen einer Rattenniere. Hämostase wurde in 0,5 Minuten erreicht, im Vergleich
zu 4 Minuten beim Kontrollversuch (Raccuia et al. 1992).
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4. FS stoppte die Blutung in einem Schweineherzkammerrissmodell, wie nach 30
Minuten beobachtet wurde, was das Potential von FS in der Notfallmedizin
anzeigt (Kjaergard et al. 1995).
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5. Ein hämostatischer FS-Verband wurde in einem Schweinemodell verwendet, um
die Blutung aus einer Risswunde der Oberschenkelarterie zu kontrollieren, was
seine Verwendung als ein Adjuvans für die Kontrolle der Blutung in der
prähospitalen Phase veranschaulicht (Larson et al., 1995).
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In Ausführungsformen der Erfindung, die für die Verwendung in der Hämostase
besonders geeignet sind, kann wenig oder kein rhFXIII erforderlich sein, da eine
Verklumpungspersistenz nicht erwünscht sein könnte, jedoch kann ein hoher Thrombingehalt
vorteilhaft sein, um eine rasche Verklumpung zu fördern.
Wundheilung
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In der Praxis beinhaltet jede klinische Verwendung von FS eine Wundheilung. Die
Verwendung von Fibrinkleber bzw. Fibrindichtungsmittel wurde mit dem Verhindern von
Adhäsionen, abnehmender Wundenkontraktion und erhöhter Hauttransplantatanhaftung in
Verbindung gebracht. Die Ergebnisse von mehreren veröffentlichten Untersuchungen
werden nachfolgend zusammengefasst:
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1. In einem Rattenhauttransplantationsmodell wurde gezeigt, dass FS die
Wundenkontraktion von Defekten voller Dicke inhibiert, wenn es vor dem Transplantat
aufgebracht wird (Brown et al., 1992).
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2. In einem Kaninchengebärmutterhalsmodell wurden Adhäsionen durch FS
dramatisch reduziert (De Iaco et al. 1994).
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3. Bilaterale Hautlappen, die über die Ohrspeicheldrüse in Kaninchen gezogen
wurden und mit FS verklebt wurden, zeigten einen signifikant geringeren Wundfluss
und eine verbesserte Coaptation von Hautlappen (Bold et al., 1996).
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4. Subkutane Taschen in den Rückenbereichen von Ratten wurden mit FS implantiert.
Es zeigte sich, dass FS biokompatibel ist, eine entzündliche Reaktion bzw.
Entzündungsreaktion nicht fördert, eine Zunahme an Blutgefäßen und Kapillaren und
eine erhöhte extrazellulare Matrix zeigte (Romanos und Strub, 1998).
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5. Nach dem Ausschneiden einer Parietalmuskelschicht wurden Bauchfelladhäsionen
durch FS in einem Rattenmodell verhindert, wobei die Bewertung eine Woche
nach dem chirurgischen Eingriff erfolgte (Lindenberg und Lauritsen, 1984).
Seroma-Vorbeugung
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Das Auftreten von Seroma nach Mastektomie, Halsresektion oder jedem chirurgischen
Eingriff, der einen abgezogenen Hautlappen zurücklässt, ist ein signifikantes klinisches
Problem. Es hat sich gezeigt, dass FS ein wirksames Mittel bei der Vorbeugung der
Seroma-Bildung ist. Die Ergebnisse von mehreren veröffentlichten Untersuchungen werden
nachfolgend zusammengefasst:
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1. Ein Rattenmastektomiemodell wurde verwendet, um die Wirksamkeit von
kommerziellem, durch Licht aktiviertem FS mit einem aus einer Blutbahn erhaltenem
FS zu vergleichen. Beide zeigten eine Wirksamkeit (Wang et al., 1996). Dieselbe
Gruppe (UV a) hat die Wirksamkeit von autologem FS in einem menschlichen
Mastektomieversuch demonstriert (Moore et al., 1997).
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2. Das Rattenmastektomiemodell wurde verwendet, um die Wirkung von Fbgn- und
Thrombin-Konzentration auf die Wirksamkeit von FS bezüglich der Reduzierung
des Seroma-Volumens zu bewerten. Obwohl statistisch nicht signifikant, zeigt der
Trend, dass Seroma-Volumina sowohl mit zunehmender Fbgn-Konzentration als
auch mit zunehmender Thrombin-Konzentration abnahmen. Der Basis-FS zeigte
eine typische Wirksamkeit (Sanders et al., 1996).
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3. Es wurde gezeigt, dass FS in einem Rattenmodell mit modifizierter radikaler
Halssezierung wirksam ist. Fünf Tage nach dem chirurgischen Eingriff zeigten nur 10%
der Versuchstiere Seroma, verglichen mit 85% der Kontrolltiere (Lindsey et
al., 1988).
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4. Das Rattenmastektomiemodell wurde von einer anderen Gruppe reproduziert, um
die Wirksamkeit von FS bei der Reduzierung des Seroma-Volumens zu zeigen.
Außerdem zeigte diese Untersuchung auch eine erhöhte Lappenanhaftung
gegenüber dem Muskelbett 7 Tage nach dem chirurgischen Eingriff (Harada et al.,
1992).
Träger für Wachstumsfaktoren und Chemotherapeutika
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Das Fasernetzwerk in einer FS-Verklumpung kann als eine Drogenzuführungseinheit
bzw. Medikamentenzuführungseinheit fungieren, die an einer spezifischen Stelle
aufgebracht werden kann. Additive können in dem FS "gefangen" werden oder enzymatisch
mit dem Fibrin vernetzt werden. Diese Art der Anwendung scheint sehr vielversprechend
zu sein. Die Ergebnisse von mehreren veröffentlichten Untersuchungen werden
nachfolgend zusammengefasst:
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1. Ein Gemisch aus Endothel-Wachstumsfaktor und FS induzierte eine auf eine Stelle
ausgerichtete Angiogenese von der Aorta zum Herzen in einem Rattenmodell, die
Bewertung erfolgte 9 Wochen nach der Implantation (Fasol et al., 1994).
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2. Das Antikrebsmittel MMC wurde mit FS konjugiert. Man stellte eine langsame
Freisetzung sowie eine therapeutische Wirkung gegenüber einem bösartigen
Tu
mor in einem Mausmodell fest. Der Komplex war für normales Gewebe nicht
gefährlich (Yano et al. 1995).
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3. Ein Kaninchenautotransplantatmodell wurde verwendet, um zu zeigen, dass eine
Abscheidung von FGF-b und FS die Revaskularisierung des ischämischen
Luftweges aus dem Darmnetz erhöht und folglich zu einer verbesserten Epitelerhaltung
eines Luftröhrenautotransplantats führt (Albes et al., 1994).
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4. Eine saure FGF-FS-Mischung unterstützt die Regenerierung von einigen
Nervenfasern, wenn es mit menschlichen Schwann-Zellen angebracht wird, um eine
spinale mittlere Brustrippentransektion in einem Nacktrattenmodell zu überspannen
(Guest et al., 1997).
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Das Rattenmastektomiemodell wurde verwendet, um zu verifizieren, dass ein rational
formulierter rhFS, enthaltend rhFbgn, rhThrombin und rhFXIII, in vivo funktional ist.
Dies ist der erste vorklinische Beleg der Wirksamkeit eines vollständig rekombinanten
humanen Fibrinklebers bzw. Fibrindichtungsmittels (rhFS). Dieses Modell ist etabliert
und korreliert mit der klinischen Wirksamkeit. Dieses Modell verwendet rhFS als ein
Hämostat, ein raumfüllendes Mittel und einen Klebstoff, um den Hautlappen zu
befestigen. Weiterhin ist es eher ein chronisches als ein akutes Modell. Dieses Modell liefert
eine wesentliche Herausforderung, um die Wirksamkeit von rhFS zu testen.
Experimentelle Ergebnisse werden in den Beispielen vorgelegt.
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Zusammenfassend lässt sich daher sagen, dass der Fibrinkleber, gemäß der Erfindung
hergestellt aus drei gereinigten, gut charakterisierten, rekombinanten Komponenten, ein
funktionales Produkt ist. Verdichtungsansätze, Thromboelastographie (TEG) und
Messungen der optischen Dichte (OD) zeigen, dass die Wahl des Formulierungspuffers die
funktionalen Eigenschaften (und die Gelstruktur) von rhFS signifikant beeinflussen
können. TEG, Parallelplattenrheometrie und Zugadhäsionsansätze zeigen, dass rhFXIII in
signifikanter Weise die Starrheit, Reißfestigkeit und Klebefestigkeit von rhFS erhöht.
