DE69805659T2

DE69805659T2 - Beleuchteter schaukasten mit diffus-reflektivem film

Info

Publication number: DE69805659T2
Application number: DE69805659T
Authority: DE
Inventors: O. Aeling; L. Deyak; J. Ouderkirk; T. Strand; F. Weber
Original assignee: Minnesota Mining and Manufacturing Co
Current assignee: 3M Co
Priority date: 1998-04-30
Filing date: 1998-09-11
Publication date: 2002-11-14
Anticipated expiration: 2018-09-12
Also published as: AU752104B2; EP1075687A1; EP1075687B1; DE69805659D1; AU9485298A; KR100565127B1; CN1145553C; WO1999057704A1; US6641880B1; JP2002513957A; BR9815834A; KR20010043085A; CN1294731A

Description

Technisches Gebiet der Erfindung

Die Erfindung betrifft eine Folie zur Verwendung in der Beschilderungsindustrie, um die Leistungsaufnahme zu senken und die Gleichmäßigkeit der Leuchtdichte zu verbessern.

Technischer Hintergrund der Erfindung

Leuchtschilder gibt es überall in modernen Ländern. Das Schild kann den Betrachter bilden, unterhalten, informieren oder warnen. Das Schild kann zur Betrachtung aus der Nähe oder aus der Ferne konstruiert sein. Für Beleuchtung wird gesorgt, um sicherzustellen, daß der Betrachter die Mitteilung sehen kann, besonders an trüben Tagen oder nachts.
Leuchten benötigen zum Betrieb Energie. In modernen Ländern kann die Energie ohne weiteres bereitgestellt werden, aber wer dafür bezahlt, strebt stets nach einer effizienteren Energieversorgung und einer effizienteren Nutzung der Energie. Die zum Betrieb eines Leuchtschildes erforderliche Energie sollte aus ökonomischen und ökologischen Gründen nicht vergeudet werden.
Leuchtschilder können "von vorn" oder "von hinten beleuchtet" werden. Zu den ersteren gehören typischerweise Schilder wie z. B. Reklametafeln oder andere Anzeigetafeln, wo das Licht vom Umfang des Schildes her unter einem Winkel auf das Schild auffällt. Die letzteren haben typischerweise eine durchscheinende Oberfläche, durch die das Licht sichtbar wird und auf der die Mitteilung oder das Bild angebracht ist. Die Gleichmäßigkeit des von der durchscheinenden Oberfläche ausgehenden Lichts ist wichtig. Oft enthält die durchscheinende Oberfläche irgendein lichtstreuendes Element, um die Identifikation der punktförmigen oder linearen Lichtquelle innerhalb des Schaukastens durch den Betrachter zu vermindern. Außerdem läßt gegenwärtig ein typisches von hinten beleuchtetes Schild weniger als 20% des Lichts aus dem Inneren des Schildes zur Betrachtung austreten. Offensichtlich wird ein effizienteres Beleuchtungssystem benötigt.
Das Leuchtschild kann jede Konfiguration aufweisen: Lichtquellen können Neonleuchten, Leuchtstoffröhren, Glühlampen, Halogenlampen, Hochleistungs-Entladungslampen (HID), Leuchtdioden (LED) oder Leuchtfasern sein. Das Schild kann in ein Gebäude integriert, als feste Anlage an einem Gebäude montiert, freistehend oder Teil einer anderen Vorrichtung oder Anlage sein. Die Leuchte kann kontinuierlich, periodisch, zeitweise oder unregelmäßig betrieben werden. Wann immer das Schild beleuchtet wird, die Energie sollte nicht verschwendet werden.
Das Leuchtschild kann jede beliebige geometrische Gestalt aufweisen.
Leuchtschilder, die eine Umfangsform von komplexer Geometrie aufweisen, um die beabsichtigte Botschaft zu übermitteln, können völlig andere Schildertypen sein als Leuchtschilder, die sich auf eine euklidische Geometrie mit der beabsichtigten Botschaft innerhalb des Umfangs stützen. Inder Industrie wird ein Beispiel vom ersteren Typ als "Profilleuchtbuchstaben" bezeichnet und kann generell als "Leuchtschilder von komplexer Form" bezeichnet werden. Die letzteren Schilder werden als "Schaukästen" bezeichnet, da die äußere Begrenzung des Schildes für die übermittelte Botschaft belanglos ist.
Nicht einschränkende Beispiele für Schaukästen sind unter anderem rechteckige, ovale, runde, elliptische und andere Formen der euklidischen Geometrie. Nicht einschränkende Beispiele für Leuchtschilder von komplexer Form sind unter anderem Buchstaben, Profile, Silhouetten, Zeichen oder jede andere gewünschte, von einem Kunden erwünschte Form, die zu Zwecken der Werbung, Unterrichtung, Warnung oder dergleichen beiträgt.
Die Beleuchtung von Schaukästen mit euklidischer Geometrie ist besser voraussagbar als bei Leuchtschildern von komplexer Form, da eine gleichmäßige Lichtverteilung ziemlich schwierig zu erzielen ist, wenn die Lichtquelle nicht im wesentlichen die gleiche Form aufweist wie die Sichtfläche des Schildes.
EP-A-0 810 086 offenbart ein beleuchtetes Schild mit einer Folie, die ein Verbundstoff aus einem Leinwandgewebe ist, das auf einer oder beiden Seiten mit einer mikroporösen Schicht laminiert ist. Diese Folie ist ein Schildvorderseitenmaterial, das an den nicht an der Vorderseite liegenden Innenflächen des Schildes nicht zu verwenden ist.

