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GEBIET DER ERFINDUNG
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Diese
Erfindung bezieht sich auf eine hydrophobe Schicht, wie etwa auf
eine auf einem festen Träger gebildete
Lipidschicht, wobei die Lipidschicht infolge von hydrophoben Wechselwirkungen
ein amphipathisches Enzymsubstrat mit einbindet, welches auf seinem
hydrophilen Bereich mit einem sog. Reporter etikettiert ist, auch
bezieht sich diese Erfindung auf den Gebrauch eben dieser hydrophoben
Schicht, um verschiedene Enzymtests bzw. -versuche ohne irgendwelche
Schritte einer Extraktion durchzuführen.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Weil
viele intrazellulare sowie interzellulare Verfahren unter Zuhilfenahme
von Membranen ermöglicht werden,
bezieht sich ein großer
Teil der Forschung auf die Rekonstitution von biologischen Membranen
als eine Methode zum Studieren dieser Verfahren. Seit der ursprünglichen
Entwicklung eines Verfahrens zum Herstellen künstlicher, ebener doppelschichtiger
Phospholipidmembranen (Mueller et al., 1962) und seit dem Nachweis
der Verschmelzung von Innenkanälen
enthaltenden Vesikeln zu ebenen Membranen (Miller und Racker, 1976),
sind bei den Studien eine Vielfalt von künstlichen Membransystemen und
von unterschiedlichen Verfahren eingesetzt worden zum Untersuchen
von funktionalen Molekülen,
die in biologische Membranen mit eingegliedert sind oder an dieselben
gebunden sind (Hoekstra und Duzgunes, 1993). Einige Forscher haben biotinylierte
Lipide (es wird z. B. verwiesen auf Wright und Huang, 1992) oder
funktionale Enzyme (verwiesen wird z. B. auf Hianik et al., 1996)
in künstliche
Membranen mit eingegliedert, jedoch ist die Absicht dabei gewesen,
die Eigenschaften der Membranen oder der eingebundenen Moleküle zu studieren,
nicht aber die synthetischen Membranen als ein Werkzeug zu benutzen,
um die Eigenschaften der exogenen Moleküle zu untersuchen wie dies
bei der vorliegenden Erfindung der Fall ist. Für eine Übersicht der laufenden Techniken
und Forschungen auf diesem Gebiet wird verwiesen auf Ottova und
Tien, 1977.
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Das
Dokument
EP0101046 offenbart
ein Verfahren zum Nachweisen der Lipaseaktivität in einer Probe, in welcher
ein von einem Glycerol abgeleitetes Enzymsubstrat nach der Spaltung
durch die Lipase wasserlöslich
wird. Das besagte wasserlösliche
Molekül
wird dann extrahiert und anschließend durch eine Esterase gespalten,
um ein Glycerol herzustellen, welches dann nachgewiesen wird.
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Das
Dokument
US 4668623 offenbart
ein Verfahren zum fluorometrischen Messen der Aktivität von Fett
abbauenden Enzymen unter Verwendung eines amphipathischen Substrates
mit einer fluoreszierenden Markierung, die auf dem hydrophoben Abschnitt
des Moleküls
vorhanden ist. Das Verfahren basiert auf einem Fluoreszenznachweismodus,
der auf relativen Veränderungen
der Intensität
der Excimerfluoreszenz gegenüber
der Monomerfluoreszenz beruht.
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Phospholipase
C (PLC) ist eine generische Bezeichnung für Enzyme, welche die Hydrolyse
von Phosphoglyceriden zu Diacylglycerolen und phosphorylierten Alkoholen
wie etwa Serie, Cholin, Inositol, Glycerol oder Ethanolamin katalysieren.
Zum Beispiel hydrolysiert eine spezifische Phospholipase C Phosphatidylinositol-4-phosphat
(PIP) oder Phosphatidylinositol-4,5-biphosphat (PIP2),
was in jedem Fall hin führt
zu der Bildung von zwei zweiten Boten bzw. sog. Messenger: zu einem
hydrophoben Diacylglycerol und zu einem hydrophilen Inositolphosphat
(IP2 oder bzw. IP3).
Diese Hydrolyse kann durch eine Vielfalt von Verfahren kontrolliert
werden unter Verwendung von endogen oder exogen markierten Substraten.
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De
Vivo (1994) beschreibt gegenwärtige
Verfahren, die zum Messen der Hydrolyse von PIP2 eingesetzt
werden. Bei dem endogenen Substratansatz werden die ein Interesse
aufweisenden Zellen in Gegenwart von Myo-[3H]-inositol
kultiviert. Die Zellen wandeln Inositol unter Verwendung von Phosphatidylinositolsynthase
in Phosphatidylinositol (PI) um und das PI wird seinerseits durch
Phosphatidylinositolkinase in PIP-[3H] und PIP2-[3H] umgewandelt.
Wenn der Polyphosphoinositidpool durch einen stabilen Zustand gekennzeichnet
ist, dann wird die Aufspaltung von PIP und PIP2 durch
die Zugabe eines geeigneten Stimulationsfaktors (z. B. Rezeptoragonisten
für intakte
Zellen oder Guanylylnukleotide für
permeabiliserte Zellen) zu dem Zellkulturmedium eingeleitet.
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Bei
dem exogenen Substratansatz werden gereinigte, markierte Phospholipide
als das Substrat verwendet. Die Phospholipide werden in Gegenwart
oder in Abwesenheit eines Detergens gemischt und zum Zubereiten
von Vesikeln kurz auf Eis mit Schallwellen behandelt. Aliquote Teile
des Substrats werden mit einer Quelle von PLC (Membrane oder gereinigtes
Enzym) und oft auch von G-Proteinuntereinheiten gemischt.
