DE698721C

DE698721C - Process for killing the grain beetle and other grain pests

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Publication number: DE698721C
Application number: DE1934K0135827
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1934-11-06
Filing date: 1934-11-07
Publication date: 1940-11-15

Description

Verfahren 'zum Vertilgen des Kornkäfers und anderer Getreideschädlinge Die Schäden, die der Kornkäfer indem auf dem Speicher lagernden Cjbtreide hervorruft, sind den Fachleuten zur Genüge bekannt. Man schätzt den Wert des Getreides, das der Vernichtung durch .den Kornkäfer anheimfällt, auf jährlich etwa.ioo Millio%en Reichsmark. Trotz dieser außerordentlichen. Bedeutung, die .das Problem der Kornkäfervernichtung besitzt, ist es jedoch 'bisher nichtgelungen, ein .unbedingt zuverlässiges und leicht zti handhabendes Mittel zur Vertilgung dieses und. anderer Vorratsschädlinge im Getreide ausfindig zu machen. Spritzmittel. scheiden naturgemäß für diesen Zweck von vornherein aus, da hierdurch .die Verwen ibarkeit des Getreides stark beeinträchtigt wird. Die meiste Aussicht auf Erfolg scheint noch die Begasung von Speichern mit- Giftgasen zu bieten; doch ergab sich die _merkwürdige Tatsache, :daß der Kornkäfer selbst gegen Blausäure eine verhältnismäßig hohe Widerstandsfähigkeit aufweist, so daß selbst dieses höchst giftige Gas, .dessen Anwendung zudem mit viglerlei Unbequemlichkeiten und Gefahr verbunden ist, nicht als unbedingt sicher wirkend bezeichnet werden kann. So heißt es beispielsweise in einem Flugblatt der Biologischen. Reichsanstalt zu Berlin-Dahlem vom Juni 1934 u. a.: "Unbedingt zuverlässige und überall wirksame Begasungsmittef zur Bekämpfung der Kornkäfer haben wir zur Zeit noch nicht.« Die Erfindung bettifft nun ein Verfahren zum Vertilgen -des Kornkäfers mit Phosphorwasserstoff. An sich ist .die Giftwirkung von Phosphorwasserstoff auf den Kornkäfer und andere Schädlingebekannt. So hat man z. B. schon Phosphide in von Ratten, Mäusen oder' Hamstern bewohnte Höhlen und- Gänge eingeführt, um diese Schädlinge durch den bei Einwirkung der Erdfeuchtigkeit auf das Phosphid in den nachträglich wieder mit Erde usw: verschlossenen Gängen entwickelten Phosphorwasserstoff zu vernichten. In ähnlicher Weise hat man Bodenschädlinge dadurch .bekämpft, daß man Phosphide, gegebenenfalls zusammen mit Düngemitteln und anderen Schädlingsbekämpfungsmitteln, der Erde, einverleibte. Außerdem hat man in Laboratoriumsversuchen Wanzen, Kornkäfer, Mehlmottenlarven u. dgl. dadurch getötet, daßdiese Schädlinge in geschlossenen Behältern längere Zeit der Einwirkung von aus Calciumphosphid entwickeltem Phosphorwasserstoff ausgesetzt wurden. Indessen hat sich -bisher keine praktische Möglichkeit zur Anwendung ' des Phosphorwasserstoffes auf Speichern u. dgl. ergeben. Es liegt in: der Natur der Sache, daß die praktisch niemals gasdichten Kornspeicher nicht mit größeren Mengen Phosphorwasserstoff gefüllt werden., können, da die hiermit verbundenen Gefah=4 ren, abgesehen von den erforderlichen großen Mengen an Phosphorwasserstoff, die praktische Anwendung eines solchen Verfahrens ausschließen.Process for killing grain weevils and other grain pests The damage caused by the grain beetle to grain stored in the granary are well known to those skilled in the art. One appreciates the value of the grain that The annihilation by the grain weevil amounts to about 100 million percent annually Reichsmark. Despite this extraordinary. Meaning, the .the problem of grain weevil extermination possesses, however, it has not yet succeeded, an unconditionally reliable and easy one zti managing means to eradicate this and. other storage pests im Locate grain. Spray. naturally divorce for this purpose from the outset, as this severely impairs the usability of the grain will. The greatest prospect of success still seems to be the gassing of storage tanks with- To offer poison gases; but the strange fact arose: that the grain beetle has a relatively high resistance even to hydrocyanic acid, so that even this highly poisonous gas, its use with all kinds of inconveniences and is associated with danger, cannot be described as having an absolutely safe effect. This is what it says, for example, in a leaflet of the Biological. Reichsanstalt closed Berlin-Dahlem of June 1934, among other things: "Absolutely reliable and effective everywhere At the moment we don't have any fumigants to control grain beetles Invention now involves a method for devouring grain beetles with hydrogen phosphide. In itself, the poisonous effect of hydrogen phosphide on grain beetles and others Known pests. So one has z. B. already phosphides in rats, mice or ' Hamsters inhabited burrows and tunnels introduced to these pests by the at Effect of the soil moisture on the phosphide in the subsequent back with soil etc: to destroy closed corridors evolved phosphine. In a similar way So one has fought against soil pests by using phosphides, if necessary along with fertilizers and other pesticides, incorporated into the soil. In addition, bugs, grain beetles, flour moth larvae and the like have been found in laboratory experiments. Like. Killed by keeping these pests in closed containers for a long time exposed to the action of hydrogen phosphide evolved from calcium phosphide became. However, there has so far been no practical way of applying the Phosphorus on Save and the like. It is located in: the nature of the matter that the virtually never gas-tight granaries do not larger amounts of phosphine can be filled, as the associated Danger, apart from the large amounts of hydrogen phosphide required, exclude the practical application of such a procedure.

Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß eine Vertilgung des. Kornkäfers und anderer Vorratsschädlinge einschließlich der Brut im-Getreide mit aus festen Phosphiden entwickeltem Phosphorwasserstoff in der Weise durchgeführt wird, daß Phosphide enthaltende Papierbeutel. mehrere Tage lang zwischen 'das im Speicher aufgeschüttete Getreide gelagert werden. Das Verfahren ist nicht an gasdichte Räume gebunden; trotzdem können die Schädlinge einer allmählich sich steigernden Konzentration -von Giftgas ausgesetzt werden, so daß eine völlig sichere Abtötung erzielt wird. Ein besonders wichtiger Vorteil hinsichtlich der Xornkäferbekämpfung liegt aber auch darin, daß auch die im. Getreidekorn sitzende Brut abgetötet wird, und zwar ohne jede Schädigung des Getreides.It has now been found, surprisingly, that an eradication of the. Grain beetles and other stored food pests including brood im-grain Phosphine evolved from solid phosphides in this way is that paper bag containing phosphides. for several days between 'das im Storage of heaped grains to be stored. The procedure is not gas-tight Bound spaces; nevertheless, the pests can gradually increase Concentration -of poison gas, so that a completely safe kill is achieved. A particularly important advantage in terms of Xorn beetle control but also lies in the fact that the im. Grain-kernel sedentary brood is killed, and without any damage to the grain.

Als Phosphorwasserstoff entwickelnde feste Stoffe eignen sich alle möglichen Phosphide, wie Calcium-, Barium-, Aluminium-, Magnesiumphosphid. Diese Stoffe spalten, wenn sie in den Papierbeuteln in das geschüttete Getreide hineingebracht werden, durch die im Getreide enthaltene Feuchtigkeit allmählich in ständig wachsender Menge Phosphorwasserstoff ab. Die Gasabspaltung wird noch dadurch unterstützt, daB das von Kornkäfern befallene Korn in der Regel eine höhere Feuchtigkeit und auch eine etwas höhere Temperatur als ,gesundes Getreide zeigt.Solid substances which evolve hydrogen phosphide are all suitable possible phosphides, such as calcium, barium, aluminum, magnesium phosphide. These Substances split when they are brought into the poured grain in the paper bags are gradually increasing due to the moisture contained in the grain Amount of phosphine from. The elimination of gas is further supported by the fact that the grain infested by grain beetles usually has higher moisture levels and also shows a slightly higher temperature than healthy grain.