Fibrinolysansätze bzw. Fibrinolyseproben zeigen, dass rhFXIII die Abbaugeschwindigkeit
von rhFS reduziert. Allerdings legen Zugadhäsionstests und die Literatur bezüglich
Fibrinolysgeschwindigkeiten nahe, dass der vorteilhafte Effekt von rhFXIII durch Änderungen
des Formulierungspuffers und der Gelstruktur moduliert werden kann. Schließlich zeigen
in vivo-Experimente unter Verwendung eines Rattenmastektomiemodells die Wirksamkeit
einer rational bestimmten Formulierung von rhFS in einem belegten Tiermodell. Dies ist
die erste Demonstration der Wirksamkeit eines vollständig rekombinanten Fibrinklebers.
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Die Erfindung wird durch die folgenden, nicht limitierenden Beispiele veranschaulicht.
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1. Bestimmung der Fibrinogen-Konzentration unter Verwendung von Absorption.
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2. Bestimmung der Thrombin-Konzentration unter Verwendung eines chromogenen
Aktivitätsansatzes.
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3. Bestimmung der Thrombin-Konzentration unter Verwendung eines
Verklumpungsansatzes.
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4. Bestimmung der Faktor-XIII-Konzentration unter Verwendung von ELISA.
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5. Bestimmung von % verklumpbarem Fibrinogen.
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6. Herstellung von konzentrierten Fibrinogenlösungen unter Verwendung von
Ethanolausfällung.
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7. Bestimmung des Widerstandes gegenüber Synärese unter Verwendung von
Verdichtung.
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8. Bestimmung der Gelbildungsgeschwindigkeit und der Geleigenschaften durch
Thromboelastographie (TEG).
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9. Bestimmung der Gelbildungsgeschwindigkeit und der Geleigenschaften durch
Messungen der optischen Dichte.
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10. Bestimmung der Gelbildungsgeschwindigkeit und der Geleigenschaften durch
Parallelplattenrheometrie.
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11. Bestimmung der Fibrinolysegeschwindigkeit durch Plasmin.
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12. Bestimmung der adhäsiven Zugfestigkeit des Fibrinklebers.
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13. Rattenmastektomiemodell.
BEISPIEL 1
Bestimmung der Fibrinogen-Konzentration unter Verwendung von
Absorption
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Dieses Verfahren verwendet die Absorption einer Fibrinogenlösung, um die Fibrinogen-
Konzentration zu bestimmen.
Literaturstellen
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1. Mihalyi E., Biochemistry, 7(1): 208-223 (1968)
Materialien
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TBS: 20 mM Tris, pH 7,4, 120 mM NaCl
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rhFibrinogen 0,1 bis 0,6 mg/ml in TBS
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Quarz-Küvette, Weglänge 1 cm (Uvonic)
-
UV/Vis-Spektrofotometer
Verfahren
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1. Auftauen der Fibrinogenlösung für 5 bis 30 Minuten bei 37ºC, Zentrifugieren bei
14.000 xg in einer Eppendorf-Zentrifuge für 5 Minuten, Aufbewahren bei
Raumtemperatur.
-
2. Dialyse der Fibrinogenprobe gegen TBS, wenn der Formulierungspuffer störende
Bestandteile enthält und für eine Blindwertbestimmung bzw. Eichung des
Spektrofotometers nicht geeignet ist.
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3. Verdünnen der Fibrinogenlösung auf 0,1 bis 0,6 mg/ml, so dass Azso im Bereich
von 0,1 bis 0,9 AE liegt.
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4. Nullwertbestimmung bzw. Eichung des Spektrofotometers gegen den
Formulierungspuffer und Bestimmung der Konzentration des zu testenden Fibrinogens
durch Messung der Absorption bei 280 nm und 320 nm [mg/ml Fbgn = (A&sub2;&sub8;&sub0;-
A&sub3;&sub2;&sub0;)/1,51]. A&sub3;&sub2;&sub0; sollte auf Anzeichen einer Trübung untersucht werden, die
anzeigen würde, dass die Fibrinogenlösung instabil ist und aggregiert.
BEISPIEL 2
Bestimmung der Thrombin-Konzentration unter Verwendung eines
chromogenen Aktivitätsansatzes
-
Dieses Verfahren beschreibt einen Ansatz für die amidolytische Aktivität von Thrombin.
Der Freisetzung von p-Nitroanilin aus einem synthetischen Substrat auf Grund der
enzymatischen Wirkung von Thrombin folgt die Messung der Zunahme der Absorption bei
405 nm. Die quantitative Bestimmung von Thrombin wird durch Vergleich der
Geschwindigkeit der Absorptionszunahme (v) mit einer Standardkurve unter den gleichen
Bedingungen erreicht. Es ist anzumerken, dass von α-Thrombin, β-Thrombin und γ-
Thrombin eine Aktivität gegenüber chromogenen Substraten berichtet wird, während ihre
Verklumpungsaktivitäten variieren.
Literaturstellen
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S. Sonder und J. Fenton II "Thrombin Specificity with Tripeptide Chromogenic
Substrates", Clinical Chem., Band 32, Nr. 6, 1986.
Materialien
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TBS/BSA-Puffer: 20 mM Tris, pH 7,4, 120 mM NaCl, 1 mg/ml BSA (Sigma)
-
hThrombin-Standard (HT 1002a: Enzyme Research Laboratories) Arbeitsstammlösung,
Verdünnung von Thrombin bei -80ºC in 25 mM Tris, pH 7,4, 50% Glyzerin.
Vorgeschlagen werden 100 ul/Ampulle bei 500 E/ml.
-
Spektrozyme TH-Substrat (H-D-HHT-L-Ala-L-Arg-pNA.2AcOH: American Diagnostica)
-
10%ige Essigsäurelösung
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Mikrotiterplatten mit 96 Vertiefungen (Nung Maxisorp)
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Plattenableser bzw. Plattenablesevorrichtung für Mikrotiterplatten mit 96 Vertiefungen
(Molecular Devices)
Verfahren
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1. Tägliches Entfernen einer Ampulle mit einer Arbeitsstandardverdünnung aus dem
Kühlschrank und Verdünnen mit TBS/BSA auf die höchste Standardkonzentration
einer gewünschten Standardkurve (das heißt 20 ug/ml: 31,7 ul
Standardstammlösung + 968 ul TBS/BSA-Puffer).
-
2. Herstellung einer Reihe von 1 : 2-Verdünnungen, beginnend mit diesem Standard,
für insgesamt mindestens 8 Standards; 100 ul Std. + 100 ul Puffer.
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3. Verdünnen der Proben und Kontrollieren im TBS/BSA-Puffer, um sich innerhalb
des Standardkurvenbereichs zu befinden. Zwei oder drei Verdünnungen jeder
Probe sind im Allgemeinen mit eingeschlossen.
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4. Zweifache Zugabe von 90 ul/Vertiefung an Probe, Standard, Kontrollen und
Puffereichproben in die Mikrotiterplatte mit 96 Vertiefungen.
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5. Lösen von 50 mM chromogenem Spektrozyme TH-Substrat in 10 ml dH&sub2;O. Es
wird Platte mit 5 ml benötigt.
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6. Zugabe von 50 uI/Vertiefung an Substrat in die Platte.
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7. Kinetisches Ablesen von A&sub4;&sub0;&sub5; für etwa 5 Minuten oder wie gewünscht. Alternativ
ermöglicht man die Farbentwicklung über 7-10 Minuten und stoppt die Reaktion
mit 50 ul/Vertiefung an 10%iger Essigsäure vor dem Ablesen von A&sub4;&sub0;&sub5;. Eine
lineare Standardkurve kann dann konstruiert werden, indem die Konzentration in
Ab
hängigkeit von A&sub4;&sub0;&sub5; aufgetragen wird. Wiedergabe als E/ml-Thrombinaktivität.
Für den kinetischen Ansatz ist die lineare Kurve an die Auftragung der
Konzentration in Abhängigkeit von den anfänglichen linearen Geschwindigkeitspunkten
anzupassen ( mOD/Minute), Wiedergabe als E/ml-Thrombinaktivität.