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Bei
den beiden Substratansätzen,
sowohl bei dem endogenen als auch bei dem exogenen Ansatz, wird
eine Lösungsmittelextraktion
verwendet, um die hydrophilen Reaktionsprodukte von dem hydrophoben Substrat
zu trennen. Gegenwärtige
Verfahren für
Versuche mit Sphingomyelinase erfordern ebenfalls Extraktionsschritte
mit einem Lösungsmittel.
Es würde
daher wünschenswert
sein, den Extraktionsschritt aus Umwelt- und Gesundheitsgründen überflüssig zu
machen. Außerdem
ist es schwierig, die Extraktion von großen Anzahlen an Proben zu automatisieren,
wie dies notwendig sein würde
zum Beispiel bei einem hohen Durchsatz beim Screenen bzw. Klassieren
von Arzneimittelkandidaten.
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ZUSAMMENAFSSUNG DER ERFINDUNG
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Die
hier beschrieben Erfindung erlaubt die quantitative oder die qualitative
Bestimmung der enzymatischen Aktivität von verschiedenen Enzymen,
ohre dass dabei ein Extraktionsschritt erforderlich wäre. Als Substrat
verwendet die Erfindung einen festen, mit einer hydrophoben Schicht
beschichteten Träger,
etwa eine künstliche
Lipidschicht, die durch hydrophobe Wechselwirkungen ein amphipathisches
Enzymsubstrat mit einbindet, welches derart markiert ist, dass ein
hydropbiles markiertes Fragment erzeugt werden wird, wenn das Substrat
durch ein spezifisches Enzym gespalten wird. Das markierte hydrophile
Fragment wird in die wässrige Phase
hinüberwandern,
wodurch dasselbe nicht länger
mit dem festen Träger
verbunden ist, womit die Basis für
einen Testversuch der Enzymaktivität gebildet wird. Die Auswahl
eines geeignet markierten bzw. gekennzeichneten Substrats erlaubt
die Verwendung der Erfindung im Zusammenhang mit einer Vielfalt
von Enzymen.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Andere
Vorteile der vorliegende Erfindung werden leicht abzuschätzen sein,
so wie dieselbe durch die Bezugnahme auf die nachfolgende detaillierte
Beschreibung in Verbindung mit den beigefügten Zeichnungen betrachtet,
eingehender verständlich
sein wird:
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1 ist
eine grafische Darstellung, welche die kinetische Aktivität von verschiedenen
Mengen des gereinigten, rekombinanten PLC γl auf einer mit [3H]
PIP2 beschichteten 96-Loch sog Phospholipid FlashPlateTM illustriert. Verschiedene Konzentrationen
der gereinigten rekombinanten PLC werden zu einzelnen Löchern in
0,1 ml 50 mM NaPi, pH 6,7, 0,1 M NaCl, 0,1
mM CaCl2, 0,1 mM EGTA hinzugefügt und alsdann
wird die Freisetzung von Radioaktivität als ein Funktion der Zeit
auf einem sog. Packard TopCountTM (Mikroplatten Scanningsystem,
hergestellt von Packard Instrument Company aus Meriden, Connecticut) überwacht.
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2A ist
eine grafische Darstellung, welche die Wirkungen von Zusätzen auf
die PLC δl
Aktivität
gegenüber
der mit [3H] PIP2 beschichteten
96-Loch Phospholipid FlashPlateTM illustriert,
wobei die Wirkungen der verschiedenen Konzentrationen an Deoxicholat
auf die Freisetzung von Radioaktivität als ein Funktion der Zeit durch
13 mU PLC in 0,2 ml HEPES-NaOH, pH 7,0, 0,14 M KCL, 0,1 mM CaCl2, 0,1 mM EGTA, [Deoxicholat]'s auf einer Prozentbasis
(Gewicht/Volumen) dargestellt werden.
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2B ist
eine grafische Darstellung, welche die Wirkung des Zusatzes von
0,2 mM Spermin auf die 100 mU PLC Aktivität in 0,2 ml 50 mM HEPES-NaOH,
pH 6,7, 0,15 M KCL, 0,1 mM CaCl2, 0,1 mM
EGTA, 0,04% Deoxicholat (Gewicht/Volumen) illustriert. Die Freisetzung
von Radioaktivität
wird auf einem Packard TopCountTM überwacht.
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3 ist
eine grafische Darstellung, welche die Stimulation der PLC Aktivität durch
die Zugabe von GTPγS
zu den rohen HL60 Cytosolzubereitungen durch GTPγS illustriert, so wie dieselbe
auf mit [3H] PIP2 beschichteten
96-Loch Phospholipid FlashPlatesTM gemessen
wird. Unterschiedliche Mengen des HL60 Cytosolproteins werden in
die einzelnen Löchern
hinzu gegeben, welche 0,2 ml 50 mM HEPES-NaOH, pH 6,7, 0,15 M KCL, 0,1 mM CaCl2, 0,1 mM EGTA, 0,04% Deoxycholat (Gew./Vol.)
entweder in Gegenwart oder in Abwesenheit von 0,2 mM GTPγS enthalten.
Die Freisetzung von Radioaktivität
wird auf einem Packard TopCountTM überwacht.
