DE69825254T2 - Verfahren zur darstellung der signale von einer körperoberfläche - Google Patents

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Description

  • Hintergrund der Erfindung
  • Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren des Körperoberflächen-Mapping, insbesondere zur Verwendung bei der Diagnose verschiedener Erkrankungen des menschlichen Myokards. Es gibt verschiedene Verfahren, welche dem Kardiologen die in einem EKG (Elektrokardiogramm) enthaltenen Informationen bereitstellen, von denen das erfolgreichste das Standard-EKG mit zwölf Ableitungen war. Bedauerlicherweise kann das Standard-EKG in vielen Fällen keine schlüssige Diagnose bereitstellen. Eine besondere Komplikation, welche das EKG mit 12 Ableitungen nahezu unbrauchbar macht, beinhaltet die Diagnose des akuten MI (Myokardinfarkts) bei Vorliegen eines LBBB (Linksschenkelblocks). Selbst bevor das übliche EKG mit zwölf Ableitungen zum medizinischen Standard wurde, untersuchte man das elektrokardiographische Körperoberflächen-Mapping (BSM) als ein Verfahren, das die räumliche Auflösung steigert und dadurch die diagnostische Fähigkeit verbessert.
  • Diese „Maps" wurden als Bilder, die Linien darstellen, die Bereiche des gleichen elektrischen Potenzials (Isopotenziale) an einem spezifizierten Zeitpunkt miteinander verbinden, angesehen. Dies wird in 1 gezeigt, bei der es sich um eine isopotenzielle Map von einem normalen gesunden Menschen halbwegs durch die QRS-Dauer (ventrikuläre Depolarisation) des Herzens handelt. In 1 wurde die Map auf die Kontur eines menschlichen Torsos überlagert, und sie wird von multiplen EKG-Elektroden, die weitgehend vollkommen um den Torso, von der anterioren (der linken Seite von 1) bis zur posterioren Seite (der rechten Seite von 1) lokalisiert sind, erhalten. Da jede Map die Isopotenziale von nur einem einzelnen Punkt zur gegebenen Zeit zeigt, ist – wenn man das gesamte elektrische „Bild" sehen möchte – die Ansicht aufeinanderfolgender Maps bei aufeinanderfolgenden Zeitpunkten von durchweg mindestens einem Teil des Herzzyklus erforderlich. Auf diese Weise ist das BSM jedoch schwer zu verwenden und aufgrund dessen wurde umfangreiche Forschung durchgeführt, in dem Versuch, die Vorteile des BSM in einer schnell und leicht zu verwendenden Form anzubieten.
  • Es wurden Verfahren zur Darstellung der BSM-Information als mathematische Integrationen der EKG-Wellenformen eingeführt, die von jedem einzelnen Elektrodenort registriert werden. Die Idee zur Integration eines EKG-Signals über ein prädefiniertes Intervall wurde zuerst von Wilson konzipiert und wird ausführlich in seiner Veröffentlichung FN Wilson et al. „The Determination and the Significance of the Areas of the Ventricular Deflections of the Electrocardiogram", The American Heart Journal, Vol. 10, Seiten 46–61, 1934, beschrieben. Unter Verwendung dieser mathematischen Integration über alle EKG-Signale, die über die Körperoberfläche hinweg registriert werden, ermöglicht die Erstellung von Maps, die die Körperoberläche als Linien darstellen, welche Bereiche miteinander verbinden, die die gleichen Integralwerte besitzen. Die Integrationen wurden über prädefinierte Zeitintervalle des EKGs durchgeführt. Derartige isointegrale Maps haben gezeigt, dass außerhalb des räumlichen Umfangs des Standard-EKGs mit zwölf Ableitungen mehr Informationen vorhanden sind, die von einem Kliniker zur Verbesserung des Patientenmanagement verwendet werden könnten. Diese isointegralen Maps haben ihre Fähigkeit bei der Bereitstellung einer akkuraten Diagnose bei akuten Fällen, bei denen das Standard-EKG mit zwölf Ableitungen unschlüssig war, unter Beweis gestellt. Diese Informationen werden jedoch als ein Muster, entweder in der Form von Konturen, Farben oder dreidimensionalen grafischen Darstellungen dargestellt. Eine auf Kenntnissen basierende Diagnose muss dann durch Vergleich der von dem jeweilig untersuchten Patienten erhaltenen Muster im Vergleich zu denen, die zuvor von anderen Patienten mit bekannten Erkrankungen erfahren wurden, gestellt werden.
