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1.0 HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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1.1 Gebiet der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft das Gebiet der Molekularbiologie; insbesondere
immunogene Zusammensetzungen und rekombinante VMP-ähnliche
Gene, bedeutsam für
die Behandlung und Diagnose der Lyme-Krankheit. Auch eingeschlossen
sind Verfahren zur Bestimmung von Viruleszenzfaktoren der Lyme-Krankheit.
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1.2 Beschreibung des Standes
der Technik
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Die
Lyme-Krankheit ist eine bakterielle Infektion, welche durch pathogene
Spirochäten
des Genus Borrelia verursacht wird. Die Infektion kann in Menschen,
Hunden, Rotwild, Mäusen
und anderen Tieren auftreten und wird durch Gliederfüßler-Vektoren übertragen,
in erster Linie durch Zecken vom Genus Ixodes. Borellia burgdorferi,
der am meisten übliche
Verursacher der Lyme-Krankheit in Nordamerika wurde zuerst 1982
kultiviert. B. garinii und B. afzelii sind die am meisten üblichen
infektiösen Überträger der
Lyme-Krankheit in Europa und eine weitere Spezies, B. japonicum,
wurde in Japan beschrieben. Diese Organismen sind stark verwandt und
verursachen ähnliche
Manifestationen mit multiplen Stadien: einen expandierenden Ausschlag
an der Stelle des Zeckenbisses (Erythema migrans); Fieber, Lymphadenopathie,
Ermüdung
und Unpässlichkeit;
Effekte verbreiteter Infektion, einschließend Carditis, Meningoradiculitis
und Polyarthritis; sowie chronische Manifestationen einschließend Arthritis
und neurologische Erkrankungen. Die Lyme-Krankheit ist oft schwierig zu diagnostizieren,
da sie Manifestationen mit anderen Erkrankungen teilt und sie kann
refraktär
gegenüber
Behandlung während
den Spätstadien
der Erkrankung sein. Sie ist am häufigsten üblich in Gegenden wie z.B. suburbanen
Regionen des Hinterlandes von New York und Connecticut, wo große Populationen
von Rotwild und weißfüßigen Mäusen als
prinzipielle Säugetier-Wirte
und Reservoire der Infektion dienen. Etwa 10.000 Fälle der
Lyme-Krankheit im Menschen werden in den Vereinigten Staaten pro
Jahr verzeichnet, und sie stellt auch aufgrund der hohen Infektionsrate
von Hunden und anderen domestizierten Tieren in endemischen Regionen
ein signifikantes veterinäres
Problem dar.
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B.
burgdorferi, der ethologische Erreger der Lyme-Krankheit ist in
der Lage, für
Jahre in Patienten oder Tieren zu überleben, trotz des Vorliegens
einer aktiven Immunantwort (Steer, 1989; Schutzer, 1992). Antigene Variation
wurde bereits früher
als ein Mechanismus postuliert, wobei B. burgdorferi die Immunantwort
in dem Säugetier-Wirt
umgeht (Schwan et al., 1991; Wilske et al., 1992). Antigene Variation
wurde definiert als Veränderungen
in der Struktur oder der Expression von antigenen Proteinen, welche
während
der Infektion in einer Häufigkeit
auftritt, welche größer ist
als die übliche
Mutationsrate (Bost und Geaves, 1987; Robertson und Meyer, 1992;
Seifert und So, 1988).
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Rezidivierendes
Fieber ist eine weitere Erkrankung, welche durch pathogene Borrelia
verursacht wird. Sie hat sowohl epidemische als auch endemische
Formen. Die epidemische Form wird verursacht durch B. recurrentis
und wird übertragen
zwischen Menschen über
Läuse.
Sie war eine hauptsächliche
Ursache der Morbidität
und Mortalität
während
des ersten Weltkriegs, ist seither jedoch selten aufgetreten, hauptsächlich aufgrund
der öffentlichen
Gesundheits-Maßnahmen.
Endemisches rezidivierendes Fieber ist eine epizotische Infektion,
welche durch verschiedene Borrelia-Spezies verursacht wird, einschließend B.
hermesii. Es tritt sporadisch auf unter Jägern, Höhlenforschern und anderen,
die in Kontakt mit infizierten weichkörperartigen Gliederfüßlern des
Genus Ornithidorus kommen. Rezidivierendes Fieber wird charakterisiert
durch zwei oder mehrere Episoden oder "Rückfälle" von hoher Bakteremie
(bis zu 108/ml). Die erste Welle der Infektion
wird verursacht durch Borreliae, welche ein bestimmtes variables
hauptsächliches
Protein (VMP, Variable Major Protein) auf ihrer Oberfläche exprimieren
(beispielsweise Vmp21). Das Gen, welches dieses VMP kodiert, ist
an der Promotorstelle in dem Expressionsplasmid lokalisiert, wohingegen über 24 nicht-exprimierte
Kopien verschiedener VMP-Gene im sogenannten ruhenden Plasmid vorliegen.
Wenn der Wirt Antikörper
gegen das exprimierte VMP entwickelt, werden die Organismen dieses
Stereotyps zerstört,
und es geht dem Patienten besser. Jedoch, ein kleiner Anteil der
Organismen hat eine antigene Veränderung
in Richtung eines anderen Stereotyps vorgenommen. Nicht reziprokale
Rekombination tritt zwischen dem Expressionsplasmid und dem ruhenden
Plasmid auf, was in einer Insertion eines anderen VMP-Gens an der
Expressionsstelle resultiert (beispielsweise Vmp7). Die Organismen,
welche Vmp7 exprimieren, werden nicht durch die Anti-Vmp21-Antikörper beeinträchtigt und
vermehren sich Wirt und verursachen eine zweite Episode der Erkrankung.
Bis zu fünf
von diesen 3–5-tätigen Episoden
können
auftreten, getrennt von 1–2-wöchigen Intervallen.
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Solche
gut abgegrenzten Episoden der Infektion treten nicht während der
Lyme-Krankheit auf und wenige Organismen liegen im Blut und den
Geweben zu jeglichem Stadium vor.
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Jedoch
gibt es Gründe
anzunehmen, dass ähnliche
Mechanismen der antigenen Variation bei B. burgdorferi und anderen
Lyme-Krankheits-Borrelias auftreten. Die Infektion, falls sie nicht
behandelt wird, dauert im Allgemeinen über Monate bis Jahre an, trotz
des Auftretens von Wirts-Antikörpern
und zellulären
Antworten; diese Beobachtung deutet darauf hin, dass die Immunantwort
effektiv umgangen wird. Lyme-Krankheit kann zu Lähmungen führen (insbesondere in ihrer
chronischen Form), folglich besteht ein Bedürfnis für eine effektive therapeutische
und prophylaktische Behandlung.
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Bestimmte
B. burgdorferi-Gene und -Proteine wurden patentiert, einschließend dem äußeren Oberflächenprotein
D (Outer Surface Protein D, OspD) (US-Patent Nr. 5,246,844; veröffentlicht
21. September 1993). OspD konnte bislang nicht als bedeutsames Protein
für Diagnose
oder Immunoprotektion gezeigt werden. Andere Proteine, einschließend OspA
und OspC wurden als Vakzinkandidaten für die Lyme-Krankheit in Erwägung gezogen,
einschließend
ein rekombinantes OspA-Vakzin, das sich derzeit in menschlichen
klinischen Phasen befindet. Andere Vakzine sind in Gebrauch oder
werden Tests in veterinärmedizinischen
Anwendungen unterzogen, einschließend der Impfung von Hunden.
Jedoch zeigen Tieruntersuchungen, dass OspA-Impfungen nicht effektiv
gegen alle Stämme
der Lyme-Krankheit erzeugenden Borreliae sind. OspA ist nicht bedeutsam
für die
Immunodiagnose aufgrund der schwachen Antikörperantwort auf OspA in Patienten,
welche an Lyme-Krankheit leiden.
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Frühere Studien
haben im Allgemeinen keinen Beweis erbringen können für das Auftreten einer antigenen
Variation bei der Lyme-Krankheit Borrelia. Genetische Heterogenität in den
Genen, welche die Membranlipoproteine OspA, OspB, OspC und OspD
kodieren, wurden gut dokumentiert unter den Stämmen der Lyme-Krankheit-Borreliae
(Marconi et al., 1993; Marconi et al., 1994; Livey et al., 1995).
Darüber
hinaus wurden Mutationen in OspA und OspB als in vitro auftretend
gezeigt (Roa et al., 1992; Sadziene et al., 1992). Jedoch wurde
keine signifikante antigene Veränderung
(Barthold 1993) oder brutto-genetische
Veränderung
(Persing et al., 1994; Stevenson et al., 1994) in B. burgdorferi
N40-Isolaten von chronisch infizierten BALB/c- und C3H-Mäusen nachgewiesen,
im Gegensatz zum Verlust des 38 Kilobasen (kb) Plasmids, welches
OspD kodiert. Folglich scheint die Heterogenität in den Osp-Proteinen beobachtet
unter B. burgdorferi sensu lato Isolaten eine evolutionäre Divergenz
("antigene drift") darzustellen, anstelle
einer antigenen Variation.
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Es
besteht ein kommerzieller Bedarf für Vakzine und diagnostische
Kits für
die Lyme-Krankheit,
sowohl für
menschliche als auch tiermedizinische Anwendungen. Verschiede ne
Firmen betreiben aktive Forschung sowie Entwicklungsprogramme auf
diesen Gebieten.
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2.0 ZUSAMMENFASSUNG DER
ERFINDUNG
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Partielle
und vollständige
DNA-Sequenzen wurden bestimmt für
mehrere rekombinante Klone, enthaltend DNA, kodierend VMP-artige
Sequenzen. Die Identifikation und Charakterisierung dieser Sequenzen
erlaubt nun Folgendes: (1) die Identifikation des exprimierten Gens
(der exprimierten Gene) in B. burgdorferi; (2) die Expression dieses
Gens (dieser Gene) durch einen rekombinanten Vektor in einem Wirtsorganismus
wie z.B. E. coli; (3) die Immunisierung von Labor-Tieren mit dem
resultierenden Polypeptid sowie die Bestimmung der schützenden
Aktivitäten
gegen B. burgdorferi Infektion; (4) die Verwendung der Antikörper gegen
das exprimierte Protein, um das reaktive Polypeptid (die reaktiven
Polypeptide) in B. burgdorferi Zellen zu identifizieren; (5) die
Verwendung des exprimierten Proteins (der exprimierten Proteine),
um Antikörperantworten
in infizierten Menschen und Tieren nachzuweisen; (6) die Bestimmung
des Vorliegens von Sequenzunterschieden sowie der Expression der
VMP-artigen DNA-Sequenzen in anderen Lyme-Krankheit-Borreliae.
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Diese
Erfindung wird als bedeutsam in der Immunoprophylaxe, der Diagnose
oder der Behandlung von Lyme-Krankheit, rezidivierendem Fieber oder
verwandten Krankheiten in Menschen oder Tieren betrachtet. Es steht
zu erwarten, dass rekombinante oder native Proteine, exprimiert
durch die VMP-artigen Gene (oder Teile davon) bedeutsam für (a) die
Immunoprophylaxe gegen Lyme-Krankheit, rezidivierendes Fieber oder
verwandte Erkrankungen in Menschen und Tieren sein werden; (b) für die Immunotherapie
der existierenden Lyme-Krankheit, rezidivierendes Fieber oder verwandte
Erkrankungen mit Hilfe der Immunisierung durch Injektion von Antikörpern, gerichtet
gegen VMP-artige Proteine; und (c) für die Immunodiagnose der Lyme-Krankheit,
rezidivierendes Fieber oder verwandte Erkrankungen, einschließend ihre
Verwendung in Kits, in welchen die VMP-artigen Proteine das einzige Antigen
oder eines von multiplen Antigenen darstellen. Die DNA kann eingesetzt
werden in: (a) der Produktion von rekombinanten DNA-Plasmiden oder
anderer Vektoren, welche in der Lage sind, rekombinante Polypeptide
zu exprimieren; und (b) dem Design und der Implementation von Nukleinsäuresonden
oder Oligonukleotiden zum Nachweis und/oder zur Amplifikation von VMP-artigen
Sequenzen. Von letztgenannten erwartet man, dass sie Anwendung in
der Diagnose der Infektion mit Borrelia-Organismen zeigen.
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Ähnliche
Sequenzen in B. burgdorferi und anderen Lyme-Krankheits-Borrelias
wurden bislang nicht berichtet, wie durch BLAST-Suchen der derzeitigen
Nukleotid- und Aminosäure-Datenbanken
bestimmt wurde, einschließend
Genbank, der EMBL DNA Database und der Swiss Protein Database. Obwohl
eine gewisse Ähnlichkeit
zwischen den deduzierten B. burgdorferi-Aminosäuresequenzen mit früher publizierten
B. hermsii VMP-deduzierten
Aminosäure-Sequenzen
auftritt, ist der Grad der Identität bzw. Ähnlichkeit nur ungefähr 30% bzw.
ungefähr
50%. Vom äußeren Oberflächen-Protein
C (OspC) der Lyme-Krankheits-Organismen wurde bereits berichtet,
dass sie Sequenz-Ähnlichkeiten
mit VMPs aufweisen, jedoch die höchste Ähnlichkeit
besteht mit einer anderen Subgruppe von VMPs und nicht den hier
berichteten Sequenzen (Carter et al., 1994). VMP-artige Sequenzen
wie z.B. diejenigen enthalten in pJRZ53-31 zeigen einen geringen
Grad der Homologie mit OspC von einigen Lyme-Krankheits-Organsimen
(beispielsweise B. burgdorferi 2591), wie durch den BLAST Homologie-Score
von 60 und einer Wahrscheinlichkeit von 0,0013 angezeigt wird. Folglich
sind die B. burgdorferi VMP-artigen DNA-Sequenzen einzigartig, obwohl sie eine
offensichtliche evolutionäre
Beziehung mit anderen Borrelia-Genen aufweisen.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung ist das Verfahren zum Identifizieren
von möglichen
Viruleszenz-Faktoren. Dieser Ansatz bringt die subtraktive Hybridisierung
von Target-DNA von hochinfizierten Organismen mit Driver-DNA von
weniger infektiösen
Stämmen
oder Klonen mit sich. Diese Prozedur liefert in starkem Maße Bereicherungen
für Sequenzen,
welche zwischen hoch- und niedrig-infektiven Stämmen unterschiedlich sind und
folglich Proteine kodieren können,
welche wichtig in der Viruleszenz sind. Von besonderer Bedeutung
ist die Verwendung von nahe verwandten isogenen Klonen, welche in
ihrer Infektivität
unterschiedlich sind; in diesem Fall sollen die DNA-Unterschiede
stringenter auf diejenigen begrenzt werden, die mit Infektivität in Beziehung
stehen.
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Offene
Leserahmen in einem B. burgdorferi Plasmid, welche hypothetische
Proteine kodieren, welche dem VMP-Protein der rezidivierenden Fieber-Organismen ähneln, wurden
nun identifiziert. Die Erfinder haben herausgefunden, dass das Vorliegen
des Plasmids, welches diese VMP-artigen Sequenzen in B. burgdorferi Klonen,
enthält,
stark mit der Infektivität
korreliert. Es ist folglich wahrscheinlich, dass die Proteine, welche durch
diese VMP-artigen Sequenzen kodiert werden, bedeutsam in der Immunoprotektion
sowie der Pathogenese sind. Proteine, kodiert durch die VMP-artigen
Sequenzen von B. burgdorferi können
Protektion verleihen, wenn sie entweder allein oder in Kombination
mit anderen Antigenen verwendet werden. Sie können auch bedeutsam in der
Immunodiagnose sein.
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Eine
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist ein Polypeptid kodiert durch eine
Nukleinsäure resultierend
aus der genetischen Rekombination eines Borrelia-Gen-Segments vls2–vls16,
wobei besagtes Segment weiterhin definiert ist, so dass es eine
Sequenz von Position 712 bis 1293, Position 1294 bis 1869, Position
1870 bis 2439, Position 2440 bis 3009, Position 3010 bis 3483, Position
3484 bis 3990, Position 3991 bis 4548, Position 4549 bis 5058, Position
5059 bis 5652, Position 4653 bis 6219, Position 6220 bis 6789, Position
6846 bis 7373, Position 7274 bis 7946, oder Position 7947 bis 8000
von SEQ ID Nr. 3 oder eine Wiederholungs(Repeat-)-Gen-Sequenz von
Position 1293 bis 1309, Position 1869 bis 1885, Position 2439 bis
2456, Position 3009 bis 3025, Position 3483 bis 3499, Position 3990
bis 4006, Position 4548 bis 4557, Position 5058 bis 5074, Position
5652 bis 5668, Position 6219 bis 6253, Position 6789 bis 6805, Position
7373 bis 7389 oder Position 7946 bis 7962 von SEQ ID Nr. 3 umfasst.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist das Polypeptid ein Polypeptid kodiert
durch irgendeines der Borrelia-Gen-Segmente vls2–vls16, wobei besagtes Polypeptid
kodiert wird durch eine Nukleinsäure
umfassend eine Sequenz von Position 712 bis 1293, Position 1294
bis 1869, Position 1870 bis 2439, Position 2440 bis 3009, Position
3010 bis 3483, Position 3484 bis 3990, Position 3991 bis 4548, Position
4549 bis 5058, Position 5059 bis 5652, Position 4653 bis 6219, Position
6220 bis 6789, Position 6846 bis 7373, Position 7274 bis 7946, oder
Position 7947 bis 8000 von SEQ ID Nr. 3, oder wobei besagtes Polypeptid
von einer Nukleinsäure
kodiert wird, welche eine Wiederholungs(Repeat-)-Gen-Sequenz von
Position 1293 bis 1309, Position 1869 bis 1885, Position 2439 bis
2456, Position 3009 bis 3025, Position 3483 bis 3499, Position 3990
bis 4006, Position 4548 bis 4557, Position 5058 bis 5074, Position
5652 bis 5668, Position 6219 bis 6253, Position 6789 bis 6805, Position
7373 bis 7389 oder Position 7946 bis 7962 von SEQ ID Nr. 3 umfasst.
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Eine
weitere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist eine isolierte Nukleinsäure, umfassend
- (a) die Nukleinsäure-Sequenz von SEQ ID Nr.
1 oder
- (b) das Komplement von (a) oder
- (c) 20 zusammenhängende
Basen von SEQ ID Nr. 1, welche in der Lage sind, mit dem Komplement
der Nukleinsäure-Sequenz
von SEQ ID Nr. 1 unter Bedingungen hoher Stringenz zu hybridisieren,
oder
- (d) das Komplement von (c), welches in der Lage ist, mit einer
Nukleinsäure-Sequenz
von SEQ ID Nr. 1 unter Bedingungen hoher Stringenz zu hybridisieren.
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Bevorzugte
Ausführungsform
davon schließen
Nukleinsäure-Segmente,
vorzugsweise DNA- oder RNA-Segmente ein, welche 20, 30, 40, 50 oder
100 zusammenhängende
Nukleotide von SEQ ID Nr. 1 oder ein Komplement davon umfassen,
Nukleinsäure-Segmente einschließlich des
gesamten offenen Leserahmens von VMP-artigen Sequenzen; Nukleinsäure-Segmente,
wobei besagte Segmente 500, 1000, 2000, 5000 oder 8000 Basen lang
sind; Nukleinsäure-Segmente,
welche für
immunogene Peptidsequenzen kodieren, welche zwischen 70 und 80%
oder mehr bevorzugt zwischen 85% und 90%; oder noch mehr bevorzugt
zwischen 90 und 95 und 99% aller Aminosäuren aufweisen, welche identisch
mit SEQ ID Nr. 2 sind; DNA-Segmente, welche immunogenes Peptid von
8 bis 20, 20 bis 80 oder von ungefähr 50 bis ungefähr 150 Aminosäuren an Länge, von
ungefähr
100 bis ungefähr
200 Aminosäuren
an Länge
oder von ungefähr
100 bis 400 Aminosäuren
an Länge
kodieren; eine rekombinante B. burgdorferi- oder E. coli-Zelle enthaltend
die DNA kodierend die VMP-artigen Sequenzen; Verfahren zum Herstellen
von transformierten bakteriellen Wirtszellen unter Verwendung der
DNA, kodierend die immunogenen Polypeptide; Verfahren, welche das
Plasmid oder den Vektor verwenden, um die bakteriellen Wirtszellen
zu transformieren, um B. burgdorferi-Polypeptide kodiert durch die DNA-Sequenzen zu exprimieren;
Zusammensetzungen zur Anwendung in der Immunisierung von Menschen und
Tieren mit nativen B. burgdorferi-Polypeptiden oder Polypeptiden
exprimiert durch rekombinante Zellen, welche DNA einschließen, die
immunogene Polypeptide kodiert. Verfahren zum Identifizieren von
potenziellen Viruleszenzfaktoren unter Verwendung subtraktiver Hybridisierung
zwischen Target-DNA von hochinfektiösen Zellen und Driver-DNA von
niedriginfektiösen
Zellen werden demonstriert.
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Eine
weitere Ausführungsform
ist ein isoliertes immunogenes Polypeptid mit zumindest 85% Homologie
zur Aminosäuresequenz
von SEQ ID Nr. 2, welche spezifisch mit Antikörpern bindet, welche gegen
ein Polypeptid erzeugt wurden mit zumindest der Aminosäuresequenz
von SEQ ID Nr. 2.
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Noch
eine weitere Ausführungsform
ist ein Antikörper,
welcher spezifisch an ein immunogenes Polypeptid bindet, das durch
eine Nukleinsäure
der Erfindung kodiert wird, welches in der Lage ist, spezifisch
an Antikörper
zu binden, welche gegen ein Polypeptid erzeugt wurden, das zumindest
die Aminosäuresequenz von
SEQ ID Nr. 2 aufweist.
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Noch
eine weitere Ausführungsform
ist ein Vakzin zum Schutz gegen Borrelia-Infektion umfassend eines
der Polypeptide der Erfindung.
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Auch
ein Verfahren zum Assaying auf Borrelia-Infektion unter Verwendung
der Antikörper
der Erfindung zur Identifizierung der Borrelia-Infektion durch immunogenes
Binden an ein Polypeptid erhalten aus einer Probe eines Subjekts
sowie ein Verfahren zur Diagnose der Lyme-Krankheit, umfassend das
Identifizieren einer Nukleinsäure,
eines Polypeptids oder eines Antikörpers der Erfindung in einer
klinischen Probe sind Ausführungsformen
der Erfindung und gleiches gilt für einen korrespondierenden
Kit wie beansprucht.
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2.1 Zusammensetzungen
zur Behandlung
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Ein
wichtiger Aspekt der Erfindung ist die Erkenntnis, dass Borellia
VMP-ähnliche
Sequenzen an der vls-Stelle rekombinieren, mit dem Ergebnis, dass
antigene Variation virtuell unbegrenzt ist. Multiklonale Populationen
können
folglich in einem infizierten Patienten existieren, so dass immunologische
Abwehrmechanismen stark auf die Probe gestellt werden, falls sie
nicht total überwältigt werden.
Folglich besteht nun die Möglichkeit,
effizientere Kombinationen von Immunogenen zu entwickeln zum Schutz
gegen Borellia-Infektionen oder
als präventive
Inokulationen wie z.B. in der Form von Cocktails von multiplen antigenen
Varianten, basierend auf einer Basis-Serie von kombinatorischen
VMP-ähnlichen
Antigenen.
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VMP-ähnliche
Proteinpräparationen
können
in verschiedenen Arten verabreicht werden, entweder lokal oder systemisch
in pharmazeutisch akzeptablen Formulierungen. Mengen geeignet zur
Verabreichung werden auf individueller Basis bestimmt, abhängend von
solchen Faktoren wie Alter und Geschlecht des Subjekts, wie auch
physischer Zustand und Gewicht. Solche Bestimmungen liegen gut innerhalb
den Fähigkeiten von
praktizierenden Ärzten
auf dem medizinischen Gebiet.
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Andere
Arten der Verabreichungen können
Injektion von Borellia VMP-ähnlichen
DNAs in Vakzinempfänger
(Mensch oder Tier), gesteuert durch einen geeigneten Promotor wie
z.B. CMV (sog. DNA-Vakzine) einschließen. Solche Präparationen
sind zur Injektion direkt in Läsionen
oder werden im Patienten zur systemischen Immunisierung transplantiert.
DNA Impfungs-Techniken sind derzeit weit über das ursprüngliche
anfängliche
Entwicklungsstadium hinaus und haben sich vielversprechend als Form
von Impf-Strategien gezeigt.
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2.2 VMP-ähnliche
Gene
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Rekombinante
Proteine und Polypeptide, kodiert durch isolierte DNA-Segmente und
Gene werden oft mit dem Präfix "r" für
rekombinant bezeichnet. Als solches werden DNA- Segmente, welche rVMPs oder rVMP-verwandte
Gene kodieren, als besonders bedeutsam in Verbindung mit der vorliegenden
Erfindung betrachtet. Irgendein rekombinantes vls, welches mit irgendeiner
der vlsE Expressionsstellen-Loki und/oder ruhenden vls Kassetten
(vls2–vls16)
Genen kombiniert, würde
ebenfalls sehr bedeutsam für
die Verfahren der vorliegenden Erfindung sein.
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Die
Isolation der DNA, welche VMP-Polypeptide kodiert, ermöglicht es
einem, Verfahren, welche dem Fachmann auf dem Gebiet wohl bekannt
sind und wie sie hier beschrieben werden, einzusetzen, um Veränderungen
in den Kodons für
spezifische Aminosäuren
durchzuführen,
so dass die Kodons "bevorzugt
Verwendung findende"-Kodons
für eine
gegebene Spezies darstellen. Folglich werden bevorzugte Kodons signifikant für bakterielle
Spezies im Vergleich mit Säuger-Spezies
variieren; jedoch gibt es selbst unter verwandten Spezies Präferenzen.
Unten dargestellt ist eine bevorzugte menschliche Kodonverwendungstabelle.
Die Isolierung von Spirochät-DNA
kodierend VMP wird die Substitutionen an Stelle von bevorzugten
menschlichen Kodons ermöglichen,
obwohl das exprimierte Polypeptid-Produkt von menschlicher DNA homolog
mit bakteriellem VMP sein dürfte
und man folglich erwarten würde,
das es strukturell und funktionell äquivalent zu VMP, isoliert von
einem Spirochäten
ist. Jedoch können
Substitutionen von bevorzugten menschlichen Kodons die Expression
in einem menschlichen Wirt verbessern, und dadurch die Effizienz
von potenziellen DNA-Vakzinen steigern. Tabelle
1 Homo
sapiens
kodierend GC 52.96%; 1. Buchstabe GC 55.98%; 2.
Buchstabe GC 42.29%; 3. Buchstabe GC 60.60%
- a Total
4489120
- υb = Frequenz pro 1000
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Die
Definition eines "VMP-artigen
Gens", "VMP-verwandten Gens", wie hier verwendet,
bezeichnet ein Gen, welches unter relativ stringenten (d.h. hoch
stringenten Bedingungen) Hybridisierungsbedingungen (siehe beispielsweise
Maniatis et al., 1982) mit DNA-Sequenzen
hybridisiert, von denen derzeit bekannt ist, dass sie verwandte
Gensequenzen einschließen.
Nukleinsäure-Segment-Ausführungsformen
der Erfindung werden oben definiert.
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Um
ein VMP-artiges Gen-Segment oder eine cDNA herzustellen, kann man
den Lehren wie hier offenbart folgen und auch den Lehren von irgendwelchen
Patenten oder wissenschaftlichen Dokumenten, auf welche hier verwiesen
wird. Mann kann ein rVMP- oder andere verwandte kodierende DNA-Segmente
unter Verwendung von molekularbiologischen Techniken erhalten, wie
z.B. der Polymerasekettenreaktion (PCRTM)
oder des Screenens einer cDNA- oder genomischen Bibliothek unter
Verwendung von Primern oder Proben mit Sequenzen basierend auf der
oben genannten Nukleotidsequenz. Solche Fragmente können fertig
hergestellt werden, beispielsweise durch direkte Synthese des Fragments
mit chemischen Mitteln, durch Anwendung einer Nukleinsäure-Reproduktions-Technologie wie z.B.
der PCRTM-Technologie der US-Patente 4,683,195
und 4,683,202. Die Realisierung dieser Techniken ist eine Angelegenheit
reiner Routine für
die Fachleute auf dem Gebiet, wie dies von verschiedenen wissenschaftlichen
Texten gelehrt wird (siehe beispielsweise Sambrook et al., 1989),
hier eingeschlossen per Verweis. Bestimmte Dokumente beschreiben
des Weiteren speziell geeignete Säugetier-Expressions-Vektoren
(beispielsweise US-Patent 5,168,050, hier per Verweis eingeschlossen). Die
VMP-Gene und DNA-Segmente, welche insbesondere bevorzugt sind zur
Anwendung in bestimmten Aspekten der vorliegenden Verfahren, sind
diejenigen, welche VMP- und VMP-verwandte Polypeptide kodieren.
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Es
ist auch beabsichtigt, dass man andere zusätzliche Gene oder cDNAs klonieren
kann, welche ein VMP- oder VMP-verwandtes Peptid, Protein oder (immunogenes)
Polypeptid kodieren. Techniken zum Klonieren von DNA-Molekülen, d.h.
zum Erhalten einer spezifisch kodierenden Sequenz aus einer DNA-Bibliothek, welche
verschieden von anderen Teilen an DNA ist, sind im Stand der Technik
wohl bekannt. Dies kann beispielsweise erreicht werden durch Screenen
einer geeigneten DNA-Bibliothek, welche sich auf das Klonieren eines
vls-Gens wie z.B. von der variablen Region dieses Genes bezieht.
Die Screen-Prozedur kann auf der Hybridisierung von Oligonukleotid-Sonden
basieren, welche nach Betrachtung von Teilen der Aminosäuresequenz
von bekannten DNA-Sequenzen,
welche verwandte Borellia-Proteine kodieren, konzipiert worden sind. Die
Durchführung
solcher Screening-Protokolle sind Fachleuten auf dem Gebiet wohl
bekannt und sie werden im Detail beschrieben in der wissenschaftlichen
Literatur, beispielsweise siehe Sambrook et al., 1989.
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Techniken
zum Einbringen von Veränderungen
in Nukleotidsequenzen, welche konzipiert sind, funktionelle Eigenschaften
der kodierten Proteine oder Polypeptide zu verändern, sind im Stand der Technik
wohl bekannt, beispielsweise in US-Patent 4,518,584, wobei die Techniken
auch im weiteren Detail hier beschrieben werden. Solche Modifikationen
schließen
ein Deletion, Insertion oder Substitution von Basen und folglich Veränderungen
in der Aminosäuresequenz.
Veränderungen
können
durchgeführt
werden, um die VMP-Aktivitäten eines
Proteins zu verbessern, die biologische Stabilität oder Halbwertszeit zu verbessern,
das Glykosylierungsmuster zu verändern
und dergleichen. Alle solchen Modifikationen für Nukleotidsequenzen sind von dieser
Erfindung eingeschlossen.
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2.3 VMP-kodierende DNA-Segmente
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Die
vorliegende Erfindung betrifft in einem allgemeinen und übergreifenden
Sinn auch die Isolation und Charakterisierung von neuen vls-Gensegmenten,
welche kombinatorische Mosaike von exprimierten und ruhenden Regionen
des vls-Gens kodieren. Eine bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung ist ein aufgereinigtes Nukleinsäure-Segment, welches ein Protein kodiert,
das zumindest eine partielle Aminosäure-Sequenz in Übereinstimmung
mit SEQ ID Nr. 2 aufweist. Eine weitere Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
ist ein aufgereinigtes Nukleinsäure-Segment,
des Weiteren definiert als eines, welches Nukleinsäure-Sequenzen
in Übereinstimmung
mit SEQ ID Nr. 1 und SEQ ID Nr. 3 enthält.
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In
einer noch bevorzugteren Ausführungsform
besteht das aufgereinigte Nukleinsäure-Segment essentiell aus der Nukleinsäure-Sequenz
von SEQ ID Nr. 1 und SEQ ID Nr. 3 ihrem Komplement oder degenerierten
Varianten davon. Wie hier verwendet, werden der Begriff "Nukleinsäure-Segment" und "DNA-Segment" austauschbar verwendet
und beziehen sich auf ein DNA-Molekül, welches frei aus totaler
genomischen DNA einer speziellen Spezies isoliert worden ist. Folglich
bezieht sich ein "aufgereinigte" DNA- oder Nukleinsäure-Segment,
wie hier verwendet, auf ein DNA-Segment, welches eine VMP-kodierende Sequenz
enthält,
die bereits isoliert worden ist von oder aufgereinigt ist und frei
ist von der gesamten genomischen DNA, beispielsweise von der gesamten
cDNA oder Borellia-genomischen DNA. Enthalten innerhalb der Bezeichnung "DNA-Segment" sind DNA-Segmente
und kleinere Fragmente, wie z.B. Segmente und auch rekombinante Vektoren,
einschließend
beispielsweise Plasmide, Cosmide, Phagen, Viren und dergleichen.
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In ähnlicher
Art und Weise bezieht sich ein DNA-Segment umfassend ein isoliertes
oder aufgereinigtes vls-Gen auf ein DNA-Segment, welches VMP-verwandte
kodierende Sequenzen enthält,
welche substantiell isoliert worden sind aus anderen natürlich vorkommenden
Genen oder Protein kodierenden Sequenzen. In dieser Hinsicht wird
der Begriff "Gen" verwendet, aus Gründen der
Einfachheit, um sich auf ein funktionelles Protein, Polypeptid oder
eine Peptid kodierende Einheit zu beziehen. Wie die Fachleute auf
dem Gebiet verstehen werden, schließt dieser funktionelle Begriff
sowohl genomische Sequenzen, cDNA-Sequenzen oder Kombinationen davon
ein. "Isoliert substantiell
aus anderen kodierenden Sequenzen" bedeutet, dass das Gen von Interesse,
in diesem Fall vls, den signifikanten Teil der kodierenden Region
des DNA-Segments ausbildet und, dass das DNA-Segment keine großen Teile von natürlich-vorkommender
kodierender DNA enthält,
wie z.B. große
chromosomale Fragmente oder andere funktionelle Gene oder DNA kodierend
Regionen. Selbstverständlich
bezieht sich dies auf das DNA-Segment, wie ursprünglich isoliert, und schließt nicht
Gene oder kodierende Regionen aus, die später zum Segment durch Menschenhand
hinzugefügt
wurden, noch sind andere Abschnitte oder benachbarte Sequenzen von
den natürlich
vorkommender DNA ausgeschlossen.
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In
besonderen Ausführungsformen
betrifft die Erfindung isolierte DNA-Segmente und rekombinante Vektoren,
welche DNA-Sequenzen einbringen, welche ein VMP-artiges Protein
kodieren, das innerhalb seiner Aminosäuresequenz eine Aminosäuresequenz
in Übereinstimmung
mit SEQ ID Nr. 2 enthält.
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Eine
weitere bevorzugte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist ein aufgereinigtes Nukleinsäure-Fragment,
welches ein Protein in Übereinstimmung
mit SEQ ID Nr. 2 kodiert und des Weiteren definiert ist als ein
rekombinanter Vektor. Wie hier verwendet, bezieht sich der Begriff "rekombinanter Vektor" auf einen Vektor,
welcher so modifiziert worden ist, dass er ein Nukleinsäure-Segment
enthält,
welches ein VMP-Protein kodiert oder ein Fragment davon. Der rekombinante
Vektor kann des Weiteren als ein Expressionsvektor definiert sein,
welcher einen Promotor umfasst, der operativ an besagtes VMP-kodierendes Nukleinsäure-Segment
geknüpft
ist.