Zusammenfassung der Erfindung

Was die Leuchtschildertechnik braucht, ist ein Material. das den Wirkungsgrad von. Leuchtschildern verbessern und den Energieverbrauch senken kann, der zur Anzeige einer Botschaft bei einem Leuchtschild benötigt wird, und das die Leuchtdichtegleichmäßigkeit des Schildes verbessern kann. Besonders Leuchtschilder, wo die Schaukästen ein Leuchtschild von komplexer Form sind, benötigen eine erhebliche Verbesserung sowohl der Leuchtdichte- bzw. Helligkeitsausbeute als auch der Leuchtdichtegleichmäßigkeit.
Ein Aspekt der Erfindung ist ein Leuchtschaukasten von komplexer Form, wie in Anspruch 1 spezifiziert.
"Folie" bedeutet eine dünne, flexible Folie, die vor dem Kontakt mit dem Schaukasten existiert.
"Diffus reflektierende Folie" bedeutet eine Folie, die reflektiert, ohne eine verspiegelte Oberfläche zu sein. "Reflektierend" ist ein Adjektiv zum Substantiv "Reflexionsvermögen", das in einem von der American Society for the Testing of Materials (ASTM) eingeführten Industriestandard im Standard ASTM E1164-94 erklärt wird.
"Leuchtdichtegleichmäßigkeit" bedeutet, daß der von einer durchscheinenden Oberfläche ausgehende Lichtstrom an einer großen Zahl von Stellen auf der Oberfläche im wesentlichen einheitlich ist, wodurch ein Schild entsteht, bei dem die Position (en) der Lichtquelle(n) innerhalb des Schaukastens nicht deutlich erkennbar ist (sind).
Eine erfindungsgemäße Folie, die zumindest auf einen Teil einer Innenfläche eines Leuchtschaukastens aufgebracht wird, fängt den Lichtstrom von der Lichtquelle oder den von einer Streuplatte oder den Seiten- und Rückwänden des Leuchtschaukastens reflektierten Lichtstrom auf und lenkt dieses Licht zum Betrachter um und erzeugt an der durchscheinenden Oberfläche des Schaukastens eine gleichmäßige Leuchtdichte.
Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung ist ein Leuchtschaukasten, wie er in Anspruch 6 spezifiziert ist. Die Folie kann aus einer Gruppe ausgewählt sein, die aus mit weißen Teilchen gefüllten Polyolefinfolien, Gemischen von unverträglichen Polymeren, mehrschichtigen Polyolefinfolien; mikroporösen Polyolefin- und Polyesterfolien; fluorierten Polyesterfolien; mit weißen Teilchen gefüllten Vinylchloridpolymerfolien; mit weißen Teilchen gefüllten Acrylfolien; mit Ethylen-Vinylacetatfolien koextrudierten Polyolefinfolien und Kombinationen daraus besteht.
Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Verwendung einer Folie für Schilder, wie in Anspruch 7 spezifiziert.
Ein Merkmal der Erfindung ist, daß das Reflexionsvermögen der Folie gesteuert werden kann, um die gewünschten Senkungen des Energieverbrauchs und die verbesserte Leuchtdichtegleichmäßigkeit entsprechend den Bedürfnissen der Fachleute auf dem Gebiet der Schilderkonstruktion bereitzustellen.
Ein Vorteil der vorliegenden Erfindung ist die Verbesserung der Leuchtdichtegleichmäßigkeit bei gleichzeitiger wesentlicher Senkung der Leistungsaufnahme für ein Schild, so daß sowohl die Brauchbarkeit als auch die Ästhetik eines Schildes durch ein einziges Element innerhalb des Schaukastens verbessert werden.
Weitere Merkmale und Vorteile werden aus der Darstellung von Ausführungsbeispielen der Erfindung anhand der folgenden Zeichnungen ersichtlich werden.