  • Der Bedarf an Automatisierung und einer Steigerung der Geschwindigkeit der Diagnose führte zur Verwendung eines Diskriminanztyps statistischer Funktionen, die als Input die integralen Werte vom Erfassungsgerät empfangen und einen statistischen Index der Likelihood erstellen können, dass jeder gegebene Mensch einem prädefinierten Set diagnostischer Gruppen angehört.
  • Die mathematische Beschaffenheit dieser Isointegralen stellt eine Plattform bereit, die sich ohne weiteres zur Verwendung von Computern anbietet, wodurch eine diagnostische Bewertung in minimaler Zeit ermöglicht wird. Aufgrund der Integration in Bezug auf die Zeit der EKG-Signale wie auch der Verwendung einer statistischen Analyse, welche die Beschaffenheit des elektrischen Feldes des Herzens unberücksichtigt lässt, versagen die isointegralen Maps jedoch weiterhin, in einigen Fällen eine Diagnose bereitzustellen. Dies tritt hauptsächlich auf, weil die Diskriminanzfunktion Informationswerte von spezifischen Elektrodenorten verwendet, die hinsichtlich ihrer Relevanz für die zu untersuchende Erkrankung gewichtet wurden. Ein noch weiterer BSM-Apparat, der sich die ST-Komponente eines Herzschlags zur Durchführung der Analyse des Herzens zunutze macht, wird in US-Patent Nr. 5,419,337 beschrieben und eine Elektrodenverkabelung wird in der schwebenden US-Anmeldung Serien-Nr. 08/553,101, angemeldet am 3. November 1995, beschrieben.
  • Es wurde erfahrungsgemäß festgestellt, dass das EKG mit zwölf Ableitungen beim Nachweis eines akuten Myokardinfarkts (MI), wie in „Initial Diagnosis of Myocardial Infarction: Body Surface Mapping" von S. Hameed, R Patterson, J. Allen, S. McMechan, G. McKenzie, J. Anderson, und J. Adgey vom Regional Medical Cardiology Centre, Royal Victoria Hospital, Belfast, Nordirland, beschrieben, nur zu ca. 50% empfindlich ist. Die Autoren untersuchten ein Körperoberflächen-Mapping-System (BSM-System), das eine Verkabelung mit 64 Ableitungen inkorporiert, die auf den anterioren Thorax bei Patienten mit Verdacht auf MI aufgebracht wurde. An jedem der 64 Punkte wurden die QRS- und ST-T-Integrale gemessen. Aus den anschließenden isointegralen Maps extrahierte Merkmale wurden zum Beschreiben der Form der erhaltenen Maps verwendet. So wurde folglich gezeigt, wie durch die Verwendung von BSM eine höhere Empfindlichkeit und Spezifität für die Diskriminierung von MI- und Nicht-MI-Patienten mit Schmerzen im Thoraxbereich erreicht werden konnte, verglichen mit der, die unter Verwendung des Standard-EKGs mit 12 Ableitungen erreichbar war.
  • In der Vergangenheit wurden von Kardiologen viele Verfahren in dem Versuch verwendet, die Richtung und Signifikanz der Aktivierung des Herzens zu identifizieren. Von besonderem Interesse sind hier die räumliche vektorkardiographische Schleife (VKG-Schleife), „Heart", Frank H. Netter MD, The Ciba Collection of Medical Illustrations, 1991, S. 52. In seiner Standardform verwendete dieses Verfahren sechs Elektroden, die auf den Körper aufgebracht wurden, um auf diese Weise drei orthogonale bipolare Ableitungen zu messen. Die anhand dieses Verfahrens dargestellten VKG-Schleifen wurden als drei orthogonale Ebenen, nämlich als Frontal-, Horizontal- und Sagittalebene angesehen. Das Verfahren versuchte zu zeigen, wie das Herz als ein einzelner bipolarer Vektor oder ein Dipol aktivierte. Der vorstehende Verweis berücksichtigt auch das gut aufgenommene Konzept eines mittleren kardialen Vektors oder einer Achse. Dies wird zur Bereitstellung eines wahrgenommenen Eindruckes von dem, was das Herz bei einem gegebenen Zeitpunkt elektrisch tut, verwendet. Der mittlere Herzvektor würde in die Richtung weisen, in der der größte Teil des Herzens aktiviert. Der Vektor versucht auch, die Größenordnung als ein Hinweis darauf, wie viel des Myokards in der Richtung aktiviert, in welcher der Vektor weist, darzustellen. Die vorstehende Bezugnahme zeigt wie ähnlich das VKG und die mittleren Herzvektoren für einen normalen gesunden Menschen sind.