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Eine
des Weiteren bevorzugte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist eine Wirtszelle, rekombinant erzeugt
mit einem rekombinanten Vektor umfassend ein vls-Gen. Die rekombinante
Wirtszelle kann eine prokaryontische Zelle sein. Wie hier verwendet,
bezieht sich der Begriff "erzeugte" oder "rekombinante" Zelle intentional
auf eine Zelle, in welche ein rekombinantes Gen, wie z.B. ein Gen,
das VMP kodiert, eingebracht worden ist. Folg lich sind erzeugte
Zellen unterscheidbar von natürlich
vorkommenden Zellen, welche kein rekombinant eingebrachtes Gen enthalten.
Erzeugte Zellen sind folglich Zellen, welche ein Gen enthalten oder Gene,
welche durch Menschenhand eingebracht worden sind. Rekombinant erzeugte
Gene werden entweder in der Form einer Kopie eines genomischen Gens
oder eines cDNA-Gens vorliegen oder werden Gene enthalten, welche
benachbart zu einem Promotor positioniert sind, der nicht natürlicherweise
mit dem speziell eingebrachten Gen assoziiert ist.
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In
bestimmten Ausführungsformen
betrifft die Erfindung isolierte DNA-Segmente und rekombinante Vektoren,
welche ein Protein oder Peptid kodieren, das in seiner Aminosäuresequenz
eine Aminosäuresequenz
essentiell wie in SEQ ID Nr. 2 dargestellt, enthält. Natürlicherweise sind dort, wo
das DNA-Segment oder der Vektor ein immunogenes Volllängen-Polypeptid
kodieren oder für
die Anwendung beim Exprimieren des immunogenen Polypeptids gedacht
sind, die am meisten bevorzugten Sequenzen diejenigen, welche essentiell
wie in SEQ ID Nr. 2 dargestellt sind. Es wird festgehalten, dass
SEQ ID Nr. 2 das Volllängen-Protein,
kodiert durch das vls-Gen, repräsentiert
und dass beabsichtigte Ausführungsformen
Sequenzen bis hin zu der Volllängen-Sequenz
wie auch funktionelle Varianten davon einschließen.
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Die
Bezeichnung "Sequenz
essentiell wie in SEQ ID Nr. 2 dargestellt" bedeutet, dass die Sequenz substantiell
mit einem Teil von SEQ ID Nr. 2 korrespondiert und relativ wenig
Aminosäuren
aufweist, die nicht identisch mit der Aminosäuresequenz von SEQ ID Nr. 2
oder kein biologisch funktionelles Äquivalent der Aminosäure von
SEQ ID Nr. 2 sind. Der Begriff "biologisch
funktionelles Äquivalent" wird auf dem Fachgebiet
gut verstanden und des Weiteren im Detail hier definiert als ein
Gen, welches essentiell die selbe Sequenz wie in SEQ ID Nr. 1 dargestellt,
aufweist, und das assoziiert ist mit einem vls-Gen in der Borellia-Familie.
Dementsprechend werden Sequenzen, welche zwischen ungefähr 70% und
ungefähr
80% oder mehr bevorzugt zwischen ungefähr 85% und ungefähr 90% oder
noch mehr bevorzugt zwischen ungefähr 90 und 95% und ungefähr 99% der
Aminosäuren
aufweisen, die identisch oder funktionell äquivalent mit den Aminosäuren von
SEQ ID Nr. 2 sind, Sequenzen sein, welche "essentiell wie in SEQ ID Nr. 2 dargestellt" sind.
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In
bestimmten anderen Ausführungsformen
betrifft die Erfindung isolierte DNA-Segmente und rekombinante Vektoren,
welche innerhalb ihrer Sequenz eine Nukleinsäure-Sequenz einschließen, welche
essentiell wie in SEQ ID Nr. 1 und SEQ ID Nr. 3 dargestellt ist.
Der Begriff "essentiell
wie in SEQ ID Nr. 1 und SEQ ID Nr. 3 dargestellt" wird verwendet im gleichen Sinne wie
oben beschrieben und bedeutet, dass die Nukleinsäure-Sequenz sub stantiell mit
einem Teil von SEQ ID Nr. 1 und SEQ ID Nr. 3 korrespondiert und
relativ wenige Kodons aufweist, die nicht identisch sind oder funktionell äquivalent
mit den Kodons von SEQ ID Nr. 1 und SEQ ID Nr. 3. Der Begriff "funktionell äquivalentes
Kodon" wird hier
verwendet, so dass es sich auf Kodons bezieht, welche die gleiche
Aminosäure
kodieren, wie z.B. die sechs Kodons für Arginin oder Serin, wie in
Tabelle 4 dargestellt und bezieht sich auch auf Kodons, welche biologisch äquivalente
Aminosäuren
kodieren.
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Es
wird auch verstanden werden, dass Aminosäure- und Nukleinsäure-Sequenzen
weitere Reste einschließen
können,
wie z.B. weitere N- oder C-terminale Aminosäuren oder 5'- oder 3'-Sequenzen und immer noch essentiell
wie eine der hier offenbarten Sequenzen dargestellt sein können, solange
als die Sequenz die Kriterien, wie oben dargestellt, erfüllt, einschließend die
Aufrechterhaltung der biologischen Proteinaktivität, wo die
Proteinexpression betroffen ist. Die Zugabe von terminalen Sequenzen
trifft insbesondere auf Nukleinsäure-Sequenzen
zu, welche beispielsweise verschiedene nicht kodierende Sequenzen
enthalten, die entweder die 5'-
oder die 3'-Abschnitte
der kodierenden Region flankieren oder verschiedene internale Sequenzen
enthalten können,
d.h. Introns, von denen man weiß,
dass sie innerhalb von Genen vorkommen.
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Wenn
man Intron- oder flankierende Regionen ausschließt und die Entartung des genetischen
Codes zulässt,
werden Sequenzen, welche zwischen ungefähr 70% und ungefähr 80%;
oder mehr bevorzugt zwischen ungefähr 80%, 85% und ungefähr 90% oder
noch mehr bevorzugt zwischen ungefähr 90%, 95% und ungefähr 99% an
Nucleotiden, die identisch mit den Nukleotiden von SEQ ID Nr. 1
und SEQ ID Nr. 3 sind, aufweisen, Sequenzen sein, welche "essentiell wie in
SEQ ID Nr. 1 dargestellt und SEQ ID Nr. 3 dargestellt" sind. Sequenzen,
welche essentiell die gleichen sind wie diejenigen dargestellt in
SEQ ID Nr. 1 und SEQ ID Nr. 3, können
auch funktionell definiert werden als Sequenzen umfassend 20 zusammenhängende Basen
von SEQ ID Nr. 1, welche in der Lage sind, an ein Nukleinsäure-Segment
zu hybridisieren, welches das Komplement von SEQ ID Nr. 1 und SEQ
ID Nr. 3 umfasst, und zwar unter Bedingungen hoher Stringenz. Geeignete
Bedingungen hoher Stringenz werden dem Fachmann auf dem Gebiet wohlbekannt
sein und sind hier klar dargestellt, beispielsweise Bedingungen
zur Anwendung mit Southern- und Northern-Blot-Analyse und wie in den hier dargestellten
Beispielen beschrieben.
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Natürlicherweise
umfasst die vorliegende Erfindung auch DNA-Segmente, welche komplementär oder essentiell
komplementär
mit der Sequenz, wie in SEQ ID Nr. 1 und SEQ ID Nr. 3 dargestellt,
sind. Nukleinsäure-Sequenzen,
welche komplementär
sind, sind diejenigen, welche in der Lage sind, Basen-Paarung gemäß den üblichen
Watson-Crick- Komplimentaritäts-Regeln
einzugehen. Wie hier verwendet, bezieht sich der Begriff "komplementäre Sequenzen" auf Nukleinsäure-Sequenzen,
welche substantiell komplementär
sind, wie durch den gleichen Nukleotid-Vergleich wie oben dargestellt,
ausgewertet werden kann oder sind definiert als solche, die in der
Lage sind, mit Nukleinsäure-Segmenten von SEQ
ID Nr. 1 und 3 unter relativ stringenten Bedingungen, d.h. Bedingungen
hoher Stringenz zu hybridisieren.
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Die
Nukleinsäure-Segmente
der vorliegenden Erfindung, unabhängig von der Länge der
kodierenden Sequenz selbst, können
mit anderen DNA-Sequenzen kombiniert werden, so wie z.B. Promotoren,
Polyadenylierungs-Signal, weiteren Restriktionsenzymstellen, multiplen
Klonierungsstellen, anderen kodierenden Segmenten und dergleichen,
so dass ihre Gesamtlänge
merklich variieren kann. Es ist folglich angedacht, dass ein Nukleinsäurefragment
von beinahe einer jeden Länge
eingesetzt werden kann, wobei die Gesamtlänge vorzugsweise limitiert
ist durch die Einfachheit der Herstellung und die Verwendung des
beabsichtigten rekombinanten DNA-Protokolls. Beispielsweise können Nukleinsäurefragmente
hergestellt werden, welche ein kurzes Stück komplementär mit SEQ
ID Nr. 1 und SEQ ID Nr. 3, wie z.B. von 20, 30, 40 oder ähnlicher
Anzahl von Nukleotiden darstellen und welche bis zu 2000 oder vergleichbaren
Anzahlen an Basenpaaren an Länge sind.
DNA-Segmente mit einer Gesamtlänge
von ungefähr
8000, 7000, 6000, 5000, 4000, 3000, 1000, 500, 200, 100 und ungefähr 50 Basenpaaren
an Länge
werden auch als bedeutsam betrachtet.
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Eine
bevorzugte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist ein Nukleinsäure-Segment, welches zumindest ein 20 Nukleotide
langes Stück
umfasst, welches zur Nachrichtensystemsequenz von SEQ ID Nr. 1 und
3 korrespondiert oder dazu komplementär ist. In einer bevorzugteren
Ausführungsform
ist die Nukleinsäure
des Weiteren definiert als umfassend zumindest ein 30 oder 40 Nukleotide
langes Stück,
50 Nukleotide langes Stück,
100 Nukleotide langes Stück
oder zumindest ein 2000 Nukleotide langes Stück, welches mit der Nukleinsäure-Sequenz
von SEQ ID Nr. 1 und 3 korrespondiert oder dazu komplementär ist. Das
Nukleinsäure-Segment
kann des Weiteren definiert werden als eines, welches die Nukleinsäure-Sequenz
von SEQ ID Nr. 1 und SEQ ID Nr. 3 aufweist.
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Eine
verwandte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist ein Nukleinsäure-Segment, welches ein zumindest 20 Nukleotide
langes Stück
umfasst, welches zur Nukleinsäure
von SEQ ID Nr. 1 und SEQ ID Nr. 3 korrespondiert oder dazu komplementär ist, und
des Weiteren definiert ist als umfassend ein Nukleinsäurefragment
von bis zu 10.000 Basenpaaren an Länge. Eine bevorzugtere Ausführungsform
ist ein Nukleinsäurefragment, umfassend
zwischen 20 Nukleotiden von SEQ ID Nr. 1 und SEQ ID Nr. 3 bis hin
zu 5000 Basenpaaren an Längen,
3000 Basenpaaren an Längen,
2000 Basenpaaren an Längen,
1000 Basenpaaren an Längen,
500 Basenpaaren an Längen
oder 100 Basenpaaren an Länge.
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Es
wird sich natürlicherweise
verstehen, dass die Erfindung nicht begrenzt ist auf spezielle Nukleinsäure- und
Aminosäure-Sequenzen
von SEQ ID Nr. 1 und SEQ ID Nr. 3. Rekombinante Vektoren und isolierte DNA-Segmente
können
folglich die VMP-artigen Protein kodierenden Regionen selbst, kodierende
Regionen, welche ausgewählte
Veränderungen
und Modifikationen in der kodierenden Basisregion aufweisen, enthalten, oder
können
größere Polypeptide
kodieren, welche nichtsdestoweniger VMP-kodierende Regionen enthalten und
biologisch funktionelle äquivalente
Proteine oder Peptide kodieren, welche Varianten-Aminosäure-Sequenzen
aufweisen.
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Die
DNA-Segmente der vorliegenden Erfindung schließen biologisch funktionelle äquivalente
VMP-artige Proteine und Peptide ein. Solche Sequenzen können also
eine Konsequenz der Kodon-Redundanz und funktionellen Äquivalenz
auftreten, von denen man weiß,
dass sie natürlicherweise
innerhalb von Nukleinsäure-Sequenzen
und der dadurch kodierten Proteine auftreten. Alternativ können funktionelle äquivalente
Proteine oder Peptide erzeugt werden, über die Anwendung rekombinanter
DNA-Technologie, in welcher Veränderungen
der Proteinstruktur technologisch erzeugt werden können, basierend
auf Betrachtungen der Eigenschaften der ausgetauschten Aminosäuren. Veränderungen,
technisch erzeugt von Menschenhand, können eingebracht werden durch
die Anwendung ortsgerichteter Mutagenesetechniken, beispielsweise,
um Verbesserungen mit Blick auf die Antigenität des VMP-artigen Proteins
einzubringen, oder um VMP-artige Mutanten zu testen, um ihre Aktivität zu überprüfen oder
das Vorliegen von VMP-artigen Peptiden in verschiedenen Zellen und
Geweben auf molekularer Ebene zu bestimmen.
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Eine
bevorzugte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist eine aufgereinigte Zusammensetzung,
umfassend ein Polypeptid mit der Aminosäuresequenz in Übereinstimmung
mit SEQ ID Nr. 2. Die Bezeichnung aufgereinigt, wie hier verwendet,
soll eine VMP-verwandte
Proteinzusammensetzung bezeichnen, wobei das VMP-ähnliche
Protein aufgereinigt wird auf irgendeinem Grad relativ zu seinem
natürlich
auftretenden Zustand, d.h. in diesem Fall relativ zu seiner Reinheit
innerhalb eines eukaryontischen Zell-Extraktes. Eine bevorzugte
Zelle für
Isolierung des VMP-artigen Proteins ist aus Borellia-Organsimen; jedoch
kann VMP-artiges Protein auch isoliert werden aus verschiedenen
Proben von Patienten, Proben von infizierten Tieren, rekombinanten
Zellen, Geweben, isolierten Zuchtpopulationen von Geweben und dergleichen,
wie für
den Fachmann auf dem Gebiet klar sein wird, speziell im Licht der
vorliegenden Offenbarung. Eine aufgereinigte VMP-artige Proteinzusammensetzung
bezieht sich folglich auch auf ein Polypeptid mit einer Aminosäuresequenz
von SEQ ID Nr. 2, frei von der Umgebung, in welcher es natürlicherweise
vorkommen kann.
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Falls
gewünscht
kann man auch Fusionsproteine und Peptide herstellen, beispielsweise
wo die Regionen, welche das VMP-artige Protein kodieren, in der
gleichen Expressions-Einheit
mit anderen Proteinen oder Peptiden in Einklang gebracht worden
sind, wobei diese gewünschte
Funktionen aufweisen, wie z.B. zur Aufreinigung oder aus Gründen der
Immunodetektionen (beispielsweise Proteine, welche durch Affinitäts-Chromatografie
aufgereinigt werden können
bzw. durch Enzym-Label-kodierende Regionen).
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Wendet
man sich der Expression des vls-Gens zu, entweder basierend auf
cDNA oder genomischer DNA, kann man voranschreiten, ein Expressionssystem
für die
rekombinante Herstellung von VMP-artigem Protein herzustellen. Das
technische Erzeugen von DNA-Segment(en)
zur Expression in einem prokaryontischen oder eukaryontischen System
kann durch Techniken durchgeführt
werden, welche den Fachleuten auf dem Gebiet der rekombinanten Expression
wohl vertraut sind. Beispielsweise kann man ein VMP-GST(Glutathion-S-Transferase)-Fusions-Protein
herstellen, das ein geeignetes Mittel der bakteriellen Expression
ist. Jedoch glaubt man, dass virtuell jedes Expressionssystem in
der Expression von VMP-artigen Proteinen eingesetzt werden kann.
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VMP-artige
Proteine können
erfolgreich exprimiert werden in eukaryontischen Expressionssystemen, jedoch
glauben die Erfinder, dass bakterielle Expressionssysteme für die Herstellung
von VMP für
alle Zwecke verwendet werden können.
Die cDNA kodierend das vls-Gen kann separat exprimiert werden in
bakteriellen Systemen, wobei die kodierten Proteinen auch fusioniert
mit β-Galactosidase,
Avidin, Ubiquitin, Schistosoma japonicum Gluthadion-S-Transferase,
verschiedenen Histidinen, Epitop-Tags und dergleichen exprimiert
werden können.
Man glaubt, dass bakterielle Expression ultimativ Vorteile gegenüber eukaryontischen
Expressionssystemen aufweisen wird, im Hinblick auf die Vereinfachung
der Anwendung und der Menge an Materialien, welche dadurch erhalten
werden.
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Es
wird vorgeschlagen, dass die Transformation von Wirtszellen mit
DNA-Segmenten kodierend VMP-artige Proteine, ein geeignetes Mittel
zum Erhalt eines VMP-artigen Pro teins zur Verfügung stellen wird. Es wird
auch vorgeschlagen, dass cDNA, genomische Sequenzen und Kombinationen
davon, modifiziert durch die Zugabe eines eukaryontischen oder viralen
Promoters, geeignet für
die eukaryontische Expression sind, die Wirtszelle selbstverständlich die
genomischen Transkripte verarbeiten wird und so funktionale mRNA für die Translation
in Protein ergibt.
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Eine
weitere Ausführungsform
ist ein Verfahren zum Herstellen einer Proteinzusammensetzung, enthaltend
wachsende rekombinante Wirtszellen, umfassend einen Vektor, welcher
ein Protein kodiert, das eine Aminosäuresequenz in Übereinstimmung
mit SEQ ID Nr. 2 wie in den oben genannten Ausführungsformen definiert, enthält, und
zwar unter Bedingungen, welche die Expression der Nukleinsäure und
Proteinproduktion gefolgt von der Rückgewinnung des so erzeugten
Proteins erlauben. Die Wirtszelle, Bedingungen welche die Nukleinsäureexpression
erlauben, Proteinproduktion und Rückgewinnung werden von den
Fachleuten auf dem Gebiet gekannt werden, speziell im Licht der
vorliegenden Offenbarung betreffend das vls-Gen.
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2.4 Genkonstrukte und
DNA-Segmente
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Wie
hier verwendet werden die Begriffe "Gen" und "DNA-Segment" beide verwendet,
um sich auf ein DNA-Molekül
zu beziehen, das isoliert worden ist, frei aus der gesamten genomischen
DNA einer speziellen Spezies. Folglich bezieht sich ein Gen oder
ein DNA-Segment,
kodierend ein VMP-artiges Polypeptid, auf ein DNA-Segment, welches
Sequenzen enthält,
welche VMP-ähnliches
Protein kodieren, jedoch isoliert wurde aus oder aufgereinigt aus
gesamter genomischer DNA der Spezies, von welcher die DNA erhalten
wird. Enthalten innerhalb des Begriffs "DNA-Segment" sind DNA-Segmente und kleinere Fragmente
von solchen Sequenzen und auch rekombinante Vektoren einschließend beispielsweise
Plasmide, Cosmide, Phagen, Retroviren, Adenoviren und dergleichen.
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Die
Bezeichnung "Gen" wird aus Gründen der
Einfachheit verwendet und bezieht sich auf ein funktionelles Protein
oder eine peptidkodierende Einheit. Es wird von den Fachleuten auf
dem Gebiet verstanden werden, dass dieser funktionelle Begriff sowohl
genomische Sequenzen als auch DNA-Sequenzen einschließt. "Isoliert substantiell
aus anderen kodierenden Sequenzen" bedeutet, dass das Gen von Interesse,
in diesem Fall ein Gen, welches ein VMP-ähnliches Protein kodiert, den
signifikanten Teil der kodierenden Region des DNA-Segments ausbildet
und dass das DNA-Segment keine großen Teile von natürlich vorkommender
kodierender DNA enthält,
wie z.B. große
chromosomale Fragmente oder andere funktionelle Gene oder cDNA kodierende
Regionen. Selbstverständlich
be zieht sich dies auf ein DNA-Segment wie ursprünglich isoliert und schließt keine
Gene oder kodierenden Regionen aus, wie z.B. Sequenzen, welche Leader-Peptide
oder Target-Sequenzen kodieren, welche später zu den Segmenten, die durch
Menschenhand erzeugt wurden, hinzugefügt wurden.
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2.5 Rekombinante Vektoren
exprimierend VMP-ähnliche
Proteine
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Ein
spezieller Aspekt dieser Erfindung stellt neue Wege zur Verfügung, mit
welchen VMP-kodierende DNA-Segmente
und rekombinante Vektoren, umfassend vls-DNA-Segmente eingesetzt
werden können.
Wie den Fachleuten auf dem Gebiet wohl bekannt ist, sind viele solcher
Vektoren fertig verfügbar
und ein detailliertes Beispiel eines geeigneten Vektors der Expression
in Säuger-Zellen
ist jenes, beschrieben in US-Patent 5,186,050. Jedoch besteht keine
Notwendigkeit, dass ein hoch aufgereinigter Vektor verwendet wird,
solange als das kodierende Segment, welches eingesetzt wird, ein
VMP-artiges Protein kodiert und nicht irgendeine kodierende oder
regulatorische Sequenz, welche einen nachteiligen Effekt auf die
Zellen ausüben
würde.
Folglich wird es sich verstehen, dass geeignete Nukleinsäure-Sequenzen
zusätzliche
Reste einschließen,
wie z.B. zusätzliche
nicht kodierende Sequenzen, welche entweder die 5'- oder 3'-Enden der kodierenden
Region flankieren, einschließend
beispielsweise Promotorregionen oder verschiedene internale Sequenzen,
d.h. Introns, von denen man weiß,
dass sie innerhalb von Genen enthalten sein können.
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Nach
Identifizieren eines geeigneten VMP-kodierenden Gens oder DNA-Moleküls kann
es in irgendeinen der vielen derzeit bekannten Vektoren auf dem
Gebiet insertiert werden, so dass er die Expression und Produktion
des VMP-artigen Proteins, bei Inkorporation in eine Wirtszelle,
lenken wird. In einem rekombinanten Expressionsvektor wird der kodierende
Teil des DNA-Segments unter der Kontrolle eines Promotors positioniert.
Der Promotor kann in der Form des Promotors sein, der natürlicherweise
assoziiert ist mit einem VMP-kodierenden Gen, wie er erhalten werden
kann durch Isolieren der 5' nicht
kodierenden Sequenzen lokalisiert strangaufwärts des kodierenden Segmentes
oder Exons, beispielsweise unter Verwendung rekombinanten Klonens
und/oder PCRTM-Technologie, zusammen mit
den hier offenbarten Zusammensetzungen.
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In
bestimmten Ausführungsformen
ist beabsichtigt, dass spezielle Vorteile durch Positionieren des VMP-kodierenden
DNA-Segments unter der Kontrolle eines rekombinanten oder heterologen
Promotors erzielt werden. Wie hier verwendet, soll ein rekombinanter
oder heterologer Promotor sich auf einen Promotor beziehen, welcher
nicht normalerweise assoziiert ist mit einem vls-Gen in einer natürlichen
Umgebung. Solche Promotoren können
einschließen,
diejenigen welche normalerweise assoziiert sind mit anderen Borellia-inhibitorischen Polypeptid-Genen
und/oder Promotoren, isoliert von anderen bakteriellen, viralen,
eukaryontischen oder Säuger-Zellen.
Natürlicherweise
wird es wichtig sein, einen Promotor einzusetzen, welcher effektiv die
Expression des DNA-Segments in der speziellen Zelle, enthaltend
den Vektor umfassend ein vls-Gen oder Gensegment, lenkt.
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Die
Verwendung von rekombinanten Promotoren, um Proteinexpression zu
erreichen, ist im Allgemeinen den Fachleuten auf dem Gebiet der
Molekularbiologie bekannt, beispielsweise siehe Sambrook et al., (1989).
Die eingesetzten Promotoren können
konstitutiv oder induzierbar sein und können verwendet werden unter
geeigneten Bedingungen, um hohe Spiegel oder regulierte Expression
des eingeführten
DNA-Segments zu steuern. Die derzeit bevorzugten Promotoren sind
diejenigen, wie z.B. CMV, RSV, LTR, der SV40 Promotor allein und
der SV40 Promotor in Kombination mit dem SV40 Verstärker (Enhancer).
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2.6 Verfahren zur DNA-Transfektion
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Die
Technologie zum Einbringen von DNA in Zellen ist den Fachleuten
auf dem Gebiet wohl bekannt. Fünf
allgemeine Verfahren zum Einführen
eines Gens in eine Zelle wurden beschrieben: (1) chemische Verfahren
(Graham und VanDerEb, 1973); (2) physikalische Verfahren wie z.B.
Mikroinjektion (Capecchi, 1980), Elektroporation (Wong und Neumann,
1982; Fromm et al., 1985) und das Gengewehr (gene gun) (Yang et
al., 1990); (3) virale Vektoren (Clapp, 1993; Danos und Heard, 1992;
Eglitis und Anderson, 1988); (4) rezeptormediatisierte Mechanismen
(Wu et al., 1991; Curiel et al., 1991; Wagner et al., 1992); und
(5) direkte Injektion von aufgereinigter DNA in Menschen oder Tiere.
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2.7 Liposome und Nanokapseln
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Die
Ausbildung und Verwendung von Liposomen ist im Allgemeinen den Fachleuten
auf dem Gebiet bekannt (siehe beispielsweise Couvreur et al., 1991,
welcher die Anwendung von Liposomen und Nanokapseln in der zielgerichteten
antibiotischen Therapie von intrazellulären bakteriellen Infektionen
und Erkrankungen beschreibt). Jüngst
wurden Liposome entwickelt mit verbesserter Serumstabilität und verbesserten
Zirkulations-Halbwertszeiten (Gabizon und Papahadjopoulos, 1988;
Allen und Choun, 1987). Im Folgenden wird eine kurze Beschreibung
dieser DNA-Zufuhrarten gegeben.
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Nanokapseln
können
im Allgemeinen Verbindungen in einer stabilen und reproduzierbaren
Art und Weise einkapseln (Henry-Michelland et al., 1987). Um Nebeneffekte
aufgrund von interzellulären
polymeren Überladen,
wie z.B. ultrafeine Partikel (von einer Größe um 0,1 mm) zu vermeiden,
sollten sie konzipiert werden unter Verwendung von Polymeren, welche
in vivo abbaubar sind. Bioabbaubare Polyalkyl-Cyanoacrylat Nanopartikel,
welche diese Anforderungen erfüllen,
sind für
die Verwendung der vorliegenden Erfindung angedacht und solche Partikel
sind einfach herzustellen, wie in der Literatur beschrieben (Couvreur
et al., 1984; 1988).
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Liposomen
werden ausgebildet aus Phospholipiden, welche in einem wässrigen
Medium dispergiert werden und sich spontan aus multilaminaren konzentrischen
zweischichtigen Vesikeln bildet werden (auch bezeichnet als multilaminare
Vesikel (MLVs)). MLVs haben im Allgemeinen Durchmesser in einer
Größenordnung von
25 mm bis 4 mm. Ultraschallbehandlung von MLVs resultiert in der
Ausbildung von kleinen unilaminaren Vesikeln (small unilamellar
vesicles, SUVs) mit Durchmessern in der Größenordnung von 200 bis 500,
welche eine wässrige
Lösung
im Kern enthalten. Zusätzlich
zu den Lehren von Couvreur et al (1991) kann die folgende Information
verwendet werden beim Erzeugen von liposomalen Formulierungen. Phospholipide
können
eine Vielzahl von Strukturen ausbilden, verschieden von Liposomen,
wenn sie in Wasser dispergiert werden, abhängig vom molaren Verhältnis des
Lipids zum Wasser. Bei niedrigen Verhältnissen ist das Liposom die
bevorzugte Struktur. Die physikalischen Charakteristika von Liposomen
hängen
vom pH, der Ionenstärke
und dem Vorliegen von divalenten Kationen ab. Liposomen können geringe
Permeabilität
gegen ionische und polare Substanzen zeigen, jedoch werden sie bei
erhöhten
Temperaturen einem Phasenübergang
unterzogen, welcher merklich ihre Permeabilität verändert. Der Phasenübergang
involviert eine Veränderung
von einer dicht gepackten, geordneten Struktur, bekannt als Gel-Zustand
in eine lose gepackte, wenig geordnete Struktur, bekannt als Flüssig-Zustand.
Dies tritt bei einer charakteristischen Phasenübergangstemperatur auf und
resultiert in einem Ansteigen der Permeabilität gegen Ionen, Zucker und Wirksubstanzen.
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Liposomen
interagieren mit Zellen über
vier verschiedene Mechanismen. Endozytose durch phagozytotische
Zellen des retikuloentdothelialen Systems wie z.B. Makrophagen und
Neutrophile; Adsorption der Zelloberfläche, entweder durch nicht spezifische
schwache hydrophobe oder elektrostatische Kräfte oder durch spezifische
Wechselwirkung mit Zelloberflächen-Komponenten;
Fusion mit der Plasmazellmembran durch Insertion der Lipid-Doppelschicht
des Liposoms in die Plasmamembran unter gleichzeitiger Freisetzung
des liposomalen Inhalt in das Zytoplasma; und durch Transfer von
liposomalen Lipiden zu zellulären
oder subzellulären
Membranen oder umgekehrt, ohne irgendeine Assoziation des Liposom-Inhalts.
Es ist oft schwierig zu bestimmen, welcher Mechanismus operativ
ist und es kann mehr als einer zur gleichen Zeit wirken.
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2.8 Expression von VMP-artigen
Proteinen
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Für die Expression
von VMP-artigen Proteinen kann man, sobald ein geeigneter (falls
benötigt,
Volllängen-)Klon
oder Klone erhalten worden ist (sind), egal, ob er (sie) cDNA basiert
oder genomisch basiert ist (sind), fortfahren, ein Expressionssystem
für die
rekombinante Herstellung von VMP-artigen Proteinen zu erzeugen.
Das technische Konzipieren eines DNA-Segments (von DNA-Segmenten)
zur Expression in einem prokaryontischen oder eukaryontischen System
kann durchgeführt
werden durch Techniken, die Fachleuten auf dem Gebiet der rekombinanten
Expression im Allgemeinen bekannt sind. Man glaubt, dass virtuell
jegliches Expressionssystem für
die Expression von VMP-artigen Proteinen eingesetzt werden kann.
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VMP-ähnliche
Proteine können
erfolgreich exprimiert werden in eukaryontischen Expressionssystemen,
jedoch ist auch angedacht, dass bakterielle Expressionssysteme für die Herstellung
von VMP-artigen Proteinen für
alle Zwecke bevorzugt sind. Die cDNA für VMP-artige Proteine kann
separat exprimiert werden in bakteriellen Systemen, wobei die kodierten
Proteine als Fusionen mit β-Galaktosidase,
Ubiquitin, Schistosoma japonica Glutathion-S-Transferase, grün fluoreszierendem
Protein und dergleichen exprimiert werden können. Man glaubt auch, dass
bakterielle Expression ultimativ Vorteile gegenüber eukaryontischer Expression
in Hinblick auf die Einfachheit der Verwendung und der Menge des
daraus erhaltenen Materials aufweisen wird.
-
Es
wird vorgeschlagen, dass die Transformation von Wirtszellen mit
DNA-Segmenten, kodierend VMP-ähnliche
Proteine ein geeignetes Mittel zum Erhalt von VMP-ähnlichen
Peptiden zur Verfügung
stellen wird. Sowohl cDNA als auch genomische Sequenzen sind geeignet
für eukaryontische
Expression, da die Wirtszelle selbstverständlich die genomische Transkripte
verarbeiten wird, und funktionelle mRNA zur Translation in Proteine
erzielen wird.
-
Es
wird in ähnlicher
Art und Weise geglaubt, dass beinahe jegliches eukaryontische Expressionssystem
zur Expression von VMP-ähnlichen
Proteinen und Polypeptiden wie oben definiert eingesetzt werden kann,
beispielsweise könnten
Baculovirus-basierte, Glu taminsynthase-basierte oder Dihydrofolatreductase-basierte
Systeme eingesetzt werden. Jedoch in bevorzugten Ausführungsformen
ist es beabsichtet, dass Plasmid-Vektoren, welche einen Ursprung
der Replikation enthalten und einen effizienten eukaryontischen Promotor,
beispielsweise einen eukaryontischen Vektor der pCMV-Serie, wie
z.B. pCMV5 am bedeutsamsten sein werden.
-
Zur
Expression auf die Art und Weise würde man die kodierenden Sequenzen
benachbart zu und unter der Kontrolle des Promotors positionieren.
Es sollte sich auf dem Gebiet verstehen, dass, um eine kodierende Sequenz
unter Kontrolle eines Promotors zu bringen, man das 5'-Ende der Transkriptionsinitiationsstelle
des transkriptionellen Leserahmens des Proteins zwischen ungefähr 1 und
ungefähr
50 Nukleotide "strangabwärts" (d.h. 3') vom gewählten Promotor
positioniert.
-
Wo
eukaryontische Expression beabsichtigt ist, wird man auch typischerweise
wünschen,
eine geeignete Polyadenylierungsstelle (beispielsweise 5'-AATAAA-3') in die transkriptionelle
Einheit, welche VMP-ähnliches
Protein einschließt,
zu inkorporieren, falls keine innerhalb des ursprünglich geklonten
Segments enthalten war. Typischerweise wird eine Poly-A-Additions-Stelle
platziert, ungefähr
30 bis 2000 Nukleotide "strangabwärts" von der Terminationsstelle
des Proteins an einer Position vor der Transkriptions-Termination.
-
Translatorische
Verstärker
können
auch als Teil der Vektor-DNA eingebracht werden. Folglich sollten DNA-Konstrukte
der vorliegenden Erfindung auch vorzugsweise eine oder mehrere 5'-nichttranslatierte
Leader-Sequenzen enthalten, welche dazu dienen, die Expression von
Genprodukten von den resultierenden mRNA-Transkripten zu verstärken. Solche
Sequenzen können
vom Promotor abgeleitet werden, welcher ausgewählt wurde, das Gen zu exprimieren
oder spezifisch modifiziert werden, um die Translation der RNA zu
verstärken.
Solche Regionen können
auch erhalten werden aus viralen RNAs, aus geeigneten eukaryontischen Genen,
oder aus einer synthetischen Gensequenz (Griffiths et al., 1993).
-
Solche "Verstärker"-Sequenzen können wünschenswert
sein, um die translatorische Effizienz der resultierenden mRNA zu
verstärken
oder zu verändern.
Die vorliegende Erfindung ist nicht limitiert auf Konstrukte, wobei
der Verstärker
abgeleitet ist von der nativen 5' nicht-translatierten
Promotorsequenz, sondern kann auch nicht translatierte Leader-Sequenz, abgeleitet
von anderen nicht-verwandten Promotoren enthalten, wie z.B. andere
Verstärker,
transkriptionelle Aktivatoren oder Gene.
-
Es
ist angedacht, das virtuell irgendeine der im Allgemeinen eingesetzten
Wirtszellen in Verbindung mit der Expression von VMP in Übereinstimmung
hiermit verwendet werden kann. Beispiel schließen Zelllinien ein, welche
typischerweise für
eukaryontische Expression eingesetzt werden, wie z.B. 293, AtT-20,
HepG2, VERO, HeLa, CHO, WI 38, BHK, COS-7, RIN und MDCK-Zelllinien.