Kurze Beschreibung der Zeichnungen

Fig. 1 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Schaukastens.
Fig. 2 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Schaukastens mit Verwendung von erfindungsgemäßer Folie.
Fig. 3 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Schaukastens, dessen Leuchtdichte und Leuchtdichtegleichmäßigkeit in den nachfolgenden Beispielen gemessen werden.

Ausführungsbeispiele der Erfindung

Fig. 1 zeigt ein Schild 10 mit einem allgemein mit 12 bezeichneten Gehäuse, das eine durchscheinende Vorderseite 14, zwei horizontale Innenflächen 16, drei vertikale Innenflächen 18 (eine von der Vorderseite 14 entfernte Rückseite und zwei an die Vorderseite 14 angrenzende Flächen) und im Inneren des Gehäuses 12 angeordnete Lichtquellen 20 aufweist. Die erfindungsgemäße Folie kann zumindest auf einen Teil im Inneren des Gehäuses 12 in beliebiger Flächengröße einer beliebigen Kombination von Horizontalflächen 16 und Vertikalflächen 18 aufgebracht werden und wird vorzugsweise auf alle Bereiche aller Flächen 16 und 18 aufgebracht, da die Ausnutzung des Lichtstroms von der (den) Lichtquelle(n) mit um so höherem Wirkungsgrad erfolgt, je mehr von den Innenflächen bedeckt wird.
Fig. 2 zeigt ein Beispiel einer bevorzugten, diffus reflektierenden Folie innerhalb eines Schaukastens. Ein Schaukasten 30 weist ein Bild auf Folie 32 auf, (wie z. B. einem Substrat der Marke PanaflexTM, Serie 645 oder 945, von Minnesota Mining und Manufacturing Company, St. Paul, MN, USA), die als Frontplatte eine Kastens 33 angebracht ist, dessen andere Seiten 34 aus einem billigen und hitzebeständigen Material bestehen, wie z. B. aus Aluminium oder Stahl, und maschinenglatt oder gestrichen sind. Der Kasten 30 enthält eine. Lichtquelle 36, die genügend Licht liefern kann, um die bebilderte Folie längere Zeit zu beleuchten. Wegen des Lichtstromverlusts bei der Reflexion innerhalb des Schaukastens werden gewöhnlich helle Leuchten benutzt. Diffuse Reflektorfolien 38 sind zumindest an einer Innenfläche angeordnet, vorzugsweise an allen fünf Innenflächen des Kastens 30, um den Lichtverlust durch Absorption zu minimieren.