  • Kliniker, die versuchen, bei einem Patienten mit Schmerzen im Thoraxbereich unter Verwendung des EKGs mit zwölf Ableitungen oder des VKGs eine Diagnose zu stellen, haben festgestellt, dass sie in vielen Fällen nicht sehr hilfreich ist. Es wird angenommen, das dies hauptsächlich auf diese Vorrichtungen zurückzuführen ist, die keine Elektroden auf den Körperoberflächen über dem Bereich des Myokards aufweisen, das abberant beeinflusst wird. Wenn das Herz aktiviert, liegen viele Gewebe vor, die elektrische Signale in vielen Richtungen, an vielen Zeitpunkten während des gesamten Herzzyklus generieren. Das Herz ist auch ein hohles dreidimensionales Organ, das primär in zwei Hauptkammern unterteilt wird. Die Verwendung derartiger einzelner Dipolverfahren könnte deshalb wichtige elektrophysiologische Informationen in Bezug auf die Herkunft normaler und/oder abnormer Aktivierungen aus verschiedenen Regionen des Herzens verdecken. Es sind diese Komplexitäten, die bedeuten, dass der wahre mittlere Herzvektor nicht unter Verwendung von entweder des VKGs oder derzeit erhältlichen EKG-Apparaten berechnet werden kann. Unter Verwendung der augenblicklichen Verfahren ist es möglich, dass eine Aberration des posterioren Myokards in der gleichen Richtung und Größenordnung wie eine Aberration des anterioren Myokards auftritt. Zur Zeit besteht das einzige Verfahren zum Trennen der beiden Regionen in der invasiven Exploration des Herzens von innerhalb der Thoraxhöhle (epikardiales Mapping) oder von innerhalb der Herzkammern selbst (endokardiales Mapping). Das BSM begegnet den Limitationen dieser Systeme durch Verwendung einer Proliferation von Elektroden über den gesamten Thorax. Wie jedoch vorstehend erwähnt wurde, erhöht das BSM-Verfahren die Komplexität des Problems bis zu dem Punkt, an dem die Verwendung des Verfahrens eine Zeitdauer erforderlich macht, die in akuten Situationen nicht praktisch ist.
  • Zusammenfassung der Erfindung
  • sEs ist deshalb eine erfindungsgemäße Aufgabe, ein Mittel bereitzustellen, mit dem die Aktivierung von verschiedenen Regionen des Herzens nicht invasiv von der Körperoberfläche, zum Beispiel unter Verwendung des Körperoberflächen-Mapping- Apparates, der in der britischen Patentschrift Nr. GB 2 264 176 (US Nr. 5 419 337) offenbart wurde, nachgewiesen werden und das als solches elektrophysiologische Indikationen von aberranter kardialer Aktivierung bereitstellen kann.
  • Es ist weiter eine erfindungsgemäße Aufgabe, ein Mittel zum Nachweis abnormer Änderungen der elektrophysiologischen Aktivierung des Herzens auf eine Weise dergestalt bereitzustellen, um zu erlauben, dass diese Aktivität zur Diagnose der Erkrankung des Myokards eines Menschen verwendet wird und dadurch zu ermöglichen, dass seine Erkrankung und die sich anschließende Behandlung gemanagt werden können.
  • Es ist auch eine erfindungsgemäße Aufgabe, dass ermöglicht wird, diese Aktivierung in einer Form darzustellen, die entweder grafisch zur Interpretation angesehen oder unter Verwendung mathematischer Algorithmen analysiert werden kann.