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4 ist
eine grafische Darstellung, welche die Freisetzung der intrazellularen
PLC Aktivität
aus mit Streptolysin S permeabilisierten A431 menschlichen Krebszellen
auf mit [3H] PIP2 beschichteten
96-Loch Phospholipid
FlashPlateTM illustriert. Aliquote Anteile
von erneut suspendierten A431 Zellen werden in die Löcher verteilt,
die 50 mM HEPES-NaOH, pH 6,7, 0,15 M KCL, 0,1 mM CaCl2,
0,1 mM EGTA, 0,04% Deoxicholat (Gew./Vol.), 10 Einheiten/ml Streptolysin
S enthalten, und das Volumen wird mit einem Reaktionspuffer auf
0,2 ml angepasst. Die Freisetzung von Radioaktivität wird auf
einem Packard TopCountTM überwacht.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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Das
einzigartige Merkmal dieser Erfindung liegt bei der Verwendung eines
Substrats, das die Untersuchung der Enzymaktivität in Proben ermöglicht,
ohne dass es dabei notwendig wäre,
die Reaktionsprodukte zu extrahieren. Die Erfindung kann entweder
bei homogenen oder bei heterogenen Testformaten verwendet werden,
auch kann sie entweder radiometrische oder nicht radiometrische
Substrate einsetzen. Mit einer geeigneten Auslegung des Substrats
kann die vorliegende Erfindung dazu verwendet werden, um eine Vielfalt von
Enzymen wie etwa Phospholipase zu untersuchen, für welche die Testverfahren
sonst Extraktionsschritte erfordern. Substrate, die für die Verwendung
im Rahmen der Erfindung geeignet sind, können umfassen, ohne aber auf
dieselben begrenzt zu sein, Phospholipide, Sphingolipide und irgendwelche
anderen amphipathischen Moleküle
wie etwa Glycolsyldiacylglycerole, Ceramide, Ganglioside und komplexe
Phospholipide wie Cardiolipin. Das Enzym kann gereinigt, halb gereinigt
oder als ein rohes Extrakt verwendet werden.
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Ein
amphipathisches Enzymsubstrat, das auf einem polaren Anteil markiert
ist, wird durch hydrophobe Wechselwirkungen in irgendeine geeignete
hydrophobe Schicht wie etwa in eine Lipidschicht mit eingebunden, welche
auf einem festen Träger
ausgebildet wird und welche durch hydrophobe Wechselwirkungen und/oder durch
eine kovalente Anbindung festgehalten wird. Eine geeignete hydrophobe
Schicht ist eine solche, welche eine Komponente mit einbindet, welche
das amphipathische Substrat durch eine hydrophobe Wechselwirkung bindet.
Das besondere zu verwendende Substrat wird ausgelegt oder ausgewählt aufgrund
seiner Empfindlichkeit gegenüber
der Wirkung des interessierenden Enzyms und aufgrund einer geeigneten
Stelle für
die Markierung. Geeignete Reportergruppen, die verwendet werden,
um das Substrat zu markieren, können
umfassen, ohne aber darauf begrenzt zu sein, radioaktive Isotope,
Enzyme, fluorogene, kolorimetrische, magnetische, chemilumineszente
oder elektrochemische Materialien oder ein Element eines spezifischen
Bindungspaares.
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Geeignete
Träger
mit einer festen Phase umfassen, ohne aber darauf begrenzt zu sein,
synthetische Polymerträger
wie etwa Polystyrol, Polypropylen, substituiertes Polystyrol, z.
B. laminiertes oder carboxiliertes Polystyrol; Polyacrylamide; Polyamide;
Polyvinylchlorid usw.; Glaskügelchen,
Agarose; Nitrozellulose; Nylon; Polyvinylidendifluorid; oberflächenmodifiziertes
Nylon usw. Homogene Testmethoden für Phospholipase, welche eine
96-Loch FlashPlate als den festen Träger einsetzen, haben gezeigt,
dass sie gut funktionieren. (Ein FlashPlate ist eine 96 Löcher umfassende
Mikroplatte aus Polystyrol, in welcher das Innere eines jeden Loches mit
einer dünnen
Schicht eines auf Polystyrol basierenden Szintillators beschichtet
ist.)
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Man
wird demnach sehen, dass die vorliegende Erfindung auf ein Verfahren
und auf ein Material zur Ausführung
von schnellen, auf einem Enzym beruhenden Tests ausgerichtet ist.
Die Tests können
quantitativer oder qualitativer Art sein und sie erfordern keine
aufwendige Probenherstellung oder Extraktionsschritte. Die Tests
beruhen auf der Verwendung eines amphipathischen Substrats, welches
gegenüber
dem Enzym reaktiv ist. Das amphipathische Substrat enthält einen
hydrophilen Abschnitt, der einen Reporteranteil trägt (auch
als Markierung bezeichnet), und einen hydrophoben Abschnitt.
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Bei
einem typischen Testverfahren wird eine Probe aus einem Material,
welches das verdächtigte
Zielenzym enthält,
mit der hydrophoben Schicht in Kontakt gebracht, welche, wie dies
bereits oben festgestellt worden ist, vorzugsweise auf einem Träger angeordnet
ist. Die Probe wird in ein polares Lösungsmittel hinein gegeben,
welches typischerweise Wasser enthält, und mindestens ein Abschnitt
des Enzyms, das sich in der Probe befindet, wird mit dem darin enthaltenen
Substratmaterial in Wechselwirkung treten. Die Wechselwirkung resultiert
in einer Spaltung des Substrats, was zu der Freisetzung eines hydrophilen
Fragments einschließlich
des darauf befindlichen Reportermaterials führt. Das hydrophile Fragment
verfügt über eine
niedrige Affinität
für die
hydrophobe Schicht und dringt in das Äußere, in das polare Lösungsmittel,
ein. Am liebsten wird der Nachweis der Reaktion durch ein Messen
der residuellen Reporteraktivität
der hydrophoben Schicht bewerkstelligt, und diese residuelle Reporteraktivität wird umgekehrt
proportional zu der Aktivität
des Enzyms in der Probe sein. Alternativ kann die Enzymaktivität durch
ein Nachweisen der Reportermarkierungsfragmente in dem wässrigen
Material gemessen werden.