-
Es
ist angelacht, das VMP-ähnliches
Protein "überexprimiert" werden kann, das
heißt
in erhöhten Spiegeln
relativ zu seiner natürlichen
Expression in Borellia-Zellen exprimiert werden kann, oder sogar
relativ zur Expression von anderen Proteinen in einer rekombinanten
Wirtszelle, enthaltend VMP-kodierende DNA-Segmente. Solche Überexpression
kann durch eine Vielzahl von Verfahren ausgewertet werden, einschließend Radiolabel
und/oder Protein-Aufreinigung. Jedoch sind einfache und direkte
Verfahren bevorzugt, beispielsweise diejenigen, welche SDS/PAGE
und Proteinanfärben
oder Western Blotting einschließen,
gefolgt von quantitativen Analysen, wie z.B. densitometrisches Scannen
des resultierenden Gels oder Blots. Ein spezifischer Anstieg im
Spiegel des rekombinanten Proteins oder Peptids im Vergleich zum
Spiegel im natürlichen
VMP-produzierten tierischen Zellen ist ein Hinweis auf die Überexpression,
wie auch ein relativer Überfluss
des spezifischen Proteins im Verhältnis zu den anderen Proteinen
produziert durch die Wirtszelle und beispielsweise sichtbar auf
einem Gel.
-
Wie
hier verwendet, soll sich die Bezeichnung "technisch erzeugte" oder "rekombinante" Zelle auf eine Zelle beziehen, in welche
ein rekombinantes Gen, wie z.B. ein Gen, kodierend ein VMP-Peptid,
eingebracht worden ist. Folglich sind technisch erzeugte Zellen
unterscheidbar von natürlich
vorkommenden Zellen, welche kein rekombinant eingebrachtes Gen enthalten.
Technisch erzeugte Zellen sind folglich Zellen mit einem Gen oder
Genen, eingebracht darin durch Menschenhand. Rekombinant eingebrachte
Gene werden entweder in der Form eines cDNA-Gens (d.h. sie werden
keine Introns enthalten), einer Kopie eines genomischen Gens vorliegen,
oder werden Gene enthalten, welche benachbart zu einem Promotor
positioniert sind, der nicht natürlicherweise
assoziiert mit dem speziell eingebrachten Gen ist.
-
Es
wird sich verstehen, dass rekombinante VMPs vom natürlich produzierten
VMP in bestimmten Arten unterschiedlich sein können. Insbesondere der Grad
der posttranslatorischen Modifikation, beispielsweise der Lipidation,
Glykosylierung und Phosphorylierung kann unterschiedlich sein zwischen
dem rekombinanten VMP und dem VMP-Polypeptid, das aus einer natürlichen
Quelle aufgereinigt worden ist, wie z.B. aus Borellia.
-
Nach
dem Identifizieren eines geeigneten DNA-Moleküls sowie irgendeines oder einer
Kombination von Mitteln wie oben beschrieben, kann die DNA dann
in irgendeinen der vielen Vektoren, welche derzeit im Stand der
Technik bekannt sind, eingebracht werden, und in eine prokaryontische
oder eukaryontische Wirtszelle transferiert werden, wo die Expression
und Produktion der sogenannten "rekombinanten" Version des Proteins
reguliert wird. Die rekombinante Wirtszelle kann ausgewählt werden
aus der Gruppe bestehend aus S. mutans, E. coli, S. cerevisae, Bacillus
sp., Lactocooci sp., Enterococci sp. oder Salmonella sp. In bestimmten
bevorzugten Ausführungsformen
wird die rekombinante Wirtszelle einen recA-Phänotyp aufweisen.
-
Wo
das Einbringen einer rekombinanten Version von einem oder mehreren
der oben genannten Gene benötigt
wird, wird es wichtig sein, das Gen einzubringen, so dass es unter
der Kontrolle eines Promotors ist, welcher effizient die Expression
des Gens in dem gewählten
Zelltyp für
die technische Erzeugung reguliert. Im Allgemeinen wird man wünschen,
einen Promotor einzusetzen, welcher konstitutive (konstante) Expression des
gewünschten
Gens ermöglicht.
Die Verwendung dieser konstitutiven Promotoren wird einen hohen
konstanten Grad der Expression der eingebrachten Gene sicherstellen.
Der Grad der Expression vom eingebrachten Gen von Interesse, kann
in verschiedenen Klonen variieren, wahrscheinlich als eine Funktion
der Stelle der Insertion des rekombinanten Gens in die chromosomale
DNA. Folglich kann der Grad der Expression eines speziellen rekombinanten
Gens ausgewählt
werden durch Evaluieren verschiedener Klone, abgeleitet von jeder
Transfektionsuntersuchung; sobald diese Linie ausgewählt worden
ist, stellt der konstitutive Promotor sicher, dass der gewünschte Grad
der Expression permanent beibehalten wird. Es kann auch möglich sein,
Promotoren zu verwenden, welche der Regulation unterzogen sind,
wie z.B. diejenigen, reguliert durch die Gegenwart von Lactose-Analog
oder durch die Expression von Bakteriophagen-T7 DNA-Polymerase.
-
2.9 Rekombinante VMP-ähnliche
Polypeptide
-
Rekombinante
Versionen eines Proteins oder Polypeptids gelten als Teil der vorliegenden
Erfindung. Folglich kann man unter Verwendung von Techniken, die
den Fachleuten auf dem Gebiet vertraut sind, eine rekombinante Version
des Polypeptid in einer rekombinanten Zelle exprimieren, um das
Polypeptid von solch einer Zelle zu erhalten. Die Techniken basieren
auf dem Klonen eines DNA-Moleküls,
kodierend das Polypeptid aus einer DNA-Bibliothek, d.h. auf dem Erhalt eines
spezifischen DNA-Moleküls
verschieden von anderen DNAs. Man kann beispielsweise ein cDNA-Molekül klonieren
oder ein genomisches DNA-Molekül
klonieren. Techniken wie diese würden
auch geeignet sein für
die Herstellung von VMP-artigen Polypeptiden in Übereinstimmung mit der vorliegenden
Erfindung.
-
2.10 Verstärkte Produktion
von VMP-ähnlichen
Proteinen
-
Potenzielle
Probleme mit VMP-ähnlichen
Proteinen, isoliert aus natürlichen
Quellen, sind niedere Ausbeuten und extensive Aufreinigungsverfahren.
Ein Aspekt der vorliegenden Erfindung ist die verstärkte Produktion
von VMP-ähnlichen
Proteinen durch rekombinante Methoden in einem bakteriellen Wirt,
wobei DNA-Konstrukte eingesetzt werden, um Gram-positive oder Gram-negative
bakterielle Zellen zu transformieren. Beispielsweise ist die Verwendung
des Escherichia coli Expressionssystems den Fachleuten auf dem Gebiet
wohl bekannt, wie auch die Verwendung von anderen bakteriellen Spezies,
wie z.B. Bacillus subtilis oder Streptococcus sanguis.
-
Weitere
Aspekte der Erfindung schließen
starke Expressionsvektoren ein, welche DNA einbringen, kodierend
neues vls, kombinatorische Segmente und Varianten davon. Es ist
auch bevorzugt, dass Vektoren, welche verstärkte Expression von VMP in
anderen Systemen zur Verfügung
stellen wie z.B. S. mutans auch erhältlich sein werden. Wo es gewünscht wird,
können
Modifikationen von physikalischen Eigenschaften von VMP gefragt
sein, um die Löslichkeit
oder Expression in löslicher
Kultur zu verbessern. Die vls-Stelle kann unter Kontrolle eines
starken Expressionspromotors platziert werden oder die Komponenten
dieses Expressionssystems können
verändert
werden, um die Expression zu steigern.
-
In
weiteren Aspekten ermöglicht
die DNA, welche die VMP-ähnlichen
Proteine der vorliegenden Erfindung kodiert, eine Produktion und
Isolation von VMP-ähnlichen
Polypeptiden im großen
Maßstab.
Dies kann realisiert werden durch Regulieren der Expression des
VMP-ähnlichen
Polypeptids durch Klonieren der DNA, kodierend das VMP-ähnlichen
Polypeptid in einen geeigneten Expressionsvektor. Solch ein Expressionsvektor kann
dann in eine Wirtszelle transformiert werden, welche in der Lage
ist, die VMP-ähnlichen
Proteine zu produzieren. Das VMP-ähnliche Protein kann dann gereinigt
werden, beispielsweise mit Mitteln, bereitgestellt durch diese Offenbarung
und eingesetzt werden in einer biologisch aktiven Form. Nicht biologisch
aktive rekombinante VMP-ähnliche
Proteine können
auch von Bedeutung sein, beispielsweise als ein Immunogen, um Anti-VM-Antikörper herzustellen.
-
2.11 Genimmunisierung
-
Das
Adenovirus ist insbesondere geeignet für die Verwendung als ein Gen-Transfer-Vektor, da er ein DNA-Genom
mittlerer Größe aufweist,
einfach zu manipulieren ist, hohe Titer aufweist, einen hohen Target-Zellbereich
aufweist und hohe Infektivität.
Das ungefähr
36 kB virale Genom wird gebunden durch 100–200 Basenpaare (bp) invertierte
terminale Enden (inverted terminal repeats, ITR), in welchen cis-wirkende
Elemente, notwendig für
die virale DNA-Replikation und Verpackung, enthalten sind. Die frühen (early,
E) und späten (late,
L) Regionen des Genoms, welche verschiedene Transkriptionseinheiten
enthalten, sind unterteilt nach dem Einschalten der viralen DNA-Replikation.
-
Die
E1-Region (E1A und E1B) kodiert Proteine, welche für die Regulation
der Transkription des viralen Genoms und einiger zellulärer Gene
verantwortlich sind. Die Expression der E2-Regionen (E2A und E2B)
resultiert in der Synthese der Proteine für die virale DNA-Replikation. Diese
Proteine sind in die DNA-Replikation involviert, in die späte Gen-Expression und das
Ausschalten von Wirtszellen (Renan 1990). Die Produkte der späten Gene
(L1, L2, L3, L4 und L5), einschließlich der Mehrheit der viralen
Capsidproteine werden nur nach signifikanter Verarbeitung der einzelnen
primären
Transkripte exprimiert, ausgegeben durch den hauptsächlichen
späten
Promotor (major late promotor, MLP). Der MLP (lokalisiert bei 16,8
map-Einheiten), speziell effizient während der späten Phasen
der Infektion, und alle der mRNAs ausgegeben von diesem Promotor
besitzen eine 5' Tripartite
Leader (TL) Sequenz, welche sie zu bevorzugten mRNAs für die Translation
macht.
-
Um
den Adenovirus für
die Gentherapie zu optimieren, ist es notwendig, die Beladungskapazität zu maximieren,
so dass große
Segmente von DNA enthalten sein können. Es ist auch sehr wünschenswert,
die Toxizität
und die immunologe Reaktion assoziiert mit bestimmten adenoviralen
Produkten zu reduzieren.
-
Die
Verteilung von DNA ist möglich,
da die cis-Elemente benötigt
für die
virale DNA-Replikation
alle in den invertierten terminalen Repeats (inverted terminal repeat,
ITR) (100–200
bp) an jedem Ende des linearen viralen Genoms lokalisiert sind.
Plaside enthaltend ITRs können
in der Gegenwart eines nicht defizienten Adenovirus replizieren
(Hay et al., 1984). Folglich sollte der Einschluss dieser Elemente
in einem Adenovirus-Vektor die Replikation ermöglichen.
-
Darüber hinaus
ist das Verpackungs-Signal für
die virale Verkapselung zwischen 194–385 bp (0,5–1,1 map-Einheiten)
am linken Ende des viralen Genoms (Hearing et al., 1987) lokalisiert.
Dieses Signal mimt die Protein-Erkennungsstelle in Bakteriophagen λ DNA, wo
eine spezifische Sequenz nahe am linken Ende, aber jedoch außerhalb
der kohäsiven
End-Sequenz das Binden an Proteine mediatisiert, welche benötigt werden für die Insertion
der DNA in die Kopfstruktur. E1-Substitutions-Vektoren von Ad haben
gezeigt, dass ein 450 bp (0–1,25
map-Einheiten) Fragment am linken Ende des viralen Genoms das Verpacken
in 293-Zellen steuern konnte (Levrero et al., 1991).
-
Es
wurde gezeigt, dass bestimmte Regionen von Adenovirus-Genom in das
Genom von Säuger-Zellen
inkorporiert werden können
und dass die kodierten Gene dadurch exprimiert werden. Die Zelllinien
sind in der Lage, die Replikation des Adenovirus-Vektors zu unterstützen, welche
defizitär
in der adenoviralen Funktion ist, kodiert durch die Zelllinie. Es
gibt auch Berichte der Komplementation von replikationsdefizitären adenoviralen
Vektoren durch "helfenden" Vektoren, beispielsweise
Wildtypvirus oder bedingt defizitäre Mutanten.
-
2.12 VMP-ähnliche
Varianten
-
VMP-ähnliche
Proteine und funktionelle Varianten werden auch als Teil der Erfindung
betrachtet. Folglich ist zu erwarten, dass trunkierte und mutierte
Versionen von VMP-ähnlichem
Protein (SEQ ID Nr. 2) günstigere
und effizientere Formen von VMP für Behandlungs-Kuren hervorbringen
werden. Folglich sind irgendwelche funktionellen Versionen von SEQ
ID Nr. 2, wie z.B. trunkierte Spezies oder homologe, wie in den
oben wiedergegebenen Ausführungsformen
definiert, sowie mutierte Versionen von VMP-ähnlichem
Protein als Teil der Erfindung angedacht.
-
Mutierte
rekombinante VMPs können
verbessertes Potential und verlängerte
in vivo-Halbwertszeit
aufweisen, und dabei effiziente Langzeitbehandlungen anbieten. Neue
VMPs könnten
folglich erhalten werden durch Modifizieren der vls-Gene (wie z.B.
ortspezifische Mutagenese).
-
Des
Weiteren können
die 15 ruhenden vls-Kassetten von B. burgdorferi in verschiedenen
Kombinationen rekombiniert werden, wodurch beispielsweise ein Cocktail
von Peptid-Zusammensetzungen
zur Anwendung als Immunogene bereitgestellt wird, und, um Vakzine
zur Anwendung in der Lyme-Krankheit und verwandten Zuständen zu
entwickeln.
-
2.13 Pharmazeutische Zusammensetzungen
-
Pharmtazeutische
Zusammensetzungen, hergestellt in Übereinstimmung mit der vorliegenden
Erfindung finden Anwendung beim Verhindern oder Lindem von Bedingungen,
assoziiert mit Borellia-Infektionen, insbesondere der Lyme-Krankheit.
Solche Verfahren schließen
im Allgemeinen das Verabreichen einer pharmazeutischen Zusammensetzung,
umfassend eine effektive Menge eines VMP-ähnlichen Antigens wie z.B. SEQ
ID Nr. 2 oder verschiedene Epitope davon ein. Andere exemplarische
Zusammensetzungen können
eine effektive Menge entweder einer VMP-ähnlichen Variante oder einer
VMP-ähnlichen
kodierenden Nukleinsäure-Zusammensetzung
enthalten. Solche Zusammensetzungen können auch verwendet werden,
um eine Immunantwort in einem Tier zu erzeugen, in solchen Fällen, wo
es wünschenswert
sein mag, den Effekt eines natürlich
produzierten VMP-ähnlichen
Proteins zu blockieren.
-
Auch
enthalten als Teil der vorliegenden Erfindung sind folglich neue
Zusammensetzungen, umfassend Nukleinsäuren, welche ein VMP-ähnliches
Protein kodieren. Es wird sich selbstverständlich verstehen, dass ein
oder mehr als ein Gen in den Verfahren und Zusammensetzungen der
Erfindung verwendet werden können.
Die Verfahren zur Nukleinsäurezufuhr
können
folglich die Verabreichung von einem, zwei, drei oder mehreren homologen
VMP kodierenden Genen einschließen.
Die maximale Anzahl von Genen, welche verabreicht werden können, ist
limitiert nur durch praktische Überlegungen
wie z.B. die Bemühung,
involviert in das gleichzeitige Herstellen einer großen Anzahl
von Genkonstrukten oder gar die Möglichkeit des Auslösens eines
nachteiligen zytotoxischen Effekts.
-
Die
spezielle Kombination von Genen kann aus zwei oder mehreren unterschiedlichen
Genen bestehen; oder kann so sein, dass ein vls-Gen mit einem anderen
Gen und/oder anderen Protein kombiniert wird, einem Cofaktor oder
anderem Molekül;
ein Cytokin-Gen kann sogar mit einem Gen kombiniert werden, welches
einen Zelloberflächen-Rezeptor
kodiert, welcher in der Lage ist, mit dem Polypeptid-Produkt des
ersten Genes wechselzuwirken.
-
Bei
der Verwendung von multiplen Genen können sie auf einem einzelnen
genetischen Konstrukt unter Steuerung von einem oder mehreren Promotoren
kombiniert werden oder sie können
hergestellt werden als separate Konstrukte der gleichen oder verschiedener
Typen. Folglich kann eine beinahe endlose Kombination verschiedener
Gene und genetischer Konstrukte eingesetzt werden. Bestimmte Gen-Kombinationen können konzipiert werden,
um, oder ihre Anwendung kann anderweitig so resultieren, um synergistische
Effekte zu erzielen, um Schutz gegen Borellia und/oder der Stimulation
einer Immunantwort zu erreichen. Irgendwelche und alle solche Kombinationen
sollen beabsichtigter Weise innerhalb den Umfang der vorliegenden
Erfindung fallen. Tatsächlich
wurden viele synergistische Effekte in der wissenschaftlichen Literatur
beschrieben, so dass ein Fachmann auf dem Gebiet spontan in der
Lage sein würde,
wahrscheinliche synergistische Gen-Kombinationen zu identifizieren oder
sogar Gen-Protein-Kombinationen.
-
Es
wird sich auch verstehen, falls es gewünscht ist, dass das Nukleinsäure-Segment
oder das Gen kodierend ein VMP-ähnliches
Protein in Kombination mit weiteren Genen verabreicht werden könnte, wie
z.B. Proteinen oder Polypeptiden oder verschiedenen pharmazeutisch
aktiven Wirksubstanzen. Solange als die Zusammensetzung ein vls-Gen
umfasst, besteht virtuell keine Grenze für weitere Komponenten, die
auch enthalten sein können,
geht man davon aus, dass weitere Wirksubstanzen keine signifikanten
nachteiligen Effekte bei Kontakt mit der Target-Zelle oder Wirtszellen
erzeugen. Die Nukleinsäuren
können
folglich zusammen mit verschiedenen anderen Wirksubstanzen, wie
im speziellen Fall benötigt,
zugeführt
werden.
-
2.14 Kits
-
Therapeutische
Kits, umfassend VMP-ähnliche
Peptide oder VMP-kodierende Nukleinsäure-Segmente, umfassen einen
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung. Solche Kits werden im
Allgemeinen in geeigneten Container-Hilfsmitteln eine pharmazeutisch
akzeptable Formulierung eines VMP-ähnlichen Peptids oder eine
VMP-kodierende Nukleinsäure-Zusammensetzung
enthalten. Der Kit kann ein einzelnes Container-Hilfsmittel aufweisen,
welches die VMP-Zusammensetzung enthält, oder es kann verschiedene
Container-Hilfsmittel für
die VMP-Zusammensetzung aufweisen sowie weitere Reagenzien, welche
innerhalb solcher Kits enthalten sein können.
-
Die
Komponenten des Kits können
als flüssige
Lösung(en)
bereitgestellt werden oder als trockene Pulver. Wenn die Komponenten
in einer flüssigen
Lösung
zur Verfügung
gestellt werden, ist die flüssige
Lösung eine
wässrige
Lösung
mit einer sterilen wässrigen
Lösung
als besonders bevorzugte Ausführungsform.
Wenn Reagenzien oder Komponenten als ein trocknes Pulver bereitgestellt
werden, kann das Pulver rekonstituiert werden durch die Zugabe eines
geeigneten Lösungsmittels.
Es ist angedacht, dass das Lösungsmittel
in einem weiteren Container-Hilfsmittel zur Verfügung gestellt wird.
-
Kits
können
auch Reagenzien umfassen zum Nachweis von VMP-ähnlichen Polypeptiden, beispielsweise
benötigt
für Immunoassays.
Das Immuno-Nachweisreagenz wird typischerweise einen Label umfassen, assoziiert
mit dem Antikörper
oder Antigen oder assoziiert mit einem zweiten bindenden Liganden.
Exemplarische Liganden könnten
einen sekundären
Antikörper
gerichtet gegen den ersten Antikörper
und/oder einen Antigen- oder einen Biotin- oder Avidin-(oder Streptavidin-)Liganden
mit einem daran assoziierten Label einschließen. Natürlich ist eine Vielzahl von
exemplarischen Labeln im Stand der Technik bekannt und alle diese Label
können
in Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung eingesetzt werden.
Die Kits können
Antikörper-Label-Konjugate
enthalten, entweder in vollständig
konjugierter Form, in der Form von Zwischenstufen oder als separate
Gruppen, die durch den Anwender des Kits konjugiert werden.
-
Die
Container-Hilfsmittel werden im Allgemeinen zumindest eine Phiole,
Testtube, Glaskolben, Flasche, Spritze oder andere Container-Hilfsmittel
enthalten, in welcher das Antigen oder der Antikörper platziert werden können und
vorzugsweise geeignet aliquotiert werden. Wo einer zweiter Bindeligand
zur Verfügung gestellt
wird, wird der Kit auch im Allgemeinen eine zweite Phiole oder einen
anderen Container enthalten, in welchen dieser Ligand oder Antikörper platziert
werden kann. Die Kits der vorliegenden Erfindung werden auch typischerweise
ein Mittel zum Enthalten der Antikörper-, Antigen- und Reagenz-Container in einer
umschlossenen Umgrenzung zum kommerziellen Verkauf enthalten. Solche
Container können
Einlegeteil umschmolzene oder blasgeschmolzene Plastikcontainer
enthalten, in welchen die gewünschten
Phiolen aufbewahrt werden können.
-
2.15 VMP-Antikörper
-
In
einem weiteren Aspekt wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung
an einen Antikörper
gedacht, welcher immunoreaktiv mit einem Polypeptid der Erfindung
ist. Ein Antikörper
kann ein polyklonaler oder ein monoklonaler Antikörper sein.
In einer bevorzugten Ausführungsform
ist ein Antikörper
ein monoklonaler Antikörper.
Mittel zum Herstellen und Charakterisieren von Antikörpern sind
im Gebiet wohl bekannt (siehe, z.B. Howell und Lane, 1988).
-
Kurz
gesprochen wird ein polyklonaler Antikörper hergestellt durch Immunisieren
eines Tiers mit einem Immunogen, umfassend ein Polypeptid der vorliegenden
Erfindung und Einsammeln von Antiseren vom immunisierten Tier. Ein
großer
Bereich von Tierspezies kann verwendet werden für die Produktion von Antiserum. Typischerweise
ist ein Tier, verwendet zur Produktion von Anti-Antisera ein Kaninchen,
eine Maus, eine Ratte, ein Hamster oder ein Meerschweinchen. Aufgrund
des relativ großen
Blutvolumens von Kaninchen, ist ein Kaninchen die bevorzugte Wahl
für die
Produktion polyklonaler Antikörper.
-
Gemäß den oben
definierten Ausführungsformen
sind sowohl polyklonale als auch monoklonale Antikörper, spezifisch
für VMP-ähnliche
Polypeptide, speziell diejenigen repräsentiert durch SEQ ID Nr. 2
Varianten und Epitope davon, Teil der Erfindung und können hergestellt
werden unter Verwendung konventioneller Immunisierungstechniken,
wie sie dem Fachmann auf dem Gebiet im Allgemeinen bekannt sind.
Eine Zusammensetzung enthaltend antigene Epitope von VMP kann verwendet
werden, um eines oder mehrere Versuchstiere zu immunisieren, wie
z.B. ein Kaninchen oder eine Maus, welche dann sich entwickeln werden,
um spezifische Antikörper
gegen vls-Expression und ruhende Regionen zu produzieren. Polyklonale
Antiseren können
erhalten werden, nachdem man hinreichend bis zur Antikörpererzeugung
gewartet hat, einfach durch Zur-Ader-Lassen der Tiere und Präparieren
von Serum-Proben aus dem Vollblut.
-
Um
monoklonale Antikörper
zu erhalten, würde
man auch ursprünglich
ein Versuchstier immunisieren, häufig
bevorzugt eine Maus mit einer VMP-Zusammensetzung. Man würde dann,
nach einem hinreichenden Zeitraum, um die Antikörpererzeugung zu ermöglichen,
eine Population von Milz- oder Lymphzellen vom Tier erhalten. Die
Milz- oder Lymphzellen können
dann fusioniert werden mit Zelllinien, wie z.B. menschlichen oder Maus-Myeloma-Stämmen, um
Antikörper
sekretierende Hybridomas zu produzieren. Diese Hybridomas können isoliert
werden, um individuelle Klone zu erhalten, welche dann sekretiert
werden können
zur Produktion eines Antikörpers
gegen das gewünschte
VMP-Peptid.
-
Auf
die Immunisierung hin werden die Milzzellen entfernt und fusioniert
unter Verwendung eines Standard-Fusionierungs-Protokolls mit Plasmazytom-Zellen,
um Hybridomas zu erzeugen, welche monoklonale Antikörper gegen
VMP sekretieren. Hybridomas, welche monoklonale Antikörper produzieren
gegen ausgewählte
Antigene, werden identifiziert unter Verwendung von Standardtechniken,
wie z.B. ELISA- und Western-Blot-Verfahren. Hybridomaklone können dann
kultiviert werden in flüssigen
Medien und die Kultur-Überstände aufgereinigt
werden, um die VMP-spezifischen monoklonalen Antikörper zur
Verfügung
zu stellen.
-
Es
wird vorgeschlagen, dass die monoklonalen Antikörper der Erfindung bedeutsame
Anwendung in immunochemischen Standard-Prozeduren, wie z.B. ELISA-
und Western- Blot-Verfahren
finden werden, wie auch anderen Prozeduren, welche Antikörper spezifisch
für VMP-Epitope
einsetzen.
-
Des
Weiteren wird vorgeschlagen, dass monoklonale Antikörper spezifisch
für das
spezielle Polypeptid in anderen bedeutsamen Anwendungen eingesetzt
werden können.
Beispielsweise kann ihr Einsatz in immunoabsorbierenden Protokollen
bedeutsam für
das Aufreinigen nativer oder rekombinanter VMP-Spezies oder Varianten
davon sein.
-
Im
Allgemeinen können
sowohl poly- als auch monoklonale Antikörper gegen VMP in einer Vielzahl von
Ausführungsformen
verwendet werden. Beispielsweise können sie eingesetzt werden
in Antikörper
klonierenden Protokollen, um cDNAs oder Gene zu erhalten, welche
VMP oder verwandte Proteine kodieren. Sie können auch verwendet werden
in Inhibitionsuntersuchungen, um die Effekte von VP in Zellen oder
Tieren zu analysieren. Anti-VMP-Antikörper werden auch bedeutsam
sein in Immunolokalisations-Untersuchungen,
um die Verteilung von VMP-Peptiden während verschiedener zellulärer Ereignisse
zu untersuchen, beispielsweise um die zelluläre oder gewebespezifische Verteilung
des VP-Peptids unter verschiedenen physiologischen Bedingungen zu
bestimmen. Eine besonders bedeutsame Anwendung solcher Antikörper besteht
in der Aufreinigung nativer oder rekombinanter VMP, beispielsweise
unter Verwendung einer Antikörper-Affinitätssäule. Die Durchführung all
solcher immunologischer Techniken wird den Fachleuten auf dem Gebiet
im Licht der vorliegenden Offenbarung bekannt sein.
-
3. Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
-
1A. Korrelation der Infektivität von B. burgdorferi B31-Klonen
5A1 bis 5A10 in der Gegenwart des 28 kb linearen Plasmids (pBB28La).
Plasmidprofile von B31-Klonen,
wie durch Puls-Feld-Gel-Elektrophorese und Ethidiumbromid-Anfärbung bestimmt.
Niedrig (–)
und hoch (+) infektive B31-Klone haben ein virtuell identisches
Plasmidbandenmuster durch dieses Verfahren.
-
1B. Korrelation der Infektivität von B. burgdorferi B31-Klonen
5A1 bis 5A10 in der Gegenwart eines 28 kb linearen Plasmids (pBB28La).
Die Hybridisierung eines DNA-Blots des Gels, dargestellt in 1A mit der pJRZ53-Sonde. Die Sonde hybridisierte
spezifisch mit einem 28-kb-Plasmid, das in allen 5 hochinfektiven
Klonen vorlag, jedoch in nur einem von 4 niedrig infektiven Klonen.
Molekulare Größen der
Standards werden in Kilobasen angegeben und ein Stern markiert die
Lokalisation von pBB28La in dem Ethidiumbromid-angefärbten Plasmid-Profil.
-
2A. Struktur der vls-Stelle von B. burgdorferi-Klon
B31-5A3. Diagrammartige Illustration der insgesamten Anordnung der
vls-Stelle im B. burgdorferi-Plasmid pBB28La. Abstände vom
linken Telomer sind in kb angegeben und die Stellen des substraktiven
Hybridisierungsklons pJRZ53 und des λDASH-Bb12 Inserts sind dargestellt.
-
2B. Struktur der vls-Stelle von B. burgdorferi-Klon
B31-5A3. Struktur von vlsE.
-
2C. Struktur der vls-Stelle von B. burgdorferi-Klon
B31-5A3. Struktur von vlsE. Nukleotid- und vorhergesagte Aminosäuresequenzen
des Allels vlsE1 des B. burgdorferi B31-5A3 vls-Gens. Die verhergesagten –10 und –35 Promotorsequenzen,
die putative Ribosom-Bindungsstelle (ribosome binding site, RBS)
und Primer, verwendet für
die PCRTM und RT-PCRTM sind
markiert.
-
3A. Sequenzähnlichkeit
der vorhergesagten vlsE-Sequenz (Allel vlsE1) mit den variablen
hauptsächlichen
Proteinen (variable major proteins, Vmps) von B. hermsii und den
vorhergesagten Aminosäuresequenzen
der ruhenden vls-Kassetten. Alignment der vorhergesagten Aminosäure-Sequenz
von vlsE (Allel vlsE1) mit derjenigen von Vmp17 (Genbankeintrag
L04788). Identische Aminosäurereste
werden durch vertikale Striche (|) und ähnliche Reste werden mit Doppelpunkten
(:) und Punkten (.) dargestellt.
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3B. Sequenzähnlichkeit
der vorhergesagten vlsE-Sequenz (Allel vlsE1) mit den variablen
hauptsächlichen
Proteinen (Vmps) von B. hermsii und den vorhergesagten Aminosäuresequenzen
der ruhenden vls-Kassetten. Alignment der deduzierten Peptidsequenzen
von 16 vls-Kassetten. Reste identisch mit der vlsE-Kassettenregion (vls1)
von B. burgdorferi sind als Striche (–) markiert; ähnliche
Aminosäuren
sind als Kleinbuchstaben dargestellt. Lücken und die vorhergesagten
Stop-Kodons werden durch Punkte (.) bzw. Sterne (*) dargestellt.
Variable Regionen VR-I bis VR-VI sind verschattet dargestellt.
-
4A. Oberflächenlokalisation
von vlsE, wie sie durch Behandlung von intaktem B. burgdorferi mit Proteinase
K angezeigt wird. Frisch kultivierte B. burgdorferi B31-Klon 5A3-Zellen wurden
mit (+) oder ohne (–)
Proteinase K bei Raumtempera tur für 10 Minuten inkubiert. Die
Proteine der gewaschenen Organismen wurden durch SDS-PAGE aufgetrennt.
Die Protein-Blots wurden mit Antiserum gegen GST-vls1-Fusions-Protein
umgesetzt.
-
4B. Oberflächenlokalisation
von vlsE, wie sie durch Behandlung von intaktem B. burgdorferi mit Proteinase
K angezeigt wird. Frisch kultivierte B. burgdorferi B31-Klon 5A3-Zellen wurden
mit (+) oder ohne (–)
Proteinase K bei Raumtemperatur für 10 Minuten inkubiert. Die
Proteine der gewaschenen Organismen wurden durch SDS-PAGE aufgetrennt.
Die Protein-Blots wurden mit Antiserum gegen B. burgdorferi B31
OspD umgesetzt.
-
4C. Oberflächenlokalisation
von vlsE, wie sie durch Behandlung von intaktem B. burgdorferi mit Proteinase
K angezeigt wird. Frisch kultivierte B. burgdorferi B31-Klon 5A3-Zellen wurden
mit (+) oder ohne (–)
Proteinase K bei Raumtemperatur für 10 Minuten inkubiert. Die
Proteine der gewaschenen Organismen wurden durch SDS-PAGE aufgetrennt.
Die Protein-Blots wurden mit dem monoklonalen Antikörper H9724
gegen B. burgdorferi Flagellin (Fla) umgesetzt.
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5A. Veränderungen
in deduzierten Aminosäuresequenzen
von vlsE auftretend während
der Infektion von C3H/HeN-Mäusen
mit B. burgdorferi B31-5A3. Flussdiagramme des gesamten experimentellen
Konzepts.
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5B. Veränderungen
in den deduzierten Aminosäuresequenzen
von vlsE auftretend während
der Infektion von C3H/HeN-Mäusen
mit B. burgdorferi B31-5A3. Aminosäuresequenz-Alignment der vlsE-Allele
in einer klonalen Population von jedem der 11 verschiedenen Isolate.
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5C. Veränderungen
in den deduzierten Aminosäuresequenzen
von vlsE auftretend während
der Infektion von C3H/HeN-Mäusen
mit B. burgdorferi B31-5A3. Aminosäuresequenz-Alignment der vlsE-Allele
in fünf
klonalen Populationen von einem einzelnen Ohr-Isolat. In 5B und 5C wurden
die deduzierten Aminosäuresequenzen
der Maus-Isolate mit denjenigen des inokulierenden Klons (vlsE1)
verglichen; die Ähnlichkeit
zu dieser Sequenz wird wie in 3B dargestellt.
Aminosäure-Reste
(EGAIK), kodiert durch das direkte 17-bp Repeat, werden hervorgehoben,
um die Grenzen der vls-Kassette anzuzeigen.
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6A. Veränderte
vlsE-Antigenizität
von B. burgdorferi-Klonen (m1e4A bis m8e4A), isoliert aus C3H/HeN-Mäusen 4 Wochen
nach Infektion. Die antigenen Reaktivitäten von 9 Klonen isoliert von
Mäusen (Zeilen
109) wurden verglichen mit denjenigen des elterlichen Klons B31-5A3,
verwendet zur Maus-Inoculation (Zeile 11), und dem niedrig-infektiven
Klon B31-5A2 (Zeile 10), welcher das Plasmid, welches vlsE kodiert, nicht
aufweist. Zwei identische SDS-PAGE Western-Blots wurden umgesetzt
mit dem monoklonalen Antikörper
H9724, gerichtet gegen das B. burgdorferi Flagellin-Protein (Fla)
als eine Positivkontrolle.
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6B. Veränderte
vlsE-Antigenizität
von B. burgdorferi-Klonen (m1e4A bis m8e4A), isoliert von C3H/HeN-Mäusen 4 Wochen
nach Infektion und Antiserum gegen das GST-vls1 Fusionsprotein.
Antiserum gegen das GST-vls1-Fusionsprotein. Verlängerte Expositionen
des Immunoblots gegen das GST-vls1-Fusionsprotein zeigten das Vorliegen
von schwach reaktiven Banden in allen 9 Mausisolaten. Die relativen
Lokalisierungen der Proteinstandards sind angegeben.
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6C. Reaktivität
von Serum-Antikörpern
einer entsprechenden Mus musculus C3H/HeN-Maus mit vlsE. Ein Immunoblot
von B. burgdorferi-Proteinen aus den angegebenen Stämmen und
das GST-vls1-Fusionsprotein wurden mit Serum von Maus 1, erhalten
28 Tage nach Nadel-Inoculation mit 105 B.
burgdorferi B31, Klon 5A3, umgesetzt.