  • Die Europäische Patentbeschreibung Nr. EP-A-0 512 719 offenbart ein System, das einen Monitor (16) zur Verwendung bei der Durchführung einer Elektrokardiographie-Analyse (EKG-Analyse) mit 12 Ableitungen und Körperoberflächen-Mapping-Analysen (BSM-Analysen) an einem Patienten mit einem einzelnen 10-Elektroden-Kabelsatz (14) einschließt. Der Monitor empfängt Daten von neun Ableitungen vom Elektrodenkabelsatz und verarbeitet diese initial zur Vereinfachung der weiteren Analyse vor.
  • Gemäß eines erfindungsgemäßen Aspekts ist ein Verfahren wie nach Anspruch 1 spezifiziert offenbart.
  • Die Erfindung wird ausführlicher anhand der folgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform davon verstanden, die lediglich anhand des Beispiels und unter Bezugnahme auf die beiliegende Zeichnung gegeben wird, worin:
  • 1 eine auf eine Kontur des menschlichen Torsos überlagerte isopotenzielle Map veranschaulicht;
  • 2 (oben) zugeordnete freie resultierende Vektorkomponenten, die aus dem WCT stammen, veranschaulicht;
  • 2 (unten) eine Vektorkurve der Vektorkomponenten summiert als einen resultierenden Raumvektor darstellt;
  • 3 eine Anzeige ist, die resultierende Raumvektoren für eine normale gesunde Kontrollperson zeigt, darstellt;
  • 4 (oben) die aus dem WCT stammenden zugeordneten freien resultierenden Vektorkomponenten veranschaulicht.
  • 4 (unten) eine Vektor-Kurve der Vektorkomponenten summiert als einen resultierenden Amplitudenvektor darstellt;
  • 5 eine Umrisszeichnung resultierender Raumvektoren für die beiden Isointegralen QRS und STT und einen resultierenden Raumvektor für das ST60-Isopotenzial (lediglich als Beispiel) darstellt;
  • 6 tatsächlich resultierende Raumvektoren für einen an LBBB leidenden Patienten zeigt;
  • 7 tatsächlich resultierende Raumvektoren für einen Patienten zeigt, der an einem akuten MI kompliziert durch LBBB leidet.
  • Es ist erfindungsgemäß eine Vielzahl freier Vektorkomponenten vorgesehen, auf die als auf einen Punkt verwiesen wird, der im elektrischen Zentrum des Herzens lokalisiert ist (2). Dieses elektrische Zentrum ist als das Wilson Central Terminal (WCT) gut dokumentiert. Diese Vektorkomponenten werden in Paaren gebildet, von denen jedem eine individuelle Größe und Richtung unter Bezugnahme auf die WCT-Herkunft gegeben wird und jedem vollkommene Freiheit gegeben wird, einen dreidimensionalen Raum zu explorieren. Die Größe und Richtung werden gemäß prädefinierten unipolaren Messungen, die von einer Vielzahl von Stellen auf der Körperoberfläche erhalten werden, zugeteilt. Die Körperoberfläche wird als eine den menschlichen Thorax einschließende dreidimensionale Oberfläche angesehen.