Besonders wichtig scheint es, daß der Phosphorwasserstoff bei dem neuen Verfahren allmählich durch die Papierbeutel hindurchtritt, wodurch die bei einer raschen Entwicklung des Phosphorwasserstoffes" unter Umständen auftretenden Schwierigkeiten bzw. Gefahren vermieden werden. Die langsame Einwirkung' allmählich steigender Giffgaskonzentrationen scheint auch eine besonders sichere Abtötung des Käfers zu bewirken, während die plötzliche Einwirkung großer Giftgasmengen das Ungeziefer in eine Art Starrkrampf verfallen lä8t, in dem es gegen weitere Giftwirkung unempfindlich ist, ohne jedoch völlig getötet zu sein.It seems particularly important that the phosphine in the new process gradually penetrates the paper bag, thereby reducing the rapid development of phosphine "which may occur under certain circumstances Difficulties or dangers are avoided. Slow exposure 'gradually increasing gas concentrations also seem to be a particularly safe kill of the Beetles, while sudden exposure to large amounts of poisonous gas attack the vermin lapses into a kind of tetanus in which it is insensitive to further poisonous effects is, however, without being completely killed.

Um ein Entweichen des Giftgases in die umgebende Atmosphäre nach Möglichkeit zu verhindern, und um ein allmähliches Anwachsen der Konzentration in den mit den Schädlingen befallenen Körnerhaufen sicherzustel= len, empfiehlt es sich, . das geschüttete Getreide mit Säcken, Planen o. dgl. während der Behandlung zuzudecken.To allow the poison gas to escape into the surrounding atmosphere if possible and to prevent a gradual increase in concentration in those with the To ensure pests of grain infested by pests, it is advisable to. the to cover poured grain with sacks, tarpaulins or the like during the treatment.

Nach 4 bis 8 Tagen ist auf .dem Speicher so gut wie kein Phosphorwasserstoffgeruch :mehr wahrzunehmen, so daß der Speicher dann gewöhnlich ohne Gefahr betreten und der Rest - des Schädlingsbekämpfungsmittels dann aus dem Getreide entfernt werden kann. Die getöteten Kornkäfer und sonstigen Insekten können dann in bekannter Weise aus dem Getreide dadurch entfernt- werden, daß man es durch eine Windfege schickt, wobei gleichzeitig eine Belüftung des Getreides erfolgt, die die letzten Spuren etwa anhaftenden Phosphorwasserstofffgeruchs beseitigt.After 4 to 8 days there is almost no odor of hydrogen phosphide on the storage tank : to perceive more, so that the memory can then usually be entered without danger and the rest of the pesticide can then be removed from the grain can. The killed grain beetles and other insects can then be used in a known manner be removed from the grain by sending it through a wind sweep, at the same time a ventilation of the grain takes place, which the last traces Any adhering hydrogen phosphide odor is eliminated.

Die Papierbeutel können-in ein-r weiteren durchlässigen Umhüllung untergebracht werden. .Diese Packungen werden zweckmäßig mit einem Faden versehen, an dem eine Fahne befestigt ist, die das Auffinden ,der Beutel nach erfolgter Begasung im Getreidehaufen erleichtert.The paper bags can be placed in a further permeable envelope be accommodated. .These packs are expediently provided with a thread, to which a flag is attached, which allows finding the bag after fumigation relieved in the grain pile.