BEISPIEL 3
Bestimmung der Thrombin-Konzentration unter Verwendung eines
Verklumpungsansatzes
-
Thrombinabbauprodukte können eine geringere Verklumpungsaktivität aufweisen,
während sie bezüglich der amidolytischen (chromogenen) Aktivität die gleiche Aktivität
aufweisen. Es ist daher notwendig, die Verklumpungsaktivität im Thrombinendprodukt zu
erproben. Unter Verwendung der manuellen ST-4-Verklumpungsdetektionsvorrichtung,
verkauft von American Bioproducts, wurde ein simpler Ansatz entwickelt. Diese
Vorrichtung verwendet individuelle Einwegküvetten bei 37ºC und bestimmt den
Verklumpungsendpunkt elektromechanisch. In jede Küvette wird ein kleines Eisenkügelchen
gegeben, welches konstant durch die Probe (Thrombin) schwingt, was auf die alternierende
Polarität eines elektromagnetischen Feldes zurückzuführen ist. Bei konstanter Viskosität
bleibt die Bewegung konstant. Mit Zugabe von Fibrinogen und dem Beginn der
Klumpenbildung erhöht sich die Viskosität, wodurch die Bewegung des Balls bzw. Kügelchens
abnimmt. Ein Algorithmus verwendet die Änderung der Oszillationsamplitude, um die
anfängliche Verklumpungszeit zu bestimmen. Die Vorrichtung wird in erster Linie in
klinischen Labors für Koagulationstests bei Plasmaproben verwendet, aber sie kann
problemlos für diese Art von Ansatz angepasst werden.
Materialien
-
hThrombin-Standard (HT 1002a: Enzyme Research Laboratories) Arbeitsstammlösung,
Verdünnung von Thrombin bei -80ºC in 25 mM Tris, pH 7,4, 50% Glyzerin).
Vorschlag: 100 ul/Ampulle bei 500 E/ml.
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HFibrinogen (cat.#FIB3; pg und vWF und Fn abgereichert: Enzyme Research Labs)
-
TBS (20 mM Tris, 120 mM NaCl, pH 7,4)
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TBS + 5 mM CaCl&sub2; + 0,1% BSA (Sigma)
-
ST-4-Verklumpungsdetektionssystem (American Bioproducts)
Allgemeines Verfahren
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1. Tägliches Herstellen einer Fibrinogenlösung mit 0,25 mg/ml, Vorwärmen auf 37ºC.
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2. Herstellung von Thrombinproben und Standardverdünnungen im linearen Bereich
von 2,5 ug/ml bis 0,078 ug/ml (etwa 7, 7 bis 0,1 E/ml).
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3. Starten des Instruments bzw. der Vorrichtung im "Fibrinogen"-Testmodus
(delektiert weicheren Verklumpungsendpunkt).
-
4. Zugabe von 100 ul Thrombinprobe in die Küvette, 2 Minuten Inkubieren bei 37ºC.
-
5. Zugabe von 100 ul Fibrinogen mit einer automatisierten Pipette, um die
Zeitvorrichtung und die Reaktion zu starten, gemessen werden die Sekunden bis zur
Verklumpung.
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6. Konstruieren der log/log-Standardkurve und Berechnen der Probenkonzentrationen
von Thrombin.
BEISPIEL 4
Bestimmung der Faktor-XIII-Konzentration unter Verwendung von
ELISA
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Diese Protokoll ist eine Modifikation eines FXIII-ELISA-Standardprotokolls und
verwendet polyklonalen Ab, gerichtet gegen rekombinanten FXIII [A&sub2;], für die Einfangreaktion
und den gleichen pAb (biotinyliert) für die Detektion.
Materialien
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Anti-FXIII-pAb (ZGI Charge D4679, 2,81 mg/ml) vom Kaninchen
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biotinylierter Anti-FXIII-pAb (0,891 mg/ml) vom Kaninchen
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Streptavidin-HRP (Pierce 21124)
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rhFXIII-Standard (9-fache Charge)
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OPD-Substrat (Sigma P8787)
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30%ige Wasserstoffperoxidlösung
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ELISA A (Beschichtungslösung): 0,1M Na&sub2;CO&sub3;, pH 9,6
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ELISA B (Sperrpuffer): PBS, 0,05% Tween 20,1 % BSA
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ELISA C (Waschpuffer): PBS, 0,05% Tween 20
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OPD-Verdünnungsmittel (Farbentwicklung): 0,1M Zitrat, pH 5,0 (31,3 ml 0,1M Na-
Zitrat + 187 ml 0,1M Zitronensäure)
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Unterbrecherlösung: 1M H&sub2;SO&sub4;
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ELISA-Platten mit 96 Vertiefungen (Nung Maxisorp)
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Plattenableser für Mikrotiterplatten mit 96 Vertiefungen (Molecular Devices)
Verfahren
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1. Verdünnen von Anti-FXIII-pAb (ZGI Charge D4679, 2,81 mg/ml) vom Kaninchen
auf ein Endkonzentration von 1 ug/ml in ELISA A (10 ml/Platte).
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2. Zugabe von 100 ul/Vertiefung in die ELISA-Platten (Nung Maxisorp) und bei 4ºC
über Nacht inkubieren.
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3. 5-maliges Waschen der Vertiefungen mit ELISA C (200 ul/Vertiefung, 20 ml/Platte/Waschung).
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4. Um die Platten zu blockieren, erfolgt Zugabe von 200 ul/Vertiefung (20 ml/Platte)
an ELISA B und Inkubieren von mindestens 2 Stunden bei 37ºC unter Schütteln.
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5. 5-maliges Waschen der Vertiefungen mit ELISA C (200 ul/Vertiefung).
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6. Zugabe der Proben und Standards (100 ul/Vertiefung) und Inkubieren über
mindestens 2,5 Stunden bei 37ºC unter Schütteln.
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Die Standardlösung wurde hergestellt durch Zugabe von 10 ug/ml FXIII in ELISA
B oder FXIII/Plasma. Da der Ansatz sehr empfindlich ist, wird eine 100-200 ug/ml
Zwischenstammlösung von FXIII in PBS oder Wasser hergestellt und die
Konzentration unter Verwendung von A&sub2;&sub8;&sub0; (c = 1,47) verifiziert, bevor die
abschließende Verdünnung vorgenommen wird. Zwei 1 : 20-Reihenverdünnungen
(100 ul + 1900 + 1900 ul) werden hergestellt, um die FXIII-Konzentration in
den Arbeitsbereich des Ansatzes zu bringen, gefolgt von 7 1 :
2-Reihenverdünnungen (200 ul + 200 ul), um die Standardkurve zu erzeugen. 1 : 400 bis 1 : 25.600
entspricht 25 ng/ml bis 0,4 ng/ml in der Vertiefung, Alle Verdünnungen werden in
ELISA B vorgenommen. Für eine routinemäßige Verwendung werden häufig drei
Verdünnungen unbekannter Art verwendet (z. B. 1 : 500, 1 : 1000, 1 : 2000), sodass
zumindest eine im linearen Responsbereich des Ansatzes liegt (~ 1-10 ng/ml).
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7. 5-maliges Waschen der Vertiefungen mit ELISA C (200 ul/Vertiefung).
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8. Verdünnen von biotinyliertem Anti-FXIII-pAb vom Kaninchen (0,891 mg/ml) auf
eine Endkonzentration von 1 ug/ml in ELISA B, Zugabe von 100 ul/Vertiefung
(10 ml/Platte) und Inkubieren über eine Stunde bei 37ºC unter Schütteln.
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9. 5-maliges Waschen der Vertiefungen mir ELISA C (200 ul/Vertiefung).
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10. Verdünnen von Streptavidin-HRP (Pierce #21124) auf eine Endkonzentration von
1 ug/ml in ELISA B, Zugabe von 100 ul/Vertiefung (10 ml/Platte) und Inkubieren
über 45 Minuten bei 37ºC unter Schütteln.
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11. 5-maliges Waschen der Vertiefungen mit ELISA C (200 ul/Vertiefung).
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12. Lösen des OPD-Substrats (eine Tablette [Sigma P8787] in 12,5 ml
OPD-Verdünnungsmittel) und Zugabe von 10 ul 30% H&sub2;O&sub2; unmittelbar vor der Verwendung.
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13. Zugabe von 100 ul/Vertiefung (10 ml/Platte) an OPD-Lösung in die Platte und
Beobachten hinsichtlich einer Farbentwicklung (gelb/orange).