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Wie
hierin bereits oben vermerkt worden ist, kann der Reporteranteil
eine radioaktive Art wie etwa Tritium umfassen und in einigen Fällen kann
die hydrophobe Schicht über
einen Träger
aufgetragen werden, welcher in sich ein Szintillatormaterial enthält. In anderen
Fällen
kann das Reportermaterial ein magnetisch markiertes Material sein,
oder ein Material mit einer fluoreszierenden Markierung, ein Element
eines Antikörper/Antigenpaares,
ein fluoreszierendes Mittel, ein eine Farbe bildendes Hilfsmittel,
ein chemilumineszentes Material, ein Enzym, das unterschiedlich
ist von dem Zielenzym der Probe, ein elektrochemisch aktives Material
oder dergleichen und andere solche Reportermaterialien werden einem
Experten auf diesem Gebiet offensichtlich sein.
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Die
nachfolgenden Beispiele dienen dazu, die Erfindung zu illustrieren.
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BEISPIEL I
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Sphingomyelinasetest
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Herstellung des substrats
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Mit
Streptavidin beschichtete FlashPlates werden von NEN Life Science
ProductsTM bezogen. Biotinyliertes Phosphatidylethanolamin
(PE) (Avanti) wird auf 10 Mikrogramm/ml in PBS verdünnt (0,1
M NaCl in 0,01 M Natriumphosphatpuffer, pH 7,4) und 0,1 ml werden
zu ein jedes Loch hinein gegeben. Nach der Inkubation über Nacht
bei Raumtemperatur, um eine Bindung des Streptavidins zu ermöglichen,
wird die restliche, verbleibende Lösung durch Aufsaugen aus den
Löchern
entfernt. Sphingomyelin (Ei), [Cholinmethyl-3H]
(NEN Life Science Products, Inc.) wird auf 1,0 Mikrocurie/ml mit
Tris-HCl, pH 7,0 verdünnt,
das 0,1% Rinderserumalbumin [BSA] enthält, und 0,1 ml werden in ein
jedes Loch hinein gegeben. Während
der Inkubation über
Nacht bei Raumtemperatur tritt Sphingomyelin hydrophob mit PE in
Wechselwirkung, um eine 3H-markierte Lipidschicht
aus einer festen Phase zu bilden. Die Platten werden dann abgesaugt
und an der Luft getrocknet.
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Enzymtest
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Sphingomyelinase
(Sigma) wird seriell in PBS verdünnt,
das 1 mg/ml CaCl
2 und 1 mg/ml MgCl
2 (BioWhittaker) enthält, und 0,1 ml werden in ein
jedes Loch hinein gegeben und über
Nacht wird bei Raumtemperatur inkubiert. Das
3H
markierte hydrophile Fragment, das durch die Aktivität der Sphingomyelinase
von dem Sphingomyelin abgespalten worden ist, bewegt sich von der
hydrophoben Lipidschicht einer festen Phase in die wässrige Lösung, wobei
die Menge an
3H innerhalb einer ausreichenden
Nähe zu
dem Szintillator um gezählt
zu werden abnimmt. Die Ergebnisse in der Tabelle 1 zeigen, dass
die wachsende Menge an Sphingomyelinase eine Abnahme der in dem
Loch nachgewiesenen Menge an Radioaktivität erzeugt. Das Loch mit keiner
Sphingomyelinase wird als negative Kontrolle verwendet. TABELLE 1
Sphingomyelinase
(mU/ml) | Zählungen
pro Minute (CPM = Counts per Minute) | Prozent
der negativen Kontrolle |
2000 | 1038 | 8,6 |
200 | 2144 | 17,7 |
20 | 4672 | 38,6 |
2 | 8933 | 73,8 |
0,2 | 10691 | 88,4 |
0 | 12099 | 100,0 |
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BEISPIEL II
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Phospholipase c test
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Herstellung des substrats
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Die
FlashPlates werden exakt wie in Beispiel I zubereitet mit der Ausnahme,
dass PIP2 , [Inositol-2-3H(N)]
(NEN Life Science Products) anstelle von Sphingomyelin-[3H] bei der Herstellung einer 3H-markierten Lipidschicht
aus einer festen Phase hinzugefügt
wird.
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Teilweise reinigung von plc
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(Camps
et al., 1992; Camps et al., 1990; Glorschik et al., 1989). Zur Aufrechterhaltung
werden die HL-60 Zellen (ATCC CCL-240) in 1-Liter drehenden Flaschen
bei 10% CO2 in Iscove's Medium kultiviert, ergänzt mit
20% fötalem
Rinderserum (FBS), 1% L-Glutamin und 0,1% Gentamicin. Um die Phospholipase
C einzuleiten, werden die Zellen in Medien, die mit 1,25% Dimethylsulfoxid
(DMSO) ergänzt
sind, während
einer Zeitdauer von fünf
Tagen kultiviert oder so lange, bis eine Dichte von etwa 2–3 × 106 an lebensfähigen Zellen errneicht ist.