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6D Reaktivität
von Serum-Antikörpern
einer repräsentativen
Mus musculus C3H/HeN-Maus mit vlsE. Ein Immunoblot von B. burgdorferi-Proteinen
aus den angegebenen Stämmen
und das GST-vls1-Fusionsprotein wurden mit Serum einer Peromyscus
leukopcus-Maus, infiziert mit B. burgdorferi B31 über einen Zeckenbiss,
zur Reaktion gebracht. Die Proteinbanden korrespondieren mit vlsE
und dem SGT-vls1-Fusionsprotein (wie durch die Reaktivität mit Anti-GST-vls1 Antiserum bestimmt;
Daten nicht angegeben) werden durch Pfeile angezeigt. Die relativen
Lokalisierungen von Proteinstandards sind in Kilodalton angegeben.
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6E. Reaktivität
von Serum-Antikörpern
einer repräsentativen
Mus musculus C3H/HeN-Maus mit vlsE. Ein Immunoblot von B. burgdorferi-Proteinen
von den angegebenen Stämmen
und das GST-vls1-Fusionsprotein wurden mit Serum eines an Lyme-Krankheit
leidenden Patienten im Frühstadium
umgesetzt. Die Protein-Banden korrespondieren zu vlsE und dem GST-vls1-Fusionsprotein
(wie durch die Reaktivität
mit Anti-GST-vls1-Antiserum bestimmt; Daten nicht gezeigt) werden
durch Pfeile angezeigt. Die relativen Lokalisierungen der Proteinstandards
sind in Kilodalton angegeben.
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7 Vorgeschlagenes
Modell für
die genetische und antigenetische Variation an der vls-Stelle. Rekombination
von Segmenten der ruhenden vls-Kassetten vls7 und vls 4 in die vls1-Kassette
von B. burgdorferi B31-5A3 VlsE-Gen ist dargestellt. Eine Serie
von ähnlichen
Rekombinationsereignissen würde
einzigartige vlsE-Allele
erzeugen, bestehend aus einem Mosaik von Segmenten von mehreren
verschiedenen ruhenden vls-Kassetten.
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4.0 DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER ILLUSTRATIVEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Die
vorliegende Arbeit offenbart die Identifikation und Charakterisierung
eines komplexen genetischen Systems in dem Lyme-Krankheits-Spirochäten Borrelia
burgdorferi, welcher extensive antigene Variation eines oberflächen-exponierten
Lipoproteins, VlsE vorantreibt. Ein 28 Kilobasen großes lineares
Plasmid von B. burgdorferi B31 (pBB28La) wurde als eine vmp-artige
Sequenz (vls)-Stelle enthaltend identifiziert, welche stark dem
variablen Hauptprotein(variable major protein)(vmp)-System für antigene
Variation von rezidivierenden Fieberorganismen ähnelt. Teile von mehreren der
15 nicht exprimierten (ruhenden) vls-Kassettensequenzen, lokalisiert
strangaufwärts
von vlsE, rekombinierten in die zentrale vlsE-Kassettenregion während der
Infektion von C3H/HeN-Mäusen,
was in der antigenen Variation des exprimierten Lipoproteins resultierte.
Die resultierende kombinatorische Variation wird potenziell Millionen
von einzigartigen antigenen Varianten erzeugen und dabei zur Immun-Evasion,
zum Langzeitüberleben
und zur Pathogenese im Säugetierwirt
beitragen.
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Ein
Infektivitäts-assoziiertes
28 kb-lineares Plasmid, pBB28La, in B. burgdorferi B31 wurde durch
substraktive Hybridisierung identifiziert. DNA-Sequenzanalyse der
klonierten Fragmente aus diesem Plasmid brachten die vls-Stelle
bestehend aus 15 ruhenden vls-Kassetten
und ein exprimiertes vls-Gen zutage. Nachfolgende Infektionsuntersuchungen
demonstrierten, dass bunt gewürfelte
Rekombination an der vls-Stelle in C3H/HeN-Mäusen
auftritt. Obwohl die vls-Stelle sorgsam nur in einer klonalen Population
von B. burgdorferi B31 charakterisiert wurde, zeigen Southern-Hybridisierungsergebnisse,
dass diese Stelle in infektiösen
Stämmen
von drei wohldefinierten Lyme-Erkrankungs-Borreliae-Genospezies (B. burgdorferi,
B. afzelii und B. garinii) vorliegt, trotz der insge samten genetischen
Heterogenität
unter diesen Organismen (Casjens et al., 1995; Xu und Johnson, 1995).
-
Die
vls-Stelle ähnelt
dem vmp-System von B. hermsii, und zwar sowohl hinsichtlich der
Sequenz als auch der genetischen Organisation. Es besteht gewisse
Sequenzhomologie zwischen beiden Systemen, insbesondere zwischen
den vlsE- und großen
vmp-Genen. Dies wird exemplarisch verdeutlicht durch direkten Sequenzvergleich
zwischen vlsE und vmp17, welche Homologie über ihre vorhergesagten Aminosäuresequenzen
hinweg aufweisen (3A). Die vlsE- und die ruhenden
vls-Kassetten weisen auch einen stärkeren Grad an Homologie zu
kleinen vmps und B. burgdorferi ospC-Genen auf. Darüber hinaus
haben sowohl vls- als auch vmp-Systeme eine einzige Expressionsstelle
kodierend ein oberflächenlokalisiertes
Lipoprotein, wie auch multiple nichtexprimierte Sequenzen (Plasterk
et al., 1985; Barbour et al., 1991a). Schließlich sind die Expressionsstellen
für beide
Systeme nahe einem der Telomere der entsprechenden linearen Plasmide
lokalisiert (Kitten und Barbour, 1990; Barbour et al., 1991b). Diese
Beobachtungen legen nahe, dass die vls-Stelle die Lyme-Erkrankungs-Borreliae
mit der Fähigkeit
der antigenen Variation versorgt, analog zum vmp-System von B. hermsii
(Barbour, 1993). Die obigen Ähnlichkeiten
deuten auch darauf hin, dass das vlsE-Gen, ruhende vls-Kassetten
und große
vmp-Gene von rezidivierenden
Fieber-Organismen sich alle aus einem gemeinsamen Vorläufer-Gen
entwickelt haben. Die relativ hohen G + C-Zusammensetzungen (beispielsweise
45% für
vlsE und 37% für
vmp17) sind im Vergleich mit Borrelia G + C-Gehalt (ungefähr 28%)
auch mit dieser evolutionären Beziehung
konsistent und legen weiter die Möglichkeit des lateralen Transfers
von anderen Organismen nahe.
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Es
gibt mehrere Unterschiede zwischen den vls- und den vmp-Systemen.
Als erstes besitzt B. hermsii zumindest zwei vmp-enthaltende lineare
Plasmide (Meier et al., 1985; Plasterk et al., 1985), wohingegen
nur ein vls-enthaltendes lineares Plasmid in Lyme-Erkrankungs-Borreliae
unter Hybridisierungsbedingungen (1A und 1B)
nachgewiesen wurde. Zum Zweiten werden die nahenden vmp-Gene durch
intergenische nichtkodierende Regionen getrennt und sind in jeder
Orientierung angeordnet (Barbour et al., 1991a), während die
ruhenden vls-Kassetten in Kopf-Schwanz-Verknüpfung als ein einzelner offene
Leserahmen über beinahe
die vollständige
Region (2A und 2B)
organisiert sind. Zum Dritten fehlen den vmp-Genen Promotersequenzen,
aber die meisten kodieren vollständige
oder beinahe vollständige
offene Leserahmen mit ihren eigenen Ribosom-Bindungsstellen (Barbour
et al., 1991a). Auf der anderen Seite repräsentieren die vls-Kassetten
nur das zentrale Drittel der Expressionsstelle. Zum Letzten wird
jede Phase der B. hermsii-Infektion in erster Linie verursacht durch
Organismen, exprimierend ein einzelnes vmp-Allel (Meier et al.,
1995; Plasterk et al., 1985), wohingegen ein hoher Grad der vlsE-Allel-Variation
unter Organismen während
der B. burgdorferi-Infektion auftritt, isoliert selbst aus einer
kleinen Ohrbiopsie-Probe (5A, 5B und 5C).
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Die
Sequenzveränderungen
an der vlsE-Stelle könnten
aus der genetischen Rekombination mit Sequenzen von den ruhenden
vls-Kassetten resultieren. Trotz merklicher Sequenz-Variationen
innerhalb der vls-Region verschiedener vlsE-Allele blieben die Sequenzen
untersucht außerhalb
der 17-bp-gerichteten Repeats unverändert (5B und 5C). Innerhalb der vls-Region sind die Veränderungen
nicht zufällig
sondern prädominant
in sechs hoch variablen Regionen, gefunden in 15 ruhenden vls-Kassetten,
geclustert (3B). Beinahe alle der Sequenz-Variationen,
beobachtet in Maus-Isolaten, sind identisch mit Teilen der ruhenden
vls-Kassetten, obwohl Kombinationen von Sequenz-Variationen alle
diese Allele einzigartig machten.
-
Die
Erfinder haben gezeigt, dass B. burgdorferi einem unüblichen
Typ der genetischen Variation unterliegt (7):
- (i) die vls-Kassetten enthalten konservierte
und variable Regionen;
- (ii) die konservierten Sequenzen ermöglichen die Rekombination zwischen
den exprimierten und ruhenden vls-Sequenzen, wahrscheinlich durch
eine reziprokalen Gen-Konversions-Mechanismus;
- (iii) die konservierten 17-bp-gerichteten Repeat-Sequenzen können in
das Alignment der vls-Sequenzen während der Rekombination involviert
sein oder in das Binden von vorgeschlagenen Orts-spezifischen Rekombinase(n);
- (iv) durch multiple Rekombinationsereignisse werden Teile der
Expressionsstellen ersetzt durch Segmente verschiedener ruhender
vls-Kassetten, welche in einem breit angelegten Array von potenziellen
vlsE-Allelen resultieren; und
- (v) der ortsspezifische Mechanismus wird aktiviert in vivo,
was in einer hohen Rate der Rekombination resultiert. Da sowohl
die vlsE als auch die ruhenden vls-Kassetten im gleichen linearen
Plasmid pBB28La lokalisiert sind, wird in B. burgdorferi (2A) intraplasmische Rekombination höchstwahrscheinlich
involviert sein. Jedoch ist es auch möglich, dass interplasmische
Rekombination von multiplen Kopien des pBB28La-Plasmids in jedem
Organismus vorliegen, wie dies für
die vmp-kodierenden
Plasmide von B. hermsii gezeigt wurde (Kitten und Barbour, 1992).
-
Genetische
Variation involviert in multiplen Gen-Familien wurde in mehreren
anderen pathogenen Mikroorganismen beschrieben (Borst und Geaves,
1987; Borst et al., 1995; Donelson, 1995). Im Kontext der kombinatorischen
Rekombination ist die genetische Variation an der vlsE-Stelle ähnlich zu
derjenigen der Pilin-kodierenden Gene von N. Gonorrhoeae (Seifert
und So, 1988). Der Gonococcal-Pilus besteht in erster Linie aus
sich wiederholten Untereinheiten von 18 Kilodalton-Pilin-Protein
und ist für
die Adhärenz
des Bakteriums an eine Vielzahl von menschlichen Zellen notwendig
(Swanson und Koomey, 1989). Während
die vollständigen
Pilin-Gene nur an den beiden Expressionsstellen exprimiert werden
(pilE1 und pilE2), finden sich multiple ruhende Kopien (pilS) enthaltende
Teile der Pilin-Gene über
einen breiten Bereich auf dem Gonococcal-Chromosom (Haas und Meyer,
1986). Durch multiple kombinatorische rekombinante Ereignisse kann
ein einzelner Gonococcal-Klon, welcher einen Pilin-Stereotyp exprimiert,
eine große
Anzahl von Nachkommen hervorbringen, welche antigenetisch unterschiedliche
Pilin-Varianten exprimieren (Meyer et al., 1982; Hagblom et al., 1985;
Segal et al., 1986). Die Rekombination zwischen der Expression und
ruhenden Stellen tritt prädominant über einen
nicht-reziproken Gen-Konversions-Mechanismus
auf (Haas und Meyer, 1986; Koomey et al., 1987).
-
Die
kodierenden Sequenzen von Neisseria Pilin-Varianten werden in konstante,
semivariable und hypervariable Regionen unterteilt (Haas und Meyer,
1986), welche analog zu den konservierten und variablen Regionen
der vls-Kassetten sind (3B, 5B und 5C).
Die konstanten Regionen und eine konservierte DNA-Sequenz (Sma/Cla-Repeat),
lokalisiert am 3'-Ende
aller Pilin-Stellen, sollen die Regionen involviert in die Rekombinationsereignisse
paaren (Wainwright et al., 1994). In diesem Kontext können die
17-bp-gerichteten
Repeats (2C) und die konservierten Regionen
(3B) der vls-Kassetten eine ähnliche Rolle in Rekombinationsereignissen
spielen. Die ruhenden Stellen der Gonococcal Pilin-Gene enthalten
verschiedene Regionen der kompletten Pilin-Gene (Haas und Meyer,
1986), wohingegen die ruhenden vls-Kassetten von B. burgdorferi
nur die zentrale Kassettenregion des vlsE-Gens repräsentieren
(3B).
-
Nicht-reziproke
Rekombinationen treten auch zwischen den exprimierten und den ruhenden
Genen auf, welche Varianten-Oberflächen-Glykoproteine (variant
surface glycoproteins, Vsgs) in afrikanischen Trypanosomen kodieren
(Donelson, 1995). Basierend auf Ähnlichkeiten
zwischen der vls-Stelle und den multiplen Gen-Familien der anderen
pathogenen Mikroorganismen ist es wahrscheinlich, dass ein unidirektionaler Gen- Konversionsmechanismus
auch an der vls-Stelle aktiv ist. Jedoch gibt es bislang keine Daten
in Bezug auf die Präsentation
der ruhenden vls-Kassetten, und der exakte Mechanismus der vls-Rekombination
muss noch bestimmt werden.
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Es
gibt starken Hinweis darauf, dass genetische Variation an der vls-Stelle
Antigen-Variation
erzeugt. Die proliferierte Rekombination an der vlsE-Stelle in C3H/HeN-Mäusen unterstützt die
Möglichkeit
der Antigen-Variation bei Lyme-Erkrankungen, verursacht durch Borreliae.
Die verminderte Reaktivität
auf Antikörper gegen
die parentale vls-Kassettenregion
unter den klonalen Populationen von Maus-Isolaten demonstriert, dass
genetische Variation an der vlsE-Stelle in Veränderungen in der Antigenizität der vlsE-Varianten resultierte.
Schließlich
erzeugten C3H/HeN-Mäuse,
infiziert mit B. burgdorferi, starke Antikörperantworten gegen das parentale
vlsE-Protein, jedoch zeigten die gleichen Antiseren konsistent mit
den Ergebnissen, erhalten mit Antikörpern gegen das GST-Vls1-Fusionsprotein, verminderte
Reaktivitäten
mit einigen der vlsE-Varianten, isoliert von den Mäusen (6C). Da vlsE ein Oberflächen-exponiertes Lipoprotein
ist, wie durch die Verdauung mit Proteinase K (4A und 4B)
und [3H]-Palmitat-Radiolabeling-Untersuchungen angezeigt
wird, kann diese vorgeschlagene antigene Variation ermöglichen,
dass die Lyme-Krankheit Borreliae Immunattacken, gerichtet gegen
vlsE, überlebt.
-
Variation
von B. burgdorferi Oberflächenproteinen,
wie z.B. vlsE, kann auch die Viruleszenz der Organismen beeinträchtigen
und deren Fähigkeit,
sich an verschiedene Mikroumgebungen während der Infektion des Säugetierwirts
anzupassen. Jüngste
Untersuchungen eines Borrelia turicatae Mausinfektionsmodells, welches
Lyme-Erkrankung ähnelt,
zeigte, dass ein Serotyp, welcher VmpB exprimierte, stärkere arthritische Manifestationen
zeigte, wohingegen ein anderes, exprimierend VmpA, ernstere Involvierung
des zentralen Nervensystems zeigte (Cadavid et al., 1994). Die Zahlen
der Borreliae, vorliegend in den Gelenken und im Blut von Serotyp
B-infizierten Mäusen,
waren viel höher
als diejenigen von Mäusen,
infiziert mit Serotyp A, was konsistent ist mit einer Beziehung
zwischen dem Vmp-Serotyp und der Schwere der Erkrankung (Pennington
et al, 1997). Antigen-Variation von Neisseria Pilin (Lambden et
al., 1980; Rudel et al., 1992; Nassif et al.; 1993; Jonsson et al,
1994) und Opa-Proteinen (Kupsch et al., 1993) ist als die Adhärenz der
Organismen gegen menschliche Leukozyten und Epithelzellen beeinträchtigend
bekannt.
-
Die
Bedeutung des vls-enthaltenden Plasmids pBB28La während der
Infektion wird unterstützt
durch den folgenden Nachweis:
- (i) alle hochinfektiven
Klone und Stämme,
welche bislang getestet wurden, enthalten das vls-enthaltende Plasmid
pBB28La und der Verlust dieses Plasmids korreliert mit einer Abnahme
der Infektivität
(1B);
- (ii) pBB28La wurde in allen tierischen Isolaten, welche bislang
getestet wurden, aufrecht erhalten; und
- (iii) die vls-Sequenzen sind über drei Lyme-Erkrankungs-Genospezies
hinweg konserviert trotz ihrer genetischen Heterogenität (Casjens
et al., 1995) sowie der Diversität
in Plasmidprofilen (Xu und Johnson, 1995). Auf der anderen Seite
zeigten B. burgdorferi-Klone mit oder ohne Plasmid pBB28La ähnliche
Wachstumsraten in Kulturmedium. Darüber hinaus wird pBB28La leicht
verloren, solange sich in vitro-Subkulturen
in einer frühen
Phase bis Passage 5 befinden. Folglich scheint das Vorliegen von
pBB28La wenig, falls überhaupt,
einen Effekt auf das in vitro-Wachstum zu haben, aber sehr wohl
einen profunden Effekt auf die Fähigkeit,
Säugetierwirte
zu infizieren, aufzuweisen.
-
VlsE
(oder potenziell andere Gene, kodiert durch pBB28La) scheint eine
andere bedeutsame, jedoch undefinierte Funktion aufzuweisen, welche
nicht mit der Antigen-Variation verwandt ist. Klone geringer Infektivität, welche
das vls-kodierende Plasmid pBB28La nicht aufweisen, propagieren
nicht in Severe Combined Immunodeficiency(SCID)-Mäusen,
was darauf hindeutet, dass der benötigte Faktor (die benötigten Faktoren) eine
bedeutende Funktion nicht verwandt zur Umgehung des adaptiven Immunsystems
zur Verfügung
stellt (stellen). Des Weiteren scheint die in vivo-Selektion gegen
Bb-Klone, welchen pBB28La fehlt, früh in der Infektion aufzutreten
(innerhalb der ersten Woche), bevor die adaptive Immunantwort nach
allgemeiner Erwartung signifikantem Selektionsdruck ausgesetzt würde. Folglich
ist es wahrscheinlich, dass vlsE eine bedeutsame Rolle in einigen
Aspekten der Infektion spielt (beispielsweise Kolonisierung, Dissemination,
Adhärenz,
Extravasion, Umgehung des immanenten Immunmechanismus oder der Nährstoffversorgung),
und dass die Antigen-Variation in erster Linie die Oberflächenexpression
dieses Proteins ermöglicht,
ohne zur Eliminierung des Bakteriums durch die Immunantwort des
Wirtes zu führen.
Der Erhalt dieser Aktivität
würde verlangen,
dass die Variation in den Aminosäuresequenzen
nicht mit den aktiven Stellen (der aktiven Stelle) des Proteins Wechselwirken
würde;
diese Notwendigkeit kann die Existenz von hochkonservierten Regionen
an den N- und C-Termini und innerhalb der vls-Kassette erklären. Sequenzvariation
als ein Mechanismus des Erhalts der Oberflächen-Proteinfunktion angesichts
einer Immunantwort des Wirts kann eine Strategie sein, die pathogenen
Mikroorganismen gemeinsam ist.
-
4.1 Antigen-Variation
in B. hermsii
-
Ein
komplexer Antigen-Variationsmechanismus wurde in Borrelia hermsii
charakterisiert, einem Verwandten von B. burgdorferi, welche rezidivierendes
Fieber erzeugt (Balmelii und Piffatetti, 1996; Barbour, 1993; Donelson,
1995). Oberflächen-exponierte
Lipoproteine, genannt variable hauptsächliche Proteine (variable
major proteins, Vmps), werden durch homologe Gene kodiert, lokalisiert
in 28 bis 32 kb-linearen Plasmiden mit kovalent geschlossenen Telomeren
(Barbour und Garon, 1987; Kitten und Barbour, 1990). Die vmp-Gene
wurden in zwei Gruppen unterteilt: kleine und große (Restrepo
et al., 1992). Große
vmp-Gene, wie z.B. vmp7 und vmp17, und kleine vmp-Gene, wie z.B.
vmp1 und vmp3, sind ungefähr
1 kb bzw. 0,6 kb groß. Jeder
Organismus enthält
sowohl kleine als auch große
vmp-Gene in einer unexprimierten (ruhenden) Form in den sogenannten
Lagerungsplasmiden (Plasterk et al., 1985). Nur ein vmp-Gen lokalisiert
in der Nähe
von den Telomeren eines verschiedenen Plasmids (genannt das Expressionsplasmid)
wird in jedem Organismus exprimiert (Kitten und Barbour, 1990; Barbour
et al., 1991a). Antigen-Variation
tritt auf, wenn das exprimierte vmp vollständig oder partiell durch eines
der ruhenden vmp-Gene an der telomeren Expressionsstelle ersetzt wird
durch interplasmische Rekombination (Meier et al., 1985; Plasterk
et al., 1985; Barbour et al., 1991b) intraplasmische Rekombination
(Restrepo et al., 1994) und Post-Switch-Reorganisation (Restrepo
und Barbour, 1994). Der Antigen-Switch tritt spontan bei einer Häufigkeit
von 10–3 bis
10–4 pro
Generation auf (Stoenner et al., 1982).
-
4.2 Identifikation von
vls
-
Ein
genetischer Ort (vmp-ähnliche
Sequenz oder vls) wurde identifiziert und charakterisiert in B.
burgdorferi, welcher überraschenderweise
dem vmp-System von B. hermsii ähnelt.
Eine vls-Expressionsstelle (vlsE) und 15 weitere ruhende vls-Kassetten
wurden auf einem 28 kb-linearen Plasmid (mit der Bezeichnung pBB28La)
identifiziert. Das Vorliegen von pBB28La korreliert mit dem hochinfektiven
Phenotyp B. burgdorferi Sensu Lato Stämmen, die getestet wurden.
VlsE, lokalisiert in der Nähe
eines Telomers von pBB28La, kodiert ein Oberflächen-exponiertes Lipoprotein.
Untersuchungen von Ohr- und Blut-Isolaten
von C3H/HeN-Mäusen, infiziert
4 Wochen zuvor mit dem B31-Klon 5A3, demonstrierte die Untersuchung
von verschiedener Rekombination an der vlsE-Stelle, so dass jeder
der B. burgdorferi-Klone, der untersucht wurde, einzigartig war
und scheinbar multiplen Rekombinationsereignissen mit Teilen der
ruhenden vls-Kassetten unterlegen war. Die resultierenden vlsE-Varianten
zeigten eine verminderte Reaktivität gegen Antiserum gerichtet
gegen die parentale vls-Kassettenregion. Dieses aufwendige genetische
System ermöglicht
kombinatorische Antigen-Variation von vlsE in Säugetierwirten, und trägt dabei
zur Umgehung der Immunantwort und zum Langzeit-Überleben in dem Säugetierwirt
bei.
-
Die
vorliegende Erfindung illustriert das rasche Auftreten von unterschiedlicher
Rekombination an der vls-Expressionsstelle (vlsE), was in einer
kombinatorischen Form von genetischer und antigenischer Variation an
der vlsE-Stelle resultiert. Antigen-Variation an der vlsE-Stelle
wurde nachgewiesen unter Verwendung eines in vivo-Selektionsansatzes.
-
Die
Sequenzvariation führt
scheinbar zu einer signifikanten Antigen-Variation. Kaninchen-Antiserum, erzeugt
gegen ein vls-GST-Fusionsprotein, reagierte stark mit dem ursprünglichen
B. burgdorferi-Klon (B31 5A3), reagierte jedoch nicht mit mehreren
der Klone, reisoliert aus Mäusen
4 Wochen nach Infektion.
-
B.
burgdorferi induziert einen ortsspezifischen Rekombinationsmechanismus
während
der Infektion des Säugetierwirts.
Die vlsE-Kassettensequenz in jedem der Maus-Isolate ist einzigartig.
Auf der Nukleotid-Ebene besteht jede vlsE-Kassette aus Regionen,
identisch zu einigen der ruhenden vls-Kassetten. Die verschiedene
Rekombination von ruhenden vls-Kassetten-Segmenten erzeugt eine
kombinatorische Diversivität an
der vlsE-Expressionsstelle, ähnlich zu
der Diversivität,
möglich
in den Immunglobulin- und T-Zell-Rezeptor-variablen
Regionen. Im Gegensatz dazu involviert die antigene Variation in
rezidivierenden Fieberorganismen üblicherweise das Ersetzen des
ganzen Gens an der Expressionsstelle mit einem der "ruhenden" VMP-Gene. Des Weiteren
ist ein einziger VMP-Serotyp
während
jedem Rückfall
prädominant.
-
Der
Mechanismus des genetischen Switchings scheint verschieden von irgendeinem
anderen antigenen Variationsmechanismus, beschrieben in Bakterien
oder Protozoen zu sein und hat bedeutsame Implikationen für die Lyme-Krankheit.
Durch Kombinieren verschiedener Regionen der ruhenden vls-Kassetten
ist es möglich,
für viele
verschiedene vlsE-"Serotypen" im gleichen Patienten
zu koexistieren. Es kann für
den Wirt möglich
sein, eine schützende
Antwort gegen eine dieser klonalen Populationen zu etablieren, aufgrund
der kleinen Anzahl eines jeden Typus. Selbst die Etablierung einer
Antwort gegen einen Serotyp würde
nicht gegen sich schnell ausbreitende neue Serotypen schützen. Die
Tatsache, dass B. burgdorferi solch einen komplexen Mechanismus
zum Variieren der Sequenz an vlsE entwickelt hat, zeigt die Bedeutung
des Proteins in der Pathogenese und/oder Immun-Umgehung.
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Die
vorliegende Erfindung offenbart eine repetitive DNA-Sequenz ungefähr 500 bp
an Länge,
welche in multiplen, nicht identischen Kopien in einem 28 kb-linearen
Plasmid von infektiösem
Borrelia burgdorferi, dem verursachendem Erreger der Lyme-Erkrankung,
vorliegt. Die DNA-Sequenzen kodieren Polypeptide, welche Sequenzähnlichkeit
zu den variablen Hauptproteinen (variable major proteins, VMPs)
des rezidivierenden Fiebers Borreliae (wie z.B. B. hermsii), aufweisen.
VMPs sind hochantigene Oberflächenproteine
und das rezidivierende Fieber Borreliae ist in der Lage, diese durch
einen rekombinanten genetischen Mechanismus zu verändern und
dabei die Immunantwort zu umgehen. Antikörper gegen ein spezielles VMP
verleihen Schutz, was in der schnellen Leerung von Bakterien des
korrespondierenden Serotyps resultiert. In B. burgdorferi liegen
VMP-ähnliche
Sequenzen (vls) auf einem 28 kb-linearen Plasmid vor, und dieses
Plasmid scheint Viruleszenzfaktor(en), benötigt für die Infektivität, zu kodieren.
Die Sequenz einer 16 kb-Region
dieses Plasmids enthält
zumindest 20 Kopien der VMP-ähnlichen
Sequenz.
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Die
Erfinder haben Gene identifiziert sowie Genprodukte, welche wichtig
in der Infektivität
und Pathogenese von B. burgdorferi zu sein scheinen. In früheren Untersuchungen
(Norris et al., 1995) wurde gezeigt, dass klonale Populationen von
B. burgdorferi isoliert nach 5 bis 15 in vitro-Passagen signifikant
in ihrer Infektivität
in dem C3H/HeN-Mausmodell variierten. Sogenannte hochinfektive und
niederinfektive Klone unterschieden sich um das 500-fache in ihrer
mittleren Infektionsdosis (1,8 × 102 gg. 1 × 105), zeigten aber dennoch keine offensichtlichen
Unterschiede im Hinblick auf den Proteingehalt (wie durch zweidimensionale
Gelelektrophorese und Silber-Anfärben
bestimmt wurde) oder im Hinblick auf Plasmidgehalt (bestimmt durch
Agarosegel-Elektrophorese und Ethidiumbromid-Anfärben).
Jedoch unter Verwendung subtraktiver Hybridisierung zwischen DNA
von hochinfektiven und niedriginfektiven Organismen wurden spezifische
Sequenzen identifiziert, welche zwischen den beiden Typen unterschiedlich
waren. Diese Sequenzen wurden als VMP-ähnliche Sequenzen (vls) charakterisiert,
die nun erstmals in B. burgdorferi identifiziert wurden.
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In
ursprünglichen
Untersuchungen wurden unklonierte Hoch-Passagen-(HP) und Niedrig-Passagen-(low-passage,
LP)Populationen vom B. burgdorferi-Strang B31 als eine Quelle von
DNA für
subtraktive Hybridisierung verwendet. HP B31 wurde in vitro für ungefähr 1000
Passagen kultiviert und als nicht infektiös identifiziert, wohingegen
LP B31-Passagen
in vitro ungefähr
fünfmal
infektiös
in dem C3H/HeN-Mausmodell bleiben. Die Plasmid-DNA eines jeden Strangs
wurde aufgereinigt. Die DNA von HP B31 wurde zufällig zerstückelt durch Ultraschall, wohingegen
die DNA von LP B31 vollständig
mit dem Restriktionsenzym Sau3AI verdaut wurde. Die DNA der beiden
Stränge
wurde denaturiert durch Erhitzen auf 100°C, in einem Verhältnis von
50:1 HP DNA zu LP DNA gemischt, und man ließ sie mit gestückelter
HP DNA hybridisieren; als ein Ergebnis wurden die Sau3AI-Restriktionsstellen
nicht regeneriert. Einzigartige Segmente von LP DNA tendieren dazu,
mit dem komplementären
LP DNA-Strang zu hybridisieren und die Sau3AI "Sticky Ends" werden regeneriert. Ein Teil der hybridisierten
Mischung wurde in den pBluescript II SK (Stratagene) ligiert, welcher
zuvor mit BamHI und alkalischer Phosphatase behandelt worden war.
Die ligierte Präparation
wurde verwendet, um E. coli XL-1 Blue-Zellen zu transformieren und
die Transformanten wurden durch Plattieren der Bakterien auf Luria
Broth (LB)-Agarplatten, enthaltend Ampicillin und Isopropylthiogalactopyranosid
(IPTG) sowie 5-Bromo-4-chloro-3-indolyl-D-galactosid
(X-Gal) ausgewählt.
Jegliche resultierende weißen
Kolonien (E. coli, enthaltend ein Plasmid mit einem DNA-Insert)
wurden ausgewählt
für weitere
Untersuchungen und zur Sequenzanalyse.
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Eines
der resultierenden rekombinanten Plasmide mit der Bezeichnung pJRZ53
enthielt DNA, kodierend einen einzelnen zusammenhängenden
offenen Leserahmen (ORF) mit 562 bp an Länge. Die deduzierte Aminosäuresequenz
dieses ORF zeigte eine signifikante Homologie mit VMP-Proteinen
von B. hermsii, hauptsächlich
von Vmp17, Vmp21, Vmp7 und Vmp25 (27,2 bis 20,3% Identität, 50,0
bis 56,8% Similantät).
Hybridisierung von pJRZ53 mit Southern Blots von B. burgdorferi-Plasmiden
zeigte, dass diese VMP-ähnliche DNA-Sequenz
auf einem 28 kb-linearen Plasmid lokalisiert war.
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Weitere
DNA-Rekombinanten, enthaltend Sequenzen hybridisierend mit pJRZ53,
wurden abgeleitet von einer PstI-Bibliothek von B. burgdorferi B31-Plasmid-DNA.
B. burgdorferi B31-Plasmid-DNA wurde behandelt mit mehreren Restriktionsenzymen,
um die beste Kombination zum Klonieren eines größeren Fragments, enthaltend
die pJYZ53-Sequenz, zu bestimmen. Überraschenderweise lagen verschiedene
Bänder
hybridisierend mit pJRZ53-Sonde in DNA verdaut mit PstI, RsaI, Sau3AI
und anderen Enzymen vor. Dieses Ergebnis demonstrierte, dass multiple
Sequenzen, welche dem pJRZ53-Insert ähnelten, in dem 28 kb-Plasmid
vorlagen.
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Verschiedene
zusätzliche
rekombinante Klone wurden erhalten durch Behandeln von B. burgdorferi-Plasmid-DNA
mit PstI, Ligieren der Fragmente in pBluescript II SK, Transformieren
von E. coli mit den resultierenden Rekombinanten und Screenen der
Bibliothek hinsichtlich Hybridisierung mit pHRZ53. Sequenzbestimmungen
dieser rekombinanten Klone bestätigen
das Vorliegen von multiplen Sequenzen, welche hochhomolog, jedoch
nicht identisch mit der pHRZ53-Sequenz waren. Diese Homologie auf
der DANN- sowie auf der Protein-Ebene wird exemplarisch dargestellt
durch den Vergleich der beiden zusammenhängenden Repeats, welche in
pHRZ53-31 sowie in dem unabhängig
erhaltenen 1143 bp PstI-Klon, welcher mit der pJRZ53-Sequenz überlappt,
gefunden wurden. Das Alignment der 5'- und 3'-Regionen von pJRZ53-31 zeigt hoch homologe
Wiederholungen (Repeats) in der DNA-Sequenz des rekombinanten Klons
pJRZ53-31. Die DNA-Sequenz von den 5'-(nt 1–578) und 3'-(nt 579–1143)Regionen wurden aligned
unter Verwendung des GCG-Programms GAP. Es trat 93% Identität zwischen
den 5'- und 3'-Regionen auf. Die
deduzierten Aminosäuresequenzen
der DNA-Regionen wurden aligned unter Verwendung des GCG-Programms
GAP. Die gesamte Sequenzähnlichkeit
und Identität
betrug 92% bzw. 85%.
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Nachfolgende
Untersuchungen verwendeten klonale Populationen von B. burgdorferi,
erhalten durch Suboberflächen-Kolonieausbildung
von Passage 5-Organismen auf Agarplatten (Norris et al., 1995).
Diese Klone waren charakterisiert im Hinblick auf die Infektivität und wurden
unterteilt in hochinfektive und niederinfektive Phenotypen. pJRZ53
hybridisierte mit einem 28 kb Band in 6/9 B31-Klonen und 7/10 sH2-2-82-Klonen. Alle
12 hochinfektiösen
Klone enthielten das Plasmid, wohingegen 6 von 7 niederinfektiven
Klonen das Plasmid nicht aufwiesen (Tabelle 2). Es trat eine Korrelation
des Vorliegens eines 28 kb Plasmids, enthaltend die pJRZ53-Sequenz
mit der Infektivität
von B. burgdorferi klonalen Population auf. Genomische DNA-Präparationen
von 10 Sh2-2-82-Klonen und 9 B31-Klonen (Norris et al., 1995) wurden
einer Gelelektrophorese im pulsierten Feld unterzogen und auf Nylonmembranen übertragen.
Das 562 bp große
pJRZ53-Insert, gelabeled mit 32P, wurde
an Southern Blots hybridisiert. Kontrollen bestanden aus nicht klonierten
Populationen von Hoch-Passagen-, nicht infektiösen B31 (–) und Niedrig-Passagen-, infektiösen B31
(+). Alle hochinfektiven Klone (+) besaßen ein 28 kb Plasmid, das
mit pJRZ53 hybridisierte, wohingegen nur 1/7 der niederinfektiven
Klone (–)
das Plasmid aufwiesen.