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14. Stoppen der Farbentwicklung durch Zugabe von 100 ul/Vertiefung IM H&sub2;SO&sub4;
(Ansätze brauchen für die Entwicklung etwa 1 Minute bis 45 Sekunden).
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15. Ablesen der Platte bei 490 nm.
BEISPIEL 5
Bestimmung des prozentualen Wertes an verklumpbarem Fibrinogen
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Dieses Verfahren vergleicht die Menge an Fbgn in einer Lösung vor der Verklumpung
mit der Menge an unverklumptem Protein, die nach der Zugabe von Thrombin vorliegt,
und der Menge an Fbgn in der gewaschenen Verklumpung, um den prozentualen Anteil
an ursprünglichem Fbgn zu bestimmen, der in die Verklumpung eingefügt wurde. Der auf
der Messung des nicht eingefügten Proteins basierende Wert ist weniger genau, da
Fibrinogenherstellungen hoher Qualität zu 95% oder mehr verklumpbar sind und es verbleibt
zu wenig Protein in der Lösung, um eine genaue Messung vorzunehmen. Die Absorption
wird verwendet, um Fbgn-Konzentrationen zu bestimmen. Anzumerken ist der
unterschiedliche Extinktionskoeffizient für Fbgn, in Abhängigkeit davon, ob es in gepufferter
Salzlösung (TBS oder PBS) oder in einer alkalischen Harnstofflösung gelöst wird.
Literaturstellen
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1. Blomback, Birger & Blomback, Margareta, ARKIV FOR KEMI, Band 10, Nr.
29, 1956.
-
2. Mihalyi E., Biochemistry, 7(1): 208-223 (1968)
Materialien
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40% Harnstoff in 0,2 N NaOH (frisch hergestellt)
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15 mM Phosphatpuffer, pH 6,5, 75 mM NaCl
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TBS: 20 mM Tris, pH 7,4, 120 mM NaCl
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rhFibrinogen 1,5 bis 3,0 mg/ml in TBS
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100 NIH-Einheiten/ml hThrombin (verdünnt aus 500 NIH-Stammlösung in
Phosphatpuffer)
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150 mM NaCl
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Quarz-Küvette
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UV-Vis-Spektrofotometer
Verfahren
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1. Bestimmung der Konzentration von zu testendem Fbgn durch Messung der
Absorption bei 280 nm [mg/ml Fbgn = (A&sub2;&sub8;&sub0;-A&sub3;&sub2;&sub0;)/1,51], Einstellen der
Konzentration auf 1,5-3,0 mg/ml mit TBS, falls notwendig.
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2. Bestimmung der Absorption der Fbgn-Ausgangslösung in der Harnstoff/NaOH-
Lösung. Zugabe von 100 ul an Fbgn-Lösung zu 1 ml des Harnstoff/NaOH-
Reagens. Messung der Absorption bei 282 nm (innerhalb von 10 Minuten, falls
dies möglich ist)*, [mg/ml Fbgn = (A&sub2;&sub8;&sub2;-0,01)/0,148]. Hinzuweisen ist auf die
Änderung der Wellenlänge und des Extinktionskoeffizienten.
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* Wird innerhalb von 10 Minuten abgelesen, läuft die Steigung der
Absorption/Konzentration durch Null. Die Messung ist für bis zu 4 Stunden gültig, aber
nach 30 Minuten wird die Linie durch 0,01 AE von Null verschoben. Der Wert
0,148 für den Extinktionskoeffizienten beinhaltet einen Korrekturfaktor für die
1 : 11-Verdünnung, basierend auf dem 1%igen Extinktionskoeffizienten von 16,17.
Dieser Extinktionskoeffizient ist geeignet für Fbgn aus Cohn-Fraktion I (EtOH
ppt) oder größerer Reinheit in Harnstoff/NaOH.
-
3. Zu 1 ml der Fbgn-Ausgangslösung wird zugegeben: 2 ml 15 mM Phosphatpuffer,
pH 6,5, 75 mM NaCl und 0,15 ml 100 NIH E/ml Thrombinlösung.
-
4. Man lässt die Lösung für 2 Stunden bei Raumtemperatur verklumpen.
-
5. Synärisieren (Komprimieren) der Verklumpung durch Verwirbeln und Pressen mit
einem kleinen Spatel, um die überstehende Flüssigkeit zu verdrängen.
-
6. Dekantieren der überstehenden Lösung und Bestimmung der Proteinkonzentration
wie in Schritt 1 [mg/ml Fbgn = = (A&sub2;&sub8;&sub0;-A&sub3;&sub2;&sub0;)/1,51].
-
7. 3-maliges Waschen der Verklumpung mit 0,15M NaCl.
-
8. Auflösen der Verklumpung in 1 ml Harnstoff/NaOH und 100 ul TBS. Nach dem
Auflösen Bestimmung der Konzentration, wie in Schritt 2 beschrieben [mg/ml
Fbgn = (A&sub2;&sub8;&sub2;-0,01)/0,148].
-
9. Die Konzentration von nicht verklumptem Fbgn, das in der überstehenden
Flüssigkeit verbleibt (Schritt 6), und von Fbgn in der Verklumpung (Schritt 8) sollte
100% Fbgn in der Ausgangslösung ergeben.
BEISPIEL 6
Herstellung von konzentrierten Fibrinogenlösungen unter Verwendung
von Ethanolausfällung
-
Ausfällung unter Verwendung von Ethanol (EtOH) und niedriger Temperatur wird
verwendet, um die verdünnten Fibrinogenlösungen für die Herstellung von Fibrinkleber in in
vivo- oder in vitro-Experimenten ausreichend zu konzentrieren. Zahlreiche in vivo-
Modelle für Fibrinkleber verlangen Fibrinogen-Endkonzentrationen im Bereich von
20-30 mg/ml. Dies entspricht 40-60 mg/ml Fibrinogen in der 2x Arbeitslösung vor dem
Mischen mit der Thrombinlösung. Unter Verwendung der EtOH-Ausfällung können
routinemäßig Konzentrationen von 60-70 mg/ml Fibrinogen erhalten werden.
-
Während andere Ausfällungsverfahren zugänglich sind (Glycin oder Ammoniumsulfat),
ist die Ausfällung mit EtOH einfacher und schneller, da das Ausfällungsmittel problemlos
entfernt werden kann.
Literaturstelle
-
Dahlstrom K. K. etal., Plast. Reconstr. Surg. 1992; 89: 968-72.
Materialien
-
95% EtOH (EtOH sollte ohne Additive/Verunreinigungen vorliegen)
-
TBSz*-Dialysepuffer: (102 mM NaCl, 20 mM Tris, 0,02% NaN&sub3;, pH 7,4)
-
Brookfield TC500-Kühlbad oder ein MeOH/H&sub2;O/Trockeneisbad bei -3,8ºC
-
Dialyseschlauch: 10-14.00 MG Grenzwert
-
gekühlte Zentrifuge
Verfahren
-
1. Bestimmung der Konzentration von zu konzentrierendem Fibrinogen durch
Messung der Absorption bei 280 nm und 320 mn [mg/ml Fbgn = (A&sub2;&sub8;&sub0;-A&sub3;&sub2;&sub0;)/1,51].
-
2. Bei Raumtemperatur tropfenweise Zugabe von EtOH zu der Fibrinogenlösung bei
leichter Verwirbelung/Vermischung auf eine Endkonzentration von 10 Vol.-% E-
tOH.
-
3. Anbringen des Fibrinogens in dem Bad mit -3,8ºC über einen Zeitraum von 35
Minuten. Wird ein Trockeneisbad verwendet, ist die Temperatur bei minimalen
Fluktuationen aufrecht zu erhalten. Der Schlauch bzw. die Schläuche sind während
des Ausfällungsverfahrens nicht zu mischen oder zu stören.
-
4. Zentrifugieren der Lösung bei -3ºC bei 2500 xg für 20 Minuten.
-
5. Abdekantieren der überstehenden Flüssigkeit und Bestimmung der Konzentration
von nicht ausgefälltem Fibrinogen durch Messung der Absorption bei 280 nm und
320 nm [mg/ml Fbgn = (A&sub2;&sub8;&sub0;-A&sub3;&sub2;&sub0;)/1,51], Wirkungsgrade der Ausfällung von
> 90% sind üblich.