Folie

Als Folie kann jede Folie ausgewählt werden, die Reflexionsvermögen und Leuchtdichtegleichmäßigkeit als Eigenschaften aufweist. Günstigerweise wird die Folie aus der Gruppe ausgewählt, die aus einer diffus reflektierenden Folie, einer halbspiegelnden reflektierenden Folie und einer spiegelreflektierenden Folie mit einer auflaminierten diffus reflektierenden Folie oder einer aufgebrachten diffus streuenden Schicht besteht. Die Folie weist ein Reflexionsvermögen von mindestens 80% auf, gemessen nach ASTM E1164-94, und stärker bevorzugt ein Reflexionsvermögen von mindestens 90%. Es ist bei der vorliegenden Erfindung festgestellt worden, daß eine mathematische Beziehung zwischen der Zunahme des Reflexionsvermögens und der Zunahme der Leuchtdichte besteht. In erster Näherung nimmt bei Zunahme des Reflexionsvermögens um je ein Prozent über 90% die Leuchtdichte oder Helligkeit des Schildes um 5-7% zu. Im Gegensatz zum Gesetz der abnehmenden Erträge sollte daher jede Anstrengung unternommen werden, Folien mit höherem Reflexionsvermögen zu finden und zu verwenden.
Nicht einschränkende Beispiele von Folien mit einem Reflexionsvermögen von mindestens 80% sind unter anderem hochleistungsfähige optische Bauelemente, diffus reflektierende mehrschichtige Polarisatoren und Spiegel, mikroporöse Membranen; mit weißen Teilchen gefüllte Polyolefinfolien (wie z. B. Folie der Marke TeslinTM, vertrieben von PPG, Pittsburgh, PA, USA); Gemische aus unverträglichen Polymeren (wie z. B. Polyester/Polypropylen-Folien der Marke MelinexTM von DuPont, Wilmington, Delaware, USA); mikroporöse Polyesterfolien; mehrschichtige Polyolefinfolien (wie z. B. Polyolefinfolien der Marke TyvekTM, im Handel erhältlich von DuPont, Wilmington, Delaware, USA); fluorierte Polyolefinfolien (wie z. B. aus Polytetrafluorethylen); mit weißen Teilchen gefüllte Vinylchlorid-Polymerfolien; mit weißen Teilchen gefüllte Acrylfolien und mit Ethylen-Vinylacetatfolien koextrudierte Polyolefinfolien sowie Folien mit einer ersten, doppelbrechenden Phase und einer zweiten Phase mit unterschiedlichem Brechungsindex, und Kombinationen daraus.
Derartige Folien sind vorzugsweise Folien mit thermisch induzierter Phasentrennung, die allgemein in US-A-4 539 256 (Shipman et al.) offenbart werden.
Die Folien weisen typischerweise eine mit Klebstoff beschichtete Hauptfläche auf. Dieser Klebstoff befindet sich im allgemeinen am Boden der Folie (kontinuierlich oder portionsweise, je nach der betreffenden Ausführungsform) und ermöglicht das Befestigen der Folie an einem Schaukasten, einer Wand, einer Tafel, einem Tisch, am Fußböden, einem Vorschaltgerät, einem Transformator oder einem anderen Träger. Der Klebstofftyp wird je nach der betreffenden Beschilderung, der Art des Trägers und nach anderen, dem Fachmann bekannten Faktoren ausgewählt. Zum Beispiel kann für bestimmte Anwendungen ein Kontaktklebstoff erwünscht sein, und außer den Druckempfindlichkeitseigenschaften kann auch die Fähigkeit zum Verschieben oder Umsetzen des Artikels vor dem Festwerden oder Aushärten des Klebstoffs vorteilhaft sein. Technisch hochwertige Kontaktklebstoffe für Schildergraphiken sind auf Bildgraphikbahnen lieferbar, die von der Minnesota Mining und Manufacturing Company, St. Paul, Minnesota, USA, unter den Marken ScotchcalTM und ScotchcalTM Plus vertrieben werden. Kontaktklebstoffe mit dieser Gebrauchseignung werden in den verschiedensten Patentschriften offenbart. Zu diesen Klebstoffen gehören diejenigen, die in US-A-5.141 790 (Calhoun et al.), US-A-5 229 207 (Paguette et al.); US-A-5 296 277 (Wilson et al.); US- A-5 362 516 (Wilson et al.); der PCT-Patentveröffentlichung WO 97/18 246 und der Patentanmeldung US97/09 274 offenbart werden. Zum Schutz der Klebstoffschicht bis zum Gebrauch können auch Trennlagen aufgebracht werden.
Als Alternative zu Klebstoffen können mechanische Befestigungsmittel verwendet werden, wenn sie auf irgendeine bekannte Weise auf diese gegenüberliegende Hauptfläche der erfindungsgemäßen Folie auflaminiert werden. Nicht einschränkende Beispiele von mechanischen Befestigungsmitteln sind unter anderem ScotchmateTM- und Dual LockTM-Befestigungssysteme von der Minnesota Mining & Manufacturing Company.
Mit Klebstoff haben derartige Folien eine Dicke im Bereich von etwa 50 um bis etwa 500 um, vorzugsweise von etwa 75 um bis etwa 375 um. Diese Dicke gestattet das Aufbringen der rückseitig mit Klebstoff beschichteten Folie auf jede der Innenflächen 16 und 18 des Gehäuses 12, wie in Fig. 1 erkennbar, ohne wesentliche Veränderung der Abmessungen innerhalb des Gehäuses, damit der Schaukasten 10 nach wie vor den elektrischen Normen und anderen Vorschriften entspricht.