Nach einem Ernten durch Zentrifugieren und einem zweimaligen Waschen
mit einem Waschpuffer (20 mM Tris-HCl (pH 7,5), 1 mM EDTA, 1 mM
Dithiothreitol, 3 mM Benzamidin, 1 mM Leupeptin, 1 mM Phenylmethylsulfonylfluorid
(PMSF) und 0,002 mM Sojabohnentrypsininhibitor) wird das endgültige Pellet,
das etwa 2 × 1010 Zellen (30 ml gepacktes Zellvolumen) enthält, erneut
suspendiert in 50–100
ml Lysispuffer (250 mM Saccharose, 20 mM Tris-HCl [pH 7,5], 1,5
mM MgCl2, 1 mM ATP, 3 mM Benzamidin, 0,001
mM Leupeptin, 1 mM PMSF, 0,002 mM Sojabohnentrypsininhibitor). Diese
Zellen werden durch vier Behandlungen in der Kalte während einer
Zeitdauer von jeweils einer Minute mit einem Polyfron Homogenisierer
lysiert, wobei jeweils ein zeitlicher Ruheabstand von einer Minute
zwischen den Behandlungen erfolgt, dann folgt eine viermalige Schallbehandlung
in einem Eisbad während
einer Zeitdauer von jeweils einer Minute, wobei jeweils ein zeitlicher
Ruheabstand von einer Minute zwischen den Behandlungen erfolgt.
Das Lysat wird mit EGTA auf 1,25 mM ergänzt und der Abfall wird durch
Zentrifugieren bei 4°C
mit 1445 × g
während
einer Zeitdauer von zwanzig Minuten entfernt. Der resultierende
oben schwimmende Anteil wird zentrifugiert bei 4°C mit 17.593 × g. Der oben
schwimmende Anteil aus diesem Schritt wird zentrifugiert bei 4°C mit 112.594 × g während einer
Zeitdauer von sechzig Minuten. Der endgültige oben schwimmende Anteil
(Cytosol) wird durch einen Filter mit einer Porengröße von 0,45
Mikrometer hindurchgeleitet. Nach der Bestimmung der Proteinkonzentration
wird das Cytosol blitzgefroren und bei –80°C so lange gespeichert, bis
dasselbe als eine Quelle von Phospholipase C verwendet wird.
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Enzymtest
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Um
die Aktivität
von Phospholipase C zu testen, wird das aufgetaute HL-60 Cytosol
auf verschiedene Proteinkonzentrationen mit Hilfe von PBS verdünnt, das
0,4 mM CaCl
2 und 0,21 mM GTP-gamma-S enthält. Das
verdünnte
Cytosol (0,1 ml) wird zu einem jeden FlashPlate
® Loch
hinzugefügt,
das eine Lipidschicht aus einer festen Phase mit PIP
2 [
3H] enthält,
und über
Nacht bei Raumtemperatur inkubiert. Das
3H
markierte hydrophile Fragment, das von dem PIP
2 durch
die Aktivität
der Phospholipase C abgespalten ist, bewegt sich von der hydrophoben
Lipidschicht einer festen Phase in die wässrige Lösung, wobei die Menge an
3H Markierung innerhalb einer ausreichenden
Nähe des
Szintillators abnimmt, was gezählt
werden soll. Die Ergebnisse in der Tabelle 2 zeigen, dass die wachsende
Menge von Phospholipase C eine Abnahme der in dem Loch nachgewiesenen
Menge an Radioaktivität
erzeugt. Das Loch mit keiner Phospholipase C wird als negative Kontrolle verwendet. TABELLE 2
Phospholipase
C (mg/ml HL-60 Cytosolprotein) | Zählungen
pro Minute (CPM = Counts per Minute) | Prozent
der negativen Kontrolle |
3,5 | 864 | 31,1 |
1,0 | 1072 | 38,5 |
0 | 2782 | 100 |
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BEISPIEL III
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Chemische Oberflächenmodifikation von flashplates
für eine
kovalente bindung von phosphatidylethanolamin
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Es
sind zwei Typen von Chemie involviert: der eine Chemietyp setzt
Divinylsulfon (DVS) ein und der andere verwendet 1-3-(3-Dimethylaminopropyl)carbodiimid
(EDAC).
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Plattenaktivierung mit divinylsulfon:
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Eine
1% DVS Lösung
wird unmittelbar vor der Verwendung in 0,1 M Natriumcarbonat, pH
11,5, hergestellt. Aliquote Anteile (0,2 ml) werden auf einzelne
Löcher
verteilt und der Platte wird es ermöglicht, bei Raumtemperatur
während
einer Zeitdauer von mindestens dreißig Minuten zu stehen. Die
Platte wird dann dreimal mit 0,1 M Natriumcarbonat, pH 10,5, gewaschen
und dann vor der Zugabe des Lipids kurz an der Luft getrocknet.
Eine 25 μg/ml
Lösung
von Phosphatidylethanolamin (PE) wird in 25–50 mM Natriumcarbonat, pH 9,8–10,2, hergestellt
und 0,2 ml werden auf ein jedes Loch verteilt. Die Platte wird wieder
bei Raumtemperatur während
einer Zeitdauer von mindestens drei Stunden inkubiert. Schließlich wird
die Platte zweimal mit einer mit Phosphat gepufferten Salzlösung (PBS),
0,04% Deoxicholat gewaschen und zweimal nur mit PBS alleine. Die
Platte wird dann an der Luft getrocknet und in einer abgedichteten
Tasche in der Dunkelheit bei Raumtemperatur gelagert.
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Edac plattenaktivierung:
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Eine
Lösung
von 0,5 mg/ml EDAC wird in 10–50
mM MES, pH 6,8–7,2,
hergestellt, das 25 μg/ml
PE enthält,
und 0,2 ml werden auf die einzelnen Löcher verteilt. Der Platte wird
es ermöglicht,
bei Raumtemperatur über
Nacht in der Dunkelheit zu stehen. Schließlich wird die Platte zweimal
mit einer mit Phosphat gepufferten Salzlösung (PBS), 0,04% Deoxicholat
gewaschen und zweimal nur mit PBS alleine. Die Platte wird dann
an der Luft getrocknet und in einer abgedichteten Tasche in der
Dunkelheit bei Raumtemperatur gelagert.