-
6. Anbringen des Pellets im Dialyseschlauch, Erwärmen auf 37ºC und tropfenweise
Zugabe einer minimalen Menge an TBSz* über mehrere Stunden hinweg, um das
Pellet aufzulösen. Durchführung der Dialyse gegen TBSz*, bis sich das Pellet
aufgelöst hat, im Allgemeinen über Nacht (Fibrinogen aus unterschiedlichen Quellen
kann in seinem Verhalten variieren).
-
7. Sammeln des gelösten Fibrinogens und Bestimmung der Konzentration durch
Messung der Absorption bei 280 nm und 320 nm [mg/ml Fbgn = (A&sub2;&sub8;&sub0;-A&sub3;&sub2;&sub0;)/1,51],
abschließende Wiedergewinnung von 70% ist üblich.
-
* Wird das Material in vitro verwendet, ist NaN&sub3; steriler Filter, Fibrinogen
vor der EtOH-Ausfällung wegzulassen, und sind alle offenen Arbeiten in einem
laminaren Luftstromabzug unter Verwendung steriler Puffer und
Gewebekulturtechniken durchzuführen.
BEISPIEL 7
Bestimmung des Widerstandes gegenüber Synärese unter Verwendung
von Verdichtung
-
Verdichtung misst die Kompressibilität eines Fibrinklebers, wenn er einer
Zentrifugalkraft ausgesetzt wird. Die Kompressibilität wird ausgedrückt als der prozentuale Wert des
ursprünglichen Volumens, das durch das Gel nach dem Zentrifugieren beibehalten wird.
Je höher der prozentuale Wert des beibehaltenen ursprünglichen Volumens ist, desto
größer ist der Widerstand gegenüber Kompression bzw. Verdichtung (Synerese). Allgemein
korreliert der Widerstand gegenüber Kompressibilität mit hohem Elastizitätsmodul und
hoher Zugfestigkeit. In diesem Ansatz werden zwei Lösungen, Fibrinogen +/- FXIII und
Thrombin + CaCl&sub2;, hergestellt, so dass sie zweifach sind bezüglich Fbgn-, FXIII,
Thrombin- und CaCl&sub2;-Konzentration und einfach sind in der Konzentration jeglichen
Additivs (Salz, Zucker). Die Thrombin-Konzentration muss allgemein unterhalb von 3-5 E/ml
(Endkonzentration) bleiben, um eine vorzeitige Verklumpung zu vermeiden und es
der Lösung zu ermöglichen, gemischt zu werden und in die Röhrchen pipettiert zu
werden.
Literaturstelle
-
Dhall et al., Thromb. Haemastas, 1976; 35: 737-45
Materialien
-
TBSz (20 mM Tris-HCl, 120 mM NaCl, 0,02% NaN&sub3;)
-
rhFibrinogen-Lösung (6 mg/ml in TBSz + rhFXIII bei zweifacher Konzentration +
Additive bei einfacher Konzentration)
-
rhThrombin-Lösung (2 E/ml in TBSz + 40 mm CaCl&sub2; und Additive bei einfacher
Konzentration)
-
Lecithin oder nicht haftendes Backspray (PAM, American Home Foods)
-
500 ul Eppendorf-Röhrchen
-
Eppendorf-Zentrifuge
-
1 cm³ Tuberculinspritze mit einer 26 g-Nadel
Verfahren
-
1. Bestimmung der Konzentration von rhFibrinogen und rhFXIII durch Messung der
Absorption bei 280 nm und 320 nm [mg/ml Fbgn = (A&sub2;&sub8;&sub0;-A&sub3;&sub2;&sub0;)/1,51] und
[mg/ml rhFXIII = (A&sub2;&sub8;&sub0;-A&sub3;&sub2;&sub0;)/1,49].
-
2. Beschichten der Eppendorf-Röhrchen (1,5 oder 0,5 ml) mit Lecithin oder PAM.
-
3. Herstellung der Fibrinogenlösungen.
-
4. Herstellung der Thrombinlösungen, Herstellung von Zwischenverdünnungen
(üblicherweise 80 E/ml) von rhThrombin in TBSz, enthaltend 1 % PEG, Herstellen
von 2x rhThrombin-Arbeitslösungen, jeweils frisch für jede Messung.
-
5. Erwärmen der Lösung in einem Wasserbad mit einer Temperatur von 37ºC für 5
Minuten.
-
6. Mischung gleicher Volumina (üblicherweise jeweils 250 ul) der Fibrinogenlösung
und Thrombinlösung und Pipettieren in die vorgewogenen und mit Lecithin
behandelten Röhrchen.
-
7. Inkubieren der Röhrchen für 1 Stunde in einem Wasserbad mit einer Temperatur
von 37ºC.
-
8. Zentrifugieren der Röhrchen bei 8000 xg (10.000 U/Minute) für 45 Sekunden in
einer Eppendorf-Zentrifuge bei Raumtemperatur.
-
9. Entfernen der Flüssigkeit oberhalb der komprimierten Probe mit einer
vorgewogenen 1 cm³ Tuberculinspritze mit einer 26 g-Nadel, dann Rückwiegen.
-
10. Berechnen des prozentualen Wertes des beibehaltenen ursprünglichen Volumens =
100* (Gewicht des unkomprimierten Gels minus Gewicht der Flüssigkeit) /
Gewicht des unkomprimierten Gels.
BEISPIEL 8
Bestimmung der Gelbildungsgeschwindigkeit und der Geleigenschaften
durch Thromboelastographie (TEG)
-
TEG misst die Scherelastizität einer sich entwickelnden Verklumpung durch ein
oszillierendes Gefäß und einen statischen Stift, der in die Verklumpung eingebettet ist.
"Steifheit", Verklumpungszeit und Gelbildungsgeschwindigkeit werden bestimmt. In diesem
Ansatz werden zwei Lösungen, Fibrinogen +/- FXIII und Thrombin -1- CaCl&sub2;,
hergestellt, so dass sie zweifach sind bezüglich Fbgn-, FXIII-, Thrombin- und CaCl&sub2;-
Konzentration und einfach sind in der Konzentration jeglicher Additive (Salz, Zucker).
Die Thrombin-Konzentration muss allgemein unterhalb 3-5 E/ml (Endkonzentration)
bleiben, um eine vorzeitige Verklumpung zu vermeiden und es der Lösung zu
ermöglichen, gemischt und in die Röhrchen pipettiert zu werden.
Materialien
-
TBSz (20 mM Tris-HCl, 120 mM NaCl, 0,02% NaN&sub3;)
-
rhFibrinogen-Lösung (6 mg/ml in TBSz + rhFXIII bei zweifacher Konzentration +
Additive bei einfacher Konzentration)
-
rhThrombin-Lösung (2 E/ml in TBSz + 40 mm CaCl&sub2; und Additive in einfacher
Konzentration)
-
Mineralöl
-
Thromboelastograph (Haemoscope Corp. Morion Grove IL)
Verfahren
-
1. Bestimmung der Konzentration von rhFibrinogen und rhFXIII durch Messung der
Absorption bei 280 nm und 320 nm [mg/ml Fbgn = (A&sub2;&sub8;&sub0;-A&sub3;&sub2;&sub0;)/1,51] und
[mg/ml rhFXIII = (A&sub2;&sub8;&sub0;-A&sub3;&sub2;&sub0;)/1,49].
-
2. Herstellung der Fibrinogenlösungen (225 ul wird für jeden TEG-Durchlauf
verwendet).
-
3. Herstellung der Thrombinlösungen, Herstellung von Zwischenverdünnungen
(üblicherweise 80 E/ml) von rhThrombin in TBSz, enthaltend 1 % PEG. Herstellen
von 2x rhThrombin-Arbeitslösungen, jeweils frisch für jede Messung (225 ml wird
für jeden TEG-Durchlauf verwendet).
-
4. Vorwärmen der Lösung in einem Wasserbad mit einer Temperatur von 37ºC für
5 Minuten.
-
5. Zugabe von 200 ul der Thrombinlösung in ein Eppendorf-Röhrchen, Starten des
TEG-Durchlaufs und Zugabe von 200 ul der Fibrinogenlösung und 4-6-faches
Mischen in Abhängigkeit von dem Thrombingehalt.