Das neue Verfahren ist in seiner praktischen Anwendung außerordentlich billig. So genügt es unter günstigen Verhältnissen, wie die Erfahrung -gezeigt hat, auf i cbm Getreide (etwa 15 Zentner) eine Menge von etwa- 30 g Phosphorcalcium anzuwenden. Unter ungünstigeren Bedingungen, z. B: bei niedriger Temperatur, kann jedoch auch ein Vielfachs der angegebenen Menge verwendet werden. Um stets gleichbleibende Mengen des Stoffes zur Hand zu haben, die stets die gleiche Menge- an Giftgas entwickeln, empfiehlt es sich, das Phospborcalcium in Tabletten genormter Größe anzuwenden.The new method is extremely cheap to use in practice. It is sufficient under favorable conditions, as experience - has shown apply to i cbm cereals (about 15 quintals) a lot of etwa- 30 g of phosphorus calcium. Under less favorable conditions, e.g. B: at low temperature, but a multiple of the specified amount can also be used. In order to always have constant amounts of the substance at hand, which always develop the same amount of poisonous gas, it is advisable to use the phosphorus calcium in tablets of standardized size.

Das nach dem vorliegenden Verfahren behandelte Getreide bleibt nicht nur genußfähig; sondern verliert auch überraschend schnell den Geruch nach Phosphorwasserstoff. Trgend#-welche Rückstände bleiben bei dem, neuen Verfahren auch nicht in dem Getreide, zurück, so daß das so behandelte Getreide unbedenklich für menschliche und tierische Nahrung ebenso wie frisches Getreide verwendet werden kann. Beispiel Man schaufelt das Getreide auf Häufen von etwa 1/E Meter Höhe. Der in seiner Verpackung befindliche Phosphorkalk wird etwa 25 cm tief in den Getreidehaufen .gesteckt. Um ein schnelles und gleichmäßiges Durchdringen des Getreidehaufens mit Phospharwasserstoff zu erreichen, .ist die Verwendung mehrerer Vergasungsbehälter in entsprechenden Abständen innerhalb des Getreidehaufenszweckmäßig. Die-Getreidehaufen werden nach Einbringung der Vergasungsbehälter mit einer Plane bedeckt: Nach $ Tagen wird die Plane abgenommen, worauf' man die Vergasungsbeutel entfernt. Das' Getreide wird dann zweckmäßig durch eine Windfege gejagt, um die getöteten Getreideschädlinge, wie Kornkäfer, Mehlkäfer, Mehlmotten, Getreidekapuziner, Khaprakäfer, Maiskäfer, Reiskäfer, Speckkäfer, Messingkäfer, zu entfernen und die letzten Spuren des etwa noch anhaftenden Phosphorwasserstoffgeruchs -zu beseitigen.The grain treated according to the present process not only remains edible; but also surprisingly quickly loses the odor of hydrogen phosphide. Trgend # -what residues remain in the new process in the grain, so that the grain treated in this way can be used safely for human and animal food as well as fresh grain. Example The grain is shoveled into heaps about 1 / E meter high. The phosphorus lime in its packaging is about 25 cm deep into the grain pile. In order to achieve a rapid and even penetration of the grain pile with phosphine, the use of several gasification containers at appropriate intervals within the grain pile is expedient. The piles of grain are covered with a tarpaulin after the gasification containers have been brought in: After days, the tarpaulin is removed, whereupon the gasification bags are removed. The grain is then expediently chased through a wind sweep in order to remove the killed grain pests, such as grain weevils, flour beetles, flour moths, grain capuchins, khapra beetles, corn beetles, rice beetles, bacon beetles, brass beetles, and to remove the last traces of any still adhering hydrogen phosphorus odor.

Claims

PATENT CLAIM: Method for killing grain beetles and others Cereal pests with hydrogen phosphide developed from solid phosphides, characterized in that pgpier bags containing phosphides for several days be stored between the poured grain.