Nutzen der Erfindung

Wie in Fig. 2 erkennbar, kann ein Leuchtschaukästen 30 ein Bild auf Folie darstellen. Es hat sich gezeigt, daß bei einer Senkung des Stromverbrauchs um 50% und gleicher Leuchtdichtegleichmäßigkeit durch Aufbringen der diffus reflektierenden Folie auf Innenflächen des Leuchtschaukastens die gleiche Leuchtdichte oder Helligkeit des Schildes erzielt werden kann.
Dieser Nutzen ist besonders augenscheinlich bei Leuchtschaukästen von komplexer Form, die auf mehrere Neonleuchten- oder Leuchtfaserstränge angewiesen sind, um Helligkeit und Gleichmäßigkeit zu erzielen. Wie in Fig. 3 erkennbar, weist ein von hinten beleuchteter Profilleuchtbuchstabe in Form eiries großem "G" eine sehr komplexe Form der Innenflächen auf, in denen sowohl eine Leuchtdichteausbeute als auch Leuchtdichtegleichmäßigkeit technisch zu organisieren sind. Jede der erfindungsgemäßen Folien, halbspiegelnden, diffusen oder diffus/spiegelreflektierenden Laminate oder Schichten kann unerwartet sowohl die Leuchtdichteausbeute als auch die Leuchtdichtegleichmäßigkeit in Leuchtschaukästen von komplexer Form erhöhen, wodurch es dem Fachmann- möglich wird, unter einer Vielzahl von Folien zur Verwendung bei Beschilderungen von komplexer Form auszuwählen.
Die Verbesserung der Leuchtdichtegleichmäßigkeit ist bei komplex geformten, von hinten beleuchteten Schaukästen mit Neonbeleuchtung in Form von Profilleuchtbuchstaben qualitativ leicht erkennbar, da Neonleuchtröhren oder Leuchtfasern nur innerhalb der Buchstabenform des Schildes gebogen werden können. Dieser Nutzen und weitere Ausführungsformen werden in den nachstehenden Beispielen erläutert.