-
6. Rasches Pipettieren von 360 ul des gemischten Klebers bzw. Dichtungsmittels in
das TEG-Gefäß unter Verwendung von Umkehrpipettierung, um Bläschen zu
vermeiden.
-
7. Zugabe mehrerer Tropfen von Mineralöl in jede Seite des Gefäßes, um ein
Austrocknen des Klebers während des Durchlaufs zu vermeiden. Sammeln der Daten
nach Bedarf (930-120 Minuten).
-
8. Gelbildungszeit (K), Gelbildungsgeschwindigkeit (Winkel) und Starrheit
(Amplitude) werden berechnet und von der TEG-Software wiedergegeben.
BEISPIEL 9
Bestimmung der Gelbildungsgeschwindigkeit und der
Geleigenschaften durch Messungen der optischen Dichte
-
Die Verknüpfung von Fibrinogenmonomeren, die der Thrombin induzierten Freisetzung
von Fibrinopeptiden folgt, führt zu einer Gelbildung, die spektrofotometrisch als eine
Zunahme der optischen Dichte (Trübheit bzw. Trübung) in Abhängigkeit von der Zeit
verfolgt werden kann. Gelbildungszeit, Geschwindigkeit der Verklumpungsbildung und
die maximale OD können bestimmt werden. Je höher die OD, desto dicker sind die
Fibrinfasern und desto "gröber" ist das Gel. In diesem Ansatz werden zwei Lösungen,
Fibrinogen +/- FXIII und Thrombin + CaCl&sub2;, hergestellt, so dass sie zweifach sind
bezüglich Fbgn, FXIII, Thrombin und CaCl&sub2; und einfach sind in der Konzentration
jeglicher Additive (Salz, Zucker). TBSz + 1x Additive stellen die Eichlösung bzw. Lösung
für die Blindwertbestimmung dar. Die Thrombin-Konzentration muss allgemein unterhalb
von 3-5 E/ml (Endkonzentration) bleiben, um eine vorzeitige Verklumpung zu
vermeiden und es der Lösung zu ermöglichen, gemischt und in die Küvette pipettiert zu werden.
Um den Ansatz zu starten, werden die beiden Lösungen in gleichen Volumenanteilen
gemischt und die OD der Probe wird als Funktion der Zeit gemessen.
Materialien
-
TBSz (20 mM Tris-HCl, 120 mM NaCl, 0,02% NaN&sub3;)
-
rhFibrinogen-Lösung (6 mg/ml in TBSz + rhFXIII bei zweifacher Konzentration +
Additive bei einfacher Konzentration)
-
rhThrombin-Lösung (2 E/ml in TBSz + 40 mm CaCl&sub2; und Additive in einfacher
Konzentration)
-
Quarz-Küvette* (Uvonic)
-
UV-Vis-Spektrofotometer (Hewlett Packard 8452A Diode Array Spektrofotometer oder
Ähnliches)
-
* Beträgt die Fibrinogen-Konzentration 0,2 mg/ml, kann eine Küvette mit einer
Weglänge von 1 cm verwendet werden. Wird die Konzentration auf 3,0 mg/ml Fbgn
erhöht, wird eine Küvette mit einer Weglänge von 1 mm verwendet.
Verfahren
-
1. Bestimmung der Konzentration von rhFibrinogen und rhFXIII durch Messung der
Absorption bei 280 nm und 320 nm [mg/ml Fbgn = (A&sub2;&sub8;&sub0;-A&sub3;&sub2;&sub0;)/1,51] und
[mg/ml rhFXIII = (A&sub2;&sub8;&sub0;-A&sub3;&sub2;&sub0;)/1,49].
-
2. Bestimmung des in der Küvette benötigten Volumens, so dass die Lösungshöhe
oberhalb des Lichtweges liegt. Dies ist das Volumen jeder Lösung, das für jede
Messung benötigt wird.
-
3. Herstellung der Fibrinogenlösungen.
-
4. Herstellung der Thrombinlösungen", Herstellung von Zwischenverdünnungen
(üblicherweise 80 E/ml) von rhThrombin in TBSz, enthaltend 1% PEG, Herstellen
von 2x rhThrombin-Arbeitslösungen, jeweils frisch für jede Messung.
-
5. Erwärmen der Lösung in einem Wasserbad mit einer Temperatur von 37ºC für 5
Minuten.
-
6. Eichen des Spektrofotometers mit einer Küvette, die TBSz enthält (+ 1x Additive,
falls vorhanden).
-
7. Mischen der Fibrinogen- und Thrombinlösung im Verhältnis von 1 : 1. Zugabe der
Fibrinogenlösung in ein Eppendorf-Röhrchen, Zugabe eines gleichen
Volumenanteils an rhThrombin-Lösung und 4-6-faches Mischen mit der Pipette. Dispensieren
des benötigten Volumens in die Küvette im Spektrofotometer unter Verwendung
von Umkehrpipettierung. Beginnen mit dem Ablesen, sobald die Lösungen
gemischt werden. Messung der Absorption (OD) als Funktion der Zeit (etwa alle 2
Sekunden) bei Wellenlängen von 350-600. Die Gesamtaufzeichnungszeit hängt
von den experimentellen Endpunkten und den Additiven, die die
Verklumpungsparameter verändern können, ab (üblicherweise 10 Minuten).
BEISPIEL 10
Bestimmung der Gelbildungsgeschwindigkeit und der
Geleigenschaften durch Parallelplattenrheometrie
-
Das Rheometer misst die viskoelastischen Eigenschaften eines sich entwickelnden Gels
durch eine oszillierende kreisförmige Platte. Zeitabhängige Messungen können bei einem
sehr kleinen Deformationsgrad (% Verformung) vorgenommen werden, so dass die
Gelstruktur nicht beschädigt wird. Weiterhin kann der Deformationsgrad und folglich der
Betrag der angewendeten Kraft (Beanspruchung) erhöht werden, bis das Gel reißt bzw.
bricht, um ein Maß für die kohäsive Festigkeit zu erhalten. In diesem Ansatz werden
zwei Lösungen, Fibrinogen +/- FXIII und Thrombin + CaCl&sub2;, hergestellt, so dass sie
zweifach sind bezüglich Fbgn-, FXIII-, Thrombin- und CaCl&sub2;-Konzentration und einfach
sind in der Konzentration jeglicher Additive (Salz, Zucker). Im Gegensatz zum
Thromboelastographen kann das Parallelplattenrheometer die Eigenschaften des Fibrinklebers
bei voller Arbeitskonzentration messen (~ 30 mg/ml Fibrinogen, Endkonzentration). Die
Thrombin-Konzentration muss allgemein unterhalb von 3-5 E/ml (Endkonzentration)
bleiben, um eine vorzeitige Verklumpung zu vermeiden und es der Lösung zu
ermöglichen, gemischt und in die Röhrchen pipettiert zu werden.
Materialien
-
TBSz (20 mM Tris-HCl, 120 mM NaCl, 0,02% NaN&sub3;)
-
TBSz + 1% PEG-8000 (Fluka 81288)
-
rhFibrinogen-Lösung (60 mg/ml in TBSz + rhFXIII bei zweifacher Konzentration +
Additive bei einfacher Konzentration)
-
rhThrombin-Lösung (2 E/ml in TBSz + 40 mm CaCl&sub2; und Additive bei einfacher
Konzentration)
-
CSL²-500-Rheometer
-
2 cm Edelstahl-Parallelplattengeometrie mit Lösungsmittelfalle, um ein Austrocknen der
Probe während der Messung zu vermeiden.
Verfahren
-
1. Equilibrieren des Rheometers bei 37ºC, auf Null stellen und die Lücke bzw. den
Abstand auf 100 um festlegen. Erneut auf Null stellen, nachdem das Instrument
bei 37ºC equilibriert wurde, und Bestätigen, dass die Lücke und das Volumen,
welches die Lücke auffüllen soll, korrelieren, ansonsten erneut auf Null stellen.
-
2. Auftauen von rhFbgn für 10 Minuten bei 37ºC, Zentrifugieren bei 14.000 U/Minute
für 5 Minuten in einer Eppendorf-Zentrifuge und Bestimmung der
Konzentration von rhFibrinogen- und rhFXIII-Lösungen durch Messung der
Absorption bei 280 nm und 320 nm [mg/ml Fbgn = (A&sub2;&sub8;&sub0;-A&sub3;&sub2;&sub0;)/1,51] und [mg/ml rhFXIII
= (A&sub2;&sub8;&sub0;-A&sub3;&sub2;&sub0;)/1,49].