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Folglich
besteht eine starke Korrelation zwischen dem Vorliegen des 28 kb
Plasmids und der Infektivität.
Plasmidprofile im gleichen Gel, verwendet für die Southern Blot-Hybridisierung, förderten
keinerlei Unterschiede in der Ethidiumbromid-Anfärbung in der Region des 28
kb Plasmids aufgrund des Vorliegens von mehreren anderen, gleichzeitig
mitwandernden Plasmide zutage. Der eine niederinfektive Klon, welcher
das Plasmid enthielt, kann möglicherweise
ein funktionales Gen oder Gene, welche andere viruleszente Faktoren
kodieren, nicht aufweisen.
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TABELLE
2 Korrelation
zwischen der Infektivität
und dem Vorliegen des 28 kb-linearen Plasmids, hybridisierend mit
der pJRZ53-Sequenz
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Eine
Kartierung des 28 kb-linearen Plasmids (mit der Bezeichnung pBb28L)
zeigte ein 16 kb Fragment des pBb28L des bakteriellen Klons B31-5A3,
welches in den Vektor Lambda Dash II (Strategene, LaJolla, CA) kloniert
worden war. Kurz gesprochen wurde eine Präparation von Plasmid-DNA mit
S1-Nuklease behandelt, um die kovalenten geschlossenen Enden (Telomere)
des linearen Plasmids zu zerstören.
Nach der Behandlung mit Klenow-Fragment
von DNA-Polymerase wurde ein Oligonukleotid-Linker, enthaltend eine
EcoRI-Stelle auf
die Enden ligiert. Die Herstellung wurde dann mit EcoRI behandelt
(um die DNA sowohl am Linker als auch an der zuvor markierten internalen
EcoRI-Stelle zu schneiden) und in die EcoRI-Stelle des Lambda Dash II
ligiert. Klone, enthaltend die pJRZ53-Sequenz wurden durch Hybridisierung
identifiziert und enthielten zwei überlappende Klone mit 12 kb
und 16 kb an Länge.
Partielle Sequenzanalyse der Sequenz des 16 kb Fragments förderten
das Vorliegen von zumindest 17 VMP-ähnlichen Sequenzen innerhalb
dieser Region zutage.
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Über 9500
bp an DNA-Sequenz des B. burgdorferi-DNA-Inserts in Lambda Dash
II-Klon 12-1 wurden erhalten. Diese Sequenz wurde bestimmt durch
automatisierte Sequenzanalyse (unter Verwendung von T3, T7 und internalen
Primern) von Dash II 12-1 selbst, wie auch von Teilen von 12-1 kloniertem
pBluescript unter Verwendung von Fragmenten, erhalten durch zufälliges DNasel-mediatisiertes
Schneiden oder durch Verdauen mit PstI oder RsaI. Sequenzen wurden
zusammengesetzt unter Verwendung des GCG-Programms Gelassemble und zeigten eine
durchschnittliche Redundanz von 4-fach. Der hohe Grad der Sequenzidentität unter verschiedenen
Regionen verlangte eine sorgsame Verifikation von Sequenz-Unterschieden
und manuelles Alignment der Sequenzen in einigen Fällen.
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Die
erhaltenen Sequenzen deuten auf das Vorliegen von zumindest einem
offenen Leserahmen hin, welcher eine Expressionsstelle (vlsE1) repräsentiert,
und von zumindest 16 zusätzlichen,
nicht identischen offensichtlich "ruhenden" (nicht exprimierte) vls-Kassetten.
Eine Consensus-Ribosom-Bindungsstelle (RBS, unterstrichen) ist 8
Nukleotide (nt) strangaufwärts
von der vorhergesagten Translationsstartstelle an den Nukleotiden
75 bis 77 lokalisiert. Das vorhergesagte Produkt vlsE1 hat ein Molekulargewicht
von 35881 kDa. Die ersten 19 Aminosäuren des vorhergesagten N-Terminus
enthalten eine mögliche
Signalpeptidsequenz mit einem Motiv eines geladenen N-Terminus,
einer hydrophoben Region und einer potentiellen Signal-Peptidase II-Schnittstelle
(FINC, doppelt unterstrichen), welche denjenigen, gefunden in anderen
borrelialen Lipoproteinen ähneln.
Die vorhergesagte Polypeptidgröße nach
Schneiden an dieser Stelle ist 33957 kDa, und der vorhergesagte
isoelektrische Punkt ist 7,3. Außer für das Signalpeptid ist das
vorhergesagte Protein größtenteils hydrophil.
Das putative Stopkodon ist an nt 1143–1145 lokalisiert, nur 82 nt
vom telomeren Ende von pBb28L entfernt.
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Expression
von vlsE1 in hochinfektivem B. burgdorferi B31-Klon 3 wurde verifiziert
durch Northern Blot-Analyse und reverse Transkriptase-Polymerase-Kettenreaktion
(RT-PCRTM).
Hybridisierung des radiogelabelten pJRZ53-Inserts mit Blots von
RNA, abgetrennt durch Agarose-Elektrophorese, deuteten auf das Vorliegen
eines Transkripts hin, welches eine homologe Sequenz enthielt. Für RT-PCRTM wurden Primer korrespondierend zu nt 835–857 (Plusstrang)
und nt 1010–1032
(Minusstrang) der Sequenz in 2C konstruiert. Der
Minusstrang-Primer wurde verwendet in Kombination mit AMV reverser
Transkriptase und RNA isoliert vom B31-Klon 3, um ein cDNA-Produkt
zu erzeugen. Die cDNA wurde dann amplifiziert durch Standard-PCRTM unter Verwendung der Plus- und Minus-Primer,
was in einem 198 bp Produkt resultierte, welches nachweisbar ist
durch Ethidiumbromid-Anfärben
von Agarose-Gelen.
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Das
PCRTM-Produkt wurde ligiert in den pCRII-Vektor
(Invitrogen) und drei unabhängig
abgeleitete Klone förderten
Sequenzen zutage, identisch mit denjenigen gezeigt in SEQ ID Nr.
1 und SEQ ID Nr. 3. Kontrollpräparierungen
bestanden aus identischen Reaktionen, außer, dass die reversive Transkriptase
weggelassen wurde; kein Produkt wurde nachgewiesen. Dieses Ergebnis
demonstrierte, dass vlsE1 in B. burgdorferi B31-Klon 3-Organismen transkribiert
wird.
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Die
DNA-Sequenz einer vorgeschlagenen "Lagerungs-Stelle" enthält zumindest 15 benachbarte
Kopien der vls-Sequenz von SEQ ID Nr. 1 und SEQ ID Nr. 3. Der Beginn
und das Ende einer jeden vls-"Kassette" wurde ausgewählt, um
zur repetitiven Sequenz (vls1) in vlsE1 zu passen. Die vls-Kassetten,
die bisher identifiziert wurden, rangieren von 474 bis 582 nt an
Länge;
Längenvariation
tritt in erster Linie aufgrund von kurzen Insertionen oder Deletionen
in vielen von drei Nukleotiden auf, was die selektive Konservierung
der offenen Leserahmen anzeigt. Längere Deletionen werden in
vls7, vls8 und vls10 beobachtet. vls14 und vls16 enthalten jeweils
einen Frameshift und vls11 enthält
ein Stopkodon. Ansonsten repräsentiert
die 7766 bp Sequenz von SEQ ID Nr. 1 bzw. von SEQ ID Nr. 3 einen
zusammenhängenden
offenen Leserahmen.
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Die
vls-Kassetten zeigen einen merklichen Grad der Sequenzkonservierung
sowohl auf der DANN- als auch der kodierten Aminosäuren-Ebene.
Siehe Figuren. Nukleotidsequenzen von B. burgdorferi B31 vls wurden
aligned unter Verwendung des GCG-Programms PILEUP. Vls1 korrespondiert
mit nt 420–1003
in der Sequenz von 4 und 5. Beim Vergleich mit vls1 unter Verwendung
des GCG-Programms GAP zeigen die vls-Sequenzen 90,0% bis 96,1% Nukleotid-Sequenzidentität (6) bzw. 76,9% bis 91,4% vorhergesagte Aminosäure-Sequenzidentität (7).
Keine von den bislang identifizierten vls-Kopien zeigt komplette
Sequenzidentität,
jedoch sind alle eng miteinander verwandt.
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Tabelle
3 zeigt die identifizierte vls-Segmente und zeigt die Positionen
an, an welchen die Segmente möglicherweise
als Teil von SEQ ID Nr. 1 und SEQ ID Nr. 3 gefunden werden können. Rekombinante
Repeat-Segmente werden als "Repeats" identifiziert.
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Der
Grad der Sequenzähnlichkeit
zwischen den VMP-ähnlichen
Sequenzen und B. hermsii-VMP-Proteinen wurde exemplarisch durch
ein Alignment des vorhergesagten Translationsproduktes von vlsE1
mit einigen der am ähnlichsten
VMP-Sequenzen (vmp17, vmp21, vmp7) dargestellt. Regionen der Ähnlichkeit
werden unterbrochen von Flächen
von geringer Sequenzidentität.
Der G + C-Gehalt von B. burgdorferi-VMP-ähnlichen Sequenzen ist relativ
hoch (beispielsweise 49,9% für
pJRZ53-31) im Vergleich zum genomischen B. burgdorferi G + C-Gehalt
(27 bis 30%) oder desjenigen von B. hermsii-VMP-Genen (beispielsweise 37% für vmp17). Die
Sequenzähnlichkeit
auf der Protein-Ebene kann aufgrund der divergenten oder konvergenten
Evolution bestehen. Es ist auch möglich, dass VMP-ähnliche
Sequenzen von einem anderen Organismus akquiriert wurden, geht man
vom unterschiedlichen G + C-Anteil aus.
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Das
Alignment entweder der DNA-Sequenzen oder der deduzierten Aminosäuresequenzen
der offenen Leserahmen fördert
das Vorliegen sowohl von konservierten als auch variablen Regionen
der repetitiven Sequenzen zutage. Die konservierten Sequenzen können "Framework"-Regionen repräsentieren,
welche bedeutsam für
die Gesamtstruktur der Polypeptide sind, wohingegen variable Sequenzen
verschiedene Epitope produzieren können. Man glaubt, dass schützende Antikörper erzeugt
werden können,
entweder gegen die konservierten oder die variablen Teile der putativen
Aminosäuresequenzen.
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Die
exprimierte Kopie von vls (vlsE1) wurde identifiziert und sequenziert.
Ein Segment des vlsE-Gens korrespondierend zur Kassettenregion wurde
subkloniert in den pGEX-2T-Expressionsvektor
und das resultierende GST-vls1-Fusionsproteinprodukt wurde erzeugt
und aufgereinigt. Antikörper
gegen das rekombinante Protein wurden verwendet zur Identifizierung
des nativen Proteins in SDS-PAGE und zweidimensionalen Gelelektrophorese-Mustern von B. burgdorferi-Proteinen
durch Immunoblotten. Infizierte Patienten und Tiere erzeugten Antikörper gegen
das Protein, welche durch Immunoblot-Analyse nachgewiesen wurden,
unter Verwendung des rekombinanten Proteins als Antigen (6C, 6D und 6E).
Darüber
hinaus kann das aufgereinigte rekombinante Protein zur Immunisierung von
Mäusen
und anderen Tieren verwendet werden, um zu bestimmen, ob Antikörper oder
zelluläre
Antworten gegen das Protein schützend
gegen Infektion mit B. burgdorferi und anderen Lyme-Krankheits-Borreliae
sind. Solche tierische Untersuchungen würden das Potenzial der Impfung
von Menschen und Tieren mit vls-Proteinsequenzen oder DNA-Sequenzen zur Immunoprofilaxe
bestimmen.
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4.3 ELISAs
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ELISAs
können
verwendet werden im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung.
In einem ELISA-Assay werden Proteine oder Peptide inkorporierend
Borrelia-VMP-ähnliche
Antigensequenzen auf einer ausgewählten Oberfläche immobilisiert,
vorzugsweise eine Oberfläche,
welche eine Proteinaffinität
zeigt, wie z.B. Wells einer Polystyrol-Mikrotiterplatte. Nach Waschen, um unvollständig adsorbiertes
Material zu entfernen, ist es wünschenswert,
die Assay-Platten-Wells mit einem nichtspezifischen Protein zu binden
oder zu coaten, von dem man weiß,
dass es antigenetisch neutral ist im Hinblick auf die Test-Antiseren
wie z.B. Bovinserumalbumin (BSA), Kasein oder Lösungen von Milchpulver. Dies
ermöglicht
das Blockieren der nichtspezifischen Adsorptionsstellen auf der
immobilisierenden Oberfläche
und reduziert folglich den Hintergrund verursacht durch nichtspezifisches
Binden von Antiseren auf der Oberfläche.
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Nach
Binden von antigenetischem Material an die Wells, Coaten mit nichtreaktivem
Material, um den Hintergrund zu reduzieren, und Waschen, um ungebundenes
Material zu entfernen, wird die immobilisierende Oberfläche in Kontakt
gebracht mit den Antiseren oder dem klinischen oder biologischen
Extrakt, der getestet werden soll, in einer Art und Weise, welche
der Immunkomplex(Antigen/Antikörper)-Ausbildung
dienlich ist. Solche Zustände
schließen
vorzugsweise der Antisera mit Verdünnern wie z.B. BSA, Bovingammaglobulin (BGG)
und gepufferter Salzlösung
(PBS)/Tween® ein.
Diese hinzugegebenen Agenzien tendieren auch dazu, bei der Reduktion
des nichtspezifischen Hintergrundes zu assistieren. Die geschichteten
Antiseren lässt
man dann für
zwischen ungefähr
2 bis ungefähr
4 Stunden inkubieren, bei Temperaturen vorzugsweise in einer Größenordnung
von ungefähr
25°C bis
ungefähr
27°C. Auf
die Inkubation wird die Antiserum-kontaktierte Oberfläche gewaschen,
damit nicht-immunokomplexiertes Material entfernt wird. Eine bevorzugte
Waschprozedur schließt
das Waschen mit einer Lösung
wie z.B. PBS/Tween® oder Boratpuffer ein.
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Auf
die Ausbildung von spezifischen Immunokomplexen zwischen der Testprobe
und dem gebundenen Antigen und nachfolgendem Waschen kann das Auftreten
einer bestimmten Menge an Immunokomplexausbildung bestimmt werden,
indem man selbigen einem zweiten Antikörper aussetzt mit einer Spezifität für den ersten.
Um Nachweismittel zur Verfügung
zu stellen, wird der zweite Antikörper vorzugsweise ein assoziiertes
Enzym aufweisen, welches eine Farbentwicklung erzeugen wird auf
die Inkubation mit einem geeigneten chromogenen Substrat. Folglich
wird man beispielsweise darauf aus sein, die Antiserengebundene
Oberfläche mit
Urease, alkalischer Phosphatase oder Peroxidasekonjugiertem Anti-IgG
für einen
Zeitraum und unter Bedingungen, welche die Entwicklung der Immunokomplexausbildung
dienen, zu inkubieren (beispielsweise Inkubation für 2 Stunden
bei Raumtemperatur in einer PBS-enthaltenden Lösung wie z.B. PBS/Tween®).
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Nach
Inkubation mit dem zweiten Enzym-getaggten Antikörper und auf das Waschen, um
ungebundenes Material zu entfernen, hin wird die Menge an Label
quantifiziert durch Inkubation mit einem chromogenen Substrat wie
z.B. Harnstoff und Bromocresol Purple oder 2,2'-Azino-di(3-ethyl-benzthiazolin)-6-sulfosäure(ABTS)
und H2O2 im Falle
von Peroxidase als enzymatischem Label. Die Quantifikation wird
dann erreicht durch Messen des Grades der Farberzeugung, beispielsweise
unter Verwendung eines Spektralfotometers im sichtbaren Spektrum.
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4.4 Epitop-Kernsequenzen
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Die
vorliegende Erfindung ist auch auf Protein- oder Peptidzusammensetzungen
gerichtet, welche frei von Zellen und anderen Peptiden sind, welche
eine aufgereinigtes Protein oder Peptid umfassen, welches ein Epitop
einbringt, das immunologisch kreuzreaktiv mit einem oder mehreren
anti-Borrelia-VMP-ähnlichen
Antikörpern
ist.
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Wie
hier verwendet soll sich der Begriff "einbringend ein Epitop (Epitope), welche(s)
immunologisch kreuzreaktiv mit einem oder mehreren anti-VMP-ähnlichen
Antikörpern
sind (ist), auf ein Peptid- oder Protein-Antigen beziehen, welches
eine primäre,
sekundäre
oder tertiäre
Struktur aufweist, ähnlich
zu einem Epitop lokalisiert innerhalb eines Borrelia-VMP-ähnlichem
Polypeptids. Der Grad der Ähnlichkeit
wird bis zu solch einem Grad sein, dass monoklonale oder polyklonale
Antikörper
gerichtet gegen das Borrelia-VMP-ähnliche
Polypeptid auch mit dem kreuzreaktiven Peptid oder Proteinantigen
binden, reagieren werden oder es sonstwie erkennen werden. Verschiedene
Immunoassay-Verfahren
können
eingesetzt werden in Verbindung mit solchen Antikörpern wie
z.B.
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Westernblotten,
ELISA, RIA und dergleichen, und alle diese sind den Fachleuten auf
dem Gebiet wohlbekannt.
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Die
Identifikation von Borrelia-VMP-ähnlichen
Epitopen oder ihren funktionellen Äquivalenten geeignet für die Verwendung
in Vakzinen ist ein relativ direkter Prozess. Beispielsweise kann
man Verfahren von Hopp, wie sie im US-Patent 4,554,101 gelehrt werden,
einsetzen, welches die Identifikation und Präparation von Epitopen aus Aminosäuresequenzen
auf der Basis der Hydrophilie lehrt. Die Verfahren beschrieben in
mehreren anderen Artikeln und Softwareprogrammen basierend darauf
können
auch zur Identifizierung von Epitop-Kernsequenzen verwendet werden
(siehe beispielsweise Jameson und Wolf, 1988; Wolf et al., 1988;
US-Patent Nr. 4,544,101). Die Aminosäuresequenz dieser "Epitop-Kernsequenzen" kann dann leicht
in Peptide eingebracht werden, entweder durch die Anwendung der
Peptidssynthese oder rekombinanter Technologie.
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Bevorzugte
Peptide zur Anwendung in Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung werden im Allgemeinen in der Größenordnung
von ungefähr
8 bis ungefähr
20 Aminosäuren
an Länge
sein. Es wird vorgeschlagen, dass kürzere antigene Borrelia-VMP-ähnlicheabgeleitete
Peptidsequenzen Vorteile unter bestimmten Voraussetzungen zur Verfügung stellen,
beispielsweise in der Herstellung von Vakzinen oder bei immunologischen
Nachweis-Assays. Beispielhafte Vorteile schließen die Vereinfachung der Herstellung
und Aufreinigung, die relativ geringen Kosten und verbesserte Reproduktivität der Produktion
sowie vorteilhafte Bioverteilung ein.
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Es
wird vorgeschlagen, dass spezielle Vorteile der vorliegenden Erfindung
realisiert werden durch die Herstellung synthetischer Peptide, welche
modifizierte und/oder ausgedehnte Epitope/immunogene Kernsequenzen
einschließen,
welche in einem "universellen" Epitop-Peptid gerichtet
auf Borrelia-VMP-ähnliche
und zu Borrelia-VMP-ähnlichen
verwandte Sequenzen resultieren. Es wird vorgeschlagen, dass diese
Regionen diejenigen repräsentieren,
welche die am höchsten
wahrscheinlichen sind, um T-Zell- oder B-Zellstimulation in einem Tier voranzutreiben
und folglich spezifische Antikörperproduktion
in solch einem Tier auslösen.
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Eine
Epitop-Kernsequenz wie hier verwendet ist ein relativ kurzes Stück von Aminosäuren, welches "komplementär" mit Antigenbindungsstellen
auf transferierenden-bindenden Protein-Antikörpern ist und folglich daran
binden wird. Zusätzlich
oder alternativ ist eine Epitop-Kernsequenz eine, welche Antikörper erzeugen
wird, welche kreuzreaktiv mit Antikörpern sind gerichtet gegen
Peptidzusammensetzungen der vorliegenden Erfindung. Es wird sich
verstehen, dass im Kontext der vorliegenden Offenbarung der Begriff "komplementär" sich auf Aminosäuren oder
Peptide bezieht, welche eine anziehende Kraft zueinander aufweisen.
Folglich können
bestimmte Epitop-Kernsequenzen der vorliegenden Erfindung optional
im Hinblick auf ihre Fähigkeit definiert
werden, mit dem Binden des gewünschten
Proteinantigens an korrespondierende Protein-gerichtete Antiseren
zu konkurrieren oder diese möglicherweise
zu ersetzen.
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Im
Allgemeinen glaubt man, dass die Größe des PolyPeptid-Antigens
nicht besonders kritisch ist, solange sie zumindest groß genug
ist, um die identifizierte Kernsequenz oder Sequenzen zu tragen.
Die kleinste bedeutsame Kernsequenz, welche in dieser Offenbarung
erwartet wird, würde
im Allgemeinen in der Größenordnung
von 8 oder 25 sein. Folglich wird diese Größe im Allgemeinen mit den kleinsten
Peptid-Antigenen erzeugt in Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung korrespondieren. Jedoch kann die
Größe des Antigens
größer sein,
wo dies gewünscht
ist, solange als sie die grundlegende Epitop-Kernsequenz enthält.
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Die
Identifikation von Epitop-Kernsequenzen ist den Fachleuten auf dem
Gebiet, wie beispielsweise in US-Patent 4,554,101 beschrieben, bekannt,
welches die Identifikation und Herstellung von Epitopen aus Aminosäuresequenzen
auf der Basis der Hydrophilie lehrt. Des Weiteren sind verschiedene
Computerprogramme verfügbar
zur Anwendung bei der Vorhersage von Antigen-Anteilen von Proteinen
(siehe beispielsweise Jameson und Wolf, 1988; Wolf et al., 1988).
Computerisierte Peptidsequenz-Analyseprogramme (beispielsweise DNAStar® Software,
DNAStar, Inc. Madison, Wisc.) können
auch bedeutsam sein bei der Konzeption synthetischer Borrelia-VMP-ähnlicher
Polypeptide und von Peptid-Analoga
in Übereinstimmung
mit der vorliegenden Offenbarung.
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Synthesen
von Epitopsequenzen oder Peptiden, welche ein antigenes Epitop einschließen innerhalb ihrer
Sequenz werden leicht erhalten unter Verwendung konventioneller
synthetischer Techniken, wie z.B. der Festphasenmethode (beispielsweise
durch die Anwendung von kommerziell verfügbaren Peptidsyntheseautomaten
wie z.B. einem Applied Biosystems Model 430A Peptide Synthesizer),
realisiert. Peptid-Antigene synthetisiert in dieser Art und Weise
können
dann aliquotiert werden in vorbestimmten Mengen und gelagert werden
in herkömmlichen
Arten und Weisen, wie z.B. in wässriger
Lösung
oder noch mehr bevorzugt in einem Pulver- oder lyophilisierten Zustand,
je nach Anwendung.
-
Im
Allgemeinen können
sie aufgrund der relativen Stabilität der Peptide leicht in wässrigen
Lösungen gelagert
werden über
relativ lange Zeiträume,
falls gewünscht,
beispielsweise bis zu 6 Monaten oder mehr, in beinahe jeglicher
Art von wässriger
Lösung
ohne merklichen Abbau oder Verlust von antigener Aktivität. Jedoch,
wo ausgedehnte wässrige
Lagerung beabsichtigt ist, wird es im Allgemeinen wünschenswert
sein, Wirkstoffe einzuschließen,
welche Puffer wie z.B. Tris- oder Phosphatpuffer enthalten, um einen
pH von ungefähr 7,0
bis ungefähr
7,5 aufrechtzuerhalten. Des Weiteren kann es wünschenswert sein, Wirkstoffe
einzuschließen,
welche das mikrobielle Wachstum inhibieren, wie z.B. Natriumazid
oder Merthiolat. Für
die ausgedehnte Lagerung in einem wässrigen Zustand wird es wünschenswert
sein, die Lösungen
bei 4°C
oder, noch mehr bevorzugt, gefroren zu lagern. Selbstverständlich können Peptide,
wo sie in einem lyophilisierten oder pulverisierten Zustand gelagert
werden, virtuell unbegrenzt gelagert werden, beispielsweise in abgemessenen
Aliquots, welche rehydratisiert werden mit einer vorbestimmten Menge
an Wasser (vorzugsweise in destillierter Form) oder Puffer vor der
Anwendung.
-
4.5 Immunopräzipitation
-
Die
Antikörper
der vorliegenden Erfindung sind insbesondere bedeutsam zur Isolation
von Antigenen durch Immunopräzipitation.
Immunopräzipitation
involviert die Separation von Target-Antigenkomponenten aus einer
komplexen Mischung und wird verwendet, um isolierte Spuren-Mengen
von Proteinen zu diskriminieren oder isolieren. Zur Isolation der
Membran-Proteine müssen
Zellen in Detergensmyzellen solubilisiert werden. Nichtionische
Salze sind bevorzugt, da andere Agenzien, wie z.B. Gallen-Salze,
bei saurem pH präzipitieren
oder in der Gegenwart bivalenter Kationen.
-
In
einer alternativen Ausführungsform
sind die Antikörper
der vorliegenden Erfindung bedeutsam für die enge Juxtaposition von
zwei Antigenen. Dies ist besonders bedeutsam zum Erhöhen der
lokalen Konzentration von Antigenen (beispielsweise Enzym-Substratpaaren).
-
4.6 Western Blots
-
Die
Kompositionen der vorliegenden Erfindung werden bedeutsame Anwendung
in Immunoblot- oder Western-Blot-Analyse finden. Die anti-Borrelia-VMP-ähnlichen
Antikörper
können
verwendet werden als hochaffine primäre Reagenzien für die Identifikation
von Proteinen immobilisiert auf einer festen Unterlagenmatrix, wie
z.B. Nitrocellulose, Nylon oder Kombinationen davon. Im Zusammenhang
mit der Immunopräzipitation,
gefolgt von Gelelektrophorese, können
diese als ein Ein-Stufen-Reagens zur Anwendung beim Nachweis von Antigenen,
gegen welche sekundäre
Reagenzien, verwendet zum Nachweis des Antigens, einen nachteiligen Hintergrund
erzeugen, verwendet werden. Dies ist speziell bedeutsam, wenn die
untersuchten Antigene Immunoglobuline (vorausgesetzt, die Verwendung
von Immunoglobulinen, welche bakterielle Zellwandkomponenten binden)
sind, die untersuchten Antigene mit dem nachweisenden Agens kreuzreagieren
oder sie mit dem gleichen relativen Molekulargewicht wie das kreuzreagierende
Signal wandern.
-
Immunologisch
basierte Nachweisverfahren zur Anwendung im Zusammenhang mit Western
Blots schließen
enzymatische, Radiolabel- oder fluoreszent-gelabelte sekundäre Antikörper gegen
die Toxingruppe ein und werden als besonders anwendbar in dieser
Hinsicht betrachtet.
-
4.7 Vakzine
-
Die
vorlieger de Erfindung zielt auf Vakzine zur Anwendung sowohl in
aktiven als auch passiven Immunisierungs-Ausführungsformen ab. Immunogene
Zusammensetzungen, welche als geeignet zur Anwendung als ein Vakzin
vorgeschlagen werden, können
am einfachsten direkt von immunogenen Borrelia-VMP-ähnlichen
Peptiden hergestellt in einer hier offenbarten Art und Weise erzeugt
werden. Vorzugsweise wird das antigene Material extensiv dialysiert,
um ungewünschte
nieder-molekulargewichtige Moleküle
zu entfernen und/oder lyophilisiert zur leichten Formulierung in
ein wünschenswertes
Vehikel.
-
Die
Herstellung von Vakzinen, welche Borrelia-VMP-ähnliche immunogene Peptidsequenzen
enthalten als aktive Ingredienzien, ist im Allgemeinen im Stand
der Technik gut verstanden, wie exemplifiziert wird durch die US-Patente
4,608,241; 4,601,903; 4,599,231; 4,599,230; 4,596,792 und 4,578,770.
Typischerweise werden solche Vakzine als injizierbare Formen hergestellt.
Entweder als flüssige
Lösungen
oder Suspensionen: feste Formen, geeignet zur Lösung in, oder Suspension in
Flüssigkeit
vor der Injektion können
auch hergestellt werden. Die Präparation
kann auch emulgiert sein. Das aktive immunogene Ingredienz wird
häufig
mit Hilfsstoffen vermischt, welche pharmazeutisch akzeptabel und
kompatibel mit dem aktiven Ingredienz sind. Geeignete Hilfsstoffe
sind beispielsweise Wasser, Salzlösung, Dextrose, Glyzerol, Ethanol
oder dergleichen und Kombinationen davon. Darüber hinaus kann das Vakzin,
falls gewünscht,
kleinere Mengen an Hilfsstoffen, Substanzen, wie z.B. benetzende
oder emulgierende Wirkstoffe, pH-Puffer-Wirkstoffe
oder Adjuvans-Stoffe enthalten, welche die Effektivität der Vakzine
verbessern Vakzine sind zur konventionellen Verabreichung, parenteral,
per Injektion beispielsweise entweder subkutan oder intramuskulär. Weitere
Formulierungen, welche für
andere Arten der Verabreichung sind, schließen Suppositorien und in einigen
Fällen
orale Formulierungen ein. Für
Suppositorien können
traditionelle Bindemittel und Träger
beispielsweise Polyalkylenglycole oder Triglyzeride enthalten: solche
Suppositorien können
aus Mischungen, enthaltend aktive Ingredienzen in der Größenordnung
von ungefähr
0,5% bis ungefähr
10%, vorzugsweise ungefähr
1% bis ungefähr
2% enthalten. Orale Formulierungen enthalten solche normal eingesetzten
Hilfsstoffe wie beispielsweise pharmazeutische Spuren von Mannitol,
Lactose, Stärke,
Magnesiumstearat, Natriumsaccharin, Cellulose, Magnesiumcarbonat
und dergleichen. Diese Zusammensetzungen nehmen die Form von Lösungen,
Suspensionen, Tabletten, Pillen, Kapseln, verzögerte Freisetzungsformulierungen
oder Pulver ein und enthalten ungefähr 10 bis ungefähr 95% an
aktivem Ingredienz, vorzugsweise ungefähr 25 bis ungefähr 70%.
-
Die
Borrelia-VMP-ähnlichen-abgeleiteten
immunogenen Peptide der vorliegenden Erfindung können in das Vakzin als neutrale
oder als Salzformen formuliert werden. Pharmazeutisch akzeptable
Salze schließen die
sauren Additionssalze (ausgebildet mit der freien Aminogruppe des
Peptids) diejenigen ein, welche mit anorganischen Säuren wie
z.B. Salzsäure
oder Phosphorsäure
gebildet werden, oder organische Säuren wie z.B. Essigsäure, Oxalsäure, Weinsäure, Mandelsäure und
dergleichen. Salze, ausgebildet mit den freien Carbonsäuregruppen,
können
auch aus anorganischen Basen abgeleitet werden, wie z.B. Natrium,
Kalium, Ammonium, Calcium oder Eisenhydroxid und solchen organischen
Basen wie Isopropylamin, Trimethylamin, 2-Ethylaminoethanol, Histidin,
Procain und dergleichen.
-
Die
Vakzine sind in einer Art und Weise zu verabreichen, die kompatibel
ist mit der Dosierungsformulierung und in solch einer Menge, die
therapeutisch effektiv und immunogen sein wird. Die Menge, welche
verabreicht werden soll, hängt
vom zu behandelnden Subjekt ab, einschließlich beispielsweise, von der
Kapazität des
Immunsystems des Individuums, Antikörper zu synthetisieren und
vom Grad des gewünschten
Schutzes. Präzise
Mengen an aktivem Ingredienz, welche benötigt werden zur Verabreichung,
hängen
vom Urteil des behandelnden Arztes ab. Jedoch sind geeignete Dosierungsbereiche
in der Größenordnung
von mehreren Hundert Mikrogramm aktivem Ingredienz pro Impfung.
Geeignete Therapiepläne
zur ursprünglichen
Verabreichung und Booster-Injektionen sind auch variabel, jedoch
typifiziert durch eine ursprüngliche
Administration gefolgt von nachfolgenden Inokulationen oder anderen
Administrationen.
-
Die
Art und Weise der Verabreichung kann weit variieren. Irgendeines
der konventionellen Verfahren zur Verabreichung eines Vakzins ist
geeignet. Man glaubt, dass solche Verfahren orale Verabreichung
auf einer soliden physiologisch akzeptablen Grundlage oder in physiologisch
akzeptabler Dispersion parenteral, per Injektion oder dergleichen
einschließen.
Die Dosierung des Vakzins wird von der Art der Verabreichung abhängen und
wird gemäß der Größe des Wirts
variieren.
-
Verschiedene
Verfahren zum Erreichen des Adjuvans-Effekts für das Vakzin schließen die
Verwendung von Wirksubstanzen, wie z.B. Aluminiumhydroxid oder Phosphat
(Alaun), allgemein verwendet als ungefähr 0,05 bis ungefähr 0,1%-Lösung in
Phosphat gepufferter Salzlösung,
Mischung mit synthetischen Polymeren von Zucker (Carbopol®),
verwendet als ungefähr
0,25%-Lösung,
Aggregation des Proteins im Vakzin durch Hitzebehandlung mit Temperaturen,
welche von ungefähr
70° bis
ungefähr
1°C reichen,
und zwar für
einen Zeitraum von 30 Sekunden bis 2 Minuten, ein. Die Aggregation
durch Reaktivieren mit Pepsin-behandelten (Fab) Antikörpern gegen
Albumin, eine Mischung mit bakteriellen Zellen wie z.B. C. parvum
oder Endotoxinen oder Lipopolysaccharid-Komponenten von Gramm-negativen
Bakterien, eine Emulsion in physiologisch akzeptablen Ölvehikeln
wie z.B. Mannidmonooleat (Aracel A) oder eine Emulsion mit einer
20%-igen Lösung
von Perfluorocarbon (Fluosol-DA®),
verwendet als ein Blocksubstitut, können auch eingesetzt werden.
-
In
vielen Fällen
wird es wünschenswert
sein, multiple Verabreichungen des Vakzins zur Hand zu haben, üblicherweise
nicht hinausgehend über
sechs Impfungen, noch üblicherer
Weise nicht über
vier Impfungen hinausgehend und vorzugsweise eine oder mehrere, üblicherweise
zumindest ungefähr
drei Impfungen. Die Impfungen werden normalerweise in von 2 bis
12 Wochen langen Intervallen sein, mehr üblich in von 3 bis 5 Wochen
langen Intervallen. Periodische Booster in Intervallen von 1 bis
5 Jahren, üblicherweise
3 Jahren, werden wünschenswert
sein, um schützende
Spiegel der Antikörper
aufrechtzuerhalten. Der Verlauf der Immunisierung kann von Assays
für Antikörper der Überstand-Antigene begleitet
werden. Die Assays können durchgeführt werden
durch Labeln mit konventionellen Labeln, wie z.B. Radionukleotiden,
Enzymen, fluoreszierenden Farbstoffen und dergleichen. Diese Techniken
sind im Stand der Technik gut bekannt und können in einer großen Vielzahl
von Patenten gefunden werden, beispielsweise in den US-Patenten Nr. 3,791,932, 4,174,384
und 3,949,064, als illustrativ für
diesen Typ an Assay.