Beispiele 1 und 2 und Vergleichsbeispiele A-D

Vier Leuchtschaukästen in der komplexen Form von Profilleuchtbuchstaben "G" wurden hergestellt. Jeder war etwa 60 cm hoch und wurde durch Neonleuchten beleuchtet. Die Transformatoren waren dezentral geschaltet. Zwei Profilleuchtbuchstaben waren in Reihe geschaltet. Zwei von den Profilleuchtbuchstaben wurden durch einen Transformator gespeist, der einen Strom von 30 mA bei 4000 V abgab. Die anderen beiden Buchstaben wurden durch einen Transformator mit einem Ausgangsstrom von 60 mA bei 4000 V gespeist. In jeder Gruppe von zwei Profilleuchtbuchstaben wurde ein Buchstabe mit einer Einzelreihe von Neonröhren und der andere mit einer Doppelreihe von Neonröhren beleuchtet. Jede Reihe von Neonröhren folgte im allgemeinen parallel der Form des Profilleuchtbuchstaben.
Die Leuchtdichte jedes Profilleuchtbuchstaben wurde mit einem Minolta-Leuchtdichtemesser, Modell LS-110 (Minolta Camera Company, Ltd. Japan) mit einem Lichtfleck Von 1/3 Grad gemessen. Das Meßgerät wurde an die Vorderseite jedes Profilleuchtbuchstaben gehalten. An jedem Profilleuchtbuchstaben wurden neun Positionen gemessen, wie in Fig. 3 erkennbar. Nach vierstündiger Beleuchtung zur Stabilisierung der Lichtausbeute, Farbe und Temperatur wurde die Leuchtdichte jedes Profilleuchtbuchstaben gemessen und aufgezeichnet. Die mit weiß gestrichenen Innenflächen hergestellten Buchstaben Nr. 1 - Nr. 4 wurden die Vergleichsbeispiele A-D, wobei die Buchstaben Nr. 1 und Nr. 3 mit einer 300 um dicken, entfetteten mikroporösen Membran verkleidet waren, die gemäß US-A-4 539 256 (Shipman et al.) hergestellt wurde. Diese modifizierten Buchstaben Nr. 1 und Nr. 3 wurden die Beispiele 1 und 2. Zur Befestigung der mikroporösen Membran an den Innenflächen der Profilleuchtbuchstaben wurde doppelseitiges Klebeband verwendet. Die mikroporöse Membran wurde auf alle Innenflächen des Profilleuchtbuchstaben aufgebracht. In der untenstehenden Tabelle sind die mittleren Leuchtdichtewerte an den neun Stellen vor und nach dem Aufbringen der mikroporösen Membran aufgeführt. Tabelle 1 Mittlere Leuchtdichte
Die obige Tabelle zeigt, daß bei Verwendung der diffus reflektierenden Folie die Leuchtdichte sich bei gleicher Leistung verdoppelte oder gleich der Leuchtdichte eines Schildes mit dem doppelten Stromverbrauch war, ungeachtet dessen, ob eine einzelne oder doppelte Neonröhrenreihe verwendet wurde. Folglich kann ein Fachmann den jeweils wichtigeren Parameter steuern, d. h. entweder die Leuchtdichte oder die Leistung, und dabei den doppelten Wirkungsgrad der eingesetzten Energie erzielen, der sich in der von dem Schaukasten ausgehenden Leuchtdichte zeigt.
Für die gleichen Beispiele wurde die Leuchtdichtegleichmäßigkeit untersucht, indem die Leuchtdichte sowohl am hellsten Lichtpunkt des Profilleuchtbuchstaben als auch bei schwächstem Licht des Profilleuchtbuchstaben gemessen wurde. Dann wurde ein Verhältnis der hellsten/dunkelsten Leuchtdichte ermittelt. Tabelle 2 zeigt die Ergebnisse. Tabelle 2 Leuchtdichtegleichmäßigkeit
Wie in Tabelle 2 erkennbar, lieferte Beispiel 1 im wesentlichen das gleiche Leuchtdichtegleichmäßigkeitsverhältnis wie Vergleichsbeispiel B, auch wenn das erstere nur eine Neonröhrenreihe aufwies. Außerdem lieferte Beispiel 2 im wesentlichen das gleiche Leuchtdichtegleichmäßigkeitsverhältnis wie Beispiel 1, auch wenn das erstere die doppelte Leistung aufwies. Folglich kann ein Fachmann die Leuchtdichtegleichmäßigkeit so steuern, daß ein großer Vorteil im ästhetischen Aussehen des Leuchtschildes erzielt werden kann.
Es folgen die Patentansprüche.