-
3. Herstellung der Fibrinogenlösungen (20 ul wird für jeden TEG-Durchlauf
verwendet).
-
4. Herstellung der Thrombinlösungen. Herstellung von Zwischenverdünnungen
(üblicherweise 80 E/ml) von rhThrombin in TBSz, enthaltend 1% PEG. Herstellen
von 2x rhThrombin-Arbeitslösungen, jeweils frisch für jede Messung (20 ul wird
für jeden TEG-Durchlauf verwendet).
-
5. Vorwärmen der Lösung in einem Wasserbad mit einer Temperatur von 37ºC für
5 Minuten.
-
6. Zugabe von 20 ul der Thrombinlösung in ein Eppendorf-Röhrchen.
-
7. Zugabe von 20 ul der Fibrinogenlösung, 4-6-faches Mischen und Pipettieren von
32 ul in die fixierte untere Platte des Rheometers. Starten des Durchlaufs. Die
untere Platte wird sich anheben und der FS sollte die Lücke zwischen der fixierten
unteren Platte und der oszillierenden oberen Platte genau ausfüllen. Übliche
Einstellungen sind 2 cm parallele Platten, 100 um. Abstand bzw. Lücke, 37ºC, 1 Hz
Oszillationen bei 1% Verformung für 30 Minuten, gefolgt von Oszillationen mit
stetig zunehmendem Moment (und % Verformung), bis das Gel reißt bzw. bricht.
Elastizitätsmodul: G' (Pa) und Viskositätsmodul: G" (Pa) bei 30 Minuten und
Oszillationsbeanspruchung bei Riss bzw. Bruch (Pa) werden angegeben.
BEISPIEL 11
Bestimmung der Fibrinolysegeschwindigkeit durch Plasmin
-
Fibrinolysegeschwindigkeiten werden verwendet, um den Effekt von Änderungen in
Formulierungsvariablen auf die Gelstruktur und die Zersetzungsgeschwindigkeit bzw.
Abbaugeschwindigkeit des Fibrinklebers zu untersuchen. Im Allgemeinen korrelieren
niedrigere Lysisgeschwindigkeit in vitro mit langsameren bzw. geringeren
Abbaugeschwindigkeiten in vivo. Fibringele werden hergestellt, in verdünnten Plasminlösungen
suspendiert und leicht geschüttelt. Zu Beginn des Ansatzes gibt es außer Plasmin nahezu
kein lösliches Protein in der Probe. Bei der Zersetzung bzw. dem Abbau des Gels durch
Plasmin werden lösliche Fibrinfragmente freigesetzt, die durch Absorption der Lösung
gemessen werden können, nachdem das Gel vollständig lysiert wurde.
-
Bei diesem Ansatz werden zwei Lösungen, Fibrinogen +/- FXIII und Thrombin +
CaCl&sub2;, hergestellt, so dass sie zweifach sind hinsichtlich Fbgn-, FXIII-, Thrombin- und
CaCl&sub2;-Konzentration und einfach sind in der Konzentration jeglicher Additive (Salz,
Zucker). Dieser Ansatz verwendet Fibrinkleber bei voller Arbeitskonzentration (~ 30 mg/ml
Fibrinogen, Endkonzentration). Die Thrombin-Konzentration muss allgemein unterhalb
von 3-5 E/ml (Endkonzentration) bleiben, um ein vorzeitiges Verklumpen zu vermeiden
und es der Lösung zu ermöglichen, gemischt und in die Röhrchen pipettiert zu werden.
Literaturstellen
-
K. R. Siebenlist und M. W. Mosesson, J. Biol. Chem. (1994) 45(11), 28418-28419.
-
M. W. Edwards et al. Fibrinolysis (1993) 7, 211-216.
Materialien
-
TBSz (20 mM Tris-HCl, 120 mM NaCl, 0,02% NaN&sub3;)
-
rhFibrinogen-Lösung (60 mg/ml in TBSz + rhFXIII bei zweifacher Konzentration +
Additive bei einfacher Konzentration)
-
rhThrombin-Lösung (2 E/ml in TBSz + 40 mM CaCl&sub2; und Additive in einfacher
Konzentration)
-
humanes Plasmin (Cat# Hplas: Enzyme Research Labs)
-
Lysis-Puffer (50 mM Tris-HCl, pH 8,6, 10 mM CaCl&sub2;)
-
Eppendorf-Röhrchen
-
Quarz-Küvetten mit einer Weglänge von 1 cm (Uvonic)
-
UV-Vis-Spektrofotometer (Hewlett Packard 8452A Diode Array Spektrofotometer oder
Ähnliches)
Verfahren
-
1. Bestimmung der Konzentration von rhFibrinogen und rhFXIII durch Messung der
Absorption bei 280 nm und 320 nm [mg/ml Fbgn = (A&sub2;&sub8;&sub0;-A&sub3;&sub2;&sub0;)/1,51] und
[mg/ml rhFXIII = (A&sub2;&sub8;&sub0;-A&sub3;&sub2;&sub0;)/1,49].
-
2. Herstellung der Fibrinogenlösungen.
-
3. Herstellung der Thrombinlösungen. Herstellung von Zwischenverdünnungen
(üblicherweise 80 E/ml) von rhThrombin in TBSz, enthaltend 1% PEG. Herstellen
von 2x rhThrombin-Arbeitslösungen, jeweils frisch für jede Messung.
-
4. Erwärmen der Lösung in einem Wasserbad mit einer Temperatur von 37ºC für 5
Minuten.
-
5. Mischen gleicher Volumina (üblicherweise jeweils 20 ul) der Fibrinogenlösung
und Thrombinlösung in einem Eppendorf-Röhrchen.
-
6. Inkubieren der Röhrchen über Nacht in einem Wasserbad mit einer Temperatur
von 37ºC.
-
7. Unter Verwendung eines Spatels die Gele in jedem Röhrchen vorsichtig lockern
bei minimaler Deformation.
-
8. Zugabe von 1,2 ml 8 ug/ml (etwa 0,2 cu/ml) Plasminlösung in jedes Röhrchen.
Das Volumen der zugegebenen Plasminlösung hängt von der Menge an lysiertem
Fibrin ab. Idealerweise beträgt die Absorption der Lösung nach vollständiger
Lysis etwa 0,9 AE ohne Verdünnung.
-
9. Vorsichtiges Schütteln der Röhrchen bei 37ºC, um die Gele in der Schwebe zu
halten. Die Lysis-Geschwindigkeiten hängen von der Oberfläche des Gels ab, die
dem Plasmin ausgesetzt ist, so dass die Messungen ungültig sind, wenn das Gel
nicht frei schwebt.
-
10. Messung der Absorption bei 280 nm und 320 nm zu festgelegten Zeitpunkten.
-
11. Messung der Absorption bei 280 nm und 320 nm, nachdem das Gel vollständig
lysiert wurde.
-
12. Berechnung von % Lysis zu jedem Zeitpunkt: % Lysis = 100* (A&sub2;&sub8;&sub0;-A&sub3;&sub2;&sub0;) Zeit
t/(A&sub2;&sub8;&sub0;-A&sub3;&sub2;&sub0;) vollständige Lysis.
BEISPIEL 12
Bestimmung der adhäsiven Zugfestigkeit des Fibrinklebers
-
Die adhäsive Zugfestigkeit des Fibrinklebers wird gemessen durch Bedeckung bzw.
Abdeckung der sich gegenüber liegenden Oberflächen von zwei ineinander greifenden
Edelstahleinspannvorrichtungen mit dem Material, an dem der Kleber anhaften soll
(Klebstoffträger). Diese Oberflächen werden durch dünne Abstandshalter getrennt, so dass ein
bekanntes Volumen an Kleber die Lücke zwischen den beiden Klebstoffträgern auffüllen
wird. Der Fibrinkleber wird zwischen dem Klebstoffträger angebracht und erfährt eine
Gelbildung. Nach der Gelbildung werden die Einspannvorrichtungen in einer
Fixiervorrichtung auf einer Instron-Materialprüfungsvorrichtung angebracht. Die
Einspannvorrichtungen werden dann bei einer konstanten Geschwindigkeit auseinander gezogen und
die erzeugte Kraft wird gemessen, bis der Kleber versagt bzw. bricht und die
Einspannvorrichtungen getrennt werden. In diesem Ansatz werden zwei Lösungen, Fibrinogen +/-
FXIII und Thrombin + CaCl&sub2;, hergestellt, so dass sie zweifach sind hinsichtlich Fbgn-,
FXIII-, Thrombin- und CaCl&sub2;-Konzentration und einfach sind in der Konzentration
jeglicher Additive (Salz, Zucker). Dieser Ansatz kann die Eigenschaften von Fibrinkleber bei
voller Arbeitskonzentration messen (~ 30 mg/ml Fibrinogen, Endkonzentration). Die
Thrombin-Konzentration muss allgemein unterhalb von 3-5 E/ml (Endkonzentration)
bleiben, um eine vorzeitige Verklumpung zu vermeiden und es der Lösung zu
ermöglichen, gemischt und in die Einspannvorrichtung pipettiert zu werden.