-
4.8 DNA-Segmente
-
In
anderen Ausführungsformen
ist es beabsichtigt, dass bestimmte Vorteile durch Positionieren
des kodierenden DNA-Segmentes unter der Kontrolle eines rekombinanten
oder heterologen Promotors erzielt werden. Wie hier verwendet soll
ein rekombinanter oder heterologer Promotor sich auf einen Promotor
beziehen, welcher normalerweise mit einem DNA-Segment assoziiert
ist, das ein Borrelia-VMP-ähnliches
Peptid in seiner natürlichen
Umgebung kodiert. Solche Promotoren können Promotoren einschließen, welche
normalerweise mit anderen Genen assoziiert sind und/oder Promotoren,
isoliert aus irgendeiner viralen, prokaryotischen (beispielsweise
bakteriellen), eukaryotischen (beispielsweise fungalen, Hefe, Pflanzen
oder Tier)-Zelle, und können
insbesondere diejenigen von Säugetierzellen
einschließen.
Natürlicherweise
wird es wichtig sein, einen Promotor einzusetzen, welcher effektiv
die Expression des DNA-Segments in dem Zelltyp, Organismus oder
sogar Tier, ausgewählt
zur Expression, steuert. Die Verwendung von Promotor- und Zelltyp-Kombinationen zur
Proteinexpression ist im Allgemeinen den Fachleuten auf dem Gebiet
der Molekularbiologie bekannt, beispielsweise siehe Sambrook et
al., 1989. Die Promotoren, welche eingesetzt werden, können konstitutiv oder
induzierbar sein und können
verwendet werden unter geeigneten Bedingungen, um Expression mit
hohen Spiegeln des eingeführten
DNA-Segments zu steuern, wie es von Vorteil ist in der Produktion
von rekombinanten Protein oder Peptiden im Großmaßstab. Geeignete Promotor/Expressionssysteme
beabsichtigt zur Anwendung zur Expression im großen Maßstab schließen ein,
sind jedoch nicht limitiert auf, ein Pichia Expressionsvektorsystem
(Pharmacia LKB Biotechnology), ein Baculovirus-System zur Expression
in Insektenzellen oder irgendein geeignetes Hefe- oder bakterielles
Expressionssystem.
-
In
Verbindung mit Expressions-Ausführungsformen,
um rekombinante Proteine und Peptide herzustellen, ist es beabsichtigt,
dass größere DNA-Segmente
am häufigsten
mit DNA-Segmenten, kodierend die gesamte Peptidsequenz als am meisten
bevorzugt verwendet werden. Jedoch wird es einsichtig sein, dass
die Verwendung kürzerer
DNA-Segmente, um
die Expression von Borrelia-VMP-ähnlichen
Peptiden oder Epitop-Kernregionen
zu steuern, wie sie z.B. verwendet werden können, um anti-Borrelia-VMP-ähnliche Antikörper zu
erzeugen, auch innerhalb des Umfangs der Erfindung fallen. DNA-Segmente, welche
Borrelia-VMP-ähnliche
Peptid-Antigene von ungefähr
10 bis ungefähr
100 Aminosäuren
an Länge
kodieren oder, mehr bevorzugt, von ungefähr 20 bis ungefähr 80 Aminosäuren an
Länge oder,
noch mehr bevorzugt, von ungefähr
30 bis ungefähr
70 Aminosäuren
an Länge,
werden als besonders bedeutsam betrachtet.
-
Zusätzlich zu
ihrer Verwendung bei der Steuerung der Expression von Borrelia-VMP-ähnlichen Peptiden der vorliegenden
Erfindung weisen die Nukleinsäure-Sequenzen,
auf die hier abgezielt wird, eine Vielzahl anderer Anwendungen auf.
Beispielsweise haben sie Bedeutung als Sonden oder Primer in Nukleinsäure-Hybridisierungs-Ausführungsformen.
Als solche ist beabsichtigt, dass Nukleinsäure-Segmente, welche eine Sequenzregion
umfassen, welche aus zumindest einer ungefähr 20 Nukleotid langen zusammenhängenden
Sequenz besteht, welche dieselbe Sequenz aufweist wie, oder komplementär ist zu
einem ungefähr
20 Nukleotid langen zusammenhängenden
DNA-Segment von SEQ ID Nr. 1 und SEQ ID Nr. 3, besondere Bedeutung
erlangen werden. Längere
zusammenhängende
identische oder komplementäre
Sequenzen, beispielsweise diejenigen von ungefähr 20, 30, 40, 50, 100, 200
(einschließlich
aller Zwischenlängen)
und sogar diejenigen von bis zu und einschließlich ungefähr 1227-bp (Volllängen) Sequenzen
werden auch bedeutsam in bestimmten Ausführungsformen sein.
-
Die
Fähigkeit
solcher Nukleinsäuresonden,
spezifisch mit Borrelia-VMP-ähnlichen
kodierenden Sequenzen zu hybridisieren, wird sie befähigen, bedeutsam
beim Nachweis des Vorliegens von komplementären Sequenzen in einer gegebenen
Probe zu sein. Jedoch sind andere Anwendungen angedacht, einschließlich der
Verwendung der Sequenzinformation zur Herstellung von mutierten
Spezies-Primern oder Primern zur Anwendung beim Herstellen anderer
genetischer Konstruktionen.
-
Nukleinsäuremoleküle mit Sequenzregionen
bestehend aus zusammenhängenden
Nukleotidstücken von
ungefähr
20, 30, 40, 50 oder sogar ungefähr
100 bis ungefähr
200 Nukleotiden oder dergleichen, identisch oder komplementär zur DNA-Sequenz
von SEQ ID Nr. 1 und SEQ ID Nr. 3, sind von besonderer Bedeutung als
Hybridisierungssonden zur Anwendung in beispielsweise Southern und
Northern Blotten. Kleinere Fragmente werden im allgemeinen Anwendung
in Hybridisierungs-Ausführungsformen
finden, wobei die Länge
der zusammenhängenden
komplementären
Region variiert werden kann, beispielsweise zwischen ungefähr 20 und
ungefähr
100 Nukleotiden, jedoch größere zusammenhängende komplementäre Stücke verwendet
werden können
gemäß der Länge der
komplementären
Sequenzen, die man nachzuweisen wünscht.
-
Die
Verwendung von Hybridisierungssonden von ungefähr 20 Nukleotiden an Länge ermöglicht die Ausbildung
eines Duplexmoleküls,
welches sowohl stabil als auch selektiv ist. Moleküle mit zusammenhängenden
komplementären
Sequenzen über
Stücke
von mehr als 20 Basen an Länge
sind im Allgemeinen bevorzugt, vor allem, um die Stabilität und die
Selektivität
des Hybrids zu verbessern und dadurch die Qualität und den Grad der spezifi schen
Hybridmoleküle,
die erhalten werden, zu verbessern. Man wird im Allgemeinen bevorzugen,
Nukleinsäuremoleküle mit Gen-komplementären Stücken von
20 zusammenhängenden
Nukleotiden oder sogar länger
zu konzipieren, wo dies gewünscht
wird.
-
Selbstverständlich können Fragmente
auch erhalten werden durch andere Techniken, wie z.B. mechanisches
Spalten oder durch Restriktions-Enzymverdauung. Kleine Nukleinsäure-Segmente
oder Fragmente können
leicht hergestellt werden beispielsweise durch Direktsynthese der
Fragmente mit chemischen Mitteln, wie dies im Allgemeinen praktiziert
wird unter Verwendung eines automatisierten Oligonukleotid-Syntheseautomaten.
Des Weiteren können
Fragmente erhalten werden durch die Anwendung der Nukleinsäure-Reproduktionstechnologie,
beispielsweise von PCRTM, durch Einbringen
ausgewählter
Sequenzen in rekombinante Vektoren zur rekombinanten Produktion
oder durch andere rekombinante DNA-Techniken, die den Fachleuten auf
dem Gebiet der Molekularbiologie bekannt sind.
-
Dementsprechend
können
die Nukleotidsequenzen der vorliegenden Erfindung verwendet werden hinsichtlich
ihrer Fähigkeit,
um selektiv Duplex-Moleküle
mit komplementären
Strängen
an DNA-Fragmenten auszubilden. Abhängig von der beabsichtigten
Anwendung wird man wünschen,
variierende Bedingungen der Hybridisierung einzusetzen, um variierende
Grade der Selektivität
der Sonde gegen die Targetsequenz zu erzielen. Für Anwendungen, welche höhere Selektivität verlangen,
wird man typischerweise verlangen, relativ stringente Bedingungen
einzusetzen, um Hybride auszubilden, d.h. Bedingungen hoher Stringenz,
wo man relativ wenig Salz auswählen
wird und/oder hohe Temperaturbedingungen, wie z.B. bereitgestellt
durch ungefähr 0,02
M bis ungefähr
0,15 M NaCl bei Temperaturen von ungefähr 50°C bis ungefähr 70°C. Solche selektiven Bedingungen
tolerieren wenig, falls überhaupt,
Mismatches zwischen der Sonde und dem Templat- oder dem Target-Strang
und würden
besonders geeignet zum Isolieren von Borrelia-VMP-ähnlichen
kodierenden DNA-Segmenten sein. Der Nachweis von DNA-Segmenten über die
Hybridisierung ist den Fachleuten auf dem Gebiet wohlbekannt und
die Lehren von US-Patenten
Nr. 4,965,188 und 5,176,995 (jeweils eingeschlossen per Verweis)
sind exemplarisch für
die Verfahren der Hybridisierungsanalysen. Lehren wie diejenigen,
gefunden in Texten von Maloy et al., 1994; Segal, 1976; Prokop,
1991 und Kuby, 1994 sind besonders relevant.
-
Selbstverständlich werden
für einige
Anwendungen, beispielsweise, wo man wünscht, Mutanten herzustellen,
welche einen mutierten Primer-Strang, hybridisiert mit einem un terliegenden
Templat, herzustellen, oder wo man danach sucht, Borrelia-VMP-ähnliche
kodierende Sequenzen aus verwandten Spezies zu isolieren, funktionellen Äquivalenten
oder dergleichen typischerweise weniger stringente Hybridisierungsbedingungen
benötigt
werden, um die Ausbildung des Heteroduplex zu ermöglichen.
Unter diesen Umständen
wird man wünschen,
Bedingungen einzusetzen wie z.B. ungefähr 0,15 M bis ungefähr 0,9 M
Salz, bei Temperaturen, welche von 20°C bis ungefähr 55°C reichen. Kreuzhybridisierende
Spezies können
dabei leicht identifiziert werden als positiv hybridisierende Signale
im Hinblick auf die Kontrollhybridisierungen. In jedem Fall ist
es generell günstig,
dass Konditionen stringenter durch Zugabe erhöhter Mengen von Formamid gemacht
werden, welches dazu dient, den Hybridduplex in der gleichen Art
und Weise wie erhöhte
Temperatur zu destabilisieren. Folglich können die Hybridisierungsbedingungen
leicht manipuliert werden und folglich wird im Allgemeinen ein Verfahren
der Wahl von den gewünschten
Resultaten abhängen.
-
In
bestimmten Ausführungsformen
wird es von Vorteil sein, Nukleinsäure-Sequenzen der vorliegenden Erfindung
in Kombination mit geeigneten Mitteln einzusetzen, wie z.B. einem
Label zum Nachweis der Hybridisierung. Eine große Vielzahl von geeigneten
Indikatormitteln sind im Stand der Technik bekannt, einschließend fluoreszierende,
radioaktive, enzymatische oder andere Liganden, wie z.B. Avidin/Biotin,
welche in der Lage sind, ein nachweisbares Signal zu erzeugen. In
bevorzugten Ausführungsformen
wird man möglicherweise
wünschen,
einen fluoreszenten Label oder ein Enzym-Tag einzusetzen, wie z.B.
Urease, alkalische Phosphatase oder Peroxidase anstelle von radioaktiven
oder anderen umweltgefährdenden
Reagenzien. Im Falle von Enzym-Tags sind colorimetrische Indikatorsubstanzen
bekannt, welche eingesetzt werden können, um ein Mittel sichtbar
für das
menschliche Auge oder spektrofotometral sichtbar zur Verfügung zu
stellen, um spezifische Hybridisierung mit komplementäre Nukleinsäuren enthaltenden
Proben zur Verfügung
zu stellen.
-
Im
Allgemeinen ist es beabsichtigt, dass die Hybridisierungssonden,
wie hier beschrieben, einsetzbar sowohl als Reagenzien bei Lösungs-Hybridisierungen
als auch wie in Ausführungsformen,
welche eine feste Phase einsetzen, sind. In Ausführungsformen, welche eine feste
Phase einschließen,
wird die Test-DNA (oder RNA) adsorbiert oder sonstwie fixiert zu
einer ausgewählten
Matrix oder Oberfläche.
Diese fixierte einzelsträngige
Nukleinsäure
wird dann spezifischer Hybridisierung unterzogen mit ausgewählten Sonden
und gewünschten
Bedingungen. Die ausgewählten
Bedingungen werden von speziellen Umständen abhängen, basierend auf den speziellen
benötigten
Kriterien (abhängig
beispielsweise vom G + C-Anteil, vom Typ der Target-Nukleinsäure, der
Quelle der Nukleinsäure,
der Größe der Hybridisierungssonde,
etc.). Auf das Waschen der hybridisierten Oberfläche hin, um nicht spezifisch
gebundene Sondenmoleküle
zu entfernen, wird spezifische Hybridisierung nachgewiesen oder
sogar quantifiziert mit Hilfe des Labels.
-
4.9 Biologisch funktionelle Äquivalente
-
Modifikation
und Veränderungen
können
durchgeführt
werden in der Struktur der Peptide der vorliegenden Erfindung und
den DNA-Segmenten, welche sie kodieren, womit noch immer ein funktionelles
Molekül erhalten
wird, welches ein Protein oder Peptid mit wünschenswerten Charakteristika
kodiert. Es folgt eine Diskussion, basierend auf Veränderungen
der Aminosäuren
eines Proteins, um ein Äquivalent
zu erzeugen oder sogar ein verbessertes Molekül der zweiten Generation. Die
Aminosäure-Veränderungen
können
erreicht werden durch Verändern
der Kodons der DNA-Sequenz gemäß der folgenden
Kodon-Tabelle.
-
-
-
Beispielsweise
können
bestimmte Aminosäuren
substituiert werden, um andere Aminosäuren in einer Proteinstruktur
zu ersetzen, ohne dass ein merklicher Verlust der interaktiven Bindungskapazität mit Strukturen wie
z.B. Antigen-bindenden Regionen oder Antikörpern oder Bindungsstellen
auf Substratmolekülen
auftritt. Da es die interaktive Kapazität und Natur eines Proteins
ist, welche die funktionelle biologische Aktivität des Proteins definiert, können bestimmte
Aminosäure-Sequenz-Substitutionen
in einer Proteinsequenz durchgeführt
werden und selbstverständlich
auch in der zugrundeliegenden DNA-kodierenden Sequenz, so dass nichtsdestoweniger
ein Protein mit ähnlichen
Eigenschaften erhalten wird. Es ist folglich durch die vorliegenden
Erfinder angedacht, dass verschiedene Veränderungen in den Peptidsequenzen
der offenbarten Zusammensetzungen durchgeführt werden bzw. in den korrespondierenden
DNA-Sequenzen, welche besagte Peptide kodieren, ohne dass ein merklicher
Verlust ihrer biologischen Einsatzfähigkeit oder Aktivität auftritt.
-
Bei
der Durchführung
solcher Veränderungen
kann der hydropatische (hydropathic) Index von Aminosäuren berücksichtigt
werden. Die Bedeutung des hydropatischen Aminosäureindex beim Verleihen der
interaktiven biologischen Funktion für ein Protein ist im Stand
der Technik prinzipiell verstanden (Kyte und Doolittle, 1982, eingeschlossen
per Verweis). Es ist akzeptiert, dass der relative hydropatische
Charakter der Aminosäure
einen Beitrag der Sekundärstruktur
des resultierenden Proteins leistet, welche wiederum die Wechselwirkung
des Proteins mit anderen Molekülen
definiert, beispielsweise mit Enzymen, Substraten, Rezeptoren, DNA,
Antikörpern,
Antigenen und dergleichen.
-
Jede
Aminosäure
wird einem hydropatischen Index auf der Basis ihrer Hydrophobizität und ihrer
Ladungscharakteristik zugeordnet (Kyte und Doolittle, 1982); diese
sind wie folgt: Isoleucin (+4,5); Valin (+4,2); Leucin (+3,8); Phenylalanin
(+2,8); Cystein/Cystin (+2,5); Methionin (+1,9); Alanin (+1,8);
Glycin (–0,4);
Threonin (–0,7);
Serin (–0,8);
Tryptophan (–0,9);
Tyrosin (–1,3);
Prolin (–1,6);
Histidin (–3,2);
Glutamat (–3,5);
Glutamin (–3,5);
Aspartat (–3,5);
Asparagin (–3,5);
Lysin (–3,9)
und Arginin (–4,5).
-
Es
ist im Stand der Technik bekannt, dass bestimmte Aminosäuren substituiert
werden können
durch andere Aminosäuren
mit einem ähnlichen
hydropatischen Index oder Rang und dennoch in einem Protein mit ähnlicher
biologischer Aktivität
resultieren, d.h. immer noch ein biologisch funktionelles Protein
erhalten wird. Bei der Durchführung
solcher Veränderungen
sind die Substitution von Aminosäuren,
deren hydropatische Indizes innerhalb von ±2 liegen, bevorzugt, diejenigen,
die zwischen ±1
liegen besonders bevorzugt und diejenigen zwischen ±0 sogar
noch mehr speziell bevorzugt.
-
Es
versteht sich auch auf dem Gebiet, dass die Substitution von ähnlichen
Aminosäuren
effektiv auf der Basis der Hydrophilie realisiert werden kann. US-Patent
4,554,101 hält
fest, dass die größte lokale
durchschnittliche Hydrophilie eines Proteins wie durch die Hydrophilie
der benachbarten Aminosäuren
bestimmt, mit einer biologischen Eigenschaft des Proteins korreliert.
-
Wie
in US-Patent 4,554,101 detailliert ausgeführt wird, wurden die folgenden
Hydrophiliewerte den Aminosäureresten
zugeordnet: Arginin (+3,0); Lysin (+3,0); Aspartat (+3,0 ± 1); Glutamat
(+3,0 ± 1);
Serin (+3,0); Asparagin (+0,2); Glutamin (+0,2); Glycin (0); (–0,4); Prolin
(–0,5 ± 1); Alanin
(–0,5);
Histidin (–0,5);
Cystein (–1,0);
Methionin (–1,3);
Valin (–1,5);
Leucin (–1,8);
Isoleucin (–1,8);
Tyrosin (–2,3);
Phenylalanin (–2,5); Tryptophan
(–3,4).
-
Es
versteht sich, dass eine Aminosäure
substituiert werden kann durch Ersetzen mit einer anderen, welche
einen ähnlichen
Hydrophiliewert aufweist, so dass immer noch ein biologisches Äquivalent
erhalten wird und insbesondere ein immunologisch äquivalentes
Protein. Bei solchen Veränderungen
ist die Substitution von Aminosäuren,
deren Hydrophiliewerte innerhalb von ±2 liegen, bevorzugt; diejenige,
welche zwischen ±1
liegen, sind besonders bevorzugt und diejenigen, die zwischen ±0,5 liegen,
sind sogar noch mehr besonders bevorzugt.
-
Wie
oben erläutert
sind Aminosäure-Substitutionen
im Allgemeinen daher basierend auf der relativen Ähnlichkeit
der Aminosäurenseitenketten-Substituenten,
beispielsweise ihrer Hydrophobie, Hydrophilie, Ladung, Größe und dergleichen.
Exemplarische Substitutionen, welche verschiedene der oben genannten
Charakteristika berücksichtigen,
sind den Fachleuten auf dem Gebiet wohlbekannt und schließen ein:
Arginin und Lysin; Glutamat und Aspartat; Serin und Threonin; Glutamin
und Asparagin und Valin, Leucin und Isoleucin.
-
4.10 Ortsspezifische Mutagenese
-
Ortsspezifische
Mutagenese ist eine Technik bedeutsam zur Herstellung von individuellen
Peptiden oder biologisch funktionellen äquivalenten Proteinen oder
Peptiden, durch spezifische Mutagenese der zugrundeliegenden DNA.
Die Technik stellt des Weiteren eine leichte Fähigkeit zur Verfügung, Sequenz-Varianten
herzustellen und zu testen, beispielsweise das Einbringen einer
oder mehrerer der oben genannten Betrachtungen durch Einbringen
einer oder mehrerer Nukleotidsequenz-Veränderungen in die DNA. Ortsspezifische
Mutagenese ermöglicht
die Produktion von Mutanten durch die Anwendung spezifischer Oligonukleotid-Sequenzen,
welche die DNA-Sequenz der gewünschten
Mutation kodieren, wie auch eine hinreichende Anzahl benachbarter
Nukleotide, um eine Primersequenz von hinreichender Größe und Sequenzkomplexität zur Verfügung zu
stellen, um einen stabilen Duplex auf beiden Seiten der Deletionsverknüpfung, welche
durchquert werden soll, auszubilden. Typischerweise wird ein Primer
von ungefähr
17 bis 25 Nukleotiden an Länge bevorzugt
sein, mit ungefähr
1 bis 10 Resten auf beiden Seiten der Verknüpfung der zu verändernden
Sequenz.
-
Im
Allgemeinen ist die Technik der ortsspezifischen Mutagenese im Stand
der Technik wohlbekannt, wie durch verschiedene Publikationen exemplarisch
belegt wird. Wie eingesehen werden wird, setzt die Technik typischerweise
einen Phagen-Vektor ein, welcher sowohl in einer einzelsträngigen als
auch in einer doppelsträngigen
Form existiert. Typische Vektoren, bedeutsam zur ortsspezifischen
Mutagenese, schließen
Vektoren ein z.B. den M13 Phagen. Diese Phagen sind kommerziell
fertig verfügbar
und ihre Verwendung ist im Allgemeinen den Fachleuten auf dem Gebiet
wohlbekannt. Doppelsträngige
Plasmide werden auch routinemäßig eingesetzt
in der ortsspezifischen Mutagenese, was die Schritte des Übertragens
des Gens von Interesse von einem Plasmid auf einen Phagen eliminiert.
-
Im
Allgemeinen wird ortsspezifische Mutagenese in Übereinstimmung hiermit durchgeführt durch
zunächst
Erhalten eines einzelsträngigen
Vektors oder das Abschmelzen von zwei Strängen eines doppelsträngigen Vektors,
welcher innerhalb seiner Sequenz eine DNA-Sequenz enthält, welche das gewünschte Peptid kodiert.
Ein Oligonukleotidprimer, welcher die gewünschte mutierte Sequenz trägt, wird
herstellt, im allgemeinen synthetisch. Dieser Primer wird dann mit
dem einzelsträngigen
Vektor annealed, und DNA-polymerisierenden
Enzymen, wie z.B. E. coli-Polymerase I Klenow-Fragment ausgesetzt,
um die Synthese des Mutation-tragenden Stranges zu vervollständigen.
Folglich wird ein Heteroduplex ausgebildet, in welchem ein Strang
die originale nichtkodierte Se quenz kodiert und der zweite Strang
die gewünschte
Mutation trägt.
Dieser Heteroduplexvektor wird dann verwendet, um geeignete Zellen
zu transformieren, wie z.B. E. coli-Zellen, und Klone werden ausgewählt, welche
rekombinante Vektoren enthalten, die die mutierte Sequenzanordnung
tragen.
-
Die
Herstellung von Sequenz-Varianten der ausgewählten Peptid-kodierenden DNA-Segmente verwendend
ortsspezifische Mutagenese wird als ein Mittel zum Erzeugen potenziell
bedeutsamer Spezies zur Verfügung
gestellt und soll nicht als limitierend betrachtet werden, da es
andere Wege gibt, auf welchen Sequenz-Varianten von Peptiden und
der DNA-Sequenzen, welche sie kodieren, erhalten werden können. Beispielsweise
können
rekombinante Vektoren, welche die gewünschten Peptidsequenzen kodieren,
mit mutagenen Agenzien behandelt werden, wie z.B. Hydroxylamin,
um Sequenz-Varianten zu erhalten.
-
4.11 Monoklonale Antikörper
-
Mittel
zum Herstellen und Charakterisieren von Antikörpern sind im Stand der Technik
wohlbekannt (siehe beispielsweise Harlow und Lane, 1988).
-
Die
Verfahren zum Erzeugen von monoklonalen Antikörpern (mAbs) beginnen im Allgemeinen
etwa mit den gleichen Schritten wie diejenigen zum Herstellen von
polyklonalen Antikörpern.
Kurz gesprochen wird ein polyklonaler Antikörper erzeugt durch Immunisieren
eines Tiers mit einer immunogenen Zusammensetzung in Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung und Sammeln von Antiseren eines immunisierten Tiers.
Ein großer
Bereich von Tierspezies kann verwendet werden zur Produktion von
Antisera. Typischerweise ist das Tier verwendet zur Produktion von
Anti-Antisera ein Kaninchen, eine Maus, eine Ratte, ein Hamster, ein
Meerschweinchen oder eine Ziege. Aufgrund des relativ großen Blutvolumens
von Kaninchen ist ein Kaninchen die bevorzugte Wahl zur Herstellung
von polyklonalen Antikörpern.
-
Wie
im Stand der Technik wohlbekannt ist, kann eine gegebene Zusammensetzung
in ihrer Immunogenizität
variieren. Es ist häufig
folglich notwendig, das Wirtsimmunsystem zu boosten, wie dies realisiert
werden kann durch Koppeln eines Peptids- oder Polypeptidimmunogens
an einen Carrier. Beispielhafte und bevorzugte Carrier sind Keyhole
Limpet Hemocyanin (KLH) und Bovinserumalbumin (BSA). Andere Albumine, wie
z.B. Ovalbumin, Maus-Serumalbumin oder Kaninchen-Serumalbumin, können auch
als Carrier verwendet werden. Mittel zum Konjugieren eines Polypeptids
an ein Carrierprotein sind im Stand der Technik wohlbekannt und
schließen
Glutaraldehyd, m-Maleimidobenzoyl-N-hydroxysuccinimidester, Carbodiimid
und bis-biazotiertes Benzidin ein.
-
Wie
auch im Stand der Technik wohlbekannt ist, kann die Immunogenizität einer
speziellen immunogenen Zusammensetzung durch die Anwendung von nichtspezifischen
Stimulatoren der Immunantwort, bekannt als Adjuvanzien, verstärkt werden.
Beispielhafte und bevorzugte Adjuvanzien schließen vollständiges Freund'sches Adjuvans (einen
nichtspezifischen Stimulator der Immunantwort, enthaltend getötetes Mycobakterium
tuberculosis), unvollständiges
Freund'sches Adjuvans
und Aluminiumhydroxid-Adjuvans ein.
-
Die
Menge der immunogenen Zusammensetzung, verwendet in der Herstellung
von polyklonalen Antikörpern,
variiert gemäß der Natur
des Immunogens wie auch des Tiers, verwendet zur Immunisierung.
Eine Vielzahl von Wegen kann verwendet werden, um das Immunogen
zu verabreichen (subkutan, intramuskulär, intradermal, intravenös und intraperitoneal).
Die Produktion polyklonaler Antikörper kann überwacht werden durch das Sammeln
von Blut des immunisierten Tiers an verschiedenen Punkten, folgend
auf die Immunisierung. Eine zweite, Booster-Injektion, kann auch
gegeben werden. Der Prozess des Boostings und des Titerns wird wiederholt,
bis ein geeigneter Titer erreicht wird. Wenn ein gewünschter
Spiegel der Immunogenizität
erreicht wird, kann das immunisierte Tier ausgeblutet werden und
das Serum isoliert und gelagert werden und/oder das Tier kann verwendet
werden, um mAbs zu erzeugen.
-
mAbs
können
leicht hergestellt werden durch die Anwendung von wohlbekannten
Techniken, wie z.B. diejenigen exemplarisch dargestellt in US-Patent
Nr. 4,196,265. Typischerweise involviert diese Technik das Immunisieren
eines geeigneten Tiers mit einer ausgewählten immunogenen Zusammensetzung,
beispielsweise einem aufgereinigten oder partiell aufgereinigten
LCRF-Protein, Polypeptid oder Peptid. Die immunisierende Zusammensetzung
wird verabreicht in einer Art und Weise, welche effektiv ist, Antikörper produzierende Zellen
zu stimulieren. Nager, wie z.B. Mäusen und Ratten, sind bevorzugte
Tiere, jedoch die Anwendung von Kaninchen-, Schaf- oder Froschzellen
ist auch möglich.
Die Verwendung von Ratten kann bestimmte Vorteile zur Verfügung stellen
(Goding, 1986), jedoch sind Mäuse
bevorzugt, wobei BALB/c-Maus am meisten bevorzugt ist, da diese
Maus am routineartigsten verwendet wird und im Allgemeinen einen
höheren
Prozentsatz an stabilen Fusionierungen ergibt.
-
Auf
die Immunisierung hin werden somatische Zellen mit dem Potenzial
zum Erzeugen von Antikörpern,
spezifisch gesagt B-Lymphozyten (B-Zellen), ausgewählt zur
Anwen dung in dem mAb erzeugenden Protokoll. Diese Zellen können erhalten
werden aus Biopsie-Milzproben, Mandeln oder Lymphknoten oder aus
peripheralen Blutproben. Milzzellen und peripherale Blutzellen sind
bevorzugt, erstgenannte, da sie eine reiche Quelle von Antikörper produzierenden
Zellen darstellen, welche im teilenden Plasmablast-Zustand sind,
und die letztgenannten, weil das peripherales Blut leicht zugänglich ist.
Häufig
wird ein Panel von Tieren immunisiert worden sein, und die Milz
des Tiers mit den höchsten
Antikörpertiters
wird entfernt und die Milzlymphozyten, erhalten durch Homogenisieren
der Milz, werden mit einer Spritze entfernt werden. Typischerweise
enthält die
Milz einer immunisierten Maus ungefähr 5 × 107 bis
2 × 108 Lymphozyten.
-
Die
Antikörper
erzeugenden B-Lymphozyten aus dem immunisierten Tier werden dann
mit Zellen einer immortalen Myelomzelle, im Allgemeinen eine der
gleichen Spezies wie das Tier, das immunisiert worden ist, fusioniert.
Myelomzelllinien, geeignet zur Anwendung in Hybridom-produzierenden
Fusionsprozeduren sind bevorzugt nicht Antikörper produzierend, haben hohe
Fusionseffizienz und Enzymdefizite, welche das Wachsen in bestimmten
selektiven Medien, welche das Wachstum nur der gewünschten
fusionierten Zellen unterstützen
(Hybridomas), unmöglich
machen.
-
Eine
der Vielzahl der Myelomzellen kann verwendet werden, wie dies den
Fachleuten auf dem Gebiet bekannt ist (Goding, 1986; Campbell, 1984).
Beispielsweise kann man, wo das immunisierte Tier eine Maus ist,
verwenden P3-X63/Ag8, X63-Ag8.653, NS1/1.Ag 4 1, Sp210-Ag14, FO,
NSO/U, MPC-11, MPC11-X45-GTG 1.7 und S194/5XX0 Bul; für Ratten
kann man R210.RCY3, Y3-Ag 1.2.3, IR983F und 4B210 verwenden, und
U-266, GM1500-GRG2, LICR-LON-Hmy2 und UC729-6 sind alle einsetzbar
im Zusammenhang mit menschlichen Zellfusionen.
-
Eine
bevorzugte murine Myelomzelle ist die NS-1-Myelomzelllinie (auch
bezeichnet als P3-NS-1-Ag4-1), welche fertig verfügbar ist
von NIGMS Human Genetic Mutant Cell Repository, dadurch dass man
die Zelllinien Repository Nr. GM3573 anfordert. Eine andere Maus-Myelomzelllinie,
welche verwendet werden kann, ist die 8-Azaguanin-resistente Maus-murine
Myelom SP2/0 Non-Producer-Zelllinie.
-
Verfahren
zum Erzeugen von Hybriden von Antikörper produzierenden Milz- oder
Lymphknotenzellen und Myelomzellen umfassen üblicherweise das Mixen von
somatischen Zellen mit Myelomazellen in einem 2:1-Verhältnis, obwohl
das Verhältnis
von ungefähr
20:1 bzw. 1:1 variieren kann, in der Gegenwart eines Agens oder
von Agenzien (chemisch oder elektrisch), welche die Fusion der Zellmembranen
vorantreiben. Fusionsverfahren unter Verwendung von Sendai Virus
wurden beschrieben (Kohler und Milstein, 1975; 1976) und solche
unter Verwendung von Polyethylenglycol (PEG), wie z.B. 37% (v/v)
PEG von Gefter et al., (1977). Die Verwendung von elektrisch induzierten
Fusionsverfahren ist auch geeignet (Goding, 1986).
-
Fusionsprozeduren
erzeugen üblicherweise
lebensfähige
Hybride in geringen Häufigkeiten,
ungefähr 1 × 10–6 bis
1 × 10–8.
Jedoch stellt dies kein Problem dar, als die überlebensfähigen fusionierten Hybride
aus den parentalen nichtfusionierten Zellen differenziert werden
(speziell die unfusionierten Myelomzellen, welche sich normalerweise
unentwegt weiterteilen würden)
durch Kultivieren in einem selektiven Medium. Das selektive Medium
ist im Allgemeinen eines, welches ein Agens enthält, welches die de Novo-Synthese
der Nukleotide in den Gewebskulturmedien blockiert. Exemplarische
und bevorzugte Wirksubstanzen sind Aminopterin, Methotrexat und
Azaserin. Aminopterin und Methotrexat blockieren die de Novo-Synthese
sowohl von Purin als auch Pyrimidinen, wohingegen Azaserin nur die
Purinsynthese blockiert. Wo Aminopterin oder Methotrexat verwendet
wird, ist das Medium angereichert mit Hypoxanthin und Thymidin als
Quellen der Nukleotide (HAT-Medium).
Wo Azaserin verwendet wird, ist das Medium angereichert mit Hypoxanthin.
-
Das
bevorzugte Selektionsmedium ist HAT. Nur Zellen, welche in der Lage
sind, Nukleotid Rettungs-Pfade zu betreiben, sind fähig, in
einem HAT-Medium zu überleben.
Die Myelomzellen sind defektiv hinsichtlich von Schlüsselenzymen
des Rettungs-Pfades, beispielsweise Hypoxanthinphosphorribosyl-Transferase
(HPRT) und sie können
nicht überleben.
Die B-Zellen können
diesen Pfad betreiben, jedoch haben sie eine begrenzte Lebensdauer
in Kultur und sterben im Allgemeinen innerhalb von ungefähr 2 Wochen
ab. Folglich sind die einzigen Zellen, welche in den selektiven
Medien überleben
können,
ausgebildet aus Myelom und B-Zellen.
-
Dieses
Kultivieren stellt eine Population von Hybridomas zur Verfügung, aus
welchen spezifische Hybridomas ausgewählt werden. Typischerweise
wird die Auswahl von Hybridomas durchgeführt durch Kultivieren der Zellen
durch Einzel-Klonverdünnung
auf Mikrotiterplatten, gefolgt vom Testen der individuellen klonalen Überstände (nach
ungefähr
2 bis 3 Wochen) hinsichtlich der gewünschten Reaktivität. Der Assay
sollte sensitiv sein, einfach und schnell, wie z.B. Radioimmuno-Assays,
Enzymimmuno-Assays, Cytotoxizitäts-Assays, Plaque-Assays,
Dot-Immunobindungs-Assays.
-
Die
ausgesuchten Hybridomas würden
dann seriell verdünnt
und kloniert werden in individuelle Antikörper produzierende Zelllinien,
wobei die Klone dann unendlich propagiert werden können, um
Antikörper
bereitzustellen. Die Zelllinien können ausgebeutet werden zur
mAb-Produktion auf zwei grundlegende Arten. Eine Probe der Hybridoma
kann injiziert werden (häufig
in die peritoneale Kavität)
in ein histokompatibles Tier des Typs, welcher verwendet wurde,
um die somatischen und Myelomzellen für die ursprüngliche Fusion zur Verfügung zu
stellen. Das injizierte Tier entwickelt Tumore, welche den spezifischen
monoklonalen Antikörper, erzeugt
durch das fusionierte Zellhybrid, sekretieren. Körperflüssigkeiten des Tieres, wie
z.B. Serum oder Ascites-Flüssigkeit,
können
dann aufgesammelt werden, um mAbs in hoher Konzentration bereitzustellen.