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Einführung:
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Inositol
spezifische Phospholipase Cs (PLCs) sind Schlüsselenzyme bei der Signalübertragung
von vielen mit Hilfe einer Zelle vermittelten Antworten wie Peptidhormone
und von Neurotransmittem (Rhee und Choie, 1992). Diese Enzyme sind
spezifische Hydrolasen für
das Phosphoinositid. Die Enzymreaktion der PLCs mit Phosphatidylinositol-4,5-biphosphat
(PIP2) führt
zu der Herstellung von Inositol-1,4,5-Triphosphat (IP3)
und von Diacylgylcerol. Es ist die Erzeugung dieser Produkte, was
die Kaskade an Regulatorsignalen durch die Zelle hindurch herstellt.
IP3 leitet die intrazellulare Freisetzung
von Ca2+ Reserven aus dem endoplasmatischen
Retikulum durch seine spezifischen Wechselwirkungen mit dem IP3 Rezeptor ein, während Diacylgylcerol ein mächtiger
Aktivator der Proteinkinase C ist. Die Aktivierung dieser zellularen
Ereignisse führt zu
einer Anregung einer Serie von Wegen, welche die zellulare Aktivität modulieren.
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Klassisch
unterteilt man die PLC Enzyme in drei Familien, die als β, δ und γ bezeichnet
werden. Die β und γ werden entweder
durch den mit dem G-Protein gekoppelten Pfad bzw. durch den mit
Hilfe eines Rezeptors vermittelten Tyrosinkinase-Pfadweg reguliert.
Die Aktivität
dieser Enzyme ist historisch untersucht worden unter Verwendung
lösungsbasierter
Tests mit Phospholipidvesikeln, die Spurenmengen von [3H,
Inositol] PIP2 (DeVivo, 1994) enthalten.
Die hydrolytische Reaktion wird überwacht
durch die Zugabe von angesäuerten,
organischen Lösungsmitteln
und durch die nachfolgende Phasentrennung. [3H]
IP3 verbleibt in der wässrigen Phase, während die
sauer markierten Lipide sich in der organischen Schicht verteilen.
Somit liefern Radioassays der wässrigen
Schicht einen bequemen Weg, um die PLC Aktivität zu messen. Die Grenzen dieses
Tests bestehen jedoch darin, dass er nicht leicht den Verfahren
zum Screenen bzw. Klassieren mit einem hohen Durchsatz (HTS = high-throughput
screening) zugänglich
ist.
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Um
diese Enzyme in der Art eines solchen hohen Durchsatzes zu untersuchen,
ist ein Verfahren zum Überwachen
der PLC Aktivität
auf FlashPlatesTM entwickelt worden, die
gebundenes [3H] Phosphatidylinositol-4,5-bisphosphat
enthalten. Die FlashPlateTM wird modifiziert,
um markierte Phospholipide auf der Oberfläche einzufangen und um dadurch
ein funktionales Substrat zu liefern, um die PLC Aktivität zu messen.
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Verfahren:
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Die
mit Phospholipid modifizierten FlashPlatesTM werden
durch eine Vielfalt verschiedener Verfahren hergestellt, um verschiedene
Beschichtungsoberflächen
zu testen. 96-Loch Phospholipid FlashPlatesTM werden
mit 0,2 ml einer Lösung
beschichtet, die [1–3H, Inositol] PIP2 enthält (–20 Ci/mMol,
NEN), mit Konzentrationen zwischen 0,25–1 μCi/ml während einer Zeitdauer von mindestens
drei Stunden. Die Löcher
werden dann zweimal mit einer mit Phosphat gepufferten Salzlösung (PBS),
die 0,04% Natriumdeoxicholat enthält, und schließlich mit
PBS alleine gewaschen. Typischerweise liegt der Variationskoeffizient
in dem Bereich zwischen 8–12%.
Reaktionen werden direkt ausgeführt
in den Löchern
in einem Puffer, angezeigt in den Legenden und überwacht auf einem Packard
TopCountTM Instrument.
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Eine
Einheit der PLC Aktivität
ist definiert als ein nMol von [3H] IP3, gebildet pro Minute pro mg eines Enzyms
unter Verwendung typischer lösungsbasierter
Tests (DeVivo, 1994).
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HL60
Zellen werden vor der Ernte bis zur späten Protokollphase (log Phase)
aufgezogen und kultiviert und der Cytosolanteil wird so wie vorher
beschrieben hergestellt (Camps et al. 1990; Camps et al. 1992) oder die
HL60 Cytosolextrakte werden im Handel von ABS, Inc. gekauft. Menschliche
Epidermoidkarzinomzellen A431 werden vor dem Ernten in 150 cm2 großen
Glasflaschenkulturen aufgezogen, die Dulbecco's modifiziertes Eagle's Medium (DMEM) mit
10% fötalem
Kalbserum (FCS = fetal calf serum) enthalten. Die A431 Zellen werden
so lange kultiviert bis –50%
Konfluenz erreicht ist. Die Zellen werden geerntet durch ein Abschaben der
gebundenen Zellmasse von dem Boden der Glasflasche und durch ein
Pelletieren durch ein Zentrifugieren mit einer niedrigen Geschwindigkeit.