Claims

1. Leuchtschaukasten (12) mit einer Vorderseite (14) und mehreren, nicht an der Vorderseite liegenden Innenflächen (16, 18), wobei der Leuchtschaukasten eine Umfangsform von komplexer Geometrie aufweist, um eine beabsichtigte Botschaft zu übermitteln; und mit einer Folie, die zumindest auf einen Abschnitt der nicht an der Vorderseite liegenden Innenflächen aufgebracht ist, wobei die Folie unter einer diffus reflektierenden Folie und einer spiegelreflektierenden Folie mit einer auflaminierten oder als Beschichtung aufgebrachten diffus reflektierenden Folie bzw. Schicht ausgewählt ist, wobei die Folie ein Reflexionsvermögen von mindestens 90% aufweist, gemessen nach ASTM E1164-94, und sowohl eine Zunahme der Leuchtdichteausbeute als auch eine Zunahme der Leuchtdichtegleichmäßigkeit gegenüber einem Schaukasten der gleichen Form bewirkt, in dem keine derartige Folie angebracht ist.

2. Schaukasten nach Anspruch 1, wobei die diffus reflektierende Folie ein Reflexionsvermögen von mindestens 90% aufweist, gemessen nach ASTM E1164-94, und wobei bei einer Zunahme des Reflexionsvermögens von mindestens 90% um je ein Prozent in der diffus reflektierenden Folie die Leuchtdichte um etwa 5 bis 7% zunimmt, und wobei die diffus reflektierende Folie eine Polymerfolie mit thermisch induzierter Phasentrennung aufweist.

3. Schaukasten nach Anspruch 2, wobei die Polymerfolie an einer Hauptfläche eine Kontaktklebstoffschicht aufweist, und wobei die Dicke der Folie und des Klebstoffs im Bereich von etwa 50 um bis etwa 500 um liegt.

4. Schaukasten nach Anspruch 1, wobei die diffus reflektierende Folie eine poröse Polyolefinfolie mit in den Poren sitzenden weißen Teilchen oder ein Gemisch aus unverträglichen Polymeren aufweist.

5. Schaukasten nach Anspruch 1, wobei die Folie eine halbspiegelreflektierende Folie oder eine spiegelreflektierende Folie mit einer auflaminierten, diffus reflektierenden Folie oder einem aufgebrachten, diffus reflektierenden Überzug ist.

6. Leuchtschaukasten (12) mit einer Vorderseite (14) und mehreren, nicht an der Vorderseite liegenden Innenflächen (16, 18), wobei eine Folie zumindest auf einen Abschnitt der nicht an der Vorderseite liegenden Innenflächen aufgebracht ist, wobei die Folie unter einer diffus reflektierenden Folie und einer spiegelreflektierenden Folie mit einer auflaminierten oder als Beschichtung aufgebrachten, diffus reflektierenden Folie bzw. Schicht ausgewählt ist, wobei die Folie ein Reflexionsvermögen von mindestens 90% aufweist, gemessen nach ASTM E1164-94, und sowohl eine Zunahme der Leuchtdichteausbeute als auch eine Zunahme der Leuchtdichtegleichmäßigkeit gegenüber einem Schaukasten der gleichen Form bewirkt, in dem keine derartige Folie angebracht ist.

7. Verfahren zur Verwendung einer Folie für Schilder, mit den folgenden Schritten:

(a) Bereitstellen eines Leuchtschaukastens (12) mit einer Vorderseite (14) und mehreren, nicht an der Vorderseite liegenden Innenflächen (16, 18),

(b) Auswahl einer Folie unter einer diffus reflektierenden Folie und einer spiegelreflektierenden Folie mit auflaminierter oder als Beschichtung aufgebrachter, diffus reflektierender Folie bzw. Schicht, wobei die Folie ein Reflexionsvermögen von mindestens 90% aufweist, gemessen nach ASTM E1164-94, und sowohl eine Zunahme der Leuchtdichteausbeute als auch eine Zunahme der Leuchtdichtegleichmäßigkeit gegenüber einem Schaukasten der gleichen Form bewirkt, in dem keine derartige Folie angebracht ist;

(c) Aufbringen der Folie zumindest auf einen Abschnitt einer nicht an der Vorderseite liegenden Innenfläche des Leuchtschaukastens.

8. Verfahren nach Anspruch 7, wobei der Schritt zum Aufbringen das Ankleben der Folie an die Innenfläche aufweist.