Die individuellen Zelllinien können
auch kultiviert werden in vitro, wo die mAbs natürlicherweise in das Kulturmedium
sekretiert werden, von welchen diese leicht in hohen Konzentrationen
erhalten werden können.
Mabs, erzeugt durch eines der Mittel, können des Weiteren aufgereinigt
werden, falls nötig,
unter Verwendung von Filtration, Zentrifugation und verschiedenen
chromatographischen Verfahren, wie z.B. HPLC oder Affinitätschromatographie.
-
4.12 Pharmazeutische Zusammensetzungen
-
Die
pharmazeutischen Zusammensetzungen wie hier offenbart sind zur oralen
Verabreichung, beispielsweise mit einem inerten Verdünner oder
mit einem assimilierbaren essbaren Träger, oder sie können in hart-
oder weichschaligen Gelatinekapseln eingeschlossen sein oder sie
können
in Tabletten gepresst sein oder sie können eingebracht werden direkt
in die Nahrung der Diät.
Zur oralen therapeutischen Verabreichung können die aktiven Verbindungen
eingebracht werden mit Hilfsstoffen und verwandt werden in der Form
von unverdaulichen Tabletten, bukkalen Tabletten, Pastillen, Kapseln,
Elixieren, Suspensionen, Sirups, Waffeln und dergleichen. Solche
Zusammensetzungen und Herstellungen sollten zumindest 0,1% der aktiven
Verbindung enthalten. Der Prozentsatz der Zusammensetzung und der
Herstellungen kann natürlich
variiert werden und kann günstig
zwischen 2 bis 60% des Gewichts der Einheit liegen. Die Menge der
aktiven Verbindungen in solch therapeutisch bedeutsamen Zusammensetzungen
ist so, dass eine geeignete Dosierung erhalten wird.
-
Die
Tabletten, Pastillen, Pillen, Kapseln und dergleichen können auch
das Folgende enthalten: ein Bindemittel wie z.B. Gum tragacanth,
Akazie, Maisstärke
oder Gelatine; Hilfsstoffe wie z.B. Dicalciumphosphat; ein zerfallendes
Agens, wie z.B. Maisstärke,
Kartoffelstärke,
Algininsäure
und dergleichen; einen Weichmacher wie z.B. Magnesiumstearat, und
ein süßendes Agens
wie z.B. Sucrose, Lactose oder Saccharin können hinzugegeben werden sowie
ein geschmacksgebendes Agens, wie z.B. Pfefferminz, Öl von Winter grün oder Kirscharoma.
Wenn die Dosierungseinheitsform eine Kapsel ist, kann sie zusätzlich zu
den Materialien des oben genannten Typs einen flüssigen Carrier enthalten. Verschiedene
andere Materialien können
als Coatings vorliegen oder um anderweitig die physikalische Form
der Dosiereinheit zu modifizieren. Beispielsweise können Tabletten,
Pillen oder Kapseln mit Schellack, Zucker oder beidem überzogen
werden. Ein Sirup von Elixier kann die aktive Verbindung Sucrose
als ein süßendes Agens,
Methyl und Propylparabene als Konservierungsstoffe, einen Farbstoff
und einen Aromastoff, wie z.B. Kirsch- oder Orangenaroma enthalten. Selbstverständlich sollten
alle Materialien, verwendet zum Herstellen irgendeiner Dosierungseinheit,
pharmazeutisch rein und substanziell nichttoxisch in den eingesetzten
Mengen sein. Darüber
hinaus können
die aktiven Verbindungen in verzögerte
Freisetzungs-Präparierung
und -Formulierungen eingebracht werden.
-
Die
aktiven Verbindungen können
auch zur Verabreichung in parenteraler oder intraperitonealer Weise geeignet
sein. Lösungen
der aktiven Verbindungen als freie Base oder als pharmakologisch
akzeptable Salze können
hergestellt werden in Wasser, geeignet vermischt mit einem Tensid,
z.B. Hydroxypropylcellulose. Dispersionen können auch hergestellt werden
in Glyzerol, flüssigen
Polyethylenglycolen und Mischungen davon und in Ölen. Unter gewöhnlichen
Bedingungen der Lagerung und Anwendung enthalten diese Herstellungen eine
konservierende Substanz, um das Wachstum der Mikroorganismen zu
verhindern.
-
Die
pharmazeutischen Formen, geeignet zur Injektionsanwendung, schließen sterile
wässrige
Lösungen
und Dispersionen und sterile Pulver für extemporale Herstellung von
steril injizierbaren Lösungen
oder Dispersionen ein. In allen Fällen muss die Form steril sein
und muss die Flüssigkeit
in einem Maß vorliegen, dass
leichte Anwendung in Spritzenform existiert. Sie muss stabil unter
den Bedingungen der Herstellung und Lagerung sein und muss geschützt gegen
kontaminierende Wirkweise von Mikroorganismen, wie z.B. Bakterien
und Pilzen sein. Der Träger
kann ein Lösungsmittel
oder ein Dispersionsmedium sein, enthaltend beispielsweise Wasser,
Ethanol, Polyol (beispielsweise Glyzerol, Propylenglycol und flüssiges Polyethylenglycol), geeignete
Mischungen davon und Pflanzenöle.
Die geeignete Fluidität
kann beispielsweise durch die Anwendung eines Coatings, wie z.B.
Lecithin, durch das Aufrechterhalten der benötigten Partikelgröße im Fall
der Dispersion und durch die Verwendung von Tensiden beibehalten
werden. Das Verhindern der Wirkung von Mikroorganismen kann realisiert
werden durch verschiedene antibakterielle und antifugale Wirksubstanzen,
beispielsweise Parabene, Chlorbutanol, Phenol, Sorbinsäure, Thimerosal
und dergleichen. In vielen Fällen
wird es bevorzugt sein, isotonische Agenzien, wie z.B. Zucker oder
Natriumchlorid, einzuschließen.
Verlängerte
Absorption der injizier baren Zusammensetzungen kann realisiert werden
durch die Anwendung von Zusammensetzungen von Agenzien, welche die
Adsorption verzögern,
beispielsweise Aluminiummonostearat und Gelatine.
-
Sterile
injizierbare Lösungen
werden hergestellt durch Einbringen der aktiven Verbindungen in
gewünschter
Menge in das geeignete Solvens mit einer Reihe anderer Ingredienzien
wie oben aufgelistet, wie benötigt,
gefolgt von gefilterter Sterilisation. Im Allgemeinen werden Dispersionen
hergestellt durch Einbringen der verschiedenen sterilisierten aktiven
Ingredienzien in ein steriles Vehikel, welches das grundlegende
Dispersionsmedium enthält
und die benötigten
weiteren Ingredienzien aus denjenigen wie oben aufgelistet. Im Fall
von sterilen Pulvern zur Herstellung von steril injizierbaren Lösungen sind
die bevorzugten Verfahren der Herstellung Vakuumtrocknen und Gefriertrocknungstechniken,
welche ein Pulver des aktiven Ingredienz plus irgendein zusätzlich gewünschtes
Ingredienz von einer zuvor steril gefilterten Lösung davon ergeben.
-
Wie
hier verwendet enthält
ein "pharmazeutisch
akzeptabler Carrier (Träger)" irgendeines bzw.
alle von Lösungsmittel,
Dispersionsmedien, Coatings, antibakteriellen und antifungalen Wirksubstanzen,
isotonischen und Adsorptions-verzögernden Agenzien und dergleichen.
Die Anwendung solcher Medien und Agenzien für pharmazeutisch aktive Substanzen
ist im Stand der Technik wohlbekannt. Außer insoweit als konventionelle
Medien oder Agenzien inkompatibel mit dem aktiven Ingredienz sind,
ist ihre Verwendung in therapeutischen Zusammensetzungen beabsichtigt.
Supplementäre
aktive Ingredienzien können
auch in die Zusammensetzungen eingebracht werden.
-
Die
Bezeichnung "pharmazeutisch
akzeptabel" bezieht
sich auf molekulare Entitäten
und Zusammensetzungen, welche keine allergische oder ähnliche
ungewünschte
Reaktion erzeugen, wenn sie einem Menschen verabreicht werden. Die
Herstellung der wässrigen
Zusammensetzung, welche ein Protein als aktives Ingredienz enthält, ist
im Stand der Technik gut verstanden. Typischerweise werden solche
Zusammensetzungen als injizierbare Formen hergestellt, entweder
als flüssige
Lösungen
oder Suspensionen; feste Formen geeignet zur Lösung in oder Suspension in
Flüssigkeit
vor der Injektion können
auch hergestellt werden. Die Herstellung kann auch emulgiert sein.
-
Die
Zusammensetzung kann formuliert werden in einer neutralen oder einer
Salz-Form. Pharmazeutisch akzeptable Salze schließen die
sauren Additionssalze (ausgebildet mit der freien Aminogruppe des
Proteins) ein, welche ausgebildet werden mit anorganischen Säuren wie
z.B. Salzsäure
oder Phosphorsäure
oder solchen organischen Säuren
wie Essigsäure,
Oxalsäure,
Weinsäure,
Mandelsäure
und dergleichen. Salze ausgebildet mit den freien Carboxylgruppen
können
auch abgeleitet werden aus anorganischen Basen wie z.B. Natrium-,
Kalium-, Ammonium-, Calcium- oder Eisenhydroxiden und solchen organischen
Basen wie z.B. Isopropylamin, Trimethylamin, Histidin, Procain und
dergleichen.
-
Nach
Formulierung wird die Lösung
in einer Art und Weise verabreicht, vergleichbar mit der Dosisformulierung
und in solch einer Menge, wie sie therapeutisch effektiv ist. Die
Formulierungen werden leicht verabreicht in einer Vielzahl von Dosierformen,
wie z.B. injizierbaren Lösungen,
Wirksubstanz freisetzenden Kapseln und dergleichen.
-
Für die parenterale
Verabreichung in einer wässrigen
Lösung
sollte die Lösung
beispielsweise geeignet gepuffert sein, falls nötig und der flüssige Verdünner zuerst
isotonisch eingestellt werden mit hinreichend Salzlösung oder
Glukose. Diese speziellen wässrigen
Lösungen
sind besonders geeignet für
intravenöse,
intramuskuläre,
subkutane und intraperitoneale Verabreichung. In dieser Hinsicht
werden sterile wässrige
Medien, welche eingesetzt werden, den Fachleuten auf dem Gebiet
im Licht der vorliegenden Offenbarung bekannt sein. Beispielsweise
könnte
eine Dosierung aufgelöst
werden in 1 ml isotonischer NaCl-Lösung und entweder zu 1000 ml
Hypodermoclysis-Flüssigkeit
hinzugegeben werden oder injiziert werden an die vorgeschlagene Stelle
der Infusion (siehe beispielsweise "Remington's Pharmaceutical Sciences" 15. Ausgabe, Seiten 1035–1038 und
1570–1580).
Einige Variationen der Dosierung wird notwendigerweise auftreten
je nach dem Zustand des zu behandelnden Subjekts. Die Person verantwortlich
zur Verabreichung wird in jedem Falle die geeignete Dosis für das individuelle
Subjekt bestimmten. Des Weiteren sollten für die menschliche Verabreichung
die Präparationen
Sterilitäts-,
Pyrogenizitäts-,
allgemeine Sicherheits- und Reinheits-Standards einhalten, wie dies
von dem FDA Office of Biologics-Standards verlangt wird.
-
5.0 Beispiele
-
Die
folgenden Beispiele berichten von der Evaluation von Bb-Klonen erhalten
aus Biopsie und Blutproben von Mäusen
infiziert mit infektiösem
B. burgdorferi, einem in vivo Selektionsansatz zur Bestimmung von Antigen-Variation
an der vls-Stelle und Identifikation und Charakterisierung der vls-Stelle.
-
5.1 Beispiel 1 – Experimentelle
Prozeduren
-
5.1.1 Bakterielle Stämme
-
B.
burgdorferi-Stämme
B31 (ATCC 35210), Sh-2-82 und N40 wurden original isoliert aus Ixodes
scapularis-Zecken im Staate New York (Burgdorfer et al., 1982; Schwan
et al., 1988b; Barthold et al., 1990). Diese Stämme wurden als infektiös in Labortieren
demonstriert (Barthold et al., 1990; Norris et al., 1995). Der Hoch-Passagen
B31-Stamm (ATCC 35210) war in vitro Passagen für mehrere Jahre unterzogen
worden und hatte seine Infektivität verloren. Neun B31 und 10
Sh-2-82-Passagen-5-Klone wurden charakterisiert hinsichtlich Effektivität und zuvor
von Norris et al. (1995) beschrieben. Zusätzliche neun hoch- und nieder-infizierende B31-Klone
wurden erhalten von P. A. Rosa und T. G. Schwan von den Rocky Mountain
Laboratories, Hamilton, MT. Infektiöse B. afzelii ACA-1 und B.
garinii-IP-90-Klone wurden erhalten durch Suboberflächen-Plattieren von
Organismen gefolgt von der Isolation von experimentell infizierten
C3H/HeN-Mäuse
(A. G. B.). Spirochäten
wurden in BSK II Medium wie beschrieben kultiviert (Norris et al.,
1995). Die E. coli-Stämme
XL1-blue MRF (Strategene, La Jolla, CA) und BL-21 (DE3) Novagen,
Madison, WI) wurden zum DNA-Klonieren und zur Fusionsprotein-Expression
verwendet.
-
5.2.1 Subtraktive Hybridisierung
-
Subtraktive
Hybridisierung wurde durchgeführt
gemäß der Prozedur
von Seal et al. (1992). B. burgdorferi-Gesamt-DNA wurde isoliert
aus späten
Logphasen-Kulturen (ungefähr
1010 Zellen) wie zuvor beschrieben (Walker
et al., 1995). Die Gesamt-DNA des Hoch-Passagen-B. burgdorferi B31 wurde einer
Ultraschallzerstörung
ausgesetzt und die resultierenden 0,5 bis 1 kb Fragmente wurden
als Driver-DNA eingesetzt. Die Driver-DNA (50 μg) wurde dann mit 1 μg Gesamt-DNA
aus dem Niedrig-Passagen B31, verdaut zur Gänze mit Sau 3 A1 (Target-DNA),
vermischt. Die Target-Driver-DNA-Mischung wurde denaturiert und
reannealed unter den beschriebenen Bedingungen (Seal et al., 1992).
Die resultierende DNA-Mischung wurde in BamHI-verdautem pBluescript
II SK(–)-Vektor
(Strategene) ligiert. Die Ligationsmischung wurde verwendet, um
E. coli CL-1 blud MRF konkurriende Zellen (Stratagene) zu transformieren
und die Transformanten wurden auf Luria-Bertani(LB)-Agar, enthaltend
100 μg/ml
Ampicillin, 0,5 mM Isopropylthiogalactopyranosid und 20 μg/ml 5-Brom-4-chlor-3-indolyl-D-galactosid,
plattiert. LB-Brühe-Kulturen, inokuliert
mit weißen
Kolonien, wurden auf Hybond-N+-Nylonmembrane
geblottet (Amersham, Arlington Heights, IL) mit einem Bio-Dot-Apparat
(Bio-Rad, Hercules, CA) und durch Hybridisieren mit [32P]-gelabelter
Treiber- und Target-DNA gescreent. Die Klone, welche nur mit der
Target-Sonde hybridisierten, jedoch nicht mit der Treiber-Sonde wurden partiell
sequenziert unter Verwendung von Vektorsequenz-basierten T3- und T7-Primern.
-
5.1.3 Elektrophorese und
Southern Hybridisierung
-
Die
gesamte B. burgdorferi-DNA wurde hergestellt in Agaroseinserts und
aufgetrennt in 1% Fastlane Agarosegel (FMC, Rockland, ME) durch
Pulsfeldelektrophorese wie zuvor beschrieben (Norris et al., 1995). Restriktionsenzym-verdaute
DNA-Fragmente wurden aufgetrennt durch Standard-Agarose-Gelelektrophorese (Sambrook
et al., 1989). DNA-Banden
wurden visualisiert durch Ethidiumbromid-Anfärben. Zur Southern Hybridisierung
wurde die DNA auf Hybone-N+-Nylonmembrane
geblottet durch das alkalische Transferverfahren (Sambrook et al.,
1989). Die Blots wurden hybridisiert mit [32P]-gelabelten
Sonden bei 65°C
in der Gegenwart von 1 M NaCl über
Nacht, wie früher
beschrieben (Walker et al., 1995). Die Blots wurden sequenziell
wie folgt gewaschen: einmal in 2 × SSC bei 65°C für 15 Minuten,
zweimal in 1 × SSC
bei 65°C
für 15
Minuten und zweimal in 0,1 × SSC
bei Raumtemperatur für
10 Minuten. Autoradiografie wurde durchgeführt unter Verwendung von X-OMAT-Film
(Kodak, Rochester, NY) mit verstärkenden
Screens.
-
5.1.4 DNA-Klonierung und
Sequenzanalyse
-
Die
Gesamtplasmid-DNA von B31-5A3 wurde hergestellt und behandelt mit
Mungbohnen(mungbean)-Nuklease, um die kovalent verknüpften Telomere
der linearen Plasmide zu öffnen,
wie von Hinnebusch et al. (1990) beschrieben. Das resultierende
Plasmid-DNA wurde eingefüllt
mit dem Klenow-Fragment an DNA-Polymerase und ein EcoRI-Linker (5'-CCGGAATTCCGG-3') wurde auf die Plasmidenden
ligiert unter Verwendung von T4-Ligase.
Die Herstellung wurde dann verdaut mit EcoRI und ligiert in EcoRI-behandelten λDASH II-Vektor
(Strategene). Die rekombinanten Phagen wurden propagiert und gescreent
durch Plaquehybridisierung mit der pJRZ53-Sonde, gemäß den Instruktionen
des Vektorherstellers. Lambda Phagen-DNA wurde aufgereinigt durch
Cäsiumchlorid-Gradienten-Aufreinigungsverfahren
(Sambrook et al., 1989).
-
Zum
zufälligen
Klonieren der λDASH-Bb12-Inserts
wurde aufgereinigte Bakteriophagen-DNA mit DNasel in der Gegenwart von
Mn++ behandelt und in EcoRV-verdauten pBluescript
II SK (–)
wie zuvor beschrieben kloniert (Demolis et al., 1995). Die Insert-DNA
von λDASH-Bb12
wurde ausgeschnitten aus Agarosegelen, aufgereinigt unter Verwen dung
eines Qiaex II Gel-Extraktionskits (Qiagen, Chatsworth, CA), radiogelabelt
und als eine Sonde verwendet, um E. coli XL1-blue MRF-Transformanten
durch Southern Hybridisierung zu screenen. Positive Klone wurden
sequenziert wie unten beschrieben unter Verwendung von T3 und T7
Primern. In einigen Fällen
wurden nicht sequenzierte Regionen eingefüllt durch Primer-Walking. Die
sequenzierten Fragmente wurden zusammengesetzt unter Verwendung
des GELASSEMBLE-Programms von GCG (Program Manual for the Wisconsin
Package, Version 8, Genetics Computer Group, Madison, WI). Hochstringenz-Einstellungen
wurden angewandt, um identische Sequenzen von hochhomologen Sequenzen
zu unterscheiden.
-
Alle
Plasmide und PCRTM-Template wurden aufgereinigt
durch Wizard-Säulen
(Promega, Madison, WI) und entsalzt durch Entsalzungssäulen (Amicon,
Beverly, MA). DNA-Sequenzen
wurden bestimmt mit einem ABI377 automatischen DNA-Sequenzierer
(Perkin-Elmer/ABI, Foster City, CA) in dem DNA-Kernlabor des Department
of Microbiology and Molecular Genetics an der University of Texas
Medical School in Houston. Die GAP und PILEUP-Programme von GCG
wurden verwendet, um die Sequenzhomologie zu bestimmen (prozentuale Ähnlichkeit
und Identität)
und um multiple Sequenz-Alignments durchzuführen. Der grafische Output
der Alignments wurde erzeugt teilweise durch die Anwendung des BOXSHADE-Programms
(ursprünglich
programmiert von K. Hofmann an der Bioinformatics Group, Isrec,
Switzerland und M. D. Baron am Institute of Animal Health, Pirbright,
U.K., und kompiliert in Pascal-Version für Sun Solaris/Pascal durch
P. A. Stockwell an der University of Otago, Dunedin, New Zealand).
Suche nach Sequenzähnlichkeit
wurden durchgeführt am
National Center for Biotechnology Information unter Verwendung des
BLAST-Programms (Altschul et al., 1990).
-
5.1.5 PCRTM-Techniken
-
Alle
PCRTM-Amplifikationen wurden durchgeführt unter
Verwendung des Thermalase-PCRTM-Kits (Amresco, Solon, OH) in einem Minicycler
von MJ Research (Watertown, MA). Für Primerpaare, enthaltend verschachtelte
5'-Enden Sequenzen
F4120 (SEQ ID Nr. 4) und R4121 (SEQ ID Nr. 5) wurde ein zweistufiges
Programm wie folgt verwendet: 96°C
für 3 Minuten,
5 Zyklen der Denaturierung bei 95°C
für 40
Sekunden, Annealen bei 56°C
für 40
Sekunden und Verlängerung
bei 72°C
für 2 Minuten,
gefolgt von 30 Zyklen bei einer höheren Anneal-Temperatur von
65°C. Für Primerpaare
ohne verschachtelte Sequenzen F4064 (SEQ ID Nr. 6) und R4066 (SEQ
ID Nr. 7) wurden 35 Amplifikationszyklen der Denaturierung bei 95°C für 40 Sekunden,
Annealen bei 60°C
für 40
Sekunden und Verlängerung
bei 72°C
für 2 Minuten
eingesetzt. Die letztendlichen Zyklen beider Programme waren gefolgt
von einer Verlängerung
bei 72°C
für 10
Minuten.
-
Für RT-PCRTM wurde Gesamt-RNA extrahiert aus späten Logphasen-Kulturen
von B. burgdorferi B31-5A3 mit einem RNA-Reinigungskit (Amresco).
Die resultierende RNA-Herstellung
wurde verwendet, um cDNA mit dem R4066 Primer (5'-CTTTGCGAACGCAGACTCAGCA-3') (2C) zu erzeugen. Primer R4066 und 1 μl der RT-Reaktion
wurden verwendet für
die PCRTM-Reaktion wie oben beschrieben,
um ein 198 bp Fragment zu erzeugen. Das PCRTM-Produkt
wurde dann in den pCR II Vektor (Invitrogen, San Diego, CA) kloniert
gemäß dem Manual
des Herstellers und die resultierenden Klone wurden sequenziert.
-
5.1.6 GST Fusionsprotein-Expression
-
Ein
614 bp Fragment enthaltend die vls-Kassette wurde amplifiziert durch
PCRTM unter Verwendung des (+) Strangprimer
F4120 (5'-GCGGATCCAGTACGACGGGGAAACCAG-3') und des (–) Strangprimer R4121 (5'-GCGGATCCCCTTCTCTTTCTCACCATCC-3') (2C). Zum Zwecke der Klonierung fügten die
Erfinder eine 8 bp Sequenz (unterstrichen) an die 5'-Enden beider Primer,
um BamHI-Stellen zu erzeugen, hinzu. Die resultierenden PCRTM-Produkte enthaltend die vollständigen vls-Kassettenregion
wurden in die BamHI-Stelle des pGEX-2T-Expressionsvektors kloniert
(Pharmacia, Piscataway, NJ), um ein GST-Fusionsprotein zu erzeugen
(Designated GST-Vls1) und zwar im E. coli-Strang BL-21 (DE3) gemäß den Instruktionen
des Herstellers. Die Insertsequenz des rekombinanten Plasmids wurde
verifiziert vor der Anwendung zur Proteinexpression. Das Fusionsprotein
wurde aufgereinigt durch Glutathionsepharose 4B-Säule (Pharmacia)
entsprechend den Angaben des Herstellers.
-
5.1.7 Antikörper und
Immunoblotting (Western blotting)
-
Antiseren
gegen das GST-Vls-1-Fusionsprotein und GST als Kontrolle wurden
erzeugt in Kaninchen durch Immunisieren der Kaninchen mit 20 μg Protein
in vollständigem
Freunds Adjuvans und Boostern mit der gleichen Menge an Protein
in unvollständigem
Freunds Adjuvans in 3 Wochen-Intervallen (Sambrook et al., 1989).
Nichtspezifische Reaktivität
des Antiserums wurde entfernt durch Absorption von einem niedriginfektiven
B31 Klon 5A2, welcher das pBB28La-Plasmid nicht aufwies (1B), mit Zelllysat, wie bereits beschrieben (Carroll
und Gherardini, 1996). Antiserum gegen rekombinantes OspD wurde hergestellt
in ähnlicher
Art und Weise, und monoklonale Antikörper H9724, reaktiv mit B.
burgdorferi Flagellumprotein (Fla), wurden erhalten als ein Hybridom-Kulturüberstand
durch D. D. Thomas (University of Texas Health Science Center at San
Antonio).
-
Späte Logphasen-B.
burgdorferi-Kulturen wurden geerntet durch Zentrifugation und gewaschen
in Phosphat-gepufferter Salzlösung
(PBS, 135 mM NaCl, 9 mM Na2HPO4,
6 mM KH2PO4, pH
7,2). Die Organismen wurden bei der Konzentration von 1010 Zellen/ml in PBS resuspendiert. Proteine
von ungefähr
107 Organismen wurden der Natriumdodecylsulfatpolyacrylamid-Gelelektrophorese
(SDS-PAGE) unterzogen, elektrotransferiert auf PVDF-Membrane (Millipore,
Bedford, MA) und mit Antikörpern
unter Verwendung eines ECL Western Blot-Kits von Amersham nachgewiesen,
gemäß den Angaben
des Herstellers.
-
5.1.8 Oberflächenproteolyse
-
Proteinase
K-Verdauung von B. burgdorferi B31-5A3 wurde durchgeführt wie
früher
beschrieben (Norris et al., 1992). Proteine der behandelten Organismen
wurden abgetrennt durch SDS-PAGE, elektrotransferiert auf PVDF-Nitrocellulose
und umgesetzt mit Antiseren gegen GST-Vls1 oder OspD oder mit monoklonalem Antikörper H9724.
Reaktionen wurden sichtbar gemacht unter Verwendung des ECL-Western
Blot-Kits.
-
5.1.9 Mausinfektionen
-
Die
ursprüngliche
Stammlösung
von B31-5A3 (Norris et al., 1995) wurde kultiviert in BSK II-Brühe für 7 Tage
und die Kultur wurde verdünnt
auf eine Konzentration von 106 Zellen/ml
in BSK II-Brühe.
100 Mikroliter der verdünnten
Kultur (105 Organismen) wurden verwendet,
um jede der acht 3 Wochen alten weiblichen C3H/HeN-Mäuse durch
intradermale Injektion an der Basis des Schwanzes zu inokulieren.
Jeder Maus wurde ein Identifikationsmikrochip eingesetzt für Nachfolgeproben
während
des Verlaufs der Infektion. 4 Wochen nach Infektion wurden die Organismen
isoliert durch Inokulieren von 50 μl an Blut oder Voll-Dicken-Biopsie
(ungefähr
2 mm im Durchmesser) des Ohrs in 6 ml an BSK II-Brühe.
Alle 5 Ohrkulturen und 6 von 8 Blutkulturen waren positiv. Klonale
Populationen von B. burgdorferi-Isolaten von C3H/HeN-Mäusen wurden
erhalten durch Suboberflächenplattieren
(Norris et al., 1995). Die ersten Passagen dieser Kulturen wurden
in BSK II-Medium eingefroren
mit 20% Glyzerol bei –70°C als Stammlösungen für weitere
Untersuchungen. Die vls-Kassettenregion an der Expressionsstelle
wurde amplifiziert durch PCRTM unter Verwendung
von Primern F4120 und R4066 (2C)
und sequenziert unter Verwendung des gleichen Satzes an Primern.
Proben der gefrorenen Stammlösungen
(ungefähr
3 μl) wurden
von der Oberfläche
abgesondert, aufgetaut und direkt auf PCRTM-Tuben als die DNA-Templatquelle
hinzugefügt,
um mögliche
Variationen während
der in vitro-Kultivierung zu minimieren. Serumprobe wurde auch von
jeder Maus gesammelt vor der Infektion und 4 Wochen nach der ursprünglichen
Infektion und gelagert bei –70°C für Immunoblot-Analyse.
-
5.2 Beispiel 2 – Antigenvariation
an der vls-Stelle
-
Bb-Klone
isoliert von Ohrbiopsien und Blutproben erhalten 4 Wochen nach Inokulation
von C3H/HeN-Mäusen
mit dem infektiösen
B31-Klon 5A3 wurden ausgewertet. Ein Flussdiagramm ist in 8 dargestellt. Ohrdurchstoßbiopsien
von ungefähr
2 mm an Durchmesser wurden erhalten von 5 von 8 Mäusen. Die
Kulturen wurden gemäß ihren
Quellen benannt (d.h. m1e4 bezieht sich auf Maus 1, Ohrkultur, 4
Wochen). Klonale Populationen wurden erhalten durch Plattieren auf
Passagen von Kultur BSKY-Agarplatten und 12 Kolonien von jedem Isolat
wurden ausgewählt,
kurz kultiviert in 2 mm BSKY-Medium
und eingefroren. Individuelle Klone wurden bezeichnet als m1e4A,
m1e4B, etc. Proben dieser Klone wurden der Amplifikation der vls-Kassette
vorliegend an der vlsE-Expressionsstelle
unterzogen durch Verwendung von Primern in den "konstanten" Regionen auf jeder Seite der Kassette.
Die resultierenden PCRTM-Produkte wurden
direkt sequenziert.
-
Überraschenderweise
trat keine Antigenvariation durch Substitution der gesamten vls-Kassette an der Expressionsstelle
(beispielsweise vls1) mit einer einzelnen, intakten "ruhenden" vls-Kassette auf
(beispielsweise vls2 durch vls16) (siehe 9).
Die Überprüfung von
5 Klonen des Ohrs von Maus 1 (10)
zeigte, dass die vlsE-Sequenzen von jedem Klon von 1) der Originalsequenz
(vls1) unterschiedlich waren; 2) voneinander; und 3) jeweils von
den ruhenden vls-Kassetten. Diese Ergebnisse wurden verifiziert
durch Überprüfung eines Klons
von jedem Ohr oder Blut-Isolat von den 8 Mäusen (11).
Jede der Maus-Isolatsequenzen umfasste scheinbar ein Mosaik an Segmenten
von verschiedenen unterschiedlichen ruhenden vls-Kassetten (zwischen 7
und 11 in ersten Analysen). Sequenzvariabilität wurde begrenzt durch die
vls-Kassettenregion, begrenzt durch die Sequenzen, und in allen
Fällen
wurde der offene Leserahmen konserviert. Die vls-Kassettenregionen der Kontrollen, bestehend
aus 5 klonalen Populationen der inokulierenden Kultur waren identisch
mit der originalen vls1-Sequenz, wie dies auch die Se quenzen, erhalten
von Kulturen, welche zwei- bis viermal in vitro-Passagen unterzogen
worden waren (eine Woche pro Passage), waren. Folglich scheint der
Reorganisierungsprozess in vivo aktiviert zu werden und nicht in
einer schnellen Rate in vitro aufzutreten.
-
5.3 Beispiel 3 – Identifikation
des 28 kb linearen Plasmids pBB28La
-
B.
burgdorferi-Stämme
zeigen im Allgemeinen den Verlust an Infektivität folgend auf 10 bis 17 in
vitro-Passagen (Johnson et al., 1984; Schwan et al., 1988a); Norris
et al., 1995), was zusammenfällt
mit dem Verlust der Plasmide (Barbour, 1988; Xu et al., 1996). Es
wurde die Hypothese aufgestellt, dass die verminderte Effektivität, welche
während
der in vitro-Passage von Lyme-Erkrankungs-Borrelia auftritt aufgrund
des Verlusts des genetischen Inhalts auftritt, speziell von Plasmiden,
welche Viruleszenzfaktoren kodieren. Folglich erwarteten die Erfinder
einige dieser Virulenzfaktoren zu identifizieren durch direkten
Vergleich des Plasmidgehalts der Organismen, welcher in ihrer Infektivität unterschiedlich
sind.
-
Eine
der Komplikationen involviert in das Untersuchen von B. burgdorferi-Plasmiden
ist, dass viele Plasmide in der Größenordnung von 20 kb bis 40
kb liegen (Xu und Johnson, 1995), was es schwierig macht, Plasmide
mit ähnlichen
Größen durch
Standardelektrophorese-Techniken aufzutrennen. Darüber hinaus
liegen Mutagenese-Techniken und andere genetischen Manipulations-Werkzeuge
in einem frühen
Stadium der Entwicklung bei B. burgdorferi (Samuels et al., 1994;
Rosa et al., 1996), was die Fähigkeit,
die Bedeutung dieser Plasmide in der Pathogenese durch direkte genetische
Ansätze
zu untersuchen, limitiert.
-
Um
diese Einschränkungen
auszumerzen, setzten die Erfinder eine einfache subtraktive Hybridisierungstechnik
ein, um Sequenzen anzureichern und eventuell zu identifizieren,
welche nur in hochinfektiösen Organismen
vorliegen.
-
Gesamt-DNA
aus hochinfektiven (Niedrig-Passagen) B31-Stämmen wurde vollständig mit
Sau 3AI (Target-DNA) verdaut. Die Target-DNA wurde mit einem 50-fachen Überschuss
an Gesamt-DNA von einem niedriginfektiven (Hoch-Passagen) B31-Derivat
vermischt, welches durch Ultraschall gespalten worden war (Driver-DNA).
Die DNA-Mischung
wurde denaturiert und man ließ sie
reannealen. DNA-Fragmente in den resultierenden DNA-Herstellungen,
in welchen die Sau 3AI-Stellen regeneriert wurden, wurden in die
BamHI-Stelle von pBluescript SK (–) ligiert. Insgesamt 63 Klone
wurden isoliert und gescreent durch Southern Hybridisierung unter
Verwendung der Target-DNA und von Driver-DNA als Sonden. Acht dieser
Klone hybridisierten mit Target-DNA, jedoch nicht mit Driver-DNA.
-
Die
Inserts der 8 Klone wurden partiell sequenziert unter Verwendung
der Vektor-basierten
Primer und die Sequenzen wurden Datenbanksuchen hinsichtlich Sequenzähnlichkeit
unterzogen. Einer der Klone mit der Bezeichnung pJRZ53 enthielt
ein 562-Basenpaar
(bp) Sau 3AI-Fragment, mit einem einzigen zusammenhängenden
offenen Leserahmen. Die vorhergesagte Aminosäuresequenz dieses offenen Leserahmens
wurde mit Vmps von B. hermsii verglichen und zeigte 27,2% Identität und 56,8% Ähnlichkeit
mit Vmp17. Basierend auf dieser Sequenzähnlichkeit wurde das pJRZ53-Insert
eine vmp-ähnliche
Sequenz (vls) genannt. Das pJRZ53-Insert zeigte einen geringeren
Grad der Aminosäurensequenzähnlichkeit
mit B. burgdorferi B31 äußerem Oberflächenprotein
C (OspC) (26,6% Identität
und 44,5% Ähnlichkeit).
-
Um
die genomische Lokalisierung der vls-Sequenz zu identifizieren,
wurde das pJRZ53-Insert
mit Southern Blots von Gesamt-B31-DNA hybridisiert, aufgetrennt
durch Pulsfeldelektrophorese. Eine DNA-Bande wandernd bei 28 kb
hybridisierte mit der Sonde (siehe 1B)
und wurde als lineares Plasmid bestimmt durch zweidimensionale Agarosegel-Elektrophorese und
Restriktionskartierung. Dieses vls-enthaltende Plasmid von B. burgdorferi
B31 wurde als pBB28La bezeichnet.