Die Zellpellets werden dann zweimal mit PBS gespült. Die Zellen werden erneut
suspendiert in einem minimalen Volumen eines Reaktionspuffen, der
10 Einheiten/ml Streptolysin S enthält, und sie werden gezählt, bevor
sie in aliquoten Teilen den einzelnen Löchern zugeführt werden.
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Alle
anderen Chemikalien oder Reagenzien sind von der Qualität eines
Reagens oder besser.
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Ergebnisse
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Unsere
anfängliche
Arbeit dient dazu zu verifizieren, dass die markierte Oberfläche der
Phospholipid FlashPlate
TM wirksam die Inositolkopfgruppe
dem Enzym für
die Hydrolyse darstellen kann. Im Verlauf der 17,5 Stunden andauernden
Reaktion zeigt die gereinigte, rekombinante PLC γl eine Fähigkeit, eine bestimmte Menge
in einer von der Konzentration abhängigen Art (siehe
1)
freizusetzen. In allen Fällen
erreicht die Reaktion von PLC γl
innerhalb der ersten fünf
Stunden der Reaktion ein Plateau und erzeugt danach nur noch eine sehr
geringe Freisetzung von Mengen. Bei der höchsten Konzentration des getesteten
Enzyms, 130 μg,
werden über
75% der Radioaktivität
von der Oberflächenplatte
freigesetzt. Diese Ergebnisse weisen darauf hin, dass die Mehrzahl
des an die Oberfläche
gebundenen [
3H] PIP
2 leicht
als ein Substrat für
das Enzym verfügbar ist.
Um zu verifizieren, dass die Freisetzung der an die Oberfläche gebundenen
Mengen tatsächlich
auf die Hydrolyse der [
3H] PIP
2 zurückzuführen ist,
werden die einzelnen Löcher
abgesaugt und mit zwei Volumen Chloroform-Methanol unter sauren
Bedingungen (CHCl
3:CH
3OH:HCl,
2:1:0,01) extrahiert. Die relative Verteilung der Radioaktivität in der
organischen bzw. wässrigen
Phase stellt markiertes PIP
2 bzw. IP
3 dar. Wie in der Tabelle 3 gezeigt ist,
ist die Freisetzung von Radioaktivität von der mit Phospholipid
markierten FlashPlate
TM vorwiegend auf die
Hydrolyse der gebundenen [
3H] PIP
2 sowohl mit den rohen PLC Herstellungen
aus den HL60 Cytosolextrakten als auch mit rekombinanter PLC (Kontrolltestlöcher zeigen
wenig oder gar keine Freisetzung von Radioaktivität; die Daten
davon sind nicht gezeigt) zurückzuführen. In
beiden Fällen
wird die Radioaktivität überwiegend
in die wässrige
Phase verteilt (~ 90% und darüber),
was auf [
3H] IP
3 hinweist.
Dieses Ergebnis zeigt, dass das markierte IP
3 spezifisch
freigesetzt wird aus der Phospholipid FlashPlate
TM und
dass an die Oberfläche
gebundenes PIP
2 tatsächlich ein lebensfähiges Substrat
sowohl für
rohe, enzymatische PLC Herstellungen von HL60 Cytosolextrakten als
auch für
die gereinigte, rekombinante PLC ist. TABELLE 3: ORGANISCHE EXTRAKTION DER NACHREAKTION
VON WASSRIGEN PROBEN AUS EINZELNEN TESTLÖCHERN VON MIT [
3H]
PIP
2 BESCHICHTETEN PHOSPHOLIPID FLASHPLATES
TM | % Verteilung |
Probe | Wässrige Phase | Organische
Phase |
(#
von Experimenten) | ([3H]IP3) | ([3H]PIP2) |
HL60
Cytoyol (n = 10) | 89 ± 7,5% | 11 ± 1,1% |
rekombinante
PLC (n = 3) | 97 ± 0,3% | 3 ± 0,15% |
-
Die
Reaktion zeigt auch viele derselben Merkmale, wie sei vorher gezeigt
worden sind für
die lösungsbasierten
Tests unter Verwendung gemischter Mizellen in Gegenwart entweder
von Deoxicholat (Crooke und Gennett, 1989) oder Spermin (Haber et
al., 1991). Für
diese Tests zeigt die rekombinante PLC δl eine erhöhte hydrolytische Aktivität in einer
von der Konzentration abhängigen
Art bei der Zugabe von Natriumdeoxicholat (siehe 2A)
oder in Gegenwart von hinzugefügtem
Spermin (siehe 2B). Die Ergebnisse bestätigen die Wirkungen
dieser Verbindungen auf die Anregung der PLC Aktivität, wie es
bereits vorher veröffentlicht
worden ist (Crooke und Gennett, 1989; Haber et al., 1989), und sie
validieren die Nützlichkeit
des Plattenformats, wenn man es mit den lösungsbasierten Mizellentests
vergleicht.
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Andere
Experimente werden ausgelegt, um zu erforschen, ob die Anregung
der PLC Aktivität
aus rohen zellularen Extrakten auf der Phospholipid FlashPlateTM unter Verwendung der vorher beschriebenen
Protokolle (Rhee und Choi, 1992; DeVivo 1994) überwacht und beobachtet werden
kann. Verschiedene Proteinkonzentrationen von HL60 Cytosolextrakten
werden in Gegenwart oder Abwesenheit der nicht hydrolysierbaren
analogen GTPγS
behandelt und die Radioaktivitätverminderung
wird kinetisch überwacht.