  • Als ein Beispiel zeigt 2 zugeordnete resultierende isointegrale QRS-Vektoren. Die „+"- und „–"-Zeichen kennzeichnen in diesem Fall die Stelle der maximalen „+"- und der minimalen „–"-Werte, die über die gesamte Körperoberfläche hinweg gemessen wurden, die unter Verwendung eines Körperoberflächen-Mapping-Apparates (wie zum Beispiel dem, auf den vorstehend verwiesen wird), der Informationen von insgesamt 80 Elektroden gleichzeitig registrierte, gemappt wurden. In dieser Figur werden die Vektoren als Pfeile gezeigt, es könnte jedoch jedwedes Symbol, das die Größenordnung und die Richtung kennzeichnet, für diesen Zweck verwendet werden, ohne aus dem erfindungsgemäßen Umfang zu kommen. Man sollte darauf achten, wie jeder individuelle Komponentenvektor eine Winkelrichtung und eine Größe hinsichtlich seines integralen Wertes bei der gegebenen Lokalisierung auf der Körperoberfläche besitzt. Außer den zugeordneten resultierenden QRS-Vektoren zeigt die Kurve im unteren Teil von 2 den Unterschied dieser beiden Vektoren, wobei der resultierende Raumvektor (oder die räumliche Herzachse) „Rs" berechnet wird, der im Hintergrund der Erfindung vorstehend beschrieben wurde. Die Figur zeigt lediglich einen der drei möglichen Ansichten, nämlich die Horizontalebene. 3 zeigt, wie diese Berechnung für das QRS-Intervall (vom Einsetzen des QRS bis zum J-Punkt), das STT-Intervall (vom J-Punkt bis zum Ende der T-Welle) und den ST60-Zeitpunkt (sofortige Messung in 60 Millisekunden nach Erreichen des ST-Segments vom J-Punkt) bei einer gesunden Kontrollperson durchgeführt wird. Der räumliche Herzvektor wurde erfindungsgemäß unter Verwendung 80 unipolarer Elektroden in einem dreidimensionalen Raum korrekt lokalisiert. Die zuvor beschriebenen bipolaren Systeme können diese Präzision nicht erreichen, da sie sich auf die orthogonale Redundanz verlassen, wobei sei eine einzelne Herzaktivierung des Dipoltyps voraussetzen. Es wird erfindungsgemäß auch die Berechnung des resultierenden Amplitudenvektors ermöglicht. 4 zeigt die Konstruktion dieses Vektors für das gleiche Beispiel. Hier ist das Paar der freien resultierenden Komponentenvektoren in der Vektorkurve zur Identifikation der vom Herzen generierten Gesamtamplitudenasymmetrie summiert. Man sollte darauf achten, dass jedwede Periode oder jedweder Punkt, der von jedem Zeitpunkt erhoben wurde, eingesetzt werden könnte, ohne aus dem erfindungsgemäßen Umfang zu kommen.
  • Es kann nun erkannt werden, dass die beiden resultierenden Raumvektoren und die resultierenden Amplitudenvektoren Informationen verwenden, die aus den freien resultierenden Komponentenvektoren auf elektrisch gegenüberliegenden Seiten des WCT erhalten werden.
  • Die erfindungsgemäße Verwendung beinhaltet die Untersuchung der Richtung und Amplitude der resultierenden Komponentenvektoren und von ihnen angestellte Vektormessungen. 5 zeigt zwei Vektoren, nämlich das QRS-Isointegral und das STT-Isointegral für eine normale gesunde Person. Es ist darauf zu achten, dass diese resultierenden Vektoren gegenüberliegende Regionen des Thorax überspannen und dadurch nicht individuell frei zu sein brauchen. Wenn man nun gegebenenfalls einen ischämischen Verletzungsstrom in das elektrische Feld des Herzens (schattierte Region innerhalb der freien Wand des Linksventrikels) einführt, würde man erwarten, dass der STT-Vektor die Amplitude und/oder die Richtung ändert. Aus dem folgenden Beispiel ist ersichtlich, wie unter Verwendung des WCT als eine Referenz für unipolare resultierende Komponentenvektoren und das Zulassen, dass die genannten Vektoren eine individuelle Winkelfreiheit in einem dreidimensionalen Raum haben, aufgrund von (zum Beispiel) einer ischämischen Verletzung Änderungen aufdecken können.
  • Nun soll die Diagnose eines akuten MI, der durch LBBB (eine Herausforderung an alle elektrokardiographischen Diagnostiksysteme) kompliziert ist, betrachtet werden. Die drei resultierenden Kurven von 6 zeigen, was als komplette resultierende Herzumkehr bezeichnet wird. Die Kurven auf der rechten Seite der Figur zeigen die resultierenden Vektoren, die den maximalen und minimalen Werten über die Körperoberfläche für jede der drei Messungen QRS, STT und ST60 zugeordnet wurden. Die Kurven auf der linken Seite zeigen die berechneten resultierenden Raumvektoren für jede entsprechende Messung. Die zugeordneten Komponentenvektoren erfahren eine komplette Polaritätsumkehr von den QRS- zu sowohl den STT- als auch ST60-Kurven. Der berechnete resultierende Raumvektor zeigt auch eine komplette STT- und ST60-Umkehr vom in QRS gezeigten Vektor. Dieser Effekt kann in Bezug auf die Zellaktivierung erklärt werden. Kurz zusammengefasst hat die Anwesenheit eines LBBB die ventrikuläre Depolarisation verlangsamt und hat dazu geführt, dass eine Repolarisation in der entgegengesetzten Richtung auftritt, als sie in einem normalen gesunden Herzen auftreten würde.