Materialien
-
TBSz (20 mM Tris-HCl, 120 mM NaCl, 0,02% NaN&sub3;)
-
TBSz + 1% PEG-8000 (Fluka 81288)
-
rhFibrinogen-Lösung (60 mg/ml in TBSz + rhFXIII bei zweifacher Konzentration +
Additive bei einfacher Konzentration)
-
rhThrombin-Lösung (2 E/ml in TBSz + 40 mM CaCl&sub2; und Additive in einfacher
Konzentration)
-
Instron-Modell 4501, Materialprüfungsvorrichtung
-
Edelstahleinspannvorrichtungen für Zugversuch (Durchmesser 2 cm) und
Befestigungsvorrichtungen
-
5-Minuten-Epoxykleber (Devcon)
-
0,005" dicke Silastic-Schicht mit matter Oberflächenbeschaffenheit (Dow Corning), 6x in
Chloroform extrahiert, im Ofen getrocknet.
Verfahren
-
1. Verwendung von 5-Minuten-Epoxykleber, Verkleben von Silastic-Scheiben mit
2 cm (Klebstoffträger) auf die Edelstahleinspannvorrichtungen. Mindestens 30
Minuten setzen lassen und equilibrieren der Einspannvorrichtungen auf 37ºC.
-
2. Auftauen von rhFbgn für 10 Minuten bei 37ºC, Zentrifugieren bei 14.000 U/Minute
für 5 Minuten in einer Eppendorf-Zentrifuge und Bestimmung der
Konzentration von rhFibrinogen- und rhFXIII-Lösungen durch Messung der
Absorption bei 280 nm und 320 nm [mg/ml Fbgn = (A&sub2;&sub8;&sub0;-A&sub3;&sub2;&sub0;)/1,51] und [mg/ml rhFXIII
= (A&sub2;&sub8;&sub0;-A&sub3;&sub2;&sub0;)/1,49].
-
3. Herstellung der Fibrinogenlösungen (20 ul werden für jede Einspannvorrichtung
verwendet.
-
4. Herstellung der Thrombinlösungen, Herstellung von Zwischenverdünnungen
(üblicherweise 80 E/ml) von rhThrombin in TBSz, enthaltend 1% PEG. Herstellen
von 2x rhThrombin-Arbeitslösungen, jeweils frisch für jede Messung (20 ul wird
für jede Einspannvorrichtung verwendet).
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5. Vorwärmen der Lösung in einem Wasserbad mit einer Temperatur von 37ºC für
5 Minuten.
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6. Anbringen der Abstandshalter in den vorgewärmten Einspannvorrichtungen.
Üblicherweise werden die Einspannvorrichtungen in Sechsersätzen hergestellt und drei
Sätze (n = 18) werden für jede Bedingung getestet.
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7. Zugabe von 20 ul der Thrombinlösung in ein Eppendorf-Röhrchen.
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8. Zugabe von 20 ul der Fibrinogenlösung, 4-6-faches Mischen und Pipettieren von
32 ul auf die untere Einspannvorrichtung, Anbringen der oberen
Einspannvorrichtung auf dem Kleber und Inkubieren für 30 Minuten bei 37ºC. Ein typisches
Routineverfahren belädt drei Sätze von sechs Einspannvorrichtungen in Intervallen
von 10 Minuten mit einer Inkubationszeit von 30 Minuten und testet sie dann.
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9. Nach dem Inkubieren werden die Einspannvorrichtungen im Instron-Instrument
angebracht und mit einer Geschwindigkeit von 0,5 mm/Minute auseinander
gezogen.
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10. Visuelle Überprüfung jeder Einspannvorrichtung nach dem Test auf Anzeichen
mangelhafter Anordnung wegen unvollständiger Auffüllung der Lücke. Proben mit
sichtbaren Fehlern werden aus der weiteren Analyse ausgeschlossen.
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11. Wiedergabe der Grenzzugfestigkeit als die maximale Kraft, die pro Oberfläche an
Kleber erhalten wird (g/cm²).
BEISPIEL 13
Rattenmastektomiemodell
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Dieses Modell wurde ursprünglich von W. Spotnitx et al. an der University of Virginia
entwickelt. Männliche Sprague-Dawley-Ratten mit einem Gewicht von 230-370 g
wurden mit Natriumpentobarbital betäubt. Ein mittiger Schnitt wurde von der
Brustbeineinkerbung bis zum Schwertfortsatz vorgenommen. Die Haut wurde von dem linken
Brustmuskel abgetrennt, wodurch eine subkutane Tasche erzeugt wurde. Ein Schnitt wurde
entlang der Brust bzw. Brustplatte links von der Brustbeinmittellinie vorgenommen. Der
Brustmuskel wurde zurückgezogen, wodurch die Armgrube freigelegt wurde.
Lymphgewebe und -knoten (2-3) wurden entfernt, gefolgt von der Entfernung des Brustmuskels.
Fand eine Blutung statt, wurde das Gefäß mit 4-0-Seidennaht abgebunden. Die untere
Oberfläche des Hautlappens wurde mit einer #22-Skalpellklinge zerrissen (60 Kratzer),
um die subkutanen Lymphgefäße zu traumatisieren. Fibrinkleber (1,2 ml) oder Vehikel
wurde dann auf die Tasche, die untere Oberfläche der Haut und auf den Brustkorb
aufgetragen. Die Haut wurde mit 4-0-Seide unter Verwendung einer kontinuierlichen Naht,
gefolgt von unterbrochenen Nähten geschlossen. Die Tiere wurden fünf Tage später
getötet und die Flüssigkeit wurde aspiriert. Der Hohlraum wurde geöffnet, um auf restliche
Flüssigkeit zu prüfen und für histopathologische Bewertung verwendet.
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Das Modell wurde zuerst optimiert und getestet unter Verwendung von FS, hergestellt
mit aus Plasma erhaltenem Fbgn und rhThrombin. Im Pilotexperiment reduzierte FS in
signifikanter Weise Seroma-Volumina von 5,9 ml ± 3,2 auf 1,5 ml ± 1,4 (p < , 0008). Im
Gegensatz zu der Erfahrung der UVa-Gruppe wurde bei keinem Tier eine Dehiszenz der
Wunde beobachtet. Dies wurde der Modifizierung der Nahttechnik in unserem Modell
zugeschrieben, ähnlich demjenigen, das von Harada et al., 1992, berichtet wurde.
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Nachdem TBS + 4,5% Saccharose als ein Formulierungspuffer für rhFS identifiziert
wurde, wurde rhFS in demselben Modell getestet. Der Träger bzw. das Vehikel war TBS
+ 4,5% Saccharose und die rhThrombin-Konzentration wurde von 250 auf 287,5 E/ml
(Endwert) erhöht, um langsamere Verklumpungszeiten auf Grund der Saccharose zu
kompensieren. Ansonsten waren die beiden Experiment identisch. Im Vergleich zu einer
Vehikelkontrolle reduzierte rhFS in drastischer Weise die Flüssigkeitsansammlung 5 Tage
nach dem chirurgischen Eingriff (Abb. 16). Seroma-Volumina wurden von 6,4 ml ± 3,2
auf 1,2 ml ± 1, 1 reduziert (p < , 0001). Es war keine Entzündung mit rhFS verknüpft,
auch wurden keine abnormalen Parameter in dem Wundbett histologisch festgestellt.
Obwohl keine antifibrinolytischen Mittel in der rhFS-Formulierung vorliegen, war der
Kleber 5 Tage nach dem chirurgischen Eingriff relativ in Takt.
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