Wie man in der 3 sieht, zeigt die Freisetzung
von gebundenen Mengen in der Abwesenheit des Analogon eine Konzentrationsabhängigkeit
von der Menge des hinzugefügten
Proteins und die Reaktion beginnt, nach drei Stunden allmählich aufzuhören bei –15%. Eine
Zugabe von GTPγS
zu den Proben erzeugt eine Anregung in der PLC Aktivität bei jeder
getesteten Proteinkonzentration. Die Konzentrationsabhängigkeit
von dem hinzugefügten Protein
scheint jedoch verloren gegangen zu sein möglicherweise auf Grund der
Tatsache, dass nur geringe Substrathöhen auf der Oberfläche verfügbar sind.
Aber sogar trotz dieses Sachverhalts ist eine deutliche 2–3-fache
Anregung offensichtlich für
jede verwendete Proteinkonzentration.
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Als
einen weiteren Test dieses Formats analysieren wir die PLC Aktivität, wenn
sie freigesetzt wird aus permeabilisierten, menschlichen Epidermoidkarzinomzellen
A431 (siehe 4). In diesem Fall resultiert
die Zugabe verschiedener Mengen zu der mit [3H]
PIP2 beschichteten Phospholipid FlashPlateTM in der Freisetzung einer von der Zellenanzahl
abhängigen
Radioaktivität.
Zellzahlen von und unter 2 × 105 Zellen/ml zeigen eine anfängliche
Verzögerungsphase
bei der Reaktion, was auf eine Verzögerung in der Freisetzung von
PLC Aktivität
aus den Zellen hinweist. Darüber
hinaus kann bei Zellzahlen von etwa 2 × 105 Zellen/ml
gezeigt werden, dass die Freisetzung von Radioaktivität aus der
Oberfläche
auf die Freisetzung sowohl von intaktem Lipid als auch von IP3 zurückzuführen ist
(Daten nicht gezeigt). Daher lässt
dieses Ergebnis bei erhöhten
Zellzahlen vermuten, dass andere Zellkomponenten in der Lage sind,
das Lipid von der Oberfläche
in einer nicht hydrolytischen Reaktion zu entfernen. Kumuliert zeigen
diese Ergebnisse, dass die PLC Aktivität sowohl von permeabilisierten
Zellen als auch von Cytosolextrakten in der Art eines hohen Durchsatzes
auf mit [3H] PIP2 beschichteten
Phospholipid FlashPlatesTM überwacht
und beobachtet werden kann.
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SCHLUSSFOLGERUNGEN
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Diese
Arbeit zeigt deutlich die Nützlichkeit
der mit [3H] PIP2 beschichteten
Phospholipid FlashPlatesTM zum Überwachen
und Beobachten der PLC Aktivität,
um mit rezeptorgekoppelten funktionalen Tests ein Screenen bzw.
Klassieren mit einem hohen Durchsatz durchzuführen. Die Ergebnisse weisen
darauf hin, dass die PLC Aktivität
leicht von einer Vielzahl von Quellen einschließlich gereinigter, rekombinanter
Enzymeherstellungen bis hin zu rohen Zelllysaten und permeabilisierten
Zellen überwacht
werden kann. Darüber
hinaus liefert dieses Format eine Oberfläche, die jener vergleichbar
ist, die für
klassisch markierte Mizellenstudien verwendet wird, und es illustriert
die Machbarkeit dieses Tests zum Messen der PLC Aktivität in einer
Vielzahl von verschiedenen Screenings- bzw. Klassierungstests von
Arzneimitteln.
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Die
Grundsätze
der vorliegenden Erfindung können
an eine Vielfalt von Enzym/Substratsystemen angepasst werden, von
denen alle einem Experten auf diesem Gebiet offensichtlich sein
werden. Angesichts des Vorstehenden wird es verständlich sein
und anerkannt werden, dass zahlreiche Modifikationen und Variationen der
zuvor beschriebenen Erfindung leicht implementiert werden können. Die
Diskussion, Beschreibung und die Beispiele, die hier bekannt gemacht
worden sind, dienen lediglich zur illustrativen Darstellung von
besonderen Ausführungen
der vorliegenden Erfindung, aber sie sollen in keiner Weise irgendwelche
Beschränkungen
der Praxis derselben bedeuten. Es sind die folgenden Ansprüche einschließlich aller Äquivalente,
welche den Umfang der Erfindung definieren.
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ZITIERTE LITERATUR
-
- Camps et al. (1992) Eur. J. Biochem., 206: 821–831.
- Camps et al. (1990) Biochem. J., 271: 743–748.
- Crooke und Bennett (1989) Cell Calcium, 10: 309–23.
- De Vivo (1994) Assays for G-protein regulation of phospholipase
C activity. Methods in Enzymology, 238: 131–141.
- Gierschik et al. (1989) Eur. J. Biochem., 183: 97–105.
- Haber et al. (1991) Arch. Biochem. Biophys., 288(1): 243–6. Hianik
et al (1996) Immobilization of enzymes on lipid bilayers on a metal
support allows study of the biophysical mechanisms of enzymatic
reactions. Bioelectrochemistry and Bioenergetics, 41: 221–225.
- Hoekstra und Duzgunes (1993) Lipid mixing assays to determine
fusion in liposome systems. Meth. Enz., 220: 15–32,
- Miller und Racker (1976) J. Membr. Biol., 26: 319.
- Mueller et al. (1962) Circulation, 26: 1167.
- Ottova und Tien (1997) Self-assembled bilayer lipid membranes:
from mimicking biomembranes to practical applications. Bioelectrochemistry
and Bioenergetics, 42: 141–152.
- Rhee und Choi (1992) J. Biol. Chem., 267(18): 12393–6.
- Wright und Huang (1992) Bilayer stabilization of phosphatidylethanolamine
by N-biotinylphosphatidylethanolamine.
Biochem. Biophys Acta, 1103: 172–178.