  • 7 zeigt nun die gleichen Kurven für einen Patienten, der an einem durch LBBB komplizierten akuten MI leidet. Hier enthalten die zugeordneten Vektoren jedoch eine distinkte Winkelverschiebung, die aufgrund des Verletzungsstroms, der auch im elektrischen Feld des Herzens vorhanden ist, dargestellt wird. Diese Verschiebung wird auch korrekt berechnet und in den entsprechenden resultierenden Raumvektoren dargestellt. Der Verletzungsstrom wurde identifiziert und kennzeichnet deshalb einen akuten MI.
  • Es ist nun möglich, diese Richtungen, Winkelverschiebungen und Amplitudenänderungen genau zu messen, um den Zustand von Patienten mit bekannten Erkrankungen zusätzlich zum Nachweis, Vergleich und zur Diagnose vieler verschiedener Erkrankungen von vorgestellten Patienten zu kennzeichnen. Sobald sie erhalten sind, können die Informationen entweder grafisch dargestellt (so wie dies hier getan wird) oder als Input für einen diskriminatorischen Algorithmus unter Verwendung von Computer-Programmierungsverfahren verwendet werden, die dem Durchschnittsfachmann bekannt sind. Dies hilft dem Operator bei der Ermittlung der Behandlung und/oder Medikation für diesen Patienten.
  • Die Erfindung ist auch zur Identifikation von Verletzungsströmen innerhalb der kardialen Aktivität von Herzen verwendet worden, die nicht an kardialen Anhythmien leiden.
  • Der vorstehend für das diagnostische Verfahren beschriebene verwendete Apparat kann auf dem basieren, der in der Britischen Patentschrift Nr. GB 2 264176 (US Nr. 5 419 337) offenbart wird. Ein derartiger Apparat umfasst eine Vielzahl von Elektroden, die bei Verwendung an räumlich getrennten Stellen auf einem menschlichen Torso aufgebracht werden, wobei jede Elektrode zum Nachweis der mit einem Herzschlag einhergehenden elektrischen Aktivität fähig ist und ein entsprechendes Signal produziert. Der Apparat wird weiter zum Durchführen der vorliegenden Erfindung, zur Verarbeitung der Signale von den Elektroden zur Berechnung und Darstellung (grafisch oder anderweitig) für den Anwender der gewünschten QRS-, ST-T- und ST60-Map-Vektoren und verwandten Herzvektoren programmiert. Als Alternative können die berechneten Werte der QRS-, ST-T und ST60-Map-Vektoren, wie vorstehend angegeben, als der Input für einen diskiminatorischen Algorithmus verwendet werden. Nähere Einzelheiten über solche Apparate, abgesehen vom Programmieren, das sehr wohl in den Fähigkeiten des Durchschnittsfachmanns liegt, können aus der zuvor erwähnten Britischen Patentschrift Nr. GB 2 264176 (US Nr. 5 419 337) erhalten werden.

Claims (2)

  1. Verfahren zur Verwendung des Körperoberflächen-Mapping zur Bestimmung des Zustandes eines menschlichen Herzens, wobei das Verfahren das Ausbringen einer Vielzahl von Elektroden an räumlich getrennten Stellen auf einem menschlichen Torso umfasst, wobei jede Elektrode zum Nachweis der mit einem Herzschlag einhergehenden elektrischen Aktivität fähig ist und ein entsprechendes Signal produziert, dadurch gekennzeichnet, dass die Elektroden weitgehend vollständig um den Torso herum verlaufen und dass die Signale zur Berechnung der QRS-, ST-T- und ST60-Vektorkomponenten, die weitgehend in einer Ebene durch das Wilson Central Terminal (WCT) passieren, wobei jede Vektorkomponente die elektrische Aktivität des Herzens in Bezug auf das WCT darstellt, verarbeitet werden.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, weiter einschließend die Berechnung der resultierenden Raumvektoren von QRS-, ST-T- und ST60.
DE69825254T 1997-03-12 1998-03-12 Verfahren zur darstellung der signale von einer körperoberfläche Expired - Lifetime DE69825254T2 (de)

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