-
5.4 Beispiel 4 – Korrelation
zwischen pBB28La und Infektivität
-
Dieses
Beispiel illustriert die Bestimmung, ob die vls-kodierte Funktion
für die
Infektion benötigt
wurde oder nicht. Frühere
Untersuchungen (Norris et al., 1995) hatten gezeigt, dass Klone
von Niedrig-Passagen-B. burgdorferi-Stämmen B31 und Sh-2-82 zwei verschiedene
infektive Phenotypen zeigten, wenn sie in C3H/HeN-Mäusen getestet
wurden. Ein repräsentativer
hochinfektiöser
Klon zeigte mittlere infektiöse
Dosis (ID50) von 1,8 × 102 Organismen,
wohingegen der niedriginfektive Klon, der getestet wurde, einen
viel höheren ID50 zeigte (≥ 1 × 105 Organismen).
-
Es
wurde geschlossen, dass, falls die vls-kodierte Funktion wichtig
für die
Viruleszenz ist, alle Klone mit hochinfektiösem Phenotyp das vls-enthaltende
Plasmid enthalten sollten, und der Verlust dieses Plasmids in einem
niedriginfektiösen
Phenotyp resultieren würde.
Um diese Hypothese zu testen, wurde die pJRZ53-Sonde hybridisiert
mit Gesamt-DNA sowohl von hoch- als auch von B. burgdorferi-Klonen.
Alle 9 B31-Klone, welche getestet wurden, hatten ein Plasmidband-Muster,
welche beinahe identisch miteinander waren, wenn sie durch Ethidiumbromid-Anfärbung visualisiert
wurden (1A).
-
Jedoch
die Hybridisierung von pJRZ53 mit dem Blot bestehend aus dem gleichen
Gel fördem
zutage, dass alle 5 hochinfektiven B31-Klone das vls enthaltende
pBB28La-Plasmid besaßen,
wohingegen nur einer von 4 niederinfektiven Klonen (B31-5A10) dieses
Plasmid (1B) hatte. Es schien, dass
der niederinfektiöse B31-5A10-Klon
auch ein weiteres Plasmid nicht aufweist, welches mit der Infektion
korreliert. Neun weitere niederpassagen B31-Klone, erhalten von
P. A. Rosa und T. G. Schwan (Rocky Mountain Laboratories, Hamilton, MT),
zeigten ein ähnliches
Muster; alle 6 der hochinfektiösen
Klone enthielten pBB28La, wohingegen nur einer von drei niederinfektiven
Klonen das Plasmid enthielt, basierend auf der Hybridisierung mit
der pJRZ53-Sonde. Diese Ergebnisse zeigen eine starke Korrelation
von pBB28La mit dem hochinfektiösen
Phenotyp in klonalen Populationen von B. burgdorferi B31.
-
Um
die Korrelation, gefunden in Strang B31 zu verifizieren, wurden
10 zuvor charakterisierte Klone vom Strang Sh-2-82 (Norris et al.,
1995) untersucht. Ein pBB28La-Homolog wurde nachgewiesen in 7 hochinfektiven
Klonen, jedoch nicht in drei niederinfektiven Klonen des Stranges
Sh-2-82. Ähnliche
Untersuchungen förderten
das Vorliegen eines einzelnen vls-enthaltenden Plasmids in infektiösem B. afzelii
ACA-1 und B. garinii IP-90-Stämmen zutage.
Im Gegensatz zu den multiplen vmp-enthaltenden linearen Plasmiden
in B. hermsii wurde nur ein vls-enthaltendes Plasmid in jedem der
Lyme-Erkrankungs-Isolate
gefunden, welche unter den eingesetzten Hybridisierungsbedingungen
getestet wurden. Diese vls-enthaltenden Plasmide wanderten konsistent
bei ungefähr
28 kb in Agarosegelen in den untersuchten Stämmen.
-
Von
insgesamt 32 Klonen oder Strängen,
die untersucht wurden, besaßen
alle 22 Klone oder Stämme mit
dem hochinfektiösen
Phenotyp pBB28La und nur 2 von 10 niederinfektiösen Klonen besaßen dieses
Plasmid (Tabelle 2). Die Southern Hybridisierungs-Untersuchungen
zeigten an, dass das vls-enthaltende Plasmid mit Infektivität assoziiert
ist und folglich essenzielle(n) Viruleszenzfaktor(en) kodieren kann.
-
5.5 Beispiel 5 – Klonieren
und Sequenzieren der vls-Stelle
-
Eine
spezielle klonale Population von B. burgdorferi B31 (Klon B31-5A3)
wurde eingesetzt, um die klonale Variation zu minimieren. B31-5A3
weist einen hochinfektiösen
Phenotyp (Norris et al., 1995) auf und besitzt das pBB28La-Plasmid
(1B, Zeile 3). Es wurde gezeigt, dass pJRZ53 mit
einem einzelnen 14 kb Fragment hybridisiert, erzeugt durch Verdauen
von B31-5A3-Plasmid-DNA mit EcoRI. Jedoch die Behandlung von B31-5A3-Plasmid-DNA
mit PstI, Sau 3AI oder RsaI brachte jeweils multiple Fragmente in
einem Größenbereich
von ungefähr
400 bp bis 4000 bp, welche mit der Sonde hybridisierten, zutage,
was auf das Vorliegen von multiplen Kopien der vls-Sequenz hinweist.
-
Das
14 kb EcoRI-Fragment wurde in λDASH
II kloniert, um eine detaillierte Analyse dieser Region zu erlauben.
Vom 14 kb Fragment wurde vorhergesagt, dass es ein kovalent geschlossenes
Telomer an jedem Ende aufweist. Folglich wurde eine Technik, entwickelt
von Hinnebusch et al. (1992), eingesetzt, um den telomeren Loop
mit Mungbohnen-Nuklease zu öffnen
und an einen EcoRI-Linker anzuheften, und dadurch die Ligation in
den Klonierungsvektor zu ermöglichen.
Ein Lambda-Klon mit der Bezeichnung λDASH-Bb12 wurde isoliert, welcher
das 14 kb B. burgdorferi-DNA-Fragment enthielt, wie durch Restriktion
und Hybridisierung bestätigt
wurde. Eine internale EcoRI-Stelle wurde gefunden, welche das λDASH-Bb12-Insert
in zwei kleineren 4 und 10 kb Fragmente unterteilt; ein unabhängig abgeleiteter
Klon enthaltend das 10 kb Fragment wurde auch isoliert während des
Screenings der Bibliothek. Um zu verifizieren, dass die 4 kb und
10 kb EcoRI-Fragmente physikalisch in dem nativen B. burgdorferi-Plasmid
verknüpft
waren, wurde die Region enthaltend die internale EcoRI-Stelle amplifiziert
unter Verwendung von B. burgdorferi B31-5A3-DNA als das Templat.
Das resultierende PCRTM-Produkt wies eine
Sequenz auf, identisch zu derjenigen der korrespondieren Region
von λDASH-Bb12,
was darauf hindeutet, dass die 4 und 10 kb EcoRI-Fragmente zusammenhängend im
pBB28La sind. Restriktionsverdauung von B. burgdorferi-Plasmid-DNA
an dieser EcoRI-Stelle war nicht effizient, wohingegen vollständiges Schneiden
konsistent an derselben Stelle in dem λDASH-Konstrukt erhalten wurde. Ähnlich unvollständiger Verdauung
wurde beobachtet an bestimmten Restriktionsstellen in B. burgdorferi
chromosomaler DNA (Casjens et al., 1995) und kann zur DNA-Modifikation
(Hughes und Johnson, 1990) verwandt sein.
-
Eine
zufällige
Klonierungs-"Shotgun"-Strategie wurde
eingesetzt, um beinahe 10 kb des λDASH-Bb12-Inserts
zu sequenzieren. Insgesamt 80 zufällige Klone wurden sequenziert
unter Verwendung von Vektor-basierten Primern. Zusätzliche
Sequenzierungsreaktionen wurden durchgeführt, um die Lücken zwischen
den sequenzierten Regionen durch Primer-Walking aufzufüllen. Die resultierenden zusammengesetzten
Sequenzen wiesen im Durchschnitt eine 5-fache Bedeckung auf. Ein
kurzes Segment (ungefähr
200 bp) 1227 bp von den telomeren Enden gelegen war refraktär gegen
das Sequenzieren durch eine Anzahl von Techniken. Im Gegensatz zum
gesamten niedrigen Guanosin-Cytosin(G + C)- Anteil des B. burgdorferi-Genoms (ungefähr 28%)
weist die vls-Stelle einen G + C-Anteil von 50% auf.
-
5.6 Beispiel 6 – Organisation
der vls-Stelle
-
Die
Sequenzdaten förderten
eine extensive vls-Stelle innerhalb des 10 kb EcoRI-Fragmentes zutage, bestehend
aus einer Expressionsstelle (mit der Bezeichnung vlsE) und 15 vls-Kassetten,
welche hochhomolog zum zentralen Teil von vlsE sind (SEQ ID Nr.
1 und SEQ ID Nr. 3). Das Vorliegen der EcoRI-Linkersequenz zwischen
der Insert-DNA und der Vektorsequenz definierte die Stelle des rechten
telomeren Endes. VlsE ist 82 bp vom rechten Telomer von pBB28La
entfernt. Es besitzt zwei einzigartige Sequenzen an jeder der 5' und 3'-Regionen und eine
570 bp vls-Kassette in der Mitte, welche als die vls1-Kassette bezeichnet
wurde (2B). Die vls1-Kassette ist
flankiert an jedem Ende durch die 17 bp direkte Repeatsequenz 5'-GAGGGGGCTATTAAGGA-3' (SEQ ID Nr. 8) kodierend
die Aminosäuren
EGAIK. Ein Array von 15 vls-Kassetten beginnt ungefähr 500 bp
strangaufwärts
von vlsE auf dem gleichen Plasmid (2A).
Die vls1-Kassette und andere vls-Kassetten (vls2 bis vls16) teilen
90,0% bis 96,1% Nukleotid-Sequenzidentität und 76,9% bis 91,4% vorhergesagte
Aminosäuresequenzidentität. Das 17
bp direkte Repeat ist konserviert in beinahe allen der strangaufwärts gelegenen
Kassettensequenzen.
-
Das
vlsE-Gen von B. burgdorferi B31-5A3 ist vorhersagegemäß so, dass
es ein 356 Aminosäureprotein
mit einer Molekülmasse
von 35986 Dalton (2C) kodiert. Eine Konsensus-Ribosom-Bindungsstelle
und Konsensus-35 und –10-Sigma-70-ähnliche
Promotorsequenzen sind strangaufwärts von der vorhergesagten translationalen
Startstelle lokalisiert. VlsE enthält eine putative Lipoprotein-Leadersequenz
mit einer offensichtlichen Signalpeptidase II-Schnittstelle (FINC)
(Wu und Tokunaga, 1986), welche denjenigen anderer Borrelia-Lipoproteine ähnelt, einschließend OspC
(Fuchs et al., 1992). Das Schneiden des 18 Aminosäurenpeptids
würde in
einem reifen Polypeptid resultieren mit einer kalkulierten Molekülmasse von
33956 Dalton und einem isoelektrischen Punkt (pI) von 7,3. Außerdem ist
für das
putative Leaderpeptid vlsE in erster Linie hydrophil.
-
VlsE
zeigt 37,4% Identität
und 57,8% Ähnlichkeit
bzw. Homologie auf der Aminosäureebene
und 58,8% Identität
auf der Nukleinsäureebene
mit vmp17 von B. hermsii (3A).
VlsE teilt einen geringeren Grad der Homologie mit B. burgdorferi
ospC sowohl auf den Nukleotid (41,6% Identität) als auch Aminosäure (26,3%
Identität
und 47,5% Ähnlichkeit)-Ebenen.
Das spezielle vlsE-Allel, enthalten in B. burgdorferi B31-Klon 5A3,
wurde als vlsE1 bezeichnet, um es von Varianten-vlsE-Allelen zu
unterscheiden.
-
Weitere
15 vls-Kassetten (474 bis 594 bp an Länge) wurden identifiziert,
ungefähr
500 bp strangaufwärts
von vlsE (2A und 3B,
SEQ ID Nr. 1 und SEQ ID Nr. 3). Diese Kassetten sind in entgegensetzter Richtung
zu vlsE orientiert und angeordnet in einer Kopf-zu-Schwanz-Anordnung in einem beinahe
zusammenhängenden
offenen Leserahmen unterbrochen nur durch ein Stop-Kodon in Kassette
vls11 und von zwei Frameshifts in Kassetten vls14 und vls16. Keine
dieser vls-Kassetten zeigt erkennbare Ribosom-Bindungsstellen oder Promotorsequenzen.
Folglich glaubt man, dass sie nicht exprimiert werden oder "ruhend" sind. Die Enden
der vls-Kassetten wurden durch Alignment mit der vls1-Kassette (3B) definiert. Im Allgemeinen weisen die vls-Kassetten
das gleiche 17 bp gerichtete Repeat an jedem Ende auf; eine Ausnahme
ist die verknüpfte
Region zwischen vls9 und vls10, wo nur 10 identische Nukleotide
identifiziert wurden. Die erste vls-Kassette (vls2) weist keine der ersten
126 bp der vls-Kassettensequenz auf, enthält jedoch eine 55 bp Sequenz,
welche identisch ist mit der 5'-Region
von vlsE kodierend für
zumindest 11 Aminosäuren
des Leaderpeptids und die ersten 7 Aminosäuren des putativen reinen vlsE.
Die vls7-Kassette enthält
eine 105 bp Deletion relativ zu vls1 in der 5'-Region.
Die vls8 und vls10-Kassetten weisen keines der ersten 54 Nukleotide
der Kassette auf. Die letzte Kassette in diesem Array, vls16, ist
trunkiert am 3'-Ende
und auf sie folgt eine offensichtlich nicht kodierende Region. Das
562 bp Insert von pJRZ53 wurde lokalisiert an der verknüpfenden
Region zwischen vls8 und vls9 durch Sequenzvergleich.
-
Die
vls-Kassetten enthalten 6 hochkonservierte Regionen, welche unterbrochen
sind durch 6 variable Regionen (VR) sowohl auf der Nukleotid- als
auch auf der Aminosäureebene. 3B zeigt ein Alignment der vorhergesagten Aminosäuresequenzen
für alle
16 vls-Kassetten, die identifiziert wurden. Außer für zufällige Kodonveränderungen
und Deletionen, welche früher
erwähnt
wurden, sind die konservierten Regionen beinahe identisch in allen
Kassetten. Auf der anderen Seite werden die vls-Kassetten voneinander
durch merkliche Sequenzvariationen, limitiert in erster Linie auf
die 6 variablen Regionen (VR-I bis VR-VI), voneinander unterschieden.
Die variablen Regionen reichen von 21 bp (VR-VI) bis 63 bp (VR-IV) an Länge. Mit
der Ausnahme einer Insertion eines TAG-Stop-Kodons in vls11 und TG-Insertionen in
vls14 und vls16 resultierend in Frameshifts, sind alle Deletionen
und Insertionen Nukleotidtriplets, was auf die Konservierung des
offenen Leserahmens hindeutet. Die Sequenzvariationen an den meisten
polymorphen Positionen resultieren in konservativen Aminosäureveränderungen,
was nahelegt, dass bestimmte Aminosäuren an diesen Positionen für die Funktion benötigt werden.
Selbst innerhalb der 6 variablen Regionen besteht eine klare Sequenzkonservierung.
Beispielsweise werden variable Sequenzen in VR-I unterbrochen durch
Stränge
von identischen Sequenzen, welche von 6 bis 9 bp reichen, wie in
den vorhergesagten Aminosäuresequenzen
reflektiert wird (3B).
-
5.7 Beispiel 7 – Expression
von vlsE
-
Um
zu bestimmen, ob vlsE transkribiert wird, wurde die reverse Transkriptase-Polymerasekettenreaktion
(RT-PCRTM) eingesetzt, um eine 3'-Region von vlsE
(191 bp) von Gesamt-RNA von in vitro-kultiviertem B31-5A3 zu amplifizieren.
Nach der reversen Transkriptasereaktion, PCRTM-Amplifikation
und Agaroseelektrophorese wurde ein Band von erwarteter Größe durch
Ethidiumbromid-Anfärbung
beobachtet. Das RT-PCRTM-Produkt wurde kloniert in den pCRII-Vektor
und die rekombinanten Plasmide wurden sequenziert. Drei unabhängig abgeleitete
rekombinante Plasmide enthielten DNA identisch mit der korrespondierenden
Region von vlsE, was zeigt, dass vlsE in vitro transkribiert wird.
Keine RT-PCRTM-Produkte wurden beobachtet
in dem Agarosegel, falls reverse Transkriptase aus der Reaktion
weggelassen wurde, was bestätigt,
dass RT-PCRTM-Produkte von der mRNA von B31-5A3 abgleitet
wurden.
-
Um
das Proteinprodukt von vlsE zu identifizieren, wurde ein internales
614 bp Fragment enthaltend vls1 amplifiziert durch Polymerasekettenreaktion
(PCRTM) und in den pGEX-2T-Expressionsvektor kloniert, um ein
Glutathion-S-Transferase(GST)-Vls1-Fusionsprotein in E. coli zu erzeugen.
Kaninchen-Antiserum gegen das GST-Vls1-Fusionsprotein wurde verwendet, um Proteinblots
von B. burgdorferi B31-5A2 und B31-5A3-Klonen nachzuweisen. Der niedriginfektive
Klon B31-5A2 wurde verwendet als Negativkontrolle für die Immunoblot-Analyse,
da er kein pBB28La (1B, Zeile 2) aufweist. Das
Antiserum wies ein Protein nach mit einem Mr von
ungefähr
45000 Dalton in dem hochinfektiven Klon B31-5A3, jedoch nicht in
dem niedriginfektiven Klon B31-5A2 (6,
Zeilen 10 und 11). Weder das Präimmunserum
noch das Antiserum gegen GST allein reagierte mit diesem Protein.
Die Größe des Proteins,
identifiziert durch Immunoblot-Analyse, ist größer als die vorhergesagte molekulare
Masse von 33956 Dalton. Das Anbinden an eine Lipidgruppe an den
N-Terminus von vlsE durch Signalpeptidase II mag einen Beitrag zur
veränderten
elektrophoresischen Mobilität
leisten.
-
5.8 Beispiel 8 – Oberflächenlokalisierung
von vlsE
-
Das
Vorliegen eines putativen Lipoprotein-Leaderpeptids und der insgesamten
hydrophilen Natur von vlsE ließ die
Möglichkeit
zu, dass es angebunden an eine bakterielle Memb ran über einen
Lipidanker ist. Um diese Möglichkeit
zu testen, wurde B. burgdorferi B31-5A3 inkubiert in der Gegenwart von [3H]-Palmitat wie früher beschrieben (Norris et
al., 1992). VlsE wurde radiogelabelt durch [3H]-Palmitat
zusammen mit anderen B. burgdorferi-Lipoproteinen, was nahe legt,
dass vlsE ein Lipoprotein ist.
-
Die
Exposition von überlebensfähigem B.
burgdorferi 5A3 gegen Proteinase K erzeugte Ergebnisse konsistent
mit der Oberflächenlokalisation
von vlsE. VlsE wurde abgebaut durch Proteinase K in weniger als 10
Minuten (4A) selbst, obwohl die Organismen
durch Dunkelfeldmikroskopie intakt erschienen. Konsistent mit früheren Untersuchungen
(Norris et al., 1992) wurde auch B. burgdorferi OspD-Protein durch
Proteinase K-Behandlung
(4B) entfernt. Im Gegensatz dazu wurde die Fla-Untereinheit
der periplasmatischen Flagella nicht durch Proteinase K betroffen
(4C), was weiteren Beweis zur Verfügung stellt,
dass äußere Membranen
der Organismen während
der Proteinase K-Behandlung
intakt blieben.
-
5.9 Beispiel 9 – Genetische
Variation an der vlsE-Stelle
-
Die Ähnlichkeit
der vlsE-Stelle mit dem vmp-System von B. hermsii warf unmittelbar
die Frage auf, ob genetische Rekombination zwischen den exprimierten
und ruhenden vls-Kassetten
in dem Säugetierwirt
demonstriert werden könnte.
Das gesamtexperimentelle Design wird in 5A illustriert.
B. burgdorferi B31-5A3 inokuliert direkt aus einer gefrorenen Stammlösung, wurde
kultiviert für
7 Tage und verwendet, um intradermal eine Gruppe von 8 weiblichen
C3H/HeN-Mäusen
(105 Organismen pro Maus) zu injizieren.
B. burgdorferi wurde 4 Wochen nach der initialen Infektion reisoliert.
Um die infizierten Mäuse
für mehrfache
Probenentnahme zu erhalten, wurde nur Ohrdurchstoßbiopsien
und Blutproben entnommen, um die Organismen zu kultivieren. Insgesamt
5 Ohr- und 6 Blut-Isolate wurden untersucht. Um mögliche genetische
Heterogenität
innerhalb der Maus-Isolate zu untersuchen, wurden 16 B. burgdorferi-Klone
eines jeden Isolats durch Kolonieausbildung auf Agaroseplatten erhalten
und durch Einfrieren konserviert. Ein Klon von jedem der Isolate
wurde verwendet als eine Quelle für Templat-DNA, um die exprimierte
vls-Kassettensequenz
unter Verwendung der Primer F4120 und R4066, spezifisch für die 5'- und 3'-einzigartigen Regionen von vlsE, zu
amplifizieren (2C). Die gefrorene Stammlösung der
ersten Passage wurde verwendet, um DNA-Templat zur PCRTM-Amplifikation
zur Verfügung
zu stellen, um mögliche
Variation während
der in vitro-Kultur zu vermeiden. Die PCRTM-Produkte
wurden direkt sequenziert unter Verwendung des gleichen Satzes an
Primern. Die B. burgdorferi-Klone und assoziierte Sequenzen, abgleitet
von 4 Wochen- Isolaten,
wurden bezeichnet durch eine Kombination von Mausnummer (m1 bis
m8), Gewebsquelle (e für
Ohr und b für
Blut), Wochen nach Infektion (4) und einer Klonbezeichnung (A bis
P) für
die 16 Klone von jedem Isolat.
-
Beim
Vergleich mit parentalem vlsE der Klon B31-5A3 (Allel-vlsE1)-Inokulation
wurden multiple Basensubstitutionen, Deletionen und Insertionen
innerhalb der vls-Kassettenregion
von vlsE gefunden, was jedes Allel einzigartig macht. Dieser Veränderungen
resultierten in verschiedenen Unterschieden in den vorhergesagten
Aminosäuresequenzen
(5B). Wie in den ruhenden vls-Kassetten (3B) waren diese Mutationen in erster Linie begrenzt
auf die 6 variablen Regionen. Die variablen Sequenzen an beinahe
allen Positionen in den 11 vlsE-Allelen konnten in den korrespondierenden
Regionen der ruhenden vls-Kassetten gefunden werden. Beispielsweise
weisen die mle4A- und
m5e4A-Allele VR-I und VR-II identisch mit vls4 auf, wohingegen die
VR-I und VR-III-Regionen
von m6b4A identisch mit den gleichen Regionen von vls10 sind (5B). Diese Resultate zeigten, dass Veränderungen
in der ursprünglichen
vls-Kassette von den ruhenden vls-Kassetten stammten über genetische
Rekombination. Im Gegensatz dazu blieben Sequenzen auf jeder Seite
der vls-Kassette in den 11 untersuchten Allelen unverändert (5B).
-
Basierend
auf dem Genkonversions-Mechanismus in vmp-Systemen wurde ursprünglich die
Hypothese aufgestellt, dass, falls genetische Rekombination an der
vlsE-Stelle auftreten sollten, die exprimierte vls-Kassette (vls1
in diesem Fall) vollständig
durch eine einzelne ruhende Kassette flankiert durch das 17 bp direkte
Repeat ersetzt werden würde.
Jedoch brachte sorgsame Untersuchung zutage, dass keines der 11
vlsE-Allele welche untersucht wurden, identisch mit irgendeiner
der ruhenden vls-Kassetten identifiziert bis dato waren. Vielmehr
schien jedes Allel ein Mosaik von Segmenten von verschiedenen unterschiedlichen
ruhenden vls-Kassetten zu sein. Beispielsweise sind, obwohl mle4A
eine gemeinsame Sequenz mit vls4 über VR-I und VR-II hinweg teilt,
seine VR-III und VR-VI die gleichen wie vls10 bzw. vls2. Interessanterweise
scheinen die VR-IV und VR-V-Regionen
von mle4A Hybride von Teilen von vls10 und vls5 und vls3 bzw. vls5
zu sein. Ähnliche
Muster können
auch gefunden werden im Rest dieser vlsE-Allele. Die Beobachtungen
legten nahe, dass Segmente, jedoch nicht vollständige Regionen der ruhenden
vls-Kassetten in
der Expressionsstelle rekombiniert worden sind. Vergleich der ruhenden
Kassettensequenzen auf der Nukleotid-Ebene legte nahe, dass 6 bis
11 unterschiedliche Rekombinations-Ereignisse in jedem der Klone,
isoliert aus Mäusen,
4 Wochen nach Inokulation auftraten. Dieser Typ an kombinatorischen
Reaktionen könnte
potenziell in Millionen von unterschiedlichen vlsE-Allelen resultieren.
-
Um
zu bestimmen, ob klonale Populationen einer einzelnen Maus auch ähnliche
Sequenzvariationen zeigten, wurden 4 weitere Klone aus den Blut-
und Ohr-Isolaten von Maus 1 ausgewählt, um die DNA-Sequenz an
der vls-Stelle zu bestimmen. Die 5 Klone (m1b4A-E) des Blut-Isolats
zeigten Sequenzen identisch miteinander, obwohl sie merkliche Sequenzunterschiede
vom parentalen vlsE, wie repräsentiert
durch m1b4A (5B), zeigten. Im Gegensatz
dazu unterschieden sich die Sequenzen von den 5 Klonen des Ohr-Isolats substanziell
sowohl von der parentalen vls1-Kassette als auch voneinander (5C). Konsistent mit den 11 vlsE-Allelen von unterschiedlichen
Isolaten wurden die Sequenzvariationen des gleichen Ohr-Isolats
auch in 6 variable Regionen konzentriert (5C).
Jeder dieser Klone enthielt wiederum eine einzigartige Kombination
von Sequenzen identisch mit Teilen von mehreren ruhenden vls-Kassetten.
Beispielsweise enthielt (mle4C) VR-I von vls12, VR-II von vls4,
VR-III von vls8 und VR-IV und VR-VI von vls11. Die homogene Natur
von B. burgdorferi-Klonen, abgeleitet von dem Blut-Isolat von Maus
1, mag von dem Vorliegen der relativ wenigen Organismen im Blut
herrühren
im Vergleich zu Ohr-Biopsien, was essenziell im Klonieren durch
limitierte Verdünnung
resultiert. Alternativ kann die Auswahl, vorgegeben durch die Wirts-Immunantwort,
in verschiedenen Gewebsumgebungen die Diversivität von vlsE-Varianten beeinträchtigen.
-
Die
Sequenzvariationen in den klonalen Populationen von Maus-Isolaten
könnten
auch von der Hintergrundheterogenität der Stammkultur des Klons
B31-5A3 auftretend während
der in vitro-Kultur stammen, da der ursprüngliche Klon 7 Tage vor der
Inokulation von C3H/HeN-Mäusen
kultiviert wurde. Um diese Möglichkeit zu
testen, wurde die Stammkultur von B31-5A3 in BSK II-Medium inokuliert
und nachfolgend in zwei in vitro-Passagen
von 7 Tagen (insgesamt 14 Tagen) kultiviert. PCRTM-Produkte
amplifiziert von der vlsE-Kassettenregion wurden erhalten unter
Verwendung einer Probe dieser Kultur als Templat und entweder direkt
sequenziert oder in den PCRTM II-Vektor
kloniert und sequenziert. Zwei Sätze
von PCRTM-Produkten und 4 unabhängig abgeleiteten
rekombinanten Plasmiden enthaltend die PCRTM-Produkte
wiesen alle Sequenzen auf identisch mit der ursprünglichen
vlsE-Sequenz. Diese Ergebnisse zeigten an, dass die Sequenzvariationen nicht
in hoher Häufigkeit
an der vlsE-Stelle vor der Inokulation der Mäuse auftrat.
-
5.10 Beispiel 10 – Veränderungen
in der Antigenizität
von vlsE-Varianten
-
Die
häufig
auftretende genetische Rekombination an der vlsE-Stelle und die
putative Oberflächenlokalisation
von vlsE legte nahe, dass Sequenzvariationen in den vlsE-Allelen in
Veränderungen
in der Antigenizität
resultieren. Neun klonale Populationen, welche einzigartige vlsE-Allele
trugen (siehe 5B) wurden einer Immunoblot-Analyse
unterzogen. Obwohl eine ähnliche
Menge an Gesamtproteinen auf die Gele geladen wurde, wie durch die
Reaktivität
auf Antikörper
gegen B. burgdorferi Flaggelinprotein (6A)
angezeigt wird, zeigten diese vlsE-Varianten einen dramatischen
Abfall in der Reaktivität
auf Antiserum gegen GST-Vls1-Fusionsprotein (6B).
Die Maus-Isolate enthaltend m1b4A und m3b4A-Allele zeigten Banden, welche
schwach reaktiv mit dem Antiserum waren (6,
Zeilen 2 und 5). Die anderen Klone, die untersucht worden waren,
zeigten schwache Banden, die nur mit einer längeren Chemilumineszenz-Exposition
der Membran sichtbar waren. Diese reaktiven Banden wanderten bei
geringeren Mrs als vlsE exprimiert durch
den parentalen Klon B31-5A3, was Indikativ für Veränderungen entweder der Größe oder
der Konformation ist. Keine reaktiven Banden wurden beobachtet im
Klon B31-5A2, welcher das pBB28La-Plasmid nicht aufweist. Die verminderte
Reaktivität
von Maus-Isolaten mit Antiserum gegen parentale vls1-Kassettenregion
zeigte, dass Sequenzunterschiede in diesen vlsE-Varianten (5B) in Veränderungen
in wichtigen Kassettenregionen-Epitopen
resultierten und folglich in der antigenen Variation.
-
5.11 Beispiel 11 – In vivo-Expression
von vlsE und Induktion von Antikörpern
in infizierten Menschen und Tieren
-
Seren
von den Mäusen
in Experimenten, dargestellt in 5A,
wurden hinsichtlich Reaktivität
mit vlsE als ein Mittel zum Nachweis, ob das Protein in vivo exprimiert
wird oder nicht, getestet. Serum erhalten aus Maus 1 am 28. Tag
nach Inokulation mit B31-5A3 wurde zur Reaktion gebracht mit Immunoblots
von 5A3 (exprimierend vlsE), 5A2 (nicht aufweisend vlsE), dem GST-Vls1-Fusionsprotein,
GST als eine Kontrolle und 2 Klonen isoliert aus Maus 1 am Tag 28
(M1e4A und M1b4A). Die Ergebnisse, dargestellt in 6C, zeigten, dass C3H/HeN-Mäuse infiziert mit B. burgdorferi
eine starke Antikörperantwort
auf vlsE manifestierten. Obwohl das vorgeblutete Serum von Maus
1 keine nachweisliche Reaktivität
zeigte, reagierte die Serumprobe, eingesammelt von der gleichen
Maus 4 Wochen nach ursprünglicher
Infektion mit B. burgdorferi B31-5A3, stark mit dem GST-vls1-Fusionsprotein, jedoch
nicht mit GST allein, was auf die Expression von vlsE in einem Säugetierwirt
hindeutet. Das gleiche Serum zeigte auch starke Reaktivität mit dem
vlsE-Protein von
B. burgdorferi B31-5A3, wohingegen keine merkliche vlsE-Bande beobachtet
wurde mit B. burgdorferi B31-5A2. Im Gegensatz dazu zeigten die
vlsE-Variante M1e4A verminderte Reaktivität, wenn sie mit dem gleichen
Mausserum wie in 6C gezeigt zur Reaktion gebracht
wurde.
-
Da
die C3H/HeN-Mäuse
mit einer großen
Anzahl (105) der Organismen infiziert wurden
(siehe 5A), war es möglich, dass
die Antikörperantwort
gegen vlsE aus dem ursprünglichen
Inokulum resultiert war. Um diese Möglichkeit zu testen, wurden
Seren aus weißfüßigen Mäusen (Peromyscus
leucopus), infiziert mit B. burgdorferi B31 über Zeckenbiss, und von menschlichen
Lyme-Krankheitspatienten verwendet, um mit den ähnlichen Immunoblots zu reagieren.
Die entsprechenden Ergebnisse, dargestellt in 6D, zeigten, dass Zecken-infizierte Peromyscus-Mäuse auch
eine starke Reaktivität
mit dem vlsE-Protein
von B. burgdorferi B31-5A3 und GST-vls1-Fusionsprotein, jedoch nicht
mit GST zeigten. Diese Ergebnisse wurden des Weiteren bestätigt mit
Seren aus Lyme-Erkrankungspatienten
(6E). Eine repräsentative
Serumprobe aus einem klinisch diagnostizierten Patienten mit frühen Lyme-Krankheitssymptomen
enthielt hochreaktive Antikörper
gegen das vlsE-Protein von B31-5A3 und das GST-vls1-Fusionsprotein
(6E). Ähnlich
mit dem Serum von den C3H/HeN-Mäusen
(6C) zeigten die Seren von der Peromyscus-Maus
(6D) und dem Lyme-Krankheitspatienten (6E) geringe Aktivität mit der vlsE-Variante M1e4A.
Diese Resultate zeigen, dass vlsE exprimiert wird und hoch immunogen
in dem Säugetierwirt
ist, jedoch dass die genetische Variation einzigartige vlsE-Varianten
erzeugen kann, welche nicht länger
vollständig
durch die Immunantwort gegen das parentale vlsE erkannt werden.
Sie zeigen auch an, dass Antikörper,
erzeugt gegen vlsE, bedeutsam in der Immunodiagnose von Lyme-Erkrankung
sein können.
-
Diese
Ergebnisse zeigten, dass vlsE exprimiert wird und hoch immunogen
in dem Säugetierwirt
ist, jedoch dass die genetische Variation einzigartige vlsE-Varianten
erzeugen kann, welche nicht länger
vollständig
durch die Immunantwort gegen parentales vlsE erkannt werden. Weitere
Experimente haben gezeigt, dass einige Seren von an Lyme-Krankheit leidenden
Patienten Reaktivität
mit dem GST-vls1-Fusionsprotein und vlsE von B. burgdorferi B31-5A3
zeigen, jedoch nicht mit einigen der vlsE-Varianten, was folglich
weiter die Expression und die Antigenvariation von vlsE in vivo
unterstützt. TABELLE
5 KORRELATION
VON PBB28LA MIT INFEKTIVITÄT
-
6.0 Literaturverweise
-
Die
folgenden Literaturzitationen werden über den Text hinweg zitiert.
- 5,436,000 Flagella-less Borrelia
- 5,434,077 Borrelia burgdorferi strain 257
- 5,403,718 Methods and antibodies for the immune capture and
detection of Borrelia burgdorferi
- 5,385,826 Diagnostic assay for Lyme disease
- 5,324,630 Methods and compositions for diagnosing Lyme disease
- 5,283,175 Genus-specific oligomers of Borrelia and methods of
using same
- 5,279,938 Sensitive diagnostic test for Lyme disease
- 5,246,844 Virulence associated proteins in Borrelia burgdorferi
- 5,217,872 Method for detection of Borrelia burgdorferi antigens
- 5,187,065 Method and materials for detecting Lyme disease
- 5,178,859 Vakzine against Lyme disease
- 5,155,022 Assay for Lyme disease
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